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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Nix wie weg!

 61 Antwort(en).

ricardo begann die Diskussion am 30.08.04 (09:24) :

In diesem Jahr könnten so viele Firmen aus Deutschland abwandern, wie nie zuvor,
berichtet die FAZ unter Berufung auf eine Untersuchung des DIHK.

Die Quote steigt spürbar von 38 auf 43%, zitiert die FAZ aus der DIHK-Studie, die auf Angaben von 7500 Unternehmen basiert.
Auch die Audi AG, Ingolstadt will unter Druck der hohen Produktionskosten und der schleppenden Nachfrage eine Verlagerung von Teilen der Fertigung nach USA oder Mexiko ins Auge fassen.

Unter diesen Umständen kann man neugierig sein, was La Fontäne heute abend sagen wird!
Wird er Steuererhöhungen fordern?


hl antwortete am 30.08.04 (09:35):

spätestens dann, wenn auch Deutschland zu den "armen" Ländern gehört, in denen die Bevölkerung bereit ist für "'nen Appel und 'n Ei" zu arbeiten, werden sie zurück kommen.


Karl antwortete am 30.08.04 (10:43):

43%? Was ist denn hier die Bezugsgröße? Ist die Gründung von Niederlassungen im Ausland oder vollständige Abwanderung gemeint? Wieviele ausländische Firmen gründen Niederlassungen hier? M. E. wird der Standort Deutschland mieser geredet als er ist. Zweckpropaganda zur Rechtfertigung von Lohndumping.


heinzdieter antwortete am 30.08.04 (10:46):

Kürzlich stand ein Artikel im Wirtschaftsteil der Stuttgarter Zeitung über die Jahresarbeitszeiten im VW-Konzern.
Hier wurde ausgeführt:
Im VW-Werk Wolfsburg beträgt die Jahresarbeitszeit 1040 Stunden. Es wird von H. Hartz beabsichtigt die Jahresarbeitsstunden auf 1480 zuerhöhen.
Ist es denn nicht natürlich, dass Firmen abwandern, um die Produktion wieder zu optimieren????


Wolfgang antwortete am 30.08.04 (10:56):

'Natuerlich' ist das zwar nicht, aber es liegt in der Logik betriebswirtschaftlichen Denkens in einer kapitalistischen Volkswirtschaft.


Wolfgang antwortete am 30.08.04 (10:59):

Zum Problem:

Lohndumping ist das neue (alte) Mittel, um die Profite noch hoeher zu treiben, als sie schon sind.

Gegen Lohndumping muessen sich diejenigen wehren, die von diesem Lohn leben muessen.

Dem Lohndumping muessen sich die noch Beschaeftigten und die nicht mehr Beschaeftigten gemeinsam entgegenstellen.


heinzdieter antwortete am 30.08.04 (11:29):

Was heißt hier Lohndumping??
Wir wollen doch ein Produkt preiswert kaufen; daher muß es auch unter Berücksichtigung aller betriebswirtschaftlichen Faktoren produziert werden.
Wer ist denn bereit für einen VW-Golf ohne große Extras 23000.-Euro und mehr zu zahlen.
Die wengsten und sie kaufen dann ein gleichwertiges günstigers Fabrikat.
Das gleiche trifft zum Beispiel auch auf den AUDI A 3 zu. Wenn man paar EURO drauflegt gekommt man ein Mittelklasse- Auto.
Ich glaube die Bezreichnung kapitalischtische Volkswirtschaft ist da unangebracht.


Wolfgang antwortete am 30.08.04 (11:39):

Was 'wir' wollen, spielt keine Rolle, heinzdieter. Eine Rolle spielt, nach welchen Spielregeln das (in diesem Fall) kapitalistische Spiel gespielt wird.

Das Lohndumping gehoert zu den Regeln. Der Kampf der Beschaeftigten gegen das Lohndumping auch. Eins bedingt das andere.


Wolfgang antwortete am 30.08.04 (11:46):

Zwei Fragen noch, heinzdieter... Warst Du es nicht, der kuerzlich gegen Rentensenkungen plaedierte ?

Ist Dir bewusst, dass unter den gegebenen Bedingungenen der in Deutschland installierten Sozialsysteme jede Lohnsenkung dazu beitraegt, dass weniger Geld fuer die RentnerInnen zur Verfuegung steht ?


BarbaraH antwortete am 30.08.04 (13:46):

Aus der FAZ:

>>Auch die anziehende Konjunktur - der DIHK rechnet 2004 mit einem Wachstum von zwei Prozent - komme den Auslandsinvestitionen zugute. Viele Unternehmen nähmen jetzt Projekte in Angriff, die bisher zurückgestellt waren. "Der ausländische Standort stellt zunehmend eine echte Alternative zur heimischen Produktion dar."

Der Boom der deutschen Exportwirtschaft helfe den deutschen Standorten wenig. Die Ausfuhrwirtschaft plane hierzulande "keine nennenswerten Kapazitätserweiterungen".<<

Damit ist widerlegt, dass Unternehmer bei höheren Gewinnen Arbeitsplätze im Inland schaffen würden. Sollten Staat und Arbeitnehmer durch Senkung der Steuern und Lohnverzicht den Unternehmen zu weiterem Spielgeld verhelfen, werden sie auch das im Ausland einsetzen.... bis es irgendwann heißen wird: "Rien ne va plus" oder "Nichts geht mehr". Spätestens dann ist der Deutsche Michel wieder gefragt, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Der Milliarden-Verlust von BMW durch das Rover-Abenteuer in Großbritannien sowie die Mercedes-Pleiten durch ihre Gier auf Chrysler und Mitsubishi scheinen schon vergessen zu sein.

Quelle: FAZ vom 30.08.04
Hohe Kosten treiben Betriebe ins Ausland


Karl antwortete am 30.08.04 (16:29):

... und die Qualität der Produktion wird durch all die Kostensparmassnahmen weiter sinken. Toll-Collect, eine Peinlichkeit von Daimler-Chrysler und T-Online. Siemens liefert Handies, die taub machen können und deren Auslieferung gestoppt werden muss, nicht zu reden von Strassenbahnen, die nun in Freiburg auf Halde stehen, weil sie alle Materialschäden aufweisen und möglicherweise irreparabel sind.

Kein Wunder, dass die Chinesen nicht den ICE von Siemens kaufen, das würde ich auch nicht tun.


ricardo antwortete am 30.08.04 (17:21):

Das wirtschaftliche Klima im Lande ist wohl nicht nur abhängig von der Auseinandersetzung um Löhne oder Renten.
Das Land steckt auch in einer Krise anderer Art.
Das drückt sich aus in dem Mangel an Nachwuchs und an ungeklärten ethischen Fragen.
Gestern war ich zu Besuch bei einer Familie und es wimmelten sechs Kinder herum.
Der Optimismus der Kleinen überträgt sich schnell und dann waren wir alle ziemlich ausgelassen.
Das hilft mehr als Psychopharmaka :-)))))

Es fehlt allgemein an Courage, so auch den Unternehmern.
Und die Kunden kaufen wenig :-((((


seewolf antwortete am 30.08.04 (18:16):

Ist das ein Wunder - bei derartiger Miesmacher-Propaganda wie man sie in den letzten Jahren verstärkt wahrnehmen muß?

Ein Frevel an den jungen Menschen!


heinzdieter antwortete am 30.08.04 (19:43):

Ich habe mehr als 45 Jahre meine Prämien in die Rentenvwersicherung eingezahlt und werde daraus den Anspruch ableiten können, daß ich Rente inm voller Höhe erhalte.
Ich bin strikt gegen jede Rentenkürzung, die ihre Beiträge Jahr für Jahr gezahlt haben.
Das zu der einen Frage Wolfgang.
Es gab und gibt auch solche,die nichts eingezahlt haben und aus der Rentenzahlung profitieren und dann ein großes Geschrei anfangen, wenn in diesem Fall gerechter Weise von Kürzungen gesprochen wird
So das mußte mal raus.
Nun zur 2 Fage:
Wir leben in der BRD in einer Leistungsgesellschaft.
Leider wurde diese bereits in den Jahren ab 1969 untergraben. Es wurde sozialisiert auf Teufel komm heraus.
Das Resultat haben wir heute. Verschuldet, fast Pleite und ein Finanzminister der Kurven fliegt, weil er teilweise das ausbaden muß, was ihm seine Vorgänger mit eingebrockt haben.
Dann abschließend:
Die Maßnahmen, die H. Schröder ergreift sind absolut notwendig. Eigeninitiative und Flexibilität ist gefragt.
Wer wartet und glaubt, der Staat kann ihn weiter so unterstützen, der bleibt auf der Strecke oder muß auswandern in ein sozialistisches Wunderland. Leider gibt es die DDR nicht mehr.


Ursula_J antwortete am 30.08.04 (20:45):

>Es gab und gibt auch solche,die nichts eingezahlt haben und aus der Rentenzahlung profitieren<

Das ist mir neu, dass man Rente bekommt ohne eingezahlt zu haben. Du meinst sicher die Beamten?


hl antwortete am 30.08.04 (21:06):

Vermutlich meint er die Rentenempfänger nach dem Fremdrentengesetz.

"Seit dem Ende des 2.Weltkriegessind rund 17 Millionen Flücht-linge, Vertriebene und Spätaussiedler aus den Ländern Osteuropas in die BundesrepublikDeutschland gekommen. Die Rentenansprüche dieser Personen regelt seit Beginn der 60-erJahre das Fremdrentengesetz(FRG). Dieses Gesetz ergänzt das allgemein gültige Rentenversicherungsrecht.Ziel des FRG ist die Eingliederung der betroffenen Menschen in die gesetzliche Unfall- undRentenversicherung. Sie sollen so gestellt werden, als ob sie ihr Versicherungsleben in der Bundesrepublik Deutschland zurückgelegt hätten.Das Fremdrentengesetz musste deshalb auch die politischen Veränderungen in den Ländern Osteuropas seit Beginn der 90erJahre und die deutsche Wiedervereinigung berücksichtigen. Dies führte zu umfangreichen Änderungen dieses Gesetzes. Es gilt knapp 60 Jahre nach Kriegsende überwiegend für Spätaussiedler."


hugo1 antwortete am 30.08.04 (21:48):

hallo heinzdieter,,,na klar darfst Du mit relativ hohem Rentenanspruch rechnen (45 Jahre mal Durchschnittsbeiträge oder höher ergibt weit mehr als Durchschnittliche gegenwärtige Rente )
neulich hatte ich mal wieder die gute Gelegenheit - und das bei den finanzcleveren Schwaben *g* über das Thema Rente zu fabulieren.
Da waren doch tatsächlich welche dabei, die dachten, das Ihre langjährigen Beiträge irgendwo von der Rentenkasse sehr gut hochverzinst angelegt, nur darauf warten an Sie ab Rentenbeginn pünktlich monatlich überwiesen zu werden.
( ich wundere mich, das nicht welche sogar denken das der Finanzminister Ihre Rentenbeiträge im Wald tief vergraben hat um sie bei Bedarf an die ehemaligen Einzahler wieder auszuzahlen)
ja, aber um eine relative und tatsächlich reduzierte Rente kommt heutzutage -bezogen auf die Besitzstände der Neunziger Jahre- niemand mehr herum. (siehe mehrfache Nullrunden bzw Fastnullrunden)
zudem fließen nicht geringe Summen aus dem Staatssäckel in die Rentenkassen (z.B. Beiträge für Kindererziehungszeiten, Ökosteuereinnahmen,,,)
Die größte Zuflußlücke besteht durch die fehlenden Arbeitsplätze, danach kommen die vorzeitigen Entnahmen durch Vorrentenbezieher, Frührente (trotz bis zu 18% Minderung), die längere Bezugsdauer durch höhere Lebenserwartung usw.

Ursula, das mag es in bestimmten Fällen geben. Jeder Ex-Ossi hat in die Bundesdeutschen Rentenkassen erst seit 1990 eingezahlt und meine Nachbarn als spätumgesiedelte Rußlanddeutsche wohl auch nicht. Das hat jedoch trotz immer wieder, wiederholte gegenteiliger Behauptung keinen direkten Einfluß auf die jetzigen Probleme der Rentenkassen siehe oben ,,,,


hugo1 antwortete am 30.08.04 (21:52):

entschuldige, hl, das ich dich double in Sachen Fremdrenten, abe ich hab Dich,
bzw Deinen Beitrag von (21:48) nicht bemerkt.


eko antwortete am 30.08.04 (21:57):

Hallo hugo,

wir sind uns doch aber sicher darin einig, dass solche Vorstellungen, wie Du sie bei den "finanzcleveren Schwaben" vorgefunden hast, sich nicht auf diesen einen deutschen Völkerstamm beschränkt, sondern überall dort sich breit macht, wo man solche Traumtänzereien pflegt ?

Das kann ich doch als gebürtiger Schwabe nicht auf uns sitzen lassen, gell ?

Frage: Bei welchem drittklassigen Stammtisch warste denn da ?


ricardo antwortete am 30.08.04 (22:25):

Bei der immer größer werdenden Anzahl von Rentnern und bei dem fehlenden Nachwuchs wird man sich in Zukunft noch auf weit härtere Zeiten vorbereiten müssen. Jammern hilft da garnicht, Die jetzt getroffenen Maßnahmen sind wohl erst der Vorgeschmack auf das was kommt.
Bei uns ist immer nur von Anrechten die Rede, daß wir aber auch Verpflichtungen für die Nachkommenden haben, davon hat hier noch niemand gesprochen.
Was ich als Rente einbezahlt habe das ist bei meinem Alter schon so gut wie verbraucht.
Keine Rentenkasse war vorbereitet auf die hohe Lebenserwartung unserer Generation.
Wer weiß denn jetzt schon wie die Rentenversicherung 2020 aussehen wird!
Da wird man sich schon noch wundern!


hugo1 antwortete am 30.08.04 (23:24):

na klar eko, solche verworrenen Ansichten bzw mangelndes Wissen um die Zusammenhänge in Sachen Rente (auch andere Themen ) gibts natürlich überall. --ich finde mich ja selber hin und wieder darunter, wenn ich die "gutmütigen" Zurechtweisungen die mich auch hier im Forum treffen so interpretiere *g*
übrigens hat gerade der Herr Thierse im mdr bei der Sendung "Magdeburger Gespräch" wo es um die Montagsdemos ging ,,Einen gucken lassen.
Thierse: Die anstehende weitere Senkung des Spitzensteuersatzes wird auch viele mittlere und Durchschnittseinkommen betreffen ????? mdr 30 o8. 04 ca 22 Uhr 20 ,,da frag ich mich in welchen Regionen diese Menschen leben und denken.
übrigens mußte nicht bis zum Stammtisch nach Stuttgart fahren um bei Federweißen über Generationenvertrag und Umlageverfahren bei der Rente zu polemisieren, da kannste auch beim Googeln ne Riesenmenge seltsamer Meinungen -besonders in Foren- zu sehen bekommen.


Wolfgang antwortete am 31.08.04 (00:49):

Du hast nichts eingezahlt, heinzdieter, worauf Du einen Anspruch haben koenntest. Mach' Dich erst einmal schlau, wie unser Rentensystem funktioniert.

Das, was Du eingezahlt hast, wurde fuer die vergangene RentnerInnen-Generation ausgegeben.

Was Du haben willst, muss von den derzeit und kuenftig Arbeitenden eingezahlt werden.

Lohndumping bedeutet, dass Deine Rente gefaehrdet ist, und Du eventuell in eine leere Roehre schauen wirst. Ein Gewerkschaftsfunktionaer (warst Du nicht ein solcher?) sollte das wissen. ;-)


seewolf antwortete am 31.08.04 (03:26):

Traumtänzereien ...

Schon seit den 60er Jahren mußte aus Steuermitteln ein "Bundeszuschuß" zur Rentenkasse gezahlt werden.

DER ist ständig größer geworden - auch logisch nachvollziehbar, wenn auch nie so recht wahrgenommen.

Heute fressen die Senioren ihre eigenen Nachkommen auf. Sie geben ihr Geld am liebsten im Ausland aus (der Mensch braucht ja erstmal die Sonne) - oder für billige ausländische Produkte - und kümmern sich nicht drum, wo ihre Enkel in D noch bezahlte Arbeit kriegen könnten. Hauptsache ist, daß "Ryan-Air" für 29,-- ä nach Gran Canaria fliegt...

Alles eine Lachnummer für Simpels


heinzdieter antwortete am 31.08.04 (05:38):

Also Wolfgang mit der Gewerkschaft hatte ich nur einmal zu tun und als ich sie brauchte ließ sie mich in Stich.
Über unser Rentensystem ( auch aus der Zeit von H. Bismarck )weiß ich ganz gut Bescheid.
Mein Rentenanspruch wird duch systematisch von unseren Verantworlichen in den Keller gefahren, denn es werden doch aus den Rentenrücklagen, pardon es gibt ja fast keine mehr, doch auch andere Leistungen z. B. für Nichteinzahler erbracht. Zwar gibt der Bund vor, Ausgleichzahlungen hierfür zu leisten, die aber keineswegs ausreichen.
Mit ist klar in paar Jahren die Rentenkasse leer ist und die gutgläubigen Zahler (Jahregänge 1930 aufwärts) aus der alten BRD stehen mit leeren Taschen da.
Wer alber schreit und demonstriert, wenn es einmals zur Sache geht, wohl nicht die Wessis.


ricardo antwortete am 31.08.04 (09:21):

seewolf
Du siehst es so wie ich, wir Alten sollten uns mit Forderungen bedeckt halten.
Auf uns warten zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben, um das Los unserr älteren Mitbürger leichter zu machen.
Es gibt viel zu tun.
Nur so können wir auf Dauer den Jungen Entlastung bringen.
Die Altenfürsorge steckt noch immer in den Kinderschuhen.


Wolfgang antwortete am 31.08.04 (10:27):

Allgemein gesehen und anerkannt wird wenigstens, dass unsere staatlichen Sozialsysteme (vorneweg das Rentensystem) vom Faktor 'Arbeit' abhaengig sind - just von dem Faktor, der derzeit billig wie Dreck wird.

Das ist nicht nur toedlich fuer die, deren einzige Einkommensquelle ihre Arbeitskraft ist... Das ist auch toedlich fuer die, die aus dem Faktor 'Arbeit' alimentiert werden (von denen, die noch arbeiten).

Egal, sagen die nicht-arbeitenden und urlaubenden Rentner-Schlaumeier, ich muss nicht mehr arbeiten, ich hab' ja meine Rente - das sagenhafte Füllhorn, aus dem ewig Geld fliessen soll.

Das wird sich aber schnell aendern. Der Weg zum Kollaps der Rentenversicherung wird per Lohndumping noch ein wenig schneller gehen.


maggy antwortete am 31.08.04 (11:06):

@ ricardo
"Auf uns warten zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben, um das Los unserer älteren Mitbürger leichter zu machen..."

.....dem stimme ich Dir voll und ganz zu. Hauptsächlich aus diesem Grunde bin ich seit über 9 Jahren ehrenamtlich tätig.

Internet-Tipp: https://www.oldenburger-tafel.de


Wolfgang antwortete am 31.08.04 (11:26):

Es besteht dank der derzeitigen Politik der SCHROEDER, CLEMENT, MERKEL, STOIBER + Co. begruendete Hoffnung, dass es noch viel mehr arme Menschen geben wird, die auf Armenkuechen (in Neusprech 'Tafeln') angewiesen sein werden.

Wenigstens fuer die Ehrenamtlichen (die gar nicht so ehrenamtlich arbeiten, wie sie das vorgeben) boomt die Branche. ;-)


hugo1 antwortete am 31.08.04 (11:31):

ohhh seewolf :"Heute fressen die Senioren ihre eigenen Nachkommen auf. Sie geben ihr Geld am liebsten im Ausland aus,,,,,,,,*g*
nu haste es tatsächlich fast geschafft, ich fühl mich schon ganz mies, hab total schlechtes Gewissen, (hab ich überhaupt eines ? )die armen daheimge-, ach Quatsch zurückgebliebenen ,,,,,,,,,*g*
,wir sind nämlich schon fast wieder beim Kofferpacken,,und haben uns sooooo auf den Urlaub im warmen Süden gefreut.
,,endlich mal wieder etwas für die Gelenke tun, den Bewegungsapparat, die deutschen so überbelasteten Naturschutz und Landschaftsschutzgebiete nicht zertrampeln, den z.Z überall auf den Feldern sich für den Flug in den Süden ( dann werden wir von denen dort abgelöst) fettfressenden Kranichen, Gänsen usw ihre Ruhe gönnen,,
,der angemotteten Lufthansa, dem Bordpersonal den am Hungertuch nagenden Cateringgesellschaften, der DB oder den Parkplatzbetreibern unter die Arme greifen, dem Neckermann seine Existenzsorgen nehmen, dem deutsche Animationsteam applaudieren,,,,,,,,,ich glaube nicht, das von unserem All-inklusive Urlaubsgeld, ( auch da gibst wieder Deutsche zuhause die darüber meckern ) die dortigen Einheimischen sehr viel davon zu sehen bekommen.
übrigens , die Schnorcheausrüstung, die Koffer, die Fotoausrüstung und sonnstige Ausstattungen für die Reisen, alles in Deutschland gekauft ,,obs deutsche Wertarbeit ist entzieht sich meiner Kenntnis,(hoffe ich wenigstens,,ab und zu steht sowas ähnlich mit "made in" drauf- obwohl das hin und wieder heutzutage auch noch sehr fraglich ist )
,,und wenn wir nicht das ganze Jahr über bei allen Einkäufen ständig auch auf den Preis achten würden,, dann gäbs für uns keine Urlaubsreise ,,denn die Rente reicht eben für ne eigene deutsche Yacht, für ähnlich attraktiven Urlaub in Deutschland mit Sicherheit nicht aus.
,,hab gerade mal spasseshalber unter Bayern Pauschalurlaub nachgeschaut, die bringens fertig und bieten mir 4 Wochen Halbpansion für 1900 Euro an oder nur Übernachtung mit Frühstück über 1000 Euro,,,dazu : Eigene Anreise, Parkgebühren an jedem Ausflugsziel, +Mittagessen + Abendbrot +Getränke ,,entsprechen 1700 ä
dann Eintrittskarten für Besichtigungen, Hallenbad, Veranstaltungen ,,, also in Summe ohne Skipass und sonnstige Edelausgaben mehr als 3000 Euro müßten wir locker lockermachen ,,neeeee seewolf , ich muss bei meinem Leisten bleiben ,, nix wie weg siehe Überschrift *gg*
,,damit unser Kinder und Enkel mal in Ruhe ihren Urlaub in unserer Wohnung verbringen können, und nicht ins billige Ausland touren müssen ,,,*g*


ricardo antwortete am 31.08.04 (11:41):

Hallo Maggy
Das freut mich zu hören, es gibt doch immer mal Lichtblicke hier.
Du hast sicher auch Freude an deiner Initiative, den Link schaue ich mir an :-)))

Ich beteilige mich an einem regelmäßigen Treff der Freiburger Internetsenioren und bin seit vielen Jahren in einer Seniorentheatergruppe.
Bei alten Leuten gibt es leider immer wieder Ausfälle durch Krankheit und dem Ende.
Aber es hilft, die letzten Jahre zu bestehen.
Ist die Rente nicht auch so wie ein Gehalt, eine Verpflichtung?


rolf antwortete am 31.08.04 (12:16):

heinzdieter,
die Rentenrücklagen dienten schon immer nur dem Ausgleich von Beitragszahlungsschwankungen, bei gutgefüllten Kassen reichten sie, wenn ich mich recht erinnere, ein halbes Jahr, es kann auch ein Jahr gewesen sein. Dieser Zeitraum wurde immer wieder reduziert, reichte aber nie zur Sicherung zukünftiger Renten.
Die Rücklage federte nur verspätete Zahlungen ab, gegen ausbleibende bei Insolvenzen etc. konnten sie nicht schützen, auch daher die Verringerung der Rücklagen.


BarbaraH antwortete am 31.08.04 (13:01):

Ich möchte einen Artikel von Prof. Dr. Christoph Butterwegge in der heutigen Ausgabe der Frankfurter Rundschau empfehlen. Butterwegge leitet die Abteilung für Politikwissenschaft und ist Geschäftsführender Direktor des Seminars für Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln.

>>Deutschland droht eine doppelte Spaltung

Mit Hartz IV wird nicht nur die Wohlstandskluft zwischen West und Ost tiefer, sondern auch die zwischen oben und unten

Mit den von der Politik eingeleiteten Sozialreformen wächst das Armutsrisiko in der Mittelschicht. In der Folge franst die bürgerliche Mitte in Westdeutschland aus, in Ostdeutschland konnte sie sich gar nicht entwickeln. Der Autor warnt, dass die Armut sogar noch zunehmen werde und von ihr vor allem Kinder getroffen würden.<<

https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/dokumentation/?cnt=495822

Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/dokumentation/?cnt=495822


heinzdieter antwortete am 31.08.04 (19:34):

Was bringt uns den überhaupt HARZ IV ??
345.-- Euro als Grundbetrag im Osten 331:-- Euro
400.-- Euro max Mietzuschuß
also 745.-- EURO oder ca 1420 .-- DM
Wenn der Ehegatte im festen Arbeitsverhältnis steht, dann sieht etas anders aus.
Wenn man auch etliche 100.000.- Euro auf der Bank hat, dann ebenfalls.
Wenn man auch noch eine Villa mit 250qm Wohnfläche mit der Ehefrau ohne Anhang bewohnt dann erst recht.
Aber sind denn solche Arbeitslosen denn überhaupt berechtigt auf Grund ihres Vermögen Sozialhilfe also ALG II zu beziehen. Sozialhife (ALG II,) die durch unser Steuergelder finanziert wird, dient doch nicht dazu solche Arbeitslose zu unterstützen!!!!
Aber jetzt zum Thema: NIX WIE WEG !!
Wer will denn in der heutigen Lage überteuert einkaufen?? Jeder schaut doch auf den Preis und vergleicht ihn mit Wettbewerbsangeboten.
Also muß billig produziert werden und wenn nicht bei uns dann ebenfalls im Ausland.


BarbaraH antwortete am 31.08.04 (22:55):

>>Sozialhife (ALG II,) die durch unser Steuergelder finanziert wird...<<

Die Leute haben ihr (Berufs-)Leben lang ihren Beitrag zur Arbeitslosenversicherung eingezahlt. Wenn sie nun, sagen wir mal mit Anfang 50, arbeitslos werden und damit kaum eine Chance auf einen neuen Arbeitsplatz haben, werden sie nach einem Jahr bzw. nach 18 Monaten zum Sozialhilfeempfänger.

Welchen Wert hat eine derartige Versicherung?


ricardo antwortete am 31.08.04 (22:58):

Heute im TV
Zum Ärger der Inhaber von Fachgeschäften kaufen die Deutschen immer mehr Billigware und verschärfen dadurch die Lage der soliden deutschen Firmen.
Nicht umsonst ist eins der wenigen Worte, die im englischen aus der deutschen Sprache übernommen wurden
das Wörtchen
Angst [ aengst]
Und aus dem französischen nehmen wir das Wort
Courage!
Die brauchen wir nämlich.


hl antwortete am 31.08.04 (23:07):

Weder "Angst" noch "Courage" verschafft dem Ottonormalverbraucher das nötige "Kleingeld" um in einem Fachgeschäft einkaufen zu können.


maggy antwortete am 31.08.04 (23:30):

Hallo ric,
ich beziehe noch keine Rente. Darauf muss ich noch einige Jährchen warten :-)
Auch vor dem Rentenalter kann man ehrenamtlich tätig werden. Ich fing mit 50 Jahren damit an.

@ heinzdieter
im Ausland wird schon lange billig bzw. billiger produziert. Trotz allem ist in Deutschland Reichtum vorhanden, aber es verteilt sich eben nur auf Einige.

Dazu fällt mir das Lied von Udo Jürgens ein:

Ich glaube, daß der Acker, den wir pflügen
Nur eine kleine Weile uns gehört.
Ich glaube nicht mehr an die alten Lügen,
Er wär' auch nur ein Menschenleben wert.

Ich glaube, daß den Hungernden zu speisen,
Ihm besser dient als noch so guter Rat.
Ich glaube, Mensch sein und es auch beweisen,
Das ist viel nützlicher als jede Heldentat!

Refrain
Ich glaube,
Diese Welt müßte groß genug,
Weit genug,
Reich genug
für uns alle sein!

Ich glaube,
Dieses Leben ist schön genug,
Bunt genug,
Grund genug,
Sich daran zu erfreu'n!

Ich glaube, daß man die erst fragen müßte,
Mit deren Blut und Geld man Kriege führt.
Ich glaube, daß man nichts vom Krieg mehr wüßte,
Wenn wer ihn will, ihn auch am meisten spürt.

Ich glaube, daß die Hut und ihre Farben
Den Wert nicht eines Menschen je bestimmt.
Ich glaube, niemand brauchte mehr zu darben,
Wenn der auch geben würd', der heut' nur nimmt!


.... gute Nacht euch allen


Internet-Tipp: https://www.udojuergens.de/start.htm


maggy antwortete am 31.08.04 (23:58):

@ Wolfgang
Du schreibst oben:
Wenigstens fuer die Ehrenamtlichen (die gar nicht so ehrenamtlich arbeiten, wie sie das vorgeben) boomt die Branche. ;-)

......irren ist menschlich!

Ich lade Dich gerne in meine Stadt ein. Dann darfst Du den z.Zt. 63 ausschließlich ehrenamtlich arbeitenden Tafelhelfern gerne über die Schulter schauen!


BarbaraH antwortete am 01.09.04 (00:01):

Danke für das wunderschöne Lied, maggy.
Ich hatte es noch nie gehört.

>>Ich glaube, daß man nichts vom Krieg mehr wüßte,
Wenn wer ihn will, ihn auch am meisten spürt.<<

Wie wahr...


rolf antwortete am 01.09.04 (01:01):

maggy,
vielleicht dachte Wolfgang dabei an die "ehrenamtlich" tätigen Politiker, die fette Aufwandsentschädigungen beziehen.


pilli antwortete am 01.09.04 (02:45):

nix wie weg...

die ehenamtlichen kommen!

so schallt es aus vielen verwaltungszentralen, wenn wieder mal die leutchen mit dem helferkomplex gefrustet vor den türen stehen.

es hat sich gerettet wer kann, vor den hilfeversuchen von freunden, die nicht mehr einschätzen können, watt nun anderen helfen könnte und die nun, die macht in der hand, die menschleins drangsalieren können mit all dem guten, watt ett so hat. :-)

...

Nur kein Ehrenamt

Willst Du froh und glücklich leben,
laß kein Ehrenamt dir geben!
Willst du nicht zu früh ins Grab
lehne jedes Amt gleich ab!

Wieviel Mühen, Sorgen, Plagen
wieviel Ärger mußt Du tragen;
gibst viel Geld aus, opferst Zeit -
und der Lohn? Undankbarkeit!

Ohne Amt lebst Du so friedlich
und so ruhig und so gemütlich,
Du sparst Kraft und Geld und Zeit,
wirst geachtet weit und breit.

So ein Amt bringt niemals Ehre,
denn der Klatschsucht scharfe Schere
schneidet boshaft Dir, schnipp-schnapp,
Deine Ehre vielfach ab.

Willst du froh und glücklich leben,
laß kein Ehrenamt dir geben!
Willst du nicht zu früh ins Grab
lehne jedes Amt gleich ab!

Selbst Dein Ruf geht Dir verloren,
wirst beschmutzt vor Tür und Toren,
und es macht ihn oberfaul
jedes ungewaschne Maul!

Drum, so rat ich Dir im Treuen:
willst Du Weib (Mann) und Kind erfreuen,
soll Dein Kopf Dir nicht mehr brummen,
laß das Amt doch and'ren Dummen.
(nicht von Wilhelm Busch!)

...

:-)


Medea. antwortete am 01.09.04 (07:45):

.... und genau daran, wie in diesen dummen Versen
"besungen", krankt unter anderem auch unsere Gesellschaft .... :-((

Genau hingucken, wofür ich mich engagiere,
dann aber auch mit Spaß dabei.

Gestern mit 'meinem' kleinen Marcel (gerade in die zweite Klasse gekommen) lesen geübt - was haben wir beide lachen müssen ob der Verwechslungen, die sich so leicht einschleichen können - und die Gummibärchen sind auch nicht zu kurz gekommen.

Vielleicht ist es auch der etwas überholte Name "Ehrenamt" aus früheren Zeiten, der Leute abschreckt?


Karl antwortete am 01.09.04 (08:08):

"Ich glaube, daß man die erst fragen müßte,
Mit deren Blut und Geld man Kriege führt.
Ich glaube, daß man nichts vom Krieg mehr wüßte,
Wenn wer ihn will, ihn auch am meisten spürt."

Genau das ist auch die Kernaussage von Michael Moores beeindruckendem Antikriegsfilm: Fahrenheit 9/11


pilli antwortete am 01.09.04 (08:09):

dann sollte es vielleicht "spaßamt" genannt werden; aber da werden sie krakeelen, die" amtlichen der ehre wegen"...

da würde sie ihnen doch geraubt die ehre, watt amtliches tun zu dürfen :-)

wer sollte mir denn verbieten, mich hilfreich einzusetzen und alles weit wech zu wünschen, watt nur im entferntesten nach "ehrenamt" mieft?

"im stillen wirken"...

las ich einmal, gilt wohl auch nix mehr...

:-)


maggy antwortete am 01.09.04 (10:06):

das Thema hier heißt ja "Nix wie weg" und damit war sicherlich NICHT das Ehrenamt gemeint. Vielleicht schaffen wir es aber, Ehrenämter nicht zu sehr zu verallgemeinern?
Auf diesem Gebiet tummeln sich im wahrsten Sinne des Wortes sehr viele, und ich weiß natürlich nicht, mit welcher Einstellung sie es tun. Ich kann nur für mich sprechen.

Zurück zum Thema:
Ric....was hat denn La Fontäne nun gesagt? Ich hatte keine Lust, mir das anzuschauen :-)

Antikriegsfilm: Fahrenheit 9/11
Noch nicht gesehen, aber etwas informiert:

Amerikas liberaler Frontkämpfer Michael Moore ("Bowling for Columbine") serviert weniger eine Dokumentation über einen Politskandal als viel mehr den aufwändigsten Präsidenten-Abwahlspot der Filmgeschichte. Dafür wurde er in Cannes mit der Goldenen Palme geehrt.


eko antwortete am 01.09.04 (10:22):

Obwohl es nicht so recht zum Thema passt, muss ich aber doch noch zum Thema "Ehrenamt" etwas sagen.

Diese "dummen Sprüche", wie sie jemand genannt hat, haben wir, die "Ehrenamtlichen" immer mit viel Humor uns gegenseitig vorgetragen.

Leute, die ein "Ehrenamt" nur um der "Ehre" willen übernehmen, die meinen, man müsse ihnen von morgens bis abends pausenlos wegen ihres "unermüdlichen" Einsatzes auf die Schulter klopfen, die danach gieren, ständig und riesigen Dank dafür zu bekommen, die meinen, dass sie, und nur sie allein, das Richtige zu tun in der Lage sind, die sind von den "echten" Ehrenamtlichen gar nicht gerne gesehen, sie machen zuviel Wind drumherum.

Man tut, was man tun muss, weiß, dass das, was man leistet, notwendig ist, und macht im Übrigen kein großes Aufhebens davon. Und wer sich über ausbleibenden Dank mokiert, der ist nicht zu einem Ehrenamt geeignet und sollte lieber zu Hause bleiben.

Nur so zwischendurch gesagt!


Wolfgang antwortete am 01.09.04 (10:24):

Es sei 'natuerlich', wurde gesagt, per Lohndumping und Arbeitsplatzvernichtung, immer billigere Waren zu erzeugen.

'Natuerlich' ist das zwar nicht, aber ein Merkmal einer kapitalistisch organisierten Volkswirtschaft ist es schon.

In solch einer Volkswirtschaft ist das Waren-Erzeugen nicht der Zweck der Veranstaltung, sondern Mittel zum Zweck. Der Zweck ist, aus Geld mehr Geld zu machen, das moeglichst vollstaendig bei den KapitaleigentuemerInnen verbleiben soll.

Einen gravierenden Nachteil haben solche Volkswirtschaften: Sie neigen zur Ueberproduktion... Weil sie so erfolgreich sind im Lohndumping und im Arbeitsplatzvernichten, fehlen nachher die Kaeufer fuer die produzierten Waren.

Die einzelwirtschaftliche, also betriebswirtschaftliche Vernunft fuehrt die gesamte Volkswirtschaft in den Ruin - ist, volkswirtschaftlich gesehen, die schiere Unvernunft.


ricardo antwortete am 01.09.04 (15:52):

Die Fontäne hat ziemlich posaunt.
Lauter Sachen gesagt, die alle gern hören wollten
Mehr Lohn inne Tasche, die Reichen besteuern und natürlich die Renten erhöhen.
Damit wird auf wundersame Weise die Konkunktur anjekurbelt..
Echt geglaubt hat ihm das wohl keiner, aber man hört sie gerne, die Märchen in der Dämmerstunde :-)))))


heinzdieter antwortete am 01.09.04 (19:47):

Ich lese hier von kapitalitischen Volkswirtschaften.
Eins steht schon fest die sog. sozialistischen Volkswirtschaften haben sich wohl nicht bewährt; s. DDR und restlicher ehemaliger Ostblock;denn Planwirtschaft,
die ja nicht auf die Bebüfnisse des freien Marktes eingeht,
ist nicht überlebensfähig.
Der Beweis, das eine von den Bedürfnissen der Verbraucher abgestimmte Volkswirtschaft funktioniert, ist vielfach erbracht ( USA, GB,DK, etc).
Natürlich besteht hierbei auch die große Gefahr, das sich Regierungen maßlos verschulden, oder Gewerkschaften über das eigentliche Ziel hinaus schießen. Aber auch hier greift der Automatismus der Normalisierung S. GB unter Frau Thatcher gegen die Gewerkschaften.
Auch bei uns in der BRD wird der Automatischmus greifen.
Die Regierung Schröder macht zwar zaghaft die ersten Schritte.


Wolfgang antwortete am 01.09.04 (21:23):

Du musst lernen, heinzdieter, dass Unternehmungen in kapitalistischen Volkswirtschaften - wenn man vom Zweck der Unternehmung ausgeht, aus Geld mehr Geld zu machen und dieses moeglichst vollstaendig den KapitaleigentuemerInnen zukommen zu lassen - in aller Regel aeusserst erfolgreich sind.

Es ist ihr Erfolg (und nicht etwa ihr Misserfolg), der sie und mit ihnen die gesamte Volkswirtschaft und den Staat und die Sozialsysteme in Schwierigkeiten bringt.

Vielleicht hilft Dir diese Webseite:

https://www.sociologicus.de/lexikon/lex_soz/s_z/ueberpro.htm

Internet-Tipp: https://www.sociologicus.de/lexikon/lex_soz/s_z/ueberpro.htm


heinzdieter antwortete am 02.09.04 (05:49):

Ich lebe in dieser sog. kapitalistischen Volkswirtschaft und das ganz gut.
Diese kap. Volkswirtschaft ist der eine Teil unserer Demokratie, die andere ist unsere Regierung, die selstverständlich auch von dieser beeinflußt wird anstatt einen Gegenpol zu bilden und dem kapitalistischen Ausblühunhgen Widerstand entgegen zusetzen.
Aber was passiert, die letzten vier Regierungen haben doch alles in den Sand gesetzt, Hochdeutsch sie haben diese Staat abgewirtschaftet mit einem nicht großen Anteil unserer Gewerkschaften in Verbindung mit der Großindustrie
So und nun was tun?
Die Industrie sucht sich neue Standorte im Ausland um preisgünstiger zu produzieren; doch verständlich.
Anfang der neunziger Jahre versuchte man es in den neuen Bundesländern, teilweise sogar mit Erfolg.


BarbaraH antwortete am 02.09.04 (10:15):

Na klar investieren die Wirtschaftsbosse im Ausland. Der deutsche Michel hat ihnen ja zu genügend Spielgeld verholfen:

>>WACHSTUMSROULETTE

Deutsche Bank kauft faule Kredite in China

Die Deutsche Bank steigt in das riskante Geschäft mit "faulen Krediten" in China ein. Das Angebot ist gigantisch.

Peking - In den kommenden drei bis fünf Jahren will die Bank eine Milliarde Dollar in den Kauf von faulen Krediten oder notleidenden Vermögenswerten investieren.<<

Quelle: SPIEGEL ONLINE vom 02.09.04
https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,316196,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,316196,00.html


ricardo antwortete am 03.09.04 (18:42):

Es gibt sie immer noch
Die Schwarmgeister des Sozialismus.
Und wir lassen uns ein auf den Streit um die bessere Staatsform.
Vielleicht gibt es mal ein Experiment mit Duldung der UNO.
So wie eine Steinzeitsiedlung
könnte man auch mal ein sozialistisches Paradies auf einer Insel (Rügen?)
mit lauter Idealisten, hier Anwesende inbegriffen leben lassen und dann nach Jahren das Ergebnis prüfen
Und wenn sie das überlebt haben, kann man das Experimant ausdehnen auf Meklenburg Vorpommern :-)))))))


Wolfgang antwortete am 03.09.04 (20:41):

Eine Volkswirtschaft, auch eine kapitalistische Volkswirtschaft, heinzdieter, hat sehr wenig zu tun mit der Staatsform, in der diese Volkswirtschaft eingebettet ist. Da gibt es alle Variationen politischer Herrschaft, in denen eine kapitalistische Volkswirtschaft gedeihen kann... Vom faschistischen Ein-Parteien-Staat, ueber eine Polizeidiktatur bis hin zu einem Mehr-Parteien-Staat mit 'demokratisch' genannten Elementen.

Real existierendee Kapitalismus (genauso wie real existierender Sozialismus) und Demokratie beissen sich allerdings bestaendig.

Ausserdem sind es nicht die Regierungen, die in kapitalistischen Staaten die Herren des wirtschaftlichen Geschehens sind. Das sind die wenigen grossen Kapital-EigentuemerInnen, die sich ihre Regierung halten und diese nach Nuetzlichkeitserwaegungen und streng nach 'demokratischem' Prozedere ein- oder auswechseln lassen.

Mit der grossen Koalition der SCHROEDER, CLEMENT, MERKEL, STOIBER + Co. sind die Bosse derzeit ganz zufrieden. Die sorgen fuer Lohndumping und Arbeitsplatzvernichtung, was immer gut ist fuer den Profit.


Wolfgang antwortete am 03.09.04 (20:54):

Heute titelt SPIEGEL ONLINE: 'GENERAL MOTORS: Der Standortkampf ist voll entbrannt' (s. Webtipp). Die GM-Manager wollen eine Fabrik in Europa schliessen - die in Ruesselsheim (Deutschland) oder die in Trollhaettan (Schweden).

Eine von beiden Belegschaften wird es treffen. Spaeter vielleicht beide Belegschaften.

Alles zum Wohle der Profite von General Motors (GM).

In kapitalistischen Volkswirtschaften ist das so.

Webtipp...

SPIEGEL ONLINE - 03.09.2004
GENERAL MOTORS: Der Standortkampf ist voll entbrannt
Der US-Autokonzern General Motor hat nach Auffassung des Vorstands in Europa ein Werk zu viel. Der Kampf zwischen der Opel-Fabrik in Ruesselsheim und dem schwedischen Saab-Werk in Trollhaettan um die Gunst der Konzern-Oberen ist voll entbrannt. Fuer Ruesselsheim ist das Rennen noch keineswegs gewonnen.
Von MICHAEL KROEGER
https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,316493,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,316493,00.html


jo antwortete am 04.09.04 (19:18):

Nun ja, vielleicht auch nur zur Vermeidung von Verlusten. Das kann sich nämlich ein Unternehmen nicht leisten, wenn es lebensfähig bleiben will. Woher soll sonst das Geld für Investitionen kommen?

In kapitalistischen Volkswirtschaften ist das so - vielleicht gibt es aber irgendwo ein Wirtschaftssystem, das die Unternehmen mit Investitionskapital beschenkt?


Wolfgang antwortete am 04.09.04 (21:33):

Es gibt nirgends ein alternatives Wirtschaftssystem. Der Kapitalismus triumphiert. Die Reichen werden reicher, und die Armen werden aermer.

Die Loehne sinken weltweit.

Auch auskoemmliche Arbeitsplaetze werden immer weniger.

Auf den Faktor 'Arbeit' setzende Sozialsysteme (besonders das deutschen Rentensystem) werden diesem Angriff auf den sie tragenden Faktor nicht mehr allzulange standhalten.

In kapitalistischen Volkswirtschaften ist das so.


seewolf antwortete am 05.09.04 (03:27):

... und weil es nirgends ein alternatives Wirtschaftssystem gibt, wird das EINE pausenlos zur Ultra-Scheiße erklärt :-)


ricardo antwortete am 05.09.04 (10:09):

Das Wort Kapitalistisch eignet sich hervorragend für Schimpfereien:
Kapitalistenschwein war ein gängiger Ausdruck bei die Kommunisten.
Während hingegen meine Mutter schon eher liebevoll neckend von den Sozzen gesprochen hat und da konnte ich mir eigentlich nur gute, wenn auch etwas törichte Menschen drunter vorstellen.
Nun bin ich aufgewachsen unter den Kapital schw....und habe mich vergeblich zeitweise angebiedert an die Arbeiterklasse.

Die haben früher nie jemanden anerkannt, der keine Schwielen an den Händen hatte
Das war kein Arbeiter.

Gibts hier wohl auch nicht!


mart antwortete am 05.09.04 (10:37):

dazu fällt mir nur ein:

«Sozialistisch reden, kapitalistisch fressen»


Aber ich habe ernsthaft Probleme mit diesen Schlagwörtern "sozialistisch" (wird wohl oft im Sinne von kommunistisch gebraucht - deshalb hat sich die österreichische sozialistische Partei vor einigen Jahren in sozialdemokratische Partei unbenannt)und "kapitalistisch".

Eine erfolgreiche Zukunft wird wohl in einer Ökosozialen Marktwirtschaft bestehen.

Das hieße, daß Mechanismen eingebaut werden müssen, um sowohl die externen Belastungen der Produktion, des Verbrauchs und der Entsorgung in den Produktpreis zu inkludieren als auch die soziale Grundsicherung zu gewährleisten.

Und hier spießt es sich wohl.

Aber "alle bekommen mehr" und "Belastungen werden gesenkt", so wie es die Sozialdemokratische Partei in Österreich gerade kürzlich als Oppositionspartei gefordert hat, gehört zu den Geschichten aus dem Wolkenkuckucksheim.


Wolfgang antwortete am 05.09.04 (10:55):

Wie jemand aus meinen Beitraegen herauslesen kann, ich sei fuer eine sozialistische oder gar fuer eine kommunistische Planwirtschaft a la UDSSR und ihrer Satelliten, wird mir immer ein Raetsel bleiben.

Ich bin Unternehmer. Ich verhalte mich in meinem eigenen Bereich unter den gegebenen wirtschaftlichen Umstaenden, so, wie das betriebswirtschaftlich vernuenftig ist.

Ich habe immer in diesen Foren darauf hingewiesen, dass Unternehmer unter den gegebenen wirtschaftlichen Umstaenden gar nicht anders handeln koennen (bei Strafe ihres Untergangs), als ihre Profite zu maximieren und ihre Kosten zu minimieren (wozu auch die zweibeinigen Kostentraeger und die durch sie verursachten Arbeitskosten gehoeren).

Zur Wahrheit gehoert aber, deutlich zu sagen: Betriebswirtschaftliche Vernunft ist, von allen Wirtschafts-Akteuren angewendet, volkswirtschaftlich gesehen die schiere Unvernunft.

Deshalb noch einmal: Kapitalistische Volkswirtschaften haben eine systembedingte Tendenz zur Selbstzerstoerung. Wer das nicht sehen will, und wer der nicht politisch gegensteuern will, darf sich nicht wundern, wenn solche Volkswirtschaften gelegentlich kollabieren und es zu sozialistischen oder kommunistischen Experimenten kommt.

Oder, anders ausgedrueckt: Wer etwas tun will gegen den drohenden Kollaps und gegen ziemlich blutige real existierende sozialistische bzw. kommunistische Experimente, muss dafuer sorgen, dass das real existierende kapitalistische Experiment ein fuer alle hinreichend auskoemmliches und erstrebenswertes wirtschaftliches Leben (das ist weit mehr als Armenspeisung oder Sozialhilfe) ermoeglicht.


Wolfgang antwortete am 05.09.04 (11:11):

Uebrigens: Es ist absurd (aber typisch fuer die deutsche Diskussion), 'Kapitalismus' als Schimpfwort abzutun.

Wer im angelsaechsischen Bereich Wirtschaftswissenschaften studiert hat und/oder sich staendig schlau macht, was dort von Wirtschaftswissenschaftlern, Unternehmern, Politikern wirtschaftswissenschaftlich geforscht, gelehrt, gedacht wird, der weiss, dass 'Kapitalismus' eine gaengige Bezeichnung fuer eine bestimmte, ziemlich klar definierte volkswirtschaftliche Ordnung ist.

Ein Arbeitsbegriff ist 'Kapitalismus' - nicht mehr, aber auch nicht weniger.