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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Religion sollte schnellstens als Schulfach entfallen

 35 Antwort(en).

Graugans begann die Diskussion am 29.09.04 (14:33) :

Hallo,

im Berufsleben spielt Religion keine Rolle. Warum dieses
Fach an den Schulen noch unterrichtet wird, ist mir heute
unverständlich. Die Unterrichtszeit sollte den
heutigen Anforderungen gerecht werden.
Religion kann nach Wunsch nachmittags in den Kirchen durch
die dort Bediensteten gelehrt werden. Die Koranschulen
könnten als Beispiel dienen.

Viele Grüße
Graugans


ortie antwortete am 29.09.04 (14:42):

Wunderbar!
In den (afrikanischen) Koranschulen muß man nicht schreiben und lesen lernen -, da spart man die Zeit für den Religionsunterricht (Koran auswendig lernen).


petrone antwortete am 29.09.04 (14:49):

turnen hat mir in meinem Beruf auch nie genützt - also weg damit
Musik hat mir auch nie genützt - weg damit!

Mit einem Schmunzeln

Petrone


ricardo antwortete am 29.09.04 (15:44):

Hallo petrone
da gibts noch mehr:

Philosophie:
Kann man keen Blumenpott mit gewinnen.
Zeichnen
ziemlich witzlos.
Und erst mal Kunstgeschichte?
zu wat soll denn det gut sein?

Schließlich Latein und Griechisch, wat solln denn die ollen Kamellen!
Viel bleibt nicht mehr übrig, aber der Rest macht dafür auch kein Spaß!


ortie antwortete am 29.09.04 (16:20):

Und Biologie hat zu meinen Schulzeiten nichts gebracht, weil der Lehrer behauptete, daß der Geschlechtsakt des Menschen der gleiche sei wie bei den Würmern. Wir glaubten ihm danach nichts mehr.


werner antwortete am 29.09.04 (17:28):

was mich am Religionsunterricht schon immer geärgert hat, war die Tatsache, dass kein Religionsunterricht erfolgte sondern christliche Missionierung. Religionsunterricht hätte meiner Ansicht vermitteln sollen in welcher Religion was geglaubt bzw. vermittelt wird.
Das mit den Würmern find ich gut. Das hätte wahrscheinlich wieder was mit Turnen, Biologie, Philosophie und vielem mehr zu tun. Diese Theorie sollte man näher untersuchen.


jo antwortete am 29.09.04 (17:57):

Nicht nur das - es mußte so Manches auswendig gelernt werden, und singen mußte man auch noch - eine, wie mir auch heute noch scheint, ziemlich sinnlose Übung!

Ich denke auch, daß die Vermittlung von Kenntnissen in Religionsgeschichte eine gute Tat wäre, denn die 2000 jährige Vergangenheit des Christentums prägt die Gegenwart aller fortschreitenden Verweltlichung zum Trotz in ganz besonderem Maße - und den Blick darauf zu richten und Verständnis dafür zu wecken, würde ich nun wahrhaftig für wichtig halten. Das hat dann nicht einmal mehr etwas mit Glauben zu tun, sondern ist beinahe so etwas wie Gegenwartskunde.

Vielleicht - wenn es der Stundenplan zulässt, auch einen Seitenblick auf andere Religionen? Gerade für die Auseinandersetzung mit dem Islam könnte das sehr förderlich sein.


ricardo antwortete am 29.09.04 (18:06):

Gibt es hier jemand, der auch was vom Reli-unterroicht profitiert hat?
Die Einigkeit hier ist wieder mal suspekt!

Als nach dem Krieg in Dresden die Schulen wieder öffneten, begann der sozialistische Unterricht, auch so ne Art Religion, aber stinkelangweilig.

Dagegen sind die Geschichten aus der Bibel eine bunte Sammlung mit vielen Überraschungen.

In den Kriegsjahren war der Religionsunterricht weitgehend ohne braune Farbe, Das einzige Fach dieser Art.
Und der Pfarrer der einzige, der seine Stunde nicht mit dem Hitlergruß eröffnete.
Na ja, nur mal so ne Bemerkung.


ortie antwortete am 29.09.04 (19:26):

Man muß sich einfach vorstellen:
ein pubertierender, also empfindsamer männlicher Schüler hört die oben beschriebene Aufklärung über den Ablauf des Geschlechtsakts, den er selbst noch gar nicht kennt. Er fühlt sich im gleichen Moment selber wie ein Wurm und sieht dann auch noch eine Würmin vor sich. ..............

Kein Wunder, daß sich manche von den damaligen "Aufgeklärten" zunächst wegen sexueller Störungen noch lange Zeit ihre Jungfräulichkeit bewahrten.


Illona antwortete am 29.09.04 (20:42):

Eine unnötige Belastung wie Religion über Bord zu werfen?
Mitnichten!
Das Leben auf ein göttliches Du auszurichten, erscheint beschwerlich.
Aber das ist nur eine Seite.
Der Glaube kann auch eine große Entlastung sein. Wenn es Gott gibt, dann sind wir entlastet, füreinander alles sein zu müssen.
Wir brauchen dann nicht mehr so ängstlich um unsere Identität zu kämpfen, weil wir dann glauben dürfen, dass nur Gott sie wirklich kennt. Religion erinnert den Menschen daran, dass er nur zu Gast ist, mit beschränkter Aufenthaltsgenehmigung. Sie mutet uns das Eingeständnis der Ohnmacht, Endlichkeit und der Fehlbarkeit zu.
Die Ideologien dagegen setzen auf die Selbstmächtigkeit des Menschen.
Wenn die Kultur der Religion verschwindet, fallen die ökonomischen und ökologischen Maßhalteappelle auf keinen fruchtbaren Boden mehr.


ricardo antwortete am 29.09.04 (22:31):

Ja Illona
Und wie wollen wir denn für den Islam ein Partner sein, wenn wir selber an nix mehr glauben als nur noch an die Esoterik.
Dann sind wir doch irgendwie verächtlich!


rolf antwortete am 29.09.04 (22:49):

Was hat der "Religionsunterricht" mit dem Glauben zu tun?
In der Schule soll Wissen vermittelt werden, Glauben heißt Nichtwissen!


Illona antwortete am 29.09.04 (22:53):

ricardo
ich fühle mich da nicht angesprochen, denn ich habe mit dem "Glauben" kein Problem.
Du kennst doch den alten Spruch:
für alle , die an Gott glauben, ist keine weitere Erklärung nötig,
für all jene, die es nicht tun , gibt es keine.


ricardo antwortete am 29.09.04 (23:03):

Nana Rolf
Auch in der Schule sollte Glauben vermittelt werden.
An eine gute Zukunft für diese Welt
An den persönlichen Erfolg und das Bestehen der Aufqaben des Lebens
Da sollen die Kinder nicht dran glauben?
Nicht umsonst gibt es das Wort vom Kinderglauben, und ein bisssel davon bewahrt man sich am besten für später, wenn man ihn braucht.


mart antwortete am 30.09.04 (00:10):

In die Schule gehört ein verbindliches Fach "Ethik".


Felix antwortete am 30.09.04 (00:23):

Auch hier werden verschiene Dinge miteinander vermengt. Ich kann nur von meinen Erfahrungen in dem Schweizerkanton sprechen, in welchem ich tätig war.
Wir unterscheiden den überkonfessionellen Biblischen Unterricht, der für Lehrpersonen und Schüler/innen in der Grundschule obligatorisch ist. Er soll die Hintergründe unserer Kultur, die geschichtlich auf der christlichen Tradition aufgebaut ist, verständlich machen. Glaubensinhalte sollen hier nicht vermittelt werden. Heute wird dieser Unterricht weitgehend für die Vermittlung und Vertiefung ethischer Werte gebraucht. z.B. geht es um die Sozialisation, den Umgang mit Konflikten und hat etwas mit Gewissensbildung zu tun. Als Beispiele und zur Anregung können durchaus auch Geschichten und Gleichnisse aus den mythologischen Schriften und Volksmärchen ... aber auch aus erlebten Konfliktsituationen benützt werden.

Etwas völlig anderes stellt der eigentliche Religionsunterricht dar. Er soll den verschiedenen Konfessionen, das heisst Glaubensgemeinschaften, Gelegenheit bieten, während der regulären Schulzeit Glaubensinhalte zu vermitteln oder kultische Handlungen zu zelebrieren.
Dieser Unterricht ist nicht obligatorisch und wird auch oft nicht vom Klassenlehrer, sondern von einem von der jeweiligen Kirche ausgebildeten Religionslehrer resp. -lehrerin ausgeübt.
Auch nichtchristlichen Glaubensgemeinschaften soll dies ermöglicht werden.

Zur Brauchbarkeit des Schulstoffes noch eine kurze Bemerkung:
- Die Schule hat nicht in erster Linie die Aufgabe Stoff zu vermitteln sondern Fähigkeiten zu entwickeln und Begabungen zu fördern.
- Damit sich ein Mensch in unserer Gesellschaft erfolgreich behaupten kann, ist es unabdingbar, dass er auch unsere wichtigsten Kulturtechniken wie z.B. Lesen, Schreiben und Arithmetik so gut wie möglich beherrscht.
- Der Lehrstoff soll vorallem aus dem Erlebnisbereich des Kindes stammen und dient lediglich als geistiges "Turngerät", um die verschiedenen Fähigkeiten daran zu entwickeln.
- Die Schule hat auch als Ziel, das familiär geprägte Einzelindividuum zu sozialisieren und damit gesellschaftsfähig zu machen.

Aber das wäre wieder ein Thema für sich!


mart antwortete am 30.09.04 (01:15):

<<Wir unterscheiden den überkonfessionellen BIBLISCHEN Unterricht, der für Lehrpersonen und Schüler/innen in der Grundschule obligatorisch ist.<<


Wie kann ein Grundschullehrer, der nicht christlich ist bzw. ohne Bekenntnis ist, einen biblischen Unterricht erteilen ohne zu heucheln?

Ein biblischer Unterricht kann zwar überkonfessionell sein, er bleibt aber immer noch christlich. Wie kannst du Kinder mit einem anderen Glauben zu einem überkonfessionellen biblischen Religionsunterricht verpflichten ! - und dabei ein gutes Gewissen haben.

Oder dieses Fach hat sich in den Lehrinhalten so gewandelt, daß der Verpackungsname nicht mehr stimmt.

Dann wäre aber eine Umbenennung nötig. Nach deiner Inhaltsangabe wäre wohl Ethikunterricht der richtigere Name.

Mich würde das Lehrziel bzw. die vorgeschriebenen Lehrinhalte aber sehr interessieren, also das was von der Schulbehörde darüber als Vorgabe niedergeschrieben ist.


Felix antwortete am 30.09.04 (01:43):

Um unsere Kultur zu verstehen braucht es Grundkenntnisse der Biblischen Geschichte. Man denke nur an alle figürlichen Darstellungen an und in Kirchen.
Die Kunstwerke der alten Meister zeigen weitgehend Biblische Motive. Das lässt sich durchaus vermitteln ohne selber daran zu glauben.
Das Gleiche mache ich auch, wenn ich nach Indien reise. Ohne Grundkenntnisse der hinduistischen Mythologien kann ich zwar die vielen wunderschönen Darstellungen auf Bildern und an Tempeln bewundern ... doch kaum deuten oder verstehen.
Daran glauben brauche ich allerdings auch nicht!


mart antwortete am 30.09.04 (01:56):

Und dieses Wissen soll 6 bis 10 jährigen vermittelt werden?


Felix antwortete am 30.09.04 (02:11):

Da in der Schweiz die Kantone die Schulhoheit besitzen, wird der Religionsunterricht auch kantonal unterschiedlich gehandhabt.
Als Beispiel habe ich die Neueinführung eines obligatorischen Schulfaches für grössere Schüler gefunden. Zürich will demnächst das Fach "Religion und Kultur" einführen.

"...Der Bildungsrat hat an seiner letzten Sitzung definitiv beschlossen, ab 2007 den heutigen konfessionell-kooperativen Religionsunterricht (KokoRu) durch das seit langem vorbereitete Fach «Religion und Kultur» abzulösen. Nötig wird dieser Schritt aus Sicht des Bildungsrates, weil der KokoRu für die heutige multireligiöse Gesellschaft inhaltlich zu eng gefasst ist. Der seit den neunziger Jahren angebotene Unterricht versteht sich als Auseinandersetzung mit religiösen Gedanken und deren kulturellen und gesellschaftlichen Auswirkungen...."

Weiteres siehe Link:

Internet-Tipp: https://www.nzz.ch/2004/08/26/zh/page-article9TCC7.html


eko antwortete am 30.09.04 (07:46):

Religion abschaffen ??

Sollten wir nicht gleich die ganze Schule abschaffen ? Ist doch eh alles unnütz, was die Kinder da lernen, oder ? Dann könnten man sie gleich in die Fabrik schicken zum Arbeiten, aber: ach ja, dann hätten wir noch mehr Arbeitslose.

Wie schön, dass Seniorenmeinung in den dafür verantwortlichen Gremien nicht gefragt ist.

Und nun diskutiert fröhlich weiter ;-))))


Miriam antwortete am 30.09.04 (08:40):

Das Argument, das Fach Religion bringt nichts für das spätere Berufsleben, also bitte abschaffen, hat mich fast umgehauen.
Ergo: wir lernen nur das, was uns für den späteren Beruf ausrüstet, der Rest ist -wenn ich das richtig verstanden habe - sowieso nur Balast.

Leicht schmeckt dies schon nach den ehemaligen sozialistischen Ländern, wo es doch hauptsächlich galt, den Fünfjahresplan umzusetzen.

Und nun, da viele von uns schon Rentner sind - was bleibt uns da? Natürlich, die Erinnerung an das (schöne) Berufsleben!


mart antwortete am 30.09.04 (09:20):

eko, miriam,


Wenigstens in Österreich ist das insofern Praxis, als jeder Schüler Religion abwählen kann - unter 14 Jahren auf Antrag der Eltern, ab 14 Jahren durch den alleinigen Antrag des Schülers.
Oder sollte man alle Schüler zu einem Religionsunterricht zwangsverpflichten? - zu einem katholischen, evangelischen oder islamischen Unterricht, vielleicht nach dem Mehrheitsbekenntnis der Schüler?

Jede anerkannte Religionsgemeinschaft kann auf Antrag ihren Religionsunterricht in Schulen oder ausgelagert anbieten, wobei der Staat die Lehrergehälter bezahlt. Die Lehrinhalte und die Verantwortung liegen allein im Bereich der Religionsgemeinschaften.



Um die Abmeldungentscheidung den Schülern nicht allzu nahe zu legen, werden daher Religionsstunden nicht als erste bzw. letzte Stunden gehalten - so wie es irgendwie geht. Also da gibt es halt Klassen, in denen ca. 6 Leutchen den katholischen Religionsunterricht besuchen und die anderem sich eine wohlverdiente Pausen gönnen.

Und so hat man - soviel ich weiß - jetzt den Ethikunterricht für alle, die sich abmelden verpflichtend gemacht. -

Ist doch keine schlechte Lösung.


jeanny antwortete am 30.09.04 (09:34):

bei uns kann man ab 12 jahren wählen,anstelle von religion
ethikunterricht.

mein neffe jerome war also 12 als er sich dafür entschied.

als er mich einmal besuchte fragte ich ihn,was er momentan
im ethikunterricht lernt.

seine antwort :

momentan erklärt man uns die sexualorgane des menschen,
aber ich freu mich schon ganz toll....nächste woche
sprechen wir über das leber der dinosaurier !!!


jeanny antwortete am 30.09.04 (09:37):

sorry,
wollte natürlich ''das leben der dinosaurier''schreiben


mart antwortete am 30.09.04 (09:41):

Wird halt schwierig, weil es bei uns (noch) keine Ausbildung für Ethiklehrer gibt.

Also da ist der Lehrer für katholische Religion, der auch Ethik unterrichtet, der Deutschlehrer, der Biolehrer, der nicht vollbeschäftigte Geschichtslehrer, der Stunden braucht, .... und dementsprechend sieht der Unterricht aus:-)


ricardo antwortete am 30.09.04 (09:57):

hallo jeanny
Bei meinen Enkeln gibts auch dieses Interesse für die Dinos.
Aber sie gehen alle in den Reli-Unterricht, dabei haben wohlgemerkt die Großeltern nicht mitgewirkt.
Vielleicht gibts ja eine Renaissance der Religion, wer weiß.
Die Dinos sind etwas außergewöhnliches und rätselhaftes für Kinder, sie lieben Rätsel.

Ethik für Kinder klingt so hochtrabend, wo sich die Erwachsenen doch alles andere als ethisch verhalten.

Da war die Religion barmherziger mit Eltern und Kindern.


jeanny antwortete am 30.09.04 (10:01):

@mart

genauso ist es auch bei uns.


Miriam antwortete am 30.09.04 (10:12):

Kleine Richtigstellung: ich sagte, dass das Argument "in Berufsleben spielt Religion keine Rolle" zur Entscheidund für oder wider Religionsunterricht für mich falsch ist.

Wir würden schön dumm aussehen, wenn die ganze schulische Vorbereitung oder auch andere Kulturinstitutionen nur auf das Berufsleben zugeschneidert wären. Ist ja auch nicht so!

Ich bin auch eher für einen Ethikunterricht, in dessen Rahmen aber auch Basiskenntnisse zu den unterschiedlichen Religionen vermittelt würden.

Persönlich kann ich nicht viel zum Religionsunterricht aus meiner Schulzeit sagen, denn der Religionslehrer betrat das Klassenzimmer und als erstes setzte er mich prophylaktisch an die freie Luft.


rolf antwortete am 30.09.04 (12:22):

Während des Religionsunterrichtes konnte man gut vergessene Hausaufgaben erledigen (abschreiben)


mart antwortete am 30.09.04 (12:55):

Tja, miriam,

Da hat sich viel seither geändert.

Schüler haben Rechtsanspruch auf Unterricht und dürfen nicht aus dem Unterricht geschickt werden, gleich was sie sagen und tun - und schon gar nicht prophylaktisch.

Rolf:
Ist der Lehrer selbst schuld, wenn er so langweilig ist:-)

Abgenommene Sachen müssen dem Schüler am Ende der Stunde zurückgegeben werden, außer es handelt sich um gefährliche Gegenstände.
Also dann nur brav und schnell abschreiben!:-)


ueberhaupt antwortete am 30.09.04 (13:55):

Mir hat der Religionsunterricht folgendes gebracht:
1. Die Fähigkeit zur freien Entscheidung. Ich war bis zum 12. Lebensjahr katholisch und bin dann zum evangelischen Glauben konvertiert, weil mir damals mit der Haltung und die Gewohnheiten der kath. Kirche (vor allem die Ohrenbeichte) nicht gefielen. (Heute bin ich ein Papst-Johannes-"Fan").
2. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, daß ich die Bibel nicht wörtlich nehmen muß, um zu glauben. Ich meine, daß sie von klugen Menschen geschrieben wurde, die wußten, daß kein Mensch auf Dauer ohne Glauben und ohne bildhafte Geschichten über die Entstehung der Welt leben kann. Hätten sie denn damals schreiben können, daß alles Leben von Einzellern kommt? Ohne Religionsunterricht wäre ich nicht bis zu diesen Punkt gekommen.
3. Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, daß es uns allen gewiß besser ginge, wenn wir nur fünf der zehn Gebote befolgen würden. Und wenn ich diese Gebote nicht gelernt hätte, hätte ich nicht zu dieser Erkenntnis kommen können.
4. Durch den Religionsunterricht habe ich gelernt, zu glauben, daß es etwas geben muß, was mächtiger ist als der Mensch. Und diesen Glauben kann mir keiner nehmen; auch wenn die Welt im Physik- und Chemieunterricht noch so präzise erklärt wird. Es bleibt immer die Frage, was denn DAVOR war.


ricardo antwortete am 30.09.04 (14:01):

Und was danach kommt
Keiner weiß das
Das sehe ich auch so
Und jeder weiß daß man die Gebote nicht immer halten kann, aber das Bewußtsein des Unvermögens ist ein Zeichen der Reife,
denke ich mal.


mart antwortete am 30.09.04 (14:16):

Mir ist ein der staatlichen Kontrolle unterliegender Ethikunterricht allemal noch lieber als ein Religionsunterricht, der dieser Kontrolle nicht unterliegt.

Religionsbücher müssen bei uns nicht approbiert werden, so heißt es, ist aber fraglich - wurde jedenfalls bei den Religionsbüchern der anderen anerkannten Religionsgemeinschaft nicht gemacht.



Daher ist es möglich, daß in Religionsbüchern, die von islamischen Schulen in Wien verwendet werden laut einem von "News" beauftragten Übersetzungsbüro zu lesen und zu lernen ist, dass die einzig "wahre Religion der Islam" sei und andere Religionen "nicht gelten".


Weiters stünden in dem für neun- bis zwölfjährige Kinder verwendeten Lehrmittel Parolen wie "Bekämpfet die Ungläubigen, die in eurer Nachbarschaft leben. Lasst sie eure ganze Strenge spüren."


Christen und Juden würden als "Götzenanbeter" bezeichnet, welche "die schlechtesten Geschöpfe" seien und in "das Höllenfeuer" kämen.

Eine Rede Gaddafis ist enthalten
"..Zerstört die Bibliotheken, aus denen nur Dunkelheit, Schmutz des importierten Gedankengutes, kapitalistisches, rückschrittliches Gedankengut, jüdische und kommunistische Gedanken kommen."


Weiters sei in dem Buch der Aufruf zu lesen, alle Schulbücher, "die die Wahrheit nicht ausdrücken und deren unwichtige Inhalte unsere Köpfe füllen", zu verbrennen und zu zerstören.

Internet-Tipp: https://orf.at/040929-78994/index.html


rolf antwortete am 30.09.04 (14:47):

Es lag nicht am langweiligen Lehrer sondern am unwichtigen Fach. Die Lehrer wechselten, das Fach und die Nutzung blieben.


ricardo antwortete am 30.09.04 (21:50):

Mart
vor allem ist von Bedeutung was die Kinder lieber haben und nicht wir alten Leute.
Und wenn wir ihnen die Neugier in diese Richtung nicht vermiesen, dann gibts viellleicht wirklich eine Trendwende,
hier in unserer Stadt ist der Besuch der Kirchen gerade in den jüngeren Stadtteilen wieder am Wachsen.
Und am Münster wurde das große restaurierte Haupt-Tor mit seinem reichen Bilder-Schmuck wieder zugänglich gemacht.
Da die Leute im Mittelalter noch nicht lesen konnten, hat man ihnen an hand der Bilder an den Kirchen die Passion und die Schöpfung erklärt.
Sie sind bis heute faszinierend geblieben und unsere Fantasie läßt sich davon verzaubern.