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THEMA: Scharon: Hätten Arafat liquidieren sollen
25 Antwort(en).
Johannes Michalowsky
begann die Diskussion am 31.01.02 (13:35) mit folgendem Beitrag:
Unter der Überschrift
Das Bedauern des Scharon
berichtet n-tv (und andere Medien) heute, daß der israelische Ministerpräsident öffentlich geäußert hat, es sei ein Fehler gewesen, daß man Arafat vor 20 Jahren im Libanon nicht getötet (richtiger: ermordet) habe.
Ich glaube, es ist keine Parteinahme für oder gegen die eine oder andere Seite, wenn man eine derartige Äußerung nur mit Unverständnis und Empörung zur Kenntnis nehmen kann. Eine Lektüre des Artikels (Link unten) empfehle ich sehr.
(Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/2900280.html)
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Ulrike
antwortete am 31.01.02 (14:39):
Der Spiegel schrieb,israelische Offiziere seien degradiert worden, weil sie sich nicht mehr für Scharons Militäraktionen hergeben wollten und einen öffentlichen Protestbrief in israelische Zeitungen gesetzt haben. Es ist mir unverständlich, dass die EU die Bombardierung des von ihr finanzierten Flughafens einfach so hinnimmt.
Eine gerade aus den USA zurückgekehrte Freundin erzählte, die Palästinenser kämen in den USA in den Medien so gut wie nie zu Wort. Warum wohl?
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Rosmarie Vancura
antwortete am 31.01.02 (15:56):
" Liquidiert ", nicht erschossen,nicht hingerichtet, sondern l i q u i d i e r t. Äusserung eines Staatsmannes.Selbst meine jüdische Freundin und alles andere als eine Palästinenserfreundin, zeigt sich erschüttert.
Sharon ein verhinderter Attentäter? Die liquidieren doch auch? Egal zu welcher Seite ich tendiere, diese Äusserung ist eines Ministerpräsidenten unwürdig.
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werner
antwortete am 31.01.02 (17:52):
Wenn wundert es. Scharon hat schon immer so gesprochen und auch gehandelt!
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schorsch
antwortete am 31.01.02 (18:04):
Solches Tun, Reden und Handeln ist nur dank Untertützung der USA möglich. USA: Gestern hat Bush sein statement betreffs die nächsten Ziele der Amerikaner in Sachen "Friedenssicherung" gemacht. In Amerika gibt es Millionen von Arbeitslosen. Bush hat scharfsinnig überlegt: Wenn man die eine Hälfte ins Heer eingliedert und die andere in die Rüstungsindustrie, dann ist der Arbeitslosenstand gleich Null.
Schorsch
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Wolfgang Mücke
antwortete am 31.01.02 (22:25):
Wir dürfen über derartige (vermutete?) Äußerungen von Herrn Scharon empört sein und erschrocken - aber nicht verwundert. Die Sprache der Diplomaten hat sich verändert, nicht erst seit dem 11. September und nicht erst, seit dem Bush sich das Präsidentamt angeeignet hat, gewählt wurde er ja nicht, jedenfalls nicht vom Wählervolk.
Schon Monate vor dem 11. September brachte ein Fernsehsender einen Bericht über Chile und die Ereignisse 1973, nämlich die Ermordung Allendes durch oder mit Hilfe des CIA. Dies bestätigte ohne zu zögern und völlig sachlich ein alter amerikanischer Diplomat, der auch meinte, die vielen tausend durch das Pinochet-Regime ermordeten Menschen waren doch alles "böse Menschen" und Pinochet hat richtig gehandelt. Derartige Äußerungen waren zu Zeiten, als der Ostblock als Gegengewicht bestand, undenkbar.
Herr Bush nun mit seinem anerkannter Maßen bescheidenen Horizont, das ist gar nicht abwertend gemeint, er ist nun einmal kein Weltmann oder geborener Diplomat, er ist ein Farmer, der durch Pappi ein bißchen reich wurde.
Dieser Herr Bush nun wollte bin Laden "tot oder lebendig" haben, von 150 Jahren eine ganz normale Ankündigung im "wilden Westen", heute klingt das recht seltsam. Ultimative Forderungen an Afghanistan lösten einen Krieg aus, mußten einen Krieg auslösen. Wollte Bush das? Ich weiß es nicht. Die Inder kapierten diese Politik recht schnell und bedrohten ihren Nachbarn Pakistan mit Krieg. Wer noch alles folgen wird, ich glaube, da werden wir noch einige Überraschungen erleben.
Wenn das richtig ist, was Herrn Scharon unterstellt wird, so bringt das neue Auseinandersetzungen, aber keine Verbesserungen im Verhältnis zu den Palästinensern.
Sicherlich kann man darüber nachdenken, was politisch möglich wäre, nur ist das hier nicht das Thema.
Als auf Seiten der Israelis stehender, aber nur einfacher Bürger, bedauere ich jede Entwicklung die wieder Frauen und Mütter, Väter und Brüder und auch Ehemänner um ihre Toten weinen läßt - auch auf Seiten der Palästinenser.
Daß in Palästina und in Israel besondere Verhältnisse herrschen und nur behutsam und vorsichtig anzupackende Lösungen möglich sind, hoffentlich spricht sich das herum.
Wolfgang Mücke, jeden Tag etwas mehr nachdenklich...
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Rosmarie Vancura
antwortete am 02.02.02 (02:35):
Ich bezweifle, dass der Palästina-Israelkonflikt je gelöst werden kann.Zwei Völker erheben Anspruch auf dasselbe Stück Land.Beide waren im Verlauf ihrer Geschichte massivem Leid ausgesetzt. Sicher dürfen gerade wir den Holocaust nicht mit der Nabka, der Vertreibung der Palästinenser im Jahre 1948 vergleichen.Das Eine ergab sich historisch aus dem Anderen.Verantwortlich für das Leid beider Völker und für die jetzige, schier unlösbare Lage ist, egal von welcher Seite wir es betrachten, eindeutig der Westen.Sollte, was zu befürchten ist, alles ausser Kontrolle geraten, so trägt der Westen die weitaus grössere Schuld als die beiden Konfliktparteien.
Was Vertrauen schaffen könnte, wäre die Vorwegnahme dessen was auf der Wunschliste mancher steht: Die offizielle Anerkennung zweier Staaten auf dem unsrittenen Stück Land. Israel ist auf arabischem Boden entstanden. Die Araber empfinden das als Unrecht und die Israelis leitet die Angst, eines Tages von Palästinenser überrannt zu werden. Das sind diametral entgegengesetzte Ansichten. Die Uno ist wie so oft machtlos, denn das Veto der USA im Sicherheitsrat ist Israel so sicher wie das Amen in der Kirche.
Ich bin auch sehr nachdenklich und in die Nachdenklichkeit mischt sich Trauer, Sorge, aber auch Wut auf die Verbohrtheit der beiden Kontrahenten und Scham über die hasserfüllte Äusserung Scharons.
Und ich stelle mir wieder die alte Frage: Wer zieht Nutzen aus der aktuellen Lage: Waffen müsen erprobt werden, es muss Günde dafür geben,Neue zu entwickeln und die Alten, die man im eigenen Land nicht mehr braucht, lassen sich wunderbar für gutes Geld in diese " kriegsführenden " Länder verschieben. Wenn Waffen entwickelt und produziert werden müssen, dann schafft das Arbeitsplätze und erhöhnt das Bruttosozielaprodukt.Es scheint sich zu lohnen.
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Roswitha Lyra
antwortete am 02.02.02 (09:06):
Man stelle sich die folgende Situation vor:
Ein deutscher Politiker würde öffentlich sagen: Schade, daß Hitler den Ariel Scharon damals nicht vergast hat...
Ich glaube, daß Herr Scharon geisteskrank ist!
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werner
antwortete am 02.02.02 (10:58):
Nein, Roswitha
nicht geisteskrank, sondern ein sehr rationaler Verbrecher.
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Wolfgang Mücke
antwortete am 02.02.02 (11:55):
Also, bitte etwas langsamer: Scharon hat nicht von sich aus diese Äußerung getan, ein Reporter fragte, ob man nicht seinerzeit Arafat hätte beseitigen oder liquidieren sollen. Und darauf antwortete Scharon, mit ja, hätte man. Und diese Darstellung, die der Reporter im Fernsehen brachte, sieht doch etwas anders aus. Frage: Was hätte Scharon antworten sollen? Wir müssen uns die verfahrene Situation dort im Nahen Osten vorstellen, "Schnellschüsse" als Antwort sind nach Meinung untauglich.
Übrigens: Als der amerikanische Präsident George W. Bush jun. anordnete Osma bin Laden zu "fangen oder zu töten", hat sich kein Mensch aufgeregt, ihm - dem Präsidenten - soll bin Laden tot lieber sein - und wenn diese im Fernsehen verbreiteten Äußerungen des Herrn Bush tatsächlich stimmen, dann prügelt bitte auch auf Bush ein, oder laßt Scharon in Ruhe.
Wenn wir alle helfen könnten, wie wir wollten, so müßten wir über die Ursachen der furchtbaren Auseinandersetzungen nachdenken, wir müßten beide Parteien aus der Sackgasse heraus zu führen versuchen, gedanklich zurück bis 1948 und die Fehlentwicklungen einzeln aufbröseln, offen und möglichst emotionslos. Ob das gehen würde, weiß ich nicht. Man hat es noch nicht versucht.
Ich lasse mir - falls das jemand versuchen sollte - meine Sympathie für Israel nicht nehmen, dieses Volk hat gelitten und Besseres verdient, als daß man auch noch mit gedankenlosen Angriffe Schaden anrichtet.
Neues Thema "Wie könnten wir dem Nahen Osten helfen - wenn wir könnten?" Wer fängt an??
Wolfgang Mücke.
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Roswitha
antwortete am 02.02.02 (12:12):
Herr Mücke,
das Thema lautet "Scharon" und nicht Bush. Lenken Sie nicht ab und verwässern Sie hier nichts. Mit wem Sie sympathisieren, das ist Ihre Privatsache.
Sie werden einen Verbrecher wie Scharon nicht zum Heiligen machen können, egal wie Sie das sehen. Einen Mord zu legitimieren, egal aus welchen Gründen, das ist ein Verbrechen. Egal wer es sagt und ganz egal in welchem Land.
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Wolfgang Mücke
antwortete am 02.02.02 (12:29):
Verehrte Frau Roswitha,
warum so aggressiv? Wenn Scharon ein Verbrecher ist .... Soll ich fortfahren? Besser nicht!
Habe ich gesagt, daß es ein Heiliger ist? Nein? Na, also!
Morde zu legitimieren - na, dann schauen Sie mal auf "Gottes eigenes Land" - nicht mit Steinen werfen, wenn man im Glashaus sitzt
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Roswitha Lyra
antwortete am 02.02.02 (12:40):
Herr Mücke,
ich werde Ihnen wieder antworten, wenn Sie ausnahmsweise bei einem vorgegebenen Thema bleiben. Alles andere ist Zeitverschwendung, weil ich nur am Ursprungsthema interessiert gewesen bin.
Sie bagatellisieren, oder relativieren einen Mordaufruf von einem Verbrecher, finden mich aber aggressiv, weil ich es wage, Ihnen zu widersprechen.
Neeeee, so nicht... Herr Mücke !
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Johannes Michalowsky
antwortete am 02.02.02 (12:54):
Es kann keinen Unterschied machen, ob eine anstößige Bemerkung der Art, wie wir sie hier diskutieren, gefragt oder ungefragt gemacht worden ist. Ein Ministerpräsident sollte in der Lage sein, seine Worte zu wägen. Er müßte wissen - und er weiß es auch -, daß ein Journalist das Sprachrohr der Öffentlichkeit ist. Nur zu gerne stehen Politiker der Presse Rede und Antwort, um ihre Ansichten in die Öffentlichkeit tragen zu lassen - ja, journalistische Fragen werden sogar bestellt oder vor einem Interview vereinbart.
Ich glaube, so billig kann man Scharon nicht von seiner Äußerung entlasten.
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Wolfgang Mücke
antwortete am 02.02.02 (14:15):
Was ist bloß los? Warum werden meine Worte verdreht? Sie können widersprechen, ja, bitte, warum nicht? Wenn "Neeee, so nicht - ....." ,ja wie dann? Man muß ja Scharon nicht von seinen Äußerungen entlasten, da kann doch jeder seine Meinung haben. Ich habe ja auch meine Meinung und nach meiner Meinung ist Scharon k e i n Verbrecher, vielleicht hat er ungeschickt geantwortet, vielleicht war das Interview bestellt, auch möglich. So lange irregeleitete junge Menschen als Selbstmörder mit Attentaten in Israel eindrigen, m u ß Scharon alles Unternehmen, um sein Land zu schützen. Samthandschuhe - besonders gegen Schlitzohr Arafat - sind hier fehl am Platz. Das ist meine Meinung. Und nun prügelt wieder auf mich ein - das macht gar nichts!
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admin
antwortete am 02.02.02 (16:55):
Die letzten drei Beiträge wurden gelöscht, da sie sich ausschließlich durch persönliche Beschimpfungen auszeichnen und in keinster Weise zum Thema beigetragen habe
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admin
antwortete am 02.02.02 (17:05):
Ich bitte, zum Thema zurückzukehren
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schorsch
antwortete am 02.02.02 (18:00):
Im Prinzip ist doch Sharon nichts anderes als ein gelehriger Schüler Hitlers. Hitler hat die Juden vertrieben und vernichtet, Sharon macht das gleiche mit denjenigen, denen das Land gehörte, bevor es den Juden in einem unsinnigen und unmenschlichen Vertrag zugesprochen wurde. Man kann es drehen und wenden wie man will: Sharon hat sich von einem Journalisten seine - Sharons - ureigene, hasserfüllte Meinung über Arafat entlocken lassen. Und wenn es nach Sharon geht, dann wird er das Palästinenserproblem so lösen, wie es Hitler mit den Juden vorschwebte: Keine Ruhe und kein Pardon geben bis der letzte verhasste Gegner liquidiert ist.
Schorsch
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Ruth L.
antwortete am 02.02.02 (23:47):
Auch ich informierte mich darüber, wie die Aussage Scharons bezüglich der "Liquidierung Arafats" zustande kam - es war doch ein klein bisschen anders als hier zum grössten Teil behauptet. Wie man auch dazu steht, ob man sich zu Israel bekennt (wie auch ich) oder nicht - eine Frage darf ich hier aufwerfen? Hätte es die gemeinen Terroranschläge der Palästinenser mit den vielen Getöteten, Verletzten, Verstümmelten oder Trauernden auch in dem Ausmass gegeben, wenn Friedensnobelpreisträger Arafat seinerzeit im Libanon tatsächlich auf irgendeine Art ums Leben gekommen wäre und die Israelis ihn und seine Freunde nicht nach Tunesien hätten "entkommen" lassen?
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Karl
antwortete am 03.02.02 (00:03):
Ich persönlich glaube, dass die Integrationsfigur Arafat noch so halbswegs den Deckel auf dem Pulverfass hält. Was kommt nach Arafat? Sicherlich kein so im Alter gemäßigt gewordener Politiker.
Ich halte mich für relativ neutral. Ich beobachte den Konflikt von außen, habe weder Israelis noch Palästinenser in der Verwandtschaft und bin erst nach dem Krieg geboren. Ich darf mir also auch eine neutrale Haltung erlauben. Mein Eindruck ist, dass die Israelis und inbesondere die provokative Art von Scharon an dem derzeitigen Konflikt schuldig sind. Die Friedensverhandlungen waren weit gediehen als Scharon durch seinen Tempelbesuch die Unruhen auslöste. Er hatte richtig kalkuliert, denn die Israelis wählten ihn dann sogar zum Ministerpräsidenten. Seitdem hat Scharon gezielt die Friedensverhandlungen platzen lassen und alles nur mögliche getan, um den Konflikt zu verschärfen. Er hat nicht Auge um Auge, Zahn um Zahn gehandelt, sondern stetig eskaliert mit dem Ziel Arafat, seinen Todfeind, zu stürzen. M.E. spricht alles dafür, dass Scharon ein Grossisrael will, für ihn sind die Israelis ein Volk ohne Raum und die Palästinenser sind für ihn Dreck.
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Ruth L.
antwortete am 03.02.02 (11:19):
@Karl Lieber Karl, Du hälst Dich für relativ neutral, finde ich gut. Nur habe ich den Eindruck, dass Du - und viele andere -sich nicht so informieren, wie es der neutralen Beurteilung dienlich wäre. Da war es schon einmal ganz anders mit dem Besuch Scharons auf dem Tempelberg. Er hatte vorher angefragt (für mich ein absoluter Humbug im übrigen, denn der Tempelberg liegt im israelischen Gebiet und die Palästinenser bekamen lediglich ein sog."Verwaltungsrecht") und der Besuch war ihm "erlaubt" worden. Diese Aussage erhielt ich von Arabern, die den Tempelberg "bewachen" im Mai vorigen Jahres. Also war alles ein Vorwand. Es würde viel zu weit führen und auch den Rahmen dieser Diskussion sprengen, wollte man über die Deiner Meinung nach durch Scharon geplatzten Friedensverhandlungen streiten. Das wurde diversemale eingehend und absolut neutral von Berichterstattern und Politikern getan. Hinsichtlich Deiner Ueberzeugung, Scharon wolle ein "Gross-Israel" kann ich auf meine schon früher gemachten Erinnerungen verweisen. Wer hatte Israel einen Tag nach der Staatsgründung im Mai 1948 überfallen und wollte es vernichten? Wer hat später Kriege gegen Israel angefangen und wurde jedesmal vernichtend geschlagen? Vielleicht bist Du doch zu jung, um Dir die Zusammenhänge von damals bis heute vor Augen zu führen. Tatsache ist, dass Israel grosse Teile der in den Kriegen gewonnenen Gebiete Stück um Stück zurück gab, wohl gemerkt, in Kriegen, die es nicht angefangen, sondern "nur" gewonnen hat. Jawohl, ich bin parteiisch und auf Seiten Israels und vieles ist absolut nicht in Ordnung, was von seiner Regierung getan und unternommen wird, aber ich gebe offen zu: keinen Meter wäre ich nach diesen nicht abzustreitenden Fakten zurückgewichen.
Ausserdem: Die israelische Frage hat eine ganz gewaltige Basis und Israel wird nicht vernichtet werden können. Die Antwort enthält die Bibel.
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Wolfgang Mücke
antwortete am 03.02.02 (12:12):
Ich stimme RuthL voll zu und ich freue mich, daß nun die Situation bezüglich der Handlungsweise des vielgescholtenen israelisch Regierungschefs präziser und genauer dargelegt wurde.
Aber die Wahrheit hat manchmal viele Gesichter und in der gegenwärtig aufgeheizten Stimmung der einen oder der anderen Seite gerecht zu werden, ist sehr schwierig.
Die Zukunft ist wichtig, die Zukunft für die dort lebenden Menschen, aller Menschen. Und nicht was Scharon, wann oder wie und warum und warum auch nicht und was er hätte etc. ect. gesagt hat oder nicht. Der angstellte Vergleich mit Hitler ("gelehriger Schüler Hitlers") - den würde ich zurück nehmen, hätte ich ihn gebracht.
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Karl
antwortete am 03.02.02 (16:12):
Bevor hier die Geschichte völlig gefälscht wird, nur zur Erinnerung: Am 05. Juni 1967 flog die israelische Luftwaffe einen Überraschungsangriff auf die arabischen Truppen. Dabei wurde fast die gesamte arabische Luftwaffe zerstört. Dies war der Beginn des 6 Tage "Blitzkrieges" mit dem sich Israel weitere arabische Gebiete einverleibte. Ich war damals als Jugendlicher Pro(!)-Israel Demonstrant auf der Strasse, weil mir das ach so kleine Land gegen die angebliche Übermacht der großen arabischen Länder leid tat. Angeblich wurde ja aus "Notwehr" gehandelt. Dass auch im Krieg Geld und Waffen entscheiden, war mir damals nicht so bewußt, sonst hätte ich gewußt, wer der Goliath und wer der David ist.
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Johannes Michalowsky
antwortete am 03.02.02 (19:34):
Die Geschichte ist ein Kontinuum, und man kann nicht gerade an der Stelle aufsetzen, die in die eigene Argumentation passt. Dem 6-Tagekrieg gingen Ereignisse voraus, und diesen wiederum Ereignisse usw. usw., und eines erklärt sich aus dem anderen.
Nichtsdestotrotz, oder gerade deswegen sind Kenntnnisse der Geschichte - und zwar der ganzen Geschichte - unerlässlich, um zu einem ausgewogenen und gerechten Urteil zu kommen, wenn man das überhaupt will. An Letzterem muß man gelegentlich Zweifel hegen, sowohl was die praktische Nahostpolitik auf allen Seiten angeht als auch die Diskussionen und Argumentationen bis hierher zu unserem Forum.
(Internet-Tipp: https://pflege.klinikum-grosshadern.de/campus/berufsku/juden/juden.html)
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Karl
antwortete am 03.02.02 (20:46):
Mein Statement bezog sich auf die Bemerkung von Ruth, dass Israel immer überfallen worden ist.
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Karl
antwortete am 06.02.02 (08:36):
Zur Bilanz von 1 Jahr Scharon im Spiegel https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,180895,00.html
(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,180895,00.html)
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