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THEMA:   für mehr Kinder bricht Renate Schmidt deutsche Tabus

 21 Antwort(en).

ricardo begann die Diskussion am 14.09.04 (23:26) :

"Renate Schmidt vertraut auf Einsicht. Immer wieder zitiert sie aus Studien, die den ökonomischen Nutzen von Familienfreundlichkeit belegen. Als Folge der niedrigen Geburtenrate drohe Deutschland langfristig eine Wachstumsschwäche. Auch betriebswirtschaftlich räche es sich, dass Frauen Probleme haben, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen. Denn angesichts der Überalterung der Gesellschaft bräuchten die Unternehmen die Arbeitnehmerinnen.
Dass Deutschland weltweit die höchste Kinderlosenrate aufweist, treibt Schmidt, die selbst Mutter und Großmutter ist, um. Zu viele Frauen erfüllten sich ihre durchaus vorhandenen Kinderwünsche nicht. Nicht nur, aber auch die Politik sei gefordert, diesen Missstand zu beheben. "Das Land braucht mehr Kinder", verkündet Schmidt - und bricht damit mit einem Tabu."
Aus "die Welt"

Das war für mich eine positive Überraschung, daß die mir sympathische Frau Schmidt den Mut hat, dieses Tabu anzugehen.

Ich habe an anderer Stelle auf die Gefahr hingewiesen, die unserem Staat droht.

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2004/09/15/332438.html


Mechtild antwortete am 15.09.04 (11:56):

“.....dass Frauen Probleme haben, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen.” Wo bleiben die Männer gehören die nicht auch zur Familie?


ricardo antwortete am 15.09.04 (14:06):

Mechthild
soviel mir bekannt, hat Frau Schmidt das durchaus berücksichtigt.
Aber sie ist wohl der Auffassung, daß Frauen mehr Unterstützung diesbezüglich benötigen.
Aber in den USA gibt es kaum soziale Hilfen in dem Zusammenhang, und doch liegt dort die Kinderzahl höher als bei uns.
Es kann also nicht nur am Geld und an sozalen Einrichtungen liegen, die Gründe sind noch andere.


schorsch antwortete am 15.09.04 (16:14):

Tja, der grössere Kindersegen hat oft damit zutun, dass die Erzeuger unterbeschäftigt = arbeitslos sind, und auch mangelndes Wissen um Zusammenhänge. Zudem: Wo nicht realisiert wird, dass Kinder mehr kosten als ein Kondom oder die Pille, kann auch unser Kopfschütteln über zu hohe Kinderzahlen nicht helfen....


Roalf antwortete am 15.09.04 (16:47):

Ich finde es reichlich bizarr...in Anbetracht des heute erschinenen Berichtes der UNO: "...Bis 2050 werden fast neun Milliarden Menschen die Erde bewohnen...".


Roalf antwortete am 15.09.04 (16:53):

Nachtrag zum "bizarr" : Renate Schmidt macht sich hier der typisch westlichen Arroganz schuldig. NATÜRLICH will sie keine Überbevölkerung...NATÜRLICH will sie in D steigende Bevölkerungszahlen.

Also...liebe entwicklungsländer...hört auf Kinder in die Welt zu setzten...damit wir es stattdessen tun können....


mart antwortete am 15.09.04 (16:58):

Na, ja - ich denke, daß man zufrieden sein könnte, wenn die Bevölkerungszahlen überall auf der Welt stagnieren.


Deine Interpretation der Worte von Renate Schmidt sind nicht nur bizarr, sondern übelwollendst.


ricardo antwortete am 15.09.04 (16:58):

Also Freude an Kindern ?
Fehlanzeige!

Und die Ministerin wird wie eine Kassandra nicht gehört werden.

Bald brauchen wir ja auch keine PISA studie mehr, wenn es mehr Lehrer als Schüler gibt.
Und überall Seniorentreffs :-)))))


mart antwortete am 15.09.04 (17:06):

Und überall Proteste gegen eine Einschränkung der staatlichen Sozialleistungen.

Irgendwie sehe ich hier einen Zusammenhang:-)


Roalf antwortete am 15.09.04 (18:49):

@mart

ob "übelstwollend" oder nicht...ich halte es einfach für bigott über die Bevölkerungsexplosion die Hände über den Kopf zusammen zu schlagen...und auf der anderen Seite zu bemängeln dass die Bevölkerung nicht schnell genug wächst...

"zufrieden mit stagnierenden Zahlen"...ähh...ein bisschen Realitätsnähe schadet nicht. Die Bevölkerung wächst zur Zeit EXPOTENTIELL: demnächst 9Mrd Menschen (in Worten: neun Milliarden). Hinweis: 1804 wurde der 1Mrdste Mensch gebohren...am 12.10.1999 wurde der 6Mrdste "gefeiert". Ich finde das dramatisch und ihr macht euch Gedanken um Sozialversicherungsleistungen.

Solange der Blick exakt am eigenen Tellerand kleben bleibt und dieses Problem immer das "der anderen" ist, wird die Menschheit wohl aus Dummheit untergehen.


mart antwortete am 15.09.04 (19:04):

Daß die Menschheit aus Dummheit untergehen bzw. auf Steinzeitniveau hinuntergebombt werden wird, kommt mir nicht so unwahrscheinlich vor.

Ich mache mir keine Sorgen um die Sozialleistungen, sondern ich finde das Geschrei hysterisch und unangemessen.

Ich bin allerdings der Meinung, daß Problemlösungen dort angegangen werden sollten, wo die Probleme sind.

In Europa und hier besonders in Deutschland ist die geringe Kinderzahl ein gravierendes Problem (Von dem ich aber überzeugt bin, daß es nicht so schwierig ist zu lösen.), in weiten Teilen der Welt ist es die hohe Kinderzahl, die jeden Lösungsansatz zur Verbesserung der wirtschaftl. und sozialen Situation fast von Vornherein zum Scheitern verurteilen.

Der Unterschied, den ich sehe, ist der, daß in Europa über dieses europäische Problem diskutiert wird, in weiten Teilen der Welt stellt aber das unaufhörliche Wachstum der Bevölkerung ein Tabu-Thema dar.


BarbaraH antwortete am 15.09.04 (19:12):

Die Ministerin setzt auf Einsicht. Auf wessen? Konkretes dazu lese ich in dem genannten Artikel in der WELT leider nicht.

Aber schön, dass sie mit dem Bundespräsidenten Horst Köhler, dem Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt und dem Gewerkschaftschef Michael Sommer darüber gesprochen hat. Wahrscheinlich bei vielen leckeren Arbeitsessen. Aber wie dadurch der Nachwuchs angekurbelt werden soll?

Es gibt viel zu tun.... warten wir's ab.


Roalf antwortete am 15.09.04 (20:54):

@mart
ach...wenn ich sage "Also...liebe entwicklungsländer...hört auf Kinder in die Welt zu setzten...damit wir es stattdessen tun können...."..ist das "übelwollendst". (man beachte den superlativ).

Und nun sagst du inhaltlich das gleiche: "Ich bin allerdings der Meinung, daß Problemlösungen dort angegangen werden sollten, wo die Probleme sind....In Europa und hier besonders in Deutschland ist die geringe Kinderzahl ein gravierendes Problem"

du misst mit zweierlei maß!


mart antwortete am 15.09.04 (21:13):

Ich verstehe dich nicht,

Ich sage nicht wie du, liebe Entwicklungsländer hört auf Kinder in die Welt zu setzen, damit wir es stattdessen tun können.

sondern

Ich sage, liebe junge Leute in den europäischen Ländern, setzt Kinder in die Welt, auf das es euch wohlergehe auf Erden.

Und

Liebe junge Leute in den Entwicklungsländern, setzt weniger Kinder in die Welt, auf das es euch wohlergehe auf Erden.

Ich denke, daß ich zwischen diesen versch. Aussagen nicht nur eine spitzfindige Unterscheidung getroffen habe. Ich finde deine unrichtig, meine richtig .... aber was bedeutet das schon?


mart antwortete am 15.09.04 (21:26):

oh, je, überlies bitte meine nicht vorhandenen scharfen s`s.


ricardo antwortete am 15.09.04 (21:56):

Ich war mal Zuhörer bei einer Tagung mit dem Thema Entwicklung der Bevölkerung in Europa und in Afrika.
Da gab es besorgte Reden ebenso wie hier über die rasche Zunahme der Bevölkerung in den afrikanischen Ländern, man müsse dort die Geburtenkontrolle einführen.
Da erhob sich aus den Reihen der Zuschauer ein Afrikaner aus Äthiopien und rief:
Ihr Europäer wollt UNS vorschreiben, wieviel Kinder wir haben dürfen?
Das ist Bevormundung pur! Wie kommt ausgerechnet ihr dazu!
In einem europäischen Land gibt es 400 und mehr Einwohner auf einem qkm.
bei uns zu Hause sind es 25! er war ziemlich geladen, das sah und hörte man.
Betretenes Schweigen.
Dann stand einer auf und kam mit der Leier von der zu kleinen Erde für soviel Menschen!
Das Land mit den 400 ist Holland, es exportiert Lebensmittel in die ganze Welt.Und legt immer mehr Landwirtschaftsflächen still, weil auf kleinem Raum immer mehr produziert wird.
Bei der Weltausstellung Hannover gab es den sensationellen holländischen Pavillon mit Pflanzenanbau über zehn Stockwerke, ein Pflanzenhochhaus!
Und Äthiopien?
Es gab damals gewaltige Summen aus seinen Staatsfinanzen für Rüstung aus, heute sind es nicht viel weniger, hat für seine Landwirtschaft veraltete Maschinen, aber die modernsten Panzer und Düsenjets.
Bei einer besseren Anbautechnik könnte das Land ebenso wie Holland viel exportieren.
Es ist kein Problem der Bevölkerung, sondern der Armut und der falschen Wirtschaftspolitik, daß der Eindruck entsteht es gäbe zuviel Menschen.
Und wer redet am meisten darüber?
Die Europäer, die in ihrem eigenen Laden von der ganzen Welt am dichtesten besiedelt sind

Renate Schmidt hat einen Tabubruch begangen, weil sie auf die dramatische Lage in D. hingewiesen hat.
in 50 Jahren gibt es hier nur noch Senioren wenn es so weitergeht.Die Statistiken will sich niemand gern anschauen

Ein Herz für Kinder?
nööö!


Roalf antwortete am 16.09.04 (15:38):

@ricardo

Das Äthiopien sein Geld lieber in Kalaschnikows investiert hat...ist ein sehr trauriges Kapitel.

Aber das Argument mit den Niederlanden (nicht Holland..oder meinst du tatsächlich nur das kleine Gebiet zwischen Nordsee und IJsselmeer?)..ist ein genauso trauriges. Dir ist bewusst, das ein niederländischer Bauer mehr als den dreihunderfachen Energiebedarf (hauptsächlich fossile Energien) und den 50fachen Bedarf (obwohl in gemäßigteren Zonen) an Süßwasser hat, als ein Bauer in Äthiopien? Ob sich nun in 50 Jahren 9Mrd Menschen wegen Energie oder wegen Nahrung die Bomben auffn Kopf werfen...wo ist der Unterschied?

Ach...ähhh...was Zeitrahmen angeht...selbst im Idealfall (ganz Deutschland poppt für seine Zukunft)...brauch ein Kindlein um zu wachsen...statistisch 27 Jahre um eine positive Wirkung auf Steuereinkommen zu haben. Bis dahin sind wir schon bei 8Mrd Menschen.

Ein Herz für unsere Enkel und Urenkel?
nööööööö...


ricardo antwortete am 16.09.04 (16:04):

roalf
Woher hast du deine etwas abenteuerlichen Zahlen?
Ich hätte gerne deine Quellenangabe um es mit meinen Unterlagen zu vergleichen.

Im allgemeinen Sprachgebrauch sagen fast alle Holland für die Niederlande, bist du darüber noch nicht orientiert?
Dann mach dich mal schlau :-)))))


ricardo antwortete am 17.09.04 (14:08):

Vorsicht! nicht ernst gemeint:

Qualitätskontrollen für den Nachwuchs
Mit immer neuen Vorschlägen will man die Produktion von Kindern in diesem Land ankurbeln. Doch weder Elterngeld, Kinderlosenabgabe noch Beischlafbeihilfen versprechen nachhaltige Wirkung. Viele potenzielle Eltern schrecken vor der Anschaffung eines Kindes wegen der hohen Folgekosten zurück. Wichtig wäre deshalb vor allem ein staatlich garantiertes zweijähriges Rückgaberecht. Denn häufig erweisen sich die neu erworbenen Kinder als schadhaft. Sie sind undicht, artikulieren sich undeutlich und beteiligen sich gerade in den ersten Lebensjahren nicht an der Hausarbeit. für fast jeden Gebrauchsartikel gelten strenge TÜV-Normen, jedes Nudelsieb wird von der Stiftung Warentest gründlich untersucht, nur ein Kind unterliegt keinen Qualitätskontrollen. Viele Eltern haben schon große Tragödien erlebt, wenn der Bub trotz guter Pflege Volksmusiker wurde oder in die FDP eintrat.

Obwohl es sich bei Kindern grundsätzlich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, sind sich viele Eltern nicht im Klaren über die ökologische Unbedenklichkeit ihrer Nachkommen. Kinder gelten zwar allgemein als Bio-Produkte, aber andererseits sind sie leider auch das Ergebnis einer ungeheuren Gen-Manipulation.

Zippert zappt aus "die Welt"


Roalf antwortete am 17.09.04 (19:50):

@ricardo

nun..Den UNFPA-Bericht hab ich nicht online gefunden....aber Zahlen kannst du haben...nur...da du, was Sprache angeht, wohl eher der allgemeinen Beliebigkeit(siehe "Holland"), statt der sachlich richtigen Aussage den Vorrang gibt, hab ich bezüglich dieser Zahlen einen sehr allgemeinverständlich Bericht gesucht:
https://www.berlin-institut.org/pages/buehne/buehne_umwelt_klingholz_energie.html

Und wieso magst du deine Urenkel so wenig?

Das Problem mit den Kndern bekommen wir nur dann in den Griff, wenn Deutschland die schwindene Bevölkerung durch neue Einwanderungen kompensiert.


mart antwortete am 17.09.04 (20:08):

Soll ich zynisch sein, aber bitte nicht in die falsche Kehle bekommen: Wenn jeder 10. Homosexuell sein sollte, - wie in einem anderen Thread behauptet wird, dann könnte das wohl die einzige Lösung sein.

Ja, und dann hoffe ich, daß die neu Eingewanderten einen Job finden, daß sie so gut ausgebildet sind, daß sie entsprechende Sozialabgaben zahlen, und daß sie auch hier in Zukunft fleißig Kinder bekommen.

All das, scheint mir eher nicht gegeben zu sein.


ricardo antwortete am 17.09.04 (22:15):

Roalf
Wenn die Holländer ihre Mannschaft anfeuern beim Fußball, dann skandieren sie
Holland Holland!
keiner ruft Niederlande
Bei England genau so niemand ruft Great Britain!
sondern es heißt England !
Schon mal was von pars pro toto gehört?
Und deine Quelle ist wenig überzeugend, (Das Institut so gut wie unbekannt.)

Ebenso wie dein Vorschlag, da gebe ich Mart recht.