Zur Seniorentreff Homepage
Google
Web  ST 

Aktuell ChatsPartnersucheFreundeKleinanzeigenLesenReisen ShopHilfe


Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   PDS gegen die Republik

 77 Antwort(en).

jo begann die Diskussion am 18.08.04 (19:58) :

Ich hatte hier ein Thema eröffnet, das leider nicht in die Richtung lief, die ich gewollt hatte - daß nämlich Lothar Bisky den Besitzstand stürzen - äh nein, stützen - möchte, zeigt doch bei allem Versprechen wahrscheinlich die wahre Denke dieses Mannes und seiner Leute.

Wieviel müssen wir - betrachtet man sich die pervertierten Montagsdemonstrationen - unter dem Deckmantel der Solidarität - die Ossis haben mit sich selbst solidarisch zu sein - noch nach "drüben" blechen, bis wir uns das Wohlwollen dieser Herrschaften erkauft haben?


hugo1 antwortete am 18.08.04 (20:39):

ohh jooo ,,welcher Teufel hat Dich denn heute geritten ? das tut mit tatsächlich richtig weh, falls Du den Hauptsatz

:Wieviel müssen wir-,- noch nach "drüben" blechen, bis wir uns das Wohlwollen dieser Herrschaften erkauft haben?

Genau diese Art einer Diskussion ist es, die einen Keil zwischen uns treiben kann, und das wirste doch wohl ( so meine Meinung) bestimmt nicht wollen. ,,genau diese Argumentation baut diese "Herrschaften" mächtig auf, gibt ihnen eine Steilvorlage nach der anderen und sorgt für den nötigen brauchbaren, lenkbaren Unmut in der Bevölkerung.

,,da drängts mich, diese Art des Überzeugens mal etwas auf die Spitze zu treiben mit einigen ähnlich verworrenen Gedanken

Warum arbeiten die faulen Ossis nicht ?
warum meckern sie nur ?
warum müssen wir Wessis auf soo vieles verzichten, nur um die Ossis zu ernähren ?



Haben diese Ossis vor der Wende nur Däumchen gedreht und ein Leben in Hülle und Fülle geführt ?.
Haben sie sich selbst unter Halloo und Jubel von Ihrem Job getrennt und sind voll überschäumender Freude zum Arbeitsamt gerannt ?
Haben sie voller Begeisterung die Stillsetzung der Betriebe, gefordert, den Verkäufen der Filetstücke durch die Treuhand an schmierige Betrüger für nur eine D-Mark zugestimmt ?
Haben sie je gewünscht von den westdeutschen „Brüdern und Schwestern durchgefüttert zu werden und denen auf der Tasche zu liegen ?
Haben sie die Voraussetzungen selber geschaffen, die Messer selber geschliffen um damit aus reinem Übermut in das soziale Netz von früh bis spät Riesenlöcher zu schneiden ?

Haben sie also auf ganzer Linie versagt, sich zu dämlich angestellt, sich einlullen und übertölpeln lassen und damit jeglichen Anspruch auf brauchbare Hilfe verspielt. Geschieht ihnen also ganz recht, wenn sie sich nun auch noch vom kläglichem Rest ihres Ersparten trennen dürfen. (wieder eine Verantwortung weniger , denn Reichtum verpflichtet und mit Reichtümern umzugehen haben diese doofis sowieso nie gelernt.
Also kann der Rest der Nation aufatmen, sich mit Blick auf die Habenichtse mit der ach so freigiebigen Hand auf die stolze Brust eines -ach so fleißigen, aufopfernd schuftenden, selbstlos zugunsten o.g. Faulpelze auf nochhöheren Lebensstandard verzichtenden- Bundesbürger klopfen.
,,ist doch klar daß da keine Hand mehr frei ist , und wer reicht schon einem Tölpel, einem Versager die hilfreiche Hand ??

nee, ich möchte auf diese Art von "Geschenken" die einem die Luft abdrücken ( demnächst sollen ca 42% der für die Agenda geplanten Beträge von ca 10 Mrd ä als besondere Gabe in den Osten fliessen)liebend gerne verzichten und dafür -falls überhaupt, Hilfe zur Selbsthilfe ,,,,,,,


Mulde antwortete am 18.08.04 (20:43):

@Jo
Egal wie man über den Mann denken mag!
Es ist unfair aus einem falsch ausgesprochenem Wort
sofort einen politischen Wert zu machen.
Bist Du in der Lage in dessen grauen Zellen hineinzusehen?
Was hat Adenauer und andere für ein Unnsinn rausgehauen!
Lass bitte 14 Jahre nach der Wende die Kirche im Dorf.
Den Sinn der Montagsdemos sollte man hier aus Fairnis nicht diskutieren, besonders dann wenn man die internen Verhältnisse nicht kennt.
Du betonst die Ostförderung
Was meinst Du was an Steuern wieder zurückfließt.
Millionen und aber Millionen!
Beispiel
Karstadt zahlt nur die Lohnsteuer und Krankenversicherung
in den Orten wo er ein Kaufhaus hat.
Plus Grundwertsteuer, wenn Die dann nach Ablauf der Verträge voll wirksam wird schliesst man die Filiale
alle anderen Steueren Umsatz-Körperschaft usw gehen
an das Mutterhaus in diesem Fall an das Finanzamt dieses Ortes
In der Regel also wieder zurück woher es kam.
So ist es mit den Firmen jeder anderen Branche.
Hoch Tief Riesnbaukonzern zahlt nicht in Leipzig
dort wie gesagt verbleibt nur die Lohnsteuer.
Was bleibt dann von der Förderung?
50% oder mehr?


Mulde antwortete am 18.08.04 (20:52):

@ Jo fast kann man der Meinung sein
Du nagst am Hungertuch?
Das war ein Schuß in den berühmten Ofen!


Mechtild antwortete am 18.08.04 (20:56):

@ Jo
Nur ganz kurz!
Früher haben viele Ossis gejammert. Jetzt jammern scheinbar die Wessis. Die PDS muss man ja nicht lieben, aber es ist gut, dass es sie gibt.
An der Wiedervereinigung habenn viele verdient,aber am meisten Westdeutsche. Also hör auf zu jammern Jo.
Geblutet haben die Sozialkassen. Hör auf zu jammern Jo. Hier wurde so gearbeitet; Gewinne privatiesieren und Verluste vergesellschaften.
Mechtild Wessie


matti antwortete am 18.08.04 (22:02):

@ Jo

Dein Beitrag hat mir fast die Sprache verschlagen. Es ist genau das, was die Menschen im Osten immer noch die Grenzen (im Kopf der Westler) fühlen lässt.

Wir alle haben gewusst, dass du Vereinigung nicht umsonst zu haben ist, aber ich bin nach wie vor sehr glücklich, dass ich sie erleben durfte und ich hoffe, sehr viele Menschen mit mir.

Grüsse von Matti


jo antwortete am 18.08.04 (22:18):

Eine Reaktion dieser Art aus dem Osten - für mich liegt zumindest Dessau weiterhin in Mitteldeutschland - war zu erwarten. Gejammert habe ich hier und eben in keiner Weise.

Einer meiner Ossi-Freunde in Weimar, den ich schon vor der Wende besuchte, sagte mir mal: Wieso, wir haben doch mit uns selbst solidarisch zu sein? - Ich empfinde nur die Ossi-Haltung den Wessis gegenüber allmählich unerträglich. Erst wollte man dort die D-Mark, und nachdem das nun nicht funktioniert hat, geht man auf die Straße, angestiftet durch die PDS - der Sprachlapsus sollte nicht bagatellisiert werden, sondern lässt tief blicken -, um das zu erreichen, woran die SED gescheitert ist.

Nach 15 Jahren der Transfers von dreistelligen Milliardenbeträgen dorthin hätte man doch, meine ich, etwas draus machen können und müsste jetzt nicht wieder auf die Straße gehen, um vom Land immer noch mehr einzufordern, was es nicht leisten kann, nicht zuletzt wegen der Auspoverung durch den "Osten".

Der Keil zwischen uns - nicht zwischen Dir und mir, Hugo, Mulde nehme ich aus - besteht, und er wird durch diese pervertierten Montagsdemonstrationen vergrößert und nicht dadurch, daß wir diese Attacke auf den Staat, der hier im Westen in Konkurrenz mit dem Osten erfolgreich aufgebaut worden ist, stillschweigend hinnehmen. Das mag Herr Schröder mit Rücksicht auf seine mageren Wahlaussichten wohl tun, aber wir Nicht-Politiker dürfen sagen, was wir denken, sogar im Seniorentreff.

@mati

Richtig, ich bin in Halle / Saale in die Schule gegangen und habe mich auf wenig so sehr gefreut, dorthin wieder einschränkungslos kommen zu können. Umso größer jetzt die Enttäuschung, die derzeitigen Straßenerpressungen durch den frustrierten SED Pöbel sind der Gipfel - nachdem ich das Anfang der 90er Jahre noch getan habe, denke ich jetzt - warum kehren wir nicht wieder zu deutscher Zweistaatlichkeit zurück - dann könnte man dort doch sehen, woher die Resourcen kommen? Schade, daß es Dir die Sprache verschlägt - das sind doch Dinge die man denken dürfen sollte??


Mulde antwortete am 18.08.04 (23:14):

Jo !
Du hast nichts aber auch nichts inn den 14 Jahren begriffen.
Lies nochmal Hugos Argumente durch und antworte darauf.
Frage bei Humbold -Deutz in Köln nach wer sie mit den neuesten Verfahren zur Zementproduktion vor der Insolvenz bewahrt hat.
Frage mal die Hunderte von Pleitiers die billig Fabriken
erworben haben um sie teuer weiter zu verkaufen.
Frage mal die Hunderttausende die über Nacht arbeitslos wurden nur weil ihre Werke auf dem Weltmarkt im Wege waren.
Weil die Treuhand sie zu billig Preisen verschleudert hat.
und besonders siehe unter Deinem Bett nach ob nicht ein PDS
dort nächtigt
Wern hat Angst vor dem schwazen Mann??
Deinen Argumente kommen um Jahre zu spät.
Du stöhnst und stöhnst nimmst einen sprachlich Lapsus
als Anlass als wäre das ein Angriff auf die BRD.
Selbst hast vor lauter stöhnen nichts aber nichts zur Hand
um die Arbeitslosigkeit zu beseitigen.
Bringe mal dazu Deine Gedanken hier ein:
Das ist in jeden Land ein Problem wenn man das Volk ohne Arbeit lässt,.
dann fängt es anzu gären.
Da beginn mal nachzudenken.
Alles andere ist gelinde gesagt Nonsens was Du da vorbringst.
Tatsachen sprechen eine andere Sprache als Deine Meinung


matti antwortete am 18.08.04 (23:22):

@ Jo

Darauf muss ich einfach noch einmal antworten.

Ich finde deine Worte 'den frustrierten SED Pöbel' unerträglich. Leben wir nicht in einer Demokratie, in der jeder wählen darf und kann, was er möchte? Ob es sich dabei um 'Pöbel' handelt kannst du und ich nicht beurteilen.

Wir sind doch die, die ausreichend versorgt sind und die Ängste um Arbeitslosigkeit und Armut nicht nachvollziehen können. Also sollten wir lieber still sein und nicht mit Steinen werfen.

Gruss von Matti


jo antwortete am 18.08.04 (23:36):

Es sieht jeder, daß hier das "Volk" vor den Karren politischer Interessen gespannt wird. Und daß diejenigen, die den Mob aktivieren, die Nachkommen der Machthaber sind, denen unsere Ossis so sehr nachtrauern - und die diese angeblich nicht mehr und wir sicher überhaupt nie - haben wollten, sieht man auch.

Ich möchte erwähnen, daß die Organisatoren jetzt nicht einmal Oskar Lafontaine gestatten wollten, in Leipzig eine Rede zu halten - das hätte die Aktion politisch untermauert und wäre der Straßenwillkür wohl doch ein wenig zu sehr entzogen worden - mit anderen Worten: man hätte nicht mehr Rabbatz machen können.

Nein, Staatsgefährdung müssen wir nicht hinnehmen, auch wenn das jene anstreben; diese Einschränkung gibt es schon, es gab in der Vergangenheit durchaus entsprechende Verbote. Und wer unsere Freiheit und Demokratie ausnutzt oder mißbraucht oder untergraben will, dem darf man schon die Rote Karte zeigen, auch wir hier.


rebbia antwortete am 18.08.04 (23:49):

Hört auf zu streiten !!!

Ich lebe gern in Deutschland und ich kenne keinen Unterschied zwischen Ost und West - Nord und Süd.

...nur? wir necken uns -- und das ist das Salz in der Suppe


dazu ein Zitat:

Je mehr der Mensch glaubt, desto weniger weiss er.
Je weniger er weiss, desto dümmer ist er.
Je dümmer er ist, desto leichter kann er regiert werden.


matti antwortete am 18.08.04 (23:58):

Entschuldige Rebbia,

wenn du das necken nennst, dann hast du nichts verstanden und ich streite niemals mit niemanden. Ich konnte die Beiträge von Jo nur nicht unkommentiert stehen lassen, aber ich werde nichts mehr dazu schreiben.

Es sind die Unverbesserlichen, die mir mein Herz schwer machen.


jo antwortete am 19.08.04 (00:04):

Unverbesserlich? Wer ist gemeint? Die SED Rabauken auf den Straßen von Leipzig?


rebbia antwortete am 19.08.04 (00:38):

@ matti --- oh nein -- d u bist es, die/der nichts vesteht oder verstehen will!

Was nannte ich "necken"?
Lies und verstehe es richtig !!!

Ich meinte -- wir "untereinander" o h n e politisch tätig zu werden -- und?? das tut gut -- ist auch leicht verständlich.

Beispiel: Die nordische Keckheit versteht sich sicher gut mit der rheinischen Frohnatur oder mit den liebeswerten Sachsen usw.


Felix antwortete am 19.08.04 (01:28):

Und ich naiver Nachbar glaubte fälschlicherweise immer, dass ihr glücklich und stolz auf eure wiedererlangte Einheit seid.
"Zieht die Mauer wieder hoch ..!" habe ich von Wessis brüllen gehört. Die Brüder und Schwestern aus dem Osten verderben den Familiensinn!
Eigentlich eine schlimme Gesinnung .... würde ich meinen!


julchen antwortete am 19.08.04 (04:43):

Davon mal abgesehen!
Wie will man denn ein vereintes Europa auf die
Beine bringen, wenn man sich zu Hause schon
in die Kniekehle tritt?


mart antwortete am 19.08.04 (08:25):

Und ich dachte mir, was wäre, wenn dort nun Menschen anderer Herkunft und/oder anderer Religion wohnen würden?

Da würde das Geschrei von der braunen Soß, dem braunen Sumpf, den braunen Ecken hier im St. unüberhörbar laut und schrill erklingen.:-)

Meine Lieben, bedenkt bei eurer gegenseitigen Zerfleischung daran, daß aufgrund der EU-Vorgaben in Zukunft für jeden EU-Bürger, gleich ob einmal gearbeitet oder nicht, rechtliche Ansprüche auf die Sozialleistungen des jeweiligen EU-Staates entstehen, in dem der in Not geratene EU-Bürger gerade lebt.

Das bedeutet, wenn ich einfach simpel weiterdenke, daß die Sozialleistungen in Deutschland, die trotz Harz IV noch immer im Mittelfeld der EU liegen, sich in Zukunft nach unten bewegen werden. Und dasselbe gilt natürlich für alle EU Staaten mit guter sozialer Absicherung.-)


Medea. antwortete am 19.08.04 (08:52):

Wer profitiert von den Montagsdemonstrationen?

Es ist die einst führende Staatspartei, die PDS, und das ist geradezu eine Ironie der Geschichte, schließlich fiel deren Machtmonopol
nicht zuletzt durch die damaligen Montagsdemos zusammen wie ein Kartenhaus.
Was ist auf den Transparenten zu lesen?
Da wird ein überholtes Anspruchsdenken herumgetragen in der Art, 'der Staat wird es schon richten'.....
Ein Erbe der untergegangenen DDR, das nach wie vor in den Menschen herumgeistert.
Bei der SED-Diktatur war man eine klare Linie der Partei gewohnt. Aber in einer Demokratie sieht das eben - Gottseidank - anders aus.

Was will Hartz IV verändern?
Es besteht die dringende Notwendigkeit einer Sozialreform und die wird für die Zukunft die wichtigste und komplexeste Sozialreform in der Geschichte der Bundesrepublik werden.
Sie ist unumgänglich, wenn der Verstand der Menschen wieder runter von den Emotionen und rein in die Realität rutscht, besteht eine Chance zur Einsicht.


jo antwortete am 19.08.04 (10:38):

@Felix

Ja, da habt Ihr vielleicht nicht genau genug hingeschaut. Man wollte die D-Mark haben und nach Mallorca reisen können, das war's. Es gab genügend Ossis, die nach Fall der Mauer die äußere Sicherheit verloren sahen - nicht nur militärisch-politisch, sondern auch gegenüber Kriminalität, Drogen, Prostitution und was der Segnungen der kapitalistischen Marktwirtschaft so sind.

Und umgekehrt: Es gab kurz vor 1989 eine Umfrage unter den Bürgern der damaligen Bundesrepublik, die erbrachte, daß 50% die DDR als Ausland verstanden - Richtung Süddeutschland vermutlich mit zunehmender Tendenz. Sooo groß war die Sehnsucht also wohl tatsächlich nicht mehr.

Das hinderte nicht, die Mauereröffnung als großes Erleben in Erinnerung zu haben - ich stand am ersten Morgen nach am Fernsehen verbrachter Nacht an der Grenze in Schlutup (bei Lübeck) und habe mit den ersten dort auftauchenden DDR-Menschen gemeinsam Tränen vergossen. Heute sind es eher Tränen der Entäuschung und des Zornes.


Felix antwortete am 19.08.04 (12:05):

Armes Deutschland ... wie wollt ihr mit den eingewanderten Fremden ... mit ihrer euch wirklich ungewohnten Lebensart und andern Kulturen ... jemals friedlich auskommen, wenn ihr eure eigenen Brüder und Schwestern mit ihren etwas abweichenden Charakter ablehnt?


jo antwortete am 19.08.04 (12:41):

Das mag ein Problem sein oder werden, aber ich habe mir sagen lassen, daß es auch in der Schweiz ganze Städte - nicht nur Ghettos in Städten - mit einem Ausländeranteil von über 30% geben soll und man dort darüber auch nicht so ganz glücklich ist.

Sicher ist, daß das kein nationales, sondern ein europäisches Problem ist, wie ich alleine in diesem Jahr an verschiedenen ausländischen Orten - die aber immerhin alle EU Mitglieder sind - beobachten konnte.

Der Eindruck, der sich da vermittelt: Bild aus der Europahauptstadt Brüssel - bei Anklicken der URL (eine Seite aus meiner HP) hier:

Internet-Tipp: https://michalowsky-online.de/my/photo_8/europa/bw15.htm


Tobias antwortete am 19.08.04 (15:26):

Hallo Mulde, was du da vorbringst, die Industrie der DDR wäre wettbewerbsfähig gewesen, war und ist ein ( dein )Wunschgedanke. Ich war nach 1990 in Leuna, Gera, Leipzig und viele anderen Städte aber von brauchbaren Industrieanlagen war da weit und breit nichts zu sehen. Die meisten Anlagen hatten Schrottwert, übriggebliebenes aus dem 1000 jährigen Reich. Auch in Dessau habe ich wenig verwertbares entdecken können. Diesbezüglich bitte ich dich auf dem Boden der Tatsachen zu wandeln.

Ich wiederhole mich wenn ich hier nochmals schreibe : Viel Menschen in den neuen Ländern hätten gerne alte Versorgungsmentalität der damaligen DDR . Mit der Freiheit aber kam auch die Eigenverantwortung und daran fehlt es vielen Bürgern in den neuen Ländern.


Mulde antwortete am 19.08.04 (17:24):

Tobias
streite es doch gar nicht ab, das manche westliche Technologie wir auch gerne genutzt hätten.
Nur glaube mir so einseitig der Föderungstransfer geschildert wird ist er nicht.
Die Transfergelder sofern sie durch Lohn und Gehalt
in die "konsumketten" gelangen gehen sie aus die Förderung
wieder raus und erscheinen als Gewinn bei irgendeinen
Finanzamt der gebrauchten Länder.
Das ist unbestreitbar so ist am Ende aus dem 1 ä nur noch
60 Cent Ostförderung.
Das ist eine fiktive Zahl also auch wandelbar!
Tobias
Du erwähnst die Ostprodukte nun weis ich nicht was Du gesehen hast und wie tief du hinter die Gardinen geschaut hast.
Fakt ist aber es wurde gerade zu dieser Zeit massiv von
den Medien durch unqualifizierte Bereichterstatter alles in Grund und Boden geredet.leider wirkt das heute noch nach!
Nimm Leuna und Bitterfeld- Wolfen deren Produkte
waren in bestimmten Wirtschaftszweigen in derBRD durchaus
gefragte Artikel.
Nur den sog. Sibersee zwischen Wolfen und Bitterfeld
den haben nachweislich die Vorgänger von ORWO Wolfen
angelegt und wer war das? "Die Agfa"
Nur das wurde bewusst verschwiegen.oder mußte es???
Du erwähnst Dessau dort war man stark im Westgeschäft mit
E-Motoren für Indusrie und Schifffahrt und natürlich
Schiffsgetriebe für Howalt und Belgien und was weis ich noch
Zab - Zementanlagenbau die haben Humbold-Deutz vor der
Insolvenz gerettet mit ihrer Projekktierung das soll zu der Zeit das modernste Verfahren gewesen sein.DAs ist allgemein bekannt
Nimm die eh.malige Schultheissbrauerei die wurde von
Paukaner München bewußt übernommen für ein Appel und ein EI
um deren Mittedeutschen Markt zu beherrschen.
natürlich die Rezeptur nicht zu vergessen
Nimm die Tiermedizin beim Seruminstitut die waren führend
in der Schweinepest -Hühnerpest - und in der Großflächen
Impfung bei Fuchstollwut
Nur die Standen westdeutschen Pharma Firmen im Wege
unter anderem gehörte die heut so gelobte "Insel Riems"
im Greifswalder Bodden die Tierseuchen Insel
das Forschungspersonal ist aber im wesentlichen das gleiche geblieben Komisch nicht war!
Das Serumwerk hat wieder schwarze Zahlen nach dem man bestimmte Personalimporte wieder hat gehen lassen.
die Froßflächen Impfung per Hubschrauber wird heute wieder gen´macht mit dem gleichem Serum nur jetzt ist da keine Ostentwicklung mehr jetzt ist ist ja ein Seruminstitut aus der BRD komisch !!

im Moment also zur Zeit ist eine Baufirma "Siemer und Müller"am Pleite gehen 150 Leute Aufträge noch und nöcher
das Mutterhaus in Bremem muß Insolvenz beantragen.
Da lässt man doch eher ein Teil im Osten kaputt gehen.
man hat auch von der OstFörderungg in Bremem gelebt.

Das Du auf bestimmte Dinge die Du gesehen hast hinweist
ist Dein legitimes recht
Nur ich vertrage nicht solche Hasstiraden wie von dem Eröffner dieses Thema
Der verurteilt zigtausende Mensche zuMob und Pöbel
aus gesicherter Entfernung ohne deren Beweggründe
zu kennen
Die Leute Leute der PDS sind genau so Mensche die zur BRD
Stehen wie alle anderen., das gibt ihm aber nicht das
Recht sie voller Hass zu Verbrechern zu machen.
Da werde ich allergisch.
Ich lass mir nun mal nicht den Geburtstag abstreiten
uns ich entschuldige mich auch nicht, das ich immer in
meiner Heimatstadt lebe.
Habe auch keinen Grund das zu ändern!
Das werter Tobias wollte im guten Sinne Dir nur mitteilen
mfg
mulde


juergenschmidb antwortete am 19.08.04 (17:59):

Habe mir überlegt, ob ich auch Senf ablassen soll, denn offensichtlich hab ich zu wenig Wissen über die geschilderten Zusammenhänge:

Also, das mit PDS und Profit bei den Montagsdemos ist schon ein Stück Widerspruch, denn dieses durch den raffiniertesten Mann Deutschlands, Gregor, gewendete Gebilde PDS ist nur Trittbrettfahrer.
Die Treuhandstelle hat sicher auch viel Unfug angestellt, aber das Hauptproblem scheint auch mir darin zu bestehen, dass der Mentalitätswechsel der Ostländer nicht geklappt hatte: Anschieben bis zum ..., war nämlich der Westseite Haupterfolg.
Ich jedenfalls habe das Gefühl, die sich hier im ST duellierenden Lager werden beide nicht der Lage gerecht, da alles so pauschal klingt.

Ich hatte nur wenige Kontakte mit früheren DDR-Bürgen, eines kurz nach 89, wo ich mich wunderte, dass in diesem teuren Urlaubsland Zypern, das ich damals erstmalig bereiste, so viele "Ossis" waren, alle waren liebe nette Menschen, aber ich fragte mich, wieso reisen die in Scharen gleich in das teure Zypern, Slogan war damals: jetzt kommen wir mal dran.

Desweiteren ist eine Tatsache, dass jährlich an die 80 Milliarden Euro aus dem Steueraufkommen als Zuschuss in die Rentenversicherung fliessen, wusstet ihr das alle.

In München findet man viele Menschen aus den Ostländern in allen möglichen Positionen, sind offensichtlich recht fleissig alle.

Es wird noch mehrerer Generationen bedürfen, dass die nun 15 Jahre währenden "Anlaufprobleme" vergessen sind, gegenseitiges Bewerfen ist sinnlos und kontraproduktiv.


eko antwortete am 19.08.04 (18:16):

Toll, nicht wahr? Was die DDR - Wirtschaft so alles konnte und wo sie doch sooo viel besser war als die westdeutsche Wirtschaft.

Wie konnte es dann dazu kommen, dass die DDR am Schlus total bankrott war und sich übers FJS einen Milliardenkredit beim "KLassenfeind" beschaffte und dann noch mehr haben wollte und es dennoch nicht zum Überleben langte ?

Grübel - grübel !!!

Im Ernst:

Macht nur so weiter!! Beschmeisst Euch gegenseitig mit Dreckbatzen der schlimmsten Art, die Foren werden ja weltweit gelesen und jeder amüsiert sich darüber, dass "die Deutschen" offenbar doch nicht zusammenpassen.

Ich finds z...K.....


jo antwortete am 19.08.04 (18:25):

Was mir als Konsument von Ostprodukten erinnerlich ist, die Qualitätsansprüchen auf dem Weltmarkt (nicht nur in der Bundesrepublik) standhielten, sind wenige wirkliche Markenartikel - das waren Kameras (Praktika), Meißener Porzellan und Volkskunst aus dem Erzgebirge. Das durfte man bezeichnenderweise bei einem Besuch dort nicht kaufen und mitnehmen, denn diese Artikel dienten dort der "Valuta"-Beschaffung, wie es so merkwürdig hieß.

Außerdem gab es in Supermärkten hier Elektrogeräte für den Haushalt zu kaufen mit einer Markenbezeichnung, an die ich mich nicht mehr erinnere - sie waren billig, denn die DDR-Währung war nichts wert. Alles andere ging in die sozialistischen Bruderstaaten, die genauso arm dran waren - und das Wegbrechen dieses Marktes hat schließlich die wirtschaftlichen Probleme in den östlichen Bundesländern ausgelöst.

Ich finde, Mulde braucht sich nicht so aufzuregen - nach meiner Erinnerung sind 1989 wir Wessis auf die Ossis offen und aufgeschlosen zugegangen - nur, als sich dort mehr und mehr diese Forderungsmentalität entwickelte, die jetzt in den pervertierten Demo's gipfelt, setzte hier Zurückhaltung und Nachdenken ein.

Und noch Eines: Hier unten ist ene URL, über die man Online ostalgische Produkte erwerben kann - sehr nett, da können Ossi's ins Träumen geraten und sich an die glücklichen Zeiten unter Ulbricht, Honny und Stasi zurückerinnern - sie kommen nicht mehr.

Internet-Tipp: https://www.osthits.de/shop/index.php


hugo1 antwortete am 19.08.04 (20:01):

Die DDR war : Pleite, Bankrott,Überschuldet, die Industrie war marode alles war Schrott,,,solche und noch difamierendere Floskeln wurden liebend gerne von bestimmten Leuten sehr hintergründig gerne in den Mund genommen und liessen den bundesdeutschen Blätterwald damit rauschen,,,
dem würd ich gerne mal etwas grundlegendes (auch Einzelbeispiele gibts zu hunderten) entgegenstellen, wenns auch bei Einigen nichts nützen wird weil sie auf diesem Auge blind sind.
Von den damaligen Ländern des RGW (Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe) war die DDR wohl die mit Abstand am Besten positionierte, was die Produktion den Lebensstandard, die Auslandsminusdifferenzen usw anbelangt.

Wie erklärt man sich, das genau die damals -um vieles rückständigeren, verschuldeteren, unproduktiveren- Bulgarien, UdSSR, CSSR, Polen , China usw. bis heute absolut keine Konkursmeldung abgaben und das, ohne die (vermeintlich Alle Mängel beseitigenden ) Milliardentransvers ?
Wer erwähnt schon , das die DDR bis zuletzt alle Kredite bedienen konnte, überall gerne gesehener Kreditnehmer war im Gegenteil auch eine Menge Auslandsguthaben hatte.(habt ihr mitbekommen wie großzügig Kohl und Schröder allein gegenüber der SU auf die Rückzahlung der alten Verbindlichkeiten gegenüer der DDR verzichteten und Volksvermögen verschleuderten ?
Hat jemand von Euch je gelesen oder gehört, das irgendein DDR Betrieb die Löhne oder Gehälter nicht mehr zahlen konnte ,das irgendein Staatsdiener auf sein monatliches Salär warten musste ?
Das wären echte Indikatoren einer beginnenden Pleite gewesen.,,,man sollte die Definition der Begriffe Pleite, Konkurs, Überschuldung usw. anerkennen und nicht laufend im Munde führen, nur weil es sooo schön miesmachend, erniedrigend, beleidigend klingen.
Die DDR Bürger waren mit Ihrer- in finanzpolitischen Belangen desorientierten und teilweise unfähigen, aber auch übernationalen Zwängen unterliegenden- Regierung bestraft genug.
Da sollte man sich gehässige Bemerkungen und Einstufungen der Lebensleistung der Ossis etwas verkneifen.
Das würde die Souveränität die ich mir von Leuten wünsche, die Wert auf Bewunderung und Anerkennung der eigenen Leistung, die bestimmt auch nicht nur wie in einem Schlaraffenland in den Schoß fiel, deutlich in meiner Achtung für diese, heben.


eko antwortete am 19.08.04 (20:36):

Lieber hugo,
nun halt mal ein, bitte!

Es geht nicht darum, die Leistungen der DDR - Bürger herab zu setzen. Ich habe großen Respekt vor den Leistungen dieser Menschen, die es verstanden, unter widrigsten Umständen eine bankrotte DDR - Wirtschaft noch am Laufen zu halten. Es ist auch nicht beabsichtigt, an diesen Leistungen zu rütteln.

Wenn aber unser Dessauer Mitschreiber mulde so aufdreht und tut, als sei die DDR - Wirtschaft der Retter der westdeutschen Betriebe gewesen, also da geht mir schon der Hut hoch, mein Lieber.

Ich war im Februar 1990 in Leipzig, habe die letzte damalige Montagsdemonstration noch miterlebt. Ich habe das kümmerliche Warenangebot in der Stadt mit eigenen Augen gesehen, die Trostlosigkeit der Stadt, ich konnte direkt vergleichen, weil ich wenige Stunden zuvor noch andere Bilder im Westen vor meinen Augen hatte. Ich habe die schäbigen Warenangebote im Kaufhaus am Alex in Berlin gesehen, das trostlose Einerlei in den Gaststätten, die holprigen, löchrigen Straßen, die Ärmlichkeit an allen Ecken und Enden. Klapprige Uraltstraßenbahnen, und und, und. Mir könnt Ihr nichts vormachen.

Ich habe aber auch die allmähliche Wandlung hin zum Besseren mit eigenen Augen gesehen, in Berlin, Leipzig, Dresden, Eisenach. Überall bessere Straßen, die Städte aufmöbliert, Gehwege neu und vieles mehr. Da komme mir doch keiner und behaupte, der West.Ost-Transfer sei stantepede wieder nach Westen zurück geflossen. Da sind doch Werte geschaffen worden, die vorher nicht da waren, nun tut doch mal nicht so!

Was aber in vielen ostdeutschen Landsleuten noch drinsteckt, ist die Mentalität, dass "dor Staat" für alles zu sorgen habe. Das haben einfach viele in den neuen Ländern noch nicht kapiert, dass das in einer richtigen Demokratie anders läuft. Da ist Eigeninitiative gefragt. Und diejenigen von Euch, die das begriffen haben, gehen ganz bestimmt nicht auf die Straße. Das sind in erster Linie die ewig Gestrigen und solche, die ihre Einstellung noch nicht geändert haben.

Und da sahnt nun die fast schon totgesagte PDS reichlich ab, ohne zu sagen, wo denn das Geld herkommen soll, das sie für die Demonstrierenden einfordert.

Von Hartz VI sind die Westdeutschen genauso betroffen, aber so ein Zirkus wird hier nicht veranstaltet.

Tut mir leid, aber das musste ich mal sagen.


jo antwortete am 19.08.04 (20:42):

Ich verstehe nicht, wieso man sich - nicht zuletzt aus mehr oder weniger fernem Ausland - darüber wundert, daß es angesichts der Geschichte unseres Landes zu kontroversen Diskussionen kommen kann.

Die Teilung des Landes läßt sich nicht so leicht überwinden, wie manche - auch ich - sich das gedacht hatten. Europa, wie Julchen meint, wird daran indes nicht scheitern, und Ablehnung unserer "Brüder und Schwestern" - Floskel aus Zeiten der Teilung - liegt da auch nicht drin.

Gehässigkeiten sind allerdings hier, wie Hugo meint, nicht erfolgt, und Eko's Dreckbatzen schlimmster Art sehe ich auch nicht fliegen. Und wenn es ein Argument wäre, daß wir hier weltweit gelesen werden - dann sollte man allerdings so manche Diskussion unterlassen.


hugo1 antwortete am 19.08.04 (21:56):

danke eko und danke jo ,,,auf ähnliche Reaktionen Eurerseits hab ich direkt gewartet.
Das relativiert doch gleich und glättet etwas die negativ erscheinenden "Spitzen" einer hart am Rande zum Beleidigen geführten Diskussion. ( kann ja nicht Jeder so,n dickes Fell haben wie ich )
, für Diejenigen, die tagtäglich die Spalten der Horrorpresse füllen müssen, machte und macht es sich doch besonders fündig und füllig mit Schmutz zu werfen, anstatt einer sachlich korrekten Berichterstattung -und seien es auch noch so depremierende Fakten wie die, die mit zum Untergandszeremoniell der ehemaligen DDR beitrugen.

( an der Wortwahl einiger Diskussionsschreiber kann ich sehr wohl erkennen, wem es nicht leicht fällt auf diesbezügliche Berichte kritisch zu reagieren ).

Beispiel gefällig ?
Zitat:
"Bereits Anfang der achtziger Jahre hatten die Auslandsschulden der DDR 24 Milliarden West-Mark erreicht. ... Kontinuierlich nahm in den achtziger Jahren die Produktivität der Wirtschaft weiter ab, zugleich sank die Qualität der Waren, die in den verrottenden, umweltverseuchenden Betrieben erzeugt wurden ...
Ende der achtziger Jahre kam die DDR nur noch dank übler Machenschaften und Manipulationen halbwegs über die Runden - durch Konkursverschleppung und Devisenschinderei in großem Stil: für Valuta-Mark verkaufte die SED (teils zu diesem Zweck eigens verhaftete) politische Gefangene, geraubte Antiquitäten, historisches Kopfsteinpflaster und die Erlaubnis, auf ihrem Staatsgebiet bundesdeutschen Müll zu deponieren."
Jochen Bölsche/Norbert F. Pötzl; in Der Spiegel vom 15. November 1999, S. 200.

mit solcher Wortwahl begeistert man vielleicht einige durch DDR-Willkür persönlich Betroffene und fernsichtige Unbeteiligte.
für die vielen Millionen Menschen die sich mit Ihrem damaligem Umfeld, ihrem Betrieb ihren Staat engagierten und vielleicht sogar identifizierten muss dies allerdings wie Hohn klingen. Auch mit Beleidigungen kann man Menschen zu Trotzreaktionen animieren und hat dann bald die nächsten Gründe für weitere ähnliche Schlagzeilen und Berichte.
Wenn verständlicherweise auch dadurch die PDS bei den nächsten Wahlen die 5% Hürde überspringen sollte.


rolf antwortete am 20.08.04 (10:18):

Die PDS steht wenigstens zu ihrem Ursprung, bei den „Blockflöten“, allen voran die CDU, fällt es nicht auf, sie waren ja auch in den gebrauchten Ländern vertreten, konnten also unauffällig die alten Mitglieder übernehmen.


schorschie antwortete am 20.08.04 (11:20):

Ich finde es vollkommen richtig das die Ostdeutschen auf die Straße gehen,denn diese Politik hat nichts mit Reformen zu tun.Wir trägen Westdeutschen sollten uns daran ein Beispiel nehmen und nicht die alte Geschichte immer aufwärmen,was wir alles nach drüben gegeben haben.Es handelt sich schließlich um Deutsche und wir haben ganz andere Länder mit Milliarden Geldspritzen versorgt ohne Gegenleistung und die halbe Welt hängt doch dran an den deutschen Sozialsysthemen und dies ist für mich ein wirkliches Ärgernis.


mart antwortete am 20.08.04 (14:17):


Folgender Zeit- Artikel bringt für mich interessante Aspekte von Demokratie und Gleichheit:

Die Ideologie der Wohlfahrt
Das Streben nach Gleichheit produziert immer mehr Ungleichheit

von Dominique Schnapper

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2004/08/20/321406.html


ricardo antwortete am 20.08.04 (16:26):

Mart
den Artikel habe ich auch gelesen,
Das Streben nach immer mehr Gleichheit geht zu Lasten der Freiheit.
Die sogenannte "Solidarität" unseligen angedenkens aus DDR zeiten möchte wieder nach oben.
Wohin so etwas führt das haben die ehemals sozialistischen Staaten durchlitten.
Müssen wir diese Lekion erneut lernen?
Ich hoffe doch nicht.
Bewahre uns der Himmel vor der La-Fontäne!


eko antwortete am 20.08.04 (21:01):

@ hugo:

Ich hoffe, dass Du noch einmal hier reinschaust, denn ich möchte Dir noch ein paar Gedanken vermitteln.

Es ist eine ganz allgemeine Art der Menschen, bei unangenehmen Erlebnissen Jahre später in sogenanntem "Erinnerungsoptimismus" zu machen. Auf einmal ist das, was sie da erlebt haben, doch gar nicht mehr so schlimm und man sieht die Sache nur noch in rosa Farben und schön verbrämt.

Seid vorsichtig, liebe Ossi's, dass Ihr nicht allzu sehr in diese Falle lauft. Ansätze dazu sind ja schon vorhanden.

Andererseits, wenn der mulde so loslegt, dann kann ich mich des Eindrucks nicht verwehren, dass der Mann möglicherweise damals ein Teil des "Systems" war. ( Ich will ihm ja gewiss nichts Böses anhängen, aber seine Worte können einen schon zu so einer Überlegung bringen!) Es wäre ja auch nichts Schlimmes, schließlich, wo sind sie denn alle geblieben, die damals bei Euch das Sagen hatten?

Und dann frage ich mich schon, warum unsere ostdeutschen Landsleute 1989 so aus dem Häuschen waren, als die Grenze aufging, wenn doch die ostdeutsche Wirtschaft so proper und voll gelaufen sein sollte ?

Das, was Du da aus dem Spiegel zitiert hast, sind doch Tatsachen, hugo, da kommste doch nicht dran vorbei. Ein Schalck-Golodkowski war doch kein Phantom! Oder das "Eintrittsgeld", das ich bezahlen musste, wollte ich mal von Westberlin aus einen Besuch in "Berlin, der Hauptstadt der DDR" machen, 1:1 Zwangsumtausch, obwohl ich mir dafür "nüscht", aber auch schon gar nix kaufen konnte, wißt Ihr das vielleicht gar nicht ? Ich könnte noch viele Beispiele nennen, aber was soll das bringen ?

Und Hartz IV ? Ja bitteschön, alle, die hier so empört dagegen Sturm laufen, sollen doch erst einmal sagen, wo das Geld herkommen soll, um das bisherige System zu finanzieren. Es ist ein Leichtes, auf "die da oben" zu schimpfen, aber keiner hat ein Rezept, wie es denn anders gehen soll.

Der Fehler, den die Regierung gemacht hat, ist eben der, dass sie die Menschen nicht ausreichend vorher informiert hat. Und auf Gewohntes verzichten zu müssen, ist immer und überall schwer.


hl antwortete am 20.08.04 (21:07):

Möchte nur auf diese "Frage" eingehen.

>>Und dann frage ich mich schon, warum unsere ostdeutschen Landsleute 1989 so aus dem Häuschen waren, als die Grenze aufging, wenn doch die ostdeutsche Wirtschaft so proper und voll gelaufen sein sollte ?<<

Sagt dir der Begriff "Freiheit" etwas?


pilli antwortete am 20.08.04 (21:34):

"Andererseits, wenn der mulde so loslegt, dann kann ich mich des Eindrucks nicht verwehren, dass der Mann möglicherweise damals ein Teil des "Systems" war. ( Ich will ihm ja gewiss nichts Böses anhängen, aber seine Worte können einen schon zu so einer Überlegung bringen!) Es wäre ja auch nichts Schlimmes, schließlich, wo sind sie denn alle geblieben, die damals bei Euch das Sagen hatten?"
-----------

ist heute der tag der unverschämtheiten?

ich will ihm ja gewiss nichts böses anhängen...


(aaaaaaber...) :-(

na eko, du hast gerade gestern erst so gut das entschuldigen geübt, meintest sogar, das ohne mich zu schaffen :-)

na los...

hier haste ne chance und kannst das noch vervollkommnen!

wenn du so vehement gegen verdächtigungen bist, warum denn erst eine aussprechen???


jo antwortete am 20.08.04 (21:44):

@hl

Es ging um die D-Mark, das Reisen nach Mallorca und vielleicht noch um West-Autos, sehr viel weiter ging der Freiheitsgedanke nicht. Ich weiß noch gut, daß unsere alten und neuen Landsleute in Mecklenburg sich voll Unverständnis darüber beklagten, daß unsere Zeitungen so dick seien, an dem Inhalt waren sie überhaupt nicht interessiert, und ein Geschenk-Abo für die "Zeit", das wir im Überschwang machten wollten, wurde gar nicht erst angenommen.

Die Zugangsmöglichkeit zu den Futtertrögen des Westens - man sprach damals von der erbleichenden DDR auch als von der Bananenrepublik - war wohl der entscheidende Antrieb für die Menschen damals.

Das sogenannte Begrüßungsgeld sorgte für endlose Schlangen vor den Ausgabestellen, nur wenige DDR-Bürger, die es immerhin auch gab und die wir sprachen, wandten sich von dieser Art von Korrumpierung ab. Das sind sicher nicht diejenigen, die heute das große Wort führen und von ihrem seligen Mauerdasein träumen.


Tessy antwortete am 20.08.04 (21:49):

.........und wenn es so war, ist das nicht auch verständlich????

Reisen, volle Futtertröge........auch das ist ein Stück Freiheit!


Mulde antwortete am 20.08.04 (22:10):

He eko!
habe den Eindruck ich liege Dir schwer im Magen
bin schon immer unvertaulich gewesen.
Ich habe Lehrlinge und Studenten zu ihren Facharbeiterprüfungen bzw Diplomen geführt ich gebe zu
nicht nach den Regeln der BRD sondern nach dem bewährten
Ausbildungssystem der DDR.
In sofern stand ich dem System nahe.
eko warum sollte ich mich dessen schämen?
eko es kommt noch schlimmer Ich war kein Genosse
und bin auch nicht auf der Demo gewesen und
doch bejahe ich die Einheit
Das wird Dir nun wohl am meisten zu denken geben wie das
zusammen passt!
Glaube in unserem Betrieb (Bauwesen) etwa 3000 Leute
also die größe etwa wie Phillip Holzman oder Hoch- Tief in Essen.Konnten wir frei und offen mit den Leitern reden
Natürlich der Respekt mußte gewahrt bleiben.
Mach das mal heute- der Weg zum Arbeitsamt ist ja bekannt.
Wir hatten sogar Baustellen in VW// auf den neuen Flughafen in München
von der Erdgastrassee mal abgesehen.
Im Libanon Neubau von Zementfabriken u.u.u.
eko warum soll ich nun meinen Lebenslauf leugnen!
Das erkläre mir mal.
Ganz hart gesagt ich will Dich nicht Kränken, das liegt Dir näher wie mir.
Du bist bei den aufgebauschten Berichten von 89/90
stehen geblieben die nachfolgende Entwicklung wird nun aus
der Fern- Wessibrille die nächsten Jahre betrachtet
Wie negativ durch Treuhand und Wirtschaftsbosse die Ebtwicklung wirkllich ist - da s berichtet kein Medium mehr.
so sind eben zigtausende über Nacht Brotlos geworden.
Das hat mit Deiner angeführten Staatlichen Obhut nichts
zu tun das ist purer Manchester Kapitalismus.
Das ist nun mein erleben in der neuen Zeit.
Mich ärgert nur persönlich wenn man uns den Ostdeutschen
alles aber auch alles in die Schuhe schieben will!
eko mal was ganz persönliches : Ich war mal als junger
Spund bei der Volksmarine hänge also aus Sympathi immer noch an der Seefahrt.
Frage doch mal den Herrn Waigel wo er die Millarden$
gelassen als er die Schiffe und Einrichtungen anstatt der
Bundesmarine zu geben sie nach Indochina - Uruquai -Argentinien, nicht verhökert nein ordentlich teuer Verkauft hat.
Frage doch mal Die Freunde der WESt CDU und FDP/ LDPD warum/ob sie die besseren Ostdeutschen waren/ Die aber
ihre Ostdeutschen Blockflöten
sehr viel lauter die Parteitage der SED begrüsst haben?
Der Kollege am Arbeitsplatz hatte anderes zu tun.
Wie gesagt eko bedenke so lange ihr uns unser Leben und
erleben streitig machen wollt, wird es keine Einheit unter uns geben
Nun trotzdem
mit freundlichen Grüssen
Mulde.
der nur verärgert ist über die horrende Desinformation.
wir leben im Kesssel ihr sehr weit weg


Mulde antwortete am 20.08.04 (22:23):

He Pilli
Bitte halt Dich da raus, aus dieser Diskussion
sie ist schon genug ausgeufert!
Ich bin nun bei einigen der schwarze Mann
Nur weil ich einige Wahrheiten aus eigenem erleben
hier gewagt habe zu äussern.
Das baber steht einem echten Ossi noch nicht zu!
Das ist die traurige Erkenntnis.
Kann aber damit leben, nach menschlichen ermessen
werde Ich keinen Körperlichen Schaden erleiden.


rolf antwortete am 20.08.04 (22:44):

mulde,
hast du pillis letzten Beitrag genau gelesen?


pilli antwortete am 20.08.04 (22:50):

Mulde,

warum solltest du deine meinung nicht schreiben?

wer anders als du kann authentischer berichten?


Mulde antwortete am 20.08.04 (23:25):

t'schuldigug Pilli!
hab wohl im ärger daneben gegriffen!
Anderds gelesen als es geschrieben/gemeint war!
mfg
Mulde


hugo1 antwortete am 20.08.04 (23:30):

ok eko da gibste mir schon wieder ein passendes Stichwort auf meine kleine "Spiegelaffäre" mit: "Das, was Du da aus dem Spiegel zitiert hast, sind doch Tatsachen, hugo, da kommste doch nicht dran vorbei. Ein Schalck-Golodkowski war doch kein Phantom!

da möcht ich uns doch gleich mal wieder diesen Spiegel vorhalten mit folgendem Auszug vom 06.12. 2002, den ich eher von einem PDS-lastigen Verlag erwartet hätte,,*g*

,,,,Gerade in Verbindung mit der Wiedervereinigung sind gewaltige und volkswirtschaftsschädigende Insiderdeals zwischen Ostdealern, Lobbyisten und CDU-Parteifunktionären gelaufen. Steuerbefreiungen für Ost-West-Deals und Übernahmen, Insidergeschäfte der Breuel-Behörde, Schalk-Golodkowski, Freund der Familie Strauß, sitzt in Bayern unbehelligt und hat 22 Milliarden DM verschwinden lassen. Der Ex-Kanzler selbst hat allein im Leuna-Deal mehrere Milliarden und die dazugehörigen Dokumente (Beweismittel) verschwinden lassen. Die Schäubles und die Schuhkartons, die Betrüger und Bilanzfälscher in Hessen kochen immer noch.,,,
Na wenn das nicht Erinnerungen wachruft und zum nachdenken anregt ?
übrigens werden im Zusammenhang mit der DDR-Pleite die utopischsten Summen genannt.
im Oktober 1989 wurde von 49 Milliarden Valutamark geschrieben
Die Deutsche Bundesbank nannte in ihrem Monatsbericht vom Juli 1990 eine Nettoverschuldung der DDR von 24,7 Milliarden
Prof. Dr. Christa Luft, beziffert in einem Interview für die Pariser "Liberation" die Brutto-Auslandsschulden der DDR auf etwa 19 Milliarden Dollar, denen neun Milliarden Dollar an Guthaben gegenüberstehen, so daß die Nettoverbindlichkeiten zehn Milliarden Dollar betragen
,und -die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 03.05.2000 setzt dem noch die Krone auf mit folgendem Beitrag :
Golodkowski besorgte 1983 über Franz-Josef Strauß einen Milliardenkredit, ohne den die DDR schon lange vor 1989 zusammengebrochen wäre. (Ausgerechnet Strauß hat das marode Regime gerettet!) *g*
,, und all diese Summen sind nur Peanuts (um mal mit den Worten der DB zusprechen) im Verhältnis zu den Geldmengen um welche es bei den Inlandsschulden geht.
,,aber da müßten wir uns über Altschuldenbetrug, Ausschaltung von Wirtschaftskonkurrenten, DDR-Pseudokredite, Erblastentilgungsfonds, Treuhandkuriositäten u.v.m. unterhalten und austauschen,,
Aber Vorsicht, das wird viele neue Fragen, Betroffenheiten, Ungläubigkeiten, Kopfschütteln verursachen,,,*g*


jo antwortete am 21.08.04 (09:44):

Ich möchte es als derjenige, der dieses Thema angeleiert hat, nochmal etwas zurechtrücken:

Es ging mir - siehe am Anfang - um die Aussage von Bisky, daß er den Besitzstand stürzen wolle und ich der Meinung bin, daß das zwar ein Versprecher war, klar, der aber nicht von ungefähr kommt und tief blicken lässt. Der späte Sieg des Sozialismus über den Kapitalismus scheint nun wieder doch nicht so utopisch zu sein, und die Massen lassen sich von wiedererwachten Klassenkämpfern und für diese auf die Straße führen.

Ich denke, auch Bürger der neuen Bundesländer sollten Einspruch dagegen einlegen, daß ein Vorgang der Tagespolitik, so gravierend und einschneidend er auch sein möge, dafür herhalten muß, den seinerzeitigen Aufbruch in die Freiheit - die leider im Wesentlichen Reisefreiheit war - und die Erinnerung an eine Ausdrucksform, in der das geschah, durch die jetzt laufenden Demonstrationen aufgewärmt wird.

Meine Entäuschung über den Gang der Dinge nach 1989 brauche ich dennoch nicht zu verhehlen, und ich habe für mich auch eine Meinung, warum das so ist. Ich war auch v o r 1989 "drüben" - einige Wessis sollen es bis heute noch nicht gewesen sein - und habe einige heftige Erinnerungen daran, die die heutige Meinung mitbestimmen.


Tobias antwortete am 21.08.04 (13:34):

Hallo Mulde, für die euch aufgezwungene Planwirtschaft mach ich doch nicht dich verantwortlich. Der Fleiß einzelner steht außer Zweifel aber die übergroße Verwaltung und Staatsbürokratie hat dieses System schneller den Garaus gemacht als die Funktionäre annahmen.

Da ich in den 60er Jahren in Pirna Glas eingekauft habe bekam ich Einblick in die Machenschaften der DDR – Auslandsvertretungen. Die Leute haben wirklich sehr preiswert geliefert, haben aber dafür oft auch Provisionszahlungen vom Käufer bekommen. Diese Provisionen wurden auf ein Bankkonto überwiesen das vorgegeben wurde. Es war übrigens Usus, auch die Vertreter aus der damaligen CSSR haben dies so praktiziert. Diese Beträge in den privaten Taschen der Funtionäre haben das Ende der Planwirtschaft noch beschleunigt.


eko antwortete am 21.08.04 (14:15):

Na, das war ja zu erwarten, dass sich jetzt Einige wieder einen Spaß daraus machen, es dem frechen und unverschämten eko wieder mal zu zeigen!

Ernst nehme ich aber lediglich die Beiträge von mulde und hugo, mit den beiden lohnt es sich wenigsten, dieses Thema durchzuhecheln. Die anderen persönlichen Zurechtweisungen sind nicht mehr als Schrott!! ( Jo, Du bist nicht gemeint und Tobias auch nicht!)

Euch beiden aber, mulde und hugo, darf ich bescheinigen, dass Ihr mich gründlichst missverstanden habt.

Ich will auch gar nicht auf Einzelheiten eingehen, dazu ist das ganze Thema zu komplex und gibt es zu viele verschiedene Standpunkte, da werden wir uns nie einig.

Deshalb mein Vorschlag:

Wir drei, eko, hugo und mulde, reichen uns die Hand und lassen das, was da schief gelaufen ist bei der ganzen Wiedervereinigung, schlicht und ergreifend hinter uns, ändern können wir sowieso nichts mehr. Fehler haben alle gemacht, hüben wie drüben, also, was solls.

Und im Übrigen bin ich so eingestellt, dass wir endlich mal vergessen sollten, dass durch Deutschland mal eine Grenze verlief, eine sehr unglückselige, die vielen Menschen Leid und Tränen ( und auch den Tod!!!) gebracht hat.

Lassen wir es sein, beständig gegenseitige Aufrechnungen zu machen und uns die Köpfe heiss zu reden.

für mich gibt es nur noch E I N Deutschland - und fertig.

Mir sind die Menschen in allen Gegenden Deutschlands gleich lieb und wert, ich mache da keinen Unterschied. Es gibt in ganz Deutschland überall liebenswerte Menschen - und es gibt auch überall Ekelpakete.

Und was das Wirtschaftliche anbetrifft, so gibt es auch da an allen Ecken Deutschlands gute und schlechte Menschen, ehrliche und betrügerische, fähige und unfähige.

Wir sollten endlich mal von diesen unglückseligen Ost-West-Vergleichen wegkommen.

Meint Ihr ( hugo und mulde) nicht auch ?

Schönen Sonntag wünscht

e k o


juergenschmidb antwortete am 21.08.04 (14:26):

Auch ich möchte an diesem Ringeltanz beteiligt werden, denn ich hatte ziemlich weit oben schon mal festgestellt, dass die Zukunft das Wichtigste ist, kaum einer der Beurteilung der Vergangenheit gerecht wird und die Verschmelzung der 16 Länder noch mehrere Generationen dauern wird.
Dies alle sage ich ohne Unterton.

Halt, den Gregor hab ich vergessen, der sei, sagte ich der raffinierteste Politiker.


Medea. antwortete am 21.08.04 (20:33):

Nach dem sehr durchsichtigen Hin und Her zur Hartz IV-Reform hat nun Angela Merkel die grundsätzliche Unterstützung für Kanzler Gerhard Schröder signalisiert.
In einem Interview stellte sie klar, daß die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe notwendig ist. Es gehe darum, "daß Deutschlands Wirtschaft endlich aus eigener Kraft strukturell wieder wächst". Ihre Partei habe Hartz IV zugestimmt, "weil das im Grundsatz richtig ist". Allerdings gingen die rot-grünen Reformen nicht weit genug.....

Nicht unumstritten sind die sogenannten Ein-Euro-Jobs, die zur Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen angeboten werden sollen. Die Bundesagentur für Arbeit sieht vor, schon vor dem Start von Hartz IV am 1.1.05 etwa 50 000 Bezieher der jetzigen Arbeitslosenhilfe ab Oktober 04 durch gemeinnützige Arbeit bei Kommunen, Kirchen oder Wohlfahrtsverbänden zu beschäftigen für 1,50 ä pro Stunde zusätzlich zur Unterstützungsleistung.

Bevor hierzu gleich wieder das große Geplärre oder Zerreden einsetzt, sollte erst einmal abgewartet werden, wie sich diese Maßnahme für die Langzeiarbeitslosen auswirkt.
Danach kann immer noch Kritik geübt werden.


Wolfgang antwortete am 21.08.04 (20:49):

Die MontagsdemonstrantInnen werden sich nicht abspeisen lassen mit dem von der SCHROEDER-Administration heute verbreiteten Spruch, sie sollten erst einmal abwarten und Ruhe bewahren.

Am Montag werden wieder Zehntausende demonstrieren.

Meine Prognose: Die Proteste werden zunehmen und auch auf den Westen uebergreifen.

Schau'n mer mal, wie lange SCHROEDER, CLEMENT + Co. vereint mit MERKEL, STOIBER + Co. ihre Politik gegen die 'kleinen' Leute durchhalten koennen.


Medea. antwortete am 21.08.04 (22:06):

Wolfgang - lach

Deine sogenannten 'kleinen Leute' werden ganz schön
hinterrücks gesteuert ....
Du weißt das, ich weiß das, ganz viele andere wissen es ....

;-))


Wolfgang antwortete am 21.08.04 (22:32):

Nein, Medea... Ich weiss das nicht. Du musst ganz besondere Informationen haben, die das belegen. Vielleicht verraetst Du uns Deine Quellen ?


Tobias antwortete am 21.08.04 (22:51):

PDS - SED ein Übrigbleibsl aus der Ehemaligen versucht den Aufstand um sich nochmal in Erinnerung zu bringen. Sie haben vor längerer Zeit schon die Hand zum Offenbarungseid gehoben aber im Kopf ist es bei manchen noch nicht angekommen.

Es sind Rattenfänger die mit süssen Flötentönen Leute auf die Strasse bringen, diesen Menschen Flausen in den Kopf setzen, die sie wie schon einmal, nicht erfüllen können.


Wolfgang antwortete am 21.08.04 (23:37):

So aehnlich, mit demselben Argumentationsmuster, Tobias, haben Ende der 80er Jahre Propagandisten der DDR-Fuehrung ueber die Woche fuer Woche zahlreicher werdenden DemonstrantInnen gesprochen.

Eines haben sie nicht beruecksichtigt: Dass couragierte Menschen sich die Freiheit nehmen fuer oder gegen etwas auf die Strasse zu gehen, wenn sie zu der Ueberzeugung gekommen sind, dass sie sonst nicht gehoert werden.


jo antwortete am 21.08.04 (23:47):

@medea

Ich glaube, das ist vergebliche Liebesmüh - es geht schon gar nicht mehr um Hartz IV, sondern es ist der Versuch einer Attacke auf den Staat insgesamt und der Errichtung einer neuen Mauer. Das Wort von Schröder von der "Volksfront" lag nicht daneben, ein Glück, daß es von einem SPD-Politiker kam - man stelle sich vor, Angela hätte so etwas gesagt!


Wolfgang antwortete am 22.08.04 (00:12):

Es ist richtig: Hartz IV ist der beruehmt-beruechtigte letzte Tropfen Wasser, der das Fass hat ueberlaufen lassen. Es geht mittlerweile um viel mehr. Die gesamte herrschende wirtschaftliche und politische Klasse hat bei einem betraechtlichen Teil des Volkes jegliche Reputation verloren. Die DemonstrantInnen suchen eine politische Antwort auf eine fuer sie desastroese Situtation.

Den 'kleinen' Leute ist bewusst geworden, dass es zwar eine Regierung ist, die da Politik gegen sie macht, dass es aber nicht mehr 'ihre' Regierung ist.

Das Scheitern der ehemals (DDR-)Maechtigen sollte den heute Maechtigen Grund genug sein, innezuhalten und nachzudenken ueber eine fuer die 'kleinen* Leute akzeptable Politik. Tun die Maechtigen das nicht, wird der Konflikt weiter und immer haerter auf der Strasse ausgetragen.


BarbaraH antwortete am 22.08.04 (00:22):

Ich halte es für positiv, wenn Menschen sich nicht mehr für dumm verkaufen lassen. Anstatt einsam und depressiv in eine Zukunft ohne Perspektiven zu taumeln, melden sie sich zu Wort und treiben den Verantwortlichen den Angstschweiß auf die Stirn.

Habt Ihr eigentlich schon einmal überlegt, wie Hartz IV unsere Gesellschaft verändern wird? Wie werden Menschen leben, denen selbst das Recht auf Sozialhilfe genommen wird? Werden in Deutschland bald Slums entstehen?

Internet-Tipp: www.attac.de

>>"Ob im Osten oder im Westen: Die Menschen lassen sich die unsoziale Politik nicht mehr gefallen, die Arbeitslose in die Armut treibt und gleichzeitig den Spitzenverdienern die Steuern senkt", sagte Pedram Shahyar vom Attac-Koordinierungskreis. "Daran werden weder teure Werbekampagnen noch Schröders Demonstranten-Beschimpfung etwas ändern, sondern nur eine Abkehr von der neoliberalen Politik."<<

https://www.attac.de/index.php

Internet-Tipp: https://www.attac.de/index.php


Wolfgang antwortete am 22.08.04 (00:25):

Webtipp...

Neues Deutschland - 20.08.2004
Brueckenschlag zur rot-gruenen Finanzpolitik
Prof. RUDOLF HICKEL: Grunduebel Hartz IV laesst sich durch kosmetische Korrekturen nur abmildern

Ein Auszug aus dem Artikel (s. Link):

"Hartz IV treibt nicht nur die Spaltung zwischen Armut und Reichtum voran, sondern ist auch oekonomisch falsch. Das Grunduebel laesst sich durch immanente Korrekturen lediglich in seinen Auswirkungen mildern, jedoch prinzipiell nicht beseitigen. Lothar Biskys [das ist der PDS-Vorsitzende, W. M.] Fundamentalkritik verdient deshalb Anerkennung."

Internet-Tipp: https://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=58311


Medea. antwortete am 22.08.04 (07:52):

Vielleicht ist dieser Widerspruch tatsächlich schlecht auflösbar:
einerseits in jeder Lage nach dem Staat als Versorger schreien, andererseits aber ein ebensolches Gebrüll erheben, wenn die bisherigen Leistungen nicht mehr so leicht fließen wie gewohnt und plötzlich für das Fordern Gegenleistungen dem Staat gegenüber erbracht werden sollen.
Hartz IV ist eine richtige und notwendige Reform, auch vor dem Gedanken der Nachhaltigkeit für folgende Generationen.
Was hier von denen getrieben wird, die die Leute auf die Straße schicken, ist ja gerade das Dummverkaufen - und wie zu allen Zeiten klappt es mit der Rattenfängermentalität.

Etwas weniger Aufgeregtheit, weniger Zerreden einer Maßnahme, die noch keine Möglichkeit hatte, sich zu beweisen, stünde vielen Menschen gut an.

Nur so am Rande: laut Meldungen ist es erstaunlich, daß die Nachfragen nach Jobs bei der Arbeitsagentur größer geworden sind, selbst die bislang ungeliebten befristeten Stellen bei den Zeitarbeitsfirmen erleben nun einen regelrechten Ansturm. Die Krankmeldungen in den Betrieben sind so niedrig wie noch nie in der Nachkriegsgeschichte und der blaue Montag ist so gut wei abgeschafft. Ist vielleicht für manchen Hartz IV so etwas wie ein heilsamer Schock?

Nur mal so kurz zum Nachdenken.

Ansonsten folge ich dem Rat von Jo und ziehe mich aus diesem Thread zurück. Ich bleibe dabei, daß so einschneidende, notwendige und auch schmerzliche Maßnahmen immer von ganz vielen Seiten betrachtet werden müssen .....


hugo1 antwortete am 22.08.04 (12:23):

hallo eko ,,Dein Versuch einer Versöhnung ist zwar anerkennenswert, wird jedoch aus meiner Sicht nix bringen.

Erstens hab ich z.B. gar kein Problem mit deiner Person, deiner Diskussionsart, deinen Ansichten,,,,,,
im Gegenteil ist es oft recht angenehm auf Meinungen zu treffen die sich trefflich kommentieren, angreifen, widerlegen,,,,lassen.

Zweitens haben wir uns ja gar nicht recht und echt bösartig zerstritten, sondern nur Meinungsverschiedenheiten festgestellt und Argumente ausgetauscht.

Drittens, Wie öde wär doch dieses Forum würden sich hier nur Gleichgesinnte treffen.
Der Erste würde einen Beitrag einbringen, 2 bis 3 andere könnten kopfnickend zustimmen und ??? das wärs *g*
das werden wir doch wohl nicht wollen wollen.

Viertens hast Du absolut recht mit der Feststellung das es in allen Ecken Deutschlands gute und schlechte Menschen, ehrliche und betrügerische, fähige und unfähige gibt, also ist zu erwarten das Wir nicht so schnell, wie von Dir gewünscht vom unglückseligen Ost-West-Vergleichen wegkommen

also besonders Harz IV wird uns noch viel Gesprächsstoff liefern,,,,fast täglich gelangen neue Details , interne Daten,, individuelle und allgemeine echte und vermutliche Auswirkungen usw an die Öffendlichkeit und werden -ob wir wollen oder nicht- ans Tageslicht gezerrt, falsch oder halbrichtig interprädiert, gedeutet, verunglimpft, befürwortet usw. usf.
(hab mir schon einen neuen Ordner-fast auschschliesslich mit Daten rund um Harz IV- angelegt.) *g* und denke und hoffe doch das auch andere Diskussionsteilnehmer bei der Stange bleiben
,,nicht Jo ? Medea ? und andere ?


jo antwortete am 22.08.04 (12:49):

@hugo

nein, da muß ich Dich enttäuschen - von Hartz IV weiß ich zu wenig und habe auch nicht die Absicht, mich da schlau zu machen. Ich sehe nur die Rattenfänger, die das als Köder benutzen, die Massen für ihre Zwecke vorzuführen - das könnte jedes andere Gesetz auch bewirken, für das sich genügend öffentliche Aufmerksamkeit mobilisieren lässt.

Anders gesagt: Hartz IV ist es nicht, um das es in Wahrheit geht.


Wolfgang antwortete am 22.08.04 (13:24):

Richtig... Hartz IV ist der Tropfen, der das Fass zum Ueberlaufen gebracht hat.

Vielen Menschen wird bewusst, dass die Politik gegen die 'kleinen' Leute auch demnaechst sie selbst treffen wird.

Ihnen wird auch bewusst, dass es de facto eine parteiuebergreifende grosse Koalition gibt... SPD, GRUENE, CDU, CSU, FDP... Ein kollektiver Schock: Es gibt keine nennenswerte im Parlament vertretene politische Kraft mehr in Berlin, die sich den Interessen der 'kleinen' Leute verpflichtet fuehlt.

Deshalb gehen immer mehr Menschen auf die Strasse. Sie suchen eine politische Heimat. Wehe, wenn die Linke jetzt versagt und diese Menschen im Regen stehen laesst.


seewolf antwortete am 22.08.04 (14:18):

Völker - hört die Signale ....

Die Linke - die sitzt in Leder-Fauteuls, schlürft teuren Rotwein bei echter kubanischer Zigarre und plant die nächste Auszeit im eigenen toscanischen Ferienhaus ...


juergen1 antwortete am 22.08.04 (19:29):

Was die TreuHand "angerichtet hat", ist ein Verbrechen an einem Volk.

Früher wurden Volksverbrecher hingerichtet. Wenigsten "einsperren" hätte man sie sollen !

Das nun das betrogene Volk auf die Strasse geht - "gesteuert" oder nicht - ist ne ganz normale Reaktion,
die ich den "Wessies" nie zutrauen würde.

Vielleicht werden sie es ja noch lernen :-((

Schade, schade


maggy antwortete am 23.08.04 (00:10):

@ jürgen
apropos Treuhand.......

Milliardengrab Osten
13 Jahre nach der Einheit: 1.250 Milliarden Euro Fördermittel für Ostdeutschland und doch keine blühenden Landschaften. Die Politik muss umdenken.

Es wurden und werden so viele Fehler gemacht, leider!!

Internet-Tipp: https://www.freenet.de/freenet/finanzen/recht_steuern/ostdeutschland/


schorsch antwortete am 23.08.04 (11:26):

Frage: Wie viele "Ossis" hätten wohl heute ohne den Zusammenschluss die Möglichkeit, hier im ST mitzuschreiben?


Miriam antwortete am 23.08.04 (12:58):

Leider wird aus einigen Beiträgen, in denen pauschal die Parteienlandschaft in Deutschland in Frage gestellt wird, eines klar:
In einen kleinen Teil der sich selbs zur Linken zählenden, wird sogar der Demokratiegedanke nichtmehr als wichtig empfunden.
Deswegen manches Liebäugeln mit einem Gedankengut, das aus einer Einparteilandschaft ursrünglich kommt.

@Seewolf, das ist nicht die ganze Linke, sondern die Linke die sich als die EINZIGE LINKE betrachtet. Über die gesprochen, ist Dein Bild völlig richtig!


Wolfgang antwortete am 23.08.04 (13:13):

Webtipp(s)...

Montagsdemos: Weg mit Hartz IV !

Unterstuetzt die Wahlalternative !

Die Kuerzungen des Hartz-IV-Gesetzes sind ein brutaler Angriff auf Arbeitslose und Beschaeftigte gleichermassen. Eine starke Bewegung kann ihre Ruecknahme erzwingen.

https://www.montagsdemonstrationen.net/

Internet-Tipp: https://www.montagsdemonstrationen.net/


hugo1 antwortete am 23.08.04 (21:25):

hallo wolfgang,,das sind zwar einige Forderungen--oder mehr Schlagzeilen, Losungen, Überschriften-- ,aber keine deutlichen Hinweise auf brauchbare Gegenvorschläge.

Nach mehrfachen Studium all dessen was ich über Harz IV bekommen konnte, steh ich dem nicht nur abweisend gegenüber.

Sicher, bin ich der Meinung das damit nur einseitig Sozialschmarotzertum (ein schlimmes Wort) eingedämmt werden kann.
Es werden damit nur kleine und kleinste Sozialbetrüger ans trockene Ufer gespült.
Der Sumpf der großen Betrüger, die es schaffen, Millionen ä an der Steuer vorbeizuschleusen, wird natürlich nicht trockengelegt.
Da fehlten Harz V und VI, ja dann würd ich auch auf die Strasse gehen, aber ich wäre dafür.
,,übrigens, was hat die Regierenden daran gehindert dieses Harz IV Unikum nicht sicherheitshalber erst mal in nur einem Bundesland probehalber einzuführen und bei Erfolg entsprechend aktualisiert, bundesweit realisieren.
Ob da der Zeitdruck bis zur nächsten Wahl diese Hektik erzwingt ?


iustitia antwortete am 23.08.04 (23:47):

Was die "Linke!" plant - was die Rechten schon wissen. Dann können sie "die" ja wieder mal mundtot machen.
Aus den Wohnungen jagen - da fängt die Herrschaft der Wisser schon an.

P D S - was heißt das doch im Schuldenkontor des bürgerlichen Bewußtseins: AnPinkeln, WegDrücken, AbStechen (erlaubt?)
*
Danke, Wolfgang für die Infos und Tipps!


hl antwortete am 24.08.04 (02:51):

"Das nun das betrogene Volk auf die Strasse geht - "gesteuert" oder nicht - ist ne ganz normale Reaktion,
die ich den "Wessies" nie zutrauen würde."


Was mich wundert ist, dass manche hier die "Montagsdemos" für eine reine "Ossi-Angelegenheit" halten.

Heute morgen beim Einkauf habe ich in zwei Supermärkten die Handzettel mit der Aufforderung zur "Montagsdemo gegen Hartz IV" von unterschiedlichen privaten Gruppierungen gelesen. Der berühmte Tropfen hat wohl in der gesamten BRD das Fass zum Überlaufen gebracht.


Wolfgang antwortete am 24.08.04 (02:57):

Ich glaube nicht, Hugo, dass die nach dem VW-Vorstandsmitglied HARTZ sogenannten Hartz-Gesetze hektisch vorbereitet und verabschiedet wurden. Im Gegenteil. Die Hartz-Gesetze sind (im Sinne ihrer Erfinder) wohlueberlegte Gesetze... Mit ihrer Hilfe sollen die Loehne gedrueckt werden und die Menschen gezwungen werden, 1-Euro-Stundenlohn-Jobs anzunehmen. Ziel ist es, die Reichen noch etwas reicher zu machen, als sie eh' schon sind.

Die Hektik, die die Herrschenden gerade befaellt, hat eine andere Ursache.

SCHROEDER, CLEMENT, MERKEL, STOIBER + Co. haben sich einfach nicht vorstellen koennen, dass die *kleinen* Leute, denen sie das Geld aus der Tasche ziehen wollen, ueberhaupt noch zu einer Gegenwehr faehig sind.

Wie alle Herrschenden, wie ihre Vorgaenger, wie die HONECKERs, MIELKEs und TISCHs, haben sie sich in ihrem eigenen Luegengespinst heillos verstrickt.

Wie alle Herrschenden, wollen sie eine Politik gegen die Wirklichkeit durchsetzen und scheitern an eben dieser Wirklichkeit.

Je eher die SCHROEDER-Administration und die MERKEL/STOIBER-Untertuetzer-Szene faellt, desto besser ist das fuer die *kleinen* Leute.


ricardo antwortete am 24.08.04 (08:58):

Bis jetzt habe ich noch einen VW.
Billig war der nicht grade.
Aber wenn die jetzt soviel teurer werden,weil die Gewerkschaft ihre Forderungen durchsetzt,
Na dann kauf ich mir endlich mal einen Toyota.
Da ist nix unmöglich!
Oder werde ich mit vorgehaltener Pistole genötigt wieder einen VW zu nehmen? Damit der Peters zufrieden ist?

Es gab schon mal eine Zeit, da mußte man ein deutsches Auto kaufen :-)))))


jo antwortete am 24.08.04 (09:12):

Der Vorstand von VW will bei den anstehenden Tarfiverhandlungen eine Nullrunde durchsetzen. Dann sollte zumindest aus Gründen der Lohnkosten eine Preiserhöhung nicht erfolgen.

Allerdings wird das keine großen Chancen haben - was man einem Millionenheer von Rentnern zumutet - Nullrunde - kann man wohlbestallten VW-Mitarbeitern selbstverständlich nicht aufs Auge drücken.

Ein bißchen mehr Produktionsverlagerung ins Ausland wäre aber wohl schon noch drin und damit der Verlust von Arbeitsplätzen.


schorsch antwortete am 24.08.04 (10:25):

@: "...Na dann kauf ich mir endlich mal einen Toyota..."

Dumm nur, dass auch in Japan alles teurer wird und die Löhne steigen.....


Wolfgang antwortete am 24.08.04 (12:28):

Falsch, Schorsch... Arbeit wird zur Zeit billig wie Dreck. Auch in Japan sinken seit Jahren die Loehne. In Deutschland sinken sie besonders schnell. Die deutsche Volkswirtschaft verfuegt ueber eine geradezu unglaublich hohe Arbeitsproduktivitaet und ist deswegen unter den Volkswirtschaften mit den niedrigsten Lohnstueckkosten.

Wie sonst waere es zu erklaeren, dass die deutsche Volkswirtschaft (gesamt gesehen und in wichtigen Branchen auch) seit Jahren in Folge Exportweltmeister ist ?


Wolfgang antwortete am 24.08.04 (12:44):

Warum wird Arbeit billig wie Dreck ? - In kapitalistischen Volkswirtschaften geht es um Angebot und Nachfrage. Fuer den Faktor Arbeit heisst das: Immer mehr Arbeitswillige draengen auf den Arbeitsmarkt, aber dank des wissenschaftlichen / technischen/ organisatorischen Fortschritts werden immer weniger Arbeitende gebraucht.

Seit mindestens einem Jahrzehnt geht das so: Die Arbeitsproduktivitaet waechst, waehrend das gesamte Wirtschaftswachstum gegenueber dieser Wachstumsrate zurueckbleibt. Folge: Die Loehne sinken und die Arbeitslosigkeit nimmt zu.

Eine hohe Arbeitslosigkeit (wie sie in Deutschland zu beobachten ist) ist also keine Folge fehlerhafter Politik, sondern, im Gegenteil, ist die Folge einer aeusserst erfolgreichen und fuer ihre Profiteure aeusserst gewinnbringenden Volkswirtschaft.