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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Moderne Technik vernichtet immer mehr Arbeitsplätze !

 44 Antwort(en).

Graugans begann die Diskussion am 02.10.04 (13:01) :

Hallo Forumsfreunde,

für die Produktion und die Verteilung der produzierten
Waren werden immer weniger Menschen benötigt.
Die Produktions- und Verteilungsmethoden werden immer
ausgefeilter.
Als Ursache für die Arbeitsplatzprobleme kann man
die prozessorgesteuerte Technik ausmachen.
Damit kurzfristig ein volkswirtschaftlicher Schaden
verhindert wird, ist es höchste Zeit, die Arbeitswelt
drastisch zu verändern.
Die Produktionsbesitzer werden sich gegen solche
Forderungen mit allen möglichen Argumenten wehren.
Wir haben aber keine andere Möglichkeit, die
Arbeitsplatzprobleme zu beseitigen, oder doch?

Viele Grüße
Graugans


ortie antwortete am 02.10.04 (13:26):

Laß Dich zum Mehrfachminister wählen, Graugans!!


Miriam antwortete am 02.10.04 (13:55):

Hiess der Mann nicht Karl Marx, der schon vor Graugans zu diesem Erkenntnis gekommen war?


jo antwortete am 02.10.04 (14:16):

Auch Karl Marx irrte bisweilen, denn es gibt noch andere Ursachen für Arbeitsplatzverluste - wenn ich höre, daß jetzt in der Textilindustrie um eine Lohnerhöhung gebalgt und warngestreikt wird, dann denke ich, daß die Verantwortlichen, die Solches initiieren, von Realitätssinn nicht beleckt sind.


rolf antwortete am 02.10.04 (15:03):

Wenn alle Kosten steigen und der Nettolohn sinkt, was soll die Gewerkschaft als Arbeitnehmervertretung dann anderes machen?


jo antwortete am 02.10.04 (17:10):

Na, vielleicht könnten sie ihrer Klientel mal klar machen, daß die Zeiten, da Milch und Honig flossen, vorbei sind und man mal den Gürtel ein klein wenig enger schnallen muß - statt Mallorca Rhön oder Fichtelgebirge (sehr schön und preiswert), statt Filet Kotelett (schmeckt auch gut)? Den Alten hat mutet man ja Nullrunden auch zu, warum dann nicht Arbeitsplatzbesitzern, die nun bald zu den Privilegierten des Landes gehören?

Oder sind Gewerkschaften ausschließlich Vereine zum Einfordern von Lohnerhöhungen?


Illona antwortete am 02.10.04 (17:21):

Graugans
*******************************************************
Damit kurzfristig ein volkswirtschaftlicher Schaden
verhindert wird, ist es höchste Zeit, die Arbeitswelt
drastisch zu verändern.
******************************************************

Das wäre dann aber auch genial, wenn du das irgendwie initieren könntest!!!!

*****************************************************
Wir haben aber keine andere Möglichkeit, die
Arbeitsplatzprobleme zu beseitigen, oder doch?

************************************************

Sag mal nur ein Beispiel, wie es du es dir auch nur ansatzweise vorstellen könntest.

Mir will da so spontan kein brauchbarer Gedanke kommen.
Im Gegenteil:

Habe gerade gelesen:

Krankfeiern , einen Tag blau machen – nur Mut!

Mit schöner Regelmäßigkeit diagnostizieren Wirtschafts- und Sozialforscher, dass die Arbeitsausfälle durch Krankheit abnehmen, wenn das konjunkturelle Wachstum gering und die Arbeitslosigkeit hoch ist. Unsinn, sagen die Arbeitgeber. Wer tatsächlich krank ist, braucht sich nicht mit letzter Kraft zur Arbeit zu schleppen. Der Rückgang der Krankenstände ist einfach nur eine erfreuliche Folge der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Gut, dass es zur privatwirtschaftlichen Arbeitswelt gleichsam eine Vergleichsebene gibt, den geschützten Bereich des Beamtentums .Und dort zeigt sich, dass sich die Mitarbeiter fast doppelt so häufig krank gemeldet haben wie das gewöhnliche, nicht beamtete Arbeitsvolk. Also muss es da mit der betrieblichen Vorsorge aber wirklich im Argen liegen.


trux antwortete am 02.10.04 (20:43):

Illona sagt:
"Gut, dass es zur privatwirtschaftlichen Arbeitswelt gleichsam eine Vergleichsebene gibt, den geschützten Bereich des Beamtentums .Und dort zeigt sich, dass sich die Mitarbeiter fast doppelt so häufig krank gemeldet haben wie das gewöhnliche, nicht beamtete Arbeitsvolk.

Also Illona: Das möchte ich von Dir doch gerne belegt haben, und zwar aufgeschlüsselt nach Angestellten und Arbeitern im Öffentlichen Dienst und nach Beamten. Nenne bitte die Zahlen.


juergenschmidb antwortete am 02.10.04 (21:05):

*Besonders wir, die wir alle moderne PC's haben, tragen zur Erhaltung von Arbeitsplätzen bei, weil diese PC'S ja teilweise manuell gebaut werden.
Das ist vielleicht, weil wir zm grössten Teil nicht mehr im Berufsleben stehen, ein guter Beitrag von uns.
*Wir jedenfalls können nicht mehr Arbeitsplätze vernichten, da wir schon ausgemustért sind, eine Sonderrolle spielen.
Wir reden von aussen über den Zaun hinüber, dank der frühen Geburt.


BarbaraH antwortete am 02.10.04 (21:05):

Apropos "Gürtel enger schnallen"....

Vielleicht zur Abwechslung mal bei denen, denen es gesundheitlich nur guttäte:

>>Zwischen 1990 und 2002 konnten Unternehmer und Vermögende in Deutschland ihr durchschnittliches Bruttoeinkommen preisbereinigt um rund 40 Prozent steigern. Die Bruttolöhne und -gehälter pro Arbeitnehmer dagegen stiegen lediglich um sieben Prozent. Betrachtet man die realen Nettoeinkommen, wächst der Abstand weiter. Dann ergibt sich bei den Arbeitnehmern sogar ein Minus von 0,7 Prozent, bei den Beziehern von Gewinn- und Vermögenseinkommen dagegen ein Zuwachs von fast 50 Prozent.

Den Unterschied zwischen brutto und netto macht die Steuer- und Abgabenpolitik des Staates. 1960 mussten Arbeitnehmer nach Berechnung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in Düsseldorf im Schnitt knapp 16 Prozent ihres Einkommens an Finanzamt und Sozialkassen abführen. Gewinn- und Vermögenseinkommen wurden mit 23 Prozent belastet.

Danach begann, was der Gießener Politologe Dieter Eißel den »Marsch in den Lohnsteuerstaat« nennt. Egal wie der Kanzler hieß, eine Bundesregierung nach der anderen erhöhte die Abgabenlast auf abhängige Arbeit. Lohnsteuer, Sozialabgaben, Solidaritätszuschlag – heute liegt die durchschnittliche Abgabenlast eines Arbeiters oder Angestellten bei 35 Prozent. Gutverdiener müssen sogar weit mehr als die Hälfte ihres Einkommens an den Staat abführen. Unternehmer, Selbstständige und Vermögende dagegen verlieren im Schnitt nur noch knapp elf Prozent. Die Verhältnisse haben sich umgekehrt.<<

Quelle: DIE ZEIT Nr. 40/2004
Wo stehen die Reichen?
Von Wolfgang Uchatius
https://zeit.de/2004/40/Reiche

In dem Artikel sind recht anschauliche Grafiken über die Entwicklung der Umverteilung von unten nach oben in den letzten Jahren enthalten.

Internet-Tipp: https://zeit.de/2004/40/Reiche


jo antwortete am 02.10.04 (21:29):

Das mußte kommen - wie oft wird noch von unten nach oben umverteilt? Kein neues Argument außer dieser Gebetsmühle?

Was ist der Unterschied zwischen einem Gutverdiener und einem Selbständigen?

Was sind Gewinneinkommen?

Müssen Gutverdiener nicht auch Einkommensteuer und Soli zahlen? Lohnsteuer ist eine Erhebungsart der Einkommensteuer, die alle nach derselben Steuerformel bezahlen müssen.

"Die Gewerkschaft ver.di dringt angesichts großer Zukunftssorgen unter den Beschäftigten des angeschlagenen Handels-Riesen KarstadtQuelle auf baldige Verhandlungen mit dem Vorstand. ... Druck mit Arbeitskampfmaßnahmen aufzubauen, stehe vorerst aber nicht an."

"Wir reden nicht zu Beginn eines Prozesses von Streik, sondern dann, wenn es so weit ist". - also, erst einmal ein bißchen sanieren, und dann aber drauf auf ihn?

Rosige Zeiten, begriffen hat man nichts.

Ausführlich:

Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/5432129.html


juergen1 antwortete am 02.10.04 (22:43):

Arbeitsplatzprobleme hätten sich von Anfang an verhindern lassen, wenn beispielsweise Industrieroboter als solche kräftig besteuert würden.

In der Autoindustrie hätten 1000sende von Arbeitsplätzen erhalten werden können.

Auch das "verlagern" der Produktion in sogenannte Billiglohnländer - entweder verbieten oder kräftig besteuern.

Noch ist es nicht zu spät. Aber spät ist es schon :-(


BarbaraH antwortete am 02.10.04 (23:29):

Schade, jo, dass Du den ZEIT-Artikel offenbar nicht gelesen hast, denn dann wüsstest Du, dass die Arbeitnehmer auf Lohn und Urlaub verzichten könnten, und sich trotzdem nichts ändern würde. Als Beispiel wurde die Firma Kühne & Nagel genannt:

>>Mitte der siebziger Jahre verlegte der damalige Vorstandschef und Haupteigentümer Alfred Kühne den Firmensitz in die Schweiz. »Hauptgrund war die unternehmensfeindliche Haltung der Regierung Brandt.« Der das sagt, heißt Klaus-Michael Kühne, ist 1937 geboren und Alfred Kühnes Sohn und Nachfolger. Auf der vom Manager Magazin erstellten Liste der hundert reichsten Deutschen belegt er Platz 88, geschätztes Vermögen: 800 Millionen Euro.

Alfred Kühne wollte Geld sparen. Klaus-Michael Kühne ebenfalls, deshalb ist er vor 14 Jahren auch privat nach Schindellegi umgezogen. Jetzt wohnt er 15 Gehminuten von der Konzernzentrale in einer 300-Quadratmeter-Villa mit Schwimmbad und Tennisplatz. Und sagt: »In Deutschland würde ich deutlich mehr Steuern zahlen.« Weil in der Schweiz die Sätze noch niedriger sind. Trotz rot-grüner Steuerreform, trotz aller Steuersenkungen der vergangenen Jahre.<<

Der Firma Kühne & Nagel geht es nicht schlecht. Ganz im Gegenteil, sie expandiert kräftig. Dazu das Hamburger Abendblatt:

>>Kühne + Nagel: 260 neue Arbeitsplätze
Von Melanie Wassink

....Noch im Jahr 2005 dürfte die Zahl der Beschäftigten in der Gruppe in Hamburg von derzeit 1300 um 20 Prozent steigen...
Der Kühne + Nagel-Konzern mit Sitz in der Schweiz ist mit insgesamt 20 000 Beschäftigten an 600 Standorten in 96 Ländern aktiv und zählt zu den weltweit führenden Logistikunternehmen. Das Unternehmen ist seit 1903 in Hamburg vertreten, seit vielen Jahren auch mit der Zentrale des Deutschland-Geschäfts, Kühne selber ist Hamburger.<<

Quelle: HAMBURGER ABENDBLATT VOM 01.10.04
https://www.abendblatt.de/daten/2004/10/01/347382.html

Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2004/10/01/347382.html


mart antwortete am 03.10.04 (00:47):

Barbara,

unbedarft wie ich bin, schlußfolgere ich, daß der Kühne+Nagel-Konzern immer noch erfolgreich arbeitet, ja sogar in Hamburg nicht nur 1.300 Menschen beschäftigt, sondern sogar noch mehr Leute anstellen möchte.

Das ist natürlich beklagenswert:-)

Erstaunlich mit welchen Beispielen die Neidgesellschaft gefüttert wird:-)

Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2004/10/01/347382.html


BarbaraH antwortete am 03.10.04 (00:56):

Ja, mart,

das Unternehmen ist sogar äußerst erfolgreich. Wie im ZEIT-Artikel nachzulesen ist, hat es aus Steuergründen seinen Firmensitz in die Schweiz verlegt. Weiter heißt es dort:

>>Kühne war einer der Vorreiter, aber inzwischen trifft man reiche Deutsche an allen möglichen Orten, aber zunehmend seltener in Deutschland. Einige sorgen für Schlagzeilen, so wie der Milchunternehmer Theo Müller (neuer Wohnsitz: Schweiz) oder der Erbe Gert-Rudolf Flick (neuer Wohnsitz: England), aber der Großteil schweigt. Und spart. In Liechtenstein, Österreich, den Londoner Villenvierteln von Kensington bis Hampstead. Oder eben am Zürichsee. »Hier haben sich in den vergangenen Jahren viele wohlhabende Leute niedergelassen«, sagt Kühne.<<

Quelle: DIE ZEIT Nr. 40/2004
Wo stehen die Reichen?
Von Wolfgang Uchatius
https://zeit.de/2004/40/Reiche

Internet-Tipp: https://zeit.de/2004/40/Reiche


mart antwortete am 03.10.04 (01:44):

Die Reichen der Welt pflegen sich eher nicht dort zu vergnügen wo das gemeine Volk es tut - das ist jetzt so und das war immer so und wird, gleich in welchem System, immer so sein.

Sei also froh, daß Kühne, obwohl er in der Schweiz wohnt, in Deutschland Arbeitsplätze schafft.


seewolf antwortete am 03.10.04 (01:57):

Weder kaufmännische noch technische "Intelligenz" läßt sich nachhaltig reglementieren. Nicht durch Gesetze, nicht durch Gejammer von "Habenichts"-en. Sie sucht und findet Wege, um - was auch immer - zu optimieren.

Wenn es an einem bestimmten Platz zu umständlich oder zu aufwendig wird, geht sie an den anderen.

Das WAR immer so - das IST so - und das BLEIBT so.


mart antwortete am 03.10.04 (02:11):

Daß die Reichen dieser Welt, die sehr oft auf den Fleiß ihrer Vorväter aufbauen, auch anders mit ihrem Ererbten umgehen können, zeigen in Österreich die Meinl-Nachkommen und nun die Palmers-Sippe.

Und leise kriecht da der Gedanke hoch "Recht haben sie"


radefeld antwortete am 03.10.04 (06:17):

Um auf den Titel der Runde zurück zu kommen: Nicht die Weiterentwicklung der Technik ist das Problem- es ist doch wunderbar, wenn uns Apparate und Maschinen die Arbeit abnehmen- sondern die VERTEILUNG der bleibenden Arbeitsmenge. Und da ist vor allem die schon fast privilegierte Schicht der Arbeitplatzbesitzer der größte Bremser! Die tun so, als würden sie verhungern, wenn denen einmal angeboten wird, etwaws weniger zu arbeiten, damit Entlassungen vermieden werden können.
Übrigens: Das Kapital, die Kapitalbesitzer sind nicht das Problem, sondern eine NOTWENDIGKEIT. Die brauchen von dem Reichtum das wenigste für ihren persönlichen Bedarf sondern legen es an. Gewinnbringend natürlich- wer will ihnen das verübeln? Gäbe es die aber nicht, würde bald kein Kapital mehr zur Investition zur Verfügung stehen. Ein Ende, ja eine Rückwärtsentwicklung wäre die Folge. Wurde ja im 20. Jh. eindrücklich bewiesen. Oder?

Internet-Tipp: https://warum.here.de


BarbaraH antwortete am 03.10.04 (09:50):

Nach Deiner Logik, radefeld, ist es vollkommen in Ordung, dass nur einige wenige den Profit der immer weiter gehenden Technisierung einstreichen. Die (noch) Arbeitsplatzbesitzer seien die Gierigen, die nichts von ihrem Wohlstand (=Arbeit) abgeben wollten.

Ist das nicht etwas einseitig gedacht?

Was wäre z.B., wenn jemand, der es vorzieht seinen Wohnsitz aus steuerlichen Gründen ins Ausland zu verlegen, damit seine Staatsangehörigkeit verlieren würde?


mart antwortete am 03.10.04 (10:02):

Karl Graber (freier Wirtschaftsjournalist in Wien) vertritt zu radefelds Meinung <<Und da ist vor allem die schon fast privilegierte Schicht der Arbeitplatzbesitzer der größte Bremser!<< folgenden Standpunkt:

(Presse vom 2.10.2004 wie im Folgenden wiedergegeben) Obwohl auf Österreich bezogen ist diese „Meinung zum Tag“ darüber hinaus interessant, durchdacht zu werden:


Lohnpolitik nur für Besitzer von Arbeitsplätzen


Der folgende Text ist vom Link
https://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=m&ressort=q&id=445449

"Die Gewerkschaft der Metallarbeiter hat den Reigen der Lohnverhandlungen gestartet. Wie schon seit langem wird sie den Lohnforderungen jene Formel zu Grunde legen, die als Benya-Formel ins öffentliche Bewusstsein eingegangen ist: Lohnerhöhungen müssten den Arbeitnehmern einen ihrer Leistung entsprechenden Anteil an der wirtschaftlichen Leistungssteigerung, dem Produktivitätsfortschritt, gewährleisten und die allgemeine Teuerung abgelten.
Dass es Spielraum für Lohnerhöhungen gebe, haben die Gewerkschaftsbosse auch für diesmal schon zu verstehen gegeben.

Sie scheinen diese Meinung auch "empirisch" untermauern zu können, denn kaum anders als in diesem Sinne dürften jüngste Aussagen des Instituts für Wirtschaftsforschung zu interpretieren sein, welche der österreichischen Wirtschaft auf Grund vergleichsweise niedriger Lohnstückkosten eine ausgezeichnete internationale Wettbewerbsposition bescheinigen.

Und die Lohnstückkosten seien günstig, weil jahrelang die Löhne nur mäßig gestiegen, die Produktivitätszuwächse aber hoch gewesen wären.

Freilich wäre da nun zu fragen, warum die Produktivität so stark gestiegen ist?

Sie ist unter anderem so stark gestiegen, weil laufend Betriebe und Unternehmungen, die mit der ständig schärfer werdenden Konkurrenz nicht mehr mithalten können, abwandern, aufgeben und zusperren; weil Betriebe und Unternehmungen Arbeitskräfte, die das nicht mehr verdienen, was sie kosten, laufend in die Arbeitslosigkeit entlassen oder schon entlassen haben; weil die sozialen Netze mit ihren vergleichsweise hohen Lohnersätzen Arbeitskräfte aus dem Arbeitsmarkt - z. B. in die Frühpension - weglocken und/ oder davon abhalten, sich eine weniger gut bezahlte Arbeit zu suchen, als ihre frühere es war.

Mit anderen Worten: Die Produktivitäts-Messzahl Lohnstückkosten spiegelt beileibe nicht alle Faktoren, die in der Lohnpolitik zu berücksichtigen wären.

Sie handelt nur von den Robusten und Leistungsfähigen in der Wirtschaft - von Unternehmungen, Betrieben, Arbeitnehmern, die hohe und höchste Wertschöpfung generieren, in denen daher auf allen Ebenen auch gut bis ausgezeichnet verdient werden kann.

Die anderen, die minder produktiven Betriebe und Arbeitnehmer sind nämlich, weil nicht (mehr) konkurrenzfähig, aus der Produktivitätsrechnung verschwunden.

Sie findet man jetzt in den Reihen der offen oder versteckt Arbeitslosen, der freiwillig oder gezwungen früh Pensionierten, eines Teils der Bezieher von Invalidenpensionen, der Jungen, die keinen Arbeitsplatz finden: wahrscheinlich eine Gruppe von einigen hunderttausend Personen.

Produktivität ist Wertschöpfung dividiert durch Arbeitszeit.

Durch welche Arbeitszeit? Nur durch jene, welche von den aktiven Arbeitnehmern geleistet wird? .."

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?P2F215F69


mart antwortete am 03.10.04 (10:04):

Fortsetzung:

"Diese Methode ist mit-, wenn nicht hauptschuldig an der hartnäckig hohen Arbeitslosigkeit, an der (auch) die österreichische Wirtschaft seit einem Vierteljahrhundert krankt.

Diese setzt de facto Mindestlöhne und -gehälter durch, zu denen Unternehmer nicht mehr alle ihre Arbeitnehmer beschäftigen können, weil ihnen diese zu teuer kommen.

Und diese Maßstäbe werden mit unschöner Regelmäßigkeit Jahr für Jahr erhöht und kumulieren mit anderen Kosten, u. a. beispielsweise jener der Arbeitszeitverkürzung, einer von den Gewerkschaften erzwungenen "Gegenmaßnahme" gegen die wachsende Arbeitslosigkeit.

Im Klartext:

Die Gewerkschaften drängen mit ihrer falsch basierten Lohnpolitik die eigene Klientel aus Arbeitsmarkt und Beschäftigung und vielfach in veritable Existenzkrisen. Solche Gefahren wären zu bannen, wenn die Gewerkschaftsbosse in die Produktivitätsformel nicht bloß die Arbeitszeit der Aktiven, sondern auch die entfallene Arbeitszeit jener einsetzten, die als Arbeitslose zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung keinen Beitrag mehr leisten können.

Der Zuwachs an Arbeitsproduktivität müsste also um jenen Teil bereinigt werden, der durch Entlassungen und Betriebsschließungen zu entstehen pflegt.

Dann wäre wohl auch bald klar, wieviel "Verteilungsspielraum" es für die Lohnverhandlungen wirklich gibt, nämlich mit ziemlicher Sicherheit - keinen!

Eine Lohnpolitik, welche die Arbeitslosen ausklammert, ist eine Lohnpolitik nur für Besitzer von Arbeitsplätzen."

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?P2F215F69


Immanuel antwortete am 03.10.04 (10:08):

Falsch, Graugans, Moderne Technik SCHAFFT immer mehr Arbeitsplätze, denn für ein Volk von Scherenschleifern, Glasbläsern, Webern oder Schmieden ist schon lange kein Überleben mehr.

Die MODENEN Technologien SCHAFFEN Arbeitsplätze, die aber von den Regierungen durch exorbitant hohe Staatskosten immer wieder vernichtet werden. Die Geschichte beweist es, lies nach, es war bisher immer so. Unsere REGIERUNGEN und ihre STAATSVERWALTUNGEN plus Blutsgenossen in anderen UMVERTEILUNGSHIRNEN sind das Problem, nicht der Arbeiter, Angestellt oder freie Unternehmer. Die SCHAFFEN nur, was die anderen zum Fenster hinauswirtschaften.

Gebe einem begabten Unternehmer eime Idee und ein vernünftiges Konzept, und er wird einen Markt schaffen. Gebe ihm einen LKW, und er wird als Spediteur ein globales Unternehmen mit 20000 Arbeitsplätzen schaffen.

Gebe ihm ein Monopol, und er wird ein Weltreich schaffen.

Gebe aber einem Beamten das Monopol für die Post.
Gebe aber einem Beamten das Monopol für die Bahn.
Gebe aber einem Beamten ein Monopol für die Staatsverwaltung (Bürokratie),
und was wirst Du erleben ??? Du wirst das Fiasko und den Untergang bei lebendigem Leib erleben. So war es in Weimar, so war es auch vorher immer, und auf dem gleichen Weg sind sie heute.
Und was sagt das Volk ? Das Problem ist sehr einfach gelöst. Es hat nichts zu sagen, es ist entmündigt. Basta! Auf betrügerische Weise ist das Grundgesetz von Beamten manipuliert worden und wir haben seit 1949 das Buxthehuder Modell im Staat: was auch immer der Bürger vorschlägt oder das Volk verbessern will, immer sitzt da schon der Igel und amüsiert sich mit einem Augurenlächeln: lass doch die Trottel laufen, rennen und schuften, das Sagen haben wir, egal was die wollen, egal was sie brauchen, egal was richtig ist, egal was oder wen sie wählen, wir sind und bleiben die neuen und alten Herrscher. Auf Ewig. So hoffen sie, aber das Ende kommt schnell.

Fazit:
Im Parlament haben Beamte das Sagen. In der Länderkammer haben Beamte das Sagen. In den Ministerien haben Beamte das Sagen. Volksbegehren sind wohlweislich untersagt, allerdings auch dies, ebenso wie das GG, ohne rechtlichen Bestand vor dem Volk und dem BVerfG, denn ein Kapitän ist ein Kapitän und der Kapitän (Legislative und Exekutive) kann schlimmstenfalls zeitweilig die Mannschaft terrorisieren und ausnutzen, aber er kann nicht die Reederei (das Volk) enteignen und entmündigen und ruinieren, egal ob Renten, Gesundheit, Buildung, Staatsfinanzen etc etc etc). Und genau das ist die jetzige Situation in der "gehandhabten Staatsverfassung nach dem Buxtehuder Modell".

Ein Paradies für Beamte und Politfunktionäre, der Tod für
jedes Volk und seine Wirtschaft. Was bleibt übrig für das Volk: aufwachen und alle diese Totengräber entmachten, denn das Land ist heute genau so talentiert und fähig, auch ein zweites Wirtschaftswunder zu schaffen: es soll aber zukünftig Schluss machen mit dem Vertrauen in deren Fähigkeiten und Absichten. Sinen weltweit einmaligen Erfolg (Wirtschaftswunder, auch Erhard sei Dank, einem der ganz wenigen Fachleute in der pol. BRD) liegt also durchaus drin, man muss schon in die Hände spucken, aber man soll ihn dann nicht erneut von autistischen Dilettanten vernichten lassen. Einen Fehler zu begehen, ist keine Dummheit. Dummheit ist, Fehler zu wiederholen. So las ich es ganz richtig kürzlich im Internet.


utelo antwortete am 03.10.04 (10:20):

Sicher sind durch den Einsatz von Maschinen etliche Arbeitsplätze verloren gegangen, aber bestimmt nicht soviele, dass die heutige Arbeitslosenzahl nur darauf zurück zu führen ist. Als in unserer Firma der Computer eingeführt wurde, waren wir richtig glücklich darüber, uns die Schreibarbeiten leichter zu machen. Allerdings mussten wir dann ein größeres Pensum schaffen. Dann wurde die Bierherstellung über Computer optimiert, der Flaschenkeller wurde automatisiert usw. Es wurden dann einige Leute in den Vorruhestand entlassen. Damit in der Autoherstellung die Leute sich nicht mehr so arg verrenken müssen, wurden die Roboter eingeführt, die die Arbeit verrichten -aber ohne Menschen geht ja doch nichts.
Also wurden die Maschinen nicht nur zum Arbeitsplatzvernichten hergestellt, sondern auch zur Entlastung der Arbeitnehmer.
Und das Geplärre wegen Besserverdienenden und Unternehmern finde ich meist überflüssig. Sie haben mehr Einsatz gebracht, sie tragen mehr Verantwortung und SIE geben den anderen Arbeit. Steuern bezahlen sie sowieso viel mehr als Otto Normalverbraucher und die Instandhaltung und Investitionen von Firmen geht auch nicht mit 0.
Ich habe aber beobachtet, dass meisten die über die Wohlhabenden Meckern, die es selbst zu nichts gebracht haben, aus welchen Gründen auch immer. Ich möchte kein Firmeninhaber oder auch nur Manager sein. Das wär emir immer zu stressig gewesen. Aber daher kann ich auch nicht meckern, weil ich nicht reich bin. Und warum soll ein Großverdiener mir von seinem Erarbeiteten abgeben? Er hat dafür gearbeitet und nicht ich.


Illona antwortete am 03.10.04 (10:25):

Trux
****************************************************
Also Illona: Das möchte ich von Dir doch gerne belegt haben, und zwar aufgeschlüsselt nach Angestellten und Arbeitern im Öffentlichen Dienst und nach Beamten. Nenne bitte die Zahlen.
*****************************************************

Habe diesen Artikel beim Zahnarzt gelesen. Saobald ich die Unterlagen dafür bekommen kann, werde ich es dir sagen.

Da ich aber selbst Beamtin i. R. bin , kenne ich die "Beamtenprobleme".
Schon am ersten Schultag mußte fast immer Vertretungsunterricht geleistet werden, da im besten Fall nur 5 % krank gemedet waren.( natürlich ohne Beurteilung darüber, ob sie wirklich krank waren)


BarbaraH antwortete am 03.10.04 (10:30):

Noch eine Anmerkung zu Deiner Ausarbeitung, Kapitel "Arm und Reich/ Arme und Reiche". Dort sagst Du

"Arme und reiche Leute hat es immer gegeben, sagt eine alte Volksweisheit. Aber ebenso steht fest, dass in der Geschichte der Menschheit immer wieder Heilsbringer aufgetreten sind, die eben diese Wahrheit bestritten, oder diese Tatsache zu verändern trachteten...."

Und als Quasi-Lösung anboten:
"Wenn wir den Reichen ihren Reichtum nehmen, sind wir alle reich."

Wenn es denn der Wahrheit entspräche, dass "Arme und Reiche" zwei festgefügte Einheiten wären, könnte man ja noch darüber reden. In der Realität nimmt jedoch kein "Armer" dem "Reichen" etwas von seinem Reichtum sondern umgekehrt:

Die "Reichen" vermehren ihren Reichtum ständig auf Kosten der "Armen". Dieses zu kritisieren, sollte nach Deinem Verständnis nicht angebracht sein?

DIE ZEIT:
>>Deutschland 2004: Die Wirtschaftskrise durchläuft das vierte Jahr, ihre Spuren werden breiter. Käme heute irgendein Wohltäter auf die Idee, den zwei Millionen Haushalten am unteren Ende der Vermögensskala zwölf Milliarden Euro zu schenken, stünden sie trotzdem bei null. So viel brauchten sie allein, um ihre Schulden zu zahlen.

Dafür steigt die Zahl der Millionäre.

1997 verfügten 510000 Bundesbürger über ein Geldvermögen von mindestens einer Million Euro. Inzwischen sind es 756000...<<

Die Zahl der Armen wächst und die Zahl der Millionäre wächst. Auch dazu Fakten aus der ZEIT:

>>Zwischen 1990 und 2002 konnten Unternehmer und Vermögende in Deutschland ihr durchschnittliches Bruttoeinkommen preisbereinigt um rund 40 Prozent steigern. Die Bruttolöhne und -gehälter pro Arbeitnehmer dagegen stiegen lediglich um sieben Prozent. Betrachtet man die realen Nettoeinkommen, wächst der Abstand weiter. Dann ergibt sich bei den Arbeitnehmern sogar ein Minus von 0,7 Prozent, bei den Beziehern von Gewinn- und Vermögenseinkommen dagegen ein Zuwachs von fast 50 Prozent.<<

Es wundert mich, radefeld, dass Du es kritisierst, wenn "Arme" sich gegen weitere Ausbeutung wehren und Du die Gier der "Reichen" schlicht und einfach ignorierst. Der Zollbeamte an der schweizerischen Grenze wundert sich immerhin noch:

>>In Butterbroten und Büstenhaltern finden die Beamten manchmal die Scheine. Wenn dann wieder ein Mann in seinem Mercedes lautstark verkündet, nichts bei sich zu haben, wenn er wenig später halb nackt dasteht und ihm das Geld aus der Unterhose quillt, dann kommt Graf, der Zöllner mit dem kleinen Beamtengehalt, ins Grübeln. Er denkt sich dann: »Der Mann ist doch nicht arm, warum nimmt der diese entwürdigende Situation auf sich, nur um ein wenig Steuern zu sparen?«

Dann überlegt er kurz und fügt an, ein wenig verständnislos: »Die Gier ist eben inzwischen stärker als das Schamgefühl.«<<

Quelle: DIE ZEIT Nr. 40/2004
Wo stehen die Reichen?

Die Klasse der Wohlhabenden in Deutschland wächst. Obwohl sie als Arbeitgeber und Stifter in Erscheinung treten, entfernen sie sich vom Rest der Gesellschaft

Von Wolfgang Uchatius
https://zeit.de/2004/40/Reiche

Internet-Tipp: https://zeit.de/2004/40/Reiche


BarbaraH antwortete am 03.10.04 (10:36):

Mein Beitrag von 10.30 Uhr war als Antwort auf radefeld gedacht.


Illona antwortete am 03.10.04 (10:41):

Immanuel
ganz so krass sehe ich es nun nicht, aber im Prinzip gebe ich dir völlig Recht.
Da mein Mann Selbständiger war( auch im Ruhestand) , kann ich die gravierenden Unterschiede wirklich beurteilen.
Sicherheit auf der einen ( meinen) Seite ;Risiko mit Zukunftssorgen, Angestelltenprobleme, Marktsondierungen und deren Reaktionsvorbereitungen , Ideenerschließung usw auf der anderen Seite.
Da wir alle inzwischen fast alles besitzen und sowas von " satt" sind, gibt es nichts mehr zu verkaufen und da liegt wohl " der größte Hund begraben". Ich denke,wo keine Absatzmärkte mehr sind, brauchts auch keine Hersteller( egal, ob mit oder ohne Maschinen)


BarbaraH antwortete am 03.10.04 (11:07):

Wenn alle so satt sind und niemand mehr etwas kauft, frage ich mich, was wohl in all den Containern sein mag, die täglich im Hamburger Hafen umgeschlagen werden:

>>Es war alles wie gewohnt: Als der Vorsitzende der Hafen Hamburg Marketing GmbH, Jürgen Sorgenfrei, am Donnerstag die aktuellen Umschlagszahlen präsentierte, hatte er nichts Überraschendes zu berichten. Der Hafen boomt. Seit Jahren präsentiert Sorgenfrei alle sechs Monate zweistellige Zuwachsraten beim Containerverkehr, berichtet vom Schwindelerregenden Anstieg des Handels mit China.<<

Die schwindelerregenden Gewinne werden allerdings in der Schweiz und anderwo versteuert, weil viele Firmen (z.B. Kühne & Nagel) ihre Firmensitze dorthin verlegten. Trotzdem haben diese Firmen Sorgen:

>> Doch hat das rasante Wachstum auch Schattenseiten. Geht es so weiter, platzt der Hafen bald aus allen Nähten. Schon jetzt können die Hinterlandverbindungen zum Weitertransport der Container die an den Kaimauern anlandenden Schiffsladungen kaum mehr bewältigen. Uldall (Wirtschaftssenator von Hamburg) verhandelt mit dem Senat, um mittelfristig dringend benötigte 150 Millionen Euro zur Hafenerweiterung zu bekommen. Ausgang ungewiss.

Zudem ist der Hafen - wie große Teile der Stadt - nur auf Sand gebaut. Und der verstopft die Fahrrinne für Containerschiffe der neuen Generation mit größerem Tiefgang. Bis 2007 will Uldall die Elbe deshalb noch einmal ausbaggern lassen, um den Anschluss an den weltweiten Seehandel nicht zu verlieren. Doch noch ist nicht einmal geklärt, ob er die Bagger überhaupt losschicken darf: Die Bundesregierung schweigt.<<

Also: Forderung nach zügigem Ausbau der Verkehrswege auf Kosten des deutschen Steuerzahlers und Abführung der Steuern auf ihre Riesengewinne in der Schweiz. So werden Reiche reicher.....

Quelle: WELT am SONNTAG vom 01.08.04
Hamburg will Europas größter Hafen werden
von Martin Kopp und Uwe Bahnsen
https://www.wams.de/data/2004/08/01/312800.html

Internet-Tipp: https://www.wams.de/data/2004/08/01/312800.html


Graugans antwortete am 03.10.04 (12:28):

Hallo Interessierte,

Fazit aus den Beiträgen:
„Seeewolf“ schrieb, daß sich weder die technische noch die
kaufmännische Intelligenz reglementieren läßt.
Daraus folgerte „Radefeld“, daß nicht die Weiterentwicklung
der Technik das Problem ist, sondern die Verteilung der
immer kleiner werdenden Arbeitsmenge, die dann zwangsläufig
zu mehr Arbeitslosen führt.
Das ist unser Kernproblem!
Weiter führt „Radefeld“ an, daß nur ein kleiner Teil des
ständig wachsenden Kapitals der Produktionsbesitzer für
ihren persönlichen Bedarf aufgebraucht wird und daß der
größte Teil des Kapitals von ihnen weiter gewinnbringend
in anderen Produktionszweigen angelegt wird.
Damit und dadurch bescheunigt sich der Arbeitsplatzabbau
immer mehr und das Kapital verbleibt in immer weniger
Hände!
Die technische und kaufmännische Innovation läßt sich nicht
bremsen. Deshalb muß hinterfragt werden, ob daß mit den
Innovationen erarbeitete Kapital letztlich nicht anders
gestreut werden muß, damit die Bevölkerung auch noch
existieren kann!

Viele Grüße
Graugans


BarbaraH antwortete am 03.10.04 (13:37):

>>daß der größte Teil des Kapitals von ihnen weiter gewinnbringend in anderen Produktionszweigen angelegt wird.<<

Drei kleine, jedoch sehr bedeutsame Worte hast Du dabei vergessen, Graugans:

.... in anderen Produktionszweigen VORWIEGEND IM AUSLAND angelegt wird.

Dann sieht es nämlich gleich ganz anders aus mit den Steuerungsmöglichkeiten der nationalen Politik. Dazu heißt es im ZEIT-Artikel:

>>Hätte die Regierung nicht über die Jahre die Steuern auf Gewinn- und Vermögenseinkommen immer weiter gesenkt, wären vermutlich noch mehr ausgewandert. Die Steuereinnahmen wären noch niedriger, die Arbeitslosigkeit wäre noch höher.<<

Quelle: DIE ZEIT Nr. 40/2004
Wo stehen die Reichen?
Die Klasse der Wohlhabenden in Deutschland wächst. Obwohl sie als Arbeitgeber und Stifter in Erscheinung treten, entfernen sie sich vom Rest der Gesellschaft
Von Wolfgang Uchatius
https://zeit.de/2004/40/Reiche

Internet-Tipp: https://zeit.de/2004/40/Reiche


ricardo antwortete am 03.10.04 (15:59):

Die Zeit
sollte nicht auf die eigene Kundschaft einprügeln!
Vorwiegend die Reichen lesen das Blatt.
Und die Inhalte sind ausgerichtet auf akademisch gebildete Leser.
Nicht alle Reichen sind selbstquälerisch veranlagt und lesen gerne, wie sie sich bessern könnten :-)))))))


mart antwortete am 03.10.04 (18:32):

Weder gehören die akademisch gebildeten Leser im Allg. zu den Reichen, noch sind die Reichen im allg. akademisch gebildet:-)

Gerade die Zeit hat eine Menge kritischer Artikel; ich bin der Meinung jeder denkende Leser liest gerne möglichst viele versch. Ansichten und Aspekte.

Gerade das macht eine Qualitätszeitung aus!

Als Beispiel möchte ich von Thomas Assheuer den Artikel in der Zeit vom Juni 04 nennen:

"Schlagschatten der Freiheit
Wer redet noch von Menschenrechten? Das Desaster im Irak zerstört nicht nur die Autorität Amerikas. Es trifft den Westen insgesamt und erschüttert den Glauben an die segensreiche Wirkung des Liberalismus. Zeit für eine Bilanz"

Aber bitte kündige dein Abonnement nicht!

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2004/25/Irak-Westen


Karl antwortete am 03.10.04 (18:34):

@ ricardo,

Reichtum gleich Bildung? Was für eine Gleichsetzung. Kopfschüttel.


ortie antwortete am 03.10.04 (18:41):

"Vorwiegend die Reichen lesen das Blatt." (ricardo)

Wie schön, daß Du mich auf meinen Reichtum aufmerksam gemacht hast, von dem ich bisher nicht das Geringste ahnte.


ricardo antwortete am 03.10.04 (18:45):

Ach Mart
Die Vorstellungvon den dummern Reichen stimmt schon lange nicht mehr.
Um heute im Wirtschaftsleben zu bestehen, bedarf es schon auch der fundierten Kenntnisse.
Die Illusion vom leicht verdienten Geld ist verbreitet, aber in der Realität sehr selten.
Meine beiden Nachbarn, beides Akademiker sind Millionäre, und das ist hierzulande keine Seltenheit.
Beide schätzen "die Zeit"
Ich auch.-)))))
Richard Herzinger ist mir besonders sympathisch!


mart antwortete am 03.10.04 (19:06):

Aber ricardo,

Welche Gleichsetzungen machst du den noch:

Reich = akademisch gebildet

und jetzt hätte ich gesagt

Reich = dumm!


Ich sage einfach auch ein akademisch Gebildeter kann dumm sein und ein akademisch Ungebildeter kann gescheit sein.


pilli antwortete am 03.10.04 (19:29):

auf welch skurrilen wegen du ricardo,

phantasiereiche der statistischen erhebungen locker vom hocker wie ein schmierenkomödiant präsentierst, daß ist es eigentlich wert, dich für die verleihung des "Iffland-Ringes" für hohe schauspielkunst zu empfehlen.

mich faszinierte schon in der vergangenheit deine art von Mystizismus aber dein neuer von verschleiernden und falschen informationen nur so strotzender, vorspiegelnder beitrag,

zeugt sowatt von elitärer denkungsweise, datt is nich zu toppen...oder doch?

:-)))


mart antwortete am 03.10.04 (21:49):

Zurück zur Themenüberschrift:

"Moderne Technik vernichtet immer mehr Arbeitsplätze!"

Mir fiel die Erika Hubatschek ein -

"Schon seit 1934 gilt ihr großes Interesse den Bergbauern und ihrem Wirken. Nicht nur aus theoretisch-wissenschaftlicher Vorbereitung, sondern besonders durch tatkräftige Mitarbeit auf vielen Berghöfen hat sie das Bergbauerndasein bis in seine Wurzeln selbst erlebt und seit mehr als 60 Jahren fotografisch festgehalten. So wurde sie zu einer der besten Kennerinnen alpenländischen Bauerntums." (magazin.orf.at)

Nun es gibt Bildbände von ihr, Lichtbildervorträge, Ausstellungen etc.


Ein Bild prägte sich auf Dauer in mein Gedächtnis ein.

Holzpflug - vorne eingespannt zwei Frauen, links und rechts - dahinter der Mann, der den Pflug in die Erde drückt.

Nach Aussagen von Hubatschek war die Arbeit des Mannes der anstrengendere Teil dieses menschlichen Gespanns.

(Ich wollte das Bild hier hereinstellen - für die Ungläubigen unter euch - rechtzeitig fiel mir das copyright ein.)



seewolf antwortete am 03.10.04 (22:09):

mart -

den link zu dem Bild darfst Du ohne Skrupel hier anbieten...


mart antwortete am 03.10.04 (23:20):

Da das Bild nicht im Internet ist, müßte ich es einscannen und irgendwo im Netz einstellen und dann verlinken. - Das ist sicher nicht erlaubt.

Aber ich kann den Titel nennen:
Bauernwerk in den Bergen von Erika Hubatschek
ISBN 3-900899-01-0

Bildunterschrift (verkürzt wiedergegeben)

"Der Tuxer Vorpfluag ist ein beinahe vorgeschichtlich anmutendes Gerät, das noch während des 2.Weltkriegs im Tuxertal zum Wiesenumbruch verwendet u. von Menschen gezogen wurde. Er hat weder Pflugschar noch Streichbrett; sein wichtigster Bestandteil ist das Sech, mit dessen Hilfe das ganze Grundstück, das von Wiese in Acker umgewandelt werden soll, in lauter ca. 35 cm breite Streifen zerschnitten wird. ..."


BarbaraH antwortete am 04.10.04 (00:08):

Ist das Dein Vorschlag zur Schaffung von Arbeitsplätzen, mart?


mart antwortete am 04.10.04 (00:10):



Oder ein Denkanstoß über die Vernichtung von Arbeitsplätzen durch die moderne Technik:-))


Graugans antwortete am 04.10.04 (08:01):

Hallo Forumsfreunde,

wäre es nicht sinnvoll, die Betriebsgröße gesetzlich
auf eine bestimmte Personalanzahl zu reduzieren.
Abwanderungen würden erschwert und es würden mehr
Arbeitsplätze benötigt.

Viele Grüße
Graugans


ricardo antwortete am 04.10.04 (09:51):

Mart
Auch Leser von "gescheiten" Zeitschriften sind nicht gefeit gegen Borniertheit.

War doch nur Späßle!
Die Reichen haben hier keine gute Lobby, das ist aber generell so und nix Neues.
Graugans
gerade sind wir, meine Frau und ich am Putzen.
Unser Betrieb ist auf die Mindestgröße von zwei begrenzt
Und nur meine Frau bedient eine Maschine, den Staubsauger, und ich fröhne der Nostalgie mit Putzlumpen, Schrubber und Eimer. Fühle mir ins Mittelalter versetzt!
Aber wir beide bekommen für diese ehrenamtliche Tätigkeit keinen Pfennig!

Manchmal hilft uns jemand dann sind wir zu dritt, nächste Woche falle ich aber aus.
o jeh!
Ohne Krankengeld!