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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Der Antisemitismus nehme zu (sagen die SHARON-Krieger)... Dem muss widersprochen werden

 44 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 24.07.04 (11:02) :

URI AVNERY - einer der immer zahlreicher werdenden israelischen Kritiker der SHARON-Krieger - widerspricht und hat folgende Erklaerung fuer die zunehmenden Spannungen zwischen Muslimen und Juden in Europa:

" Ein ganz anderes Phaenomen [als der Antisemitismus] ist der nord-afrikanische Krieg, der nun auf europaeischem Boden weiter ausgefochten wird. Junge Muslime aus Nordafrika schlagen sich mit jungen Juden aus Nordafrika. Das begann zu Hause, als die Juden das franzoesische Regime gegen die algerischen Freiheitskaempfer unterstuetzten. In der letzten Phase war die juedische Untergrundorganisation die Hauptstuetze der Opposition zur Befreiung Algeriens. (Die Organisation war von israelischen Agenten aufgestellt worden, um Juden zu verteidigen, aber die Fuehrer wanderten allmaehlich nach Israel aus und die Organisation wurde in den Haenden der fanatischsten Araberhasser gelassen.) "

" Jetzt ist diese Konfrontation ein Nebenschauplatz des israelisch-palaestinensischen Konflikts geworden. Die Muslime werden aufgeputscht durch TV-Bilder aus den besetzten Gebieten, in denen unsere [israelischen] Soldaten die palaestinensische Bevoelkerung unterdruecken und demuetigen, während juedische Organisationen die Sharon-Regierung unterstuetzen. Die meisten Juden Frankreichs sind Emigranten aus Nordafrika. So kommt es zu vielen unerfreulichen Vorfaellen und erweckt den Eindruck, dass Antisemitismus zunimmt. "

Quelle der Zitate... Marie und das Phantom oder Antisemitismus in Frankreich ? (von URI AVNERY), s. Link

Internet-Tipp: https://erhard-arendt.de/deutsch/palestina/texte/uri_avnery_antisemitismus_in_frankreich.htm


Miriam antwortete am 24.07.04 (13:21):

Aus Uri Avnery : "Nimm deinen Hut und verschwinde!"

"Die ganze zionistische Bewegung entstand als eine Reaktion auf den Antisemitismus. Die bekannte Dreyfus-Affäre veranlasste Theodor Herzl, sein Buch "Der Judenstaat" zu schreiben, das Gründungsdokument der Bewegung. Der Antisemitismus wurde in Europa zum Markenzeichen aller nationaler Bewegungen, die die Assimilation der Juden in die modernen Nationen verhinderten und sie dazu brachten, ihre eigene, abgesonderte, jüdische nationale Bewegung zu schaffen. Ohne den Antisemitismus hätte es keine der großen jüdischen Einwanderungswellen nach Palästina gegeben.

Der Holocaust löste das zionistische Unternehmen nicht aus, aber er gab ihm einen starken Schwung. Ohne das (verspätete) Erwachen des Gewissens der Welt wäre der Staat Israel nicht zu der Zeit und in der Form entstanden, wie es geschah.

Während der jüngst vergangenen Jahre wurden wir Zeugen einer anderen großen Einwanderungswelle aus der früheren Sowjetunion, die vor allem durch den russischen Antisemitismus verursacht wurde."

weiter heisst es

"Es ist kein Wunder, dass die Palästinenser den Holocaust als ein Instrument sehen, das gegen sie gerichtet ist, und viele von ihnen sehen ihn nur aus dieser Perspektive. Das mag verständlich sein - klug ist es nicht."

und noch weiter:

"Edward Said hat gesagt, dass die Palästinenser niemals die Aktionen Israels verstehen werden, wenn sie nicht die Geschichte des Holocaust studieren. Das ist ein weiser Rat. Ohne Wissen über den Antisemitismus im allgemeinen und den Holocaust im besonderen kann das Verhalten der Israelis nicht verstanden werden - so wie ohne das Wissen über die Vertreibung und die anhaltende Besatzung das Verhalten der Palästinenser nicht verstanden werden kann.
Natürlich kann man die Vertreibung Hunderttausender nicht vergleichen mit der Ermordung von Millionen, aber Katastrophe ist Katastrophe und Leid ist Leid."

Ich finde es sehr bedenklich, wenn manche Gedanken von Avnery einfach ignoriert werden.
Ich finde es noch bedenklicher, wenn aus Deutschland manche Stimmen zu vernehmen sind, die, wenn sie über Israel sprechen, einfach den Holocaust vergessen!

Internet-Tipp: https://www.antisemitismus.net/antisemitismus/religion/texte/avnery-06-01.htm


rolf antwortete am 24.07.04 (15:01):

Was hat Sharon mit dem Holocaust zu tun?


Wolfgang antwortete am 24.07.04 (15:14):

Das wuerde mich auch interessieren... Das Thema, um das es hier geht, ist der - nach Aussage der SHARON-Krieger - angeblich wachsende Antisemitismus in Europa, speziell in Frankreich.

Nun weiss aber doch jede(r), dass gerade in Europa alle Menschen (auch alle juedischen Menschen) am sichersten leben. Das von den Kriegern dieser Welt oft so geschmaehte alte Europa ist geradezu eine Oase des Friedens in einer unfriedlichen Welt. Jede(r) weiss auch, dass gerade in Palaestina sowohl PalaestinenserInnen (die besonders) als auch Juden am unsichersten leben... dass dort Mord und Totschlag und Raub und Unterdrueckung die Politik bestimmen und folglich an der Tagesordnung sind.

SHARON's Propagandafeldzug fuer eine Auswanderung der Juden heim ins israelische 'Reich' basiert also auf einer Luege.


Miriam antwortete am 25.07.04 (09:37):

Eine kurze Erklärung warum ich Uri Avnery's Artikel "Nimm deinen Hut und verschwinde" hier in Auszügen wiedergegeben habe.
Uri Avnery wird hier sehr gerne völlig selektiv zitiert.
Es fiel mir auf, dass die Schriften von Avnery, die das Drama im Nahen Osten analysierend, und auch den Holocaust in diesem Zusammenhang erwähnen, einfach ignoriert werden.

Nun, dieser Artikel gehört eben zu denen, die etwas weiter zurück gehen und auch zeigen, dass man über den israelisch-palästinensischen Konflikt nur im Kontext der Geschehnissen in Europa, und im Besonderen in Deutschland der dreissiger und vierziger Jahren, sprechen kann.

Und zur präzisen Frage von Rolf : "was hat Sharon mit dem Holocaust zu tun?" da wäre viel zu sagen. Ich möchte aber vorweg erwähnen, dass ich vor einigen Tagen in einen anderen Thread nur noch als "Miriam" erwähnt wurde, in Anführungszeichen. Also die so genannte Miriam.

Dieser Name ist aber tatsächlich mein hebräischer Name, unter dem meine Eltern mich nicht registieren durften, seinerzeit, im aufkommenden Antisemitismus in Rumänien. Dass dieser Name heute wieder in Anführungszeichen gesetzt wird... nun, wer darüber nachdenken will soll es tun, man darf es auch lassen.

Nun zur Antwort, Rolf :
Natürlich hat der Holocaust viel mit Sharon zu tun. Er war vielleicht keine gute Wahl. Wer wird aber je sagen können wievele, die besser gewesen wären, in den Schornsteinen der KZ ihr Ende fanden?


rolf antwortete am 25.07.04 (09:46):

Dann sind also beim Holocaust die Falschen ermordet worden und Nazi-Deutschland trägt die Schuld an Sharons Verbrechen?


werner antwortete am 25.07.04 (09:50):

Uri Avnery ist ein Zionist und ich muss ihn deshalb strikt ablehnen. Genauso wie das Kolonialprojekt Israel keine Zukunft hat und alle Israelis ohne weiter Verzögerung in ihre Heimatländer zurückzuführen sind. Wenn nötig, mit Gewalt. Damit die palästinensischen Ureinwohner endlich ihr Land zurückbekommen. Wenn die Sharon und Bush Krieger endgültig den siegreichen Befreiern unterlegen sind, werde ich auch Julchen auffordern wieder nach Deutschland zurückzukommen.
In der Oberpfalz kam es zu Anschlägen von sudetendeutschen Jugendlichen welche bei Angriffen auf deutsche Jugendliche russischer Herkunft für die Niederlage bei Stalingrad Rache nahmen. Das liesse sich dann noch weiter ausschmücken.
Ist doch schon komisch, dass so viele in Wolfgangs Oase des Friedens so schlechte Erfahrungen machen. Stehen die Polizeifahrzeuge vor allen, ich wiederhole, vor allen jüdischen Einrichtungen nur als grüner Kontrast? In welcher Welt wohnst Du, Wolfgang? Und warum stehen sie wohl nicht vor muslimischen Einrichtungen? Kann es sein, weil Juden keine Anschläge auf Muslime durchführen? Oder sind da auch wieder die Sharon Krieger schuld? Es lebe das Juden Bäsching.


rolf antwortete am 25.07.04 (09:56):

Werner,
wo stehen Polizeifahrzeuge vor jüdischen Einrichtungen?
Sind sie so getarnt, daß ich sie nicht erkennen kann?


Wolfgang antwortete am 25.07.04 (10:20):

Es muss auch der Maer widersprochen werden, dass das Projekt 'Israel' etwas mit dem Holocaust zu tun habe. Dem ist nicht so. Lange vorher, um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert, haben 'juedische' Fundamentalisten (in aller Regel gar keine glaeubigen Juden) das Projekt 'Israel' ersonnen.

Ihr Projekt basierte auf einer voelkisch-nationalistischen rassistischen Ideologie... Fuer die Zionisten waren Juden in erster Linie nicht Mitglieder einer Religionsgemeinschaft, sondern Angehoerige einer rassisch begruendeten Nation (in diesem Punkt unterschieden sich Zionisten nicht von den anderen Rassefetischisten des damals vorherrschenden rechten politischen Spektrums).

Der Herr HERZL hatte voellig recht, als er unmittelbar nach dem 1. Zionistischen Kongress 1897 (der in Basel abgehalten wurde) in sein Tagebuch schrieb: "In Basel habe ich den Judenstaat gegründet."

Nein, der Holocaust ist den heutigen Zionisten nur propagandistisches Mittel zum unheiligen Zweck... Die ekeln sich nicht davor, Millionen toter Glaubensbrueder- und schwestern fuer ihr koloniales Israel, also fuer Vertreibung und Mord und Totschlag einzuspannen. Eine widerliche heuchlerische show-maessige Vermarktungsstrategie ist das.

Zum Einpraegen: Israels SHARON-Krieger haben mit dem Judentum etwa so viel zu tun, wie Amerikas BUSH-Krieger mit dem Christentum... naemlich (ausser der Propaganda) so gut wie nichts.


hl antwortete am 25.07.04 (10:23):

Liebe Zionistenbrüder und -Schwestern,

Wir haben heute ein besonderes Anliegen:

"Antisemitismus", der lange Zeit eine dritt- oder gar viertrangige Rolle in der Öffentlichkeit spielte, soll wieder in die erste Reihe gebracht werden. Grund: Die "Opferrolle" droht abgesetzt zu werden und damit auch die entsprechenden Leistungen der Öffentlichkeit, der Regierungen, der Meinungsbildung. Ja, es geht sogar so weit, dass die öffentliche Meinung zu unterscheiden lernt zwischen Antisemitismus und Regierungskritik!

So geht es nicht. Wir wollen und müssen unseren "Opferstatus" behalten. Wir brauchen ihn, um den "israelisch-palästinensischen Konflikt" weiter in unserem Sinne zu lösen und um unser Gesicht in der Weltöffentlichkeit nicht zu verlieren brauchen wir auch den Kontext der Geschehnisse in Europa, und im Besonderen in Deutschland der dreissiger und vierziger Jahren.

Lasst ihn nicht einschlafen, den "Antisemitismus". Nie war es so wertvoll wie heute!


Miriam antwortete am 25.07.04 (10:24):

Ja Rolf, Du hast es genau erfasst, was ich da sagen wollte! Nicht der Holocaust selber war das Verbrechen - sondern die Tatsache, dass vorweg die Selektion nicht genug gut funktioniert hat! Hab Dich doch richtig verstanden?
Leider hast Du mich nicht verstanden. Oder folgst der oft angewendeten Taktik hier im ST : die Worte einem im Munde verdrehen!

Das Wegschauen scheint auch gut zu funktionieren. Anders ist die Tatsache nicht zu erklären, dass man die Bewachung jüdischer Einrichtungen nicht wahrgenommen hat!


BarbaraH antwortete am 25.07.04 (10:31):

>>Natürlich hat der Holocaust viel mit Sharon zu tun. Er war vielleicht keine gute Wahl. Wer wird aber je sagen können wievele, die besser gewesen wären, in den Schornsteinen der KZ ihr Ende fanden?<< (Miriam, 09:37)

>>Nicht der Holocaust selber war das Verbrechen - sondern die Tatsache, dass vorweg die Selektion nicht genug gut funktioniert hat!<< (Miriam, 10:24)

Mir ist es unerträglich, derartiges hier lesen zu müssen....


Miriam antwortete am 25.07.04 (10:39):

Barbara, ich habe bloss die Schlussfolgerungen von Rolf wiederholt! Oder waren Dir seine Schlussfolgerungen nicht unerträglich?! (Siehe Rolf 9:46)

Mich so zu zitieren - und nicht wahrhaben wollen, dass ich hier etwas bloss wiedergebe was in einem anderen Beitrag stand, scheint hier auch eine taktische Methode zu sein!


webmaster antwortete am 25.07.04 (11:08):

Warnung an Miriam: Rolf 9:46 hat nichts derartig Ungeheuerliches gesagt. Eine Wiederholung kann ich nicht erkennen. Miriam du interpretierst um und ihr schaukelt Euch von Missverständnis zu Missverständnis. Rolf hat schlimmsten falls eine Äußerung von Dir auch schlechtmöglichst zu interpretieren versucht.


webmaster antwortete am 25.07.04 (11:22):

Noch ein Zusatz:
ich halte es für eine schlechte Idee bei dem sensiblen Thema "Holocaust" und "Antisemitismus" mit Sarkasmus zu arbeiten. Sarkasmus zu verstehen ist nicht jedermanns Sache. Ich kann nicht dulden, dass der ST in Verruf kommt, weil die Missverständnisse umsichgreifen. Ich bitte deshalb darum, möglichst direkt die eigene Meinung zu äußern und nicht durch sarkastische Äußerungen (zu denen man sich durchaus manchmal hingerissen fühlt) Missverständnisse zu provozieren.


Medea. antwortete am 25.07.04 (11:34):

zu Rolf 9.56

Du fragst, w o Polizeifahrzeuge vor jüdischen Einrichtungen stehen?

Nun zum Beispiel vor der Synagoge in meiner Stadt - und das bereits seit einigen Jahren .....

Es gibt ja immer wieder diese Verrückten, vor denen jüdische Menschen Angst haben müssen.


Karl antwortete am 25.07.04 (11:36):

Antisemistismus ist leider gelebte Erfahrung des jüdischen Volkes. Diese Erfahrung prägt auch das Bewusstsein jüdischer Menschen und muss Verständnis finden. Ich kann auch das Entstehen von "Hysterie" verstehen, selbst wenn die reale gefahr neuer Pogrome sehr gering ist (was immer nur eine subjektive Einschätzung sein kann).
Die "Antisemitismus-Keule" ist etwas Unappetitliches sowie der Antisemitismus auch. Die Antisemitismus-Keule wird heute geschwungen von denjenigen, die Rassismus von Juden in Richtung der Palästinenser gut heißen und jede Kritik daran verteufeln wollen.
Ich finde es unerträglich, dass der "Antisemitismus-Vorwurf" als Schild für neues Unrecht gebraucht wird und ich werde für mich immer das Recht in Anspruch nehmen, das anzuprangern.


Miriam antwortete am 25.07.04 (11:40):

@webmaster, zu Deiner Warnung : wenn man mir antwortet:
"dann sind also beim Holocaust die Falschen ermordet worden.." werden ja meine Worte schon uminterpretiert. Ich meinte nicht dass "die Falschen ermordet worden", sind sondern meinte die Morde selbst und allgemein. In Zusammenhang mit den Ausdrucks "die Falschen..." habe ich dann den Ausdruck "Selektion" benutzt. Es war um eigentlich nur zu unterstreichen, wie falsch mein Beitrag gelesen wurde.
Sollte dies zu Missverständnissen geführt haben, war dies sicherlich nicht meine Absicht.

@webmaster, ab sofort nehme ich im allgemeinen beim Thema "Israel" nichtmehr an den Diskussionen teil.
Wenn Du es etwas genauer verfolgst, kann man doch merken wie oft meine Beiträge uminterpretiert werden. Wie ich auch persönlich angegriffen werden, z.B. durch das in Anfürungszeichen setzen meines Namens.
Das Vorhaben hatte ich ja schon mal, diesen Themenkreis wenigstens aktiv nichtmehr zu verfolgen, war aber leider "rückfällig" geworden. Dies bedauere ich sehr.


rolf antwortete am 25.07.04 (12:18):

Hallo Medea,
ich habe die Frage nach den Polizeifahrzeugen an Werner gerichtet, der behauptet vor allen jüdischen Einrichtungen stünden Polizeifahrzeuge. Mir ist noch keines aufgefallen, weder vorm hiesigen Jüdischen Friedhof, noch sonstwo.


mart antwortete am 25.07.04 (13:06):

Die neue Studie des EU-Zentrums zur Beobachtung rassistischer Tendenzen zeigt ein uneinheitliches Bild des europäischen Antisemitismus – zunehmende Aggressivität in einigen Ländern, antijüdische Zwischenfälle als Randphänome in anderen. Eines aber gibt es nahezu überall: die wachsende Angst der jüdischen Bürger

"...Als nächstes will das EUMC sich nun aber einem in der Tat brisanten Thema zuwenden: dem wachsenden Anti-Islamismus in der EU. Lohnend wird es aber auch sein, das Beobachtungsnetz des Zentrums in den neuen Mitgliedsländern aufzubauen. Zum vorliegenden Antisemitismusbericht wäre dann gewiss noch einiges nachzutragen: zum Beispiel das Phänomen des Antisemitismus, der sich als rechtschaffener und leidgeprüfter Antitotalitarismus tarnt. .."

https://www.zeit.de/2004/14/eumc

mit weiterführenden Links insbesondere zu dem European Monitoring Centre on Racism and Xenophobia (EUMC):

Manifestations of Antisemitism in the EU 2002-2003
Die überarbeitete Studie, vorgestellt am 31.3.2004

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2004/14/eumc


Wolfgang antwortete am 25.07.04 (13:59):

Studien gibt es wie Sand am Meer. Das ist auch eine Folge der 'Antisemitismus'-Industrie. Denn, machen wir uns nichts vor, eine ganze Menge Menschen - ich nennen sie Berufs-'Juden' (meistens sind es uebrigens gar keine Juden) - verdienen ihr Geld mit dem immerwaehrenden Mantra vom angeblichen 'Antisemitismus'.

Tatsache ist (dafuer muss keine Studie als Geschuetz ins umkaempfte Feld gefuehrt werden): Nie lebten Juden in Europa sicherer als heute. Tatsache ist auch: Juden leben am unsichersten in Israel.

Der aktuelle europaeische Weg des Ausgleichs und der Integration / Assimilation und der Zusammenarbeit verschiedenster Voelker und Religionen ist - so meine Einschaetzung - ein Erfolgsmodell und sicher auch fuer andere Regionen der Welt interessant.

Dagegen hat der koloniale Weg Israels versagt und steht fuer Krieg. Auch wenn seine AnhaengerInnen noch so oft vom angeblichen Schutz und von der angeblichen Sicherheit fuer die eigene Klientel sprechen: Mord und Totschlag dort sprechen ein gegenteiliges vernichtendes Urteil.


mart antwortete am 25.07.04 (14:04):

Lieber Wolfgang,

Nur das ist für dich sinnvoll und wird mit Wohlgefallen betrachtet, was dir in dein Weltbild paßt?

Die Zusammenarbeit versch. Völker spießt sich ja schon im Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland.


mart antwortete am 25.07.04 (14:40):

Denn, machen wir uns nichts vor, eine ganze Menge Menschen möchte für sich erklären und rechtfertigen, warum ihre Väter und Eltern schuldig geworden sind. Es gibt dafür sogar sehr bekannte Söhne, die sich immer noch mit den Taten ihrer Väter auseinandersetzen müssen.

Ich verstehe sie und nenne sie nicht Berufs-rechtfertiger. Es liegt etwas zutiefst Menschliches darin.


BarbaraH antwortete am 25.07.04 (15:48):

>>Der aktuelle europaeische Weg des Ausgleichs und der Integration / Assimilation und der Zusammenarbeit verschiedenster Voelker und Religionen ist - so meine Einschaetzung - ein Erfolgsmodell und sicher auch fuer andere Regionen der Welt interessant.<< (Wolfgang)

Sogar gegen einen derartigen Satz wird hier gegenan gegeifert. Niemand hat doch behauptet, dass dieser Weg ein einfacher ist, einer ohne Konflikte. Jedoch lassen sich Konflikte durch Dialogbereitschaft und der Akzeptanz anderer Sichtweisen lösen und nicht durch Ausgrenzung.


mart antwortete am 25.07.04 (16:29):

Barbara,

Wo und wer geifert hier?

Wo und wer diskriminiert hier die Pseudo-juden? Wer einer ist, wird offensichtlich von einem "Fachmann" in dieser Frage festgelegt.

Ich möchte einzig und allein also auf die "Pseudo-Gutmenschen" aufmerksam machen, die von "Pseudo-juden" und Pseudo-antisemitismus reden - Gott bewahre uns davor, daß sie in der EU zu viel Gewicht bekommen.


Wolfgang antwortete am 25.07.04 (16:59):

Schwere Kost, Barbara, ist das fuer die angeblichen 'Freunde' Israels. Deshalb wissen sie sich auch nicht mehr zu helfen und geifern und denunzieren. Fuer die, die weder Freunde noch Feinde Israels sind, sondern fuer die die Menschenrechte das Mass der Dinge ist, gilt aber, was MICHAEL WARSCHAWSKI vom 'Alternative Information Center' (Jerusalem) so ausgedrueckt hat:

"Sich von der Erpressung mit dem Antisemitismusverdacht abschrecken zu lassen, zu schweigen, um sich nicht der Anklage auszusetzen, man leiste 'dem Antisemitismus Vorschub' oder sei gar 'unbewusst antisemitisch', kann letztlich nur den wirklichen Antisemiten zugute kommen oder zumindest die identitaere und kommunitaristische Verwirrung foerdern."

Und weiter:

"Die wirkliche antirassistische und antikolonialistische Linke braucht nicht erst zu beweisen, dass sie im Kampf gegen die antisemitische Pest steht. Sie wird diesen Kampf desto wirksamer fortfuehren, je klarer und unzweideutiger sie zu den Kriegsverbrechen Israels und zu seiner Kolonisierungspolitik Stellung bezieht."

Quelle der Zitate... Antizionismus ist nicht Antisemitismus (von MICHAEL WARSCHAWSKI), SoZ, September 2002, s. Link

Internet-Tipp: https://www.vsp-vernetzt.de/soz/02090h.htm


mart antwortete am 25.07.04 (17:25):

Nun Wolfgang,

Dein "Pseudojude" hat eine gewisse Duftwolke und kommt nur den wirklichen Antisemiten zugute und fördert zumindest die identitäere und kommunitaristische Verwirrung.

Und das willst du doch als erbitterter Antirassist doch wirklich nicht, oder doch?


jeanny antwortete am 26.07.04 (09:02):

hallo miriam,

gräm dich nicht.so ist das nun mal im ST.wenn
es um israel geht.

ich warte in der oase,süsse datteln,feigen und
honig stehen für dich bereit.

liebe grüsse

jeanny


ricardo antwortete am 26.07.04 (09:11):

Hallo jeanny
Darf ich mitkommen?


jeanny antwortete am 26.07.04 (09:19):

ricardo,

na klar,gerne,wir freuen uns auf deine gesellschaft.
bis bald.
wenn noch jemand sich dazu gesellen möchte,bitte hier anmelden,damit wir genug datteln und feigen vorrätig haben.
liebe grüsse
jeanny


hl antwortete am 26.07.04 (09:26):

Guten Appetit in der "Oase"!

Internet-Tipp: " target="_new">


jeanny antwortete am 26.07.04 (09:48):

wie könnte der text zu diesem bild noch lauten ?

vielleicht so...

im gazastreifen herrscht seit mitte juli chaos.

mehrere der fatah-bewegung nahe stehende gruppen fordern
ein ende der korruption in der palästinenser führung
um jassir arafat!


Wolfgang antwortete am 26.07.04 (09:52):

Es ist ein unseliger Brauch und oft ihre letzte Rettung, dass Unrechtsregime ihre inneren Schwierigkeiten nach aussen richten, sprich, Krieg fuehren. Israels SHARON-Krieger stehen in dieser Tradition.

Wer Israel auch nur ein wenig kennt, weiss, dass dessen Gesellschaft bis aufs aeusserste gespannt ist. Ich moechte es mit einem Flitzebogen vergleichen, der immer weiter gespannt wird... Natuerlich kann ein Pfeil abgeschossen werden... Der Bogen kann aber auch so weit gespannt werden, dass er bricht.

Niemanden in Israel wuerde es wundern, wenn heute oder morgen ein von radikalen 'juedischen' Israelis entfuehrtes Flugzeug sagen wir auf die Moscheen am Tempelberg gesteuert wuerde, um so viel wie moeglich dort betende Muslime umzubringen.

Niemanden in Israel wuerde es auch wundern, wenn heute oder morgen auf den Herrn SHARON von noch radikaleren 'juedischen' Israelis ein Attentat veruebt wuerde.

Die israelische Gesellschaft ist - wie jede auf Rassismus aufgebaute koloniale Gesellschaft - in einem schlimmen Zustand. Ihr Auseinanderbrechen (das kann bis hin zu einem Buergerkrieg unter Juden gehen) ist nur eine Frage der Zeit. Die Menetekel an der Wand sind deutlich sichtbar. Allzuviele verschliessen die Augen davor. Ihr schoengemaltes Bild von der Wirklichkeit ist ihnen wichtiger als die Wirklichkeit selbst.


Miriam antwortete am 26.07.04 (10:17):

Liebe Jeanny,

freue mich sehr Dich wieder zu .. lesen! Hätte fast tatsächlich gesagt : Dich wiederzusehen!

Siehst Du eine Möglichkeit evtl. unsere E-Mail Adressen auszutauschen? Bitte nehme es mir nicht übel, wenn ich zu weit gegangen bin.

Bis bald dann!

Miriam


hl antwortete am 26.07.04 (10:33):

Der Text zum Foto:

"Ein israelischer Hubschrauber feuerte heute mehrere Raketen auf ein Haus in Gaza ab.

Trümmerhaufen: Bei Raketenangriff zerstörtes Haus in Gaza"


Quelle:Spiegel

Internet-Tipp: " target="_new">


ricardo antwortete am 26.07.04 (10:41):

jeanny
Ichj bedanke mich für die Einladung und hoffe auf besseres
Wetter
in jeglicher Hinsicht......


hl antwortete am 26.07.04 (10:55):

Kaffeklatschgeplapper von jeanny,ricardo usw..

Absolut sinnlos in diesen Foren weiter zu schreiben, reine Zeitverschwendung.


Medea. antwortete am 26.07.04 (14:43):

Warum denn so verbissen, liebe hl?

Neben dem vielen Schatten auf dieser Welt scheint Gottseidank auch immer noch die Sonne .....
wäre das nicht so, könnten wir alle einpacken.

Alles hat seine Zeit - auch das Sitzen unter Dattelbäumen und Sichwohlfühlen in einer Oase -
in einer guten Gemeinschaft ist für alles Platz ......

Du läufst doch hoffentlich nicht nur mit einem Trauerflor
durch die Gegend ?


Karl antwortete am 26.07.04 (19:40):

@ jeanny,

ich lese erst jetzt deinen Beitrag vom 26.07.04 (09:48):
Menschenverachtender und zynischer geht es wohl nicht mehr. Nach gewohneter Manier wird den Palästinensern ihre verzweifelte Lage wieder selbst in die Schuhe geschoben. Ich schäme mich für dich.


Karl antwortete am 26.07.04 (20:19):

Ich empfehle wirklich jedem, dem ernsthaft an einer Lösung des Konflikts im Nahen Osten gelegen ist (und das ist doch jeder hier?) den unten angegebenen Link zu verfolgen und die "101 neue Thesen Wahrheit gegen Wahrheit" in Ruhe zu lesen und wenigstens ein wenig nachdenklich zu werden.

Internet-Tipp: https://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Israel/101thesen.html


Wolfgang antwortete am 26.07.04 (23:53):

Hoeren wir eine franzoesische juedische Stimme, gerichtet gegen die Propaganda des Herrn SHARON ... MICHÈLE SIBONY - Vize-Praesidentin der 'Union Juive Française pour la Paix' (UJFP) - sagte:

"Sieht man von Israel ab, leben in keinem anderen Land so viele Juden und Araber zusammen wie in Frankreich. Und dazu noch, was sehr wichtig ist, innerhalb einer republikanischen Demokratie, die zumindest im Prinzip allen die gleichen Rechte nach dem Motto Liberté-égalité-fraternité zusichern möchte. Das ist eine Herausforderung fuer Scharon, er will den Gegenbeweis erzwingen und beweisen, dass Juden und Araber nicht miteinander auskommen koennen. Wenn die juedische Gemeinde Frankreichs zum Opfer und zur Zielscheibe des Antisemitismus erklaert wird, schwaecht das zum einen die offizielle franzoesische Regierungsposition, die in Israel als araberfreundlich gilt. Zum anderen soll der Beweis erbracht werden, dass auch franzoesische Juden und Araber nicht zusammenleben koennen, weil sie von Grund auf gegensaetzlich seien. Dieser 'Beweis' waere Wasser auf Scharons Muehlen; es wuerde die Behauptung stuetzen, Juden und Araber seien in einem genetischen Widerstreit, in einem krankhaft gestoerten Verhaeltnis zueinander befangen; sie koennten gar nicht zusammenleben, hier nicht und in Israel nicht. Dieser Beweis wuerde die Politik der Separation und Diskriminierung, wie sie Israel verfolgt, rechtfertigen und gutheissen."

Quelle des Zitats... Die geteilte Republik - Antisemitismus in Frankreich. Feature von RUTH JUNG. Deutschlandfunk, Freitag, 11. Juni 2004, 20.10-21.00 Uhr


mart antwortete am 27.07.04 (17:37):

Es nimmt vor allem die Gleichsetzung von Israel und den USA als "Usrael" zu, die als Ursache allen Übels auf der Welt angesehen wird.

Die Beweise werden durch die "Weisen von Zion" geliefert, dieses Buch ist ein Bestseller in der arabischen Welt, es gibt davon nachmittagsfüllende arabische Familienfernsehserien. Dadurch wird so wie unter Hitler eine unglaubliche antijüdische Stimmung in der arabischen Welt gefördert.

Naiv, wer glaubt, daß das nicht auf Europa überschwappt.


Miriam antwortete am 28.07.04 (11:01):

Die Wahrnehmung des Antisemitismus in Frankreich ist und kann auch garnicht eine objektive Wahrnehmung sein.
So sind die Debatten über dieses Thema in Deutschland und andererseits in Frankreich oder auch in anderen Ländern in ganz unterschiedlichen Kontexten angesiedelt.

Manches was hier geschrieben wird ist ja ein deutscher Standpunkt- was ja auch völlig legitim und unvermeidbar ist. Aber dies sollte auch analisiert werden in Bezug auf seinen Wurzeln und seinem Kontext.

Dazu ein Text von Bernard Schmid aus "Die Linke, die Migranten und der Antisemitismus."

"Man muss vorausschicken, dass der Kontext, in dem die Debatten (über Antisemitismus, rassistische Diskriminierung) der französischen Linken angesiedelt sind, ein völlig anderer ist als der derzeitige deutsche Kontext. Letzterer wird allem durch die deutsche nationale Selbstfindungsdebatte geprägt, durch die "Erwachende Nation", die wieder souverän geworden ist und die (auch moralischen) Fesseln ihrer Vergangenheit abzustreifen sucht. Der Nahost-Konflikt ist dabei vor allem Spiegel- und Projektionsfläche, auf der ein neues positives "nationales" Selbstbild hergestellt werden soll.

Seine deutsche Rezeption dient daher in erster Linie dem Streben nach Entlastung der "eigenen Nation", etwa durch geschichtsrelativierende Vergleiche (mit der NS-Vernichtungspolitik) oder durch den impliziten Hinweis darauf, dass "die" (die Juden und/oder Israelis) ja "auch nicht besser" seien.

An allererster Stelle steht hier also eine Form von Selbstgerechtigkeit. Ohne diesen Hintergrund lässt sich weder die deutsche Debatte insgesamt verstehen, noch jene in den Resten der deutschen Linken, die sich zum Teil scharf von jener der us-amerikanischen, israelischen, französischen oder sonstigen Linken unterscheidet."

Mir fällt aber auch auf : wie viele hier im ST sich von diesen Projektionen befreit haben und daher sich weit von solchen Standpunkten entfernt haben!


Wolfgang antwortete am 28.07.04 (12:16):

Es ist Unfug, was BERNARD SCHMID schreibt. VertreterInnen der Linken (natuerlich auch VertreterInnen der deutschen Linken) haben sich immer gegen Rassismus - also auch gegen die spezielle Form Antisemitismus - gewandt.

Was die 'Freunde' Israels versuchen ist, Judentum und Zionismus, juedische Gemeinschaft und Israel gleichzusetzen. Gelaenge ihnen das, dann koennte jegliche Kritik am Zionismus, jegliche Kritik an Israel als Kritik am Judentum und am juedischen Leben, als Antisemitismus hingestellt werden.

Die Rechnung geht aber nicht auf. Allzu offensichtlich ist, dass das zionistische Projekt 'Israel' nichts mit dem Judentum und auch nichts mit juedischem Leben zu tun hat. Die Pseudo-'Juden' (die in aller Regel gar keine glaeubigen Juden sind) brauchen das Judentum nur insofern, als sie es fuer ihre unheiligen politischen Zwecke identitaetsstiftend einzusetzen versuchen.

Noch einmal: Die ethnische Saeuberung Palaestinas von den PalaestinenserInnen durch SHARON's israelische Mordbuben hat nichts mit dem Judentum zu tun. Kritik an der moerderischen Politik der SHARON-Krieger kommt vor allem auch von juedischer Seite (besonders von franzoesischer und amerikanischer juedischer Seite, weniger von deutscher juedischer Seite).


Wolfgang antwortete am 28.07.04 (12:20):

Zur Untermauerung meiner Einschaetzung der Lage, hier noch einmal der Link:

SoZ, September 2002
Antizionismus ist nicht Antisemitismus
Von MICHEL WARSCHAWSKI (Jerusalem)
https://www.vsp-vernetzt.de/soz/02090h.htm

Ein Zitat daraus:

"Der israelisch-palaestinensische Konflikt ist ein politischer Konflikt zwischen einer kolonialen Bewegung und einer nationalen Befreiungsbewegung. Der Zionismus ist eine politische und keine religioese Ideologie, die darauf abzielt, die juedische Frage in Europa durch die Einwanderung in Palaestina, seine Kolonisierung und die Schaffung eines juedischen Staates zu loesen."

Internet-Tipp: https://www.vsp-vernetzt.de/soz/02090h.htm