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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Tag der deutschen Einheit als Feiertag abschaffen?

 24 Antwort(en).

jo begann die Diskussion am 30.10.04 (10:31) :

Vorhin hörte ich im Radio - Deutschlandfunk - folgende Meldung:

"Die Bundesregierung erwägt angeblich die Abschaffung des "Tags der Einheit" als gesetzlichen Feiertag.

Unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin berichtet die Zeitung "Welt am Sonntag", über diesen Vorschlag hätten Bundeskanzler Schröder und Finanzminister Eichel am Mittwoch gesprochen. Beide gingen davon aus, daß das Wirtschaftswachstum höher ausfalle, wenn an mehr Tagen gearbeitet werde."

Wie soll das geschehen, wenn doch offenbar gar nicht genügend Arbeit da ist?

Abgesehen davon: Den Tag der Einheit feiern wir ja wohl eher halbherzig, ein Abbild des zunehmenden Ost-West-Dissenses. Der 3. Oktober ist auch nicht gut gewählt, der 17. Juni war viel besser: Da ließ man die Politiker ihre Sonntagsreden halten und hatte einen schönen freien Tag im Grünen - und das zu Zeiten, als Arbeit noch in Fülle vorhanden war!


juergen1 antwortete am 30.10.04 (10:55):

Also, wenn die Deppen uns den Tag der Einheit nehmen,
sollten sie wenigsten "Führers Geburtstag" wieder gesellschaftsfähig machen :-((

Dumm - dümmer - polikerdumm


ortie antwortete am 30.10.04 (11:35):

Abschaffung wäre doch angebracht -, wenn man darauf achtet, wie sehr sich "Ossis" und "Wessis" noch immer in den Haaren liegen.

Man könnte ja einen 'Kohl-Erfolgstag' daraus machen.


hugo1 antwortete am 30.10.04 (11:47):

hallo jo,,,,
:"Wie soll das geschehen, wenn doch offenbar gar nicht genügend Arbeit da ist?"
dieser Satz von Dir sticht mir sofort ins Auge,,
da kommt man ins Grübeln *g*
einerseits hab ich gerade gelesen das die IG Metall mit einzelnen Unternehmen Vereinbarungen getroffen hat über die schrittweise Einführung der 35 Stundenwoche bis 2009, von z.Z 38 Stunden (da haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer wohl deinen Satz gut verstanden und richtig interprediert)
Zum Anderen les und höre ich ständig davon, daß die Unternehmen verlangen, die Arbeitnehmer möchten doch 3 oder 4 oder noch mehr Stunden pro Woche zulegen, möglichst ohne Lohnzuschüsse und bei Reduzierung des Urlaubs-, und Weihnachtsgeldes ,,
Nun warte ich gespannt darauf das mal ein Unternehmen droht: " Wenn ihr (die Arbeitnehmer) nicht sofort ein paar Stunden mehr arbeitet in der Woche, dann stellen wir entsprechend mehr Personal ein.
oder: wenn Ihr weiterhin so flink und flott arbeitet wie bisher, und mehr produziert als ich absetzen kann, dann muss ich euch den Lohn kürzen und die Arbeitszeit dazu,,
,,dann beantrage ich noch etliche Feiertage und setz euch damit hin und wieder mal einen Tag zusätzlich vor die Tür ,,
*gg*


juergen1 antwortete am 30.10.04 (12:43):

@Ortie, wenn
>> "Ossis" und "Wessis" << sich nicht so verstehen wie erwartet, sollte man eher noch einen weiteren Tag der Einheit einführen und auch etwas für die Einheit tun, statt die Flinte ins Korn zu werfen.

Ohne diesen Tag könnte man ja gleich die Mauer wieder "installieren".
Das würde Dich sicher sehr erfreuen :-(


jo antwortete am 30.10.04 (12:45):

@Hugo

Da hat meine eigene Bemerkung etwas vom Thema abgelenkt:

Ist der 3. Oktober für uns ein Jubeltag, auf den wir nicht verzichten mögen? Dieses Jahr ging es glimpflich ab, denn es war Sonntag, und die Reden braucht man sich nicht anzuhören.

Vermutlich gehört der 3. Oktober bald oder jetzt schon zum sozialen Besitzstand wie der Himmelfahrtstag oder der Pfingstmontag für die Leute, die außer einem Ausflug ins Grüne damit nichts anzufangen wissen. Und die deutsche Einheit mag ja gut und schön sein, einen Feiertag braucht es für das, was wir jetzt erleben - wir ST-Diskutanten sind da nicht weit weg von -, ja wohl nicht.


ortie antwortete am 30.10.04 (13:17):

@ Juergen1:

"Ohne diesen Tag könnte man ja gleich die Mauer wieder "installieren"."

Ich faß' es nicht!
Wenn es keinen Gedenktag mehr gibt, soll die logische Folgerung sein, daß die Mauer wieder hochgezogen werden muß???

-------------------

"Das würde Dich sicher sehr erfreuen :-("

Woraus ziehst Du so einen lächerlichen Schluß???


juergen1 antwortete am 30.10.04 (13:52):

"Wer die Einheit nicht ehrt - ist die Ortie nicht wert"

Nur weils nicht so läuft wie erhofft, schafft man keine "Gedenk"-Tage ab.

Dann "denkt" nähmlich überhaupt Niemand mehr dran :-((

(aber wer denkt hier schon)


ortie antwortete am 30.10.04 (14:38):

"(aber wer denkt hier schon)"

... außer Dir natürlich.


pilli antwortete am 30.10.04 (14:53):

wenn du denkst, du denkst, denn denkst du nur, du denkst...

:-)

also wenn wir einem so großartigen ereignis nicht mehr feiernd gedenken dürfen, dann meine ich, sollte wieder mal nationale scham diskutiert werden.

never werde ich die nacht vergessen, als ich die ersten berichte sah und wundere mich seit jahren, warum die öffentlichen sendeanstalten sehr reduziert davon berichten. für mich gilt es am Tag der deutschen Einheit, den MDR einzuschalten und dann freue ich mit an allen dort vorgestellten aktionen und das sind nicht nur die reden der politiker...

:-)


Mulde antwortete am 30.10.04 (17:35):

Man kann zum 3. Oktober durchaus unterdchiedlicher
Meinung sein.
Man sollte jedoch bedenken hier ist das Volk in seiner
Gesamtheit betroffen.
Im Gegensatz sind die meisten Kirchlichen Feiertage
von einer Institution veranlasst worden.
Das Volk hatte eben den den heiligen XYZ zu würdigen!
Es wurde nie dazu befragt.
Diese Tage sind ein Allgemeingut geworden!
Nur sind sie immer gerechtfertigt?
Wenn wir ehrlich sind und das wollen wir ja im St.
80% sagen na ja wieder heute Frei.
Das war es dann auch schon.
Der 3. Oktober wird ähnlich mit der Zeit behandelt werden.
Nur mit dem Unterschied es ist ein wirklicher
Gedenktag des Volkes.
Währe es nicht ökonomischer einige der Kirchlichen Feiertage abzuschaffen?
Nun bitte nicht gleich eine Revolution--- nur mal andenken!
Das müßte doch erlaubt sein?


feldi antwortete am 30.10.04 (19:10):

Bald ist das Wochenende auch futsch.


jo antwortete am 30.10.04 (19:33):

Diese Tage sind ein Allgemeingut geworden!

Nein, sozialer Besitzstand, der von Gewerkschaften und Kirchen gemeinsam mit Klauen und Zähnen verteidigt wird - welch Allianz! Aber wenn es um Freizeit geht, sind sich wohl alle einig - und das soll keine Vertretung des Volkes sein?

@Pilli

Klar, aber das muß doch nicht am 3. Oktober sein, im Juni in einem Bierzelt denkt man leichter an die Deutsche Einheit, so wie an Himmelfahrt oder Fronleichnam an etwas Frommes.


hugo1 antwortete am 30.10.04 (20:12):

juergen1 antwortete am 30.10.04 (12:43):
@Ortie, wenn
>> "Ossis" und "Wessis" << sich nicht so verstehen wie erwartet, sollte man eher noch einen weiteren Tag der Einheit einführen und auch etwas für die Einheit tun, statt die Flinte ins Korn zu werfen.


jaaa das gefällt mir, wär mal ganz was anderes und eine echte alternative zu sonnstigen vorschlägen.
Das würd ich noch erweitern mit Vorschlägen wie:
-die Bundesbahn fährt an diesen Tagen in West-Ostrichtung
gebührenfrei
-Tankstellen im Osten geben für Wessis Sprit zum halben
- Preis und umgekehrt
- die Übernachtungsmöglichkeiten werden überall zum halben
Preis angeboten
-alle an diesen Tagen getätigte Ausgaben (Mitbringsel,
Geschenke, Aufmerksamkeiten, Verzehr, Eintrittspreise usw.
werden halbiert und sind von der Steuer absetzbar
,,,und wenn das alles noch nicht ausreicht, wird im Jahr
darauf ein Begrüßungsgeld verteilt
wetten das spätestens dann eine kleine Völkerwanderung in West-Ostrichtung und andersherum einsetzt und zur guten Gepflogenheit wird.?? *g*
,,und ein schönes fröhliches Stop and Go-Treiben auf sämtlichen Autobahnen und Strassen hätten wir gratis dazu *gg*


pilli antwortete am 30.10.04 (20:19):

mmmhhh jo :-)

wenn ich bierzelt-jedönse doch nur mögen könnte...

aber datt du datt magst ??? :-)))

grübel...grübel...


jo antwortete am 30.10.04 (20:24):

Aber nein doch, wo habe ich denn gesagt, daß ich das mag? Ich trinke lieber ein Viertele als ein Bier, und das nicht nur an einem verordneten Feiertag.

Aber wenn man schon das Volk zum Feiern und Gedenken gesetzlich verdonnert, dann doch lieber an einem Tag im Jahr, an dem man was draus machen kann und es Spaß macht?


pilli antwortete am 30.10.04 (20:39):

gesagt nicht jo, :-)

aber geschrieben hast du:

"im Juni in einem Bierzelt denkt man leichter an die Deutsche Einheit, so wie an Himmelfahrt oder Fronleichnam an etwas Frommes."

da dachte ich schon, daß dein wunsch der vater des gedankens sein könnte? :-)daß du eben leichter in einem bierzelt "gedenken" könntest, denn ob andere das auch könnten, wissen wir beide ja nicht oder ist dir da mehr als mir bekannt? :-)

ich mag beides und noch bissi mehr...je nach gelegenheit eben

:-)


juergen1 antwortete am 30.10.04 (20:41):

Vermute mal, nach Jo's Wunsch würde der Tag der Einheit auf den 3.Pfingstag gesetzt. Zum Ausnüchtern.

Und hugo1 mit seiner Aufzählung von "Vergünstigungen" wird an diesem Tage "weggeschlossen" :-)))

Pilli, Mulde und ich werden nicht nur am 3. Oktober daran denken,
dass die Wiedervereinigung, die grösste Freude für alle Deutschen seit 100 Jahren war.


jo antwortete am 30.10.04 (20:47):

@jürgen

Der letzte Satz trifft ins Schwarze - also brauchen wir den Feiertag nicht.

Und, falls es nicht bekannt ist:

Der 3. Pfingstag wird gefeiert, zwar nur zur Hälfte, aber immerhin:

In Frankfurt / Main ist da der sogenannte Wäldchestag, da ist regelrechter Halbfeiertag, im Stadtwald ist Rummel, und alles was Beine hat, zieht dorthin - künftig kann man dann dort an die deutsche Einheit denken - für die, die dafür unbedingt einen fixierten Termin brauchen.


guenter antwortete am 30.10.04 (23:13):

Hallo juergen1,
wie wäre es denn mit dem 27. Januar, das war Kaisers Geburtstag, da gab es schulfrei und die Jungs konnten am Strassenrand stehen die schwarz-weiss-roten Fähnchen schwenken und die kleinen blondgelockten Mädchen durften mit ihren Blumenkränzen winken.
Heil dir im Siegerkranz
Günter


ortie antwortete am 31.10.04 (05:39):

Sagt ein Vögelein zum anderen:
"Laß uns dieses Jahr was Verrücktes machen, Jens! Laß uns nach NORDEN ziehen."

Quelle: "Die Zeit" vom 28.10.2004


iustitia antwortete am 01.11.04 (10:19):

Der F e i e rtag soll gefestigt,
im neuen Glanz erstrahlen,
BuPä lädt die Schmatzer und Trinker ein: 600 bis 800!
Und die Polizeit drückt die Zuschauen-Woller zur Seite.

Hoch
dem Präsidenten und seiner GG-Auslegungsmafia!
Jawoll: ein sauberes Reichsfest -
jährlich mit der Vorgabe von Hottehü,
dem Köhler im deutschen Wald:

Es werde gefeiert der

"Tag der uneinheitlichen Lebensverhältnisse in Deutschland"!

URL - bescheiden - ein Schifflein "Vaterland".

Internet-Tipp: https://www.passagierdampfer.de/Schiffe/Liner/Vaterland__1913_/Vaterland_03.jpg


schorschie2 antwortete am 02.11.04 (16:55):

Da sieht man mal wie die Politiker doch bescheuert sind,jetzt wollen sie dem Wahlvolk weismachen,dass die Abschaffung des Feiertags etwas bringt.Sicherlich wird auch das von vielen Menschen wieder geglaubt,so wie alle bisherigen Kürzungen letzlich nichts bringen,da dies keine grundlegenden alle umfassende Reformen sind,sondern das berühmte Löcher stopfen,bis zum nächsten Haushaltsloch.Schießt diese politischen Witzfiguren auf die Umlaufbahn den Mond zu umkreisen, dann können sie wenigstens schweben.


Medea. antwortete am 04.11.04 (07:03):

Ist die Quadratur des Kreises gelungen?

Abgeschafft werden soll der 3. Oktober als Tag der Deutschen Einheit nicht, aber verlegt: nämlich auf den ersten Sonntag nach dem 3. Oktober.
Mit dem gewonnenen Tag Mehrarbeit im Jahr soll das nach Berechnungen von Experten pro Jahr rd. 0,1 Prozent Wachstum und etliche Millionen zusätzlicher Steuereinnahmen sowie eine Entlastung des Etats wegen der Mehreinnahmen der Sozialkassen bringen.

Wenn das nicht geradezu genial ist.....


jo antwortete am 04.11.04 (14:01):

Ich hörte eben einen Rundfunkkommentar, in dem darauf hingewiesen wurde, daß der 3. Oktober historisch in Deutschland überhaupt nicht besetzt ist. Vielleicht liegt auch daran die flaue Einstellung zu diesem Datum, an dem Petrus noch nicht einmal einen Ausflug ins Grüne garantiert. Vorschläge für eine Verlegung - nicht Aufhebung - zielen auf den 9.Oktober (1. Montagsdemonstration in Leipzig) oder den 9. November, der sicher wohlbegründbar wäre und im Volksbewußtsein auch hinreichend verankert ist.

Irgendwie erheiternd fand ich das Argument für den 3. Oktober, daß dieses Datum vor dem 7. Oktober liegt (logisch!), und der 7. Oktober war der Jahrestag der DDR - der sollte 1990 nicht nochmal gefeiert werden können - also schnell einen anderen Feiertag vorschalten!