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THEMA:   sind die montagsdemos auch montagsdemos?

 48 Antwort(en).

dutchweepee begann die Diskussion am 10.08.04 (10:50) :

an einem montag im august 1989 haben sich ca. 300 menschen an der zentralhaltestelle chemnitz getroffen. die leute wollten keine revolution und wollten auch nicht honecker erschiessen. die leute wollten einfach nicht mehr verarscht werden. keine lügen mehr, keine bonzen die weltfremde beschlüsse fassen und keine bevormundung durch den staat. ich war dabei und keiner war sich damals bewusst, was beginnen würde.

ein paar wochen später sind dann tausende jeden montag friedlich auf die strasse gegangen und haben einen ganzen staat verändert. die wenigsten waren "eisenharte" bürgerrechtler wie bärbel boley. sie waren einfach unzufrieden, mit der gegenwärtigen situation.

und jetzt kommt ein superminister wie wolfgang clement daher und spricht den bürgern das recht auf "montagsdemos" ab, nur weil angeblich der staat nun demokratisch sei. das ist unfug! jeder hat das recht gegen UNGERECHTIGKEIT zu protestieren und wenn er das montags auf der strasse tut,
soll man das ruhig montagsdemo nennen. der inhalt ist nahezu identisch: "das volk" hat die schnautze voll!

p.s.: ich befürworte hartz IV, aber bei der umsetzung sollen die leute hörbar MITREDEN können!


ricardo antwortete am 10.08.04 (11:25):

Die Reformen Schröders zerbröseln unter dem Widerstand der Menschen, die nicht einsehen wollen, dass Reformen dieser Art notwendig sind.
Und bei den Demos im Osten mischen vor allem die Radikalinskis kräftig mit, sie heizen die Stimmung gegen Schröder an!
Wo er endlich eine vernünftige Politik machen wollte.
Die NPD und die PDS sind maßgeblich an der Stimmungsmache beteiligt.
Und Lafontaine, die trübe Tasse kommt aus der Versenkung und hält populistische Reden.
Obwohl ich sonst kein Freund von Schröder bin
in dieser Angelegenheit bin ich für seinen Kurs, der einzig Richtige!


heinzdieter antwortete am 10.08.04 (14:24):

Etwas mußte doch geschehen, bevor unser Staat total Pleite ist; denn wie kann denn dieser Staat 5 Millionen Arbeitslose davon mindesten ein Drittel Pseudo-Arbeitslose durchfüttern ??
Arbeit ist teilweise vorhanden, z.B. im sozialen Bereich - Krankenhäuser, Altenheime, Altenbetreuung usw.
Ein älterer Arbeitloser bekommt zur Zeit ja 32 Monate Arbeitslosengeld und dann ab in die Rente.
Nu nu und jetzt sieht es anders aus: nach 12 oder 18 Monaten bekommt er Alg 2 und dann ein Stellenangebot im Sozialbereich. Dafür gibts es denn max 2 EURO / Stunde.
Bei EURO 345.- bzw 335.--plus Mietzuschuß von ca EURO 400.-
plus 100 Arbeitsstunden zu EURO 2.- läßt es sich ganz gut leben.
Also warum denn diese sogenannten Montagsdemos??


dutchweepee antwortete am 10.08.04 (15:47):

das hätten einige gern. die demos in die radikale ecke zu drängen. die menschen sind so mit der getezgebung nicht einverstanden und sagen das.

warum nicht wieder einen runden tisch zur umsetzung der hartz IV gesetze einführen?

ich denke der begriff MONTAGSDEMO ist etwas ganz besonderes. für die "ossies" weil wir etwas damit erreicht haben. für die "wessies" weil sie es nicht begreifen und angst davor haben:
menschen protestieren friedlich, ohne sich mit der polizei zu kloppen, gegen verhältnisse, die sie nicht möchten. das ist einmalig in deutschland! das MUSS suspekt sein, in einem staat, in dem es nichtmal volksabstimmungen gibt!

darum sind kirche, politik und polizei gegen den namen MONTAGSDEMO. und darum ist wichtig, daß die menschen unter diesem siegel gegen gesetze marschieren, die sie SO nicht wollen.


rolf antwortete am 10.08.04 (16:27):

Und für die 100 Stunden des ALG2-Empängers wird ein nach Tarif bezahlter Teilzeitbeschäftigter freigestellt und bezieht dann ALG(1).
Toller Abbau der Arbeitslosenzahlen, heinzdieter.


uschi antwortete am 10.08.04 (16:41):

Es ist richtig ,dass die Leute auf die Strasse gehen!Die Reichen werden immer reicher und die Kleinen werden geschröpft.Warum keine Vermögenssteuer,Andere bekommen 70 Millionen Abfindung und die Kleinen wissen nicht von was sie leben sollen.


ricardo antwortete am 10.08.04 (17:15):

Frage an Uschi
Ab welchem Einkommen darf man an der Demo teilnehmen?
Da sind doch sicher Grenzen gesetzt.
Ich wäre wohl nicht angenommen worden.


Medea. antwortete am 10.08.04 (18:25):

Diese 'Montagsdemonstrationen' scheinen nur dazu dazusein, die Leute aufzuwiegeln,
es ist ein Bärendienst, den sie sich und der Regierung Schröder erweisen - ich habe die Menschen für klüger gehalten .... :((

auch sind sie ein Schlag ins Gesicht der damaligen aus ganz anderen Motiven entstandenen Demonstrationen .....


Tobias antwortete am 10.08.04 (19:02):

Mir sind diese Demos unverständlich. Wir haben gerade mit dem Aufbau Ost total überzogen und nun sind gerade diese Landsleute die Unzufriedesten.

Lauft doch den Pleitemachern der ehemaligen SED nicht wieder hinterher. Sie können nur aufwiegeln und dumme Phrasen dreschen aber sonst nichts. Unverständlich ist mir, dass die Kirche so etwas unterstützt. Benutzt bitte eueren Kopf und nicht die Füssen zum denken.


schorsch antwortete am 10.08.04 (19:22):

@ heinzdieter: "...denn wie kann denn dieser Staat 5 Millionen Arbeitslose davon mindesten ein Drittel Pseudo-Arbeitslose durchfüttern ??..."

Falls du eine Idee hast, wie 1.5 Millionen Pseudoarbeitslosen ein Arbeitsplatz zugeschanzt werden könnte, bitte ich dich, dich beim Staat zu melden. Aber es würde schon genügen, wenn du für die restlichen 3.5 Millionen, die keine "Pseudos" sind nach deiner Meinung, Arbeit hättest!


schorsch antwortete am 10.08.04 (19:24):

Ach noch was, lieber heinzdieter: könntest du uns bitte deine Erfahrungen über deine eigene Arbeitslosenzeit mitteilen?


hugo1 antwortete am 10.08.04 (21:41):

hallo medea und Tobias eure Vermutung: "auch sind sie ein Schlag ins Gesicht der damaligen aus ganz anderen Motiven entstandenen Demonstrationen"
,,kann ich so nicht nachvollziehen.
Aus diesem Satz hör ich laut und deutlich die Meinung der "echten" Gewinnler der Vereinigung.z.B. Birthler, Gauk und Konsorten----die haben genügend Einkommen, Vermögen und hochdodierte Posten ergattert--denen plappere ich nicht nach dem Munde (z.B Gauck :Wer heute motzt, hat nichts kapiert)
und, was Viele nicht zur Kenntnis nehmen wollen, auch die damaligen Montagsdemos wurden nicht nur von blütenweisen DDR-Gegnern getragen. (z.B 06.11.1989 In Dresden demonstrieren über 100.000. In der ersten Reihe SED-Bezirkschef, Hans Modrow und Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer.)
Hauptschuld an der gegenwärtigen Aufregung für oder gegen Harz IV sind sicher nicht die Inhalte und die Ziele die damit verfolgt werden, sondern die mangelhafte Erläuterung durch die zuständigen Politiker sowie die ausufernde -das Sommerloch füllende - aufputschende, Schlagzeilen und üble ausgesuchte und verdrehte Fragmente veröffentlichende und damit Horrorszenarien darstellende und das Wesentliche damit verunglimpfenden Handeln unserer ans eigene Geld und an Auflagen denkenden Journalisten und die Opposition,,,,


Medea. antwortete am 10.08.04 (22:55):

Tut mir leid, aber diese Demonstrationen machen auf mich
den Eindruck einer Massenhysterie.
Da trägt einer ein T-Shirt mit dem Aufdruck: "Das Böse
hat einen neuen Namen: Hartz IV".
Mit dem Begriff der Montagsdemos wird ganz schön fahrlässig umgegangen. In der damaligen DDR fanden sie statt, um
einem diktatorischen Regime demokratische Freiheiten
abzutrotzen - und was geschieht jetzt?
Da wird gegen ein mit demokratischen Mehrheiten zustande
gekommenes Gesetz lauthals protestiert, ohne das Gesetz in allen seinen Regelungen zu kennen. Hier liegt m.E. allerdings Aufklärungsbedarf vor - das ist zweifelsohne
dumm gelaufen.


lynn antwortete am 11.08.04 (00:37):

Hm, also ich bin ja mit der Hüh-Hott-Regierung von Schröder nicht so ganz einverstanden. Ganz abgesehen davon, dass das ganze Dilemma der enormen Arbeitslosigkeit von eben den regierenden Politikern verursacht wurde, und nicht vom "gemeinen Volk". Denn hätten die Regierenden es verstanden, "vorausschauend" zu regieren, hätte es nicht zu so einem demographischen Einbruch kommen können. Weil es dann ja mehr Kinder geben würde, die die zukünftigen Rentner ernähren... Aber, in dem als kinderfeindlich verrufenen Deutschland, war diese Entwicklung ja abzusehen - nur eben anscheinend nicht für unsere Herren Politiker, die ihr Schäfchen stets rechtzeitig im Trockenen haben. Aber welche Regierung gibt schon gern zu, dass sie Fehler gemacht hat? Der kleine Mann muss dafür nun bezahlen, indem er gezwungen wird, mit einem Minimum sein Leben zu fristen. Und diese 1 bis 2 Euro Zuzahlung für die Alhi-II-Empfänger werden die Situation noch weiter verschlimmern, denn erstens werden diese Menschen es sich kaum noch leisten können, Konsum zu betreiben (und der fehlt ja hier), zweitens sind Kinder nun erst recht ein Luxus geworden (bestimmt steigt der Verkauf von Verhütungsmitteln ab 2005 sprunghaft), und drittens wären Kinder ja ein gewaltiges Hindernis zum Umzugszwang, der immer mehr von den Arbeitsagenturen ausgeübt wird. Welche Familie mit Kindern, die teils schon in Kindergarten- bzw. Schule gehen,wird ständig durch die BRD hin- und herziehen wegen ein paar lumpiger Kröten - und damit die Schulbildung der Kinder noch mehr gefährden? Ganz abgesehen davon, dass sicher viele spitzfindige Firmen diese günstige Gelegenheit umgehend wahrnehmen werden, "teuere fest angestelle Arbeiter" gegen billigere, vom AA subventionierte auszutauschen. Was die Arbeitslosigkeit erheblich verschlimmern wird...
Richtiger wäre es m.M. nach gewesen, die viel zu hohen Lohnnebenkosten abzusenken, Managergehälter offen zu legen, und, falls nötig, zu begrenzen - ebenso natürlich die Gehälter der Politiker samt deren Nebenverdienste. Und in einer solch schwierigen Zeit sollten Diätenerhöhungen grundsätzlich ganz gestrichen werden.
Es fehlt die nötige Transparenz, um "rechtzeitig" das Ruder herum reißen zu können - und nicht den Kahn in den Fluten versinken lassen zu müssen.
Im übrigen habe ich im Laufe meines Lebens vier Kinder in die Welt gesetzt - was ich heute garantiert nicht mehr täte, nicht mal ein einziges. Ob ich wohl damit alleine dastehe?


dutchweepee antwortete am 11.08.04 (01:48):

medea *kuss* ...es geht nicht darum leute "aufzuwiegeln". die "leute" sind erwachsen und werden wie kinder behandelt, nachdem ihnen blühende landschaften versprochen wurden.

hartz IV ist gut ...deutschland braucht hartz IV, aber die umsetzung ist menschenunwürdig und dagegen protestieren die menschen.

vielleicht wäre es gut einfach wieder einen "runden tisch" einzusetzen, um einzelheiten abzustimmen. REDEN! ...nicht diskutieren. der standpunkt des superministers clement ist einfach falsch. auch wenn dieser staat demokratisch sein sollte, so muss er doch auf das hören, was auf der strasse gerufen wird.


rolf antwortete am 11.08.04 (08:59):

Du stehst damit bestimmt nicht allein, Lynn, heute hätten wir höchstens ein Kind, mit Sicherheit keine vier. Und die sind der gleichen Meinung, also keine Enkel.


Tobias antwortete am 11.08.04 (10:21):

Ich kann diese Jammerei die fast zur Hysterie ausartet nicht verstehen.
Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt und dies muss auf eine Normalität zurück geschraubt werden um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder zu sichern.

Wenn hier Schreiber/innen fast so tun als wären wir noch hinter dem Sudan angesiedelt, dabei geht es bei uns einen Hund oder einer Katzen noch hundert mal besser als es dort den Menschen geht. Ja, dieser Vergleich hinkt nicht einmal.

Wenn jemand den anderen höheres Einkommen neidet, hat er/ sie hier bei uns die Möglichkeit selbst daran etwas zu ändern, denn jeder ist erstmals für sich selbst verantwortlich und kann an der Schrauben nach oben selbst drehen. Neid ist in solchen Sachen manchmal sogar ein guter Ratgeber.

Eines ist auch nach dem 01.01.2005 sicher, bei uns wird niemand verhungern aber wir müssen unseren Gürtel etwas enger schnallen. Die dies bereits einmal erlebt haben sind bei den Jammeren bestimmt nicht anzutreffen.


ricardo antwortete am 11.08.04 (10:22):

Schade Lynn wenn du so denkst!
Wir hatten auch vier, und die Freude an den vielen Enkeln ist groß, sie läßt sich nicht ersetzen.

Unser Land hat immer weniger Kinder und dadurch sind sie überall sehr willkommen, wenn ich etwa mit den Enkeln über den Markt gehe oder Freunde besuche, die Kinder bringen Unbeschwertheit und Leben mit sich, anstengend manchmal schon auch.

Kostbare Kinder, das ist schön zu erleben :-))))

Geht deine Haltung etwa in die Richtung:
Geschieht meinem Vater ganz recht wenn ick mir die Finger erfriere,
warum kooft er mir keene Handschuhe?


glad antwortete am 11.08.04 (10:53):

@dutchweepee
Danke für die Erinnerung, Du triffst es wirklich auf den Punkt!
Daß im Ergebnis der Einforderung besserer Lebensbedingungen 1989 das Ende des Staates stand, war von keinem der Demonstranten vorhersehbar noch innerlichst gewünscht. Es war ein zufälligen "Randergebnis" und Klement und Konsorten stehen heute in der selben Schußlinie wie damals Honecker. In Wahrnehmung dieser Tatsache windet er sich mit Floskeln über "Benennung" eine Demo raus, und versucht damit (bedauerlicher Weise erfolgreich) vom Kern abzulenken.
Aber, laß Dich bitte nicht darauf ein, zu glauben, daß es Rechtens ist, als durchschnittlicher Bewohner des mehrfachen und aktuellen Exportweltmeisters, dem Land in dem "en mass" die höchste Wertschöpfungsrate zu verbuchen ist (sonst könnte man ja nicht die ganze Welt mit Gewinn mit den eigenen Produkten überschwemmen) nicht von dem angehäuften Reichtum zu partizipieren. Das ist ein Fehler! Wenn wir nachgeben, müssen auch unsere weltweiten Konkurrenten nachgeben, um ihrerseits ihre Position zu halten. Am Ende dieser Spirale stehen Versklavungen (vgl. Untergang des römischen Reiches, ein Großteil der Sklaven, die ein Drittel der Gesamtbevölkerung ausmachten waren illiquide Schuldner)
Wir können einerseits im Stillen hoffen, nicht zu diesem Drittel zu gehören, oder andererseits verhindern das Tor zum Abgrund aufzustoßen, und das wird mit HartzIV schlicht und ergreifend getan. Wenn das soziale Netz nach unten löchrig wird, wohin fällt dann der davon bisher gehaltene?
In die Kriminalität, weil er schlimmstenfalls nur noch mit der Waffe in der Hand, seinen gewohnten Lebensunterhalt bestreiten kann. Das ganze Land wird kriminalisiert, (das fängt mit dem "Kavaliersdelikt" Ladendiebstahl an!)
Und das bleibt keineswegs auf Deutschland (weltweite Konkurrenz und suche nach Gleichgewicht) begrenzt!
Durch Mechanisierung (Landwirtschaft) und Automatisierung (Industrie) sind einfach nicht mehr die Massen an körperlich Arbeitenden nötig. Die stetige Verminderung der Arbeitszeit ist die einzige logische Folge einer Mechanisierung. Aber auf dem Weg dorthin, werden die durch regional/national längerer Arbeitszeit Gewinnenden alles erdenkliche in den Weg werfen, diese Logik zu unterwandern (s. Herr Hartz). Und fast hätten Sie es sogar geschafft!
Halte dagegen, was nützt alles laufen, wenn es in die falsche Richtung ist?
Die Einführung der 30 Stunden Woche in China, das muß das Ziel sein! Und wer hat bislang daran gedacht, geschweige denn etwas dafür getan?
Gruß Glad


heinzdieter antwortete am 11.08.04 (14:00):

Hallo Rolf
Ich glaube hier wird etwas verkannt. Die für 2 EURO-Beschäftigen werden doch für Arbeiten die zu Unterstutzung von z.B. Pfegefachkräften dienen eingesetzt.
Ausgebildete Pflegerinen werden jedoch gesucht; also wird sie keiner frei setzen.
Das Gleiche trifft auch für andere Einsätze zu.
Da die Anzahl der Zivildienstleistenden stetig abnimmt, ist auch gedacht ALG2-Personal einzusetzen.


rolf antwortete am 11.08.04 (14:57):

Da sind meine Erfahrungen als Lohnbuchhalter in einem Pflegedienst aber anders.
Und bei leeren Pflegekassen und steigendem Kostendruck wird noch mehr auf billige Kräfte ausgewichen werden, die Kasse bezahlt nicht für 2 Leute.


lynn antwortete am 11.08.04 (23:22):

Hallo Ricardo,

meine Kinder sind für mich auch kostbar, und ich möchte sie natürlich nicht missen. Es tut mir nur leid, dass sie eine so unsichere Zukunft vor sich haben. Ich glaube, Du hast gar nicht verstanden, was ich eigentlich meinte.

Da Du aber nicht nur Vater, sondern auch Großvater bist - in meiner Familie war dem nicht so: Großvater kam im 1., Vater im 2. Weltkrieg um - und der jetzige der Kinder hat sich dünne gemacht. Es waren immer nur die Frauen, die sich kümmern mussten - und das ist ungleich schwerer; alles allein zu schmeißen, als wenn man zu zweit ist...


mary antwortete am 13.08.04 (19:47):

Ich finde es gut, dass das Volk nicht alles hinnimmt was die Politiker aushecken.Das Recht auf Demonstration ist ein Grundrecht. Es stimmt, das nach Hartz...keiner hungern muß. Aber der Mensch hat doch auch noch andere Bedürfnisse. Z:B: ein Theater oder Konzertbesuch,das kann sich keiner mehr leisten der zu den Betroffenen gehört. Ich hatte in letzter Zeit Gelegenheit in einem Pflegeheim Verwandte zu besuchen, dort gehören Fachkräfte hin . Schwerkranke alte Menschen benötigen viel Einfühlungsvermögen und fachliches Wissen.


heinzdieter antwortete am 14.08.04 (15:53):

Hallo Rolf,
Bleiben wir beim Thema:
Pflegerinen sind doch qualifizierte Fachkräfte.
Die Tätigkeiten einer solchen Fachkraft schließt auch Arbeiten ein, die dieser Qualifikaton nicht benötigen; und diese Arbeiten können dann von Pflegehilfskräften ausgeführt werden.
Das Fachpersonal wird entlastet und kann somit für zusätzliche spezifische Arbeiten eingesetzt werden.
Diese Maßnahmen sind u. a. Bestandteil der sog. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.


mart antwortete am 14.08.04 (16:04):

Also Montagsdemos, mary, für Theater oder Konzertbesuche!

Du überzeugst mich nicht von der Notwendigkeit der ewigen Jammerei. Aber Menschen wie du werden von den Extremen, die diese Demonstrationen organisieren, in die Geiselhaft genommen. Und du weißt schon, welche extremen und unausgegorenen oder bereits vergorenen politische Richtungen dahinterstecken.


navallo antwortete am 15.08.04 (02:57):

Herr Schröder sollte schon daran erinnert werden dürfen, daß er 1998 dem Wahlvolk großspurig versprochen hat, er und seine Regierung wollen daran gemessen werden, wie es ihnen gelänge, die Arbeitslosigkeit drastisch zu senken.

Das Gegenteil der vollmundigen Verheißungen ist eingetreten! Statt Arbeitsplätze zu schaffen wird immer schamloser den kleinen Leuten, den Arbeitslosen, den Kranken, sogar Kindern in die Taschen gegriffen. Die fadenscheinigen Begründungen für diese Raubzüge werden noch immer von vielen geglaubt. Die Schuld unfähiger Politiker tranplantieren diese kaltschnäuzig auf die Opfer. Und die sollten nach mancher Meinung nicht einmal dagegen protestieren dürfen, ja werden sogar als Jammerer oder Extremisten herabgewürdigt?


Tobias antwortete am 15.08.04 (09:35):

navallo, wenn du dir doch so sicher bist, dass unsere Politiker unfähig sind, warum glaubst du ihnen dann ?

Hast du noch nicht bemerkt das es die Selbstbedings - VEB nicht mehr gibt und diese ehemaligen planwirtschaftlich betrieben Firmen diese jetzige Missere erst ausgelöst haben.

Da demonstrieren die Menschen und glauben, den auch von dir geschriebenen Quatsch, von Raubzügen und vom baldigen Massensterben der kleinen Leute, aber warum dies nur in den neuen Ländern? Wir in den alten Bundesländern sind doch erst durch die neuen Länder viel ärmer geworden. Sind wir auf die Strasse und haben gegen die Billionen Investitionen in den neuen Ländern demonstriert ?

Dort wollen Extremisten wieder ans Ruder um nach dem DM - Euro Segen wieder einen neun Selbstbedienungsladen aufbauen und dazu benötigen sie diese Demos.


Medea. antwortete am 15.08.04 (10:34):

Das Geheule, was in den neuen Bundesländern 'veranstaltet' wird, schreit 'gen Himmel. Und was dabei für 'unheilige Allianzen' zustandekommen auch ......

Hartz IV ist doch kein Todesurteil
- die Verhältnismäßigkeit der Mittel wird stark überschritten -


seewolf antwortete am 15.08.04 (11:51):

oh Medea -

für das deutsche Durchschnitts-Weichei bedeutet es doch schon eine mittlere Katastrophe, wenn es im Sommer mal regnet. Da muß man glatt für ein paar Tage "in die Sonne" fliegen...

Und nun auch noch sowas: da werden einem ja Garantien entzogen (die nie real haltbar waren)...


navallo antwortete am 15.08.04 (13:50):

@ Tobias
<<navallo, wenn du dir doch so sicher bist, dass unsere Politiker unfähig sind, warum glaubst du ihnen dann ?>>

Wie kommst Du darauf, mir zu unterstellen, daß ich den Verheißungen von Politikern glaube? Daß sie unfähig sind, seit Jahrzehnten auf uns absehbar zurollende Probleme zu bewältigen und über den Zeitraum einer Legislaturperiode hinaus zu denken, haben sie doch hinlänglich unter Beweis gestellt. Auch habe ich weder vom "baldigen Massensterben" noch von "Selbstbedings-VEB" (was ist das eigentlich?) gesprochen. Das wäre ja nun wirklich reine Polemik.

Mir kommen die Tränen, wenn ich höre, daß auch Du "durch die neuen Länder viel ärmer geworden" bist. Leute, die so empfinden, lassen sich auch nicht durch Tatsachen verwirren.

Um Absatzgebiete in dieser Größenordnung zu erobern, sollen ja auch schon Kriege geführt worden sein.


Tobias antwortete am 15.08.04 (16:15):

Navallo, wenn du dir so sicher bist das unsere Politiker seit Jahrzehnten unfähig sind, warum hast du dann Schröder geglaubt und machst es ihm jetzt zum Vorwurf ?

Was Selbstbedienungs VEB ist, einen Stallhasen im DDR Konsum Abt. Einkauf für 10,-- Mark zu verkaufen und den gleichen Hasen im Laden dann wieder für 5,-- Mark zu kaufen.

Dieses von dir beschriebene " Absatzgebiet " ist ein Fass ohne Boden. Die Bedürfnisse unserer Mitbürger in den neuen Ländern haben wir Wessis total unterschäzt.



mart antwortete am 16.08.04 (11:36):

In der heutigen FAZ unter untenstehendem Link ein Kommentar von Regina Mönch



"15. August 2004 Es ist egal, an welchem Tag der Woche sich Menschen entschließen, auf die Straße zu gehen, um ihrem Ärger Luft zu machen. Doch wenn es montags geschieht, weil man sich auf den kurzen Herbst der Anarchie vor fünfzehn Jahren berufen will, muß es auch erlaubt sein, genauer hinzuschauen, wer sich da mit wem unter welchem Symbol verbündet.

"Manch einer, der von kargem Lohn Steuern zahlt, mit denen die Hilfe für in Not Geratene finanziert wird, mag sich nämlich wundern, daß er auf seinem Sparbuch noch nie soviel Geld zu deponieren vermochte, wie es jene für sich in Anspruch nehmen, die jetzt von Grausamkeiten durch Hartz IV sprechen. ..."

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?H2B512F09


Medea. antwortete am 16.08.04 (15:21):

Worum geht es? Es geht ums 'Eingemachte', denn wer Arbeitslosengeld II beantragt, muß nun offenlegen, wie viel er auf der hohen Kante hat.
Also was wird als Vermögen angerechnet, wenn jemand Arbeitslosengeld II beantragt?
Neben Bargeld und Sparguthaben auch Lebensversicherungen, Wertpapiere und Aktien. Außerdem Wertgegenstände wie Schmuck und Antiquitäten, Zweitwagen, Grundstücke und Immobilien, die entweder eine "angemessene" Größe überschreiten oder die der Eigentümer nicht selbst nutzt.

Wird nun bei Ersparnissen jeder Euro angerechnet oder gibt es Freibeträge?
Freibeträge gibt es, die nach dem Alter des Antragstellers berechnet werden. für jedes Lebensjahr werden pro Person 200 ä angerechnet. Insgesamt gibt es jedoch mindestens 4.100 ä als Freibetrag und maximal 13.000 ä.
Eine Ausnahme bilden hierbei ältere Arbeitslose.
Diejenigen, die vor dem 1. Januar 1948 geboren wurden, wird 520 ä pro Lebensjahr angerechnet - maximal 33.800 ä.
Unabhängig vom Alter gibt es pro Person außerdem einen zusätzlichen Freibetrag von 750 ä für so genannte "einmalige Bedarfe" wie Kleidung, Möbel und Haushaltsgeräte.

Fallen auch Versicherungen zur Altersvorsorge unter den Vermögens-Freibetrag?
Nein, für Versicherungen zur Altersvorsorge wird noch einmal separat der gleiche Freibetrag gewährt.

Was ist mit der Riester-Rente? Fallen entsprechende Verträge auch unter diese Freigrenzen?
Nein. Verträge der Riester-Rente und ihre Erträge sind geschützt. Sie werden nicht auf den Freibetrag angerechnet - unabhängig davon, wie viel angezahlt wurde.

Was pasiert, wenn das Vermögen die Freibeträge überschreitet?
Dann müssen die Ersparnisse zunächst aufgebraucht werden, vorher wird kein Arbeitslosengeld II gezahlt.

Bekommen Eltern weniger Geld überwiesen, wenn ihre Kinder Ersparnisse haben?
Nicht zwingend, dies geschieht nur dann, wenn die Ersparnisse der Kinder den Freibetrag von 4.100 ä übersteigen.


mary antwortete am 16.08.04 (17:41):

O, Gott mart und medea wo lebt Ihr denn? welcher Langzeitarbeitslose oder welche alleinerziehende Mutti hat Antiquitäten oder Familienschmuck oder Lebensversicherungen und nicht genutzte Immobilien?


Medea. antwortete am 16.08.04 (18:25):

Ja, liebe Mary, - das macht doch nachdenklich?

Und da gewiß nur eine geringe Anzahl der künftig Arbeitslosengeld II-Beantragenden von diesen Kürzungen aus dem Gesetz betroffen sein dürften, führen sich diese Montagsdemos selbst ad absurdum.


kleinella antwortete am 16.08.04 (22:55):

Medea, Du scheinst nicht zu wissen, daß diese Angaben bereits jetzt von Arbeitslosenhilfe-Empfängern gemacht werden mußten. Auch da gab es enge Grenzen des Vermögens. Und weil man von Jahr zu Jahr weniger Hilfe erhält, kommt eines Tages der Punkt, wo einem das AA nichts mehr zahlt. Komm doch mal runter von Deinem hohen Ross!


pilli antwortete am 17.08.04 (00:06):

nun :-)

nicht alle die rosen für die partei verteilen, verstehen die rezeptur, die hinter den kulissen zusammengebraut wird, das erwarte ich auch nicht,daß sind und bleiben

"wasserträgerinnen"

für die partei. es hat fachleute, die kompetente erklärungen und erläuterungen anbieten.

gerade heute habe ich interessante anrufe von betroffenen während einer fernseh-sendung live miterlebt und da war einiges, daß mich mehr als nachdenklich gestimmt hat.

es ging da weniger um antiquitäten oder diamantschmuck sondern um die frage, ob ein bausparvertrag für die reparatur des jahrzehnte alten daches des eigenheimes noch im nächsten jahr verwandt werden darf!!!

natürlich nicht! :-)

da war der begriff

"ausreichender wohnraum"

eine frage. für ein ehepaar bedeutet daß, mehr als 60qm is nich! egal wie nett und mit wieviel kosten sich mutti und vati das heim während der zeit der beschäftigung eingerichtet haben...

ausziehen ist angesagt, egal ob die gemeinden die kaution und die vermittlungsgebühr für den makler tragen müssen!

sollte das ehepaar also wagen zu hoffen, weiterhin ihr 67 qm heim bewohnen zu dürfen... is nich! entweder...oder!

man(n) oder frau sollten m.e. die seinerzeit als wahlgeschenk überreichten rosen gespickt mit eisennägeln den verteilerInnen zurücksenden....zur selbstgeißelung!

selten habe ich mich so sehr auf die kommenden wahlergebnisse gefreut!

in Bonn wirbt die oberbürgermeisterin nur mit ihrem "guten namen" ohne hinweis auf die partei, ist doch auch bemerkenswert und vielleicht ein gutes beispiel für andere!


Medea. antwortete am 17.08.04 (08:55):

Welche legalen Alternativen gibt es, um die Ersparnisse zu retten?
Unproblematisch sind notwendige Anschaffungen - z.B. ein neuer Wagen oder ein neuer Herd. Solche Sachwerte zählen nämlich bei der Vermögensprüfung nicht mit, sofern nicht plötzlich ein Luxusauto vor der Haustür des Arbeitslosengeld II-Beziehers steht.
Eine andere Möglichkeit: Schulden mit dem Ersparten tilgen.
Eine weitere Alternative: eine Rentenversicherung abschließen, die erst im Rentenalter ausgezahlt wird.
Wichtig ist allerdings, daß diese Dinge bereits erledigt sind, wenn der Antrag auf Arbeitslosengeld II eingereicht wird. Anderenfalls droht im Falle einer Prüfung Ärger mit der Agentur für Arbeit.


rolf antwortete am 17.08.04 (09:55):

Medea,
im Prinzip hast du Recht, aber:
1. die Altersvorsorge ist auf 200,00 ä/Lebensjahr beschränkt, der übersteigende Betrag muß verwertet werden.
2. wie soll z. B. ein 50-jähriger, der seine Altersversorgung durch Aktien, vermietetes Wohneigentum etc. gesichert hat, die Prämie für eine Rentenversicherung zahlen, die er in diesem „hohen“ Alter abschließen müßte?
3. was macht der gesundheitlich angeschlagene, den keine LV mehr aufnimmt?
Die Reihe ließe sich noch beliebig erweitern.


mart antwortete am 17.08.04 (10:11):

...Die Konditionen der Lebensversicherung ändern ...

Genauere Informationen und Möglichkeiten Fragen zu stellen unter

Internet-Tipp: https://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/300143.html


rolf antwortete am 17.08.04 (10:16):

Wie soll jemand was ändern, was er noch nicht hat?


pilli antwortete am 17.08.04 (23:20):

"Welche legalen Alternativen gibt es, um die Ersparnisse zu retten?"

lese ich gerade und suche vegeblich den vorteil für die betroffenen bei den angegebenen beispielen.

wenn denn dann von der angedachten alterssicherung in form eines kleinen sparguthabens ein neuwagen gekauft werden soll, is da datt geld nicht wech?...:-(

watt mach ich denn, wenn ich nun am letzten des monats vielleicht keine rücklagen mehr habe um ein neues altes auto zu kaufen, weil mein nachbar mit seiner
"eingetauschten" alterssicherung mit voll speed an meinem auto einen totalschaden verursacht?

und wenn ich dann noch bissi klimpergeld besitze für anmeldung, kfz-steuer und versicherung, da möge der himmel helfen, datt nun nicht auch noch die oma stirbt, wovon zahle ich dann den kranz?

nene...

watt für ein schwachsinn!


Wolfgang antwortete am 18.08.04 (11:32):

Kluge PolitikerInnen (hoffentlich gibt es die noch) muessten ob dieser Aussage und anderer aehnlicher Aussagen eigentlich hellhoerig werden und muessten auf die Demonstranten hoeren und die Politik gegen die 'kleinen' Leute aufgeben, bevor es fuer sie zu spaet ist und sie (wie andere PolitikerInnen vor ihnen) dafuer vom Leben bestraft werden:

"[...] Fraglos sind die Sorgen hier im Osten viel drueckender: Ganze Landstriche sind von Perspektivlosigkeit befallen; da gibt es teilweise nicht eine einzige Stelle. Viele Leute, die dem deutschen Zusammenschluss mit Hoffnung entgegensahen, haben resigniert. Aber immer mehr wird aus Depression pure Wut."

Quelle des Zitats... WINFRIED HELWIG - Sprecher vom 'Sozialforum Leipzig' (s. Link) - in einem Interview, s. HA, 18.08.2004

Internet-Tipp: https://www.sozialforum-leipzig.de/


mart antwortete am 18.08.04 (11:40):

Ich kann nur hoffen, daß "die" Deutschen nie das Sagen in der EU bekommen.

Das kann nur -wiederum- schlecht für ganz Europa ausgehen:-)

(Ja ich jürgenschmid, smiley nicht vergessen, :-))- daher also keine ganz echte Killerphrase)


Tobias antwortete am 18.08.04 (13:58):

Viel Menschen in den neuen Ländern hätten gern ihre alte Versorgungsmentalität der damaligen DDR . Mit der Freiheit aber kam auch die Eigenverantwortung und dies müssten diese Leute auch langsam lernen. Beides zusammen geht nicht.


Medea. antwortete am 23.08.04 (10:16):

Nach einer ap-Meldung vom heutigen Tage:

Durch die Front des Protestes gegen die Hartz IV-Gesetze gehen tiefe Risse. In Berlin sind für heute zwei Demonstrationen angemeldet, nachdem sich die verschiedenen Veranstalter nicht einig werden konnten.
Einer der Berliner Züge sollte vom Alexanderplatz zur SPD-Zentrale führen, der andere vom Roten Rathaus zur Grünen-Zentrale. Vergangene Woche hatte es noch einen gemeinsamen Zug von rd. 15 000 Menschen gegeben.
Nun beschuldigen sich die Organisatoren offen der Spaltung.
Das Bündnis, das zur SPD marschieren wollte, sei angeblich von der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschland (MLPD) dominiert.
Hinter dem anderen Bündnis stehen die PDS, Globaliserungsgegner von Attac, die Berliner Bezirke der IG Metall und ver.di sowie Bürgerinitiativen.

Nun fehlt nur noch, daß es zu Krawallen kommt ......


BarbaraH antwortete am 23.08.04 (12:04):

Warum müssen sich eigentlich sämtliche Hartz-IV-Demonstranten einig sein? Wer hat ein Interesse daran, diesen legitimen und längst überfälligen Protest als zerstrittenen Haufen darzustellen?

Meinetwegen können an einem Tag zehn verschiedene Protestmärsche durch die Städte ziehen.... Hauptsache, immer mehr Menschen gehen auf die Straßen und zeigen den Regierenden, dass sie längst nicht mehr im Namen des Volkes handeln.


Medea. antwortete am 04.09.04 (10:06):

Erstaunliches weiß die Presse zu berichten.
Plötzlich sind Mini-Jobs begehrt - zeigt die Debatte über Hartz IV Wirkung?
Da wächst die Bereitschaft unter den Erwerbslosen nach Teilzeitarbeit, offenbar auch zunehmend im Niedriglohnsektor, eine Arbeit anzunehmen. Gastronomie, Einzelhandel, aber auch die Landwirtschaft sind über diese Entwicklung positiv überrascht, wie die Zeitarbeitsfirma Adecco nach einer ersten Bilanz meldet.
Gerade an der harten Feldarbeit oder als Helfer bei der Gemüse- oder Obsternte hätten Deutsche jahrelang kein Interesse gehabt, resümiert der Deutsche Bauernverband.
Waren sie doch mal dabei, dann nur kurzfristig, wegen Kreuzschmerzen hörten sie auf oder wurden entlassen, da ihre Leistungen nur halb so gut waren wie die ihrer polnischen Kollegen.
Jetzt melden sich Langzeitarbeitslose, die ein Abrutschen aus der Arbeitslosenhilfe in das neue Arbeitslosengeld II befürchten und nun sich stärker als vorher um Arbeit bemühen.
Eine ähnliche Erfahrung macht auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, das Bäckerhandwerk, der Einzelhandel.
Langzeitarbeitslose würden sich nun zunehmend ernsthaft bemühen und sich nicht nur wie früher häufig beobachtet, pro forma melden, um ihren Anspruch auf Unterstützung nicht zu verlieren.


BarbaraH antwortete am 04.09.04 (11:18):

Kannst Du Dir auch vorstellen, welche Auswirkungen dieser Run auf 1ä-Jobs auf die regulären Arbeitsverhältnisse haben wird, Medea.?