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THEMA: Personalpolitik an den Schulen ist eine Katastrophe!
17 Antwort(en).
Graugans
begann die Diskussion am 19.09.04 (10:40) :
Hallo, deutsche Lehrer sind zu alt. Mehr als 50% der Lehrer sind über 48 Jahre. Sie bekommen die weltweit höchsten Bezüge, sind aber nicht mehr motivierbar. Sie interessieren sich nur noch für Gehaltssteigerungen, Ferien und Frühpensionierungen! Dies steht nicht in den all den Studien. Ich möchte gar nicht an die Verschwendung von Volksvermögen durch die vielen "Sitzenbleiber" denken. Die Personalpolitik des Bildungsmeisteriums hat versagt. Als Normalbürger fragt man sich, warum eigentlich Lehrer beamtet sein müssen und warum diese Spezies mit Supergehälter bei schlechter Leistung entlohnt werden?
Viele Grüße Graugans
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rolf
antwortete am 19.09.04 (11:15):
Da die Kulturhoheit bei den Ländern liegt, könnte da jedes Land vorpreschen. Im Landtagswahlkampf ist es aber kein Thema, scheint keine Wählerstimmen zu bringen. Die Betroffenen, die Schüler, dürfen ja noch nicht wählen.
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BarbaraH
antwortete am 19.09.04 (11:41):
Es tut doch immer wieder gut, wenn man die allein Schuldigen an einer Misere gefunden hat. Was schlägst Du nun vor, Graugans? Vielleicht Lehrer mit 45 Jahren in Pension schicken?
Heide Simonis hat in Schleswig-Holstein die Klausel "Lehrer sind Beamte" aus dem Gesetz gestrichen. Das hatte gravierende Folgen. Zum Einen ist ihr der Nachwuchs weggelaufen und zum Anderen wurde es für das Land zu teuer, da die Kosten für die Alterssicherung bei Angestellten sofort, bei Beamten erst in Jahren anfallen.
Heute werden junge Lehrer auch in Schleswig-Holstein wieder verbeamtet.
Internet-Tipp: DIE ZEIT Nr. 05/2004 "Mehr als einen Schnaps drauflegen" https://www.zeit.de/2004/05/C-Gespr_8ach-Beamte
Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2004/05/C-Gespr_8ach-Beamte
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Graugans
antwortete am 19.09.04 (12:29):
Hallo BabaraH,
auch Beamte haben die Pflicht bis 65 Jahre zu arbeiten. Frühpensionierungen sind unsozial und abzulehnen. Wenn ein Lehrer in der Schule keine Leistung bringt, sollte er in den Verwaltungsdienst von Gemeinden, Kreisen usw. versetzt werden oder an der Schule mit Sonderaufgaben, wie z. B. Nachhilfe, Hausaufgabenbetreuung usw. beschäftigt werden. Heute gehen leider die meisten Lehrer vorzeitig mit i. M. 53 Jahre in den Ruhrstand. Die hohen Lehrergehälter sind nicht wirklich gerechtfertigt. Es liegt ein krasses Mißverhältnis zwischen Bezahlung und Leistung vor. Man denke nur an die vielen Sitzenbleiber, die wegen eines Faches ein ganzes Schuljahr erneut durchlaufen müssen. Solchen Kindern könnte doch geholfen werden, wenn die Lehrer sich etwas engagieren würden!
Viele Grüße Graugans
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Mulde
antwortete am 19.09.04 (12:40):
Graugans Das ist in der tat ein Problem! Aber ein deutsches Hausgmachtes! Warum kocht jedes Länderkulturministerium seine eigene Suppe? Es gibt keine Instition die das Bundesweit lenkt! Nach den letzten Äusserungen aus der CDU Bundestagsfraktion will man das auch nicht änderen (das Schulsystem)!!!!!!!!! Wer fürchtet da um seine Pfründe? die Nachbarländer haben ihr System geändert-- sind besser nur Deutschland winkt ab! Frage warum wohl?
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utelo
antwortete am 19.09.04 (12:51):
Also so schlimm sind die Lehrer zum größten Teil ja wirklich nicht. Viele versuchen, sich einzubringen und haben auch noch die Idee, dass alle Schüler zum Lernen zu begeistern sind. Sie helfen den Kindern auch nach dem Unterricht und lassen sich viel einfallen. Die Lehrer haben keine Rechte mehr, die Schüler dürfen alles. Sie haben zu Hause keinen Respekt mehr gelernt weder vor ihren Eltern geschweige denn vor den Lehrern. Und ohne Respekt voreinander ist ein Zusammenleben nicht möglich. Die relativ wenigen ordentlich erzogenen und lernwilligen Schüler gehen oft unter und sind nur durch Schulwechsel aufzufangen. Lehrer möchte ich heut zu Tage nicht sein. Wenn denn ein Lehrer/in irgendwann mal die Nerven verliert und krank wird, ist das eine vorhersehbarer Entwicklung. Natürlich gibt es wie überall auch unfähige Lehrer oder Erzieher, aber die werfen das Handtuch noch viel früher.
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margarete
antwortete am 19.09.04 (15:36):
UTELO, Ich gebe Dir ganz recht, heute möchte ich mit diesen verzogenen Kindern auch nicht mehr Lehrer sein. Es muß ja nicht sein wie vor 50 Jahren, aber ein bischen mehr Achtung gehört dazu. Ich finde überhaupt die Lehrer arbeiten heute mehr,als vor Jahren.Nach einem 5 stündigen Schuldienst sind sie nicht körperlich dafür nervlich fertig,dann kommen Vorbereitungen, Hefte korrigieren, Koferenzen,Elternabende usw.
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Tobias
antwortete am 19.09.04 (17:11):
utelo, margarete, wenn ich schon lese " die Schüler " steigt mir gelinde gesagt der Kamm. Es gibt nicht die Schüler die Lehrer und die Eltern.
Wir leben mit Kindern zusammen die in dieser Zeit älter werden und die Möglichkeiten dieser Zeit nutzen. Wenn wir als ältere ( ich bin 72 ) immer wieder auf unsere Zeit verweisen liegen wir falsch. Kein Kind muss mehr Angst haben vom Lehrer oder von den Eltern verprügelt zu werden. Die Erziehung nach alter Art ist Gott sei Dank vorbei, wir müssen unseren Kindern Enkelkinder VORLEBEN wie sie ihr Leben in den Griff bekommen. Das mag etwas schwieriger sein dafür haben wir auch viel weniger Kinder als zu unseren Zeiten. Nicht böse gemeint utelo und margarete, aber meine Meinung.
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schorsch
antwortete am 19.09.04 (17:56):
Ich finde es eine Frechheit, einfach alle über zig Jahre alten Lehrern Unfähigkeit zu unterstellen. Es gibt sowohl unter den 30jährigen Lehrkräften solche, die nichts dazu lernen wollen, wie auch unter den 60jährigen solche, die sich noch laufend weiterbilden und bei ihren Schützlingen Anerkennung haben. Das gleiche gilt übrigens für alle Berufe - nur ist es bei den einen mehr und den anderen weniger wichtig......
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Mechtild
antwortete am 19.09.04 (21:54):
Ich verstehe nicht, dass alle ja schreien, wenn gesagt wird die Gehälter einer bestimmten Berufsgruppe seien zu hoch. Eigentlich müsste man doch fordern, das die Gehälter die niedriger sind, den hohen Gehältern angepasst werden. Z.B. Erzieherinnen und GrundschullehrerInnen bekommen viel zu wenig Geld, für die wichtige und schwierige Arbeit. Aber es war und ist populistisch auf die „faulen“ Lehrer zu schimpfen. Lehrer ist ein Beruf, wo jeder meint mitreden zu können und die Arbeit beurteilen zu können Jeder war schließlich mal SchülerInnen und viele waren oder sind Eltern. Jeder kennt auch oder meint zu kennen mindesten einen Lehrer, der stinkfaul ist und keine Ahnung von seinem Beruf hat. Das die LehrerInnen im Schnitt älter als 48 Jahre sind, stimmt auch für NRW. Aus biologischen Gründen wird es sich jedoch bald ändern. Das hohe Alter haben nicht die Lehrer nicht zu verantworten, sondern die Landesregierungen, weil in den letzten Jahren keine jungen Lehrer eingestellt wurden. Dass Lehrer wenn sie gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind, Unterricht zu machen, keine anderen Aufgaben zugewiesen bekommen, sondern berentet werden liegt auch in der Verantwortung der Landesregierung.
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utelo
antwortete am 19.09.04 (22:27):
Lieber Tobias, ich hoffe, dein Kamm ist wieder abgeschwollen. Wieso gibt es nicht die Schüler, die Lehrer, die Eltern???? Ich verherrliche auch nicht die Erziehung von vor 50 Jahren mit der von heute. Aber verdammt noch mal, Respekt ist doch etwas, ohne das wir nicht in Gemeinschaft leben können. Das hat nichts mit Angst zu tun. Ich lebe mit meinen erwachsenen Kindern in einem Haus und wir respektieren uns gegenseitig. Die Nachbarskinder kommen gerne zu uns, weil wir mit ihnen gut umgehen und sie von uns etwas lernen können. Und wenn ein Kind schon mal wütend sagt, dass der Lehrer einfach doof ist, muss ich ihm sagen, dass das nicht so ist, sonst hätte er nicht studieren können. Natürlich habe ich auch manchmal einen Disput mit den Lehrern meiner Kinder gehabt. Das liegt in der Natur der Sache. Und vorleben, ja. Man muss ihnen verdeutlichen, dass es Regeln und Grenzen im Zusammenleben gibt, die einzuhalten sind. Wenn das klappt, geht alles andere mindestens viel leichter.
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pilli
antwortete am 19.09.04 (23:00):
wenn ich die gänseliesel-argumente aus der headline der zeitschrift mit den großen buchstaben (damit ist sichergestellt, daß auch die dümmsten pauschalierer zumindest alles lesen; wenn auch weniger verstehen können)nun vermehrt im forum lese, könnte ich kotzen!
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"deutsche Lehrer sind zu alt. Mehr als 50% der Lehrer sind über 48 Jahre..."
na und?
nur weil du graugans datt mal eben wild schnatternd proklamierst, heißt das für mich nicht, daß "über 48 jahre" zu alt sein muß...ganz im gegenteil! "Sie bekommen die weltweit höchsten Bezüge, sind aber nicht mehr motivierbar. Sie interessieren sich nur noch für Gehaltssteigerungen, Ferien und Frühpensionierungen!"
welch leichtsinnige und nicht zu verantwortenden verallgemeinerungen!
hast du mit allen lehrern in deutschland gesprochen oder nur unkritisch vorgekautes kübelweise ausgeschüttet?
vermagst du dir vorzustellen, mit wieviel motivation lehrer heutzutage interessant und informativ wissen vermitteln und lust auf mehr wecken oder wühlst du lieber im höchst unerfreulichen schlagwort-register?
"Dies steht nicht in den all den Studien. Ich möchte gar nicht an die Verschwendung von Volksvermögen durch die vielen "Sitzenbleiber" denken."
"viele Sitzenbleiber" ???
wenn pro klasse bei einer angenommenen klassenstärke von 30 schülern tatsächlich drei wiederholer anzutreffen sind, das ist doch okay!
"Als Normalbürger fragt man sich, warum eigentlich Lehrer beamtet sein müssen und warum diese Spezies mit Supergehälter bei schlechter Leistung entlohnt werden?"
watt ist ein "Normalbürger" ? :-( und watt empfindet graugans als "Supergehalt" ?
mir scheint, daß du keinen blassen schimmer von der höhe der besoldung hast; schau dir doch einfach mal die besoldungsordnung an, bevor du wertest!
oder magst du keine sachlichen argumente?
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utelo
antwortete am 19.09.04 (23:10):
Hi Pilli, schön dass du wieder da bist. Habe dich vermisst. Bist du fertig mit umziehen und gefällt es dir? Du schreibst mir aus der Seele, man wat is dat manchmal für nen Käu, wat die Lück su schrieve. Hihi
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pilli
antwortete am 20.09.04 (00:21):
yep utelo :-)
bin angekommen und habe mir einen langen, langen traum erfüllt; dementsprechend empfinde ich jeden morgen, wenn die äugelchen aufgehen, trotz des momentanen umzugs-chaos(mehr als 600 bücher sind mitgezogen), glück pur! :-)
bissi kleiner als bisher aber dafür mit viiiiel guter luft und vor allem mit "Rhein-Nähe"..keine 5 gehminuten vom fluß entfernt und noch weniger braucht es, den kleinen bahnhof zu erreichen, von dem mich die Rheinuferbahn in kurzer zeit bis zur innenstadt fährt, wenn ich mal keine lust auf parkhaus-suche habe :-)
ich habe mit viel glück und nur bissi klüngelei :-)das plätzchen gefunden, wo ich mir vorstellen kann, genüßlich die altweiber-jahre zu verleben. :-)
eine neue kleine stadt (erlaubt ist nur zweigeschossige bauweise mit flachdächern) entsteht am Rhein und in meiner unmittelbaren nähe; die seit ca. vier jahren bewohnten häuser haben große balkone und zu allen erdgeschoss-wohnungen hat es kleine gärten oder terrassen. in den offenen fenstern sonnen sich katzen und kleine oder große hundis arrangieren sich mit ihnen und besonders wichtig...auch mit mir! :-)
es hat felder, kühe und pferde, juuutte restaurants und urige dorfkneipen, die neben kölsch auch "Paulaner vom Faß" anbieten; einen italiener, der ein kenner guter sizilianischer rotweine ist und den "Falderhof" mit küche vom feinsten und last but not least, datt jemütliche "Bootshaus", wenn ich lust auf dicke bohnen mit speck und anderes deftige habe...kölsches herz, watt willste noch mehr? :-)
zum thema passend habe ich hier von dem projekt "Integrierende Kindergärten und Kindertagesstätten" erfahren und beobachte beim früstück die kleinen busse, die die kids einsammeln; behinderte, nicht behinderte, deutsche und ausländische...alles quer beet. gemeinsam spielen und lernen sie...der eine von der anderen.
Carola Blum, die witwe unseres ehemaligen OB Harry Blum betreut dieses projekt und rührt fleißig die werbetrommel, denn...es gibt "noch" keine zuschüsse, der verein trägt sich nur aus spenden.
es gibt vieles, daß jede und jeder tun könnte...anstatt nur den "Käu" (durchgekaute allermans-argumente) :-) zu verbreiten!
:-)
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Tessy
antwortete am 20.09.04 (01:09):
Vielleicht einfach mal in die Realität der Schulen eintauchen?
Beispiel: für die erste Klasse einer Schule angemeldete Kinder: 60 Es gibt die Möglichkeiten: 1 Kind zurückweisen sodaß es 59 künftige Schüler sind, diese sind dann in zwei Klassen unterzubringen, also pro Klasse 30 bzw. 29 Kinder. Oder: es bei 60 belassen, dann werden es 3 Klassen zu je 20 Schülern. Wenn nun für die 3. Klasse eine ältere Lehrkraft verpflichtet wird ist mir das allemal lieber als zwei überfüllte Jahrgänge! Sollte diese ältere Lehrkraft nett sein und den zu erlernenden Stoff gut vermitteln können - steht ihr ein angemessenes Gehalt zu, stimmts? Ich spreche von meiner jüngsten Enkeltochter - sie findet ihre "ältere Lehrkraft" cool!!
Übrigens: meinen Kindern gab ich oft mit auf den Schulweg: "Denke daran: Lehrer sind auch Menschen" :-)
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Tobias
antwortete am 20.09.04 (10:13):
Ganz einfach utelo, weil es auch nicht " die Deutschen und die Amerikaner" gibt. Das beste Beispiel sind wir zwei, oder hab ich Unrecht ?? Du deutsch und ich deutsch, du denkst so und ich denk so.
Respekt, ein Wort mit dem ich nicht gut umgehen kann. Eine Respektperson in alter Manier oberhalb der Anderen nein dies hab ich zu lange erlebt, es ist in meinen Augen nicht das richtige.
Gegenseitiges anerkennen ist mir viel wichtiger und bringt meiner Ansicht nach mehr. Wir haben es mit unseren Kindern so gehalten und halten es mit unseren Enkelkindern genau so. Unsere Kinder passen in die Welt und wie es aussieht werden dies auch unsere Enkelkinder.
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utelo
antwortete am 20.09.04 (10:34):
Morgen Pilli, schön, dass es dir so gut gefällt und du klar gekommen bist mit dem Umzug. Wünsch dir weiterhin viel Spaß dort.
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utelo
antwortete am 20.09.04 (10:38):
Tobias, ich sprach nicht von Respektpersonen sondern von allgemein von jedem zu jedem gezollten Respekt. Deine Vergleiche hinken, Schüler sind Schüler und nicht die Eltern. Und die Eltern sind nicht die Lehrer. Also was soll diese Wortklauberei. Oh Gott und das am frühen Morgen.
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