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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   „Alle Räder stehen stillö“

 5 Antwort(en).

DietrichStahlb begann die Diskussion am 20.10.04 (14:05) :

Mann der Arbeit, aufgewacht!
Und erkenne deine Macht!
Alle Räder stehen still,
Wenn dein starker Arm es will.

Diese Verse aus dem Bundeslied für den Allgemeinen deutschen Arbeiterverein entstanden vor 141 Jahren. 1863 von Georg Herwegh verfasst, 1877, nach seinem Tod, veröffentlicht, in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts von Hanns Eisler vertont.

Als kommunistisches Agitationslied geschmäht und verboten, von einer saturierten Industrie- und Komsumgesellschaft verpönt und vergessen und plötzlich hochaktuell. Die Opel-(„Mit-„)Arbeiter werden es vielleicht (noch) nicht kennen; aber das, was es sagt, haben sie längst begriffen und in die Tat umgesetzt.

Denn sie haben erkannt: Die neoliberale Globalisierung greift nach Europa und bedroht ihre und nicht allein ihre Existenz. Und so haben sie, Arbeiter, Arbeiterinnen, Familienangehörige, Gewerkschafter, sogar Kommunalpolitiker/innen aus den betroffenen europäischen Ländern, sich gegen Kapitalherrschaft und die Macht eines US-amerikanischen Konzerns verbündet. Internationale Solidarität ist nun nicht mehr ein verstaubtes Wort aus der Klamottenkiste der Geschichte, sondern Fakt (ohne, dass es dieses Begriffes bedarf).

Selbst Solidarnocz erinnert sich der Solidarität, die ihrem Lande geholfen hat, den real existierenden (Pseudo-)Sozialismus abzuschaffen, und ist über ihren nationalen Schatten gesprungen.

Jetzt kommt es darauf an, sich nicht provozieren, sich nicht zu gewaltsamen Aktionen hinreißen, sich nicht auseinanderdividieren zu lassen und beharrlich zu verhandeln. Und es kommt darauf an, über den Tag hinaus weiter zu denken. Die supranationalen Konzerne zerstören alles, was ihren Machtinteressen im Wege ist, auch Europa, wenn wir es uns gefallen lassen. Unsere Politik muss endlich darauf gerichtet werden, die Verhältnisse zu ändern, damit eine Globalisierung der Menschenrechte und des Völkerrechts möglich wird.

Dietrich Stahlbaum

ZEITFRAGENFORUM mit Seite „Globalisierung“: Link unten!

Internet-Tipp: https://www.dietrichstahlbaum.de


seewolf antwortete am 20.10.04 (19:34):

... dann muß aber auch damit aufgehört werden, mit globalisierten Airlines zum billigsten Preis in globalisierte "All-inclusive-Resorts" zu fliegen, um globalisierten Bacardi-Cola zu trinken oder globalisierte Zahnersatz-Leistungen zu erwerben oder globalisierten Sex mit Minderjährigen zu haben.

Auch die globalisierten Billig-Klamotten sollten wir nicht mehr nehmen, und globalisierte Pflegekräfte oder Spargelstecher meiden...

Wißt Ihr eigentlich, was Ihr da alles impliziert???


Nicco antwortete am 20.10.04 (20:26):

das die Opelarbeiter sich wehren ist okay,und dieses Lied hatte ich schon oft mit Inbrunst gesungen, lange ist es her, aber Seewolf hat recht man kann die Segnungen der Globalisierung und die Armut der anderen nicht genießen wenn man plötzlich am Genick genommen wird und auf die andere Seite des Zauns gesetzt wird.Angleichungen und Konkurenz gehen meistens auf Kosten der reicheren.Aber die Leute von Opel und die Ängste der Menschen kann ich gut nachvollziehen.


julchen antwortete am 22.10.04 (04:57):

Auf der Weichen seite abkratzen wollen
aber zum Stahlgeruest nix zufuegen moegen...........
Leider geht das auf Dauer nicht!

Seewolf hat recht!


schorsch antwortete am 22.10.04 (12:03):

Nicco, ob du mit deiner Aussage "Angleichungen und Konkurenz gehen meistens auf Kosten der reicheren" nicht etwas falsch begriffen hast?


Nicco antwortete am 22.10.04 (13:41):

Nein Schorsch das glaube ich nicht, wie ich es verstanden habe meinte seewolf das wenn man selber in Billigländer in Urlaub fährt, billige in Niedriglohnländern hergestellte Dinge kauft mit rechnen muß das hinterfragt wird ob man dort nicht gleich zur gänze produziert.
Dann trifft es dann tatsächlich die reicheren Arbeitnehmer.
Trotzdem gehört mein Mitgefühl den von der Globalisierung gebeutelten Arbeitnehmern in Deutschland wie Opel und VW. Karstadt ist wieder etwas anderes die müßen hier verkaufen wenn sie ein Geschäft machen wollen.Dafür lassen sie aber in Billiglohnländern produzieren und kaufen dort ein.