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THEMA:   Flüchtlingsdrama in Ausstralien

 8 Antwort(en).

e-l-e-n-a begann die Diskussion am 29.01.02 (23:39) mit folgendem Beitrag:

Wir alle haben sicherlich in den letzten Tagen die Nachrichten über das Flüchtlingsdrama in Ausstralien gehört und gesehen.

Wie ist es möglich, dass seit über 2 Jahren niemand oder nur wenige Menschen etwas Genaueres darüber gewusst haben und es erst jetzt in unser Bewusstsein dringt.

Ist Ausstralien und seine Regierung als "westlich-zivilisiertes" Land nicht antastbar oder waren die Lager soweit abgeschirmt?

Im Moment bin ich über die Bilder sehr schockiert, und das ist sehr vorsichtig ausgedückt.

Eure sachliche(!) Meinung dazu würde mich interessieren.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/hp/kluge/)


e-l-e-n-a antwortete am 30.01.02 (00:01):

Da war der Fehlerteufel drin: Australien war natürlich gemeint,- und hier noch eine lesenswerte Adresse:

https://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/themen/Menschenrechte/fluechtlinge.html


schorsch antwortete am 30.01.02 (10:48):

Ich denke, elena`s Frage ist die Antwort auf Johannes` Rat über die "schrecklichen Bilder" im Thema vor diesem. Je mehr wir "abschalten", desto ungenierter und ungestrafter können Bestimmer über Leben und Tod schalten und walten nach belieben. Nur die geballte Kraft der Weltöffentlickeit kann etwas in Richtung Gerechtigkeit bewirken.

Schorsch


Baerliner antwortete am 30.01.02 (11:10):

Schorsch,

ein Bild sagt zwar mehr als tausend Worte, aber ob die geballte Kraft der Weltöffentlichkeit wirklich etwas
bewirken kann?

Nehmen wir den Fall Guantanamo, der ja hier schon die Wogen hat hochgehen lassen: Warum hat wohl
Joschka Fischer erst ziemlich spät (öffentlich) reagiert? für mich aus wahltaktischen Überlegungen.


Heinzdieter antwortete am 30.01.02 (11:39):

Was heißt hier Flüchtlingsdrama ???
Es kommen Menschen, die verfolgt wurden und ausgehungert sind in ein freies Land, daß die Flüchtlinge nicht gerne aufnehmen will.
Was erhalten nun diese Menschen:
ihre Freiheit
zu essen
Frieden
Wenn es sich um Afganen handelt, können diese Menschen wieder in ihr Land zurückgehen und es aufbauen. Ich kann mir vorstellen, daß es in einem Staat, in dem 25 Jahre Krieg üblerster Art war, jeden Menschen braucht, um wieder normale Zustände herzustellen.
Das ist mal eine andere Version von Flüchtlingschiksalen und ihrer Behebung.
Das gleiche geschah auch in Deutschland in den neunziger Jahren mit den Kriegflüchtlingen aus dem damaligen Gesamt-Jugoslawien. Bloß es gab kein Drama, denn wir nahmen sie auf, integrierten sie und liesen sie im Lande.


Wolfgang antwortete am 30.01.02 (12:52):

Es ist ein Drama, in dem die Flüchtlinge im australischen Internierungslager Woomera (und nicht nur dort) leiden. Flüchtlinge werden gefangen und eingesperrt und bei passender Gelegnheit wieder abgeschoben. Ihre Asylanträge werden oft erst gar nicht bearbeitet. Während dieser Zeit werden die Gefangenen unter Bedingungen in Käfigen und Ställen gehalten, die, wären die Gefangenen Tiere, die Tierschützer auf den Plan rufen würden.

So aber sind die gefangenen Flüchtlinge nur Menschen, die niemand in den wohlhabenden und sicheren Ländern haben will, weil sie Geld kosten. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert die australische Asylpolitik. Das Bild, das letzte Woche durch die Presse ging und zeigt, wie sich ein verzweifelter Flüchtling in den Stacheldrahtzaun rund um das Lager Woomera stürzte, hat vielleicht bewirkt, dass sich die Situation der Flüchtlinge dort und anderswo verbessert. Sicher bin ich mir aber nicht, denn es gibt so viele vor dem Krieg und der Armut flüchtende verzweifelte Menschen und so wenig Bilder von ihnen...

AUSTRALIEN: Hoffnung für Hungerstreikende
https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,179816,00.html

(Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,179816,00.html)


Wolfgang antwortete am 30.01.02 (13:05):

Hier ist der Link zur Stellungnahme von Amnesty International zur australischen Politik gegen Flüchtlinge:

Australia: Ten-year-old policy of detention is failing
https://web.amnesty.org/ai.nsf/recent/ASA120012002?OpenDocument

(Internet-Tipp: https://web.amnesty.org/ai.nsf/recent/ASA120012002?OpenDocument)


Johannes Michalowsky antwortete am 30.01.02 (14:02):

Das ist doch der richtige Weg - wer von Euch zahlt wieviel bei AI ein oder betätigt sich dort sogar aktiv?

Wenn überhaupt, scheint mir das die einzige Möglichkeit, das eigene Gewissen ein wenig zu entlasten.


Dingo antwortete am 23.02.02 (05:20):

Die armen fluechtlinge, sind den ganzen weg von afghanistan nach indonesien gefluechtet, haben da in einem lager gewohnt und haben dann einen menscheschmugler bis zu 5000 dollars bezahlt um nach australien zu kommen. sie haben keine papiere und koennen dir sagen was sie wollen und wer sie sind.

Dingo