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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   EU Gemeinschaft

 12 Antwort(en).

Lars begann die Diskussion am 20.07.04 (15:30) :

Mich würde interessieren, was ihr von der EU haltet mit der erweiterten Gemeinschaft?
ich selbst bin nicht so begeistert, denn die Schweiz zB.konnte im ersten Halbjahr den Export um 10% steigern!


dutchweepee antwortete am 20.07.04 (15:38):

?


juergenschmidb antwortete am 20.07.04 (16:07):

was, wer ist lars?
Denn die frage ist so allgemein gehalten, als wenn man ohnehin nur begernztes Interesse an den Meinungen hätte.
So beantworte ich ohne den background zu kennen, die Frage:
Ich halte davon viel.


jo antwortete am 20.07.04 (16:41):

Vielleicht sollte man die EU nicht nur nach der Exportleistung seiner Mitglieder bewerten und nach der Verbreitung von Aldi und Schlecker innerhalb der Gemeinschaft. Der Europagedanke ist gut, wir haben ihn aber schon seit rund 50 Jahren, und für Freizügigkeit der Menschen, von Wirtschaft, Industrie, Handel und Kultur wird eine Brüsseler Bürokratie, die den Abstand der Sprossen von Klappleitern reglementiert, ebenso wenig gebraucht wie ein Parlament, das Auffangbecken älterer, kranker oder in ihrer Heimat gescheiterter Politiker ist.

Grenzerlebnisse innerhalb der EU hatte ich jetzt innerhalb kurzer Zeit – nach dem 1. Mai – sehr kontroverse. Eines davon ist der Übergang von Deutschland nach Frankreich auf einer neuen Fußgängerbrücke über den Rhein bei Kehl, auf der gesungen und getanzt wird und nur die Reihenfolge der Sprache auf Hinweisschildern hüben und drüben vertauscht ist. Das kann man – ich darf vielleicht darauf hinweisen - in meiner Homepage ganz hübsch demonstriert sehen – URL unten, dort dann Gartenschau Kehl - Strasbourg anklicken. Obwohl das Nichtvorhandensein dieser Grenze schon ein Routineerlebnis ist, hat es mich diesmal in der Freundlichkeit, mit der die Menschen von beiden Seiten miteinander umgehen, besonders bewegt. Sogar dem Euro kann man bei solcher Gelegenheit seine Existenz nachsehen.

Anders ist eine Reise in die EU-Mitglieder im Baltikum und sogar ein Grenzübertritt zwischen diesen – Wartezeiten und hochnotpeinliche Kontrolle der Papiere, die sich über 15 – 30 Minuten erstreckt, ist da immer noch angesagt, man wird mit khakibraunen finsterem Militär konfrontiert und muss sogar aussteigen und seinen Pass ins Zöllnerhäuschen tragen, damit die Herrschaften nicht etwa überanstrengt werden. Ich denke aber, man wird dort noch dazulernen.

Eine Marginalie dazu noch: Bei der Aufteilung der Einreisenden in EU und Nicht-EU, die es dort immerhin schon gibt, heißt es: EU und CH. Man hat also dort durchaus schon erkannt, daß die Schweiz zu Europa gehört, was sogar manche Schweizer noch nicht gemerkt haben :-)

Und noch eines: Nicht nur die Schweiz, auch und vielleicht noch mehr Norwegen dürfte mit dem Nicht-Beitritt eine gute Entscheidung getroffen haben. Der einzige Nachteil für diese Länder ist, daß sie an EU-Entscheidungen nicht mitwirken, sondern diese höchstens nachvollziehen dürfen.

Internet-Tipp: https://michalowsky-online.de/my/


Lars antwortete am 20.07.04 (17:32):

Danke lieber Jo, für das bemerkenswerete Schreiben.
Ich selbst als Schweizer fühle mich auch als Europäer, ganz klar. Was mich aber persönlich stört, ist der aufgelasene Beamtenstaat in Brüssel!
Und ich wette, dass in 20/30 Jahren viele Länder wieder selbständig werden möchten.
Die EU soll sich beschränken auf das Gesundheitswesen - Kriminallität und Strassen-Bahn-Flugstrecken!
Die Mentallitäten sind zu verschieden.Bin kein Politologe, schreibe einfach aus meinen Gefühl raus.


schorsch antwortete am 20.07.04 (17:57):

@ Lars: "...Die EU soll sich beschränken auf das Gesundheitswesen - Kriminallität und Strassen-Bahn-Flugstrecken!..."

Also doch Rosinen picken?


Lars antwortete am 20.07.04 (18:34):

Lieber schorsch, das hat mit Rosinen picken nichts zu tun!
Frage mal einen Norweger, denen ist es auch wohl ohne EU -Diktat!


rebbia antwortete am 20.07.04 (20:28):

Lieber lars,

Hauptziel der EU-Regionalpolitik ist es, die Entwicklungsunterschiede der europäischen Regionen zu verringern und so zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Gemeinschaft beizutragen.

Mit der EU-Regionalpolitik werden entsprechende Anstrengungen der Mitgliedstaaten unterstützt, um eine harmonische Entwicklung der Gemeinschaft als Ganzes zu fördern.

Gruss rebbia


Lars antwortete am 20.07.04 (22:06):

Liebe Rebbia, diese angesprochene Werte würde ich auch unterstützen!
Aber was ist mit Schengen? (keine Grenzen mehr ) unsere Zöllner haben im letzten Jahr eine Rekordmenge von Kokain beschlagnahmt, heute gelesen in der Zürcherzeitung? Dass ein Verbund bestehen soll von Kriminaldaten, bin ich auch dafür, aber kein Abbau von Grenzposten!
Bin gespannt von weiteren Argumenten.
Gruss Lars


Karl antwortete am 20.07.04 (22:51):

@ rebbia,

ergänzend zu der Regionalpolitik der EU möchte ich noch ergänzen, dass die geförderten Regionen, z. B. der Oberrhein, grenzüberschreitend sein können. EU-Initiativen haben die Zusammenarbeit am Oberrhein zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz in der Region enorm gestärkt. Die Schweiz ist immer mit von der Partie, da zugesagte Förderungen an deutsche oder französische Stellen vertragsbedingt von der Schweizer Zentralregierung auch geleistet werden.

Eine typische von der EU geförderte Initiative ist das Biovalley, welches Unternehmer in der Region grenzüberschreitend zusammengebracht hat.

Internet-Tipp: https://www.biovalley.com/


rebbia antwortete am 21.07.04 (11:12):


@ lars

Die S c h w e i z strebt den Beitritt zum Schengener Abkommen an --- dabei soll ähnlich wie bei N o r w e g e n und I s l a n d der Beitritt ohne Beitritt zur E U an sich stattfinden.


jo antwortete am 21.07.04 (11:45):

@Lars

Es ist ein Phänomen, das ich nicht verstehe - wie können Kokain-Transporteure einem Grenzposten ins Netz gehen? Oder ist das, was die NZZ schreibt - war im Internet nachzulesen - nur die Spitze des Eisberges?

Ich habe mehrere Monate lang - lange vor Schengen - in Luxemburg gearbeitet und in Deutschland gewohnt, habe also arbeitstäglich die Grenze in beiden Richtungen passiert. Grenzkontrollen kamen gelegentlich vor, sie zu vermeiden oder zu umgehen wäre aber bei Interesse ein Leichtes gewesen. Will sagen: Wir müssten schon zwischen den EU-Staaten ein Grenzregime à la Ostblock unseligen Angedenkens einführen, damit die Länder voreinander sicher sein könnten - ein offensichtlicher Unsinn.

Wo zudem Italien oder Spanien z.B. seine Grenzposten an die Küste stellen soll, kann ich mir nicht vorstellen, dieses Probleme hat die Schweiz nicht. Wir freuen uns über die offenen Grenzen, unerwünschte Transfers müssen auf andere Weise unterbunden werden.


mart antwortete am 21.07.04 (11:56):

Nur eine Nebenbemerkung dazu, jo,

Die neuen "Grenzkontrollen" finden eben nicht mehr am Brenner statt, sondern unterwegs auf der Strecke , mit Vorliebe vor der Mautstelle Schönberg - Die jetztigen Arbeitsbedingungen dort kannst du dir vorstellen, ja? Ich fahre oft genug daran vorbei, weißt du bei uns gibt es fast ein halbes Jahr Schnee, Regen und Kälte - und wozu das ganze? "Unerwünschte Transfers müssen auf andere Weise unterbunden werden" Ich weiß nicht, ob du weißt, was da alles aus dem grenzüberschreitenden Verkehr gezogen wird!