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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   USA: die Abstimmungsverfahren lassen neue Konflikte befürchten

 8 Antwort(en).

Miriam begann die Diskussion am 07.10.04 (19:53) :

Die Bildschirme die durch Berührung funktionieren (fr.: ecran tactile) und die nun zum Teil das Karteikartensystem in Florida ersetzen sollen, sind in die Kritik geraten.
Die Briefwahl und das Streichen mancher Wähler aus den Wahllisten, haben ebenfalls Misstrauen erweckt.

In Florida wird eine neue Blockierung bei der Präsidentschaftswahl befürchtet.
Man erinnert sich noch an die Tatsache, dass im Jahr 2000, 175.000 Stimmzettel in Florida als ungültig erklärt wurden, eine ungewöhnlich hohe Zahl. Dabei wurden hauptsächlich im Gebiet von Palm Beach zahlreiche Stimmzettel annulliert, ein Gebiet in dem die Demoktaten stark vertreten sind.
Al Gore hat daraufhin gefordert, dass in den Gebieten von Miami-Dade, Broward, Palm Beach und Volusia die Karteikarten, die als ungültig galten, nochmals manuell ausgewertet werden.
Diese neue Auswertung wurde durch das Federale Gerichtshof (Cour supreme federale) unterbrochen, was Herrn Bush einen Vorteil von 537 Stimmen einbrachte, dies bezogen auf 6 Millionen Wähler, und somit auch die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten entschied.

Nun sind die Geräte, die die Karteikarten auswerten sollten aus den Verkehr gezogen worden. Es wurden Bildschirme die durch Berührung aktiviert werden eingeführt. Deren korrektes Funktionieren, wird angezweifelt.

Robert Wexler, ein Abgeordneter der Demokraten, wies auf das Fehlen der Drucker hin, die eine Wahlquittung ausdrucken sollte. Denn die Hauptkritik beim neu eingeführtem System richtet sich gegen das Fehlen eines Belegs auf Papier für die Wahl.

"Die Menschen haben kein Vertauen" sagt Alessandra Meetze, Sprecherin der American Civil Liberties Union (ACLU).
Sie weist auf eine Anzahl von Fehlerquellen die durch Studien belegt wurden. Die Verantwortlichen der Wahlen weigern sich aber eine Überprüfung des Systems durch unabhängige Spezialisten zuzulassen.

"Es gibt keine Möglichkeit die Zahlen zu überprüfen" unterstreicht Ion Sancho, Beaufsichtiger der Wahlen in der Region von Leon, eine Demokratenhochburg. Er ist sich diesbezüglich mit Jimmy Carter eins, der ebenfalls das System als mangelhaft betrachtet.

Da das Gesetz in Florida eine Überprüfung durch eine erneute Auszählung im Falle eines engen Ergebnisses vorsieht, ist dies durch das neu eingeführte System nicht gewährleistet.

Ein zusätzliches Problem ist die Tatsache, dass im Staate Florida Menschen die verurteilt wurden, ihre Bürgerrechte verlieren. Der Prozentsatz der Schwarzen die davon betroffen sind, ist besonders hoch.

Beitrag verfasst an Hand eines Artikels von Patrick Jarreau - "Le Monde" vom 5.10.04


jolli antwortete am 07.10.04 (20:50):

Was kann man in einem Land erwarten, das von Jeb Bush, dem Bruder des amtierenden US-Präsidenten, "regiert" wird?


Felix antwortete am 07.10.04 (23:49):

Betrug ist in dieser Bananenrepublik seit jeher an der Tagesordnung. Wie kam Bush damals zum Wahlsieg? Pfui!


Miriam antwortete am 07.10.04 (23:59):

Einen Aspekt sollte man dabei nicht vergessen:
dieses Land, nein, eigentlich muss man sagen: diese Regierung, ist besonders besorgt, wenn vermutet wird, dass in einer "Bananenrepublik" die Wahlen nicht ganz korrekt verlaufen!


julchen antwortete am 08.10.04 (04:54):

:))

Habe mich heute mal "Sachkundig" gemacht und
einen eingefleischten Demokratischen Waehler
(mit Techno Ausbildung) mal
gefragt, was er so halte von "Touch Monitors".
Er meinte, die seinen schon sehr lange in Gebrauch
und auch akkurat - es sei denn es tapfen abertausende
von Fingern ueber Wochen oder Monate darueber her!
In diesem Falle koennten sie "malfunctions" aufweisen.

Warum ich das denn wissen wolle...ich habe nur
gesagt: oooch nichts, hat nur wer mal was gesagt von...:))

Miriam:
...Ein zusätzliches Problem ist die Tatsache, dass im Staate Florida Menschen die verurteilt wurden, ihre Bürgerrechte verlieren. Der Prozentsatz der Schwarzen die davon betroffen sind, ist besonders hoch.

Da muss ich Dich enttaeuschen! "Verurteilte" verlieren
ihre BuergerrechtE garnicht, lediglich wird ihnen
das Recht abgesprochen sich an Wahlen zu beteiligen
- und das ist nicht nur in Florida so! Das ist so!

Wenn Strafen abgsessen sind, bekommen sie auch
ihr Wahlrecht wieder.

Aber wo das Ganze hinfuehrt ist mehr als offensichtlich.
Die Welt wird jetzt schon "konditioniert" einen "Wahlbetrug" unbefragt anzuerkennen,
sollte Kerry ein langes Gesicht machen im November.

Und das finde ich nun wieder "PFUI"


Miriam antwortete am 08.10.04 (08:44):

@Julchen,

da der Artikel in "Le Monde" auf dem mein Beitrag sich stützt sehr lang ist, habe ich die Information betreffend dem Ausschluss von den Wahlen, etwas kurz wiedergegeben.

Also ergänze ich diese Information: die Anzahl Bürger, die im Staate Florida das Wahlrecht verloren haben, beziffert sich auf etwa 600.000. Im Juli dieses Jahres hat die Regierung des Staates Florida eine Liste erstellt, die 47.000 Namen enthält, ehemals Verurteilter, die aus den Wählerlisten gestrichen werden sollten.
Bei einer näheren Überprüfung, stellte man fest, dass der Anteil Schwarzer dabei 22.000 Personen beträgt, aber nur 61 Hispanos. Dies entspricht überhaupt nicht der reelen prozentualen Verteilung dieser Volksgruppen in den Statistiken der Verurteilten. Aber:
Die Afro-Amerikaner wählen eher die Demokraten, während die Latinos den Republikanern ihre Stimme geben.

In den Regionen Broward und auch West Palm Beach, also da wo die Spannungen anlässlich der Wahlen 2000 am grössten waren, ist man völlig überzeugt, dass die damaligen Ergebnisse gefälscht waren, hauptsächlich durch die Streichung eines grossen Prozentsatzes der Schwarzen von den Wahllisten.

Dario Moreno von der Florida International University, sagt: "wenn das Ergebnis eng ausfällt, wird es wieder Probleme geben".

Julchen, soll ich dieses starke Argument, also das "PFUI" an den Redakteur von "Le Monde", Patrick Jarreau, weitergeben oder eher für mich behalten?


julchen antwortete am 10.10.04 (05:58):

:))
ich bitte um's weiterleiten :))


julchen antwortete am 10.10.04 (06:20):

- bitte ebenso auch weiterleiten dass das
Wahlverfahren (technische Ausfuehrung dessen)
in den US gewaltig antiquarisch ist, viele Luecken
und Fehler aufweist, welche von BEIDEN Seiten
der politisch "engagierten" schamlos genutzt werden.
Sowohl den Demokraten als auch den Republikanern!

Bitte auch weiterleiten dass in den seltensten
Faellen die Interessenten am Presidenten Job damit
zu tun haben oder auch nur davon wissen.
In der Tat bin ich ueberzeugt, dass keiner der
Kandidaten persoenlich niedrig genug waere da mitzumachen.
Und das gilt fuer ALLE - sogar Al Gore - Igitt!

Mein Problem ist NICHT dass Probleme mit den
Wahlen unterstellt werden, mein Problem ist dass
man ausschliesslich nur EINEM Kanditaten unter-
stellt nicht ehrlich zu sein.

Das, Miriam, darfst du Patrick Jarreau auch weitergeben :))
Vielleicht kommt er dann mal von der liberalen
Masche runter und tut was ein Journalist tun sollte:
INFORMIEREN ohne persoenliche Einstellungen zu
INTERPRETIERE/DOKUMENTIEREN...

Oh gott, nun kling ich schon wieder wie Abdu mit
Schaum vorm Maul....:))))


Miriam antwortete am 18.10.04 (23:26):

Kulturzeit: Beitrag am 18.10:

Die Angst vor Wahlbetrug in den USA

Internet-Tipp: https://www.3sat.de/kulturzeit/themen/71760/index.html