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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Urteil im Mannesmannprozess ????

 21 Antwort(en).

lola begann die Diskussion am 22.07.04 (22:18) :

Kann das wahr sein?? Arbeitnehmer werden zu Hauf arbeitslos
müssen mehr und mehr Einsatz leisten - und ohne irgendeinen Mehrverdienst??? - Die Presse meldet: Aufschwung im Gewerbe, in der Industrie!??? Aber: Die Menschen sind zu "vorsichtig" durch eigene Käufe die Bilanz zu verbesern?
Meine Güte - wer soll den Mut heute aufbringen, wo nur die "großen Bosse" mehr und mehr Millionen verdienen dürfen, für sie gibt es offensichtlich keine Grenzen! Auch sie selber haben kein Gewissen! Wieviele unserer Jugendlicher stehen ohne Arbeitsplatz auf der Straße nach aufwendigen Studien!
Mensch, was haben wir nur für "Bosse"??? Die sind nur groß im Predigen von Moral: Ehrlich sein - zuverlässig - bereit zu größtem Einsatz auch ohne Alterssicherung - noch nicht einmal der regelmäßige Lohn wird gezahlt!
<b> Mannesmannbosse allein dürfen wahnsinns hohe Gehälter erhalten???</b> was ist die Industrie doch korrupt! Und das war sie wohl immer schon???
Kann man da nichts gegen machen?
Richardo, glaubst Du wirklich, daß Angela Merkel hier etwas Positives durchsetzen kann?


matti antwortete am 23.07.04 (00:29):

Gestern gehört:

Die deutschen Bosse verdienen nicht mehr als andere Vorstandsvorsitzende in anderen europäischen Ländern.

Jedoch ist das Einkommen der Arbeitnehmer sehr viel höher im Vergleich.

Dann vielleicht doch nicht Chef werden?


Karl antwortete am 23.07.04 (07:59):

Auch gestern gehört:

Vor 30 Jahren betrug das Verhältnis der Gehälter Arbeiter : Vorstandsbosse 1 : 33

Heute beträgt das Verhältnis 1 : 250

Hier hat eine maßlose Selbstbedienungsmentalität Einzug gehalten.


schorsch antwortete am 23.07.04 (09:18):

Was mir am meisten auf den Magen schlägt: Keiner der Superlohnbezieher kann sich überhaupt noch vorstellen, dass das alles ganz normal sei......

Aber: Wenn man einmal eine gewisse Höhe erreicht hat, gelten nicht mehr Anstand und Normalität, sondern nur noch der Ansporn: Ich will meine Konkurrenten um einige Milliönchen übertreffen!


antek antwortete am 23.07.04 (11:04):

das Problem sind garnicht die Unsummen die manche Leute kassieren,sondern das in unserem Land kriminelles Handeln
bestimmter Personengruppen(davon gibt es noch wesentlich mehr)völlig legal ist.


Tobias antwortete am 23.07.04 (11:14):

Leute die nichts zu sagen haben kümmern sich ums Niveau und die Rechtschreibung. Die Industriemanager/ innen überlassen dies den untergeordneten Chargen und kümmern sich statt dessen um das Lebenswichtige in unserer Zeit, Einkommen mehren.


lola antwortete am 23.07.04 (17:34):

Ich kann es gar nicht mit ansehen, wieviele junge Menschen keine Möglichkeit haben, eine vernünftige Zukunft anzustreben, auch alte und kranke Menschen, sowie all die Arbeitslosen! Die werden doch total innerlich kaputt gemacht! Und warum werden von den Bossen Millionen überhaupt gebraucht!? Jeder muss "vernünftig" helfen, daß wir wieder hochkommen!
"Die Deutschen kaufen nicht genug, sie sind zu sparsam!" Das hörte ich letztlich im Fernsehen! Ja, wie soll man denn heute größere Einkäufe leisten!
Wie kann man auch die Manager, Industriellen und auch Politiker nur dahin bekommen, daß "auch sie vernünftig" bereit sind, auch selber ihren Anteil zur Gesundung Deutschlands beizutragen?
Hoffentlich findet sich auf dieser Ebene auch endlich mal eine "Ulla Schmidt", die mit einem "Herrn Seehofer" klare Verhältnisse anstrebt und auch durchzusetzen in der Lage ist!


ricardo antwortete am 23.07.04 (18:23):

Es unterliegt keinem Zweifel:
Wenn es den Unternehmern gut geht
dann ist auch die Produktion gut.
Bekanntlich ist Mercedes eine Bestmarke in der Welt, Mannesmann auch nicht übel!

Wo es den Unternehmern schlecht geht, da ist das Produkt drittklassig wie etwa der Trabant :-))))

Ein Spitzenfußballer oder Formel1 Fahrer ist für ein Taschengeld nicht zu haben.
Und so ist es im Management auch!

Wenn die Leistung und das Risiko der Verantwortung nix mehr gilt,
dann gute Nacht Mercedes!


BarbaraH antwortete am 23.07.04 (21:33):

Ein wenig Hintergrundwissen vermittelt ein Artikel aus der heutigen Ausgabe der Frankfurter Rundschau:

>>Der Shareholder- Value-Kapitalismus ist in den einstigen Herzkammern des Rheinischen Kapitalismus angekommen, sagt Dierk Hirschel, Chefökonom des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Im Unterschied zum System in den USA ist das als Rheinischer Kapitalismus bezeichnete Modell um Ausgleich zwischen den Interessen von Beschäftigten, Unternehmern, Aktionären und Staat bemüht.

Shareholder-Value hat dagegen die Interessen der Anleger im Auge und ist bemüht, vor allem den Wert ihres Aktienbesitzes zu mehren.<<

Das Ende des Rheinischen Kapitalismus
VON DIERK HIRSCHEL
https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/wirtschaft_und_boerse/wirtschaft/?cnt=475490

Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/wirtschaft_und_boerse/wirtschaft/?cnt=475490


lola antwortete am 24.07.04 (10:43):

Sagt, versteht Ihr die "Logik", daß die Menschen, die Arbeit haben - im Anblick dieser entsetzlich großen Arbeitslosigkeit - mehr Stunden, und vor allem unbezahlte Stunden arbeiten müssen? Führt das doch keinesfalls zur Minderung der Arbeitslosigkeit! Dient diese Entscheidung irgendjemandem außer den ohnehin gut verdienenden Bossen? Und führt diese Überforderung der arbeitenden Bevölkerung irgendwie zu einem belebten Konsumverhalten? Oder dient das alles nur dem noch - und noch - mehr Verdienenden unter Ausnutzung der Abhängigen!
Richardo, nicht wahr, wenn Angela und die CDU ans Ruder kämen, dann würden diese Manager noch mehr unterstützt! für die arbeitende Mehrheit haben die sich doch nie eingesetzt!? Und m.E. muss es jetzt endlich mal auf den Tisch, daß die "Großverdiener" egal welcher Sparte zugehörend, endlich einmal erkennen, daß sie nicht nur extreme Rechte haben sondern auch verdammte Pflichten!?
Das aber sieht sowohl die FDP als auch Angela Merkel und Co. ganz anders!
Warum wird das nie aufgedeckt? Oder sehe ich das flasch?


schorsch antwortete am 24.07.04 (13:22):

Arbeiter und Angestellte wären eine nützliche Beigabe, wenn sie sich darauf beschränken würden, mitzuhelfen mein Vermögen zu vermehren, statt nach mehr Lohn und Forderung nach einem Teil des Bruttosozialprodukt-Kuchens zu schreien...

Einem unbekannten Sharholder von schorsch in den Mund gelegt.


jo antwortete am 25.07.04 (12:57):

Aus einem Interview, das heute - 25.07.04 - vom Deutschlandfunk ausgestrahlt wurde, zur Person von Dr. Lütge siehe seine HP unten:

"... vorläufig ist die rechtliche Seite der Sache geklärt. Jetzt scheint es so zu sein, daß ein moralischer Makel bleibt. Dazu muß man allerdings auch sehen, was ihm vorgeworfen wird. Klaus Esser soll sich auf Kosten seiner Aktionäre bereichert haben. Nur muß man sehen, daß er den Wert seines Unternehmens gewaltig gesteigert hat um etwa 60 Milliarden Euro durch seine ... Abwehrschlacht, die er gegen Vodafone geführt hat. Von den 60 Milliarden sind allein 10 Milliarden Euro den kleinen Privatanlegern zugute gekommen. Erhalten hat er 30 Millionen Euro, das sind 0,3 Prozent Provision. Da muß man sich fragen, ist das wirklich zuviel? Warum soll er nicht diese 0,3 Prozent erhalten?"

Das fand ich doch recht bemerkenswert; wer von den Kritikern kennt schon welche Hintergründe, außer daß die Staatsanwaltschaft sich zum Sprachrohr unserer Neidgesellschaft gemacht hat, wie eine Zeitung schrieb, erfolgreich in der Publizistik, Bauchlandung juristisch.

Und was ist mit dem involvierten Gewerkschaftsboss, passt der nicht ins Bild?

Internet-Tipp: https://www.philoek.uni-muenchen.de/luetge/


Tobias antwortete am 25.07.04 (14:06):

Diesen Deal bezahlt der deutsche Steuerzahler Jo. Wir werden in der nächsten Zeit noch viel darüber schreiben wenn die Milliardenverlustabschreibungen gänzlich bekannt werden. Das hat mit " Neidgesellschaft " nichts zu tun.


lola antwortete am 25.07.04 (16:42):

Hallo, Jo,

Wenn Deine dargestellte Berechtigung ernsthaft gesehen ist, warum dann müssen sämtliche Ärzte für Deutschland auf ihren oft doch gut verdienten Lohn verzichten ---- Etc. etc. Und ist es nicht auch zu bedenken, daß durchaus ein Einsatz der Größtverdiener für unser Land berechtigt sein müsste? Ich denke, wir alle sollten einen Beitrag akzeptieren und leisten!

Die derartig hoch bezahlten Bosse jedoch denken doch, was sie da verdienen, das sei berechtigt und dafür müssten eben viele arbeitslos werden,
Ist das denn zu akzeptieren?

Ich finde absolut nicht! Auch die Wirtschaft würde anders anziehen, wenn es etwas mehr Wohlstand bei den Bürgern gäbe!


jo antwortete am 25.07.04 (21:18):

Also, das sind pauschale und nicht belegte Behauptungen. Auf Lohn müssen etablierte Mediziner nicht verzichten, und zugunsten von Managergehältern wird keiner arbeitslos, das muß man erst einmal beweisen. Und daß die Wirtschaft anzieht, wenn es etwas mehr Wohlstand gäbe ist absurd - umgekehrt wird da ein Schuh draus.


Mensch2004 antwortete am 25.07.04 (21:58):

Wer von uns unwissenden ist in der Lage die Höhe der Gehälter auf ihre Berechtigung zu überprüfen? Keiner! Was soll diese Disskussion? Ich behaupte jeder Straßenfeger, Müllkutscher, Altenpfleger .....und..... arbeitet mehr wie diese Herren in Nadelstreifen, die keine Verantwortung kennen, skrupellos mit Arbeitnehmern umgehen, in den Medien als lachende Gewinner uns auch noch für blöde halten.

Internet-Tipp: https://www.DemokratiePUR.de


lola antwortete am 25.07.04 (22:18):

Hallo, jo,

Was heißt: Beweisen????
Klar ist es doch, daß von jedem verlangt wird, daß er akzeptiert, daß die "goldenenZeiten" jetzt vorüber sind, jeder muss helfen! - Das gilt für die Arbeitnehmer, die mehr Stunden arbeiten müssen, um ihren Arbeitsplatz zu erhalten, aber keinerlei Mehrlohn dafür bekommen, das gilt für Ärzte etc. etc.die verantwortungsbewußt arbeiten sollen, aber Lohnverzicht akzeptieren müssen, Krankenversicherungen erwarten mehr Verständnis für geringere Leistungen, ---- alles ist zu akzeptieren! Nur:

Die Bosse verdienen extreme Summen und fordern die freiwillige Akzeptance der Untergebenen, warum?????

Du möchtest: Erst einmal Beweise...???

Heißt das, daß die extremen "Schwerverdiener" in Deinen Augen total richtig liegen mit ihren Erwartungen an die Arbeitslosen, Kranken, jungen Berufsanfängern....?
Du, das sehe ich anders!


JEDER SOLLTE SELBER BEREIT SEIN; SEINEN BEITRAG ZU LEISTEN!


jo antwortete am 26.07.04 (11:26):

Mit Beweisen meine ich: Herr X kriegt so und so viele Milliönchen, das schlägt sich unmittelbar und kausal in so und so vielen zusätzlichen Arbeitslosen nieder. Oder umgekehrt: Schafft die Manager ab, dann gibt es viel weniger Arbeitslose, die Unternehmen laufen doch von alleine und ohne Führung.

Praktizierende Ärzte sind Freiberufler, sie haben keinen Tarifvertrag, so daß man nicht generell sagen, wieviel sie verdienen und wie sich ihr Einkommen entwickelt. Da müsste man erst einmal mit Zahlen an Deck kommen, ehe man mit dem Einkommen solcher Leute argumentiert. Auch hier hat also der Argumentierende zunächst einmal die Beweislast.

Ich denke, daß "extreme Schwerverdiener" u.a. die Aufgabe haben, für Arbeitsplätze zu sorgen. Da es an solchen mangelt, kann wohl nichts zu teuer sein, um solche herbeizuschaffen. Ich würde eher beklagen, daß sie in diesem Sinne anscheinend nicht immer ihrer Aufgabe gerecht worden sind und werden - aber auch das würde ich nicht pauschal sagen wollen.






lola antwortete am 26.07.04 (20:33):

Ist es denn nicht kontraproduktiv wenn die Bosse, denen, die jetzt Arbeit haben, noch mehr Leistung abverlangen - Stunden aufbürden - die dann noch unbezahlt bleiben? Das wären doch Arbeitsplätze! Klar, die "Bosse" hätten dann höhere Ausgaben, aber je mehr Menschen Geld verdienen, umso mehr Menschen nutzen ihre erworbene Kaufkraft! Und ich denke, die "Bosse" sollten hier lieber von ihren Millionen etwas einbringen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln! Wer kein Geld hat, kann nicht kaufen, reisen, etc.etc ... Nur die Besitzer der Millionen können locker reisen und sollten doch lieber die gesamte Situation sehen und selber auch Verantwortung empfinden und das auch zeigen!
Ist das zuviel verlangt?


BarbaraH antwortete am 26.07.04 (21:53):

lola,

ich gebe Dir vollkommen recht. Die Bosse können oder besser dürfen gar nicht firmenübergreifend denken. Ihre Verantwortung beschränkt sich auf die Steigerung des Unternehmensgewinnes.

Stell Dir vor: Herr Schremp würde sich um die Umsatzzahlen der Kaufhäuser sorgen, um die es z.Zt. wirklich schlecht steht. Nein, seine Aufgabe besteht allein darin, die Gewinne von Mercedes in die Höhe zu treiben. Kann er weltweit genügend Autos absetzen, stört ihn die sinkende Inlandsnachfrage wenig.

Es ist dieses System, der globale Kapitalismus, der weder firmenübergreifende Strategien noch eine langfristige, ruhige und stete Entwicklung zulässt. Die Börse giert nach Zahlen; Umsätze, Gewinne müssen ständig gesteigert werden, sonst fallen die Kurse und damit der Preis des Unternehmens. Fällt sein Preis zu sehr, wird es von einem anderen Unternehmen geschluckt.

Nicht nur die Arbeitnehmer befinden sich in einem Haifischbecken, die Unternehmen ebenfalls...

Internet-Tipp: https://www.attac.de/material/selbst.php


lola antwortete am 30.07.04 (21:32):

Schön, Barbara, wenn Du mir Recht gibst! Aber ich bin da total anderer Meinung als Du, ich sehe nicht, wo DU MIR RECHT GIBST!:
m.E. müssen alle im Lande gleichermaßen sich dafür verantwortlich fühlen, daß wir sehr rasch wieder eine bessere Wirtschaftslage und Vollbeschäftigung haben!
Weder Ärzte noch Arbeitslose oder... oder... oder... sind verantwortlich für vergangenes Fehlverhalten, jetzt aber geht es - und dieses ist meine Meinung - nicht, daß einige das dicke Gehalt und sonstige Vorteile für sich und ihre Familien und ihre Zukunft in Anspruch nehmen, andere aber einfach nicht in der Lage sind, mit dem von ihnen erwarteten Verzicht zu leben,die "Schwerverdiener" aber alle Freiheiten haben!
Sag, wo siehst Du, daß "Du mir je Recht geben musst - willst?" wir sind doch extrem entgegengesetzt empfindend!
Du möchtest, daß es einigen besser geht als anderen??? Du, so kann ich das nie akzeptieren!



Medea. antwortete am 30.07.04 (22:00):

Du möchtest, daß es einigen besser geht als anderen??? Du, so kann ich das nie akzeptieren!

Was ist denn das für eine 'Denke'? :-))

Es sind die Bosse, sprich die Wirtschaft, die die Arbeitsplätze schafft, nicht die Politik und so lange die dafür sorgen, daß Millionen Arbeitnehmer anständig in Brot und Arbeit stehen, habe ich nicht das Geringste gegen deren Gehälter, sofern sie nicht ins Uferlose steigen und Ethik und Moral außenvorlassen......

Neiddenken liegt mir fern .....