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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   22% der Deutschen würden SPD wählen!

 18 Antwort(en).

juergenschmidb begann die Diskussion am 08.09.04 (12:27) :

Was für ein Unsinn, dass angesichts der niedrigen Zustimmung der Deutschen zur gegenwärtigen Regierung und der unflätigen, fast schon langweilig gleichen Beschimpfungen durch CSDU/FDP/Gewerkschaften/SPD-Teile, die Opposition nicht umgehend durch ein konstrukives Misstrauensvotum den Kanzler stürzt!
Ich weiss, das ist Feigheit, all die Argumente für und wieder kennt man.
Aber, wo steht geschrieben, dass eine so zustandegekommene Regierung nicht tatsächlich bessere Lösungen, ohne neues Schuldendilemma wohlgemerkt, zustandebringen würde.
Ich möchte ausdrücklich sagen, ich bin SPD Wähler, scheue mich aber nicht, die anderen demokratischen Kräfte zu wählen, wenn sie mir besser erscheinen.

Bitte nun nicht Wissensangebote, sondern differenzierte, wenns geht neue konstruktive Gedanken.


Wolfgang antwortete am 08.09.04 (12:30):

22 Prozent der Deutschen oder 22 Prozent der WaehlerInnen (was ja viel weniger waeren) ?


juergenschmidb antwortete am 08.09.04 (12:33):

aha, das erste Ersatzdiskussionsthema ist benannt;-)))


Wolfgang antwortete am 08.09.04 (12:38):

Nein... Keine Ersatzdiskussion... Ich erwarte eine fundierte Auskunft, um welchen Sachverhalt es Dir geht.

Oder, weisst Du nicht, dass die Begriffe 'Deutsche', 'Wahlberechtigte', 'Waehler' nicht identisch sind ?

Schoen waere es auch, wenn Du die Quelle Deiner Zahl angeben wuerdest (vielleicht komme ich ja darueber zu des Raetsels Loesung).


rolf antwortete am 08.09.04 (12:57):

Unabhängig von der Prozentangabe ohne Quelle:
Die Opposition wäre ja dämlich, so die Macht zu übernehmen.
Dann bekäme sie bei der nächsten Wahl die Quittung für die notwendigen Reformen, an denen sie, über die Mehrheit im Bundesrat, auch beteiligt ist.


Wolfgang antwortete am 08.09.04 (13:09):

Dazu kommt noch, dass wohl nur noch ein paar Depperles glauben, dass eine neue Regierung (gebildet aus und von den Abgeordneten des real existierenden Bundestages) auch eine neue Politik nach sich ziehen wird.

Wir haben de facto eine Grosse Koalition und deren gemeinsame Politik gegen die Interessen der 'kleinen' Leute und fuer die Interessen der 'grossen' Leute.

Meine Einschaetzung der Lage:

Das wird sich so schnell nicht aendern, auch nicht nach der naechsten Bundestagswahl, auch dann nicht, wenn MERKEL, STOIBER + Co. SCHROEDER, CLEMENT + Co. beerben werden.

Mein Rat:

Unter den gegebenen Umstaenden nicht das Wahlspielchen spielen (es sei denn, es zeigt sich einmal eine wirkliche linke Alternative) ! Aktiv mithelfen, dass diese linke Alternative zustande kommt !

Zeiten koennen sich schnell aendern... Die letzten aber, die das mitkriegen, werden die Abgeordneten und ihre Regierenden sein. ;-)


juergenschmidb antwortete am 08.09.04 (13:36):

gell, du willst kein Depperle sein, oder?

was für eine simplifizierte Welt, Wolfg.,Etablierte wären unfähig, alle; linke Alternative automatisch etwas Besseres.
Schmidt Helmut, vormals Bundeskanzler, hielt ich seinerzeit als Alternative für Brandt zunächst unmöglich, später hatte der ganz schön Format.
Auch bei in der Oppositionsriege könnte sich Format verbergen; links, ganz links eher nicht. Aber zu weit links ist ja auch eine eigene Katastrophe.

Gehörst Wolfg. du zu den kleinen Leuten?, die kein Auto haben, kein TV, kein PC, kein Handy, nie Urlaub machen?


jo antwortete am 08.09.04 (13:43):

Ich halte die Frage, worauf sich die 22% beziehen, für unerheblich - es wird allemal ein repräsentativer Querschnitt durch die Bevölkerung sein.

Wenn eine Fußballmannschaft Richtung Tabellenende zurückfällt, dann wird der Trainer ausgewechselt. Das rettet die Mannschaft dann aber nicht unbedingt vor dem Abstieg, aber sie muß weiter bis zum Ende der Spielzeit mitspielen. Oder soll man sie während der laufenden Saison in die nächst-tiefere Liga versetzen?

Das sogenannte konstruktive Mißtrauen erfordert, daß ein neuer Bundeskanzler präsentiert wird, und dieser muß dann auch eine Mehrheit bekommen. Das bedeutet, daß Abgeordnete von Rot/Grün zusammen mit der CDU stimmen müssen.

Ich bin ziemlich sicher, daß auch eine andere Regierung keine besseren Lösungen zustande bringen würde, und sei es nur wegen des Mangels an gesellschaftlichem Konsens in der Republik.


Wolfgang antwortete am 08.09.04 (14:22):

'Kleine' Leute, "die kein Auto haben, kein TV, kein PC, kein Handy, nie Urlaub machen' (juergenschmidb)... So, wie Du Deutsche, Wahlberechtigte, Waehler wild durcheinander wirfst, so meinst Du, 'kleine' Leute seien arme Leute.

Das ist Unfug, Juergen.

Tatsache ist aber, dass immer mehr 'kleine' Leute zu armen Leuten werden... Dank der Politik der SCHROEDER, CLEMENT, MERKEL, STOIBER + Co..


BarbaraH antwortete am 08.09.04 (14:23):

Ich frage mich, warum die CDU/CSU den Kanzler stürzen sollte? Wir haben z.Zt. praktisch eine große Koalition. Diese Situation ist für die CDU/CSU doch ideal: ihre Vorstellungen werden von der SPD umgesetzt und die Mehrheit des Volkes straft dafür hauptsächlich allein die SPD ab.... weil das Gros der ehemaligen SPD-Wähler bei Wahlen zuhause bleibt.

Das ist eine gefährliche Situation, denn es könnte sich leicht irgendein neuer Gröfatz um diese frustrierten Wähler kümmern. Mir wäre eine alternative Linke mit bekannten Köpfen auf jedenfall lieber als ein zweiter Schill.


Medea. antwortete am 08.09.04 (14:36):

Wenn die linkste aller Alternativen den Oskar recht schön bittet, wäre doch wieder Land in Sicht ... :-)) -

Frage: Läßt sich der alte Politfuchs überhaupt bitten?
Welches Süppchen braut er?


Wolfgang antwortete am 08.09.04 (14:48):

Diese Frage ist interessant: Welche politische Gemengelage ist mittlerweile entstanden, dass 'alte Politfuechse' linker Provenienz wieder ans Licht kommen ?

Meine Antwort:

Die Politik der SCHROEDER, CLEMENT, MERKEL, STOIBER + Co. treibt die WaehlerInnen in Scharen weg von den sogenannten etablierten 'Volksparteien' hin zu den Extremen (weniger zu den Linken, mehr zu den Rechten).

Das gab es schon einmal - gegen Ende der Weimarer Republik.


BarbaraH antwortete am 08.09.04 (14:50):

Ja, Medea.,

ich hoffe ebenfalls auf Oskar. Leider war er seiner Zeit stets um Jahre voraus... das schnallt nicht jeder.

Aber man darf die Hoffnung ja nie aufgeben. Ich denke, dass manch einer den Oskar inzwischen besser versteht... auch seinen damaligen Rücktritt, weil er die Politik Schröders nicht mittragen wollte.


Illona antwortete am 08.09.04 (14:57):

BarbaraH - ich sehe das auch so.
Montagsdemos. Vor 15 Jahren brachten sie das morsche DDR Regime zum Einsturz.Jetzt sollen sie die verhassten Arbeitsmarktreformen und den Bundeskanzler kippen.
Man kann die Verbitterung verstehen, dass der symboltächtige Widerstand missbraucht wird, um Demokratie mit Diktatur gleichzusetzen, noch dazu von "Ossis"" , die den " Wessis" die Probleme eingebrockt haben.
Ein Teil der Misere ist freilich hausgemacht:
Starke Gewerkschaften mauerten sich in ihren Festungen ein.Kaum ein Land hat so starre Arbeitszeiten, so strikten Kündigungsschutz.Die OECD errechnete, dass der wirtschaftliche Rückfall der BRD vor allem auf die schrumpfende Arbeitsleistung zurückzuführen ist.
Jedes vollmudige Versprechen Schröders, die Arbeitslosigkeit zu halbieren, musste scheitern.
Da die Nachfrage keine Arbeitsplätze schuf, musste beim Angebot angesetzt werden.
Die Hartzreform bricht mit angeblich wohl erworbenen Besitzständen.z.B. Wozu eien Job suchen, der netto kaum mehr einbringt als die Sozialhilfe?
Die Methoden , wie " Hartz 4 " umgesetzt wird, sind von typisch deutscher Gründlichkeit, die an Schikane erinnert.
Der Versuch, den Arbeitsmarkt zu lockern, mag politisch Selbstmord bedeuten, doch hat Schröder keine andere Wahl.


juergenschmidb antwortete am 08.09.04 (14:59):

So Wolfi, jetzt schmeisse nicht nur ich, sondern einige was durcheinander.
Und ich hatte gehofft, dass es auch die Hoffnung gäbe, dass Parteien, die du immer mit ....und CO. bezeichnest(hast du eine Standardtaste dafür?) Reserven an Persönlichkeiten haben, die im worst case, der deiner Meinung nach überschritten ist, das Land retten könnten.
Und: klein ist also nicht arm, aber bald, hört hört ;-))), und du selber bist nur ein Sendungsbewusster, noch nicht klein, noch nicht arm?


Wolfgang antwortete am 08.09.04 (15:15):

@Illona... In Deutschland gibt es mit die hoechste Arbeitsproduktivitaet und die niedrigsten Lohn-Stueck-Kosten weltweit (die einzigen Groessen, die Oekonomen interessieren, wenn sie ueber Arbeitskosten reden).

Das heisst: Arbeit ist in Deutschland billig wie Dreck geworden.

Folge: Immer mehr Menschen (nicht nur Arbeitslose, sondern auch Arbeitende und Rentner) koennen sich den gewohnten Lebensstandard nicht mehr leisten oder verarmen sogar.

Weitere Folge: Die Binnennachfrage laesst nach.

Ein selbstmoerderischer deflationaerer Prozess wurde so in Gang gesetzt... Wie gesagt, das gab es schon einmal: Gegen Ende der Weimarer Republik.


Medea. antwortete am 08.09.04 (15:28):

Die kleinen Leute, die kleinkarierten Leute, die kleingeistigen Leute, die klein aber feinen Leute, die ganz im Kleinen ihr Schäfchen in's Trockene gebracht haben, so klein(klamm)heimlich, daß niemand es weiß ......
und dann kommt Hartz IV -
und nun will der Staat etwas dafür wiederhaben, daß er sie alle in seiner fürsorge unterhält und nun auch noch verlangt, man solle im Rahmen seiner Möglichkeiten eine Gegenleistung erbringen?
Fördern und fordern? Teufel auch, mit so etwas meine behagliche Ruhe stören?
Na wartet - wir wehren uns, wir sind das Volk!
Und wenn die Demos nicht reichen, die ja auch immer dünner werden, dann haben wir ja noch die Wahlen und dann ....,
ja dann wählen wir die PDS - und die wird's schon richten ....

- Kleine Politpersiflage am Rande -


juergenschmidb antwortete am 08.09.04 (17:46):

Ermutigt durch medeas persiphlage probier ichs mal so, mit ein wenig Satire:

Es war einmal ein flotter Bursche, der so stabil war, dass er sogar F.J.Strauss überlebte, ohne sich daran zu erinnern, dass er dem zu Lebzeiten oft nachgegeben hatte.
Inzwischen war er Bundeschef, leistete sich einen Schatzmeister aus dem Schwabenlande, der, als Feigenblatt entsprechend der diesem Stamm nachgesgaten Sparsamkeit jede Kreditaufnahme so aussehen lassen konnte, dass es nach solidem Sparen aussah.
Dieses Manöver gelang auch nach der Übernahme der DDR, wie immer das auch zu machen war.
Nun wurde der flotte Bursche immer dicker, budhaähnlich, übrigens wie damals sein Parlamentsgegner Joschka, es erwuchs ein Riesenschuldenberg, das Volk merkte es nicht, alle schwiegen darüber.
Jetzt wollte das Volk einen oben haben, der etwas moderner war, Armani trug, Zigarren rauchte, mächtig angab, einen Millionär im Gepäck, der ein Herz für Arme hatte, ansonsten seine Schäfchen im Trockenen, auch er ein Vertreter moderner Familienlebensweise.
Plötzlich, als der neue äusserst sparsame Schatzmeister aufdeckte, dass die Schulden so hoch waren, dass man stündlich einen Düsenjäger davon kaufen hätte können, entzweiten sich nachts um 3 Uhr Millionär und Armani-Dressman, sodass letzterer am Morgen allein war.
Das Volk schreckte nun auf, denn es kapierte auf einmal, dass die Schulden nicht die des Schatzmeisters waren, sondern die des Volkes. Nun zeigte jeder auf jeden, man kann sie nicht alle aufzählen, daher lass ich es.
Die satten Gewerkschaften und die Arbeitsnehmer-Vertreter zeigten auch alle gegenseitig auf sich, keiner tat etwas.
Da erschien dem Armaniträger eines nachts eine böse Fee und prophezeite ihm, dass er zwar gewählt wurde, er aber ohneweiteres härteste Massnahmen ergreifen könne, da das Volk ohnehin ihn nicht mehr wählen würde.
Ja wenn das so ist, sagte er sich, dann mal Hartz, Herzog, Weise, Unternehmensberater eingeschaltet und hart geschnitten, nicht wie seine Anzüge.
Damit das Volk nicht zu sauer war, rauchte er nicht mehr öffentlich.
Reichte aber nicht, das ganze Volk stand auf, jeder schützte vor, gerade er würde durch die Einschneidungen besonders getroffen, auch der Millionär, sein Exfreund, beklagte sich besonders, drohte gar mit diesem und jenem, wie es dem Volk gefiel.
Und nu:
Na nun stehn ma da, empören uns, feinden uns an, jeder jeden, muss nicht sachlich korrekt sein, es ist halt in.
Nur die Betroffenen, das sind auch wir alle, schwören, dass wir nächstes mal wieder die Nachfolger von dem flotten Burschen wählen, der dann fett wurde, den mit dem Schwaben, der das Schuldenloch jahrelang verdecken konnte.

Aufstand, den gibts nicht, aber ich bin sicher, in jeder Partei wären jüngere fähige Leute, die das ganze in einem Projekt analytisch aufarbeiten könnten, aber die sitzen in verschiedenen Parteien.
Bis die drankommen, sind sie auch angepasst.
Doch aufgepasst:
revoltiert doch mal, ihr jungen Fähigen, egal ob bei SPDGRÜNECSUCDU oder FDF.
PDS? Na lieber nicht.


ricardo antwortete am 08.09.04 (18:51):

Oskar Lafontaine tritt auf
er hebt seinen Zauberstab und
simsalabim
ändern die Buchstaben auf den Plakaten ihre Reihenfolge
SPD wird zu PDS

Alles staunt :-)))))
Oskar lächelt selig!