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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Sicherheit durch freien Verkauf halbautomatischer Feuerwaffen?

 29 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 15.09.04 (07:29) :

In den USA gibt es ein neues Sicherheitsmodell. Jetzt wurden wieder halbautomatische Feuerwaffen (z.B. Kalaschnikows) zum freien Kauf durch besorgte Bürger freigegeben.

Ist das auch ein Modell für die BRD? Letztlich ist doch mehr Eigenverantwortung gefragt, auf allen Ebenen, warum nicht auch bei der Terrorabwehr?

Es muss doch ein beruhigendes Gefühl sein, wenn Maschinengewehrfeuer an unsere Ohren dringt, zu wissen, dass wieder einmal besorgte Bürger Ordnung hergestellt und unsere freiheitliche Welt verteidigt haben - in Eigenregie, als Ich-AG sozusagen.

(Smiley-Taste funktioniert nicht)


chris antwortete am 15.09.04 (10:15):

@ karl,

nimmst Du nun eine Waffe mit zu deinen Vorlesungen?


für mich persönlich ist dieser freie Waffenkauf ja
zum Todesurteil geworden für meinen Sohn! Aber
die Cowboys in Boulder meinten: "ihr Sohn hätte ja nicht
hingehen müssen!"
So einfach macht man es sich im
Bundesstaat Colorado!


Chris


Mechtild antwortete am 15.09.04 (11:16):

Ich halte mich da lieber an die alten Rollencliches. Sollen doch die Männer Waffen tragen und uns Frauen beschützen. Ich will das Schießen nicht lernen.
Wenn jemand auf mich schießt, soll er nur vernünftig zielen, damit er auch so trifft, dass es endgültig erledigt ist und noch eine Mennge Kosten verursacht. Vielleicht male ich mir Kreuzchen auf die entsprechenden Körperteilen, damit das Treffen einfacher ist.(:-)


BarbaraH antwortete am 15.09.04 (12:32):

Unter dem Deckmantel "Terrorabwehr" lässt sich eine Gesellschaft heute schnell verändern.

Ich stelle mir vor, was vor Jahren passiert wäre, hätte ich eine Waffe gehabt: ein Nachbar klopfte gegen Mitternacht an meine Terrassentür. Zu Tode erschreckt erkannte ich ihn und fragte, was er wolle. Er suche seinen Sohn... wollte fragen, ob er bei uns spiele...

Mit der Waffe im Anschlag... nachts allein... hätte ich heute evtl. einen Nachbarn weniger...

Meiner Meinung nach wird eine Gesellschaft durch allgemeinen Waffenbesitz nicht sicherer sondern unsicherer.


mimosa antwortete am 15.09.04 (13:42):

Hat Al Gore den Wahlkampf gegen Bush nicht
zuletzt auch deshalb verloren, weil er sich mit der
vier Millionen Mitglieder starken Waffenclub NRA
angelegt hatte? Eine mächtige Lobby?
Bush auf Stimmenfang mit allen Mitteln?


Graugans antwortete am 15.09.04 (14:19):

Hallo,

die angeblich freie Gesellschaft in den USA hat nur noch
Angst. Diese Angst ist auf Mitbürger fokussiert!
Die amerikanischen Polizisten haben diesen Blödsinn
letztlich auszubaden und auch viele von ihnen müssen
deshalb unnütz ihr Leben lassen.

Viele Grüße
Graugans


juergen1 antwortete am 15.09.04 (18:46):

BarbaraH:
... nachts allein... hätte ich heute evtl. einen Nachbarn weniger ...

Nee, nee. Barbara,.
Zu den Waffen gehört dann auch schon eine Pflichtausbildung.

"Gestatten, dass ich jetzt auf sie schiesse ?"

Das ist wohl das mindeste.


julchen antwortete am 15.09.04 (18:50):

in welchem Staat lebst Du, Graugans?


werner antwortete am 15.09.04 (18:57):

Ich liebe solche Statements wie 'die angeblich freie Gesellschaft in den USA hat nur noch Angst'. In den USA gibt es heute noch Gegenden wo die Türen nicht abgeschlossen werden. Wo Waffen zu tragen nicht zu Mord und Totschlag führt. Ich will hiermit nicht für den freien Verkauf von Waffen werben, denn ich bin mir der Problematik bewusst. Es geht mir nur um diese Plattheiten über ein Riesenland wie die USA in einem Satz ein Urteil zu fällen. Ich bin nachts in Manhatten spazieren gegangen ohne dass etwas passiert ist. Das gleiche galt für Miami. Man muss nur wissen wo man lang geht. Natürlich würde ich nachts nicht in den Central Park gehen. Das tut aber auch so kein vernünftiger Mensch. Aber wenn es einen erwischen soll, dann passiert das auch am Nachmittag in Hintertupfing.


julchen antwortete am 15.09.04 (23:08):

Danke Werner,

meine Tueren und Fenstern sind weit offen
tag und nacht, waehrend der Zeit in der man
weder kuehlung noch heizung braucht - in
anderen worten runde 5 monate im Jahr.

Besuch (ST Mitglieder) koennen das bezeugen.
Und ich wohn ihm schiesswuetigen Texas....:))


seewolf antwortete am 16.09.04 (00:08):

julchen - nun mach' die Leute hier bloß nicht neidisch :-)


mart antwortete am 16.09.04 (01:54):

ca. 30.000 Einwohnergemeinde in USA

Haustüre Tag und Nacht unversperrt

Selbst wenn man den ganzen Tag und die Nacht wegfährt


Ländlichste Gegend in Österreich

Haustüre mit einbruchsicheren Schlössern


julchen antwortete am 16.09.04 (05:24):

The Defense Rests, your Honors Mart and Seewolf.

Nur noch eine Frage an die Zeugin Graugans:
In welchem Staat wohnst Du nochmal???


Tobias antwortete am 16.09.04 (07:28):

Hier sind mal wieder einige Schönfärber am Werk.

Wenn dem so ist wie beschrieben, warum benötige ich überhaupt eine Kanone im Haus oder am Gürtel ?


mart antwortete am 16.09.04 (09:39):

Schönfärberei für etwas, was man persönlich lange Zeit erlebt hat und mit Staunen registriert hat?

Wieso wird so getan, als bestünden die USA nur aus Slums und schießwütigen Einwohnern - weil das die Bilder sind, die das TV transportiert?

Um Fehlinterpretationen zu vermeiden, ich bin absolut dagegen, daß Feuerwaffen derartig leicht erworben werden können.

Aber ich habe hier oft gelesen, daß kulturelle Unterschiede zu akzeptieren seien, gleich wie absurd und unmenschlich und falsch sie anderen erscheinen.


Tobias antwortete am 16.09.04 (11:31):

Werte mart, wenn du meinst soetwas ist Kultur, da liegen unsere Kulturbegriffe weit auseinander. Ich verstehe dich da nicht denn du schreibst doch sonst nicht solche ungereimte Sachen.

Meinst du wirklich, mit den halbautomatischen Waffen wird nur auf leeren Bierdosen geballert ? Nein mart, mit Waffen wird getötet und das hat mit Kultur überhaupt nichts zu tun.


mart antwortete am 16.09.04 (11:56):

Nun, ich wiederholte hier nur ein Argument, mit der Kritik an anderen Ländern und Sitten hier reflexhaft abgeschmettert zu werden pflegt.

Zur Klarstellung:

Ich finde weder den Waffenkult in den USA als kulturelle Leistung, obwohl er aus der Geschichte heraus erklärt werden kann, noch die erzwungenen Jungfrauentests, noch die Ehrenmorde, noch das Aushängen der blutigen Bettwäsche nach der Hochzeitsnacht als kulturelle Leistung.

(und hier können noch viele weitere Beispiele angeführt werden von Praktiken, die ich weder mit den Menschenrechten noch mit Kultur verbinde, von denen mir aber gesagt wurde, ich hätte das als Eigentümlichkeit zu akzeptieren und hätte kein Recht, mich darüber kritisch zu äußern).


Wenn es also nicht genehm ist, diese - wenigstens für mich seltsamen kulturellen Eigenheiten - zu kritisieren, dann möchte ich daran erinnern, daß auch die Diskussion über die USA diesem Schema zu folgen hat.

Nichts anderes möchte ich feststellen.


mart antwortete am 16.09.04 (12:10):

PS

Es ist mir natürlich klar, daß dadurch eine Diskussion über Probleme ad absurdum geführt wird.

Aber gerade das wird hier praktiziert.

Deshalb alle "kulturellen" Leistungen eines Volkes, eines Bevölkerungsteils, einer Religion dürfen hinterfragt werden oder keine.


rolf antwortete am 16.09.04 (12:25):

Ich bin auch dafür, daß alles hinterfragt werden darf, wie ich auch das Festschreiben der Wahrheit im StGB kritisiert habe.


werner antwortete am 16.09.04 (15:25):

@Tobias - niemand schreibt Dir vor, dass Du eine Waffe im Haus benötigst. Ich habe in USA noch nie eine Waffe getragen obwohl mir im Swap Shop schon welche angeboten wurden.
Und noch was Tobias. Mit diesen Waffen gehen Amerikaner entweder auf die Jagd oder zum Beispiel auf Picknick Grounds mit Shooting Range. Da wird gegrillt und zum Vergnügen rumgeballert. Ist zwar nicht mein Ding aber anderen macht es offensichtlich Spass.
Ich sehe zum Beispiel die grösste Problematik des freien Waffenverkaufs in den Ballungszentren weil einfach zuviel Verrückte Zugang zu den Waffen haben. Komischerweise habe ich noch nie Kritik über den Umgang mit Waffen in Mexiko gelesen obwohl nach meiner Erfahrung dort viel mehr mit Waffen gespielt wird, zumindest im Norden.
Ich habe bis jetzt noch keinen Anlass gesehen mir eine Waffe zuzulegen und werde dies auch in Zukunft möglichst vermeiden.


Tobias antwortete am 16.09.04 (17:35):

sicher so is es werner, man spielt etwas damit, erschießt beim spielen so nebenbei mal nen anderen oder sich selbst, ist doch alles nicht so schlimm.

Werner hast du mal Menschen gesehen die erschossen wurden wie grausam so etwas aussieht. Mein Neffe US Amerikaner hat wegen einer Kleinigkeit die Pistole seines Vaters ( meines Schwagers ) genommen und sich in den Kopf geschossen. Er war 24 Jahre alt. Mein Schwager meine Schwester machen sich nach wie vor Vorwürfe warum sie überhaupt so ein Mordinstrument im Hause hatten. Meine Frau war zum Begräbnis in Mississippi sie hat am Grab schuldige Eltern gesehen.Auch bei späteren besuchen war dies immer wieder Thema.

Mart, auch ich habe in Innsbruck 1945 bei der Plünderung der Universität gesehen wie Menschen erschossen wurden die man dann aus der obersten Etage als Abfall auf die Anlage warf. Es waren Offiziere die selbst den Kragen nicht voll bekamen und wie besoffen um sich knallten. Nie werde ich so etwas vergessen deshalb mein Abscheu gegen alle Mordgeräte.


mart antwortete am 16.09.04 (18:20):

Tobias,

Ich verstehe dich vollkommen und stimme mit dir vollkommen überein - auch wenn mir das Drastische und Erschütternde des persönlichen Erlebens fehlt.


Aber kannst du meinen ganz anderen Ansatz überhaupt nicht verstehen?

Die Diskussion über Waffen in den USA ist offensichtlich ein korrektes Thema, weil man daran den Wahnsinn von USīlern festmachen kann.

Die Diskussion über die Zunähung von Frauen, über Jungfräulichkeitstests in der Türkei, über die Sharia, über Ehrenmorde und Zwangsehen wird aber mit dem Hinweis mißbilligt, daß das Urteilen über andere Kulturen niemanden zusteht und damit rassistische Gedanken ausgedrückt werden.

Es wird sogar pauschal von den Vorteilen der Vermischung von versch. Kulturkreisen gesprochen, obwohl keine Wertung versch. Praktiken erfolgen darf - wenn es politisch korrekt zugehen soll.

Also, dann auch keine Wertung über die Waffennarren in den USA.


Halbautomatische Feuerwaffen in privater Hand in den USA ein Wahnsinn - meiner Meinung nach.

Zunähen, Zwangsehen, zivilrechtliche und strafrechtliche Shariagerichte, Jungfräulichkeitsprüfungen, öffentliche blutige Leintucher, Verhüllungszwang für Frauen ein Wahnsinn - meiner Meinung nach.

Und ich möchte weder hier noch dort dem Hirngespinst nachbeten, daß es in diesen Bereichen eine segensreiche Symbiose geben kann.

Es darf gewertet werden!


werner antwortete am 16.09.04 (21:53):

@Tobias - ich habe mehrmals darauf hingewiesen, dass ich, solange ich nicht selbst hochgratig gefährdet wäre, auf das Tragen einer Waffe verzichten würde. Auch kann ich die Freude an Waffen und selbst die Freude an der Jagd nicht nachvollziehen. Wogegen ich mich wende sind die Allgemeinplätze wie 'in USA würden alle in Angst leben'. Mir hat einmal ein Repräsendant in Utah folgendes erklärt: 'In Europa haben die Gangster die Waffen und den ehrlichen Bürgern ist das Tragen einer Waffe verboten. In USA ist es den ehrlichen Bürgern erlaubt eine Waffe zu tragen. Die Gangster haben sowieso welche.' Das ist auch eine Art die Dinge zu sehen. In den ländlichen Gebieten hätte ich persönlich keine Probleme mit den Waffengesetzen. Problematisch ist es für mich in den Ballungsgebieten. Es ist wohl so wie beim Autofahren. Früher, so in den 60er Jahren, fuhr man in Bayern mit dem Auto nach Hause wenn man alkoholisch abgefüllt war. Es war nachts sowieso kaum jemand unterwegs. Heute geht das einfach nicht mehr.


Tobias antwortete am 17.09.04 (07:51):

Werner, eine bessere Begründung für das kaufen und tragen von halbautomatischen Waffen hätte nicht mal ein Verkäufern in Utha finden können.


mart antwortete am 17.09.04 (08:37):

Übrigens war die Schweiz nach dem Iran der zweitgrößte Lieferant für Kleinwaffen in den Sudan.

Und zwar 2002 um 4,3 Millionen Dollar Das ist zumindest dem Small Arms Survey 2004 (Kleinwaffen-Bericht) des Genfer Institut des Hautes Etudes Internationales zu entnehmen.

Ich nehme an das sind die Waffen, die nun die Sicherheit der Bevölkerung im Sudan gewährleisten:-)


ricardo antwortete am 17.09.04 (09:48):

Die Schweiz hat noch eine Besonderheit:
Nach dem Armee-Dienst kann der wackere Schweizer sein Sturmgewehr nach Hause mitnehmen und im Schrank verwahren.
Mir ist nix bekannt geworden, daß man deshalb als Tourist in der Schweiz eine kugelsichere Weste tragen muß.
Oder daß es deswegen weniger Schweizerinnen gibt,,,,,

Wenn die Schweiz dem Schengener Abkommen beitreten möchte, dann müssen die Mannen ihr Gewehr abgeben, allerdings wehren sich die braven Schützen vehement dagegen.

Ich habe mich bei Besuchen in diesem Land immer besonders sicher gefühlt :-)))))


Tobias antwortete am 17.09.04 (10:36):

Wenn dieses Thema nicht so ernst wär, müsste man jetzt lachen. " Die Sicherheit der Touristen in der Schweiz ist dadurch gewährt, dass die Reservisten ihr Sturmgewehr im Schrank stehen haben !!!! "
Vielleicht wird es in der Schweiz noch sicherer, wenn sie auch die Kanone mitnehmen dürfen und diese dann im Vorgarten platzieren.


ricardo antwortete am 17.09.04 (10:49):

Tobias
Haste denn nicht gelacht?
War aber so gemeint :-)))))


schorsch antwortete am 17.09.04 (11:12):

Mir, als vorzeitig aus dem Schweizer Militär ausgemustertem Soldaten, tat es schon ein bisschen weh im Herzen, als ich den Karabiner abgeben musste. Seine Nummer ist mir eingebrannt geblieben: 963 018. Einzig die ausgelatschten Schuhe durfte ich behalten. Jahre später habe ich mir dann einen Karabiner in einem Waffengeschäft gekauft, den ein Soldat hier entsorgt hatte. Aber ich habe noch nie einen Schuss damit abgegeben, habe nicht mal eine Patrone dafür. Das Ding ist als Andenken an eine Zeit mit Schickane, Stress, aber auch Kameradschaft gedacht.

Dazu habe ich noch ein fast antikes doppelläufiges Wilderergewehr, das man in zwei Teilen sich um die Schulter hängen kann. Es wäre mir aber noch nie eingefallen, einen Schuss damit abzugeben. Wie der Karabiner ist es einfach Sinnbild einer Episode, nämlich mein Jahr im Welschland unter Wilderern und Ausbeutern.....


werner antwortete am 17.09.04 (18:52):

@schorsch - wäre doch mal interessant für alle zu veröffentlichen: Ich verstehe, du musstest Dein Gewehr abgeben weil Du ausgemustert wurdest. Ich verstehe aber, dass alle oder zumindest die meisten schweizer Reservisten bis zur Ausmusterung ihr Gewehr zu Hause im Schrank haben. Vermutlich ist es auch nicht schwehr als schweizer Bürger eine Waffe kaufen zu können?