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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Eine gute Nachricht

 47 Antwort(en).

ricardo begann die Diskussion am 04.09.04 (18:50) :

Schröder will Geburtenrate steigern

Zum Abschluss der Kabinettsklausur in Bonn hat Bundeskanzler Gerhard Schröder seinen Willen zur Fortsetzung des Reformkurses bekräftigt. Er präsentierte aber auch eine frische Idee: Eine Neuregelung des Erziehungsgeldes soll vor allem Besserverdiener ermuntern, mehr Kinder zu bekommen.

Spiegel online von heute

Meine persönliche Ansicht findet ihr mit dem Link

Internet-Tipp: https://www.freiburger-stadtmusikanten.de/pics/full/weltki1.jpg


jo antwortete am 04.09.04 (19:13):

Sehr niedlich, aber, lieber Ricardo, ich hoffe doch, daß Du schon in Deckung gegangen bist? Besserverdienenden auch noch Staatsknete? Das kann hier fast nicht gut gehen.

Aber im Ernst: Ich kann mir nicht vorstellen, daß nun ausgerechnet Besserverdienende sich das Kinderzeugen bezahlen lassen würden - wobei die Frage ist, was in diesem Sinne Besserverdienende sind - vielleicht geht es schon beim Facharbeiter los?


ricardo antwortete am 04.09.04 (23:18):

Hallo Jo
mir war es weniger ums Geld gegangen, vielmehr um die Einsicht, daß es zu wenig Kinder gibt.
Wenn du hier liest, wie man sich geradezu wohlfühlt in Melancholie, dann haben es auch junge Menschen schwer, etwas zu wagen. Und ich weiß wovon ich rede, daß Kinder immer ein Wagnis bedeuten.
Ich hoffe auf einen baldigen Neubeginn bei uns in der Republik, wer auch immer das wagt.
Schröder macht in letzter Zeit einen gefestigteren Eindruck, und man kann ihm in vielem zustimmen. Aber ein Neubeginn?

.


jo antwortete am 04.09.04 (23:39):

Ja, es mag D i r nicht um die Finanzen gegangen sein, Schröder aber wohl schon, wie sich ja aus Deinem Text ergibt.

Wir haben vor dem Kinderkriegen nicht in die Lohnsteuertabelle geguckt und nicht nach Zuschüssen gefragt, obwohl ich auch damals schon wohl als besser Verdienender gegolten hätte - erinnere mich noch genau: Als meine Tochter zur Welt kam, waren es Dm 753,-, klar ist das mit heute nicht vergleichbar, aber immerhin, berauschend war es nicht.

Ich könnte mir vorstellen, daß auch wir das heute anders sehen würden, und erkaufen lassen würden wir uns die Fortpflanzung bestimmt nicht.


wanda antwortete am 05.09.04 (08:41):

der Wunsch nach Kindern sollte wirklich nicht davon abhängen, wie der Staat die ganze Sache bezuschußt - für mich ist das völlig absurd....


Zacharias antwortete am 05.09.04 (08:51):

Schröder hat doch kürzlich selbst vorgemacht, wie Deutschland auch ohne Erhöhung irgendwelcher Kindergelder zu mehr Kindern kommt: er hat ein Kind aus Rußland adoptiert.

Eins, das wohl auch hier weitestgehend ohne Eltern aufwachsen wird.

Und aus Rußland wohl deswegen, weil die deutschen Waisenhäuser völlig leerstehen.


ricardo antwortete am 05.09.04 (08:59):

Wanda
Also ohne Geld kann man keine Kinder groß ziehen.
Mein Sohn hier hat drei Kinder und muß ziemlich sparen, seine Kollegen haben mehr auf der hohen Kante, klar!
Aber du hast schon recht vom Geld alleine wirds nicht anders
Wohl aber von dem was der Kanzler neuerdings wieder ausstrahlt.
Zuversicht.


iustitia antwortete am 05.09.04 (10:00):

Papa Gerhard: Mit knapp sechzig e i n Kind?
Mit 120 z w e i?
Und für besserverdienende Beamte mehr Elterngeld. (Da war ich ja sparsam - ja, geizig - unsozial!)


Zacharias antwortete am 05.09.04 (11:49):

Ach je, für mich ist er kein strahlender Kanzler.


ricardo antwortete am 05.09.04 (11:59):

Na wer strahlt auch ständig?
Du etwa?

Schau mal in die Stadtmusikanten!

Internet-Tipp: https://www.freiburger-stadtmusikanten.de/pics/full/weltki1.jpg


Illona antwortete am 05.09.04 (14:52):

E-mail an ....Gerhard Schröder

Mein lieber Herr Bundeskanzler,
Sie trauen sich was.
Wenn das hiezulande( Österreich) bekannt wird, dass Sie sich ein Erziehungsgeld für jedermann zur Erhöhung der Geburtenrate vorstellen können, nur weil es in Schweden sehr dazu beigetragen hat, kann es sein , dass Ihnen die SPÖ-Frauen das Mutterkreuz verleihen oder es Ihnen um die Ohren hauen.


heinzdieter antwortete am 05.09.04 (15:10):

Wie will denn das unser Bundeskanzler durchsetzen ??
Vielleich per Gesetz.
Die Bildung einer Kommission ist naheliegend, die dann entsprechende Gesetze ausarbeitet.
Ich bin einmal gespannt auf den Gesetzestext.
Nach Lesen der Sonntagsausgabe, die sich hier ausführlichst ausließ, konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen.
Die Karnevallssitzungen 2005 sind gerettet, sie haben ein Thema mehr.


ricardo antwortete am 05.09.04 (15:15):

Ilona
Es soll immer noch Frauen geben, die sich Kinder wünschen :-)))))

Zur Information:
Die Nazis haben zwar alles versucht um die Geburtenrate zu erhöhen, aber bewirkt hat es nix.
in den vierziger Jahren sank die Zahl der Gebirten rapide.


Illona antwortete am 05.09.04 (15:36):

Ricardo,
auch ich habe mir Kinder gewünscht und bekommen.
Ganz ohne Mutterschutzurlaub ( ok 8 Wochen) und bei Vollzeitjob.
Wie sieht es aber denn heute aus, wenn sich Frauen für das werdende Leben entscheiden?
Es ist oft eine Entscheidung gegen ihr eigenes Leben, weil sie, um ihren Kindern eine halbwegs menschenwürdige Existenz bieten zu können , sich selbst ein menschenunwürdiges Dasein zumuten müssen.
Keiner schert sich darum, wie wenig sie ihren Kindern und sich (sich schon gar)von unseren Almosen kaufen können.
Sie werden mit ihren Plagen und Ängsten , ihren mühevollen Tagen , ihren schlaflosen Nächten und hren unerfüllten Sehnsüchten allein gelassen.
Was wäre so falsch an einer Extraprämie für Kindererziehung?


ricardo antwortete am 05.09.04 (16:22):

Ilona
da haben wir uns mißverstanden, ich bin natürlich für eine solche Prämie und wennes nach mir ginge, dann würden jede Menge Erleichterungen für alleinerziehende Mütter beschlossen.
Haste mal mein Bild angeschaut?
Nur den Internet tip anklicken!

Internet-Tipp: https://www.freiburger-stadtmusikanten.de/pics/full/weltki1.jpg


jo antwortete am 05.09.04 (17:12):

Es ging hier im Eingangsbeitrag um das Reizwort "Besserverdienende", bei denen die Einwände von Ilona ja zumindest finanziell abgefedert sein müssten. Das in diese Diskussion einzubringen ist von Schröder eine beachtliche Tat, denn sonst geht es vorzugsweise darum, wie man Besserverdienende schröpfen kann.

Also erst wegnehmen und dann als staatliche Wohltat wieder zurückgeben?


Illona antwortete am 05.09.04 (17:35):

Jo,

wenn wir darauf warten, ob irgendetwas in unserem Land noch " finanziell abgesichert " ist, werden wir keinen Geburtenzuwachs, keine Ausbildungsplätze , keinen Zuwachs an Arbeitsplätzen und keine mehr als Überlebensrenten feststellen können.
Her mit dem Gesetz zur vermehrten "Schröpfung " für Besserverdienende - ich bin eine davon -

Ricardo,

ich habe mir dein Bild angesehen - so traurig würde es wohl sein!

Freut mich, dass wir uns endlich mal einig sind.


werner antwortete am 05.09.04 (19:20):

Kein Wunder dass die Regierung den Bach runtergeht. Was heisst hier Förderung? Da zahlt die Regierung doch drauf. Schliesslich soll man Sex laut veröffentlichter Moral nur zur Fortpflanzung betreiben. Zum Vergnügen sei Sex ebenso schädlich wie rauchen (oder zumindest fast so schädlich, es geht halt weniger auf die Lunge) Meine Lösung: Versteuert die Präservative.


Illona antwortete am 05.09.04 (19:30):

Werner,
von welcher " öffentlichen Moral" sprichst du da ??
Kenne keine derartigen Behauptungen einer Mehrheit, nicht einmal die der Kirchen.
Bei noch teureren Präservativen hätten wir wohl nicht mehr Kinder , aber mehr Aidsfälle.
Wenn du aber wirklich " Vergnügungssex " betreiben würdest, wüßtest du, dass man auch da " gute Lungen " braucht


ricardo antwortete am 05.09.04 (22:04):

Werner
haste heute en schlechten Tach gehabt?
Sowas hätte ich dir garnicht zugetraut.
Schlaf dich mal richtig aus, das hilft!


greisi antwortete am 05.09.04 (23:44):

Also ich hätte noch eine Förder-Idee an den Bundeskanzler. Nu brauchts ja zum Kindermachen -noch immer- zwei. Man könnte ja die doch recht teuren Partnervermittlungen steuerlich absetzen lassen. - Natürlich nur, wenn bei den üblichen -"wissentschaftlich entworfenen und tausenfach bewährten" Profilen "Ja ich will unbedingt Kinder" oder das entsprechende Equivalent angekreuzt werden. Ein Ausdruck des Profiles sollte dem Finanzamt reichen als Nachweis.
Nu genauso wie auch alle Bewerbungskosten bei der Stellensuche steuerlich geltend gemacht werden können, sollte man analog auch alle sonst anfallenden Werbungskosten, wie Fahrten zu diversen Rondevouz, Restaurantrechnungen, usw. absetzbar sein.


Miriam antwortete am 05.09.04 (23:51):

@greisi,

wetten, dass da manche im Eifer des Gefechts versuchen werden sogar die Verhütungsmittel abzusetzen?


Illona antwortete am 06.09.04 (05:41):

Hallo greisi und Miriam,
glaubt ihr nicht, dass die Belohnung der " Tatvollstreckung" sprich geborenes Kind ,reichen würde?
Trotz dieser Institute sind ja die alleinerziehenden Mütter die Regel und nicht mehr die Ausnahme.
Irgendwie habe ich das Gefühl , die wissen schon , warum sie es so halten.


heinzdieter antwortete am 06.09.04 (06:35):

Wieder einmal ein Schnellschuß von unseren Bundeskanzler.
Im Berlin fand am Wochenende eine Tagung der SPD und Grünen-Spitzenfunktionäre statt, bei welcher auch der frühere Regierungschef aus Holland und sein schwedische Kollege teilnahmen. Die Herrn plauderten dann wie es in ihren Ländern zuginge. So auch der Schwede über seine sehr erfolgreiche Familienpolitik.
Und prompt soll das System in unsere BRD übernommen werden,ohne zu bedenken das in Schweden andere Voraussetzungen vorhanden sind.
Nun ja, so ist es einmal bei uns seit 1999.
Schnell werden die Zeitungen mit einer solchen Aussage gefüllt. Es gibt wieder Diskussionstoff, der dann von grundlegenden Themem ablenkt.


Illona antwortete am 06.09.04 (06:41):

heinzdieter
Weshalb ist die Diskussion über Familienpolitik ein Ablenken von grundlegenden Themen ?
Ist diese nicht das zentralste Thema überhaupt?


ricardo antwortete am 06.09.04 (08:46):

Hallo Illona
Vielleicht bist du die einzige hier, die verstehen wolte, was gemeint war.
Aber wenn ich die Liste der hier interessierenden Themen anschaue, dann kann es einn schon gruseln.
Viele schreckliche Theman angesichts des so schönen Herbstwetters.
Und jetzt gar noch die Todessstrafe.
Es stimmt schon, daß ich mich den Kindern zuwenden wollte und erinnern an erfreulichere Dinge, die stets gleichzeitig mit dem Schrecklichen sich ereignen.
Und ganz gleich WARUM Schröder diesen Einfall hatte, er denkt wenigstens auch mal an sowas und das hat mich gefreut, ehrlich.
Ich habe mir mit meinem Bildchen so viel Mühe gemacht und wollte damit auf unsere Zukunnft hinweisen!
Wer es noch nicht gesehen hat hier nochmals die Adresse:

Internet-Tipp: https://www.freiburger-stadtmusikanten.de/pics/full/weltki1.jpg


wanda antwortete am 06.09.04 (09:02):

@ilona mit einer Extraprämie für Kindererziehung wäre ich sofort einverstanden, bezw. würde ich diese begrüssen.
Dass man sich aber dann, wenn man sich für ein Kind entscheidet, gegen sein eigenes Leben entscheidet finde ich nicht.
Natürlich gibt es durchwachte Nächte, Sorgen und Ängste - aber es gibt doch auch die vielen schönen Momente. Das erste selbst gemalte Herz zum Muttertag, die Freude beim Spielen, beim Schwimmen lernen, die Briefe aus Landschulheimen, in jedem Falle überwiegen die Freude und das Glück und wir bekommen ja auch Kinder, um selbst weiter zu leben, da denke ich viel positiver.
Von alleinstehenden Müttern weiß ich, dass diese dieses Attribut ganz bewußt behalten wollen, weil dann vieles einfacher ist - es gibt mehr Geld, beim Kindergartenplatz sind sie bevorzugt usw.


greisi antwortete am 06.09.04 (11:39):

Jetzt mal ausnahmsweise ernsthaft:

Ich persönlich denke, dass heute die meisten Kinder als Belastung erleben, die sie von vielen wichtigeren Zielen dauerhaft abhalten. Das liegt einerseits daran, dass heute viel höhere Ansprüche an die Kindererziehung gestellt werden als früher. Was das Resultat zwar nicht immer besser macht, aber ich glaube früher waren Kinder einfach da, mussten brav sein sonst gabs eine hinter die Löffel und irgendwann waren sie gross und aus dem Haus. Das zusätzliche mentale-, zeitliche- und finanzielle Engagement der Eltern hielt sich in Grenzen.

Heute ist das irgendwie ganz anders. Es werden heute sehr hohe Ansprüche an die Förderung der Kinder gesetzt. Derjenige in der Familie, der sich der Betreuung der Kinder widmet hat dadurch einen Full-Time Job, eine eigene Karriereentwicklung ist damit praktisch nicht mehr möglich.

Da Männer und Frauen zumindest potentiell die gleichen beruflichen Möglichkeiten haben, ist es auch nicht mehr abgemacht, wer die Position des "Familienmanagers" einzunehmen hat.

Ich möchte klarstellen, dass ich beide Entwicklungen, die gleichen beruflichen Möglichkeiten für Frauen und Männer und die gesteigerte Aufmerksamkeit für die Kindererziehung für richtige und wertvolle Entwicklungen halte, allein die gesellschaftliche Organisation braucht eine Weiterentwicklung.
Es ist absolut notwendig für alle Kinder eine hervorragende Ganztagsbetreuung zu organisieren. Die die Kinder nicht nur beaufsichtigt sondern die Kinder möglichste besser betreut als die meisten Eltern es alleine könnten. Dazu bedarf es einer starken Aufwertung von Kindergärten und den darin beschäftigten Erziehern und Erzieherinnen.
Auch die Schule gehört verbessert. Es macht mich schon irgendwie nachdenklich, dass die meisten Kinder sich ungeheuer auf die Schule freuen, solange sie noch keine Schüler sind, aber nur wenige Monate nach der Einschulung ist es nur noch die doofe Schule. Da stimmt doch was nicht.

Irgendwie müssen Eltern Kinder haben können ohne dass ein Elternteil gezwungen ist seine eigene berufliche Entwicklung mehr als ein oder zwei Erziehungsjahre hintenan stellen zu müssen.

Die finanziellen Belastungen sind zwar spürbar, aber ich glaube, wenn man gerne Kinder hat und die obigen Vorraussetzunge stimmen würden, kein echtes Problem.


heinzdieter antwortete am 06.09.04 (15:28):

Es sollten doch erst einmal die Voraussetzungen geschaffen werden, bevor sich die Regierung über dieses Thema ausläßt.
Es handelt sich hierbei doch um Kinderbetreuung ,die eine Voraussetzung schafft,daß die Frau anschließend ihren Beruf falls gewünscht ausüben kann.
Die Urlaubssituation ist zu regeln evt wie in Frankreich.
Die finanzielle Lage ist anzupassen.
Aber wie läuft es bei uns ab: es wird geredet, diskutiert und anschließend Kommissionen gebildet, die Vorschäge unterbreiten sollen, dh. das Rad neu erfinden; und alles dreht sich im Kreis.
Das klingt zwar etas hart, aber es ist die Realität.
Und wenn nichts mehr geht, dann darf BM Fr R. Schmidt einen Vorschlag unterbreiten.


ricardo antwortete am 06.09.04 (16:47):

Greisi
bei meinen Enkeln , auch den älteren, keine Spur von Verdrossenheit wegen der Schule.
Der älteste ist 16 der jüngste 7.
Da wird auch übetrieben mit der angeblichen Lustlosigkeit, und von Gewalt in den Schulen haben sie bislang auch nicht gesprochen.

heinzdieter
auch die besten Voraussetzungen reichen nicht aus, wenn Eheleute oder "Partner" die Belastungen scheuen.
Der Punkt ist nicht nur das Wirtschaftliche, sondern nach meiner Ansicht auch Mangel an Vertrauen in die Zukunft.
Wollen wir hoffen, daß Vertrauen wieder wachsen kann :-)))))


schorsch antwortete am 06.09.04 (19:29):

Seufz: Warum eigentlich nicht die SeniorInnen anstellen zum Kinder kriegen - die hätten doch am besten Zeit für die Nachwuchsbetreuung!?


Illona antwortete am 06.09.04 (20:01):

Hallo Wanda,

"""Dass man sich aber dann, wenn man sich für ein Kind entscheidet, gegen sein eigenes Leben entscheidet finde ich nicht.
da denke ich viel positiver."""

Ich habe nicht gemeint, dass ich selbst seinerzeit so gedacht habe.
Aber nach 20 Jahren Schuldienst und weiteren 18 Jahren als Büroleiterin einer Versicherungsagentur habe ich mit sehr vielen Müttern und Vätern gesprochen.
Fast keiner vernachlässigt seine Kinder gerne oder möchte nicht, dass es ihnen gut geht- Fakt ist aber, dass die Zukunftsängste , der Druck mithalten zu können und die heutigen Anforderungen die meisten an den Rand der Verzweiflung und des Versagens bringen und somit sehr wohl oft einen Verzicht auf die Erfüllung der eigenen jemals verspürten Wünsche mit sich bringt, also ein Entscheid gegen die Verwirklichung des eigenen Lebens bedeutet.
Wenn die alleinstehenden Mütter - und keiner ist gerne allein - wirklich etwas mehr mit diesem Attribut rausholen können - ich bezweifle es - dann sei es ihnen vergönnt.


Hallo Greisi,

""Da Männer und Frauen zumindest potentiell die gleichen beruflichen Möglichkeiten haben, ist es auch nicht mehr abgemacht, wer die Position des "Familienmanagers" einzunehmen hat.""

So ist es!
Aber 97 von 100 Männern würden niemals diese Mehrfachbelastung auf sich nehmen, auch wenn sie gerne Kinder hätten.(Mein Mann übrigens auch nicht)

Die Voraussetzungen für " das Kinderkriegen " stimmen eben noch lange nicht und so wie es aussieht - da hat heinzdieter leider Recht - wird sich daran so schnell nichts ändern - und somit ist nur der nachvollziehbare Wunsch nach Kindern ein Grund dafür, dass noch dafür statt dagegen entschieden wird, auch wenn die Vernunft etwas völlig anderes sagt.


jo antwortete am 07.09.04 (00:38):

Ein mir bekanntes Ehepaar - beide berufstätig und gleich verdienend - wünschte sich gemeinsam Kinder. Aber er sagte: Wenn wir ein Kind kriegen, dann ist es D e i n Kind.

Das fand ich aber sogar insofern noch gut, als es immerhin ehrlich war. Da wußte die Dame wenigstens vorher, woran sie war.


ricardo antwortete am 07.09.04 (08:53):

Jo
Es gibt auch den umgekehrten Fall, er wünscht sich ein Kind und sie will das nicht.

In unserer Nachbarschaft ( sechs Häuser) gab es in den Sechzigern Kinder in jedem Haus.
Jetzt nur noch ein einziges nebenan, und der hat hauptsächlich Kontakt zu Erwachsenen. So spricht er auch.
Tagsüber sind nur noch wenige Personen anwesend, alles ausgeflogen.
Ein Hauch von Melancholie über dem Ganzen.
Und in den Ferien ist auch am Abend und am Morgen nix los.
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, wir hatten jede Menge "Straßenbekanntschaften" und natürlich eine Gang!

Es gibt natürlich Stadtviertel, da ist es anders und es wimmelt immer noch!
Und das läßt hoffen!


Illona antwortete am 10.09.04 (06:11):

Ricardo - vielleicht eine Begründung!
Es ist nur eine kleine, von ihrer Größe und ihrer politischen Bedeutung her aber umso beeindruckendere Gruppe von Menschen,um die sich kein Poliker, kein Versicherungsmathematiker,keine Pensionsexperten oder Medien den Kopf zurbrechen.Es handelt sich nicht um Schwerstarbeiter an Hochöfen oder um Arbeiter mit 45 Arbeitsjahren.
Es handelt sich schlicht um die Gruppe der Frauen.Ja , stimmt schon, als Stimmberechtigte bei Wahlen haben sie bereits die Mehrheit,aber was bedeutet das schon.Nichts.
Was 45 Jahre Arbeit für Frauen bedeuten?
Schlicht und einfach, dass Mütter nicht einmal die gringste Chance auf eine ungekürzte Rente hätten.
Welcher Politiker oder Gewerkschafter hat auch je aktiv am Wickeltisch gestanden?
Journalisten neigen bekanntlich wie Politiker zur Übertreibung. Die Sache ist somit auch nicht ganz so aussichtslos.
Bei ein wenig mehr Einsatz könnten durchaus zweifache, auch vier- oder fünffache Mütter auf 45 Arbeitsjahre kommen.
Sie müssten nur vom Job in den Kreißsaal und wieder retour in den Job hechten.
Vielleicht" rächen " sich Frauen aber auf ihre Weise, treten in aller Bescheidenheit noch srärker in den Gebärstreik - und boykottieren damit langfristig jede Reform.
Also jedes Angebot Schröders könnte dienlich sein.


ricardo antwortete am 10.09.04 (08:26):

Hallo Illona
Gestern war im Bundestag das Thema : Förderung der Kinderbetreuung und generell das Problem der niedrigen Geburtenrate.
Schon jetzt wird die Zahl der Frauen in gebärfähigem Alter immer geringer, sodaß der Versuch einer Verbesserung der Lage im Grunde zu spät kommt.

Wir sind uns alle noch garnicht bewußt, was das für unser Land oder besser gesagt für ganz Europa bedeutet, denn in allen europäischen Ländern ist die Lage ähnlich prekär.
Man sollte aber den Prognosen zum Trotz die Hoffnung auf Besserung behalten, nicht daß unsere Schulen bald halbleer stehen.

Schönen Spätsommertag wünscht
Ric


Illona antwortete am 10.09.04 (09:08):

Hallo Ricardo,
wie bereits für andere Bereiche gilt für mich immer:

"Never, ever aufgeben , die Hoffnung stirbt zuletzt"

selbigen wünsche ich dir auch
Illona


Zacharias antwortete am 10.09.04 (09:46):

Es gibt so viele gebär-unfähige Frauen, die gerne Kinder hätten.

Daher sollte der Staat Frauen und Krankenkassen von den teuren Hormonbehandlungen freistellen. Dann purzelt es wieder und füllt den Staat durch die zu erwartenden Mehrlingsgeburten viel schneller.


rolf antwortete am 10.09.04 (09:53):

und wer soll das bezahlen?


schorsch antwortete am 10.09.04 (11:05):

rolf, und wer soll das bezahlen, wenn das Verhältnis "Zahlende Junge" zu "Empfangende Alte" immer kopflastiger wird?


rolf antwortete am 10.09.04 (12:13):

Meine Frage bezog sich auf die Bezahlung der teuren Hormonbehandlungen, Frauen und Krankenkassen sollen ja lt. Zacharias von den Kosten freigestellt werden.
Eine kinderfreundliche Familienpolitik wäre da effektiver.


Zacharias antwortete am 10.09.04 (15:39):

"rolf antwortete am 10.09.04 (09:53):
und wer soll das bezahlen?"

Vielleicht findet Schröder ja Sponsoren, die wie er der Meinung sind, man müsse neue Menschen schaffen, die seinen Reformen vorurteilslos gegenüber stehen.


Miriam antwortete am 10.09.04 (15:47):

Kleines medizinisches Detail am Rande : auch wenn der Mann zeugungsunfähig ist und unabhängig welche der Methoden der künstlichen Befruchtung angewendet werden sollte : die Frau muss sich auch da einer Hormonbehandlung unterziehen.

Ich habe dies ergänzt, weil hier nur der Fall der gebärunfähigen Frau erwähnt wurde - im Beitrag von Zacharias. Dabei ist das grosse Problem die ansteigende Zahl der unfruchtbaren Männer.
Die Kassen zahlen tatsächlich die in diesen Fällen notwendigen Hormonbehandlungen nichtmehr.


schorsch antwortete am 10.09.04 (18:22):

rolf, ohne Kinder hat selbst die fortschrittlichste kinderfreundliche Familienpolitik ihre Daseinsberechtigung verloren.


ricardo antwortete am 10.09.04 (18:26):

Der Kindergarten unserer Gemeinde hat immer weniger Kinder und hätte schon schließen müssen, wenn es nicht so viele Kinder von Türken und Griechen zu betreuen gäbe.Gottseidank!
Das sind aber nur erste Anzeichen für das was uns erwartet.
Manchmal möchte man davor einfach die Augen verschließen


rolf antwortete am 10.09.04 (22:58):

Schorsch,
die meisten Kinder sind kein Ergebnis von teuren Hormonbehandlungen. In meiner Nachbarschaft kann sich wohl keiner diese Behandlung leisten, bei einer 26-jährigen Mutter mit 4 Kinder ist es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen.
Auch die anderen Eltern hier sind so jung, daß ich davon ausgehe, daß die Kinder ohne Hormonbehandlung „entstanden“. Die Kassen waren da wohl kaum so großzügig, die Behandlungskosten zu übernehmen.
Allgemeine Kinderlosigkeit wegen fehlender Hormonbehandlung ist wohl kaum zu befürchten.


rolf antwortete am 10.09.04 (23:00):

ric,
die bezahlbaren Kindergartenplätze hier sind nur über Warteliste zu ergattern.


ricardo antwortete am 11.09.04 (00:28):

Rolf
das ist ja schön, aber es ist hier von einem Stadtteil zum anderen sehr verschieden. Der Rückgang ist jedoch spürbar.