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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Die Wurzeln des Dschihad

 29 Antwort(en).

Miriam begann die Diskussion am 15.09.04 (16:15) :

In einer dreiteiligen Dokumentation befasst sich die Sendung Kulturzeit in 3sat mit verschiedenen Aspekten des Dschihad.

Der Großteil der islamischen Welt lehnt das Morden im Namen Allahs, wie am 11.September in New-York geschehen oder wie in Madrid am 11. März, kategorisch ab.
Die Befürworter dieser Attentate behaupten jedoch, dass die Ursachen dieser extremen Radikalisierung bei den Feinden des Islams zu suchen sind.

Nach dem tunesischen Schriftsteller Abdelwahhab Meddeb, liegt das Dilemma des Islams im "Leugnen und Verdrängen der eigenen Schuld am Versagen."

Meddeb zeigt aber auch die Fehler der westlichen Welt auf : "Der Fehler des Westens ist, dass er mit zweierlei Maß misst". Die Interessen der westlichen Welt wurden gegenüber dem Orient mit barbarischen Mitteln ausgespielt -die eigenen Prinzipien der orientalischen Welt aufgedrückt.

Die Nicht-Akzeptanz des anderen Glaubens, wurde aber seinerseits von der islamischen Welt übernommen:
"Der Islam will, dass die Welt nur islamisch ist. Man hat den Willen, alles dem Islam zu unterwerfen."



Heute, 15.9 und morgen, 16.9 jeweils um 19:20 folgen Teil II und III dieser Dokumentation.


Der erste Teil der Dokumentation wurde im folgenden Text von Kamran Safiarian zusammengefasst.

Internet-Tipp: https://www.3sat.de/kulturzeit/specials/70383/index.html


Wolfgang antwortete am 15.09.04 (16:47):

Kriegsstarke Bataillone von Schreiberlingen tun derzeit nichts anderes, als die Maer vom 'Jihad' zu verkuenden. Noch einmal: Wie jeder Krieg, braucht auch der Krieg ums Oel die Weihen des 'Hoeheren' und 'Heiligen', braucht ideologisches Futter fuer die danach Gierenden. Mit Religion hat der Krieg ums Oel aber nur dieses zu tun. Die Religion ist Marketinginstrument, ist psychologische Kriegsfuehrung, ist Verkaufe fuer den Krieg.

Das gilt fuer alle Religionen... Weder GEORGE W. BUSH's Anleihen beim Christentum entsprechen den christlichen Intentionen, noch OSAMA BIN LADEN's Anleihen beim Islam entsprechen den islamischen Intentionen.

Was aber wird gemacht (ich beschraenke mich jetzt auf 'unsere' westliche Seite) ? - Zusammengekaufte (wenn moeglich, aus der islamischen Welt zusammengekaufte) 'Islamexperten' wollen uns weismachen, dass der Krieg ums Oel etwas mit einem angeblichen islamischen Missionierungsversuch zu tun hat.

Die Depperles hier bei 'uns' brauchen das... Von den Depperles, den willigen Mitlaeufern und Vollstreckern, wird das gerne geglaubt... Wie die so gut wie alles glauben, was derzeit in der CIA-FBI-Al Qaida-Desinformationskueche angeruehrt und verteilt wird.

Die Propagandamaschinerie laeuft auf vollen Touren... Genauso, wie damals die vor dem 2. Weltkrieg... Und viel zu viele glauben und machen mit und beginnen, den 3. Weltkrieg fuer unabwendbar zu halten und meinen, der bringe eine fuer sie guenstige Loesung.


Wolfgang antwortete am 15.09.04 (17:04):

Nachtrag: Ich empfehle allen, die urspruengliche Blaupause fuer den Krieg ums Oel, 'Krieg der Kulturen' genannt, im Original zu lesen (s. Link):

Foreign Affairs - Summer 1993
The Clash of Civilizations ?
By SAMUEL P. HUNTINGTON
https://www.alamut.com/subj/economics/misc/clash.html

Diese Blaupause wurde Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre in amerikanischen Think-Tanks kreiert. Ziel war es, Menschen zu begeistern fuer den Krieg. Dieser ist bekanntlich am besten vom Zaun zu brechen, wenn es um etwas angeblich 'Hoeheres' oder angeblich 'Heiliges' geht.

HUNTINGTON + Co. lieferten also die ideologische Begleitmusik zum wirklichen Krieg. Seit dieser Zeit wird im Westen Stimmung gegen den Islam gemacht und Muslime werden als neue Suendenboecke - als neue 'Juden' - aufgebaut, vor denen 'wir' Angst haben muessten, und die angeblich darauf aus seien, 'uns' zu unterwerfen.

Dabei ist es genau umgekehrt.

Internet-Tipp: https://www.alamut.com/subj/economics/misc/clash.html


mart antwortete am 15.09.04 (17:15):

Als Gegenpol zu Huntigtons Buch mit dem korrekten Titel "Der Zusammenprall von Zivilisationen" empfehle ich den Gegenentwurf von Qutb, Begründer des Think tanks der islamischen Erneuerungsbewegung, zu lesen.

1964 schreibt er in seinem islamischen Manifest "Meilensteine":

"Die Menschheit steht heute am Rande eines Abgrunds.
Sie ist nicht nur von atomarer Vernichtung bedroht, sondern auch von einem Mangel an Werten.
Der Westen hat seine Lebenskraft eingebüßt, und der Marxismus ist gescheitert.

An diesem bedeutenden und beunruhigenden Scheideweg ist die Stunde des Islam und der muslimischen Gemeinschaft gekommen."


Medea. antwortete am 15.09.04 (17:29):

Danke Miriam für den Hinweis .....
Dieses Thema muß von vielen Seiten beleuchtet werden, Öl aus arabischen Ländern mag eine davon sein.


Wolfgang antwortete am 15.09.04 (17:38):

Wie gesagt: Die BUSH's (und ihre Hausideologen HUNTINGTON + Co.) und die BIN LADEN's (und ihre Hausideologen QUTB + Co.) sind 'Zwillinge im Geiste' (A. ROY).

Sie sind unversoehnliche Gegner und repraentieren Unversoehnliches... den Kolonialismus . Die einen repraesentieren das Unversoehnliche als Kolonisatoren und die anderen als Kolonisierte.

Damit sind wir aber den 'Wurzeln des Jihad' auf der Spur. Mit Oel (Synonym fuer die die Ressource, die der Westen so dringend braucht und nach Lage der Dinge sich gewaltsam aneignen, also rauben muss) hat der 'Jihad' - der westliche, wie der oestliche - sehr viel zu tun, mit Christentum und Islam aber so gut wie nichts (bis auf die Marketingfunktion).

Es gibt einen 'Jihad' - keine Frage. Vom Ursprung her ist es ein westlicher 'Jihad'.

Was den Westlern Angst macht ist, dass sie merken, dass sie langsam aber sicher zu Verlierern werden. Dabei dachten sie doch ueber hundert Jahre lang, dass sie die 'natuerlichen' Gewinner seien.

Der Schock ist gross. Deswegen die westliche Hysterie. Und deswegen der Versuch, den Krieg ums Oel zum 'Krieg der Kulturen' zu stilisieren.

Ein letztes Aufbaeumen ist das. Mehr nicht.


Wolfgang antwortete am 15.09.04 (17:50):

Ich moechte noch auf das mittlerweile von 'werner' neu aufgemachte Thema 'Der Bin Laden Clan' (s. Link) hinweisen.

'Zwillinge im Geiste' nannte A. ROY den Mr. BUSH und den Mr. BIN LADEN. Aber sie sind nicht nur Zwillinge im Geiste... Der BUSH- und der BIN LADEN Clan sind auch geschaeftlich miteinander verbandelt.

Nicht vergessen: BIN LADEN's Al Qaida ist ein Gewaechs der CIA - von ihr aufgebaut und massiv unterstuetzt und aeusserst nuetzlich fuer die Kriege der BUSH-Krieger ums Oel.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/threads6/thread1945.php


mart antwortete am 15.09.04 (18:50):

Der ín Saudi Arabien an der Universität von Dschidda lehrende Bruder von Qutb, dem Verfasser des islamischen Manifests und anderer wichtiger grundlegender Schriften der islamischen Erneuerungsbewegung, gehörte zu den wichtigsten Lehrern von Bin Laden, der hier in den 70 er Jahren studierte.

Später wurden die Schriften Qutbs in den afghanischen Lagern bin Ladens wie auch in den palästinensischen Ausbildungszentren der Hamas als Pflichtlektüre eingeführt. Doch auch in der Hamburger Wohngemeinschaft der Attentäter des 11. September waren seine Schriften präsent.

Obwohl in Europa praktisch unbekannt, ist die Mobilisierung für den Islamismus seit spätestens 1967 untrennbar mit der Verbreitung der Schriften Qutb verbunden. Sie sind in alle Sprachen der islamischen Welt übersetzt - und haben einen Einfluss, der durchaus mit der Bedeutung des Kommunistischen Manifests für die frühe europäische Arbeiterbewegung verglichen werden kann.

1970 sorgten die Herrscher Saudi-Arabiens für unzählige Nachdrucke, die sie in der gesamten islamischen Welt verbreiteten, bot doch Qutbs Komplott-Theorie, wonach die Führer der arabischen Welt zionistische Agenten seien, eine wohlfeile Erklärung für die arabische Niederlage von 1967 an.
In Qutbs Text wird ein originär islamisch begründeter Judenhass mit den verschwörungstheoretischen Elementen des europäischen Antisemitismus perfekt synthetisiert. Sein erster Teil führt die frühislamischen Kämpfe als beispielhaft für die heutige Zeit an, der zweite Teil des Textes greift als Vorbild das antisemitische Machwerk Die Protokolle der Weisen von Zion auf.

Hier wird nicht nur alles Jüdische als böse, sondern zugleich alles Böse als jüdisch halluziniert, und mit dem Westen gleichgesetzt.

In dieser durch und durch rassistisch geprägten Gedankenwelt verbrachte und studierte der junge Bin Laden.

Internet-Tipp: https://www.matthiaskuentzel.de/artikel.php?artikelID=18


Wolfgang antwortete am 15.09.04 (19:23):

Passt so schoen hierher (den folgenden Beitrag hatte ich am 27.01.04 (14:11) in einem anderen ST-Thema geschrieben):

Meine (natuerlich nicht nur meine) These: Der islamistische Fundamentalismus ist keine Erscheinung, die dem Islam innewohnt oder aus ihm ableitbar waere, sondern ist eine moderne, ein paar Jahrzehnte alte politische Bewegung (mit deutlich faschistischen Zuegen). Der islamistische Fundamentalismus missbraucht den Islam (so, wie alle 'religioesen' Fundamentalismen 'ihre' Religionen missbrauchen).

Der islamistische Fundamentalismus hat wenig mit dem Islam und viel mit dem Krieg der VertreterInnen des westlichen 'american way of life' um die Vorherrschaft in der Welt und um den letzten Tropfen Oel zu tun.

Heute in der taz gib es dazu einen interessanten Aufsatz von ROBERT MISIK:

taz - 27.01.2004
Die Freiheit, die in der Unterwerfung liegt
Vor vierzig Jahren verfasste der aegyptische Denker SAYYID QUTB 'Meilensteine', eines der philosophischen Urdokumente des islamistischen Terrorismus. Seine Doktrin ueberrascht durch das antiautoritaere Freiheitspathos, mit der sie sich als Alternative zu Kommerz, Goetzendienst und innerer Leere praesentiert
https://www.taz.de/pt/2004/01/27/a0128.nf/text
https://www.taz.de/pt/2004/01/27/a0137.nf/text


mart antwortete am 15.09.04 (19:38):

Na, siehst du, endlich hast du auch Qutb entdeckt.

In deinem sonst ausgezeichneten Link wird nur ein wichtiges Buch von Qutb unterschlagen, „Unser Kampf mit den Juden“, das Buch, das von den Saudis in rauer Menge seit 1970 überall verteilt wird.

Auszüge daraus:

Altes Leid....
Der erbitterte Krieg, den die Juden gegen den Islam angezettelt haben (...), ist ein Krieg, der in beinahe vierzehn Jahrhunderten nicht für einen einzigen Moment unterbrochen worden ist, der sich bis zu diesem Moment fortsetzt und sein Feuer in allen Ecken dieser Erde auflodern lässt. (...) Von ihrem ersten Tag an waren Juden die Feinde der muslimischen Gemeinschaft. Die Juden waren es, die die Polytheisten aufhetzten, ihnen Versprechen machten und mit ihnen gegen die muslimische Gemeinschaft konspirierten. Die Juden waren diejenigen, die einen Krieg der Gerüchte, der verdeckten Konspiration und des Verrats innerhalb der muslimischen Reihen führten, so wie sie auch Zweifel und Verdächtigungen über den Islam verbreiteten und zu Verfälschungen des muslimischen Glaubensbekenntnisses und zu falschen Behauptungen gegen seine Führer anstifteten.
... und neues Unglück
Der Kampf zwischen dem Islam und den Juden setzt sich gewalttätig fort und wird auf diese Weise weitergehen, weil die Juden erst mit der Zerstörung des Islam zufrieden sein werden. (...) In der jüngsten Ära sind Juden an jedem Punkt dieser Erde die Anführer des Kampfes gegen den Islam geworden. (...) Wie Recht hatte Allah, der Allerhöchste, als er sagte: „Ihr werdet mit Gewissheit feststellen, dass die schlimmsten Feinde der Muslime die Juden und die Polytheisten sind.“ (...) Hinter der Dokrin des atheistischen Materialimus steckte ein Jude; hinter der Doktrin der animalistischen Sexualität steckte ein Jude und hinter der Zerstörung der Familie und der Erschütterung der geheiligten Beziehungen in der Gesellschaft steckte ebenfalls ein Jude. (...) Die Juden haben beharrlich Einzelpersonen und Regimes in ihrer Verschwörung gegen die muslimische Gemeinschaft eingesetzt. (...)

Die mehrere Dutzend Persönlichkeiten, die der muslimischen Gemeinschaft als „Helden“ aufgedrängt worden sind, wurden vom Zionismus geschaffen, damit diese „Helden“ für die Feinde des Islam eben das erledigen, was diese Feinde nicht selbst öffentlich erreichen können. (...) Jeder, der diese Gemeinschaft von seiner Religion und seiner heiligen Schrift wegführt, kann nur ein jüdischer Agent sein, ob er dies nun bewusst oder unbewusst, willentlich oder unwillentlich tut. (...)
Diese antagonistische jüdische Macht, die die islamische Welt bedroht, verfügt heute zudem über eine riesige Armee von Agenten: Professoren, Philosophen, Doktoren und Forscher, zuweilen auch Schriftsteller, Dichter, Wissenschaftler und Journalisten – die muslimische Namen tragen, weil sie von muslimischer Abstammung sind!! Und einige von diesen stammen aus den Reihen der „muslimischen religiösen Autoritäten“!! (...) Die Juden befreien die sinnlichen Begierden von ihren Beschränkungen und sie zerstören die moralische Grundlage, auf der der reine Glauben basiert. Sie tun dies, damit der Glaube in eben jenen Dreck gezogen wird, den sie so reichlich auf dieser Erde verbreiten. (...) Diesen jüdischen Konsens würde man niemals in einem Vertrag oder auf einer offenen Konferenz ausgesprochen finden. Es handelt sich stattdessen um eine stille Übereinkunft zwischen dem einen Agenten und dem anderen hinsichtlich des wichtigen Ziels.(...) Es ist also eindeutig, dass die schlimmsten Feinde der islamischen Gemeinschaft die Juden sind, die sie von ihrem Glauben wegführen, die sie von Allahs Weg abbringen wollen und die sie über die Realtät ihrer Feinde und deren ultimative Ziele täuschen. (Übersetzung: M.K.)


Wolfgang antwortete am 15.09.04 (19:57):

Darf ich Dich daran erinnern, Mart, dass ich es war, der vor laengerer Zeit den Namen SAYYID QUTB hier ins Forum einbrachte. Damals warst Du noch dankbar fuer den Tipp. *fg*

Vielleicht googelst Du ja mal im Archiv des ST. Teilst Du uns Dein Suchergebnis hier mit ?


mart antwortete am 15.09.04 (20:12):

Tatsächlich, da müssen wir aber versch. google haben!:-)))

Wenn ich du wäre, würde ich *gröhl" *grins* daranhängen.

Oder - hast du vielleicht da etwas mit den Wahabbiten und den islamischen Banken verwechselt?.

Oder hab ich da etwas verwechselt?

Oh Schreck, wer hat zuerst davon berichtet.- eine wahrlich weltbewegende Angelegenheit - für kleine Geister!


Miriam antwortete am 15.09.04 (22:19):

Teil II der Kulturzeit Dokumentation über den Dschihad:

Das Unbewusste des Terrors
Autor: Kamran Safiarian

Im zweiten Teil der Dokumentation über den Dschihad, befasst sich der Autor mit den psychologischen Hintergründen dieser Auseinandersetzung, die er auch "Der unheilige Krieg" nennt.

Es kommen zu Worte Wissenschaftler die sich mit den Wurzeln des Dschihad befasst haben, wie der indische Psychoanalytiker Sudhir Kakar, der religiöse Kriege untersucht hat :"Fundamentalismus wird zum religiösen Terror wenn die religiöse Gemeinschaft sich bedroht fühlt - sei es real oder imaginär. Es sind die Veränderungen der modernen Welt, die Globalisierung und neue Technologien. Es ist ein Gefühl der Hilflosigkeit, ein Opfergefühl. Hier bietet der Fundamentalismus den Menschen Zuflucht. Er gibt vor, heilen zu können....".

Der Soziologe Mark Juergensmeyer :..."Zwischen Islam und dem Westen steht vor allem der fundamentale Gegensatz der Weltanschauungen und der Werte. Vor allem, wenn es um die Behandlung der Frauen geht. Muslime fühlen sich bedroht von der Freizügigkeit der Frauen im Westen und beklagen den Verfall der Sitten. Psychologisch steht dahinter auch die unbewusste Angst über den zunehmenden Verlust der Herrschaft über die eigenen Frauen..."

Internet-Tipp: https://www.3sat.de/kulturzeit/specials/70405/index.html


Wolfgang antwortete am 16.09.04 (00:17):

Sich im psychologischen Sumpf suhlen, ist beliebt. Das ist unterhaltsam und weit ab von der Wirklichkeit und jeder Depp kann etwas beitragen beim dunklen Geraune ueber angebliche 'Hilflosigkeiten' und angebliche 'Opfergefuehle'.

Das Oel (= Synonym fuer die so begehrten Ressourcen der 3. Welt), die Wirklichkeit, ist nicht so unterhaltsam.

Die Feuilletonisten langweilt das.

Derweil geht der Krieg weiter und greift um sich und stoert sich nicht ums Feuilleton.


abdu antwortete am 16.09.04 (00:17):

WAS SIND DIE WURZELN DES DSCHIHAD[ES]?


Wolfgang antwortete am 16.09.04 (00:33):

Ich weiss es auch nicht, abdu... Ein beliebtes Spielchen derzeit in Europa ist es, den Kolonialkrieg ums Oel 'tiefenpsychologisch' aus irgendeiner 'Araberseele' herauszulesen.

Ein beliebtes Spielchen ist das, sagte ich... Aber auch ein laecherliches Spielchen, weil es die wirkliche Ursache des Krieges ums Oel - das Oel eben - voellig ausblendet.

Das hat Methode: Der eigene, westliche 'american way of life' bleibt aussen vor. Die Probleme werden in einer selbstgebastelten angeblichen 'Araberseele' vermutet. 'Die' seien eben noch nicht so weit wie 'wir', wird gesagt. 'Die' muessten erst einmal so werden wie 'wir', hoert man oft. Irgendwo im Mittelalter haengengeblieben seien 'die', entbloeden sich nicht angebliche 'Islamkenner' festzustellen

Nicht vergessen (Du weisst es, abdu): Kolonialismus ist immer auch Rassismus.

Leider greift der hier immer mehr um sich. So ist das, wenn fuer den Krieg getrommelt wird.


BarbaraH antwortete am 16.09.04 (01:37):

Zitat aus dem von Miriam genannten Link in 3sat:

>>Islam und Moderne ergeben zusammen eine explosive Mischung, die zur globalen Bedrohung geworden ist. (...) Während im christlichen Abendland eine moderne globalisierte Welt mit Werten wie Freiheit und Gleichberechtigung entstand, fühlen sich die Muslime ausgegrenzt.<<

Wer derartiges zum jetzigen Zeitpunkt schreibt, kann nur ein Zyniker sein. Als Reaktion auf Terrorakte einzelner islamistischer Verbrecher reagierte das "christliche Abendland" mit zwei Angriffskriegen, die mehr als 15.000 zivile Menschen mit dem Leben bezahlten; die Menschen, die ihr Land verteidigten, gar nicht gerechnet.

Wir nahmen uns die Freiheit....

Internet-Tipp: https://www.3sat.de/kulturzeit/specials/70405/index.html


mart antwortete am 16.09.04 (02:46):

Vielleicht wäre für alle Seiten doch ein bißchen mehr Psychologie nicht schlecht?


Miriam antwortete am 16.09.04 (10:48):

Welchen Sinn hat eigentlich die Wiederholung des Hinweises auf dem Link von 3sat - von mir schon gestern 22:19 angegeben?

Vielleicht wurde auch dies übersehen, wie auch der Kontext der ganzen Thematik die zur Zeit von Kulturzeit (Kamran Safiarian) behandelt wird.

Findet dieses a priori Abschmettern einer Diskussion auch im Rahmen der Meinungsfreiheit statt?


Medea. antwortete am 16.09.04 (13:15):

Miriam,

bitte laß dich nicht verschrecken - die gestrige Sendung war von guter journalistischer Qualität und Aussagekraft, unbequem für all jene, die nur den Faktor 'ÖL' in den alles beherrschenden Vordergrund stellen.

In der psychologischen Ölbrühe ist aber auch gut suhlen ... :-)), das ist nun hinreichend bekannt ....


BarbaraH antwortete am 16.09.04 (20:37):

Ich nehme Bezug auf den zur Diskussion gestellten Beitrag im 3sat, zitiere ihn mit dem entsprechenden Link und nehme dazu Stellung.

Schon das reicht, um mit Dreck beworfen zu werden. Da frage ich mich doch, ob eine Diskussion überhaupt erwünscht ist?


abdu antwortete am 16.09.04 (21:51):

Ja gut..wenn ich oft diesen schmarren vom 3sat lesen soll..dann habe ich einige teils wichtige..teils weniger wichtige bemerkungen:
1..damit es kein vertauschen gibt..ist es klar dass islamisten ..moslems nicht die gleichen begriffe sind?
2..islamisten nennen wir im arabischen kulturkreis eigentlich forscher die sich mit dem islam beschaeftigen..dazu zaehlen wir auch leute,die oeffentlich die werte und moralen des islams predigen(buechern/seminaren/essays/tv talk)..gewaltlos und diskussionsbereit..dialoge faehig.
3..neulich habe ich gemerkt,dass das wort(islamist)in europa als nachname fuer personen,die geheime,teils gewaltsame handlungen planen ,predigen oder ueben...solche nennen wir auf arabische[muta'aslam]..was sehr nah an[pseudo-islamist]liegt..parteien und vereinigungen,die die gewaltsamen akten dieser(in plural diesmal)..[mut'aslamin]:pseudo-islamisten foederen,tollerieren,legitimieren zaehlen wir meistens dazu oder wenigstens nennen wir sie[sympathisanten von pseudo-islamisten.
4..also/was ist ein moslem?das ist soviel wie wenn ich frage:was ist ein christ?ein juder?..das ist dieser mensch,den man in europa fast taeglich sieht..ein durchschnittlischer mensch(buerger/auslaender)der einfach als moslem geboren ist oder zum islam freiwillig ueberwechselte..zwar erledigt er seine gottesdienste aber predigt nicht(planmaessig)den islam..diskutiert selten darueber..und wuerde nie gewaltsam irgend etwas(seiner meinung nach islamisches)erzwingen..also als vergleich nimm dir irgend einen christen,der unbescholten heute vor dir spazieren geht..ein moslem isst zum beispiel kein schweine fleisch..aber hat nichts dagegen,wenn du vor ihm schweinebraten am gleichen tisch vor ihm speisest.
4..seit ueber zwei jahren hebe ich angefangen monat fuer monat weniger von[pseudo-islamisten]in den arabischen midea zu hoeren/lesen..und die tendenz sie als[terroristen/oder..verbrecher/..gesetzesbrecher]zu nennen stieg bemerkbar.
.....nun..genueg fuer jetzt..fortsetzung moeglich.


Miriam antwortete am 16.09.04 (22:53):

Europas Muslime und der Dschihad
Der unheilige Krieg - Teil III

Autor : Kamran Safiarian

Aus dem Begleittext des dritten Teiles der Dokumentation "Die Wurzeln des Dschihad" 3sat/Kulturzeit

"Wunschislam des Westens :

Europäer wollen Zuwanderung als Bereicherung verstehen und wehren Gefahren als unzulässige Feindbilder ab. Eine Schuldkultur im Westen trifft auf eine Schuldzuweisungskultur im Orient. Europäer neigen zum eigenen Schuldbekenntnis, zur Täterrolle, Muslime neigen zur Opferrolle. Im Westen wird daher in Kategorien eines Wunschislam gedacht. Der Wunschislam besteht aus immer wiederkehrenden Floskeln, so Raddatz:

"Der Islam ist Friede, der islam ist kein Monolith, sondern zerfällt in tausend bunte Facetten, weswegen es den Islam eigentlich nicht gibt. Es gibt keinen Zwang im Islam und Dschihad heißt Anstrengung in Glauben."

Das seien fiktive Vorstellungen, die auch vom Selbstverständnis der Muslime sehr weit abweichen.".....

Internet-Tipp: https://www.3sat.de/kulturzeit/specials/70409/index.html


abdu antwortete am 16.09.04 (23:41):

5..AL-JAHILIA:dieser begriff erschien im bericht von 3sat..wo ein inder ein arabisches wort erklaeren wollte..sudhir kakar[wieder ein psychoanalytiker,der etwas erzaehlt,was mit psychoanalyse zu 80% nichts zu tun hat](merke hier dass drei mal psychoanalytiker aus der 3.welt zitiert worden..nichts fachliches sagten=die p.a. der 3. welt taugen nicht).
6..AL-JAHILIA:das stammt aus dem arabischen:jahil[unwissend/auch:der unwissende]der prophet mohammed nannte seine gegner in mekka so,um das wort HEIDEN zu vermeiden..denn er wuenschte,dass sie alle mal in den islam uebergehen,was meistens auch geschah.
7..nach dem die anhaenger mohammeds[die ersten moslems]die arabische insel/den nahen osten/irak/aegypten von der heidnischen(persischen oder griechischen)fremdenherrschaft befreit haben[640 aegypten/641 libyen/642 tunisien)nannte man die anderes glaubigen nicht mehr JAHIL..das wort verschwand aus dem taeglischen gebrauch.
8..heute benutzen gebildete araber(forscher/schriftsteller/akademiker)das wort JAHILIA um das verhalten eines moslems[oder auch eines arabers]zu bezeichnen,wenn dieser sich inkorrekt ,unangemessen verhaelt[randalieren/oeffentliche ruhe stoeren/erpressen/anschreien]..so ist es ein bezeichnen fuer unangenehmes verhalten..oberflaechliches denken..und nicht mehr um eine gruppe zu nennen..sondern[eine lebensweise]
9..ich habe nirgend wo gelesen,dass der westen [mindestens seit dem beginn der kolonialzeit(1815)]JAHILIA genannt wurde..weder als jahilia[die unwissenden..622 bis 711]oder als jahilia[unerzogen/asozial/"volgaer"]..der westen wird meistens[al-gharb]=der westen genannt..oder al-aganeb=die fremden[stammt aus der zeit als die ersten kolonialisten ankamen1830/1881..oder al-imberialia=die imperialisten[fast verschwunden mit dem tode nassers/neu erschienen nach gewaltsamer eroberung des iraks]
10..also der satz:jahilia..also dem unwissenden WESTEN..ist ein zusatz..eine addetion..von 3sat+von sudhir kakar+von miriam....das[zur defenition eines begriffes/oder zu einer aussage etwas absichtlich dazu zufuegen nennen wir auf arabisch :SANDAKA[das wort ist persischer abstammung und bedeutet etwas zum gegenstand zu addieren,was aus fremder natur(inhalt)stammt..SANDAKA[ISLAMISCHE HERMENEUTIK]hat vieles zu den islamischen kenntnissen zugefuegt,was dem WESEN DES ISLAMS fremd ist..so entstanden buecher/schriften der SANDAKA..EINE PARA-RELEGION..diese werden von islamischen jungen menschen[besonders in afganistan/saudi arabien/pakistan/marroko/jemen]gelesen..die jungen menschen..wissgierig lernen dadurch quasi eine andere relegion als ihre eigentliche und leben mit der illusion dass sie nun WISSENDE gute moslems seien.
11..die litiratur der SANDAKA liefrt die ideologische [theoretische]basis fuer den geistigen radikalismus der jungen islamischen generation..dieser radikalismus schlaegt,sobald ein impuls von aussen entsteht[gefangenschaft/schwere armut/verlust von fam.angehoerigen/invasion/vertreibung/diktaturship]in neigung zur oder ausuebung von gewalt..was man europaeisch TERROR nennt,um. !!
ich hoffe ,dass mein deutsch mir hilft fortzusetzen.


Medea. antwortete am 17.09.04 (08:11):

Hallo abdu -
mit Deinem Deutsch komme ich schon klar -
es ist der Inhalt, der mir Kopfschmerzen macht ... :-))
allerding weniger in diesem Thread.


mart antwortete am 17.09.04 (09:02):

<<EINE PARA-RELEGION..diese werden von islamischen jungen menschen[besonders in afganistan/saudi arabien/pakistan/marroko/jemen]gelesen..die jungen menschen..wissgierig lernen dadurch quasi eine andere relegion als ihre eigentliche und leben mit der illusion dass sie nun WISSENDE gute moslems seien.<<

Vielleicht wäre es ganz günstig, daß sich die Wißbegierde der jungen Menschen auch auf das Hinterfragen erstreckt, bzw. auf das Lernen von denjenigen Grundlagen, die einen wirtschaftlichen und sozialen Aufschwung ermöglichen - damit wäre doch eine Wurzel des "Dschihads" entschärft - oder sehe ich das falsch?

Und es wäre ganz günstig, wenn in diesen Ländern die Hälfte der Bevölkerung, nämlich die Frauen, ihre Wißbegierde ebenfalls stillen dürften - aber nicht nur durch Auswendiglernen.


abdu antwortete am 17.09.04 (21:04):

ja..du siehst das ganze falsch MEDEA..falsch sehen hat viele gruende..unteranderem wenn frauen auswendig lernen..!zum wissen gehoert die mitarbeit des verstandes UND die einmischung des gewissens..so wurden die araber eine maechtige nation..und gerade deswegen bagann die unzivilisierte toetungsmaschine verbissen und gewissenslos erneut das arabische oel nicht nur wie frueher[1920 bis 2/8/90]zu STEHLEN..sondern als kriegsbeute rein ins reich zu holen.


abdu antwortete am 17.09.04 (21:31):

pardon..mit der antwort war diesmal MART und nicht MEDEA gemeint..aber zu MEDEA sage ich,wenn der inhalte meiner mitteilungen dir kopfschmerzen macht..dann heisst das:ich erledige einen kleinen teil des grossen jihades...
wisst ihr..es gibt den grossen und kleinen jihad..AL-JIHAD AL-AKBAR und AL-JIHAD AL-ASGHAR....der kleine jihad[nein..damit meine ich den neunjaehrigen sohn des nachbares gar nicht]ist>>>bewaffent das land..die nation..die familie zu verteidigen..das recht sich zu verteidigen..was bei den moslems nicht nur ein recht sondern eine AUFGABE..WEIL AUFGABEund nicht nur ein recht haben es agressoren wie die israelischen terroristen es seit 1936 nicht geschafft das wir unser land ..jaffa..haifa..akko..juresalem..askalon..hebrun aufzugeben....niemals....
der grosse jihad[wohnt in der naehe und studiert JURA]..bedeutet sich selbst beherrchen..begierde zu meisteren..noble ehrlich..nuetzlich..human ..korrekt zu leben
JIHAD [arabisch]:sich anstrengen..!
terrorismus ist in der REIFEN verantwortungsvollen arabischen welt hat ueberhaupt keine gemeinsamkeiten mit dem jihad..


Wolfgang antwortete am 17.09.04 (23:26):

So ist es wohl, abdu... Dagegen ist, von den USA ausgehend, die die Politik des Westens bestimmen, der Terrorismus offizielle westliche Politik.

Der heutige Freitag zum Beispiel war sehr blutig und viele irakische Menschen (darunter auch etliche Kinder) wurden von amerikanischen Bomberpiloten in offizieller Mission ermordet.

Das interessiert hierzulande aber nicht viele Menschen... Waeren es amerikanische Kinder gewesen, die von Terroristen ermordet worden waeren, haetten die 'Entsetzten' eine grosse Show abgezogen und haetten in 'Trauer' gemacht und haetten eine Menge Krokodilstraenen abgedrueckt.

So aber waren es irakische Menschen, irakische Kinder... Es ist schlimm, abdu, aber die interessieren hier nicht.

Fuer Kolonisatoren galt gestern und gilt heute: Nur ein toter Kolonisierter ist ein guter Kolonisierter. :-(


Wolfgang antwortete am 17.09.04 (23:29):

Fuer die Wenigen hier im ST, die es interessiert, was amerikanische (Berufs-)Terroristen heute im Irak angerichtet haben:

Aljazeera.net - 17.09.2004
More deaths as US renews assault on Falluja
https://english.aljazeera.net/NR/exeres/BFD0B2CB-B05B-4409-8EEC-E6E0C764A0FB.htm

Internet-Tipp: https://english.aljazeera.net/NR/exeres/BFD0B2CB-B05B-4409-8EEC-E6E0C764A0FB.htm