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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Eine traurige Nachricht: ANNA POLITKOWSKAJA moeglicherweise vergiftet

 14 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 04.09.04 (22:17) :

Ich habe im Zusammenhang mit dem Krieg der PUTIN-Krieger gegen Tschetschenien ihren Namen - ANNA POLITKOWSKAJA - und ihre Buecher und Berichte genannt.

Fuer ihre kritische Tschetschenien-Berichterstattung erhielt ANNA POLITKOWSKAJA internationale Preise. Auf dem Weg zum Ort des juengsten Terrorrs wurde sie moeglicherweise Opfer eines Giftanschlags, berichten heute verschiedene Presseagenturen.

Sollte das stimmen, haetten die PUTIN-Krieger einen grossen Sieg errungen.

Eine leise Stimme gegen das laute Gebruell nach Krieg und noch mehr Krieg waere verstummt.


Wolfgang antwortete am 04.09.04 (22:19):

Webtipp (s. Link)...

Das Parlament, Nr. 42 2003
Im Gespraech: Die russische Schriftstellerin ANNA POLITKOWSKAJA ueber Tschetschenien
https://www.das-parlament.de/2003/42/Thema/013.html

Internet-Tipp: https://www.das-parlament.de/2003/42/Thema/013.html


Miriam antwortete am 04.09.04 (23:34):

Anna Politkovskaja hat am 2. September versucht nach Beslan zu gelangen, mit der Absicht mit den Tschetschenischen Geiselnehmern zu verhandeln.
Journalistin der Novaia Gazeta, hatte Politkovskaia schon versucht zu vermitteln anlässlich der Geiselnahme im Theater Doubrovka.

Die Journalistin versuchte am 2.September das selbe Flugzeug zu besteigen wie der Pediater Leonid Rochal, dessen Vermittlung von den Terroristen akzeptiert wurde. Der Journalistin wird dieser Flug nicht gewährt. Es gelingt ihr aber ein Flugzeug nach Rostov zu besteigen, von wo sie dann nach Beslan gelangen will.

Während des Fluges trinkt Politkowskaja einen Tee - es wird ihr dabei schlecht.
In Rostov wird sie in ein Krankenhaus eingeliefert, wo die Ärzte eine schwere Darminfektion diagnostizieren.
Sie kann nach Moskau zurückreisen, wo sie weiterhin behandelt wird.

Ist es eine Darminfektion oder eine Vergiftung? Dies bleibt vorläufig ungeklärt.

Die Redaktion von Novaia Gazeta vergleicht diese Vorkommnisse mit dem Fall ihres Kollegen Jouri Chtchekotchikhin, der in Juli 2003 in einem Moskauer Krankenhaus verstarb, nachdem er zehn Tage in Koma lag.
Dieser Journalist war Mitglied einer Komission die die Sprengung einiger Gebäude in Moskau und im Süden Russlands untersuchen sollte. Bei diesen Attentaten sind rund 300 Menschen gestorben. Diese Attentate waren Auslöser des zweiten Tschetschenienkrieges.
Die Todesursache bei Jouri Chtchekotchikhin wurde nie mit Sicherheit geklärt.

Am 2 September wurde ein anderer Journalist, Andrei Babitski, verhaftet. Er ist Reporter bei Radio Svoboda (finanziert vom amerikanischen Kongress) -ein Kenner des Tchetchenienproblems. Er war auch unterwegs zum Moskauer Flughafen, um einen Flug nach Beslan zu nehmen. Babitski war lange in Grozny geblieben und berichtete während der Bombenangriffe über das Leid der Zivilbevölkerung.
Er wird am 2. September festgenommen, dann wieder freigelassen. Als er die Wache verlässt, wird er von zwei jüngeren Menschen in Civil in ein Gespräch verwickelt, wieder verhaftet unter der Anklage des Hooliganismus. Am 3. September wird er dem Gericht Solntsevo in Moskau vorgeführt.

So sind zwei Journalisten, unabhängig voneinander, die beide vermitteln wollten, nicht bis nach Beslan gelangt.

Frei wiedergegeben vom "Le Monde" nach einem Artikel von Marie Jego. (3.9.04)

Internet-Tipp: https://www.lemonde.fr/web/recherche_articleweb/1,13-0,36-377856,0html


BarbaraH antwortete am 04.09.04 (23:38):

Ich las auch davon, jedoch lediglich, dass sie mit einer schweren Vergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, nachdem sie eine Tasse Tee getrunken hatte.

Hoffentlich besteht noch Hoffnung, dass sie den Anschlag überleben wird....


Wolfgang antwortete am 04.09.04 (23:39):

Danke fuer die Uebersetzung, Miriam... Ich hoffe, dass Frau POLITKOWSKAJA die Sache ueberleben wird und sich dadurch niccht einschuechtern laesst.

Mit den PUTIN-Kriegern ist nicht zu spassen.


Miriam antwortete am 04.09.04 (23:48):

@Wolfgang, du wirst es nicht für möööglich halten : da gebe ich dir sogar recht.

Meine obige Internetadresse ist nicht richtig, ich versuche es nochmals. Ohne Garantie.

Habe es kontrolliert, der Link funktioniert jetzt.

Internet-Tipp: https://www.lemonde.fr/web/recherche_articleweb/1,13-0,36-377856,0.html


Zacharias antwortete am 05.09.04 (08:46):

Hallo miriam,
aus Deiner URL habe ich hier einmal (wie unter "Cholesterinsenker" besprochen), einen kürzeren Link gemacht, damit Du sehen kannst, wie so etwas aussieht.

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?G33F42739


Miriam antwortete am 05.09.04 (09:38):

Hallo Zacharias,

vielen Dank für diese Vorführung.
Mein Ruf ist diesbezüglich sowieso ruiniert, also frage ich dich weiter: wie kommst du an dieses
/?G33F42739 ?
Ist doch sowas wie Nachhilfeunterricht - und ich bin dankbar für jeden Hinweis.


Miriam antwortete am 05.09.04 (09:53):

Nochmals an Zacharias,

habe deine Erklärung bei Gesundheit erst jetzt gelesen, ich danke dir, endlich ist das geklärt!


rolf antwortete am 05.09.04 (10:04):

Warum sollte man eine URL, die nicht zu lang ist, kürzen. Der Umweg verzögert nur den Zugriff und erhöht die Kosten.


Zacharias antwortete am 05.09.04 (11:47):

Hallo miriam,
wie ich an "dieses" komme?
Das eben hat die "MakeAShorterLink-Maschine gemacht". Du mußt nur auf deren Seite runterscrollen und dort den schorteren Link übernehmen.

Bißchen irreführend ist, daß unten das Wort "kurze" genauso rot ist wie das Wort "hier", auch wenn letzteres unterstrichen ist. Aber da kommt vielleicht nicht gleich jeder drauf, daß er das Wort "hier" anklicken könnte. Wäre eine Sache des Webmasters, das zu ändern.
-----------------------------------
Hallo rolf,
dies hier war doch nur eine Vorführung und geschah nicht wegen einer genügend kurzen URL.


York65 antwortete am 05.09.04 (12:00):

Diese mutige Journalistin,die das Elend und die Stumpfheit des sinnlosen Krieges in Tschetschenien in ihrem Buch trotz persönlicher Gefahr geschildert hat,hat bei uns in Darmstadt die Hermann-Kesten-Medaille 2oo3 verliehen bekommen.
Ich war selbst dabei, wie Dirk Sager-ZDF Korrespondent in Moskau- eine hervorragende Laudatio über diese mutige Frau hielt.Hoffentlich gehts es ihr im Krankenhaus besser.
Sie ist und wird immer für uns ein Vorbild des freiheitlichen Journalismus bleiben.


Miriam antwortete am 05.09.04 (12:55):

Noch ein bedeutender Preis ging an Anna Politkowskaja in Juli 2004 : der erstmals vergebene
Lettre-Ulysses-Award.
Diese Auszeichnung wird als Nobelpreis der Reportage betrachtet.

Vor ca zwei jahren gab es eine wunderbare Fernseh-Reportage über Anna Politkowskaja. Ich weiss nichtmehr ob diese im deutschem oder im französischem Fernsehen gezeigt wurde. Vielleicht auch auf Arte. Wer erinnert sich zufällig daran?

Diese "vor ca zwei Jahren" können eine völlig subjektive Zeitzuordnung meinerseits sein.

Internet-Tipp: https://derstandard.at/?url=/?id=1721309


Wolfgang antwortete am 07.09.04 (00:13):

Mit den PUTIN-Kriegern - gefaehrliche staatliche Terroristen mit grosser krimineller Energie und ungeheurem Zerstoerungspotential - ist nicht zu spassen.

So gehen sie mit dem Mord an hunderten von russischen Kindern durch tschetschenische Terroristen um: Die Fotos der ermordeten Kinder duerfen nicht gezeigt werden... Der Oeffentlichkeit soll verborgen bleiben, wie diese Kinder verreckt sind. Vor allem soll nicht rauskommen, warum sie verreckt sind.

Erstes Opfer: RAF SCHAKIROW - der Chefredakteur der Zeitung 'Iswestia'. Er wurde auf PUTIN's Befehl genoetigt, von seinem Posten zurueckzutreten.

Die PUTIN-Krieger gehen weiter den Weg des Aushebelns demokratischer Strukturen und Prozesse. Sie wollen freie Bahn und keine kritische Presse, um das tschetschenische Volk vollstaendig vernichten zu koennen.

Die Terroristen beider Seiten werden weiter morden - noch mehr und noch grausamer. Stellt schon mal die Uhr nach dem naechsten Massaker (wo und wie auch immer) a la Beslan !


Wolfgang antwortete am 10.09.04 (00:16):

Informationen rund um das vermutete Giftattentat der PUTIN-Krieger auf Frau POLITKOWSKAJA gibt es bei 'Deutsche Welle' (DW):

DW-WORLD.de - 03.09.2004
Giftanschlag auf die bekannte Tschetschenien-Berichterstatterin Anna Politkowskaja?
Die Journalistin wollte ueber das Geiseldrama von Beslan berichten - Schikanen auch gegen den RADIO LIBERTY-Journalisten Andrej Babizkij
Moskau, 3.9.2004, KOMMERSANT, russ., ANDREJ SALNIKOW, MARINA LEPINA
https://www.dw-world.de/german/0,1594,2989_A_1316947_1_A,00.html

Internet-Tipp: https://www.dw-world.de/german/0,1594,2989_A_1316947_1_A,00.html