jo
begann die Diskussion am 29.09.04 (20:38) :
... oder zunächst nur in die Nachbarschaft, damit es nicht zu sehr auffällt.
Zunächst noch schamhaft bemäntelt korrigiert man wohl allmählich die mangelhafte, aber hier im Lande publikumswirksame Irakpolitik. Unbewaffnet sollen sie sein - lt.Net Lexikon Hauptbewaffnung: bis zu drei 7.62 mm MG3 oder zwei 7.62 mm MG3 und ein MILAN- bzw. TOW-Raketenwerfer - das sagt mir im Detail nichts, aber Waffe ist doch wohl Waffe?
Will man diese Waffen ausbauen, bevor die Lieferung erfolgt? Und wenn sie so schön unbewaffnet und segensreich zur Rettung von Menschenleben eingesetzt werden können, wie man urplötzlich hört - warum hat man Israel im Herbst 2002 die Lieferung mit Blick auf einen möglichen Einsatz im Palästinensergebiet verweigert?
Da besteht sicher so mancher Erklärungsbedarf.
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rolf
antwortete am 29.09.04 (20:45):
Wenn sie unbewaffnet geliefert werden, dann heißt das, daß sie OHNE Waffen geliefert werden, egal was das ominöse Net-Lexikon schreibt.
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jo
antwortete am 29.09.04 (20:55):
Ja, wenn - und warum hat man sie nicht unbewaffnet an Israel geliefert?
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Nicco
antwortete am 29.09.04 (22:10):
jo die Bewaffnung die dir nichts sagt ist schon eine die sich gewaschen hat. Die Fahrzeuge werden geliefert ohne Waffen und die Waffen werden im Käuferland wieder bewaffnet. So einfach wird das gehandhabt. Es ist ein Geschäft mit Feigenblatt
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jo
antwortete am 29.09.04 (22:59):
@Nicco
Danke, ja, genau das meine ich doch. Außerdem - unbewaffnet, schutzlos in diesem Krisengebiet? Das kann man unseren Bundeswehrleuten doch nicht zumuten?
Schön zu sehen, wie sich unsere Oberen aus ihrer verfehlten Irakpolitik mit Täuschungen und Lügen herauszuwinden versuchen.
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julchen
antwortete am 30.09.04 (04:31):
Geschaeft mit Feigenblatt...
Schoen gesagt, Nicco, denn das trifft den Nagel doch wohl auf den Kopf, oder?
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ortie
antwortete am 30.09.04 (07:55):
" ... Schön zu sehen, wie sich unsere Oberen aus ihrer verfehlten Irakpolitik mit Täuschungen und Lügen herauszuwinden versuchen. ... " (jo)
Stimmt. Und woraus bestreiten die Oberen die Finanzierung für diese Transaktion?
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Karl
antwortete am 30.09.04 (11:34):
@ jo
es ist schon sehr erstaunlich, wie kurz das Gedächtnis der Menschen ist. Wenn ich hier von dir lese, dass die Bundesregierung langsam beginne ihre "verfehlte" Irakpolitik zu ändern, dann frage ich, was nimmst du eigentlich aus deiner Umwelt wahr?
30 Tage, 2368 Angriffe
Wer hat hier die falsche Politik gemacht? Die Bundesregierung? Ich bin wirklich den Tränen nahe, wenn ich so etwas lese. Nur, lachen darüber kann ich nicht.
Menschen sterben noch immer durch den andauernden Krieg. Die Zahlen zeigen, dass es keine wenigen versprengten Haufen sind, sondern es ist ein Volksaufstand gegen die Besatzer, die in dieses Land ohne jede Legitimation eingefallen sind.
Die falsche Politik haben die USA und Großbritannien gemacht. Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und es ist notwendig, nach vorne zu blicken. Im Rückblick aber die Bundesregierung zu tadeln ist absurd. Ihr ist zu gratulieren, dass nun nicht auch unsere Soldaten im Irak krepieren.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,320586,00.html
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eko
antwortete am 30.09.04 (12:11):
Ehe diese Diskussion wieder mal ins persönliche abdriftet:
Bei den fraglichen "Panzern" handelt es sich um Fuchs - Spürpanzer, also radangetriebene gepanzerte Fahrzeuge, die dazu dienen, radioaktive und chemische Substanzen aufzu"spüren".
Die Panzer sind unbewaffnet und taugen nicht zum Erschießen von Menschen.
Also, mal schön auf dem Teppich bleiben und nicht schon wieder ideologische Grabenkämpfe ausfechten. ;-)))
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jo
antwortete am 30.09.04 (12:49):
@Eko
lieb von Dir und gut gemeint.
Bleibt nur die Frage, warum Israel solche segensreichen Fahrzeuge nicht haben durfte - ob sie vielleicht doch schießen können? Die Auskunft im Net Lexikon, die Rolf nicht gelten lassen wollte, sagt das doch?
Ich meine, unbewaffnete Panzer (!) - dazu braucht es rot-grüner Gehirne, um sich so etwas auszudenken und dem staunenden Publikum zu verkaufen.
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Karl
antwortete am 30.09.04 (14:02):
Ich frage mich, was rot/grüne Gehirne sind und ob dies ein Beitrag zur Diskussionskultur sein soll?
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rolf
antwortete am 30.09.04 (14:58):
Ich habe nur die Kompetenz eines Internet-Lexikon in dieser Sache bezweifelt. Wie werden die Angaben erfaßt, wer kontrolliert, ob sie richtig sind? Und was sagt die Standardbewaffnung eines Panzers darüber, wie er geliefert wird? In google habe ich zum Fuchs gefunden: ... für den 6-Rad-Transportpanzer "Fuchs" gibt es verschiedene Rüstsätze, die einen Einsatz in unterschiedlichen Truppen des Heeres ermöglichen: zum Beispiel als Führungs- und Funkfahrzeug der Heeresflieger, als Krankentransportfahrzeug oder als Spürpanzer zur Erkennung atomarer und chemischer Verseuchungen.... ...Das 6,76 Meter lange, 2,98 Meter breite und 2,34 Meter hohe Fahrzeug mit einem 9,4 Kubikmeter großen Transportraum wurde von Mercedes-Benz entwickelt und von Thyssen-Henschel an die Bundeswehr geliefert. Die Bundeswehr besitzt mehr als 1000 dieser Transportpanzer, die von 1979 bis 1993 gebaut wurden.
Internet-Tipp: https://www.hellwegeranzeiger.de/afp/journal/doc/fuchs-dok.htm
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Nicco
antwortete am 30.09.04 (15:02):
erstens die Panzer können als Spürpanzer zum feststellen von Kampfstoffen geliefertwerden. Zweitens wenn sie unbewaffnet geliefert werden sollen sie als mannschaftstransporter geliefert werden mannschaften sind in der Regel bewaffnet. drittens wenn sie unbewaffnet geliefert werden können sie auch wieder bewaffnet werden. und letztendlich viertens befinden sich keine deutschen Soldaten im Irak. Der Kanzler Schröder hat das kategorisch ausgeschlossen und ich meine dabei sollte es bleiben, zumindestens vorläufig. Das gleiche gilt auch für Israel was die Lieferung von Panzern betrifft. Nachdem wir schon U-Boote mit dem Argument sie könnten nicht zum Einsatz in Palästinensergebieten verwendet werden an Israel liefern, aber für Butterfahrten werden die auch nicht genommen, meine ich sollte man auch Fuchspanzer liefern. Im übrigen mag ich Israel sehr.
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eko
antwortete am 30.09.04 (15:12):
"Ich frage mich, was rot/grüne Gehirne sind und ob dies ein Beitrag zur Diskussionskultur sein soll?".........
Fühlt sich da jemand angesprochen ?????
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ortie
antwortete am 30.09.04 (15:14):
lach ... "rot/grüne Gehirne" ist doch wahrlich eine witzige Bezeichnung für unsere fabelhafte Regierungskoalition.
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jo
antwortete am 30.09.04 (17:41):
Diesmal Auszug aus Wikipedia zum Fuchs-Panzer: Hauptbewaffnung: bis zu drei 7,62 mm MG3 Fenster aus Panzerglas, Beschußblenden integrierte ABC-Schutzanlage 20 diverse Rüstsätze: TPz 1 Truppentransporter (8 Mann), Führungsfahrzeug oder SanKfz TPz 1A1 EloKa Varianten zur elektronischen Kampfführung ausgerüstet mit diversen Stör- bzw. Abhöranlagen (Hummel, Helas) TPz 1A2 Führung- und Funkfahrzeug mit ausfahrbarer Teleskopantenne als Funkstation oder mit Panzeraufklärungsradar RASIT TPz 1A3 Spührfahrzeug für ABC (Atomare/Biologische/Chemische) Kampfstoffe TPz 1A4 TPz 1A5 TPz 1A6 TPz 1A7 für den Balkaneinsatz zusätzlich gepanzert
So richtig friedlich wird mir bei dieser Lektüre nicht zumute.
Ansonsten:
Ich bin über die Aufregung, die ich anscheinend mit der einen oder anderen treffenden Bemerkung ausgelöst habe, ein wenig erstaunt und bedauere das. Allerdings möchte ich doch festhalten, daß ich weder jemanden hier persönlich oder namentlich angesprochen oder auch nur gemeint hatte, keine Schimpfworte oder Beleidigungen verwendet habe und wohl auch auf dem Boden der Sachlichkeit geblieben bin - da ist man hier doch Anderes gewohnt. Es kommt wohl drauf an, wer da "das Wort ergreift".
Noch ein Vorschlag: man lese die Äußerungen der Arbeitsgemeinschaft Friedensforschung an der Uni Kassel zum Thema, vielleicht beruhigt das ein wenig:
Internet-Tipp: https://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/presse/2004-09-28.html
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Nicco
antwortete am 30.09.04 (18:16):
Nö Jo ich fühle mich von dir nicht aufgeregt und Schimpfworte hast du auch nicht gebraucht(lache) es macht Spaß mit dir zu schwätzen.
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juergen1
antwortete am 01.10.04 (16:32):
Solange bei Mercedes und Henschel einflussreiche Aktionäre das Sagen haben, wird sich unsere Regierung nicht streuben.
Man denke auch an die "erhaltenen" Arbeitsplätze - bestimmt an die 1000. Das ist doch noch ein Argument. Sowas "zieht" immer. Die zigtausend Toten, die die tollen Mordwerkzeuge "produzieren" können, sind unberücksichtigt zu lassen.
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jo
antwortete am 01.10.04 (16:41):
1.ooo Arbeitsplätze? Das ist ja völlig undenkbar, das müssen eine, wenn nicht zwei Größenordnungen mehr sein. Es gäbe einen großen wirtschaftlichen Einbruch, wenn eines Tages auf der Welt nicht mehr gemordet würde und keine Waffen mehr benötigt würden.
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