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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Wissenschaftliche Verlage in den USA verklagen die Bush-Administration

 3 Antwort(en).

Miriam begann die Diskussion am 04.10.04 (17:21) :

Namhafte wissenschaftliche Verlage der USA haben am 27.09 Klage erhoben vor der "Federal Court of Justice" gegen die Bush Regierung.
Rund hundert Verleger und wissenschaftliche Gesellschaften gehen nun gerichtlich gegen das amerikanische Finanzdepartement vor.

Diesen Verleger haben sich der Pen American Center, unter dem Vorsitz von Salman Rushdi, und das American Association of Publishers (AAP), angeschlossen. Sie verlangen "die Aufhebung der Einschränkungen" die ihnen vom Finanzdepartement auferlegt wurden, "betreffend die freie Verbreitung der Informationen und der Gedanken".

Diese Angelegenheit hat ihren Ursprung im Herbst 2003 an.
Das "Office of Foreign Assets Control" (OFAC), hatte damals mehreren wissenschaftlichen Gesellschaften angeordnet, die Veröffentlichung von Arbeiten aus sanktionierten Ländern einzustellen. Das OFAC war der Auffassung, dass die Verleger vor der Veröffentlichung von wissenschaftlichen Publikationen aus diesen Ländern, erstmals eine Genehmigung beim Finanzdepartement anfordern hätten müssen. Dies betraf unter anderen Publikationen von cubanischen, iranischen und sudanesischen Wissenschaftlern.

Fortsetzung folgt, auch zum Thema der 48 amerikanischen Nobelpreisträger, die sich zusammengeschlossen haben um die Kandidatur von John Kerry zu unterstützen.


Miriam antwortete am 04.10.04 (18:19):

Fortsetzung

Meinungsfreiheit

Manche wissenschaftliche Gesellschaften wie zum Beispiel "Institute of Electrical and Electronics Engineers" (IEEE) haben erstmals die Anordnungen des OFAC angenommen. Andere aber, wie die American Association for the Advancement of Science (AAAS) - Verleger der renomierten Zeitschrift SCIENCE - haben dies von Anfang an abgelehnt. Sie fanden, dass dies nicht den ersten Artikel des Amerikanischen Grundgesetzes entspricht, welches die Meinungsfreiheit garantiert. Die grosse Mehrheit der wissenschaftlichen Gesellschaften und der Verleger haben sich dem angeschlossen.

Das amerikanische Finanzdepartement hat während des Sommers erneut wiederholte Schreiben an wissenschaftliche Institutionen verschickt und Forscher sowie Universitätsmitglieder vor einer Mitarbeit mit Wissenschaftlern der unter Embargo stehenden Ländern, gewarnt.

Einmischungen

Seit einem Jahr nehmen solche Fälle zu.
"Zum Beispiel mussten die Verleger der Universität von Alabama die Veröffentlichung von zwei Arbeiten von cubanischen Universitätsforscher unterbrechen, mit geschichtlichem und archäologischem Inhalt, die wissenschaftliche Erkentnisse beinhalten, an die alle in diesem Bereich forschenden Kollegen nun nichtmehr herankommen" sagte Peter Givler, Direktor der "Association of American University Presses" in einer Erklärung am 27.9.

Die Zeitschrift "Mathematical Geology" musste ebenfalls auf eine Veröffentlichung eines iranischen Geologen verzichten, die eine neue Methode der Vorhersage von Erdbeben beinhaltete.
Am meisten betroffen von diesen Kontrollmassnahmen, sind aber die Forscher der Universitäten, die immer schon internationale Zusammenarbeiten betrieben haben.

Die Kläger verlangen nun, dass diese Einmischung eingestellt wird.
Wenn ihnen die "Federal Court of Justice" rechtgeben sollte, müsste das Finanzdepartement ihnen eine Entschädigung von 1 Million Dollar zahlen.

Entnommen einem Artikel von "Le Monde" vom 1.10.04

Es folgt noch eine kurze Notiz über die 48 Nobelpreisträger.


Miriam antwortete am 04.10.04 (18:34):

Zwischen den Wissenschaftlern in den USA und der Bush-Administration gibt es eine Menge Meinungsverschiedenheiten und Kontroversen.

Es haben sich nun 48 Nobelpreisträger der USA zusammengefunden, um die Kandidatur von John Kerry zu unterstützen.

Nicht alleine die Forschungsthemen die von der Bush-Administration unterstützt werden sind der Grund dieser Stellungnahme. Es ist auch die Einmischung in den internen Angelegenheiten der Verlage und in die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern mit Kollegen aus dem Ausland (siehe oben).

Leider komme ich nicht an den ganzen Artikel in "Le Monde" - es gibt einige Artikel die man nur als Abonnent in voller Länge online abrufen kann.


julchen antwortete am 05.10.04 (05:22):

das Schluesselwort hier ist nicht "Wissenschaftlich",
sondern "Sanktioniert".
Man denke mal drueber nach.

Sagen wir mal, Irland unterliegt Britischen Sanktionen.
Selbst wenn Irishe "fish & Chips" die besten sind,
das aendert nichts an den Saktionen.
Dass man ueberhaupt klagen DARF, spricht nicht
gegen, sondern fuer die US.
Andere Laender haetten sich mit solch einer Klage
die Zigarre angezuendet.