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THEMA: Türkei doch nicht in die EU?
86 Antwort(en).
juergenschmidb
begann die Diskussion am 18.09.04 (09:10) :
Ich dachte, ich wüsste alles, was man für eine Beurteilung der Frage Türkei in die EU rein oder nicht braucht, und wenn ja wann. Wurde aber eines besseren belehrt. Natürlich, oberflächlich betrachtet, schönes Urlaubsland, Millionen türkischstämmige im Land, laizistisch, durch Attatürk dem Westen sehr nahegebracht, deutschfreundlich und so weiter. 3 Sendungen im TV haben mich nachdenklich gemacht: *In Ostanatolien kümmern sich die Clans nicht um die Vorgaben der Regierung, Mehrehen. so schön sie für den Clanchef sein mögen, werden dort nach wie vor praktiziert, schroffer Gegensatz zu allen EU-Staaten. *Mädchen werden z.T. immer noch als Kinder irgendeinem Mann nach Gusto des Familienchefs zugeteilt. In beiden Richtungen, auf der Schiene Deutschland-Türkei. Bei Verweigerung gibt es auch Morde. *Angela Merkel Merkels sicher ohne zeitliches Gespür versuchter Weg, die Türkei nur zu asoziieren.
Eins ist mir schon klar, wenn wir nicht für EU und Türkei brauchbare Zusammenarbeit installieren, geht letztere für Europa total verloren, kann katastrphales passieren. Aber mein ja zur Aufnahme der Türkei ist in den letzten Tagen gewaltig ins Trudeln gekommen. Eins noch: Ich hab die Religionen nicht erwähnt, obwohl die auch eine grosse Rolle spielen, als Gegenargument, dass allein schon Muslime und Christen nicht in einem Staatenverbund zusammenpassen, wäre mir zu naiv.
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Medea.
antwortete am 18.09.04 (10:48):
Aber nein, JürgenS, die Türkei geht keinesfalls Europa total verloren (wie Du es so nett ausdrückst) und Katastrophales kann auch nicht passieren ....., denn es gibt genug andere Möglichkeiten, sie an Europa zu binden. Durch Erdogan und seine Regierungspartei hat sie sich nur ein wenig entlarvt, wenn er sagt: "Wir wollen nicht um jeden Preis in die EU". Na so etwas! Da steht sie schon viele Jahre Schlange, fährt seit ca. 2 Jahren einen Reformkurs - und nun ?
Angela Merkels Vorstellung einer 'privilegierten Partnerschaft' sollte nicht immer gleich vom Tisch gewischt werden. (Ich bin weder Mitglied noch Wählerin der CDU).
Unklarheiten bestehen offensichtlich beim Begriff 'privilegierte Partnerschaft', diese würde weit über die 1996 eingegangene Zollunion zwischen der EU und der Türkei hinausgehen. Es könnte eine alle Warengruppen umfassende Freihandelszone geschaffen werden, die Zusammenarbeit zur Stärkung der Zivilgesellschaft, zur Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen, im Umweltschutz, im Bildungs- und Gesundheitsbereich könnte verstärkt werden, sie könnte mehr in die gemeinsame Sicherheits- und Außenpolitik, auch in die europäische Verteidigungspolitik einbezogen werden. Die Kooperation bei der Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus sollte intensiviert werden. So würde die Türkei an vielen wesentlichen Bereichen des Gemeinlebens teilhaben - was ihr versagt bliebe, wäre ein Mitspracherecht in den Institutionen. Seitdem die Türkei 1999 den Status eines Bewerberlandes bekam, fließen jährlich rund 200 Millionen Euro aus Brüssel an die Regierung in Ankara.
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ricardo
antwortete am 18.09.04 (11:01):
Nach einer gewissen Zeit wird man sicher auf den Vorschlag Merkel zurückkommen. Im Moment gehen die Ansichten zu sehr auseinander und man weiß auch noch nicht, in welche Richtung die Türkei steuert. Wie steht es mit der Mehrheit in der Türkei? was wollen sie selbt? Bei uns ist sicher die Mehrheit gegen eine baldige Aufnahme, wenn das Herrn Schröder auch nicht passt.–
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max
antwortete am 18.09.04 (11:32):
Vielleicht ist die Mehrheit bei euch gegen die Aufnahme, bei uns ist sie es nicht.
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mart
antwortete am 18.09.04 (11:34):
Wer ist "bei euch" und "bei uns"?
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Karl
antwortete am 18.09.04 (12:45):
Kurze Frage,
ist es guter Stil eine existente Diskussionen einfach mit neuer Überschrift neu zu beginnen?
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Illona
antwortete am 18.09.04 (12:56):
Jürgenschmidt Mir geht es wie dir Gehört die Türkei zu Europa? Bei rechten Politikern löst die Frage eine Art Pawlow´schen Reflex aus. ( Der Artz , der beobachtete, dass nach Glockengeläute und Fütterung bereits der Klingelton einen Hund zum " Sabbern " bringt) Mit der Skepsis gegnüber dem EU - Beitritt der Türkei verhält es sich m . E.a ber anders: Sie ist kein billiger populistischer Reflex. Erstmals wurde von hohen EU Politikern artikuliert, dass es mehr als um faktische Belastbarkeit geht. Die Türkei ist nicht Litauen, sondern wäre der größte Staat der EU, zerissen zwischen Tradition und Moderne, zwischen Demokratie und Gottesstaat. Lässt sie sich so ohne weiteres in ein Mitglied der EU verwandeln, ohne dass diese Gefahr liefe , sich selbst abzuschaffen? Wer so fragt, fragt zugleich nach dem Selbstbild Europas. Ehrliche Antworten sind wichtiger denn je.
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juergenschmidb
antwortete am 18.09.04 (13:07):
Nein, Karl, wieso fragst du? Ich konnte nur aus den anderen Themenüberschriften nicht erkennen, dass es dort um dieses Thema geht. Themen sollen unmittelbar erkennen lassen, worum sichs handelt, denke ich.
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heinzdieter
antwortete am 18.09.04 (13:30):
Die Türkei gehört nicht zu Europa, besser gesagt ca 10 % . Die Menschen gehören einen ganz anderen Kulturkreis an, da hift kein Schönreden, das ist Realität. Gestern kam ein Bereicht in der ARD über Zwangverheitung junger Mädchen also Kinder mit 13-15 Jahren. Es wurde unter andern auch das Pascha-Verhalten des Familienoberhauptes angesprochen. In einem Fall wurde brachte einer sogar seine Tochter um, weil sie nicht so wollte wie er. Übrigends er bekam dafür lebenslänglich. Es ist Gang und Gebe, daß Türken aus Anatolien nebenher noch der Vielweiberei fröhnen etc. Solche Verhaltensweisen haben in unseren Breiten nichts zu suchen. Das Äusserste was man der Türkei zugestehen sollte wäre eine lose Zusammenarbeit.
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pamina
antwortete am 18.09.04 (13:36):
Hier ist, als Ergänzung zu diesem Thema, ein Kommentar von Jutta Duhm-Heitzmann im Mittagsmagazin des WDR4 vom 16.9.04
Internet-Tipp: https://www.wdr.de/radio/wdr4/wort/zur_sache/2004_0916.phtml
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Medea.
antwortete am 18.09.04 (14:18):
Europa in der Türkeifalle - titelt Jutta Duhm-Heitzmann ihren Bericht (sie Link von Pamina) und sie schließt: "Die Falle ist längst zugeschnappt und es wird Zeit, sich politisch, geistig und vor allem finanziell darauf einzustellen."
Erdogan könne sein Gesicht nicht verlieren, ist ein Punkt, ein weiterer, die Türkei würde in die Arme islamischer Länder getrieben, die bereits warteten .... etc.
Ist die EU denn ein zahnloser Tiger, der mit sich machen läßt, was er eigentlich, vielleicht, eventuell gar nicht will? Zu diesem Zeitpunkt der Türkei die Mitgliedschaft zu versagen, ist eine unpopuläre Haltung und die erfordert Mut.
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Karl
antwortete am 18.09.04 (15:18):
Diese Haltung erfordert vor allem sehr viel Dummheit. M. E. mangelt es der Frau Merkel an politischer Weitsicht. Das hat sie bereits demonstriert als sie Deutschland in den Irakkrieg treiben wollte.
Durch die Aufnahme der Türkei in die EU hätten wir eine weitgehende Garantie gegen ein Abdriften der Türkei in die Arme der Islamisten. Ihnen würde eine entscheidende Niederlage bereitet. Nein, auf den politischen Instinkt einer Frau Merkel sollten wir uns nicht verlassen.
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Wolfgang
antwortete am 18.09.04 (15:28):
Der Tuerkei die volle und uneingeschraenkte Mitgliedschaft AUF ABSEHBARE ZEIT (rund 12 Jahre werden, geht es nach den Plaenen, bis dahin ja noch vergehen) zu versagen, waere derzeit hierzulande sogar aeusserst populaer, Medea... Die depperten Deutschtuemler (die, die von der 'deutschen Leitkultur' traeumen) an den Stammtischen und in den rechten Schmuddelecken schreien schon lange danach und wuerden das auch an Wahltagen honorieren.
Unpopulaer und mutig ist es also, den Tuerken TROTZ der ohne Zweifel vorhandenen kulturellen Unterschiede die Tuer noch weiter aufzumachen (und sie nicht etwa noch mehr zuzumachen).
Klug waere das allemal... Ohne die Turkei in der EU wird es schwieriger werden und weniger profitabel fuer alle Beteiligten.
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mart
antwortete am 18.09.04 (16:15):
Täusche ich mich oder hast du nicht vor einiger Zeit eine andere Meinung vertreten, Wolfgang?
Was hat dich deinen Sinn ändern lassen? Das Erdogan sich nun doch als sehr gläubiger Moslem erweist, oder etwas anderes?
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Wolfgang
antwortete am 18.09.04 (16:49):
Du taeuschst Dich, Mart... Ich war immer fuer eine Mitgliedschaft der Tuerkei in der EU, wenn die Menschenrechte dort staatlicherseits nachweisbar respektiert werden. Dass es Zeit braucht, bis entsprechende, die Menschenrechte sichernde Strukturen etabliert werden, leuchtet jedem ein. Die Regierung Erdogan hat den Weg hin zu diesen Strukturen eingeschlagen und bisher nachweisbare Erfolge gehabt.
Diese Regierung jetzt zu duepieren, ist nicht klug.
Wenn die Regierung Erdogan irgendwann mit leeren Haenden vor das tuerkische Volk treten muesste und zugeben muesste, dass die EU die Turkei nicht als Mitglied haben will, egal, was Tuerken auch unternahmen, um den Weg zur Mitgliedschaft frei zu machen, wird ihr eine islamistische Regierung folgen.
Das aber wuerde eine schlimme Geschichte werden... Der 'Krieg der Kulturen' (SAMUEL P. HUNTINGTON) waere auch in Europa angekommen.
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Wolfgang
antwortete am 18.09.04 (16:51):
Uebrigens war der Herr Erdogan immer ein glaeubiger Muslim. Ich sehe das nicht als Nachteil an.
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ricardo
antwortete am 18.09.04 (17:00):
<Diese Haltung erfordert vor allem sehr viel Dummheit. M. E. mangelt es der Frau Merkel an politischer Weitsicht>
.Die meisten Deutschen sind danach dumm! Denn sie geben Frau Merkel recht, daß der Zeitpunkt der Aufnahme zu früh sei. Man soll Menschen nicht leichtfertig unterschätzen!
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mart
antwortete am 18.09.04 (17:37):
Wolfgang, du äußertest dich Ende Feber o4 so:
<<Ich wuerde allerdings gegen einen schnellen Beitritt der Tuerkei stimmen (in anderen Themen habe ich das schon begruendet). Erst muss die tuerkische Regierung rechtsstaatliche Zustaende, die diesen anspruchsvollen Namen verdienen, nachweislich und ueber einen laengeren Zeitraum sicherstellen... Denn ich bin der Meinung, dass die EU fuer die Idee der Menschenrechte, fuer das sich darauf gruendende Recht und fuer den dafuer garantierenden Rechtsstaat stehen muss<<
Dann hat also die Türkei nach deiner Meinung deine von dir verlangten Voraussetzungen erfüllt.
Ich möchte aber gerne Erdogan meine Anerkennung aussprechen, daß er im Gegensatz zu seinen VorgängerInnen, endlich Verbesserungen für die einfachen Leute (auch was die Infrastruktur in Istanbul betrifft) durchgeführt hat.
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Wolfgang
antwortete am 18.09.04 (17:54):
Genau.
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ricardo
antwortete am 18.09.04 (18:08):
Der Adenauer hat doch mal gemeint:
Wat, dat soll ich jesacht haben? Wann? Gestern? Ach soooooooo!
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Wolfgang
antwortete am 18.09.04 (18:19):
Ich glaube, hier in den Foren muss noch viel Aufklaerung getrieben werden. Hier eine Zusammenstellung, was die Regierung ERDOGAN innerhalb von ein paar Jahren geleistet hat:
- August 2002: Abschaffung der Todesstrafe (ausser im Kriegsfall); vollstaendige Abschaffung der Todesstrafe im Januar 2004 - Ende 2002 wurde das Notstandsrecht im Suedosten der Tuerkei aufgehoben. - 19. Juni 2003: Erlaubnis der Uebertragung von Rundfunk- und Fernsehsendungen sowie von Unterricht in anderen Sprachen als Tuerkisch, also auch Kurdisch. Unterrichtsgenehmigung für erste Kurdischsprachkurse im Suedosten am 19. Januar - 30. Juli 2003: Reform des Nationalen Sicherheitsrats (Beschneidung des Einflusses des Militaers auf die Politik) - 2003: Massnahmen zur Verhuetung und Bekaempfung von Folter, Erweiterung der Meinungs-, Vereins- und Versammlungsfreiheit und Erweiterung der Rechte für die religioesen (vor allem christliche) Minderheit(en). - Amnesty International wuerdigt Reformen, kritisiert aber Umsetzungsmaengel, vor allem bei Verfolgung von Folterern, warnt jedoch vor Rueckschlaegen, falls der Tuerkei die Beitrittsperspektive genommen wird.
Das ist es: Das alles nicht honorieren, immer mehr an Forderungen draufsatteln, den Tuerken gar die Beitrittsperspektive nehmen, wuerde alles zunichte machen.
Und warum ? - Weil die populistische Frau MERKEL meint, sie koennte in der trueben braunen Bruehe fischen und noch ein paar depperte Deutschtuemler mit ihrer 'deutschen Leitkultur' an Land ziehen, sprich: an die Wahlurnen bringen und ihnen das CDU Waehlen schmackhaft machen.
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hl
antwortete am 18.09.04 (18:24):
Ja, Aufklärung ist wichtig - nicht nur bei diesem Thema!
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mart
antwortete am 18.09.04 (18:29):
Nun, die Ablehnung der Strafrechtsreform läßt nichts Gutes vermuten - meine ich halt.
1960 lebten in der Türkei knapp 28 Millionen Menschen, 2003 waren es knapp 70 Millionen, 2050 werden es vermutlich 95 Mill.Menschen sein.
Da wird es schon einige davon geben, die unsere Renten und unser Sozialsystem finanzieren wollen:-)
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mart
antwortete am 18.09.04 (18:35):
und ich vergaß natürlich das Wichtigste: Abnehmer für Waren und viele viele Arbeitskräfte für eine ordentliche Auslagerung.
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Wolfgang
antwortete am 18.09.04 (18:44):
Na, klar... Die ganze EU ist auch oder sogar vorrangig eine Wirtschaftsveranstaltung. Bekanntlich sind die die stabilsten politischen Gebilde, die sich auf dezentrale und sich ergaenzende und gegenseitig befruchtende Volkswirtschaften stuetzen koennen.
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Medea.
antwortete am 18.09.04 (18:46):
Populistisch scheint mir nicht Frau Merkel zu sein, das sind wohl ganz andere ......
Was Wolfgang benannt hat, stimmt, was sich aber offenbar jetzt in der Türkei abzeichnet ist, daß Erdogan in die Zwickmühle geraten ist. Da rebellieren nun Teile seiner Regierungspartei AKP gegen einige Reformen, die sie als zu westlich und als unpassend für ihr Land ablehnen. So taktiert er und ist nun nicht mehr der fortschrittliche Reformer, sondern will seine Wähler nicht verprellen und gibt sich als Anwalt der konservativen Kleinbürger Anatoliens, indem er betont, daß die EU kein Recht habe, sich in die inneren Angelegenheiten der Türkei einzumischen.
Das ist nicht nur ungeschickt, sondern auch falsch: Worin besteht die Heranführung eines Landes an die EU? Nun, nicht zuletzt in der Erkenntnis des Beitrittsbewerbers, daß es keine inneren Angelegenheiten mehr gibt, daß die europäischen Standards nämlich die bisher geltenden nationalen Regeln in vielen Bereichen ersetzen.
Erdogan hatte bisher den Eindruck vermittelt, daß er diesen Grundsatz anerkennt. Nun aber lehnt er sehr demonstrativ und in scharfen Worten die Forderungen aus Brüssel ab.
Bisher lief alles viel zu glatt und die jetzt ausgebrochene Krise zwischen der EU und der Türkei war längst überfällig. Vielleicht hat das auch sein Gutes, denn nun wird das Land gezwungen, das Ziel Europa völlig neu zu diskutieren .....
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mart
antwortete am 18.09.04 (18:46):
Und noch was sehr Wichtiges habe ich doch glatt vergessen:
Erst kürzlich sagte Erdogan:
"Die Türkei ist bisher noch niemandem zur Last gefallen und wird auch künftig niemandem zur Last fallen", sagte Erdogan bei einer Veranstaltung seiner Regierungspartei AKP in Istanbul. "Wir als Türkei sind stark genug, um für uns selbst zu sorgen."
Also warum sich dann über den EU Haushalt, der erst noch die Osterweiterung verdauen muß, Sorgen machen?
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Wolfgang
antwortete am 18.09.04 (18:55):
Sich Sorge machen (besser: Aengste schueren) ist auch voellig unnoetig. Die Tuerkei, ein junges demografisch gesundes Land mit enormer und stark wachsender Wirtschaftskraft, ist alleine deswegen schon eine Bereicherung fuer Europa.
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mart
antwortete am 18.09.04 (19:05):
Nun, dann vielleicht doch noch ein bißchen den demokratischen Weg der Türkei verfolgen (vielleicht auch wieviel Prozente eine Partei erreichen muß, um ins Parlament zu kommen - wär vielleicht ganz interessant aufzurollen:-), ihre zukünftigen Strafrechtsreformen, die Stärkung der Positionen der Frauen, und vor allem ihre praktische Umsetzung.
Na ja, und dann wird die Türkei sicherlich schon wirtschaftlich so gut dastehen, daß sie als Nettozahler begierig in die EU aufgenommen werden wollen.
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Wolfgang
antwortete am 18.09.04 (19:06):
Wer wollte bestreiten, dass die Politik des Herrn ERDOGAN fuer ihn eine Gratwanderung ist und ein Zickzack-Kurs das hoechste ist, was, ist man Realist, zu erwarten ist. Aber, was ist die Alternative ?
Wenn diese zugegeben schwierige Politik der Annaeherung an die EU scheitern sollte (hauptsaechlich deswegen, weil Ultras in Deutschland die deutschtuemeliche Karte spielen und Unmoegliches verlangen, das allzu schnell gehen soll), dann stehen als Alternative fuer ERDOGAN die Islamisten bereit.
Mit denen sind allerdings keine EU-Beitrittverhandlungen mehr zu fuehren. Die Tuerkei waere verloren fuer Europa.
Aber genau das wollen ja die Ultras hier wie dort.
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Wolfgang
antwortete am 18.09.04 (19:10):
Noch ein wenig Aufklaerung: Ende dieses Jahres wird nicht etwa ueber einen Beitritt der Tuerkei in die EU entschieden, sondern darueber, ob Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden sollen oder nicht.
Die optimistischsten Schaetzer gehen von rund einem Dutzend Jahren aus, bis die Tuerkei endlich Vollmitglied sein wird.
Ist das nicht Zeit genug ?
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Illona
antwortete am 18.09.04 (20:47):
Letzter Aspekt - nicht ganz ernst zu nehmen Jetzt wissen endlich, weshalb wir uns um unsere geringe Geburtenrate keine Gedanken mehr zu machen brauchen, obwohl jeder Politiker den Frauennöten unseres Landes höchste Priorität einräumen müsste. Wie einst ein Charles de Gaulle in Frankreich, der mit flammendem Appell, rief: „ Frankreich stirbt aus“. Zugegeben, wir wären alle ein wenig verdattert, wenn der Kanzler uns mahnen würde: „ Deutschland stirbt aus, kriegt Kinder!“ Gut, wir schreiben 2004 und nicht 1945 .Nur die Probleme sind ähnlich. Warum entscheiden sich Französinnen für zwei, oft für drei Kinder? Nicht nur weil es flächendeckende Betreuung gibt, Kinder gehören in Frankreich zum fixen Lebensbestandteil, der seit 60 Jahren gefördert und propagiert wird. Schecks sind da zu wenig. Da zählt Bewusstsein, da zählt „Mütterfreundlichkeit“ im Job. Und wie sieht es bei uns aus? Eine Expertengruppe mit Finnlands Ex- Premier an der Spitze hat ja erklärt, dass wir in 20 Jahren die Türken in der EU aufgrund unserer Kinderlosigkeit schon zur Sicherung unserer Renten brauchen. Nun wissen wir also, warum das Auslaufmodell „ Baby made in Germany“ kein Thema mehr zu sein braucht. Die Türken werden unsere Renten retten und die leeren Klassen füllen. Also, liebe Türken, lasst uns nicht im Stich.
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juergenschmidb
antwortete am 19.09.04 (10:45):
An dieser Stelle würde mich mal wieder, wegen der starken Polarisierung bei diesem Thema,ein Rückblick aus dem Jahr 2080 z.B. interessieren, da würden vielleicht viele milde lächeln, ob der Verbissenheit, wie das Thema 2004 im allgemeinen, bei St im besonderen betrachtet wurde.(futurperfect)
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heinzdieter
antwortete am 19.09.04 (11:49):
Die türkische Regierung kann in der letzten Zeit noch so viele Erneuerungen etc geschaffen haben, aber wieso haben dann 2902 Türken von Jan-Aug.2004 in Deutschland Asylanträge gestellt ??????? Wo bleibt denn da der demokratische Staat ??? Die Türkei hat in der EU nichts absolut garnichts verloren!!!! Unsere Herrn Politiker und ...inen betreiben da einen schonungslosen Populismus und nutzen dieses Thema für ihre Öffentlichkeitsarbeit aus.
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juergenschmidb
antwortete am 19.09.04 (12:58):
Jetzt passiert, leider wie meist, dasselbe, dass nicht mehr differenziert wird, nur die beiden Extrempositionen stehen sich gegenüber, was die Debatte sehr entwertet.
Mich macht halt des öfteren etwas nachdenklich von der bisherigen Gegenposition, wenn ich neue Dinge erkenne, nicht zu verwechseln damit, dass ich mit bekannten Fakten aufgeklärt werde, etwa von Wolfgang.
Mir zum Beispiel scheint eine realistische Einstellung zu sein, zu akzeptieren, wie die EU, die ja entscheidet, als unsere Vertreter. Wird wahrscheinlich auf einen noch längeren Weg hinauslaufen, bis der Beitritt realisiert wird. Trotz aller Flügelschläge wird der Beitritt kommen, aber sorgfältiger vorbereitet werden müssen.
Ob die EU oder die Türkei damit glücklich wird, wird sich nicht jetzt, sondern später zeigen. Fehlentscheidungen, momentan so gesehen, haben sich später oft schon als Glück erwiesen, umgekehrt genauso. Siehe etwa auch Hongkong, dessen Beitritt zu China, den Qerelen, die es da gibt, werden sich wohl langfristig arangieren, ähnlich Kosowo in Serbien, Südtirol versus Italien, etc. Auch Bayern wollte nicht so gerne zu Deutschland, vor 150 Jahren, was wär das schlecht, wenn es ein weiteres "Österreich" gäbe.
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Wolfgang
antwortete am 19.09.04 (13:19):
Viel Worte, keine Informationen, absurde Vergleiche... Das ist meine Wertung Deiner Beitraege, juergenschmidb.
Deshalb ist es m. E. nach wichtig, weit verbeiteten dumpfbackigen Befindlichkeiten Aufklaerung entgegenzusetzen.
Der Beitritt der Tuerkei zur EU wird im besten Falle sehr lange dauern (mindestens ein Dutzend Jahre). Das ist Konsens. Auch die Tuerken akzeptieren diesen Zeitrahmen. Waehrend dieser Zeit, auch das ist Konsens, auch das wird von den Tuerken akzeptiert, wird das von Seiten der Tuerkei erfuellt werden, was von Seiten der EU gefordert wird. Die Regierung Erdogan hat Rahmen ihrer Moeglichkeiten bisher ja schon viel getan, um den von der EU geforderten Weg Richtung EU gehen zu koennen.
Trotzdem versuchen rechte Rattenfaenger hier bei uns den Menschen weiszumachen, als stuende ein Beitritt unmittelbar bevor. Sie versuchen auch, den Menschen weiszumachen, dass die Tuerkei in der EU grundsaetzlich nichts verloren habe.
Rechte Rattenfaenger vom Typ der Frau MERKEL (der es um WaehlerInnen aus dem rechten Millieu geht) sind bekanntlich nicht vernuenftig. Ihre Deutschtuemelei bringt uns um viele Chancen und um viel Geld.
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Medea.
antwortete am 19.09.04 (13:36):
Nun, viel Geld wird schon fließen - allerdings von Deutschland in die EU - was wieder herauskommt, wird sich zeigen ... ;-))
Normalerweise bin ich kein Wetttyp, aber hier würde ich mit Wolfgang wetten, daß seine Vorstellungen von einem realistischen Türkei-Beitritt zu romantisch verklärt sind. Mindestens zwei Dutzend - das sind 24 - Jahre.
Ich halte mit der Hälfte u.U. sogar noch weniger Jahren dagegen.
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Wolfgang
antwortete am 19.09.04 (13:45):
Ich bin kein Prophet. Die von mir genannten rund 12 Jahre ist der Zeitraum, der von den meisten am Beitrittsprozess massgeblich Beteiligten als realistisch angesehen wird. Schneller wird es wohl nicht gehen. Eher langsamer. Die meisten der hier Schreibenden werden das eh' nicht mehr erleben. Trotzdem tun viele so, als stuende der Beitritt unmittelbar bevor.
Denen geht es ja auch gar nicht um den Prozess des Beitritts. Die verwenden die Beitrittskeule gerne als schlagkraeftiges 'Argument' fuer ihre duemmlichen deutschtuemelnden Traeume.
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Illona
antwortete am 19.09.04 (14:20):
Medea -------------------- Nun, viel Geld wird schon fließen - allerdings von Deutschland in die EU - was wieder herauskommt, wird sich zeigen ... ;-)) ------------------------ Ich wette nicht gegen dich, denn es wird auch meiner Meinung nach in etwa so "schnell" gehen.
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Angi-51
antwortete am 19.09.04 (15:57):
Die Meinungen finde ich sehr interessant. Nur ein Land in dem Mädchen noch ermordet werden müssen, damit keine Schande über die Familie kommt, wenn sie nicht nach türkischen Art und Weise verschachert werden wollen, kann niemals als europäisch gelten. Auch eine Regierung kann diese mittelalterlichen Methoden verhindern. Noch nicht mal in Deutschland sind solche Mädchen geschützt. Wollen wir alle wieder ins Mittelalter zurück? Wo ist die Grenze, wenn Tunesien auch zu Europa will usw.
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rolf
antwortete am 19.09.04 (16:22):
heinzdieter, wieviel der 2902 Anträge sind denn anerkannt worden? Nur die „beweisen“ doch, daß die Verhältnisse in der Türkei sich nicht geändert haben. Außerdem wird der Beitritt frühestens in 12 – 15 Jahren stattfinden, es kann sich also noch vieles zum besseren ändern.
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werner
antwortete am 20.09.04 (08:55):
Differenzierung ist geboten. Menschen die zur Vorsicht mahnen als Dumpfbacken hinzustellen ist genauso falsch wie die Beitrittsbefürworter zu verurteilen. Soweit sehe ich die europäische Politik schon auf dem richtigen Weg. Wolfgang lässt sich neben der, meiner Ansicht nach etwas glorifizierten Darstellung der politischen Situation in der Türkei, selbst ein Hintertürchen offen indem er auf die Gratwanderung der Regierung hinweist. Erdogan folgt meines Erachtens eigentlich nicht den Grundsätzen seiner Partei, bedenkt man die Sprüche vor der Wahl. Vielleicht verkauft er die Reformen auch als vorübergehende notwendige Verschleierung? Nicht zu vergessen ist die Rolle des Militärs als Garant für Demokratie (so blöd das auch klingen mag) und laizistischer Gesellschaftsordnung. Die Frage läuft vermutlich darauf hinaus inwieweit die EU verändernd auf ein Land einwirken soll wenn diese Reformen nicht von innen also von den Regierenden und von der Mehrheit des Volkes selbst gewollt sind. Das Problem ist wohl, dass die EU zum ersten Mal mit einem Beitrittskanditaten zu tun hat, dessen Wille zur laizistischen Demokratie nicht so ohne weiteres klar ist.
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Wolfgang
antwortete am 20.09.04 (10:06):
Frau MERKEL hat sich seit Wochen bei den deutschtuemelnden Dumpfbacken angebiedert. Sie hat verantwortungslos die rechte Karten 'Deutschland den Deutschen' und 'Tuerken sind keine Europaeer' gespielt. Auf die rechte Zielgruppe schielend, hat sie Furcht vor einem angeblichen EU-Beitritt der Tuerkei verbreitet.
Als staende der kurz davor... Als sei das nicht ein langwieriger und schwieriger Prozess... Als muesse heute und zum gegenwaertigen Stand der Dinge entschieden werden... Als habe die Regierung ERDOGAN nicht den EU-Weg eingeschlagen...
Dabei geht es um Folgendes: Den Tuerken wurde versprochen, Ende dieses Jahres eine Eintscheidung ueber Beitrittsverhandlungen zu faellen, und zusammen mit ihnen einen Zeitplan fuer den Beitritt aufzustellen.
Die Rechnung der Frau MERKEL ist bekanntlich nicht aufgegangen... Die deutschtuemelnden Dumpfbacken haben gleich die NPD gewaehlt.
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heinzdieter
antwortete am 20.09.04 (11:04):
@ rolf alleine schon die Tatsache, daß aus einem zukünftigen Beitrittland , also aus der Türkei, Menschen ("flüchten") das Weite suchen und Asyl beantragen, beweist doch das in diesem Staat etwas nicht stimmt, er disqualifiziert doch selbst. So ein Staat hat in der EU auch in 15 Jahren nichts zu suchen
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BarbaraH
antwortete am 20.09.04 (11:27):
>>Das Problem ist wohl, dass die EU zum ersten Mal mit einem Beitrittskanditaten zu tun hat, dessen Wille zur laizistischen Demokratie nicht so ohne weiteres klar ist.<< (werner)
Dir ist doch sicher bekannt, dass Deutschland kein laizistischer Staat ist, oder etwa nicht, werner?
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Wolfgang
antwortete am 20.09.04 (12:08):
Im Gegensatz zur Tuerkei... Dort ist die Trennung von Religion und Staat (= Laizismus) per Verfassung festgeschrieben.
Seit einiger Zeit ist auch in der Tuerkei eine (Re-)Islamisierung zu beobachten (wie in westlichen Laendern, in den USA z. B. ja auch eine (Re-)Christianisierung zu beobachten ist). Bis jetzt hat die (Re-)Islamisierung nichts am tuerkischen Laizismus geaendert.
Islam (als Religion) und moderner Verfassungsstaat (der JEDE religioese Betaetigung versucht zu schuetzen, auch die christliche und juedische Betaetigung) sind ganz offensichtlich in der Tuerkei ein ziemlich stabiles joint venture eingegangen.
Das ist einzigartig in der islamisch dominierten Welt.
Diese Einzigartigkeit gilt es zu hegen und zu pflegen. Ganz besonders wichtig ist solch ein joint venture fuer Europa... Dort gibt es bekanntlich eine millionenstarke stark wachsende islamische community.
Europa, ein Wort fuer Multi-Kulti, ein Wort fuer den Dialog der Kulturen, ein Wort fuer Toleranz, ein Wort gegen Rassismus (egal, in welcher Form), ein Wort fuer Recht, ein Wort fuer friedliche (auch friedliche wirtschaftliche) Entwicklung, solch ein Europa waere doch was - oder nicht ?
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Wolfgang
antwortete am 20.09.04 (12:11):
Webtipp (s. Link)...
NZZ - 10.08.1996 Laizismus und Re-Islamisierung in der Türkei (von ARNOLD HOTTINGER) https://www.nzz.ch/dossiers/islamismus/islam_hottinger3.html
Internet-Tipp: https://www.nzz.ch/dossiers/islamismus/islam_hottinger3.html
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Medea.
antwortete am 20.09.04 (13:22):
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, Deutsche Sektion e.V., Ausgabe Nr. 5/2004 hat einen Brief an EU-Kommissar Günter Verheugen folgenden Inhalts geschrieben:
Sehr geehrter Herr Verheugen,
die Christen in der Türkei erfreuen sich nicht der gleichen Rechte wie die muslimische Bevölkerungsmehrheit. Trotz anerkannter Fortschritte in vergleichsweise kurzer Zeit gibt es Defizite, die nicht den europäischen Mindeststandards im Umgang mit Minderheiten entsprechen. Die dauerhafte Weigerung, religiösen Minderheiten gleiche Rechte zu garantieren, und das Beharren auf Gesetzen, die bestimmten Minderheiten deutlich zum Nachteil gereichen, lassen befürchten, daß die mutige Entwicklung nach dem Beschluß über den Beginn von Beitrittsverhandlungen enden und die Umsetzung angekündigter Rechte verschleppt oder rückgängig gemacht werden.
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) fordert daher, an die Beitrittsverhandlungen bezüglich der Lage der Christen folgende Maßstäbe zu legen:
1. die Anerkennung der Rechtspersönlichkeit aller christlichen Patriarchate und Kirchen mit den notwendigen Grundbucheintragungen,
2. Rechtssicherung der religiösen Unterrichtung und Ausbildung von Geistlichen für die Erfülung der religiösen Bedürfnisse der Christen; Öffnen der seit Jahrzehnten geschlossenen theologischen Seminare und Aufhebung aller Beschränkungen, z.B. die offizielle Zulassung des Aramäisch-Unterrichts im Tur Abdin,
(Fortsetzung folgt)
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Medea.
antwortete am 20.09.04 (13:28):
Fortsetzung
3. Anerkennung der türkischen Staatsbürgerschaft oder einer ordentlichen Aufenthaltserlaubnis für alle Kirchenleute, die aus dem Ausland eingeladen werden oder sich bereits im Land befinden, um den religiösen Bedürfnissen der Christen zu dienen,
4. Stopp der Enteignungen bei christlichen Gemeinden, Rückgabe oder Entschädigung für konfiszierte Güter; Möglichkeit des Eigentumserwerbs für christliche Gemeinden ohne Unterlaufen durch die Verwaltung; Bau- und Renovierungsmöglichkeiten für Kirchen und Klöster,
5. In jeder Stadt, in der christen leben, den Betrieb einer Kirche genehmigen, um den religiösen Bedürfnissen der Gläubigen Rechnung zu tragen.
6. Zugang der Christen zu allen Berufen; Schutz, rechtssicherung und Einlösung finanzieller Zusagen für die Rückkehrer in den Tur Abdin; Klärung der Wiedererlangung der türkischen Staatsbürgerschaft,
7. Anerkennung des Völkermordes an Armeniern und Assyrern von 1915 und den Folgejahren mit der Erlaubnis zur Erichtung von Gedenkstätten.
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Medea.
antwortete am 20.09.04 (13:39):
Ich möchte noch einmal auf "Feindbild Christentum im Islam, eine Bestandsaufnahme" von Prof. Dr. Ursula Spuler-Stegemann, erschienen im Herder-Verlag, zum Preise von ä 9,90, hinweisen.
Dort gibt es einen Bericht "Zwischen Konstantinopel und Istanbul" Erfahrungen eines deutschen Pfarrers in der Türkei von Gerhard Duncker sowie "Die Türkei auf dem Weg nach Europa" Zur Situation der syrisch-orthodoxen Minderheit von Rainer Hermann.
Beide Berichte schildern die Erfahrungen vor Ort.
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Angi-51
antwortete am 20.09.04 (18:11):
Hallo Wolfgang, diese Wunschvorstellung gefällt mir auch sehr. Nur was ist, wenn man wieder in alte Fahrwasser schwimmt. Wer erstmal in der EU ist der wird auch nicht wieder verstoßen. Was ist mit den Gesetzen und der Toleranz von Ehrenmorden in der Bevölkerung? Was nutzen Gesetze wenn alle weg schauen. Oder sollten wir uns schon von unserem Urlaub Kopftücher mit bringen.
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werner
antwortete am 20.09.04 (20:46):
Na Wolfgang, Dein Link ist wohl nicht das wahre vom Ei. Es sagt genau dass, was mich auch zur Vorsicht mahnen lässt. Die Demokratie sowie Trennung von Staat und Kirche/Moschee sind allein durch das Militär gewährleistet. Es ist der Verdacht nicht von der Hand zu weisen oder besser, es ist offensichtlich, dass Erbakan im Rahmen dieser Möglichkeiten agiert.
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Wolfgang
antwortete am 20.09.04 (21:57):
Ich halte den schon etwas aelteren Artikel in der NZZ fuer ein recht gutes Informationsangebot. Merke: Mittels Links moechte ich interessante und informative Beitraege publik machen. Ich moechte damit nicht unbedingt meine Meinung stuetzen.
Es ist mir bewusst, dass der Beitritt der Tuerkei zur EU ein fuer alle Beteiligten schwieriges und langwieriges Projekt ist. Man muss den Beitritt wollen, sonst sind die Schiwerigkeiten auf dem Weg dahin nicht zu ueberwinden.
Ist das so schwer zu verstehen ?
Internet-Tipp: https://www.nzz.ch/dossiers/islamismus/islam_hottinger3.html
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ricardo
antwortete am 20.09.04 (22:30):
Kein Mensch muß müssen:-))
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mart
antwortete am 21.09.04 (00:25):
Vor allem die USA wollen den Beitritt und wollten den Beitritt; auf ihr Drängen hin kam es auch zu den sehr rasch gegebenen Versprechungen.
Eigentlich sollten hier Alarmglocken läuten.
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Wolfgang
antwortete am 21.09.04 (00:26):
Dann druecke ich es fuer den alten Ricardo etwas anders aus (in der Hoffnung, dass er den recht einfachen Sachverhalt dann versteht): Nur wer den Beitritt der Tuerkei will, ist auch Willens, die Schwierigkeiten auf dem Weg dahin zu ueberwinden.
Wer den Beitritt nicht will, baut dagegen immer neue Schwierigkeiten auf.
Mr. ERDOGAN scheint uebrigens schon die Lust am EU-Beitritt verloren zu haben. Es gehe auch ohne die EU, sagte er.
Die Ultras hier wie dort werden froh darueber sein, dass schon die Beitrittsverhandlungen keine Chance kriegen.
Der Krieg der Kulturen ist ihnen lieber als ein durchaus moeglicher Dialog. :-(
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mart
antwortete am 21.09.04 (00:33):
Ein Tunnelblick: Dialog ODER Krieg
---------------- ---- Beitrittsverhandlungen ODER Krieg
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Wolfgang
antwortete am 21.09.04 (00:36):
Das stimmt uebrigens nicht, was Mart schreibt... Seit ueber 30 Jahren versuchen die Tuerken, EU-Mitglied zu werden. Die ganze Zeit ueber wurden sie von den verantwortlichen Europaern vertroestet.
Spaet daemmerte die Erkenntnis, dass die Tuerkei, gibt man ihr keine Chance in Europa, eher frueher als spaeter ins islamistische Fahrwasser driften wird und der Krieg dadurch auch in Europa in greifbare Naehe ruecken wird (die BUSH-Krieger haben wenigstens das begriffen).
Hierzulande scheinen die Bruesseler Verantwortlichen noch duemmer zu sein, als ihre Kollegen in Washington.
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mart
antwortete am 21.09.04 (01:04):
".....Die Türkei erhielt auf dem Gipfel von Helsinki im Dezember 1999 tatsächlich den Status als Beitrittskandidat, wenngleich ohne Zeitperspektive. Die Positionsänderung der EU hatte mehrere Gründe: Die Union wollte eine weitere Verschlechterung der Beziehungen verhindern. Die verbesserten griechisch-türkischen Beziehungen förderten den Dialog auch innerhalb der EU. Zudem übten die USA in der Türkei-Frage Druck auf die Europäer aus..." (Bundeszentrale für politische Bildung, siehe Link)
„Als die EU im Dezember 1999 in Helsinki der Türkei zum Kandidatenstatus verhalf, handelte sie unter massivem Druck der Vereinigten Staaten, die den Nato-Partner am Bosporus aus militärstrategischen Gründen bald in der Europäischen Union zu sehen wünscht." Süddeutsche Zeitung
„Der amerikanische Präsident hochstselbst hat sich beim Vorsitzenden des Europäischen Rates, dem dänischen Ministerpräsidenten Rasmussen, noch einmal für Ankara verwendet. US-Außenminister Powell hatte sich schon zuvor auf allen Kanälen eingeschaltet.“ (die Faz zum Kopenhagener Gipfel)
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?A18F22459
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seewolf
antwortete am 21.09.04 (02:21):
irgendwie spinnt wolfgang ...
viel zu viele deutsche Dumpfbacken wollen auch in Zukunft in der Türkei Urlaub machen - und keinen Krieg :-)))
Urlaub dort ist billiger als Krieg !
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Karl
antwortete am 21.09.04 (07:55):
@ seewolf,
wie ist denn das zu verstehen? Deine Aussage "viel zu viele deutsche Dumpfbacken wollen auch in Zukunft in der Türkei Urlaub machen - und keinen Krieg :-)))" soll doch hoffentlich nicht bedeuten, dass es zu wenige sind?
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ricardo
antwortete am 21.09.04 (08:30):
Mal eine Frage: Könnte es sein, daß es auch linke Stammtischathleten und Dumpfbacken gibt , oder ist diese Bezeichnung für die Rechten reserviert? Die Dumpfbacken von der PDS und der DKP lassen grüßen!
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Wolfgang
antwortete am 21.09.04 (10:36):
Eine Gleichsetzung ist politischer Unfug... PDSler, die meisten Wendehaelse und mittlerweile, was ihre politische Fiunktion betrifft, die Sozialdemokraten des Ostens, vertreten eine linke sozialdemokratische Politik (die der SPD abhanden gekommen ist). Diese linke sozialdemokratische Politik spielt sich innerhalb des in Deutschland nach der Nazi-Herrschaft gesteckten politischen Rahmens ab. PDSler sind ja auch Koalitionaere in zwei deutschen Landesregierungen und unterstuetzen dort die Politik der SCHROEDER-Administration.
Nicht so die NPDler: Das sind deutschtuemelnde Dumpfbacken, gefaehrliche deutschtuemelnde Dumpfbacken... Das sind deutsche Nazis... Das ist die neue HITLER-Bande.
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mart
antwortete am 21.09.04 (20:36):
Die Frage wurde gestellt, wieviel Asylanträge von türkischen Staatsbürgern anerkannt wurden:
Hier die Zahlen der BMI-Pressemitteilung vom August 04, über die Zahlen von Jänner bis Juni 2004:
Aufschlüsselung nach Herkunftsländern a. Asylberechtigt nach Art. 16a GG
b. Abschiebungsschutz nach ß 51 Abs.1 AuslG Türkei a. 4,9 % b. 2,8 % Serbien u. Montenegro a. 0,0 b. 0,0 Russ. Föderation a. 0,8 % b. 12,7% Iran a. 5,0% b. 4,4% Aserbaidschan a. 1,3 b. 1,0 Pakistan a. 3,0 b. 0,9
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?D11022759
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ricardo
antwortete am 21.09.04 (23:28):
DBs gibts links schon auch! Ehemalige Stasi-offiziere, gescheiterte Leninisten und Stalinisten. die vielen Spitzel aus herrlich dumpfbackigen DDR zeiten, und nicht zu vergessen die tapferen Mauerschützen. Also nur nicht ganz blind werden auf dem linken Auge!
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rolf
antwortete am 22.09.04 (10:23):
Ost-Spitzel = Böse Spitzel West-Spitzel = Gute Spitzel
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ricardo
antwortete am 22.09.04 (12:59):
Aber nicht doch! Hier im Westen gab es auch DKPspitzel eine ganze Menge, und wäre die DDR erfolgreicher gewesen, na wer weiß!
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rolf
antwortete am 22.09.04 (15:09):
So kann mans auch drehen, die Spitzel im Westen waren ja auch Ostspitzel ;-) Und was ist mit BND, MAD, CIA usw., die für den Westen arbeiten? Alles gute Spitzel?
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schorsch
antwortete am 22.09.04 (15:44):
Um auf das Thema "Türkei doch nicht in die EU?" zurück zu kommen:
Heute ist in den Printmedien zu lesen, dass es in der Türkei Tausende von geistig Zurückgebliebenen gibt, die z.T. entführt und Jahrzehnte lang als Sklaven gehalten wurden und noch werden. Soeben wurde ein Schlag gegen solche Sklavenhalter ausgeführt. Ihre blauäugige Begründung: "Hier wurde das schon seit 350 Jahren so gemacht"!
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ricardo
antwortete am 22.09.04 (17:35):
Rolf mit gut oder schlecht ist der Unterschied nicht zu machen. Aber du wirst nicht bestreiten können, daß der Westen ein anderes Prinzip vertrat als der Osten. Das kann man nun mal nicht über einen Kamm scheren. Wenn dir der Osten mit seinen Vertretern lieber ist, das ist nicht tragisch Mir war immer der Westen mit seinen Prinzipien lieber, ich lebe schließlich hier.
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Medea.
antwortete am 23.09.04 (08:46):
Schorsch: ich habe den Artikel auch gelesen, es dreht sich einem das Herz um.... Durch einen verzweifelten Vater aus Deutschland, dessen geistig behinderter Sohn während eines Türkei-Aufenthalts im August in der Stadt Adana verschwunden war, kamen die Behörden bei ihrer Suche auf die Spur. Die Behinderten, die bei einer Großrazzia in den Ställen und Scheunen gefunden wurden, wurden z.T. jahrelang in der Sklaverei gehalten. Die beschuldigten Großbauern zeigten sich unbeeindruckt. Das ist hier so Tradition, wenn wir Arbeitskräfte brauchen, gehen wir auf den Kalekapisi-Platz und bekommen gegen eine Kommission die Leute.
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rolf
antwortete am 23.09.04 (10:10):
Die eigenen Spitzel sind immer gut, das sagen die anderen aber von ihren Spitzeln auch.
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Medea.
antwortete am 23.09.04 (21:33):
Wie der Ritter von der traurigen Gestalt erschien mir heute im TV Herr Günther Verheugen mit Herrn Erdogan an seiner Seite. Nur noch peinlich, diese Szene. Eine Schlacht scheint geschlagen, wird der Sieg ein Pyrhussieg? Ich fürchte ja.
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Illona
antwortete am 28.09.04 (15:27):
Tanz der Derwische, alle drehen sich im Kreis: Der eine sagt,die Türkei ist Kleinasien, und Kleinasien darf nicht Europa werden. Der andere meint mit der Türkei muss verhandelt werden, nicht mit gekreuzten Fingern, sondern in Richtung Vollbeitritt.Dann wieder: Die Türkei darf man nicht vor den Kopf stoßen , darauf:Das Land sei der Tod für Europa und mit dem gibt es nichts zu verhandeln.Wieder ein anderer: Verhandeln schon, aber über vertiefte Beziehungen, nicht über Beitritt. Der eine wieder: Türken nicht gut für deutsches Volk, der andere: Türken Spitze, im Westen konservativ, außerdem Nachbar von Saddam, ein Hornochse, wer die Braut von der Kante stößt. Rechts , links , im Kreis : Betäubung!
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Medea.
antwortete am 28.09.04 (15:36):
Der Brunnen wird erst gedeckelt, wenn das Kind hineingefallen und ertrunken ist..
Dem toten Kinde hilft es dann aber nicht mehr.
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BarbaraH
antwortete am 30.09.04 (14:12):
In der heutigen Ausgabe des Hamburger Abendblattes ist ein Gespräch mit den Brüdern Schönbohm über die Beitrittsfrage der Türkei zu lesen:
Schönbohm-Brüder streiten über die Türkei Kontroverse:
Sie sind beide in der CDU. Aber über einen EU-Beitritt sind sie ganz unterschiedlicher Ansicht. Das Hamburger Abendblatt brachte Jörg und Wulf Schönbohm an einen Tisch.
Von Marlies Fischer
https://www.abendblatt.de/daten/2004/09/30/346952.html
Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2004/09/30/346952.html
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Medea.
antwortete am 30.09.04 (16:33):
.... persönlich habe ich ja nichts gegen die Türkei - nur, muß es gleich die EU sein? ...
endet das Gespräch zwischen den Brüdern Schönbohm.
Und das sehe ich - obwohl weder Mitglied der CDU noch Wählerin - genauso.
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BarbaraH
antwortete am 30.09.04 (18:47):
Du zitierst natürlich Jörg Schönbohm, Medea..
Sein Bruder Wulf ist da ganz anderer Meinung:
>>Eine Aufnahme der Türkei wäre in diesen Zeiten des islamistischen Terrors ein wichtiges Zeichen an die arabische Welt, dass Islam und demokratische Werte zu vereinbaren sind. Die Türkei ist eine ganz wichtige Regionalmacht, hat Kontakte in den Nahen und Mittleren Osten, nach Zentralasien, in den Balkan. Das sind alles Krisenregionen. Bei den wirtschaftlichen und sozialen Fragen bin ich ungeheuer optimistisch. Wenn man die bisherige Entwicklung der Türkei verfolgt und diese so weitergeht, wird das Land in zehn Jahren besser dastehen als heute, so dass man wenigstens jetzt noch nicht behaupten kann, dass das finanziell eine Riesenbelastung für die EU wird.<<
Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2004/09/30/346952.html
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mart
antwortete am 30.09.04 (19:06):
Auch wenn ich mich wiederhole, Barbara, ist dir bewußt, wie wenig die Türkei als Vorbild für andere arabische Staaten dient und welche Hetze gegen die Türkei üblich ist?
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ricardo
antwortete am 04.10.04 (22:38):
Nach dem Besuch der türkischen Ministerpräsidenten gab es jetzt in NTV eine Umfrage Dabei stimmten 85% gegen eine Aufnahme der Türkei in die EU zum jetzigen Zeitpunkt. Im Volk ist diese Stimmung mehr als deutlich! Und daraus sprechen Erfahrungen.
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rolf
antwortete am 04.10.04 (23:04):
Wer ruft denn dort an? Reines Zufallsergebnis, mit dem der Sender noch an den Telefonkosten verdient.
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BarbaraH
antwortete am 04.10.04 (23:05):
Setzt Du etwa NTV mit "dem Volk" gleich, ricardo?
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Karl
antwortete am 04.10.04 (23:19):
@ rolf,
die Dummies rufen dort an. Das Ergebnis bedeutet also, die Mehrheit der Deppen ist gegen den Beitritt :-))
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ricardo
antwortete am 05.10.04 (08:32):
Probleme an der Basis In der SPD soll offen über den EU-Beitritt der Türkei diskutiert werden. Es helfe nicht weiter, wenn das Thema zum Tabu erklärt werde. (Spiegel)
Die Basis motzt weil sie nicht gefragt wurde und so wie allgemein im Volk starke Bedenken bestehen!
Dacht ichs mir doch, die Dummies sitzen anne Basis!
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mart
antwortete am 05.10.04 (10:23):
Ach weißt du, bei uns in Österreich ist die Abstimmung über den EU Beitritt enormst gepuscht worden - ein Schulbeispiel für eine Werbungskampagne. Natürlich kann das auch anders gesehen werden - Wir Österreicher wurden über die Vorteile der EU aufgeklärt, und Vorurteile wurden abgebaut.
Nur,
Eine Woche vor der Abstimmung, kamen die wiederholten Meldungen, daß sich unter den eher ablehnenden Menschen überproportional viele "Dummies" mit geringer Schulbildung befinden -
Da wußte ich, ich habe recht, dagegen zu stimmen.
Wie die Zustimmung der Österreicher heute zur EU ausschaut, geben seriöse Meinungsbefragungen wieder, und das schaut nicht besonders gut aus - für die "Gescheitelen".
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Medea.
antwortete am 05.10.04 (15:54):
So manchesmal waren die sogenannten "Dummies oder Depperles" an Schluß die Klügsten... ;-)
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ricardo
antwortete am 05.10.04 (16:55):
Und der Dummling im Märchen erbte das Reich!
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