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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Unterschiedliche Vorstellungen von Meinungs-und Pressefreiheit

 62 Antwort(en).

mart begann die Diskussion am 17.07.04 (11:30) :

„Das Land muss von allen Kranken gereinigt werden. Jeder, der dabei ertappt wird, über den Kommunismus zu sprechen, über die Ideen von Marx oder über den Atheismus, wird ins Gefängnis gesteckt. Ich werde meinem Innenminister befehlen, alle Gruppen von solchen kranken Menschen zu säubern. Wenn ich eine Person entdecke, die zu den Muslimbrüdern gehört oder zur Islamischen Befreiungspartei, werden wir sie ins Gefängnis stecken. Jeder, der zu den westlichen Ideen aufruft oder zum Kapitalismus, ist krank und gehört auch ins Gefängnis.“


Kündigte Oberst Muammer el Gaddafi in einer Rede an, die er im April 1973 in der Stadt Zuwara hielt. Eine Art Kulturrevolution sollte stattfinden. Zunächst waren die öffentlichen Bibliotheken betroffen. "Das Kapital" von Marx, Werke von Sartre und James Joyce wurden aus den Regalen verbannt und öffentlich verbrannt. Auch arabische avantgardistische Literatur war nunmehr verboten. Dann setzten die Sicherheitskräfte den Aufruf des Revolutionsführers Menschen ins Gefängnis zu stecken in die Tat um. Sie verhafteten Hunderte von Studenten, Intellektuelle und Journalisten


Gibt es von offizieller Seite eine Aufarbeitung dieser Vorgänge?

Gibt es von den verstaatlichten Zeitungen und deren Journalisten eine kritische Diskussion über die von Sondergerichten ohne Rechtsbeistand verurteilten Menschen?

Oder sind nur mehr diejenigen übrig, die das Lied dessen singen, dessen Brot sie essen, Abdu?


Karl antwortete am 17.07.04 (12:11):

Den letzten Satz mit der persönlichen Anrede eines Diskutanten empfinde ich schlichtweg als eine Gemeinheit. Nach Auffassung von George Bush und Tony Blair ist Gaddafi zudem inzwischen vom Saulus zum Paulus gewandelt. Übrigens Hexenprozesse gegen Kommunisten und Andersdenkende gab es nicht nur in arabischen Ländern, wenn ich erinnern darf. Im Nationalsozialismus in Deutschland und Österreich sowieso, in den USA der 50iger Jahre.


Miriam antwortete am 17.07.04 (12:22):

@Karl, dies müsste aber in erster Linie abdu beigebracht werden. Bitte schau Dir mal seine persönlichen Angriffe mir gegenüber an, für Sachen die ich garnicht gesagt habe. Keiner hat sich da empört. Obwohl es mich persönlich in den -überhaupt für abdu- miessesten Ecken einfach eingeordnet hat. Schubladenmentalität, hinter der sehr viel mehr steckt. Und persönliche Angriffe, die niemanden anscheinend unpassend vorkamen.


ricardo antwortete am 17.07.04 (13:17):

Miriam
Da gäbe es nicht nur bei abdu einiges zu sagen. Persönliche Angriffe wiegen schwerer bei manchen und leichter bei anderen, daran habe ich mich auch gewöhnen müssen!


Karl antwortete am 17.07.04 (13:27):

Auch abdu, Julchen oder Wolfgang werden oft scharf angegriffen, darf ich erinnern? Bei wem mit "Erziehung" angefangen werden müsste, lasse ich gern offen. Ich versuche, wenn möglich sprachliche oder sachliche Missverständnisse aufzudecken, was nicht immer möglich ist, da Angriffe oft ernst gemeint und manchmal begründet sind, leider auch machmal bösartig.

Ich möchte deshalb noch einmal alle darum bitten, persönliche Anwürfe besser zu unterlassen, stattdessen sollte die Sache und das Argument in den Mittelpunkt gestellt werden.


schorsch antwortete am 17.07.04 (15:17):

Karl, es ist oft schlicht und einfach nicht zumutbar oder nöglich, eine Erwiderung auf eine Behauptung oder einen Angriff zu schreiben, ohne dass man deutlich macht, an wen sie sich denn richtet. Schon oft fühlte sich ein(e) DiskussionsteilnehmerIn von jemand ungerechtfertigt angegriffen, weil nicht klar war, an wen sich der/die SchreiberIn wenden wollte.


Karl antwortete am 17.07.04 (22:20):

@ schorsch,


vielleicht haben wir uns missverstanden. Ich meine nicht, dass man/frau das @ Diskutant weglassen soll, sondern folgendes:

1. unerwünschte Variante:

@ Diskutant

Du bist ein Rassist, da Du behauptest, dass .... etc.

2. m. E. wesentlich bessere Variante, die trotzdem eine klare Stellungnahme beinhalten kann:

@ Diskutant

die von Dir vorgebrachte Meinung kann ich nicht teilen. Ich halte die Behauptung , dass ... etc. für rassistisch.

Ich hoffe, der kleine aber feine Unterschied wird deutlich. Ich habe dies in den Diskussionsforen bereits hier einmal so (oder ähnlich) formuliert: Wenn Äußerung von uns, die wir in unserem Leben gemacht haben, aus dem Zusammenhang gerissen verwendet würden, um uns zu charakterisieren, jeder (!) von uns könnte als Rassist beschimpft werden. Es ist deshalb wichtig, nicht die Menschen aufgrund einer eventuell ungeschickten Meinungsäußerung zu charakterisieren, sondern die Meinungen als solche zu brandmarken. Dies jedoch muss man in voller Härte tun dürfen.


abdu antwortete am 18.07.04 (00:37):

MIRIAM:so gut ich mich erinnere,habe ich DICH niemals persoenlich angegriffen..ich habe halt eine andere politische(sicher auch soziologische/kulturelle)MEINUNG als du..ich sehe die sache so:das meiste,was du meinst,lehne ich(leider)ab..das meiste,was ich sage,gefaellt dir nicht..ich kann also nur versuchen demnaechst,das meiste ,was du sagst,nicht zu kommentieren.beruhige dich also..bitte..es ist nur eine diskussion..ich versuche meine (leistung!)zu verbessern..man lernt nie aus.wir haben halt UNTERSCHIEDLICHE VORSTELLUNGEN..schicksalhaft bin ich araber und sehe manche sachen anderes als ein europaer oder us-mensch..ausser hier im ST begegneten europaer meine ansichten frueher viel gelassener..sie liessen mich erst ausreden und dann zogen los ..sie erwiderten sachlich..und vertraten ihre meinung deutlich,hoeflich und objektiv.ich sage dir hoeflich:ich beuge michn icht:USA verhaelt sich ausbeutrisch und imperialistisch..USA verlaesst sich leider auf materielle staerke..dieseist leider nicht von dauer..nicht immer gewinnt man mit gewalt..israel soll endlich auf friedlichem weg eine verstaendigung suchen..die palaestinenser haben 100% recht ihr haimatland zurueck zu bekommen..pal.fluechtlinge sollen aus den zelten zuihren doerfern und gassen zurueck..folterung im israelischen konzentrationslager soll endlich aufhoeren..ich bin fuer eine friedliche koezistence zwischen pal. und israelis..basierend auf gleichberichtigung..ich bin fuer voelkerversaendigung..ich lehne die expansionspolitik der USA ab...mach es gut!


abdu antwortete am 18.07.04 (01:37):

zu MART:Wie ueblich von dir ist der titel deines beitrags irrefuehrend und betruegerisch..denn wenn du ueber meinungs und presse freiheit reden willst,musst du nicht ein bestimmtes land(unter 170 laendern der welt)dir auswaehlen und faengst an sachen ohne beweise zu erbringen.mag sein das etwas in meinem land(wie in jedem land der welt) nicht stimmt.aber libyen..nur libyen zu waehlen ist absichtliche aktion,die fuer alle leser des ST nackt erscheint.ich freue mich sehr auf DEIN titel und bleibe dabei:es herrschen auf dieser unsere welt unterschiedliche vorstellungen von pressefreiheit..viele leben in der illusion,dass es in der westlischen welt pressefreiheit herrcht..viele glauben,das mansche tv sendungen unabhaengig arbeiten..deutsche+englische+us.amerikanische+polnische+franzoes.buecher sind erschienen,die das gegenteil beweisen(frag mich bitte nicht nach den titeln/siehe dort!)meinungsfreiheit wurde in einem gewissen europaeischen land mit berufsverbot honoriert..die bilder,wie die polizei in europa demonstrationen niedermacht sind woechentlich und welt bekannt..demokratie ist meiner meinung nach:volksherrschaft..freie meinungsaeuserung ist nur ein(wirklich!)kleiner teil davon..parteien(party)sind fuer dich ein merkmal der demokratie..fuer mich stellen parteien praktische ein ABTREIBEN der demokratie..ein land(wie der heutige irak)in dem hundert zeitungen taeglich erscheinen ist noch lange kein demokratisches land..diese vielfalt ist irrefuehrend...demokratie ist etwas wie eine relegion:man bekennt sich zu ihr,verhaelt man sich im alltaeglichen umgekehrt(in wie weit stimmt das?)..eine verfassung ist in den meisten(MEISTEN)laendern der welt in der praxis nur ein stueck papier(beweise?)..volkesbefragung sagt nicht genau,was das volk eigentlich will(beispiele?)/ich glaube,wenn ich alle vier jahre meine stimme ABgebe,dann bin ich fuer vier jahre stimmlos(ist der waehler nach den wahlen macht los?).ich stelle die frage so:ist die [demokratie],die man in der westlichen welt betreibt,die wirkliche/optimale/effektive demokratie? noch eine frage:koennen wir gewissenvoll ein imperialistisches land als demokratisch anerkennen? eine dritte frage:werden kinder in europa[in den schulen und zu hause ]demokratisch erzogen?..neigt der mensch von dem wesen her zum demokratischen oder und.verhalten?koennen wir psychoanalytisch einen undemokrat erkennen(entlarven)?.ich schlage dir vor MART:die meinungsund pressefreiheit UEBERHAUPT (also als solche) zu diskutieren und wenn beispiele noetig sind..so soll man bei jedem einzelnen fall mehrere beispiele erwaehnen ..also von drei vier laendern zugleich(libyen/israel/kanada/chili/indien/senegal/D/GB)es ist also nur ein vorschlag..und kein diktat..viele teilnehmer werden(so hoffe ich) die unterhaltung in diesem sachlichen weg fuehren..


julchen antwortete am 18.07.04 (05:18):

Du bist ein Rassist, da Du behauptest, dass .... etc...

Karl, damit hab ich ein klitzekleines Problem. Denn
das laesst 150 Hintertuerchen offen um jemanden
seine/ihre Meinung zu verbieten aufgrund "rassistischer" Ansichten.

Du bist ein Rassist, da Du behauptest, dass ....
muss man schon etwas tiefer greifen, meine ich.

Z.B.
Bin ich ein Rassist, weil ich denke, dass islamische
"glaubensabtruennig" (da mir kein besserer Ausdruck
einfaellt) darauf aus sind uns westliche unglaeubige alle so gut wie's geht in die Luft zu jagen?
NEIN, bin ich nicht! Denn ich zeige den Finger
lediglich auf Abtruennige vom Islam, die diese
Religion dazu missbrauchen ihre Taten zu rechtfertigen.
DAS ist so alt wie die Welt und Islam ist nicht die
Erste Religion die so missbraucht wurde!

Bin ich ein Rassist, wenn ich sage ALLE MOSLEMS
WOLLEN ALLE UNS WESTLICHEN UNGLAUBIGEN IN DIE LUFT JAGEN?
ja natuerlich bin ich das!!!!

NIEMAND hat hier jemals behaupted, dass ALLE
Moslems ALLE Christen in die Luft sprengen wollen,
trotzdem wurden oft schon "Rassisten" Anklagen
erhoben.

Der Satz:
Du bist ein Rassist, da Du behauptest, dass .... etc....

...sollte feiner ausgemauert werden, denn so wie er
jetzt steht brandmarkt er jeden, der/die kein Rassist
ist, aber eine allgemein nicht "gefoerderte" Meinung
aeussert.


julchen antwortete am 18.07.04 (05:50):

@ karl
....Nach Auffassung von George Bush und Tony Blair ist Gaddafi zudem inzwischen vom Saulus zum Paulus gewandelt......

Vom Saulus zum Paulus gewandelt, weil er schlau
genug war so zu tun als ob er voll mitmacht und
sein "arsenal" zur Verfuegung gestellt hat?

Der hat lediglich gesehen, dass Saddam nicht ewig
mit seinen Versteckspielen durchgekommen ist und
hat sich das Problem vom Hals geschafft mit "Kooperation"!

Somit hat er nun (siehe oben) jede Menge Zeit
gewonnen um sich sein Stuebchen so einzurichten
wie er das gerne moechte ohne dass ihm einer
zum Kragen runteratmet.

Was wuerdest Du denn vorschlagen? Dass wir
gleich ueber ihn herfallen, oder warten bis er seine
"Kranken" alle von der Strasse hat - und vielleicht
noch 300,000 Andere?

Wenn Du vorschlagen wuerdest, den Mann und sein
Land in Ruhe zu lassen und nicht rechtswidrig ueber
ihn herzufallen, wuerde ich Dich bitten die "Saulus
zu Paulus" Bemerkungen zu unterdruecken.
Wir stecken da genauso in der Klemme wie Ihr!

Es steht ohne Zweifel was sich in Gaddafis Garten so anbahnt....
...so was nun? kucken wir zu, tun wir was, wenn so, dann was, wann, wie.....

Persoenlich sage ich (nachdem praktisch die ganze
Welt vorgzogen hat Saddam's Massengraeber zu
ignorieren, aber jeden gefallenen Stein in Baghdad
den Amis auf die Rechnung gesetzt hat):
Soll's eben laufen wie's laeuft!!!!

Und wenn Gaddafi sein ganzes Volk auf Jahre tyrannisiert und die Haelfte davon in Graebern
verscharrt!!!


wanda antwortete am 18.07.04 (07:23):

eine Rede, die l973 gehalten wurde wird hier zur Diskussion gestellt. Ist das nicht sehr weit hergeholt ?


Karl antwortete am 18.07.04 (08:26):

@ julchen am 18.07.04 (05:18):

dein Text zeigt ein Missverstehen meines Textes an. Vielleicht noch einmal langsam lesen?

@ julchen antwortete am 18.07.04 (05:50):

meines Wissens hat Gaddafi sein Atomprogramm ohne wenn und aber offen gelegt und nichts ist sich am anbahnen. Du vertraust doch hoffentlich nicht irgendwelchen dubiosen Meldungen des britischen oder amerikanischen Geheimdienstes??

@ wanda,

so wie du habe ich den Eingangstext auch empfunden. Wer nicht interessiert ist an Ausgleich und positiven Entwicklungen, der muss die Vergangenheit immer wieder als Argument verwenden. Die Wandlung von Saulus zum Paulus, die für die Christenheit ein zentrales Element darstellt, sollte man Politikern aber auch Privatleuten zugestehen und deshalb betone ich noch einmal: Anstatt Menschen ein für alle Mal aufgrund einer Äußerung zu verurteilen, sollten wir ihre Meinungen bekämpfen und die Hoffnung auf Wandlungsfähigkeit niemals aufgeben. Wie schrieb sinngemäß Ricardo einmal so schön: Das Gehirn lernt bis ins hohe Alter. Glauben wir daran!


Miriam antwortete am 18.07.04 (08:49):

abdu, ich tue es nun ungern, aber der Wahrheit zu liebe musste ich in andere Threads blättern, um Dir doch zu belegen, wie unwahr Deine letzte Behauptung ist. Ich gehe also vom letzten, zu älteren Beiträgen zurück. Ich werde auch nur zitieren, dies sollte auch ausreichend sein.

abdu 18.07 (00:37)
MIRIAM, so gut ich mich erinnere habe ich DICH niemals persönlich angegriffen....

abdu 10.07 (02:01) - (im Thread "Theodor Herzl...")
mensch MIRIAM so viel hass gegen die araber empfindt nicht mal der schlaechter, terrorist und kriegsverbrecher sharon

dazu Miriam 10.7 (7:45)
?????

(wie auch zu erwarten war, blieb meine Verwunderung unbeantwortet; ich hatte kein Wort über Araber geschrieben)

Miriam am 5.7 (23:12) an abdu gerichtet:
Ich möchte mit Dir keine Polemik abdu, sondern einen Gedankenaustausch. Versuche bitte auf vorgefasste Meinungen zu verzichten.

Wenn ich nun dieses Angebot eines Dialogs wiederhole, ist es nur um zu zeigen, welch meine Absichten ursprünglich waren und wie sie erwidert wurde. Man sollte dies nicht fälschlich als ein neues Angebot interpretieren.


mart antwortete am 18.07.04 (10:49):

Es geht um Presse- und Meinungsfreiheit.

Der Anlaß war abdus Bemerkungen, die ich hier hoffentlich korrekt zusammenfasse:


1. Amnesty International und Reporter ohne Grenzen vermitteln nur eine Meinung, einen Eindruck, sie sind wertlos, vermitteln etwas UNVERANTWORTLISCHES geschrieben es fehlt jeder beweis.. „das AA hier angab ist fuer mich unglaubwuerdig.das gleiche gilt fuer das unberufliche was reporter...angab.“ 17.07.04 (01:08)




Dazu:

Nachdem sich amnesty international 15 Jahre lang vergeblich um eine Einreisegenehmigung bemüht hatte, reagierte die libysche Staatsführung Anfang Februar dieses Jahres positiv auf ein erneutes Gesuch der Organisation.

Vertreter von Amnesty International (ai) haben erstmals seit 1989 Libyen besuchen können und dort eine Reihe schwerer Menschrechtsverletzungen festgestellt.

Die Mitarbeiter der Menschenrechtsorganisation hätten ihre Erkenntnisse mit dem libyschen Revolutionsführer Muammar el Gaddafi besprochen, teilte Delegationsleiter Claudio Cordone am 1. März mit.

Dieser habe auch zugesagt, den Empfehlungen zu folgen. Laut Cordone ist die Menschenrechtslage in Libyen in vielen Bereichen noch problematisch. "Es gibt Menschen, die nur wegen des friedlichen Ausdrucks ihrer Meinung festgenommen wurden", sagte Cordone. Es gebe Fälle, in denen Menschen jahrelang ohne Kontakt zu ihrer Familie oder Anwälten festgehalten würden. Und es gebe Einrichtungen, in denen gefoltert werde. für eine Reihe von Vergehen sei die Todesstrafe vorgesehen.
Auch gebe es Volksgerichte mit unfairen Prozessen. Sie sprach nach eigenen Angaben mit politischen Gefangenen im berüchtigten Abu Salim-Gefängnis in Tripolis in dem über 650 Häftlinge auch aus politischen Gründen einsitzen. Ai sprach auch mit Richtern, dem Generalstaatsanwalt, dem Innen- und dem Außenminister.
„Seit dem Machtantritt Gaddafis sind Parteien verboten, in den achtziger Jahren begann das Regime, zahlreiche Andersdenkende im In- und Ausland zu verfolgen.

amnesty international sind Hunderte Fälle von außergerichtlichen Hinrichtungen und von „Verschwundenen“ bekannt.
Folter ist in Libyen weit verbreitet, noch heute gilt die Todesstrafe für eine ganze Reihe auch kleiner Straftaten. Als es in den neunziger Jahren zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Gruppen und der Staatsführung kam, steigerte das Regime die Repressionsmaßnahmen.
Bis heute sitzen zahlreiche politische Gefangene ohne Gerichtsverfahren in Haft.
In einem Klima der Angst wurde die Entstehung von Menschenrechtsorganisationen im eigenen Land unmöglich gemacht.
Libysche Volksgerichte verhängten in unfairen Prozessen unverhältnismäßig hohe Haftstrafen, an der fairen Handhabung des Rechtes bestehen berechtigte Zweifel.

Nun zeigten sich die libyschen Behörden erstmals gesprächsbereit. Nach ihrer Ankündigung, die Empfehlungen von ai zu prüfen, verkündete Oberst Gaddafi am 18. April vor dem Obersten Gerichtshof schließlich die Auflösung der Volksgerichtshöfe und die ausschließliche Abwicklung von Prozessen in regulären Gerichtshöfen.

Delegationsleiter Cordone begrüßte zwar nach seiner Reise ausdrücklich die Fortschritte, kritisierte allerdings, dass die Regierung in Tripolis noch immer in zahlreichen Fällen die Grundfreiheiten einschränkt. So befinden sich weiterhin Dissidenten in Haft.
Zudem sei die Todesstrafe noch immer in Kraft und könne auch weiterhin für Aktivitäten verhängt werden, die lediglich in der Wahrnehmung der Rechte auf freie Meinungsäußerung und Vereinigungsfreiheit bestehen.


mart antwortete am 18.07.04 (10:51):

Fortsetzung:


2. "waerst du in libyen und sagst du sowas vor zeugen,dann wuerdst du vor dem libyschen gericht wegen verleumdund und demagogie stehen" 10.07.04 (02:47)“

„..aber luegen darfst du nicht..das nennt man bei uns justizverirrung und das ist in libyen(mit geldstrafe/nicht mit kopfabhacken)strafbar“ 10.07.04 (02:47)“



Zum Glück lebe ich nicht dort und wenn ich dort leben würde, würde ich wahrscheinlich den Mund halten.




3. "UND NUN dein beitrag WERNER von 11/7[01:34]nenne mir bitte bitte bitte mit NAMEN die organisationen, die beitraege haben ueber einschraenkung von pressefreiheit in meinem land..offensichtlich bin ich voll auf der seite der wahrheit und nichts als die wahrheit..gibst du mir ein beweis..und nennst du mir die libysche zeitung,die es ablehnt meinungen gegen die zeitung selbst oder gegen den lib.staat zu veroeffentlichen..dann verspreche ich dir;ich werde hier gegen diese einschraenkung anklage erheben..man weiss,wie ich hier den libyschen staat oft und wie oft kritisiere..haelt man mich nur einmal davon ab,werde ich mindestens als reaktion als journalist zuruecktreten..falls du mir erlaubst..werde ich den chef der libyschen jornalisten verband von deinen behauptungen informieren..die sache geht ihm direkt an.auf regierungslinie?"


In der von Reportern ohne Grenzen im November 2003 veröffentliche Bewertung von 164 Ländern nimmt Libyen den 153 Rang ein. Es gibt also 11 Länder, die noch restriktiver in Hinblick auf Pressefreiheit sind.
Stärkere Kontrolle und erzwungene Selbstzensur gehören zu den üblichen Methoden.

Am 15. Oktober 2003 wurde die Zeitung Al-Zahf al-Akhdar (Der Grüne Weg), die als regierungsfreundliche Tageszeitung des Volkskomitees galt, eingestellt. Begrundung: kritische Berichte gegen die Staatschefs der Golfstaaten.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass einige Artikel in der Zeitung Meinungen der Verfasser wiedergeben die den Zweck verfolgten die guten Beziehungen zu den arabischen Staaten (u.a. den Golfstaaten) zu untergraben und haben nichts mit einem redaktionellen Beitrag zur Information zu tun.

-----------


Scholl Latour äußerte übrigens sein Erstaunen, daß nun wiederum derjenige Diktator vom Westen hofiert wird, der tatsächlich und nachgewiesenermaßen den internationalen Terror unterstützt hat.
Aber das hat doch auch schon vor langer Zeit unser Jörgl (Haider) gemacht.

Besitzt Libyen nicht reichlich Erdöl? Geht es nicht im Augenblick erneut Kooperationen mit US-amerikanischen Erdölfirmen ein?

Es geht um Lernfähigkeit bis ins hohe Alter, aber auch um kritischen Verstand.


mart antwortete am 18.07.04 (11:28):

abdu,

Bei folgendem stimme ich vollkommen mit dir überein:

<<bleibe dabei:es herrschen auf dieser unsere welt unterschiedliche vorstellungen von pressefreiheit..viele leben in der illusion,dass es in der westlischen welt pressefreiheit herrcht..viele glauben,das mansche tv sendungen unabhaengig arbeiten..deutsche+englische+us.amerikanische+polnische+franzoes.buecher sind erschienen,die das gegenteil beweisen(frag mich bitte nicht nach den titeln/siehe dort!)<<


Zu folgendem ersuche ich allerdings um nähere Auskünfte:

<<meinungsfreiheit wurde in einem gewissen europaeischen land mit berufsverbot honoriert..die bilder,wie die polizei in europa demonstrationen niedermacht sind woechentlich und welt bekannt..<<

Die Diskussion darüber wie gut Presse- und Meinungsfreiheit in verschiedenen Ländern der Welt verwirklicht ist, ist natürlich sehr sinnvoll und nötig - Das ich dein Land in dieser Hinsicht angegriffen habe, ist allerdings die Folge deines Angriffs auf Amnesty International und Reporter ohne Grenzen, der die Arbeit dieser Organisationen in einem Ausmaß als unseriös einstuft, das über das von mir akzeptable Ausmaß hinausgeht.

für deine "Lügen" wirst du allerdings in einem europäischen Land nicht vor Gericht stehen - und das ist das, was ich unter Meinungsfreiheit verstehe.

Damit ist das wesentliche Problem, das ich sehe, allerdings schon angesprochen. Unter Meinungs- und Pressefreiheit werden eben unterschiedliche Dinge verstanden - das würde zuerst geklärt gehören.


mart antwortete am 18.07.04 (11:46):

Folgender Link bietet viel Informationen:

Internet-Tipp: https://www.bessereweltlinks.de/book36.htm


BarbaraH antwortete am 18.07.04 (19:13):

Informationen über Meinungsfreiheit in den USA auch unter folgendem Link:

SPIEGEL ONLINE vom 18.07.04
"In Amerika herrscht eine Atmosphäre der Angst"

Elton John, sonst nicht bekannt für politischen Furor, hat die US-Regierung scharf angegriffen: Mit Schikane und Einschüchterung versuche Washington, kritische Musiker mundtot zu machen.
https://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,309229,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,309229,00.html


julchen antwortete am 19.07.04 (05:40):

Karl
.....Du vertraust doch hoffentlich nicht irgendwelchen dubiosen Meldungen des britischen oder amerikanischen Geheimdienstes??....

Sagst Du damit, dass Gadaffi nicht "wirklich" vorgezeigt hat und nur so getan hat?
Oder sagst Du damit dass Gadaffi garnicht vorgezeigt hat und dass alles ein propaganda Maerchen war?

Oder dass Gaddaffi gar nichts zum vorzeigen hat,
sich daher auch nicht freiwillig fuer "show and tell"
gemeldet hat?
Oder sagst Du dass Gadaffi gezwungen wurde so
zu tun, als ob er was haette, damit der britische und
amerikanische geheimdiest glaenzen koennen?

Was sagst Du eigentlich? Dass NICHTS vorgefallen
ist?

Und wenn so, wie vertraegt sich das mit deiner Feststellung das
Gadaffi ploetzlich vom Saulus zum Paulus geworden
ist?

@Barbara H

wo hier die atmosphaere der Angst herrscht ist
mir ein Raetsel....aber Elton muss das ja wohl besser wissen :))


mart antwortete am 19.07.04 (06:24):

„Unser Volk ist schlau und sich den neuen Realitäten bewusst“, begründet der libysche Revolutionsführer seine neue Haltung.


Karl antwortete am 19.07.04 (07:00):

@ mart,

Realpolitik nennt man das. Freuen wir uns doch über eine solche Wandlung anstatt die Vergangenheit zu beschwören.


mart antwortete am 19.07.04 (07:18):

Die richtige Balance zwischen Optimismus und Pessimismus ist gefragt - die Sozialprognose wird nicht umsonst bei Gericht herangezogen.

Ich wünsche jedenfalls den Menschen in Libyen (und nicht nur ihnen) das Allerbeste für die Zukunft.


abdu antwortete am 20.07.04 (21:24):

gut MIRIAM(ich mag diesen vornamen)vielleicht habe ich mich nicht elegant ausgedrueckt als ich behauptet habe,dein hass den arabern gegenueber sei unuebertrefflich..immerhin hat diese provokation dich dazu gebracht zu erklaeren,dass du IN WIRKLICHKEIT keinen solchen hass empfindest..damit sind wir ein stueck vorwaerts ,denn wichtiger ist nicht meine provokation,die nur ein mittel zum zweck war,sondern deine erklaerung ueber die arabische nation..im endergebnis ist das ein pluspunkt fuer dich..das goenne ich dir..mir reicht ein halber punkt,dass ich dich dazu gebracht habe etwas menschliches ueber die araber zu sagen..uebrigens:miriam ist ein arabischer name.


Medea. antwortete am 20.07.04 (22:12):

Der schöne Name Miriam (Mirjam) ist nach meinem Wissen ein aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen Ursprungs. Es ist die hebräische / aramäische Form von Maria, der Mutter Jesu.

Wenn Namen verbinden können zwischen Arabern und Juden, dann ist gerade Miriam ein schönes Beispiel.


abdu antwortete am 20.07.04 (22:33):

ich muss etwas erklaeren:geht es um mein volk(die libyer)oder meine nation(die araber)dann verpflichte ich mich zu verteidigen..zb/ich bezahle mein anschluss zum ST aus eigener tasche..geht es um die herrschenden politischen systeme in der arabischen welt(libyen eingeschlossen)so hat das politische system in libyen seine apparate..budget..inistitutionen..kader..diese sind beamte in den aussen und in den informations ministerien,die haufen geld/luxos autus/und brachtvolle bueros bekommen,weil es ihre ARBEIT ist als regerierungsschprecher des herrschenden systemes argumentativ zu verteidigen und fuer propaganda/reklame zu sorgen..waehrend diese im meer von honig schlafen und auf kosten des libyschen steurzahlers gut leben,soll ich nicht ihre aufgabe uebernehmen..daher soll ich als VERTEIDIGER(!)nur fuer meine gesellschaft stramm stehen..und wenn jm (oben)mich als luegner bezeichnete,dann ist das nur aus der tatsache zu erklaeren,wie weit ist es,mit dieser sogenannten meinungsfreiheit auf unsere welt gekommen.nein..ich habe kein einziges mal im ST gelogen,wer das behauptet hat,weiss dass er behaupten musste..aber etwas koennen wir darauss schliessen;uns gegenseitig zu beluegen(zb/4 leute in einer kneipe)laesst der meinungsaeusserung kein cm freiheit..trotzdem..und ohne das man mich fuer ein radio des systems haelt auch abgesehen davon ob ich libyer bin ,muss ich etwas korrigieren,denn so was wurde in europa meistens falsch verstanden:am 13/6/ 1988 fand in libyen in der stadt AL-BAIDA die jaehrliche vollversammlung der volkeskongresses tatt(so etwas wie der bundestag)da wurde folgendes beschlussen[die angehoerige unserer gesellschaft lehnen das entwicklen,erwerben und benutzen von atomaren waffen ab]in libyen gibt es immer eine verzoegerung jeden positiven beschlusses des volkes in kraft zu setzen..dh wir menschen mussen hier zwei mal arbeiten: 1.um einen beschluss legeslativ zu erzielen 2.um die technokraten(buerokraten)in 2 monaten..manschmal in 3 jahrenzu erbringen/bewegen davon gebrauch zu machen..die zeitungen in libyen und die kommunualen volkes kongresse(parlamente in doerfern und stadtvierteln)haben seit 1988 nicht aufgehoert zu betonen,dass das stoppen des programes(libyen als atomares land zu werden)von einer ethischen und strategischen notwendigkeit,die keine verzoegerung ertraegt..falken wollten,das die massen sich mit alltaeglichen sachen beschaeftigen, wie zb. die puenktlichkeit der libyschen fluglinie oder muellabfuhr..versuchten abzulenken..nach der kriminalitaet vom 11/9 fing die ganze welt an zu meditieren/begutachten/revisieren..und da hat libyen endlich nach 6 jahren ein volkeswille in kraft gesetzt..als dank dafuer hat g.w.bush gesagt[die gewalt anwendung gegen irak hat libyen zur vernunft gebracht]diese sadistische auslegung von gewalttaetern/mafiosi/tyrannen hat beispiele in der geschichte als auch in der gegenwart.


Miriam antwortete am 20.07.04 (22:38):

Hallo Medea, den Namen finde ich auch schön. Ich denke, Miriam war die Schwester des Moses, die ihn doch in so'n Körbchen getan hat und Richtung Pharaonstochter schwimmen liess um ihn zu retten?

Den Schmu über warum abdu was gesagt haben will was eigentlich nicht der Wahrheit entsprach, finde ich weniger schön. Und denke nach über eventuell alltägliche Praktiken des jemanden-etwas-in-die-Schuhe-schieben - wenn ich es richtig begreife - immer für einen guten Zweck!

Hoffentlich habe ich Dir keine schlaflose Nacht damit verursacht, also schlaf gut!


abdu antwortete am 20.07.04 (23:03):

ja MEDEA :dein beitrag ueber den hebraeischen namen miriam ist vollkommen richtig .plus sind die arabischen/hebraeischen/aramaischen sprachen fuer mein beduinisches verstaendnis EINE sprache..shalum ist eben salam.. kariat= ist kariat(dorf)auf arabisch..ein ganzer kapitel im kuran heisst..:miriam..dort wird die geschichte des christi geburts den moslems erzaehlt..hier in libyen ist miriam ein oft gewaehlte name fuer huebsche neugeborene maedchen.der name stammt nicht aus der bibel,sondern:die biblel erwaehnte eine nette frau,die miriam(maria)hiess..also den namen gab es VOR der bibel..ich uebersetze das arabische werb(maram)=das noble ,was man gerne erzielen moechte..miriam(bezogen auf den sprecher)=mein nobles,heiteres ziel.bestehst du darauf,dass er rein hebraeisch ist..und nur hebraeisch..so verliert der name nicht an wert..ein moslem soll alle himmlichen buecher(islam/judentum/christentum)lesen und breisen.mir(merke mir/miriam/am)gefaellt der name aber aus privaten nostalgischen gruenden.


abdu antwortete am 20.07.04 (23:25):

@wanda:gruess dich!..bei einer med.untersuchung ist eine (korrekte!)anamnese wichtig..wichtiger ist der jetzige zustand des untersuchten.die vergangenheit ist wichtig um die gegenwart besser zu verstehen..man soll aber die vergangenheit(1939/1966)nach damaligen gegebenheiten und verhaeltnisse beurteilen..ein junger politiker der 31 jahre alt ist und seit zwei jahren in aktivitaet wird mit der zeit aelter/schlauer/objektiver. mit 41 jahren redet der selbe politiker und sieht die sachen reifer geduldiger genauer an...so hoffe ich jedenfalls


werner antwortete am 21.07.04 (00:01):

Was für ein Schmäh mit den Namen. Wichtig sind die Personen. Schlagbaum heisst im Russischen auch Schlagbaum. Und was gibt uns das?


werner antwortete am 21.07.04 (00:04):

@abdu - wenn dieser 31 jährige Politiker als 41 jähriger Politiker immer noch an der Macht ist, nicht weil er gewählt wurde sondern weil er sich hingeputscht hat, so kann er mir gestohlen bleiben. So schlau er auch sein mag.


abdu antwortete am 21.07.04 (00:14):

@mart:am.int oder reporter ohne grenzen sind fuer mich nicht heilig..diese sind organisationen,die aus menschen bestehen..und irren ist menschlich..nicht mal die UN ist fuer mich als journalist heilig..erstens muss das klar sein ..wichtiger aber ist das ich diese amnesty int. oder dieser reporter ohne grenzen NICHT angegriffen habe..diese organisationen sind (so viel ich weiss)nicht meine feinde..es liegt einwandfrei im rahmen der freien meinungsaeusserung,wenn ich erklaere:ein kommentar von minister general paul oder k.anan hat mich nicht ueberzeugt..ich las was reporter ohne grenzen schrieben und hat mich als journalist nicht gefallen..nicht ueberzeugt..das ist alles..ich hoffe aber und bete dafuer,dass rep.o.g. weiter machen..denn das ist im endeffekt zu meinen,und gar nicht zu meinen politischen gegenern gunsten!!zu amnesty international:ich las nach..und fand ,dass ich amnesty int. UEBERHAUPT nicht [weder lobend noch tadelend] erwaehnt habe..erst in diesem beitrag(um genau zu sein)habe ich den namen amnestyint. getippt.also wie habe ich amnesty int.(angegriffen!)?per telepathie?


abdu antwortete am 21.07.04 (00:38):

@mart:die geschichte von alzahf al-akhdar stimmt..ja genau..hier hast du die wahrheit erzaehlt..nur um deine information zu ergaenzen sage ich dir folgendes al-zahf al-akhdar ist keine staatliche zeitung..sie ist eine linksrevoltionaere tageszeitung..ihre journalisten sind keinesweges beamte des staates ..die zeitungen des staates heissen al-shams(the sun) und fadger aljadied(neue morgen)..der staatesanwalt hat damals eine klage gegen alsahf alakhdar erhoben(das gesetz gibt ihm das recht dazu)die zeitung kam mit ihrem rechtsanwalt(das gesetz bewilligt ihr das)der richter im ersten instanz stoppte die zeitung..die redaktion legte revision ein..der zweite richter liess die zeitung bis heute weiter erscheinen..4 tage lang gab es keinen gruenen marsch..al-zahf al-akhdar ist vielen im staatesapparat ein dorn im auge..diese zeitung,die noch mit tuechtigkeit erscheint ist ein ueberbleibsel der euphorischen zeiten der libyschen 80er jahre..auch inhaltlich entwicklte sich alzahf alakhdar detrministisch von einer der massen erregenden zeitung,die lokal mit dem hetzen des volkes gegen alles reaktionere arbeitete zu einer zeitung fuer eine linken gebildeten elite,die noch an weltrevolution festhaelt(sie drueckt nur noch 9 000 exemplare)


abdu antwortete am 21.07.04 (00:48):

@werner:ich wusste nicht dass schlagbaum auf deutsch=schlagbaum auf russisch..stimmt das? interessant!da muss ich jetzt nachsehen,warum schlagbaum auf russisch schlagbaum heisst.


abdu antwortete am 21.07.04 (00:56):

@werner:es steht dir frei einen politiker abzulehnen oder anzunehmen..das gleiche recht habe ich:ich war jahrzehnte lang fuer willi brandt..brandt war fuer mich gefuehlsam..schlau war er auch ..fuer ihn fing die welt nicht von seiner haustuer an und dehnte sich ueber berlin und dann deutschland und dann europa..sondern umgekehrt:von der milchstrasse bis zur haustuer.


abdu antwortete am 21.07.04 (01:03):

zitat[in den usa sorgt eine neue regierungsordnung fuer aufregung:wissenschaftsmagazin wird der abdruck von beitraegen aus libyen...verboten]http/www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/16882


werner antwortete am 21.07.04 (01:05):

@abdu - mit Schlagbaum musst Du nicht extra nachschauen. Es stimmt. Es gibt noch viele Beispiele deutscher Kultur. Manchmal sogar positiv wie z.B. Kindergarten in Englisch. Übrigens, was mir so spontan einfällt, Reiseweg heisst im Russischen Marschroute. Und so gäbe es noch viele Beispiele.

Was die Ablehnung von Politikern angeht, so lag meine Betonung auf 'geputscht' und 'gewählt'. Möge er dann gut sein oder nicht.


werner antwortete am 21.07.04 (01:09):

Ach, ja. Was ich noch zur Diskussion beitragen wollte. Ich hatte es schon mal in einem anderen Thread erwähnt. Obwohl Libyen bei allen grossen diesbezüglichen Organisationen in Bezug auf Pressefreiheit als böser Bube angeführt wird, gibt es mit Ausnahme der grünen Marschierer keinerlei konkrete Fälle auf die sich diese Organisationen beziehen würden. Es wäre interessant zu erfahren aus welchen konkreten Gründen Libyen immer noch beurteilt wird wie zu revolutionären Zeiten. Leider bin ich kein Kenner der entsprechenden Gesetze/Verordnungen.


abdu antwortete am 21.07.04 (03:27):

@werner:dein obiger beitrag21/7/04(01:09) hat mich sehr interessiert.ich bin aber dafuer dass man auch die juengste vergangenheit libyens (oder iran/indien..etc) beurteilen soll..die sache ist so:warum bezichtigen wir jemandem des diebstahls[was er nicht beging] und verschweigen wir die vergewaltigung,die er wahrscheinlich doch tat?das leben der presse war in libyen nicht immer rosig..so brauchen wir nicht etwas zu erfinden nur um libyen zu diffamieren,waehrend tatsaechliche(auch wenn wenige)stoerungen gab?zb. hat ein journalist in libyen bis heute nur die rechte des buergers nicht eines (europaeischen) journalisten..es koennen mir von manchen beamten informationen verweigert werden..einen guten anwalt muss ich selber bezahlen..bei fast jeder kritik muss ich mit anklage wegen verleumdung rechnen..zwar findt der staatsanwalt die anklage meistens unbegruendt und weist sie zurueck mit der bemerkung[der journalist xy hat ja nur im rahmen seiner aufgabe(berufs)geschrieben]..aber dies nervt auf die zeit und laesst mich darumherum reden um etwas lesbares zu geben..noch eine sache :libyen hat nur 6 milionen einwohner und hat jetzt ungefaehr nur 26 zeitungen ,die ich kenne..vielleicht sind es ein bisschen mehr..die beste zeitung drueckt 20 tausend exemplare..leser briefe lassen die wichtigen themen unkommentiert und beziehen sich auf kleinkram..fast jede wohnung empfaengt hunderte von tv sendungen per sat..die benutzung von internet in libyen ist fuer verhaeltnisse der 3. welt erstaunlich und bemerkbar..so verlor die presse in libyen in den letzten 5 jahren an wichtigkeit..ich schaetze 90 leute haben sich in libyen die nachrichten gestern abend in cnn , bbc,aljazeera ,raiuno oder sonstige geschaut..nur 8 haben die gestrige zeitung gelesen..libyer benutzen cd/internet/tv/handi/sms und lesen neulich weniger die zeitung..es werden auch weniger buecher gelesen.


werner antwortete am 21.07.04 (22:42):

@abdu - vielen Dank für den Einblick in Deine Arbeit. Ihr gebührt Respekt. Ich hoffe, wir haben in Zukunft noch viele Meinungsverschiedenheiten über die wir schreiben können. Schade, dass sich Konflikte nicht auf diese Weise lösen können.


abdu antwortete am 21.07.04 (23:32):

hallo WERNER:vielen dank fuer dein verstaendnis ..es ist kein schmeicheln,wenn ich dir sage..deine drei zeilen ermutigen mich in der zeitung besser und sicherer zu schreiben..ich werde weiter suchen(nach deinem erlaubnis eben)wo du was geschrieben hast um fuer (meinungsverschiedenheiten)zu sorgen..mensch:ich will hier lernen..das ist alles!


mart antwortete am 22.07.04 (10:17):

Danke, abdu, für die Schilderung der schwierigen Lage der Printmedien in Libyen.

Ein Gedanke drängt sich auf und ich habe lange überlegt, ob ich ihn niederschreiben soll.

Wenn ein Journalist aufgrund eines kritischen Artikels mit einer Anklage wegen Verleumdung rechnen muß und sich den Rechtsanwalt selber zahlen muß, ist das ja ein unerhört schwieriges Umfeld für einen Menschen, der sich dem kritischen oder sogar investigativen Journalismus verpflichtet fühlt.

Ich denke hier an einen Fall in Österreich, wo ein Schriftsteller, der einen gigantischen Skandal (die Lucona-affaire) mit der Folge, daß Prominente verurteilt wurden,
mit verbiesteter Energie aufgedeckt hat, und durch die Klageflut der betroffenen Parteigenossen und Parteifreunde (Sozialdemokraten) in den finanziellen und persönlichen Ruin getrieben wurde.

Davon wurde allerdings in unseren Medien kaum bis nichts berichtet.


BarbaraH antwortete am 22.07.04 (13:05):

Ich empfehle einen Rückblick in die Zeiten der Printmedien in Deutschland in der Aera Kohl, um einige vom hohen Ross unserer angeblichen Pressefreiheit herunter zu holen....
Vorsicht: Sturzgefahr!

Zitat aus einem ZEIT-Artikel aus 1996:

>>Dann wieder knüpft er (Kohl) sich eine angesehene Landeskorrespondentin in Mainz vor, Redakteurin der Rheinpfalz, die ein paar harmlose Fragen nach den Einkommensverhältnissen des Kanzlers zu stellen gewagt hatte. In seiner Hauszeitung, man bedenke. Das war dem Kanzler schon ein Telephonat mit dem Chefredakteur wert. Seitdem arbeitet die Kollegin dort nicht mehr.

(...)

Wenn beim Presseabend vor dem Parteitag sich Journalisten am runden Tisch um Kohl herum versammeln, dann ist die Zusammensetzung dieses Kreises alles andere als Zufall. Schon bevor sie anreisen, werden die betreffenden Korrespondenten davon unterrichtet, daß sie auserwählt sind, und Andreas Fritzenkötter führt dabei Regie. Die unsichtbare Hand waltet. Und wie.

Wehe, die Journalisten zeigen sich undankbar. Der Kollege von der Süddeutschen Zeitung, der keß und kundig aus Jakarta berichtete, vom Tatort, an dem Kohl mit dem Potentaten Suharto angeln ging, bekam das prompt zu spüren. Hereingelegt fühlten sie sich in Kohls Umgebung von dem Bericht. Diese Zitate! Nicht autorisiert! Beim nächsten Mal sei er nicht mehr dabei, wurde ihm mitgeteilt.<<

Quelle: DIE ZEIT Nr. 47/1996
Im Umgang mit den Medien kennt der Bundeskanzler nur Gut und Böse
Gunter Hofmann
https://www.zeit.de/archiv/1996/47/kohl.txt.19961115.xml

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/archiv/1996/47/kohl.txt.19961115.xml


ricardo antwortete am 22.07.04 (15:23):

hallo Barbara
Das schöne in unserem Lande ist doch, daß du sowas in der "Zeit"
überhaupt lesen kannst.

Auch die jetzige Regierung versucht vergeblich, ihre schweren Fehler bedeckt zu halten, Herr Schröder wollte ja diverse Journalisten am liebsten nie mehr sehen.
Aber die Presse lebt nun mal von solchen Schnitzern sonst gäbe es bald gar eine Zeitungen mehr!
Es wäre doch ganz schrecklich, wenn die Politiker immer das täten, was in den Augen unserer linken Landsleute das EINZIG Richtige wäre.
Oder immer das was die Rechten anstreben :-)))
Nicht auszudenken!


BarbaraH antwortete am 22.07.04 (16:41):

Mir geht es nicht darum, ricardo, ob ich darüber irgendwo lesen kann. Mir geht es darum, dass damals etliche gute Journalisten ihren Job verloren haben, weil der damalige Kanzler Kohl seine Beziehungen spielen liess. Kritischer Journalismus war dadurch so gut wie tot.
Und das in Deutschland.... über viele Jahre.

So "schön" war das für die Betroffenen sicher nicht.

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/archiv/1996/47/kohl.txt.19961115.xml


mart antwortete am 23.07.04 (16:08):

<<Kritischer Journalismus war dadurch so gut wie tot.<<, Barbara,

Welche Journalisten verloren ihren Job?


Gunter Hofmann, der den von dir zweimal erwähnten Zeitartikel (Im Umgang mit den Medien kennt der Bundeskanzler nur Gut und Böse Nachrichten in schwarz-weiß, 1996) schrieb, gibt es als Journalist bei der Zeit nach wie vor.


Vielleicht ist deine Aussage "kritischer Journalismus was dadurch (erg.Kohls Einflußnahme auf die Medien) so gut wie tot" nun einfach wieder einmal total überzogen.


BarbaraH antwortete am 23.07.04 (21:20):

Vielleicht den zweimal von mir erwähnten Artikel einfach mal lesen, mart. Dort solltest Du die Anwort auf Deine Frage finden.

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/archiv/1996/47/kohl.txt.19961115.xml


julchen antwortete am 24.07.04 (06:05):

kritischer Journalismus is alive and well und lebt
in der westlichen Welt (und hoffentlich auch
anderso) - gottseidank.

Nochmal ein Punkt, in dem ich hoffe Abdu wird mir
eventuell zustimmen...

Masslos aergert man sich ueber Presseberichte,
denen man nicht zustimmt und freut sich ueber
Solche, die einem gut im Bauch sitzen.

Wie gluecklich muessen wir uns schaetzen, dass
wir uns ueber unannehmliche Presseberichte
aergern duerfen?

Barbara...
....Kritischer Journalismus war dadurch so gut wie tot.
Und das in Deutschland.... über viele Jahre....

Wenn Du das echt glaubst, dann rede mal privat
mit Abdu.

Verglichen mit den meisten Laendern der Erde, leben
Du, Barbara, und ich, im Presse Luxus Shangrila und
kriegen oft mehr als nur 2 Auswahlen zum Denkprozess vorgeschlagen.

Alle hier, die der Europaeischen Presse folgen, werden
mir da recht geben.

Was ist mit der Doomsday-Sagerei???
NOCH NIE VORHER hatte die westliche Presse
derart freien Lauf!!! - und so muss das sein und so
muss das bleiben!


mart antwortete am 24.07.04 (07:53):

Barabar,

Nachdem ich deinen Artikel, der beweisen soll, daß "Kritischer Journalismus dadurch so gut wie tot" (das ist deine Interpretation des Artikels) war in der Kohlära, nun sogar dreimal gelesen haben, kann ich eigentlich nach wie vor nur herauslesen, daß Kohl ein schwieriges Verhältnis zu Journalisten und Medien gehabt hat.

Damit war er nicht der einzige, und ist wohl nicht der einzige unter Deutschlands Kanzler.


mart antwortete am 24.07.04 (07:53):

(Entschuldige, Barbara, für die Verhuntzung deines Namens)Tut mir leid.


BarbaraH antwortete am 24.07.04 (10:08):

mart,

Kohl hatte nicht nur ein "schwieriges Verhältnis" zu kritischen Journalisten, er hat für ihre Entlassung gesorgt. Ich halte das für einen Unterschied.

Auch im TV war man damals bereit, sein Spielchen mitzuspielen: Interviews mit kritischen Journalisten lehnte Kohl ab. Interviews wurden vorher bis ins Kleinste abgesprochen. Das war eines Journalisten unwürdig... Interviews mit Kohl verkamen zum reinen Kasperle-Theater.

Gunter Hofmanns Worte:

>>Übelnehmen ist für Kohl aber eine Hauptsache. Konspiration wittert er ständig. Journalisten zu beschimpfen ist im übrigen heute so Mode, wie es die Intellektuellenbeschimpfung gestern war. Man muß nur hinzufügen, daß es Journalisten und Intellektuelle sind, nicht Kohl, die sich an die Spitze dieser Bewegung gestellt haben. Das Ressentiment hat seinen Ausnahmecharakter verloren, und Kohl spürt es.

Nachrichten aus Kohls Welt sind Nachrichten in Schwarzweiß. Auf die Frage, wie man es schaffe, so lange Kanzler zu bleiben, erwidert er gern, vor allem müsse man Freunde haben. Nicht nur Parteifreunde, fügt er maliziös lächelnd hinzu. In dieses Freund-Feind-Raster werden, seit Kohl Kanzler ist, auch die Medien gepreßt.<<

Was waren das für Journalisten, die diesen Einfluss von Kohl erst ermöglichten? Im entsprechenden Umfeld gibt es zu jeder Zeit miese Charaktere, die bereit sind, an den Grundpfeilern der Demokratie zu sägen.... auch dem der Meinungs- und Pressefreiheit. Dieses damals zu beobachten, war für mich erschütternd... und ist es heute noch.

Aus dieser Erfahrung heraus fällt es mir heute schwer, Journalisten in anderen Ländern Vorwürfe zu machen.

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/archiv/1996/47/kohl.txt.19961115.xml


mart antwortete am 24.07.04 (11:27):



Welcher Journalist wurde auf Betreiben von Kohl entlassen?es geht aus deinem Link nicht hervor.

Ich nehme an, daß ein Teil der Presse, zu der auch die Zeit, der Stern und der Spiegel gehörte, durchaus ein kritisches Verhältnis zu Kohl hatten und kritisch berichteten ohne daß sie angeklagt wurden oder in den Knast mußten.

Daß um jeden Mächtigen sich ein Kreis aus Ja-sagern etabliert, dürfte doch mit Meinungs- und Pressefreiheit nur indirekt zu tun haben.
Ist das heute mit Schröder wirklich anders?


ricardo antwortete am 24.07.04 (13:57):

Auch ich habe den Text gelesen und keinen entsprechenden Hinweis gefunden. Ebenso kam eine Suche in Google zu keinem Ergebnis.
Ich wäre Barbara dankbar für einen genauen Hinweis auf Entlassung von Journalisten, schließlich muß sie diese Behauptung auch belegen.


BarbaraH antwortete am 24.07.04 (22:23):

Bereits beim ersten Hinweis auf den ZEIT-Artikel hatte ich folgenden Absatz kopiert:

>>Dann wieder knüpft er sich eine angesehene Landeskorrespondentin in Mainz vor, Redakteurin der Rheinpfalz, die ein paar harmlose Fragen nach den Einkommensverhältnissen des Kanzlers zu stellen gewagt hatte. In seiner Hauszeitung, man bedenke. Das war dem Kanzler schon ein Telephonat mit dem Chefredakteur wert. Seitdem arbeitet die Kollegin dort nicht mehr.<<

Auch die folgenden erinnern uns an eine schlimme Entwicklung in der Aera Kohl:

>>An eine Kanzlerschaft, die derart hermetisch wirkt wie die Helmut Kohls, kann man sich jedoch nicht erinnern. Die "Umgebung" zeigt, zugespitzt, Hofstaatallüren. Gunst und Ungunst werden wieder zu festen Kategorien im Reich der Enge.
(...)

Im (Kanzler)Amt.... sei ein "Paket geschnürt" worden für die Fernsehanstalten, in dem jede Sendung zum Amtszeitrekord ihren eigenen Charakter hatte. Natürlich haben die Anstalten dabei mitgemacht. Biolek, Meiser, Gross, Arte - die Vorgaben kamen aus Kohls Haus.
(...)

Längst gibt es ein heimliches Buhlen des Fernsehens, mit dem Kohl sich früher besonders schwer tat, um die Kanzlergunst. Die Freundschaft Kohls mit Leo Kirch zählt zu den Eckpfeilern seines Systems. Inzwischen bemüht sich auch RTL-Thoma redlich um Entspannung. Weil Kohl sich gegen die großen Meinungsführer Spiegel und stern durchgesetzt habe, juxt Thoma, habe er "eine Entzauberung der Medien herbeigeführt". Wenn die "Hamburger Mafia" sich einig war, so schilderte das auch Johannes Gross seinem Zuhörer Kohl, "konnten sie sozusagen die intellektuelle Meinung in Deutschland steuern". <<

Hinweisen möchte ich bei dieser Gelegenheit auf ein Buch von Walter van Rossum: "Meine Sonntage mit ,Sabine Christiansen' - Wie das Palaver uns regiert". In seinem Buch deckt van Rossum das Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Journalismus zum Zwecke der Volksverdummung auf.

Internet-Tipp: Hamburger Abendblatt vom 24.07.04
Ein Treibhaus zur Züchtung politischer Neurosen
Von Cornelia Wystrichowski
https://www.abendblatt.de/daten/2004/07/24/321657.html

Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2004/07/24/321657.html


ricardo antwortete am 24.07.04 (22:53):

Barbara
Das ist aber nicht mehr als ein on dit,
Nicht einmal der Name ist bekannt, sodaß man bei der Zeitung nachfragen könnte.

Die Sache mit Christiansen steht auf einem ganz anderen Blatt und muß erstmal geprüft werden. Chr. ist eine hoch intelligente Frau und moderiert ihre Sendung mal sehr gut, mal weniger, das hängt aber auch mit ihren Gästen zusammen die gottlob, so wie du und ich, auch nicht alles wissen und, so meine Erinnerung, alles durcheinander bringen.
Die Gunst von Barbara zu erringen scheint mir kein leichtes Unterfangen :-))


Miriam antwortete am 25.07.04 (00:19):

Dank einen Freund, habe ich heute Abend den Artikel auch zugeschickt bekommen. Ich muss sagen, dass ich persönlich immerwieder vom unendlichen Palaver der Frau Christiansen, sehr irritiert bin.
So absurd es erstmals klingen wird : ihr steht ihre sehr grosse Leichtigkeit des "Parlierens" buchstäblich im Wege.
Dabei übt sie sich in verschiedenen Variationen des Feuerwerks aus und sagt oft ..nichts!

Sie beobachtend wie sie so mit gekonnt konstruierten Schaumphrasen herumschmeisst, habe ich an die wahre Geschichte des Impressionisten Raoul Duffy gedacht.
Als dieser merkte mit wieviel Leichtigkeit er den Pinsel über die Leinwand führen konnte, erkannte er auch die Gefahren der Leichtigkeit- also das Abdriften ins Oberflächlige. Daraufhin entschloss er sich, er der Rechthänder war, nur noch mit der linken Hand zu malen.
Er erzählte, dass die notwendige Konzentration und die so entstanden Problematik, ihm eigentlich den Weg zu SEINER Malerei erst wies. Nun, das Rezept mit den Handwechsel wäre im Fall Christiansen nicht dienlich!


julchen antwortete am 25.07.04 (05:56):

@barbara
...Interviews mit kritischen Journalisten lehnte Kohl ab. Interviews wurden vorher bis ins Kleinste abgesprochen. Das war eines Journalisten unwürdig... Interviews mit Kohl verkamen zum reinen Kasperle-Theater.

Du denkst echt das waer was Neues oder
Aussergewoehnliches????
DAS hat NICHTS mit der Pressefreiheit zu tun, das
hat damit zu tun ,dass ein Politiker nicht nach
unangenehmen SAchen gefragt werden moechte.

Letzte Mal, wo ich kuckte, stand es politikern noch frei
gewissen Presse Einladungen nicht zu Folgen und/oder
vorher genau abzusprechen welche Fragen
gestellt werden durften.
Siehe Hillary Clinton, fuer sie ist das Routine!
Sie lehnt auch gerne ab.
(Und es gibt da viele, viele davon).

Wo du da Unterdrueckung der Freiheit witterst ist
mir ein Raetsel.

Ich persoenlich sehe das so: es steht jedem Frei
vorher festzusetzen was und was nicht gefragt werden
darf in einem Interview - aber DAS macht mich dann
sofort denken, dass der/die Politiker/in wohl was
zu verbergen hat, wenn gewisse Sachen nicht auf's
Interview Tablett duerfen.
Ende Gelaende!

Wie man's auch baeckt - es kommt immer wieder
darauf zurueck, dass man selber denken muss!
Nicht nur Eine Seite als das Amen in der Kirche
anerkennen.


ricardo antwortete am 25.07.04 (09:26):

Also ich bin mal gespannt auf das Buch von Sabine Christiansen über den lieben Walter von Rossum und seine Talks im WDR.
Der will sich doch nur auf Kosten einer Kollegin profilieren!
Solche Talkshows haben weiß Gott ihre Grenzen und sind manchmal weniger informativ als unterhaltsam, wenn etwa alle so schnell durcheinander reden, daß man nix mehr versteht.(Rossum hat das vielleicht x mal wiederholen lassen per Band und einzelne Stimmen rausgefiltert *ggg*)
Rossum legt m.E. einen viel zu hohen Maßstab an und kommt als Moralapostel daher auf schäumenden Wogen ! Jedenfalls nach den Presseberichten über das Buch.
Keine gute Nummer!
Talks ( "Plauderei" in schwäbisch e Schwätzle halte)) handeln im gewöhnlichen Alltag oft vom Wetter oder von den Sport- Ergebnissen etwa der Tour de France ( Miriam in gelb! :-)))) )

Also Herr von Rossum, doucement!


Miriam antwortete am 25.07.04 (09:59):

Lieber Ricardo,

kann es sein, dass Du es schlecht verkraftest, dass ich heute sogar in meine absolute Lieblingsstadt in gelb einradle? Passons! Schwätzle am Rande: die Familie feiert heute zusammen, habe dazu eine wunderbare Auberginen-Moussaka gemacht! Das war ne Schufterei!

Bin schon wieder seriös und zum Thema zurück. Also zum Schwätzle der anderen.
Ich habe mich, in meinem Beitrag nicht auf Herrn von Rossum bezogen, es war mein eigener Eindruck und meine Bewertung der politischen Gesprächsrunden, hier im Besonderen der Frau Christiansen.
Wie anders ist doch der Stil von Maybrit Illner, die authentisch ist, sich nie in den Mittelpunkt stellt um sich selber zuzuhören, sondern einfach die Moderatorenrolle ernst nimmt. Noch dazu mit viel Witz.


ricardo antwortete am 25.07.04 (18:37):

Aber Miriam
Ich habe nix übel genommen,aber du mußt mir schon meine Sympathien lassen, und ich lasse mir Frau Christiansen nicht schlecht reden.
Damit meine ich Herrn Rossum, ich habe seinen Artikel in der Zeitung gelesen und finde ihn weit überzogen.
Aber wenn man jemand liebt, dann MIT seinen Schwächen!
Der Armstrong hat auch welche!
Ich auch
Ich habe eine Schwäche für Christiansen!
Liebst du mir nicht mehr?


Miriam antwortete am 25.07.04 (19:45):

Lieber Ricardo,

da siehst Du mir janz in gelb gekleidet, noch taumelnd vor Freude, wieder zuhause - und mir beeilend Dich zu sagen : natürlich liebe ich Dir! Mit der Christiansen, kann ich es allemal aufnehmen! Mit der klugen Maybrit aber nicht.
Ich finde mir sympathischer als die Christiansen, irgendwie kenne ich mir auch besser - aber eines muss ich ihr lassen, da ich ja objektiv bin : mit Dativ und Akkusativ kennt sie sich besser aus!
La, elle est imbattable! Pour du vrai!


mart antwortete am 26.07.04 (10:50):

Zum Glück hat Akkusativ und Dativ nichts mit dem Inhalt des Geschriebenen und Gesprochenen zu tun und auch nichts mit der Meinungs- und Pressefreiheit.

Ein kleiner Trost für dich, ab Salzburg Richtung Osten werden durch die schlamige und verschwommene Aussprache der Endungen diese Fehler immer häufiger.

Im Westen, wo ich wohne, praktisch keine Fehler bei Kindern und Erwachsenen, in Wien sehr große - also nimms leicht, es ist nur eine Weiterentwicklung und Vereinfachung der Sprache, *gr"


Miriam antwortete am 26.07.04 (11:10):

Je weiter gen Osten, verwischen sich natürlich die nichtigen Endungen der Wörter immer mehr! Wie Du sagst, es wird alles verschwommener!
Da könnte ich nun hinzufügen : und es treten an Stelle dieser Nichtigkeiten wesentlichere Dinge, die an klaren Konturen gewinnen.
Könnte ich sagen. Tue ich aber nicht