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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Klassische Rechtschreibung

 34 Antwort(en).

Zacharias begann die Diskussion am 06.08.04 (11:25) :

Heute in 'spiegel-online' zu lesen:

"SPIEGEL-Verlag und Axel Springer AG kehren zur klassischen Rechtschreibung zurück"


juergen1 antwortete am 06.08.04 (13:07):

Hmm, die waren ja immer schon die Vernünftigsten :-)


greisi antwortete am 06.08.04 (13:19):

Schade, jetzt fehlt natürlich wieder eine Ausrede für meine Rechtschreibschwäche :-)

Spass beiseite, ich finde das toll. Fegt hinweg was keiner wollte. Man sollte sich jetzt vielleicht erst mal Gedanken machen wie man der deutschen Sprache eine vernünftige und nachvollziehbare Grammatik beibringt. Falls es noch niemand gemerkt hat, die deutsche Sprache hat keine Grammatik, es sei denn man akzeptiert, dass es für jedes Sprachkonstrukt 5 verschieden Regeln gibt, die zusammen aber nur 50% der Fälle abdecken.


Felix antwortete am 06.08.04 (16:05):

Es existiert eben keine "k l a s s i s c h e" Rechtschreibung!

Mit der Grammatik ist es so, dass man die lateinische Grammatik auch für die Deutsche Sprache verwendet hat. Da ergeben sich viele Ungereimtheiten z.B. bei der Unterscheidung von Adjektiv und Adverb.
Auch hier wurden in den letzten Jahrzehnten Korrekturen und Reformen angebracht. Die Schulgrammatik wurde dementsprechend neu abgefasst und die Lehrbücher geändert. Das hat auch bei den älteren Semestern eine Verunsicherung ausgelöst.
Man will halt an dem festhalten, was man schon lange kennt!


Miriam antwortete am 06.08.04 (16:10):

Unter "Rechtschreibreform..." (Allgemeine Themen) habe ich heute eine sehr schöne Glosse (mit Quellenangabe) zum Thema eingesetzt. Sehr lesenswert!


Karl antwortete am 06.08.04 (19:21):

Ich habe zu diesem Thema jetzt die Abstimmung erstellt. Macht doch davon Gebrauch:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/votes/rechtschreibung.html


werner antwortete am 06.08.04 (19:26):

Eigentlich heisst es immer, die Regierung ist so dumm oder so intelligent wie das Volk welches sie vertritt. Heute wurde bewiesen, das Volk ist klüger. Schade, dass wohl für diesen grössten Blödsinn, den ich in Sachen Sprachkultur in Deutschland nach 1945 erleben durfte, niemand die Steuergelder zurückzahlen muss welche für diesen Bürokratenschrott verpulvert wurden.


Felix antwortete am 07.08.04 (00:12):

@ werner

Es zeugt von deiner strotzenden Überintelligenz, wenn du die von einer grossen Zahl von internationalen Fachleuten ausgearbeitete Rechtschreibereform als "grössten Blödsinn" bezeichnest.
Überlass die Beurteilung der nächsten Generation, die noch nicht so verknöchert ist!
Ich bezweifle, dass du die Intension dieser Reform zur Kenntnis genommen ... geschweige denn verstanden hast!
Emotionen sind schlechte Argumente!


seewolf antwortete am 07.08.04 (02:43):

hmmm - felix ...

ist mit "Intension" vielleicht eher "Intention" gemeint oder bin ich da auf eine Rechtschreibreform hereingefallen?


werner antwortete am 07.08.04 (06:29):

@felix - ich will mal im gleichen Ton antworten: Es zeugt von Deiner strotzenden Eingeschränktheit (gibt es sowas?) diesen Vergewaltigern der deutschen Sprache das Wort zu reden und nicht über den deutschen Tellerrand hinauszublicken. Ich spreche ein paar Fremdsprachen und bin dabei eine zu lernen (vermutlich deshalb meine Verknöcherung) aber so viel Stuss wie diese Reform habe ich bis jetzt noch nicht angetroffen. Vielleicht musst Du das Volk wechseln, denn es scheint überwiegend junge und alte Verknöcherte zu geben. Liest Du manchmal auch die FAZ?


Zacharias antwortete am 07.08.04 (08:06):

Die Deutschen sind - erinnert sich noch jemand? - 1953/54 vor einer Rechtschreibreform bewahrt geblieben. Hoffentlich auch jetzt.
Damals wollte man die Großschreibung innerhalb eines Satzes abschaffen, für v sollte f stehen, Dehnungs-i und Dehnungs-h weg. Das Wort "Vieh" hätte dann so ausgesehen: fi.

Was heißt hier "internationale Fachleute" (Felix)?
Welcher z.B. Japaner hätte einerseits die Berechtigung, andererseits das sprachwissenschaftliche Können, Mitarbeiter bei einer Rechtschreibreform einer fremden Sprache zu sein?

Und die Begründung für diese "Reform", daß Ausländer dann die deutsche Sprache leichter lernen könnten, ist doch lächerlich.


Felix antwortete am 07.08.04 (11:17):

@ Seewolf

natürlich hast du recht ... Asche auf mein Haupt!

@ werner

nun bist du ausfällig und dadurch völlig daneben.
Ich wiederhole nur, dass Emotionen keine guten Argumente sind!

@ Zacharias

für ganz "Schlaue" müsste ich präzisieren: < internationale Fachleute aus deutschsprachigen Regionen>.
In der Schweiz sind nur die deutsprachigen Regionen interessiert.
Ich ging ... scheinbar zu unrecht ... davon aus, dass dies für alle ST-Teilnehmer/innen selbstverständlich ist!
Diejenigen, die Deutsch als Fremdsprache unterrichten oder lernen sind mehrheitlich froh über die Erleichterungen.


heinzdieter antwortete am 07.08.04 (14:27):

Mir ist kein anderer Staat bzw Volk bekannt, daß seine Rechtschreibung geändert hat.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Franzosen oder gar Engländer so etwas akzeptieren würden.
Warum also etas vereinfachen ??
Also alles rückgängig machen und die Herren und Frauen Experten nach Hause schicken,


Felix antwortete am 07.08.04 (15:51):

@ Heinzdieter

dass dir etwas nicht bekannt ist, heisst noch lange nicht, dass es nicht existiert:

Hier einige wenige Beispiele aus der Geschichte der Rechtschreibung:

1726 Spanien: Wörterbuch der Königlichen Spanischen
Akademie, das die Orthografie festlegte. Diese ist fast identisch mit der heutigen Schreibweise (ähnlich Italien)
1748 Johann Gottsched(Deutsche Gesellschaft) gibt Buch heraus:
"Grundlegung einer Deutschen Sprachkunst". Als Maßstab anerkannt;
Festschreibung der Großschreibung nur von Substantiven
1750-1830 Klassisches deutsches Zeitalter (Klopstock, Lessing, Goethe, Herder, Kleist, Wieland, Schiller, Novalis, Hölderlin)
Viele, u.a. auch Goethe, halten sich nicht an Gottscheds Regeln:
Mädgen, dicktiren.

1854(-1961) Jacob Grimm "Deutsches Wörterbuch", Ablehnung
der Großschreibung, radikale Änderungsvorschläge
(kein Dehnungs-h , w und f statt v)
1871 Reichsgründung. Jede Schule schreibt nach anderen Regeln, jede größere Druckerei hat ihr eigenes Wörterbuch.
1876 1.Orthografische Konferenz (Berlin) mit maßvollen
Änderungsvorschlägen (t statt th in Thür usw.).
Wenig Akzeptanz.
1880 Konrad Duden: "Orthografisches Wörterbuch der
deutschen Sprache" für Buchdruckereien. Bismarcks Verbot
1901 2. Orthografische Konferenz (Berlin, unter K. Duden). Erfolg: Verbindliche Festlegung einer einheitlichen Orthografie, aber unter Ausklammerung fast aller Probleme
1915 9. Auflage des Dudens mit vielen Änderungen setzt sich durch Weiterhin Rechtschreibprobleme: Das Kosogsche Diktat
~1923 Niederlande: Abschaffung der Großschreibung

1948 Dänemark schafft die Großschreibung ab. Damit gibt es nur noch eine (europäische ?) Sprache mit Großschreibung
1954 Erste neue Ansätze für Rechtschreibreform: "Stuttgarter Empfehlungen". Kultusministerkonferenz: Im Zweifelsfall gelten die Regeln des Duden - bis zu einer Neuregelung

1985 1. Wiener Konferenz (BRD, DDR, Österreich, Schweiz)
1990 Nach Ablehnung der Vorschläge (Tron): 2. Wiener Konferenz
1994 3. Wiener Konferenz mit neuem Vorschlag (10 Staaten)
1995 Kultusministerkonferenz verabschiedet überarbeiteten Text
1996 Alle Staaten unterzeichnen den Vertrag
1997 Einrichtung einer "Zwischenstaatlichen Kommission" (IdS)
1998 In Kraft treten der neuen Regeln mit Übergangsfrist bis 2005
1999 Fast alle Zeitungen/Zeitschriften gehen zur neuen Schreibung über

2004 Aufmarsch der Stänkerer


Felix antwortete am 07.08.04 (16:32):

Und noch etwas:

Was hält ihr von folgendem Kompromiss:

- Bis auf Weiteres wird die bisherige wie auch die neue Rechtschreibung offiziell als Wahlformen anerkannt.
- In Schulen wird weiterhin die neue Schreibweise gelehrt, aber die alten Formen nicht als Fehler angerechnet.
- Später wird sich zeigen, welche Formen sich besser durchgesetzt haben. Man kann sich dann in eindeutigen Fällen auf eine Schreibweise einigen. In ambivalenten Fällen sollen Wahlformen gelten, wie das heute schon der Fall ist.

Es wäre völliger Unsinn im jetzigen Zeitpunkt alles wieder zurück zu buchstabieren und womöglich die neueingeführten Formen für falsch zu erklären.

Ist den Deutschsprachigen soviel Toleranz zuzutrauen? Und was hält ihr von meinem Vorschlag?


jo antwortete am 07.08.04 (20:21):

Das ist gewiß richtig, daß die Obrigkeit sich mit Wichtigerem beschäftigen sollte; die Rechtschreibung ist überhaupt keine Aufgabe der Obrigkeit.

Bei dieser Diskussion habe ich oft den Eindruck, als ginge es in erster Linie darum, den Schülern das Lernen und den Lehrern das Lehren zu erleichtern. Wir haben aber doch auch Deutsch schreiben gelernt und wollen es weiter tun - nach den jetzt plötzlich so genannten klassischen Regeln?

Meine Generation, d.h. diejenigen, die in Deutschland vor 1941 eingeschult worden waren, haben als Schreibschrift Sütterlin gelernt und mußten - nach dem Verbot von Sütterlin 1941 - die damals so genannte "lateinische" Schreibschrift erlernen. Das war eine erheblich Umstellung, wenn man sieht, daß heute die Menschen Probleme haben, Sütterlin zu lesen und dazu Hilfe benötigen, die sogar kommerziell angeboten wird.

Unter diesem doppelten Lernen haben wir aber keinen Schaden gelitten, und ich denke, es ist eine analoge Änderung, den gestressten Kindlein beizubringen, daß daß nun halt nicht wie bisher gelernt mit ss sondern mit ß zu schreiben sei usw. Das wird man doch zur Korrektur einer Fehlentscheidung noch darstellen und unserem Nachwuchs zumuten können.

(Oder geht es gar nicht um diesen??).


heinzdieter antwortete am 08.08.04 (11:25):

Hallo Felix,
man sollte hierbei auch bedenken, daß Deutschland bis Ende des 19.Jahrhunderts aus Einzalstaaten -Herzogtümern, etc bestand, also Relikten aus Kaiser-Ottos-Zeiten.

Die Reformen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts waren doch absolut notwendig, daß in Bayern gleich geschrieben wird wie in Schleswig Holstein.
Aber was jetzt abläuft,ist doch der reine Wahnsinn.
Da profilieren sich einige Politiker und (Sprach-)Wissenschaftler auf Kosten unserer Kinder.


mart antwortete am 08.08.04 (11:40):

hallo heinzdieter,

Ganz sicher und 100%ig nicht auf Kosten der Kinder, sondern nur auf Kosten derjenigen, die einmal vor Jahren (mit Mühe und Anstrengung) die alte Rechtschreibung gelernt haben und jetzt mehr oder weniger gut beherrschen.

Ein Germanist pflegt an der Uni in seiner ersten Vorlesung zu sagen, daß es keinen Germanisten gibt, der die Rechtschreibung vollkommen beherrsche:-)

Also eine Reform auf Kosten der Älteren, die aus Behaarlichkeit oder weil die alte Regelung so logisch gewesen sei - lach -, oder weil man meint man müsse umlernen um mithalten zu können etc......

Da gefällt mir Martin Walsers selbstbewußter Satz:
"Ich schreibe weiter, wie ich will."


Felix antwortete am 08.08.04 (16:12):

@ heinzdieter

"...Aber was jetzt abläuft,ist doch der reine Wahnsinn.
Da profilieren sich einige Politiker und (Sprach-)Wissenschaftler auf Kosten unserer Kinder."

Solche gehässigen Hetzkampagnen zeigen wessen Geist du bist.

Ich will dir als langjähriger Praktiker im Beibringen einer passablen Rechtschreibfähigkeit nicht nochmals wiederholen, dass das neue Regelwerk mit weniger Ausnahmen als bisher auskommt und deshalb leichter zu lernen ist.
Aber das weisst du natürlich viel besser!

Sag mir lieber, was du von meinem Kompromissvorschlag hälst!

Eine konstruktive Kritik ist eben anspruchsvoller als eine destruktive!


jo antwortete am 08.08.04 (18:37):

@Felix

Ich werde völlig irre - was an dem, was da geschrieben wurde, ist eine gehässige Hetzkampagne? Geht es schon und immer wieder darum, daß hier Äußerungen erfolgen, die Dir nicht ins Weltbild passen? Fällt Dir gar nichts Anderes mehr ein?

Sicher ist es überzogen, es profiliert sich niemand, schon gar nicht auf Kosten unserer Kinder, zumindest nicht vorsätzlich. Aber Gehässigkeit und Hetzkampagne sehe ich eher woanders.


heinzdieter antwortete am 09.08.04 (12:40):

Hallo Felix
Beide Systeme - also neue und alte Schreibweise- bestehen zulassen wird wohl das vernüftigste sein.
Eine Rückkehr zur alten System ist nicht zumutbar.
Aber wir müssen uns doch im klaren sein, das Durcheinander ist perfekt, ausgelöst von Politikern und politisch ausgerichteten Sprachgelehrten.


jo antwortete am 09.08.04 (13:46):

Warum soll denn das nicht zumutbar sein - der Weg anders rum ist der Deutsch schreibenden Menschheit doch auch zugemutet worden?


heinzdieter antwortete am 09.08.04 (16:20):

Hallo Jo
Den Schülern, die seit 1998 Deutsch in der neuen Schreibweise lernen und bestimmt die neue und die alte Schreibweise durcheinanderbringen zu sagen, alles zurück, ist doch unzumutbar.
Die Kosten für die Umstellung der SchulbÜcher beträgt ca 30 Millionen EURO, die vom Steuerzahler oder von den Eltern zu zahlen sind.


jo antwortete am 09.08.04 (17:36):

Die Kosten für eine Reform der Reform würden sicherlich hoch werden, und zwar anscheinend deutlich höher als die genannten 30 Mio Euro. Aber nur mit diesem Argument die Rückkehr zur Vernunft zu unterlassen würde ich für unvertretbar halten. In der Verlagsbranche mehren sich indes nach einem Bericht der FAZ vom 7. August die Stimmen, die eine Rücknahme für ökonomisch vertretbar halten. Bevorzugt würde eine schrittweise Zurückführung.

Der Verleger des Deutschen Taschenbuchverlages hat darauf hingewiesen, daß die langfristige wirtschaftliche Belastung durch die weitgehend absurde Rechtschreibreform höher zu veranschlagen sei als die kurzfristigen Mehrkosten einer Rückführung.

für einige Verlage, die bereits jetzt mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hätten, könne es allerdings eng werden. Allerdings meine ich, daß es nicht Aufgabe der öffentlichen Hand ist, einzelnen Branchen ihr Überleben zu sichern.


Renate2 antwortete am 09.08.04 (23:26):

Hallo Ihr,

daß auch hier in diesem Seniorenforum der Unterschied zwischen dem "daß" und dem "das" des Relativsatzes oft nicht unterschieden wird (*gggggggg*), zeigt doch, daß (!!!!!!) es gravierende Probleme mit der deutschen Rechtschreibung gibt. Seit 1901, als sie eingeführt wurde und trotz der laufenden Korrekturen durch den Duden-Verlag.

Ich stimme also für eine bescheidene Beibehaltung der alten, und für die neuen Regeln, die sinnvoll sind.

Die Kritiker haben recht, wenn sie anklagen, daß (!!!!!!!) es jetzt noch mehr undurchsichtige Fangstricke gäbe, in die alle Schreiber - ob Schüler oder Journalisten - tappen können.

Was spricht eigentlich dagegen, einen Kompromiß, wie ihn Felix vorschlägt, zu akzeptieren. Also, daß (!!), nunjaichsparmirdas(!)inzwischen, "Rad fahren" oder "radfahren", "zu Hause" und "zuhause" usw, beides vom Duden respektiert und abgesegnet wird?

Sinnvoll erscheint mir der Austausch von Vokalen, um das Stammwort zu betonen.

Und umso sinnloser die neuen Kommaregeln.

Ich hatte mir, vor Jahren noch im Schuldienst, mehr von einer Rechtschreibreform versprochen. Und ich sehe die jetzige Kritik der großen Verlage als Versuch, eine einmalige Gelegenheit in unserer Zeit zu retten. "Gut, daß wir darüber gesprochen haben!"

Also, überlassen wir geruhsam die Entscheidung den nunmehr aufgeschreckten Experten, und ihren eigeladenen Vertretern der Verlage.

Ich grins mir eins,
Renate.


mart antwortete am 10.08.04 (08:09):

Ich entschuldige mich bei dir, Renate 2, für meine häufigen Verwechslungen von daß und das und hoffe, daß ich dir nicht zuviel körperliches und seelisches Unbehagen verursacht habe.--grins

Und du weißt sicher, daß Rechtschreibfehler nicht in die Beurteilung von Schülerarbeiten einfließen darf?

Und du hast sicherlich die katastrophale Rechtschreibung von Maturaarbeiten (Selbst für mich katastrophale Fehler) auch schon gesehen und dich gewundert:-)

Und du hast sicher solche Arbeiten trotz dieser Unzahl an Fehlern aufgrund ihres Inhalts mit einer sehr guter Note beurteilen müssen.

Also, wenn du das getan hast, dann hast du sicher die Ruhe und die Überlegenheit, Menschen, die eine Rechtsschreibschwäche haben, mit der nötigen Nachsicht zu behandeln. grins

Ich lächle immer über diejenigen, die ihre volksschulartige lehrerhaften Allüren selbst in der Pension nicht ablegen können:-)


mart antwortete am 10.08.04 (08:09):

Und ich entschuldige mich nochmals für meine obigen Grammatik- und Schreibfehler:-))


Medea. antwortete am 10.08.04 (09:03):

Das hat doch mein kleines Herz berührt, liebe Renate2, daß Du eine Lanze für das "ß" brichst.

Mir liegt immer noch eine Grundregel aus der zweiten Klasse im Blut, wenn es um die Schreibweise "s" oder "ß" ging.
(stimmt die noch)?

'Überlege, ob Du "dieses" oder "jenes" anstelle des "das/ß"
einsetzen kannst, wenn ja, dann schreib das "s", anderenfalls das "ß". ......'

Gilt natürlich nicht für "Bloß ein bißchen Grieß" ... :-))


Renate2 antwortete am 10.08.04 (21:12):

Hallo Ihr,

schön, daß Ihr mich nochmal zum Grinsen angeregt habt. "freu...."

Aber: Ums nochmal deutlicher zu machen: Ich hatte mir damals mehr von einer Rechtschreibreform versprochen, also die Änderung der wirklich überholten Regeln. Und dazu gehört die Abschaffung des "ß", die Vereinfachung der komplizierten Groß- und Kleinschreib- oder Kommaregeln.

Und daher halte ich das vorliegende Reförmchen für nicht gelungen; wie schon gesagt, ich hoffe auf eine vernünftige Nachbesserung.

Und mart - ich sitze beileibe NICHT mit dem Rotstift am Rechner, da bin ich heute völlig entspannt - ich grins mir lieber eins ! :-))))))
Renate.


abdu antwortete am 13.08.04 (20:53):

was mich beschaeftigt ist,dass ich diesem DASS los werde..wie kann ich drei saetze schrteiben ohne dass ich DASS schreibe..? danke fuer all die obigen mitteilungen..sie sind sprachlich nutzlich fuer mich..[der letzte satz ist nicht richtig geschrieben..trotzdem hoere ich nicht auf zu reden..ist expression wichtiger?


Frosch antwortete am 15.08.04 (14:21):

Viel für und WIDER: Am weitaus vernünftigsten scheint mir der Vorschlag von Felix vom 7.8. Dann wird sich vermutlich von ganz allein herausbilden, was für alle richtig oder wenigstens akzeptabel ist. Und die Wogen der Emotionen werden sich weitgehend gelegt haben.
Elke


Aika antwortete am 15.08.04 (17:21):

In der Wochenzeitung "Die Zeit" und in der "Zeit online" gibt es darüber eine heiße, schon mehrwöchige Diskussion. Als sie begann, war es in Deutschland noch ruhig hinsichtlich dieses Themas. Dann schlossen sich andere Zeitungen und Zeitschriften an, und es griff auch auf die Schweiz über. Es ist interessant zu beobachten, wie ein zunächst nicht beachtetes Thema in den Mittelpunkt des Interesses rückt! Aber zu sehen ist auch, dass viele Menschen daran interessiert sind. Ich persönlich mag die neue Rechtschreibung und trete dafür ein, dass sie erhalten bleibt. Ich habe Deutsch und die neue Rechtschreibung unterrichtet. Darüber hinaus möchte ich auch nicht, dass meine 13-jährige Enkeltochter, die mit dieser Rechtschreibung begonnen hat, zu stark verunsichert wird. Wenn eine Rechtschreibung erst sitzt, kann übrigens auch eine zweite hinzukommen. Das macht dann nicht mehr so viel aus. Aber eine muss erst ganz richtig erlernt worden sein.

Internet-Tipp: https://www.angelikasimon.de


iustitia antwortete am 20.08.04 (11:33):

Ich hab - nach einer Bayern- und Österreich-Fahrt - die Dinosaurier-Kämpfchen für die angeblich klassische RECHT-Schreibung nachgelesen.
Goethe hat nicht "klassisch" geschrieben, zwar klassisch gedacht, aber g e s c h r i e b e n, d.h. korrigiert haben die Korrektoren den Druck. Und da gabe es Regeln für jeden Verlag. Duden hat 1880 den sprachwissenschaftlich besten Vorschlag für eine allgemeines, deutsches Wörterbuch gemacht. Der wurde verwässert 1901, durch Wihlem Zwo z.B., durch viele DUDEN-Redaktions-Entscheidungen - und die Sehnsucht von Autoren, Lehrern und Schülern blieb lange, lange unerfüllt.
*
Warum werden Abi-Arbeiten von vielen - nicht von den intelligentesten - orthografisch miese geschrieben...? Weil sie keine Zeit zur Korrektur haben.
Und jede(r) lässt sich geschäftlich oder privat seinen Brief oder sein Werkchen von der Sekretärin oder dem Partner korrigieren (mit tagelanger Aufmerksamkeit). Kein "Chef" beherrschte die RECHT-Schreibung, früher nicht, heute nicht; da war der Griff zum Duden immer von einer weiblichen Hand gefordert.
Auch heute sind 110 % der RECHTschreib-Gequälten die kämpfe(l)nden Männers!!
Heinrich Böll hat das mal am besten ausgedrückt: Nur seine Frau, die Lehrerin Annemarie, sei zuständig für die Quälerei.
Ein Witz: Heute lässt fast jeder das Rechtschreibprogramm drüber laufen. Und tobt gerne inkompetent gegen 10.000 Fachleute in Wissenschaft und Politk und Recht, die mehr als zwanzig Jahre warten mussten für eine Reform, wenn er noch zwei Entscheidungen treffen muss...
*
Aber irgendwelche historischen oder sprachwiss. oder gar pädagogischen Erklärungen zur alten oder der verbesserten neuen Rechtschreib-Ordnung will keiner der RECHT&ORDNUNG-Kämpfer hören...
Es ist ein "geistiges" RE-Symptom der Ohnmacht - zurück in die Adenauerzeit, wo man gelitten hat...
Nach Ursachen, Entwicklungen und Sinn von Buchstabenfolgen und -zeichen wird nicht gefragt. Und jeder ist ein "Wilhelm Dro": Was ist denn nun richtig oder falsch!! Das will ich tun wollen! Basta! N i c h t: Was ist sinnvoll, auch am PC!
*
Ich freue - äh, mh - mich da, dass die RECHT-Oldies nix mehr daran daran zurückdrehen können; sie brauchen es auch nicht mehr zu lernen; flexibel und einsichtig - das ist eine Eigenschaft von Lernenden, Lernfähigen; die nach Erklärungen suchen - statt nach Drohungen.
*
In der ZEIT-Redaktion, die übrigens seit Jahren die beste Form der neuen Rechtschreibung installiert hat (nach D.E. Zimmers Analysen und Vorschlägen; braucht kein "Saurier der rechten Ordnung" zu wissen; kann "man" aber nachlesen...) haben sie sich über die Psychomechanismen der Quäker Gedanken gemacht:
Titel:

"Jetzt schrei’m se schon Scheefahunt mit th!
Wer sind die Todfeinde der Rechtschreibreform? Woraus nährt sich ihr Hass? Woher kommen die Verzweiflung und die Lust am Aufstand? Eine kleine Typenkunde der Scharfmacher und Mitläufer"
S. URL.!
*
Ansonsten müsste sich jeder RECHT-Gelackmeiert-Fühlende nach einer europäische (englisch-amerikanische) "Schreib-Ordnung" sehnen (von der übrigens fast jegliche sprachliche Neuerung ausgeht): Da gilt die neue Zeichensetzung - und die Kleinschreibung schon seit Jahrhunderten. Und auch dort: viel einfachere Wortbildung; und nicht so viele schwergewichtige Konjunktional- oder Relativsätze...
(Mhm? Aha! Aber d i e brauchen wir gerade doch? Da liest ja wohl jeder Quäker jeden Tag seinen Kant; z.B. dessen Dissertation. Ja: "De igne" heißt sie - gibt's nicht in Deutsch. Alle RECHT-Lärmer im ST sind ja sprachlos gebildet.

Internet-Tipp: https://zeus.zeit.de/text/2004/35/Typologie 35/2004


iustitia antwortete am 20.08.04 (14:22):

Unter "Kunst, Literatur..." steht ein Rrreiätschraibtäst fr alltä Kemppha!


iustitia antwortete am 22.08.04 (13:22):

für alle Einzelkämper der T-ROST:

https://www.raytec.de/rechtschreibreform/initiativen/index.htm#overview

Internet-Tipp: https://www.raytec.de/rechtschreibreform/initiativen/index.htm#overview