Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"
THEMA: delta - Magazin mit Gert Scobel. Heute 22.7. (21H ) auf 3SAT
14 Antwort(en).
Miriam
begann die Diskussion am 22.07.04 (12:13) :
Von seinem Inhalt passt das heutige Denk-Magazins mit Gert Scobel, m.E. eher unter "Politik.."
Das Thema lautet :
Das Heilige und die Gewalt - Brauchen wir Rituale? Religiöse Riten als transformierendes Element der Gesellschaft.
Teilnehmer der interdisziplinären Gesprächsrunde sind: -Hermann Nitsch, österreichischer Maler und Aktionskünstler -Prof. Hans-Georg Soeffner, Religionssoziologe -Prof. Friedrich Lösel, Psychologe und Gewaltforscher
Es wird unter anderem über den Zusammenhang von Gewalt, Religion und Opfer diskutiert. Laut den französischen Philosophen und Anthropologen Rene Girard, sind es vor allem Rituale, die dazu beitragen, die latent in der Gesellschaft vorhandene Gewalt zu transformieren, um dadurch ein weitgehend gewaltfreies Leben in der Gemeinschaft möglich zu machen.
Ein weiteres Thema wird das im Christentum verankerte Opfermythos sein, der rituell in jedem Gottesdienst gegenwärtig ist. Daraus ergibt sich die Frage, ob sich durch eine gezielte Neubelebung von Ritualen, die tief in der christlichen Religion verankert sind, die aber auch in der Politik bis in die Medien hinein eine Rolle spielen, die Eskalation von Gewalt sich verhindern liesse.
Man darf gespannt sein!
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mart
antwortete am 22.07.04 (12:19):
Also, ehrlich, auf den Blutsudler Nitsch bin ich nicht gespannt:-)
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bernhard
antwortete am 22.07.04 (12:28):
der sudler:
Internet-Tipp: https://www.kunstnet.at/curtze/2001_04_08.html
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mart
antwortete am 22.07.04 (12:32):
Ich denke, daß Nitsch ein gutes künstlerisches Potential hätte.
Leider korrumpiert er sich eben durch Blutsudlereien und ähnlich grausigen Aktionismus - Der mediale und monetäre Erfolg ist ihm gewiss.
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dutchweepee
antwortete am 22.07.04 (12:44):
zitat miriam: "Laut den (achtung! dativfalle) französischen Philosophen und Anthropologen Rene Girard, sind es vor allem Rituale, die dazu beitragen, die latent in der Gesellschaft vorhandene Gewalt zu transformieren, um dadurch ein weitgehend gewaltfreies Leben in der Gemeinschaft möglich zu machen."
sollten wir dann nicht besser zur resozialisierung von strafgefangen, voodoo-priester in den gefängnissen einstellen. vielleicht morden mörder weniger, wenn sie ab und zu "rituell" ein huhn schlachten dürfen.
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Miriam
antwortete am 22.07.04 (13:20):
Ja, die Dativfalle ist wirklich furchtbar, bevor ich mich versehe, sitze ich wieder drin. Wer stellt mal die Regeln für Dativ und Akkusativ, auch für mich verständlich, auf?
Natürlich melde ich mich nicht wegen des obigen Appells, sondern weil ich trotz allem auf die Präsenz von Nitsch gespannt bin, in der gegebenen Konstellation. Dazu die Erklärung der Redaktion von delta:
"Die Mysterienspiele des österreichischen Malers und Aktionskünstlers Hermann Nitsch sind faszinierend und abschreckend zugleich. Sein "Orgien-Mysterien-Theater" erinnert an archaische Opferriten genauso wie an christliche Passionsspiele. Sein Theater ist das Abbild einer von Gewalt, Tod und Blut gekennzeichneten modernen Welt. Nitsch geht es jedoch nicht um Schock-Effekte, sondern um die zentrale Bedeutung von Ritualen. Sie ordnen Raum und Zeit und regeln den Zugang des Menschen zum Bereich des Transzendenten."
Na? Kein einziger Dativ/Akkusativ Ausrutscher...beim Abschreiben!
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iustitia
antwortete am 22.07.04 (21:29):
Miriam -
wenn überhaupt Hifle nötig....:
Wenn "mir" - dann Dativ! (Von wem? Wenn "mich" dann Akkusativ! (für wen?) * Wenn mich nix helfen tun wollten die Un-Genossen in der alten Volksschule - dann nix hilfte: Aber immer korrekt: "me"! Oder: "mir/ch", dem flexiblen Lerner! Der Hase rennt in der Falle - da ist der dumme Hase im Dativ! Der Hase verläuft sich in d i e Falle? Der Hase verfängt sich in der Hase? Äh, Falle! Der Hase ist in die Falle gegangen? Und ist im (in dem) Kochtopf gelandet! Nachdem Vater ihn zwischen die Knie nahm, ihm das Fell abzog - ausweidete (nicht: auswaidete!) und der Mutter gab, die ihn in den Kopf-, pardon: Kochtopf steckte! (Oder in den Bräter? Ich weiß es nimmer... Aber das weiß ich: Rettet dem Dativ! Oder: Rettet des Genitivs? Ach, was: Rettet den Akkusativ! Und: Vergesst den Ablativ! Damit wollen nur sog. Lateiner angeben: "unverrichteter Dinge", z.B., war im Latein ein Ablativ; wir verwenden vornehm den Genitiv. Die Dinge oder Personen, wie wir nicht ver-richtet haben, danken es Sie/Ihnen/uns?
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Miriam
antwortete am 22.07.04 (22:12):
@justitia,
vielen Dank, habe alles ausgedruckt und muss jetzt aufpassen, dass das Papier nicht zwischen DEN anderen Papieren sich verkriecht. Letzteres kann ich aber immerwieder behaupten, wenn ich wiedermal der Falle nicht entgehen konnte!
Jetzt muss ich aber über delta erstmals nachdenken. Sehr gute Sendung, aber sehr kompakt, muss für mich alles noch ordnen!
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Medea.
antwortete am 22.07.04 (22:56):
Liebe Miriam,
Du brauchst Deinen Kopf nicht zu senken - ob Dativ, Genitiv oder Akkusativ - Du bist in der deutschen Sprache nicht aufgewachsen, und beherrschst sie dennoch weitaus besser als so mancher naturale Deutsche ....
So lange ich verstehe, was gesagt werden soll, sind diese kleinen Fehler kiki - und in Deinen Aussagen bist Du außerordentlich deutlich - das ist es, worauf es letztendlich ankommt .... ;-))
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Miriam
antwortete am 22.07.04 (23:23):
Liebe Medea,
Ach, das geht ja runter wie Oel! Was wird das eine gute Nacht werden, nach der vorrigen so stürmischen, in der sich die Nachbarn gegenseitig verkloppt haben!
Medea, eben in Bezug auf Sprache habe ich sehr hohe Ansprüche - und möchte Ungenauigkeiten, aber auch Verunstaltungen meiden! Wir sprachen zwar Deutsch im Elternhaus in meiner frühen Kindheit, aber Deutsch schreiben habe ich eigentlich nicht gelernt. Als ich zur Schule kam, in die jüdische Schule, wurde wegen der neu angebrochenen Zeiten kein Deutsch mehr unterrichtet. Dies ist nur die halbe Wahrheit, ich habe eine gewisse "Orthographieschwäche" in allen Sprachen, ausser im Rumänischen, die aber ist eine phonetisch geschriebene Sprache! Sehr praktisch!
Eine gute Nacht, ich hoffe die Kleinen bleiben noch eine Weile bei Dir!
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mart
antwortete am 23.07.04 (10:06):
Hallo,
kurzes Nickerchen während der Diskussion - ging dann zum Stall, um nachzusehen.
Ein Bild wie aus dem Mysterienspiel von Nitsch - wie eine Inszenierung -- tote Hühner und Enten aufeinander,nebeneinander , Federn überall - der Marder hat zugeschlagen (zum ersten Mal seitdem ich Federvieh halte, dh. heißt ca. 10 Jahren)
Es stellte sich dann heraus, daß der Gockel offensichtlich nur betäubt war und auf zwei noch lebenden Henne lag, im Freien unter einer Linde neben einer toten Ente noch eine dritte lebende Henne - und vier Enten überlebten ebenfalls.
Also Nitsch ist schuld.
Sehr traurig, aber doch auch wieder glücklich über die Überlebenden dieses Massakers.
Mart
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Miriam
antwortete am 23.07.04 (16:31):
@mart,
wie sieht letztendlich Deine Bilanz aus? Wieviele hat der Marder (ich kann dieses Tier nicht ausstehen!) also wieviele hat er tatsächlich getötet? Wie geht es den verletzten Tieren?
Also dieses Szenario in Zusammenhang mit Nitsch ist tatsächlich als hätte er beweisen wollen, dass seine Mysterienspiele eine magische Kraft haben, Magie die diejenigen trifft, die ein Nickerchen halten während er spricht.
Über die Sendung erzähle ich noch, heute muss ich aber meine grosse Spezialität zubereiten, schwarze Johannisbeerkonfitüre. Schmeckt wunderbar, aber jede Beere hat so einen kleinen Bart, also muss ich sie, Beere für Beere, erstmals rasieren (mit den Nägeln).
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mart
antwortete am 24.07.04 (07:57):
Nachdem heute nacht noch eine Henne an den Verletzungen gestorben ist, ist die Bilanz 6 tote Hennen - 3 haben überlebt, 2 tote Enten (eine davon weggetragen)- 4 lebende.
Wenn ich abergläubisch wäre, würde ich sagen die Macht des Gurus des Bösen reicht weit. - Zum Glück habe ich absolut keine diesbezügliche Ader.:-)
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Medea.
antwortete am 24.07.04 (12:47):
mart -
es tut mir sehr leid, daß der Marder so zugeschlagen hat - er gilt ja als blutrünstig, tötet rundumzu alles was ihm unter die Fänge kommt, gerät offenbar in so etwas wie in einen Blutrausch - sollten da einige Gene denen des Menschen ähnlich sein?
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Miriam
antwortete am 05.08.04 (13:48):
Achtung, zur heutigen Sendung von delta habe ich einen ausführlichen Beitrag unter "Kunst, Literatur und Kultur" geschrieben.
Das Thema lautet : Unbekanntes Wasser
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