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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   fürchten wir uns?

 48 Antwort(en).

ricardo begann die Diskussion am 16.07.04 (18:42) :

"Wenn sich die Regierung vor dem Volk fürchtet, herrscht Freiheit, wenn sich das Volk vor der Regierung fürchtet, Unfreiheit, hat Thomas Jefferson einmal gesagt. Nun, unsere politische Klasse tut gegenwärtig alles, um das Volk das fürchten zu lehren."

Ein interessanter Artikel von Richard Herzinger

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2004/29/herzinger_freih


rut antwortete am 17.07.04 (22:28):

Das mag schon sein, diese Regierung kann sich fast alles erlauben und kaum jemand protestiert, wir fürchten uns zu sehr, vor dem "Einspruch euer Ehren!"

Der Artikel gibt ja auch einige Beispiele dazu.


webmaster antwortete am 17.07.04 (23:09):

Ich kann Herzinger nur zustimmen:

"Nicht nur auf dem Gebiet der Verbrechens- und Terrorismusbekämpfung versuchen Regierungspolitiker und - noch weiter gehend - Politiker der größten Oppositionspartei die Befugnisse des Staates auf Kosten von Grund- und Bürgerrechten immer mehr auszuweiten. "


ricardo antwortete am 17.07.04 (23:35):

Wieso webmaster?

Herzinger bringt aber keineswegs die von dir genannten Probleme zur Sprache, das ist ein anderes Kapitel, wobei eher die Bürger die Regierung dazu drämgen Maßnahmen zu ergreifen.

Nein er meint etwa:
"Verbraucherministerin Renate Künast entdeckte jüngst, dass deutsche Kinder zu dick seien. Bei den unvermeidlichen Aufklärungskampagnen darüber, was nach dem Ratschluss der Regierung eine richtige Ernährung sei, wollte sie es aber nicht belassen. Die Fachleute in ihrem Ministerium heckten gleich noch einen Plan aus, wie man diese Anmaßung zu Geld machen könnte. So genanntes Fast Food, das nach dem willkürlichen Ratschluss der grünen Ernährungsideologen für die von jüngsten Statistiken angeblich unzweifelhaft bewiesene infantile Überleibigkeit verantwortlich sei, solle höher besteuert werden. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Man bestraft Leute, denen unerhörterweise etwas anderes schmeckt als es die gesundheitspolitische Sittenpolizei erlaubt und tut dabei noch eine zusätzliche Einkommensquelle für die maroden Staatsfinanzen auf - unter dem moralischen Deckmantel  uneigennütziger fürsorge im Dienste der Volksgesundheit."

Vorschriften über dieLebensweise, wobei der Bürger vor allem über erneute Abgaben zum Sündenbock gemacht wird.

Ich beobachte die Schulklassen meiner Enkel, keine dicken Kinder!
Übrigens müssen die sich jetzt als outcast vorkommen, wie steht es denn da mit den Menschenrechten?
Das Recht auf Dick sein!


seewolf antwortete am 18.07.04 (02:22):

Wenn man täglich mehrere hundert Leute an sich vorbeilaufen sieht, stellt man schon fest, daß die "Gewichtigkeit" der Passanten, besonders der jüngeren, in den letzten Jahren erheblich zugenommen hat. Wenn und soweit das auf Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen ist, meine ich schon, daß steuernd einzugreifen ist. Offenbar sind vor allem Eltern oft unfähig, dem Pommes-Trieb ihrer Nachkömmlinge geeignete Nahrung entgegenzusetzen. Ich persönlich habe keine Lust, für die hieraus resultierenden Schönheits-Absaugungen in der Zukunft Zusatz-Beiträge aufzubringen. Auch psychotherapeutische Ausgleichsmaßnahmen für angefressenes Fett möchte ich nicht mitbezahlen müssen.

Alles klar?


julchen antwortete am 18.07.04 (07:00):

Oh Ja!!! Alles Klar....

Hallo, Julchen hier, vom "Fett Capitol" der Vereinigten:
Staaten - Dallas, TX

Ja, wir haben den Namen (beschaemdenderweise)
offiziell unser Eigen nennen duerfen vor wenigen
Wochen....und wen wundert es auch?

Es ist wesentlich billiger die Kinderbrut auf dem
nach Hause Weg abends (und auch sonst) mit
McDoof zu verpflegen - und - weniger Arbeit macht es
auch :)) Zusammenknuellen/Wegwerfen....
- und fuer 50 cents mehr kriegt man SUPER SIZE...
d.h. praktisch das doppelte!!!...oh wie herrlich :)))

Kinder sind so "tiefgebraten" verwoehnt, dass das
Schul Menu besteht aus allen moeglichen frittierten
Sachen.
Pizza sowieso jeden Tag!

Die Eltern kommen nicht dagegen an, und viele versuchen es erst gar nicht. (das Kind ist satt und
hockt vor der Glotze -ergo - ich habe meine Ruhe,
denn ich habe ja auch den ganzen Tag gearbeitet)

Uebergewichtigkeit bis zur "obesity" ist absolut nichts
aussergewoehnliches hier und die Regierung kommt
nun auch langsam dahinter dass die ins Haus stehenden Gesundheitsprobleme eine finanzielle
Lawine sein werden.

Normalerweise bin ich gegen JEDE Regierungseinmischung .

Aber ich schuettele bloss noch den Kopf, wenn sich
Jemand beschwert, dass man der 11-jaehrigen,
180 Pfund Tochter Kartoffel chips, Plaetzchen,
Zuckersteine und cola in der Schule aus der
Lunch box confisziert hat, weil das Kind die neuen
Salate und weniger fetten Angebote der Schule nicht essen will....und Maschinen mit Cola und Schokolade
entfernt wurden.......

Sollten wir uns fuerchten??? Ohhhh jaaaaa
vor uns selber.

Habe ich erwaehnt dass Diabetes in Kindern sich
festsetzt wie ein Wespen Nest unter dem Dach....?
Die neu diagnostizierten Faelle eskalieren und die
sind NICHT vererbt!

Ricardo meint dazu:
...So genanntes Fast Food, das nach dem willkürlichen Ratschluss der grünen Ernährungsideologen für die von jüngsten Statistiken angeblich unzweifelhaft bewiesene infantile Überleibigkeit verantwortlich sei, solle höher besteuert werden. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Man bestraft Leute, denen unerhörterweise etwas anderes schmeckt als es die gesundheitspolitische Sittenpolizei erlaubt...

Dazu muss ich sagen: jedem kann ruhig was Anderes
schmecken, aber die Gesundheitspolitische
Sittenpolizei koennte ein bisschen der dermaleinstigen
Rente retten, fuer die von uns, die eben nicht
45 gramm Fett verzehren mit jedem "Burger & Fries"
7 Tage die Woche -weil's billiger und einfacher ist!

Ricardo: leider kein "willkuerlicher" Ratschluss
der Ernaehrungs Forscher - gruen oder andwereitig.

Haltloses, undiszipliertes, ungesundes Essverhalten
fuehrt zu Gesundheitsproblemen und mir geht es
da wie Seewolf.
Warum soll ich, oder mein Sohn, in Zukunft fuer
das unverantwortliche Verhalten Anderer finanziell aufkommen?

Ich werde ja auch fuer's Rauchen schwer besteuert,
da ich ein potentielles Gesundsheitsproblem bin.

Werde ich bestraft fuer mein eigenes Unverantwortliches Verhalten? Nein!

Zahle ich voraus fuer die Konseqenzen dieses
Verhaltens? Ja!

Sollte ich per Steuer voraus-zahlen wenn ich meine
Kinder mit Hamburgern und Pommes fett und krank
fuettere? Ja natuerlich!!!

Das hat nichts mit Freiheit zu tun, das hat mit Konsequenzen zu tun!


Medea. antwortete am 18.07.04 (08:38):

Aber natürlich sind inzwischen überproportional viel zu viele Menschen zu dick - und bei den Kindern nimmt das beängstigende Formen an. Nach einer Studie (gerade vor ein paar Tagen gelesen) sind die Fastfood-Ketten mit ihren vielen versteckten Fetten in den "Lebensmitteln" (eher "Krankmachmitteln) zu einem erheblichen Teil an diesem Immer-Fetter-Werden beteiligt. Es ist ja auch für einen Großteil der Eltern so bequem, den Kindern ein paar Euros in die Hand zu drücken, um sich diese 'Burgers' oder wie immer sie heißen mögen, zu holen - dann fällt doch das oft lästige und dann womöglich noch durchdachte Kochen weg ....
Wo gibt es denn noch neue Pellkartoffeln mit Quark und zum Trinken ein Glas Buttermilch dazu? Scheint ausgestorben zu sein ....

Schulmediziner und Kinderärzte warnen bereits seit langem, immer mehr fette Kinder müssen bis zu einem Jahr in "Abspeckkliniken" wegen der sich eingestellten gesundheitlichen Schäden. Sie lernen dort - da ihre Mütter versagen - wie man sich künftig vitaminreich und dennoch wohlschmeckend ernähren kann, vor allem das Meiden der gezuckerten Getränke, mit denen der Markt überschwemmt wird.

Seit langem fordere ich immer wieder "Elternschulen", in denen "Eltern" oder auch Alleinerziehenden vermittelt wird, was sie ihren Kindern an Schädigungen antun und wie das zu vermeiden wäre (ein ganz schlimmes Kapital sind die vielen Kindesmißhandlungen) - schlanke, gesunde Kinder braucht das Land und nicht kleine fette Monster ... :-((


ricardo antwortete am 18.07.04 (08:48):

Da haben wir ja jetzt ein Thema
nächstens wird noch zur Kasse gebeten, wer heimlich bei Mc Donalds frühstückt.
Also in meiner Klasse gab es einen, den wir den "Dicken" nannten. und einen ganz Kleinen der mangels Größe in die Breite wuchs.
Beide erfreuen sich noch guter Gesundheit, während viele Dürre das zeitliche längst gesegnet haben .-))))

Statistik ist:
Wenn ick mit dem linken Bein im Kohlesäure-Eis stehe und mit dem rechten im kochenden Wasser,
denn fühl ick mir im Durchschnitt janz wohl!!!!!!!

Ich selber gehöre zu den sogenannten Vollschlanken und wiege mich nie.


Miriam antwortete am 18.07.04 (09:40):

Wir sind zwar etwas vom ursprünglichen Thema abgekommen, werden sicherlich auch wieder zurückfinden.

Zur falschen Ernährung möchte ich auf einen Film hinweisen.
Es ist zwar nicht ein Film nach meiner filmischen Auffassung, ich betrachte ihn aber doch als wichtig, in Bezug auf Aufklärung.

Es geht um "Super Size Me" von Morgan Spurlock. Der Anlass den Film zu machen, war eine kleine Nachricht : zwei fettleibige Mädchen verklagen den Fastfood-Giganten Mc Donald's auf Schmerzensgeld, da die häufige Besuche der Filialen den beiden ein heftiges Übergewicht beschert haben.
Daraufhin stellt sich Spurlock die Frage : was passiert, wenn sich ein Mensch einen Monat lang ausschliesslich bei Mc Donald's ernährt?

Morgan Spurlock selbst ist das Versuchskaninchen, um gegebenenfalls die Ergebnisse filmisch zu dokumentieren.
Er stellt einige Regeln auf:
1.Gegessen wird nur bei Mc Donald's in diesen Zeitraum, drei mal am Tag.
2.Jedes Gericht, das auf der Karte steht, muss mindestens einmal bestellt werden.
3.Aufessen ist Pflicht.
4.Die Supersize-Menüs werden nur genommen, wenn dies die Mitarbeiter anbieten.

Da Spurlock die körperlichen Veränderungen genau dokumentieren will, lässt er sich am Anfang von drei Fachärzten untersuchen Er ist kerngesund, Leberwerte normal, Cholesterin normal. Sein Körperfettanteil : 11%.

Nach 30 Tagen und 90 Fastfoood-Menüs werden die Untersuchungen wiederholt. Er hat in dieser Zeit 11 Kilo zugenommen, sein Körperfettanteil beträgt 18%, die Leberwerte sind eher die einer Gänsepastete, Cholesterinspiegel angestiegen auf 230.

Es ist zwar ein poppiger und massentauglicher Film, er lässt aber aufhorchen. Er wird als eine gute, filmische Ernährungsberatung angesehen.



Medea. antwortete am 18.07.04 (10:16):

Ja Miriam, das war's, was ich gelesen hatte:
den Bericht über den Film "Super Size Me" - war wirklich erschreckend.


ricardo antwortete am 18.07.04 (10:51):

Hallo Miriam

Frage: Wer ißt zweimal hintereinander bei Mc Donald?
Ich habe schon einige Male dort gegessen, man bekommt auch jede Menge Salate und Gelbe Rübchen, und die Hamburger sind aus deutschem Rindvieh hergestellt, sie waren nicht fetter als in einem x beliebigen deutschen Gasthaus.

Der Spurlock spinnt doch! ehrlich aber auch!

Frage: Wird mir jetzt auch noch vorgeschrieben, wieviel Schokolade ich täglich zu mir nehmen darf?

Oder wie oft ich Fast Food essen darf? Wenns mir doch schmeckt?
Also ich fasse es nicht!


Aus Caesar von Shakespeare:

"Laßt wohlbeleibte Männer um mich sein, mit Glatzen,
und die nachts gut schlafen!
Der Cassius hat solch einen hohlen Blick,
Die Männer sind gefährlich!
Er müßte fetter sein!"

Schaut sie euch doch an die Fanatischen, alle sind sie dürr wie ne Bohnenstange, und knabbern rohe Möhrchen,
Seht euch den Bin Laden an, der entspricht in allem den Vorschriften!


mart antwortete am 18.07.04 (10:55):

Ich frage, wie gesundheitszuträglich eine wochenlange einseitige Ernährung mit Leberkässemmeln oder der Burenwurst oder Wienerschnitzeln oder der Sachertorte oder Kraut ist?


Miriam antwortete am 18.07.04 (11:37):

@Ricardo, wenn Du mich so fragst : Ich besuche auch gerne ab und an den alten Shakespeare, aber nicht umbedingt in Sachen Ernährungsberatung. Wir haben dann andere Themen.

@mart, von Zeit zu Zeit isst William gerne ein Wienerschnitzel bei mir, und auch ein Stückchen Sachertorte! Staunt dann immer was es so gibt!

Zurück zum Thema Ernährung : Ricardo, Du denkst doch nicht, dass Kinder zu Mc Donalds gehen - und sich Salat bestellen, womöglich auch Rübchen. Ich weiss noch selber wie es aussieht, wenn man mit den Esspreferenzen der Kinder (diplomatisch!) kämpfen muss. Heute führen nun die Töchter den fast selben Kampf mit ihren Kindern.

"Schmecken" ist m.E. kein Kriterium um seine persönliche Meinungsfreiheit unter Beweis zu stellen . Besser gesagt : es bleibt einen unbenommen, wie auch immer sich zu
ernähren, aber die Erkenntnisse der Ernährungswissenschaften sind m.E. sehr wichtig. Ob man sie befolgt oder nicht, das steht ja jedem frei.
Davon auf Fanatismus zu schliessen, bedeutet eine völlige Uminterpretation. Und was sucht eigentlich Bin Laden am Ende einer Beweiskette an deren Anfang Shakespeare stand ?

Den rein wissenschaftlichen Erkenntnissen, Literatur oder politische Aspekte entgegen zu halten ist, denke ich, kein empfehlenswerter Weg.


mart antwortete am 18.07.04 (12:19):

Also, ich hatte nie einen Kampf mit meinen Kindern mit oder über Hamburgern und Co.

Mit theoretischen Abhandlungen oder Warnungen vor möglichen Folgen in der Zukunft kann der "Kampf" um gesunde Ernährungsweise nicht erfolgreich sein. Diese Meinung vertreten übrigens auch seit einiger Zeit die Ernährungsberatungsstellen in den EU-Ländern.

Da ich, altmodisch wie ich bin, zuhause immer ordentlich kochte und koche (praktisch ohne Halbfertig- oder Fertigprodukte), wurde sehr bald McDonald als Notlösung empfunden:-)


jo antwortete am 18.07.04 (12:43):

Ich las einmal, daß 50% der Bevölkerung von Wien an Übergewicht leidet - Ursache: Nicht Macdonald, sondern die Mehlspeisen - es ist also wohl nicht nur das Fett, die Pommes und die Burger, die dick machen. Sollte man aus gesundheitspolitischen Motiven in Wien die Kaffeehäuser schließen?


mart antwortete am 18.07.04 (13:07):


Die Presse 02.04.2004:

"Der Österreicher nimmt im Schnitt pro Jahr ein halbes Kilo zu, manche weniger, manche viel mehr", weiß der Adipositas-Forscher Univ.-Prof. Dr. Hermann Toplak aus Graz. Ein halbes Kilo Fett pro Jahr geht allein auf das Konto von Fernbedienung und Handy. Univ.-Prof. Dr. Monika Lechleitner, Präsidentin der Österreichischen Adipositasgesellschaft: "Würden wir regelmäßig aufstehen, um das Fernsehprogramm zu wechseln oder die paar Schritte zum Festnetz-Telefon gehen, könnten wir uns jährlich ein halbes Kilo Körperfett ersparen."




Die rotweißrote Gewichtskurve ist Anfang der 1980er-Jahre besonders stark hinauf geschnellt. "Das liegt vor allem aber an der Computerisierung", sagt Lipidologe Univ.-Prof. Dr. Fritz Hoppichler. Insgesamt spielen freilich Überernährung und Bewegungsmangel die Hauptrollen im Drama der Dickleibigkeit: Knapp 50 Prozent der Österreicher sind übergewichtig, elf Prozent krankhaft fett. Bloß: Die drohenden Spätschäden der Adipositas sind für die meisten keine Motivation. Hoppichler: "Leichter ist Gewichtsreduktion mit positiver Identifikation. Eine neue Internet-Plattform mit Infos und Tipps geht in diese Richtung."


www.xenicare.at

Internet-Tipp: https://diepresse.at/Artikel.aspx?channel=r&ressort=rw&id=413872&archiv=false


seewolf antwortete am 18.07.04 (13:25):

Jo - natürlich soll man das nicht...

Es geht doch allein darum, daß jeder für sich selbst auch die Verantwortung targen soll. Meinetwegen können Leute sich zu Tode fressen/saufen/kiffen oder sonstwas... sie können auch wegen dem "Kick" vom Ulmer Münster springen.

Nur - sie sollen nicht ANDERE dafür verantwortlich machen oder zahlen lassen ...


Miriam antwortete am 18.07.04 (13:29):

@jo, alle diese ernährungswissenschaftlichen Erkenntnisse, bezwecken sicherlich nicht die Schliessung von Einrichtungen, schon garnicht von wiener Kaffeehäusern. Klingt aber sehr gut als Gegenargument zum : Nachdenken über Essgewohnheiten!
Auch wird die Speisekarte nicht umgemodelt, warum auch?
Es soll lediglich aufgeklärt werden welche die Konsequenzen unterschiedlicher Essverhalten sein könnten. Keinesfalls mehr.

Aus einer Kritik zum Film "Super Size Me" (Frankfurter Rundschau)

"So erfahren wir beispielsweise, .... dass der Konzern (Mc.Donald's) seine Stammkundschaft firmenintern in abgestufte Kategorien einteilt, deren Begriffe gewiss nicht zufällig der unterschiedlichen Graden der Drogenabhängigkeit entlehnt sind.
Wenn Spurlock die Rutsche einer McDonald's Filiale besteigt, führt er wiederum vor Augen, dass der Konzern mit Marketing und Spielangeboten gezielt Kleinkinder ins Visier nimmt, die anschliessend umso enger an die Marke gebunden werden können, weil der Konzern in den USA viele Schulkantinen betreibt."
Und weiter :"Trotzdem endet Super Size Me mit einem Appell an die Eigenverantwortung der Konsumenten."


Miriam antwortete am 18.07.04 (13:32):

@seewolf, entschuldige, es war wiedermal das Simultanschreiben, welches einen als unhöflich erscheinen lassen kann.
Also: ich KONNTE Dich nicht sehen, sieht aber aus wie übersehen!


seewolf antwortete am 18.07.04 (15:34):

alles ok - miriam :-)


ricardo antwortete am 18.07.04 (18:17):

Miriam
Ich muß wohl um Nachsicht bitten, wegen meiner Shakespeare-flause.
Und als Beispiel dürrer Fanatiker ist Bin Laden zwar sehr eindrucksvoll, aber diese Erwähnung soll doch nicht heißen, dass dicke Menschen besser sind als dünne.
Nur fällt mir ein dicker Autokrat im Moment nicht ein.

Was mich stört an der Diskussion ist die einhellige Sympathie für die Ernährungspäpste, deren Dogmen man ohne Zögern hinnimmt. Doch: sie sollen ihre Anerkennung haben.

Wie kommt es aber dann, daß heute die Lebenserwartung rasant ansteigt? Angeblich stirbt man als Dicker früher?

Ich bin nach meiner Erfahrung zu der Überzeugung gelangt, daß beim Essen der Genuß für die Bekömmlichkeit eine entscheidende Rolle spielt.
Essen ohne Genuß, nur für die Gesundheit ist für mich so freudlos wie nur irgendwat.
Die Herren und Damen Wissenschaftler berücksichtigen diese Sache zu wenig.
Der Körper stellt sich beim Diätverhalten rasch auf Mangel um und verwertet ALLES, was ihm in den Magen kommt.
Der sorglose Verschwender dagegen erzieht seine Verdauung zum Überfluss, und daher geht vieles wieder unten raus und wird nicht verwertet.
Und so nehmen viele Menschen, so wie etwa ich, kaum zu oder ab, Und werden beneidet von den Diätstrategen.
Sie kümmern sich nicht darum.
Ich kenne mein Gewicht garnicht.


Miriam antwortete am 18.07.04 (19:10):

Ricardo, wäre das nicht so unfein ausgedrückt, würde ich sagen : Dein Wort in meine Verdauung! (Also diese otimale Verbrennung, für die ich alle Schlanken so beneide!) Es ist aber unfein, ich sage es also nicht!

Wer hat denn gesagt, dass ich mich an die sehr guten Prinzipien der Ernährungswissenschaftler streng halte? Während ich kurz vor - und dann nach den Mittagessen meine Beiträge schrieb, habe ich mehr als eine halbe Tafel Schokolade genüsslich zu mir genommen. Sündigen und dabei den Weg der Tugend predigen, macht manchmal richtig Spass. Natürlich darf sich so ein Prinzip nicht auf Themen, die wirklich vital oder brenzlich sind, ausweiten.

Ich habe alles nochmals gelesen, ich bin auch überzeugt, dass man sich gesünder ernähren sollte, nur fällt es mir manchmal schwer. Ich esse eigentlich wenig, aber sehr, sehr gute Sachen.
Nur in der letzten Zeit nehme ich mir nicht genug Zeit zum kochen. Wegen ST!


mart antwortete am 18.07.04 (19:28):

Ich habe eigentlich bisher keine einhellige Sympathie für die Ernährungspäpste herausgelesen.

Ernährungspäpste stehen meist direkt oder indirekt im Solde diverser Lebensmittelfirmen und pharmazeutischer Firmen.

Und die Moden wechseln, nicht ganz so schnell wie die Haute couture, aber immer noch schnell genug um den wißbegierigen und auf seine Gesundheit bedachten Bürger im Nebel stehen zu lassen - und ich denke, daß dahinter - auch - Absicht steht.

Ricardo, <<Ich bin nach meiner Erfahrung zu der Überzeugung gelangt, daß beim Essen der Genuß für die Bekömmlichkeit eine entscheidende Rolle spielt.
Essen ohne Genuß, nur für die Gesundheit ist für mich so freudlos wie nur irgendwat<<

Da hast du einfach unzweifelhaft recht, und die moderne Ernährungsberatung, die diesen Namen verdient, vertritt dasselbe schon seit längerer Zeit.

Da aber viele Menschen allzu gerne fertige Lebensrezepte haben wollen, ist vielen von ihnen diese Betrachtungsweise sehr suspekt und ungenau.


Acht Lebensmittelgruppen werden in einer Pyramide angeordnet. Von A sollte am meisten, von G am wenigsten gegessen werden:

A: Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln
B: Gemüse und Hülsenfrüchte
C: Obst
D: Milch und Milchprodukte
E: Fisch, Fleisch, Eier
F: Fette, Öle
G: Süßigkeiten
H: Getränke

Eine vollwertige und abwechslungsreiche Ernährung bildet die Voraussetzung für Gesundheit und volle Leistungsfähigkeit. Die Ernährungspyramide zeigt, dass auf kein Lebensmittel verzichtet werden muss, solange die Verzehrmengen im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Die Größe der acht Flächen in der Ernährungspyramide weist in etwa auf den wünschenswerten Anteil der einzelnen Lebensmittelgruppen in der Ernährung hin. Die Pyramide signalisiert auch, dass die Ernährung so abwechslungsreich wie möglich gestaltet werden soll.
Das Mengenverhältnis der einzelnen Lebensmittelgruppen garantiert eine ausgewogene Ernährung.

Im Internet lassen sich dazu viele Informationen finden.

Und das wichtigste, Essen muß Vergnügen und Genuß bereiten.


hugo1 antwortete am 18.07.04 (19:41):

fürchten wir uns ??
wenn ich dumm bin , dann kann ich gedankenlos dahinleben und träge fettleibig und krank werden, Hauptsache ich fühl mich wohl. (Diabetis, Cholesterin u.ä Beigaben tun ja anfänglich nicht weh).
Dummerweise wissen wir heutzutage zuviel von und über Gesundheit, Krankheiten, Auswirkungen bis hin zu finanziellen Beeinflussung des Lebens.
Daraus entsteht natürlich auch das fürchten ( früher zog mal einer extra aus das fürchten zu lernen )
Diese Vorahnung auf die ersten Einschnürungen der Lebensqualität ist oft recht bitter.
Wenn die Waage stöhnt, der Hausarzt meckert, der Anzug aus den Nähten kracht,,,,
wenn Pillen dem Magen auf die Sprünge helfen,
dann, , Gesundheit: "gute nacht"
ja ja:
es geht soo vieles durch den Magen
,Gesundheit, Liebe, Wohlergeh,n
es kann auch an den Nerven nagen
wenn die Moneten dabei flöten gehn..

also ein Fakt alleine macht kein Fettpolster
ich hab bei mir ne Menge Schuldige ausgemacht,,*g*
1. Meine Gene, also die Ahnen
2. Mein ungeheurer Appetit, der mir anerzogen wurde
3. Meine Achtung vor der Arbeit andrer,,nix darf verderben
4. Mein Geiz,,nix verschenken, eher den Magen verrenken
5. Meine Frau---die kocht sooo gut
6. Das Fernsehen, bietet heutzutage mehr Kochen als Sport
7. Mein Arbeitgeber--gönnt uns die Pausengymnastik nicht
8. Mein Ehrgeiz,,nicht zuzugeben, das ich ne Laufniete bin
9. Meine Brauerei und mein Durst,hhhm die passen zusammen
10.Die Regierung,,die sorgt nicht entsprechend für mich,,*g*


ricardo antwortete am 18.07.04 (22:21):

Hallo Miriam
Da bin ich aber beruhigt, daß du heute Schokolade gegessen hast, ich hoffe mit Genuß ohne Reue.
Wir hatten heute die Sohnfamilie hier bei Eis und Kaffee und Kuchen.
Die Enkel wuselten überall dazwischen und ich habe mich hauptsächlich mit Adeline, einer entzückenden 1jährigen unterhalten.
Sie spricht nur wenige Worte auf französisch, aber mamam heißt essen und das war mit das erste.
Sie hat schon barocke Formen, aber das hatten die Kinder in dem Alter alle.
Ich habe ihr erklärt, daß sie nicht zu oft zu Mc Donald gehen soll,
und sie hat zustimmend gekräht!
Aber Vollkorn mag sie nicht, ich auch!
Der Vollkornkuchen blieb übrig, das sagt alles!


Miriam antwortete am 18.07.04 (23:17):

Hallo Ricardo,

das beruhigt mich ja sehr, dass Du klein-Adeline schon jetzt die Erkenntnisse des heutigen Tages weitergegeben hast. Das merkt sie sich ganz genau!

Wir haben auch so einen kleinen Barock-Schatz , drei und ein halb, heisst Nathalie. Meine jüngere Tochter, hat ihre beiden älteren Nichten, also besagte Barockfigur und die fast sechsjährige Daniela, Heute mal ausgeführt, hat ihnen allerhand für Leib und Seele geboten.
Als ich dann von meiner Tochter wissen wollte was denn den beiden am besten gefallen hätte, kam die Antwort sehr präzise : der Daniela der Unfall der kurz zuvor (leider!)
auf der Autobahn stattgefunden hatte und den sie Morgen im Kindergarten wiedergeben wollte, der Nathalie aber, beim Mittagessen das Schnitzel!
Merke : so unterschiedlich können Geschwister sein!


julchen antwortete am 19.07.04 (06:01):

... Nach einer Studie (gerade vor ein paar Tagen gelesen) sind die Fastfood-Ketten mit ihren vielen versteckten Fetten in den "Lebensmitteln" (eher "Krankmachmitteln) zu einem erheblichen Teil an diesem Immer-Fetter-Werden beteiligt.......

Das stimmt, Medea, aber das macht Fast Food
Ketten NICHT verantwortlich.
Wann hast Du das letzte Mal zugesehen, dass einem
Dicken (Mann, Frau, Kind) im McDoof ein Hamburger
gewaltsmaessig zum Hals runtergedrueckt wurde?
Niemand sitzt daneben und verlangt dass man
alles aufisst. Niemand haelt autos an an der Strasse
and und zwingt die Insassen 50 cents mehr zu zahlen
fuer das Doppelte bei McDonalds (oder wo immer).

Selbst das clevere "bequemlich und billig" ist immer
noch eine Wahl die jeder fuer sich selber treffen muss.
Fahr ich muede nach hause und koche was, oder stecke
ich 45 gramm Fett in mein Kind, knuelle das papier
hinterhe zusammen und habe meine Ruhe?


Medea. antwortete am 19.07.04 (07:39):

Stimmt julchen -
gezwungen wird niemand von den Erwachsenen, sich die "burgers" oder ähnliches hineinzuwürgen, die bereiten sich ihr Fett-Schicksal selbst ....
Anders sieht es für mich allerdings aus, wenn diese "verwahrlosten" Eltern ihren Sprößlingen aus Bequemlichkeit die Cents in die Hand drücken, um sie abfüttern zu lassen, anstatt selbst - auch bei zugestandener Müdigkeit - etwas Gesünderes auf den Tisch zu stellen.

Ich erinnere mich an eine TV-Sendung, 'Roseanne' (?), o.ä.,
beide Eltern von XXL-Ausmaßen, dort wurde immer irgendwie gegessen ...... :-))


mart antwortete am 19.07.04 (08:15):

Und jetzt das:

Fernseh-Orgien von Kindern rächen sich
Spiegel Online - 16. Juli 2004

"Wer als Kind täglich mehr als zwei Stunden vor dem Fernseher gesessen hat, ist als Erwachsener häufiger dick und nikotinsüchtig als Gleichaltrige, die sich in TV-Abstinenz geübt haben. Forscher empfehlen, Kinder maximal eine Stunde pro Tag fernsehen ...

"Zudem registrierten die Forscher vermehrt Herz- und Gefäßerkrankungen sowie einen erhöhten Cholesterinspiegel. Keinen Einfluss stellten sie hingegen beim Bluthochdruck fest, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt "The Lancet".

"Bei den 26-jährigen Erwachsenen sei ihr kindliches Laster zu 17 Prozent für Übergewicht verantwortlich, zu 15 Prozent für erhöhten Cholesterinspiegel, zu 17 Prozent für Nikotinsucht und zu 15 Prozent für schlechte körperliche Fitness..."

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,308922,00.html


ricardo antwortete am 19.07.04 (08:36):

Na wieso denn Mc Donald alleine?
Ich gehe öfters mit der Familie aus essen und da ist nicht der geringste Unterschied zu bemerken zu den "Fast Food" Restaurants, was Fett und Fleisch anbetrifft, die Bratkartoffeln schwimmen manchmal in Fett und die Pommes sind aufgetaut und glänzen.
Zumal die Restaurants, die an Metzgereien angeschlossen sind, da bekommt man Teller wie ein Riesenrad mit Portionen für zwei.
Ich finde die Anti Donaldskampagne total daneben.
Und die ganze Aktion von Frau Künast auch.
Was wäre denn wenn wir alle dünn durchs Leben klapperten?
Schreckliche Vorstellung. Meine arme Adeline!
Es geht um die persönliche Verantwortung und nicht um staatliche Gängelung
Und keine Diskriminierung von Dicken!


bernhard antwortete am 19.07.04 (10:48):

30 tage fastfood.

Internet-Tipp: https://de.news.yahoo.com/040712/12/441jw.html


Piri antwortete am 19.07.04 (11:19):

Der Sohn meiner Nichte hat sich von Kind an geweigert, etwas anderes als Nutella zu essen. Morgens, mittags und abends. Man ließ es ihm essen, denn da sei ja alles Gute drin, was ein Mensch braucht. Heute ist er Diabetiker und noch nicht mal 30 Jahre alt. Ein ständiger Kostenfaktor.

Soviel zur Dummheit
o:(((


mart antwortete am 19.07.04 (11:32):

Soviel zur Dummheit


Dieser Selbstversuch,bei dem Spurlock während der 30 Tagen strikten Regeln folgt:

"Er schluckt nur, was es bei Mcdonald's gibt; er verspeist im Laufe des Monats jedes McDonalds-Gericht mindestens einmal; Aufessen ist Pflicht, auch wenn es die «Super Size»-Variante ist, also die preiswerte, extra-große Portion, die gerade Jugendliche so mögen."

ist kein Beweis für die Schädlichkeit von Mcdonald, sondern nur ein Beweis für die Dummheit und die Klugheit der Menschen:

Dummheit, da hier nicht die primitivsten Regeln eines wissenschaftlichen Versuchs eingehalten werden, etwas als die pure Wahrheit verkauft wird und von den Menschen willig als Bestätigung ihrer Vorurteile gefressen wird.

Klugheit, weil die Dummheit der Menschen ausgenutzt wird, um eine der Symbolfiguren des American Way of life anzugreifen,

Klugheit, weil hier wieder einmal mit einem angeblichen Dokumentarfilm, Geld gescheffelt werden wird,

Klugheit, weil damit natürlich der Weg frei wird zu Schadenersatzforderungen, die ja nach amerikanischen Recht ganz gewaltig sein können.


Vielleicht muß sich jetzt von der Würstelbude über das Münchner Bierfest, die Weinverkostung und das a la carte Lokal bis zum Kebabstand jeder Unternehmer schützen, indem er ein gr. Schild aufstellt:

Warnung! Essen im Übermaß kann dick machen.

:-))


ricardo antwortete am 19.07.04 (13:15):

Unterschrift:
Künast
Bundesministerin für gesunde Ernährung


julchen antwortete am 21.07.04 (07:12):

Mann kann das Drehen und Wenden wie man will.

Fast Food und/oder Restaurants ueberhaupt sind
nicht schuld an verantwortungslosen Eltern von
Gefraessigverwoehnten und daher dicken und / oder kranken Kindern. (Oft leben die Eltern selber
nach dem stopfen fuer ein paar Dollar Prinzip....obesity
ist nicht nur vererbt, es ist ebensosehr anerzogen)!

Was moechte man denn,das der Staat gegen
diese Misere tut?

McDonald's verbieten? - da geht schon die erste
kleine Freiheit fuer Alle anderen...

Kindern unter 18 McDonald's verbieten? - da greift
es schon tiefer ein in das Leben von Otto Normalverbraucher....der nur gelegentlich mal
dorthin geht, oder eben nur denken moechte er/sie
koennte dorthin gehen, wenn er/sie wolle....

Usw....wer keine Eigenverantwortung uebernehmen
kann, oder will, oder dazu nicht faehig ist,
der/die findet sich bald unter "staatlicher Aufsicht"
wieder!
Leider finden wir uns ALLE unter der gleichen
Staatlichen aufsich wieder, obwohl immer noch die
meisten Kinder nicht uebergewichtig sind und
mit TV- viereckigen Augen daherlaufen!
Man denke mal darueber nach, bevor man verlange
dass der Staat etwas unternehme was dagegen.


Medea. antwortete am 21.07.04 (07:36):

Der Staat ist insofern gefragt, als sich endlich "dort oben in der Regierung" massive Gedanken über die vielen unwissenden und dadurch häufig unverantwortlich handelnden Eltern gemacht werden müssen. Immer wieder bestätigt sich erschreckend, wie wenig Eltern/Alleinerziehende darüber zu wissen scheinen, wie mit Kindern umzugehen ist, um sie zu fröhlichen, liebesfähigen, verantwortungsvollen jungen Menschen zu erziehen. Eltern mit abgebrochener Schulausbildung, mangelnden Sprachkenntnissen, von den Sozialdiensten lebenden, selbst häufig kaum dem Kindesalter entwachsen müssen eben - anders scheint es ja nicht zu gehen - auf ihre vielfältige Verantwortung ihrem Nachwuchs gegenüber hingewiesen werden, notfalls eben in Form von "Elternschulen". Und dazu gehört der Pflichtbesuch für eine gewisse Zeit.
für die Ausarbeitung entsprechender Modelle sollte es ja genügend Fachleute auf psychologischem und soziologischem Gebiet geben ....


ricardo antwortete am 21.07.04 (08:28):

Mal eine Frage:
Hier ist von den Dicken die Rede.
Im Auftrag einiger Betroffener würde ich gerne wissen,
ob auch was getan werden kann gegen zu Dünne?
Wenn nächstens in der Schule die Dicken aussortiert werden zur Zwangsdiätbehandlung, dann bitte auch was gegen die Dünnen tun.
Die Therapeuten reiben sich schon die Hände!
Was wäre das schön, wenn in der Klasse alle gleichviel wiegen!

Aber mit Gleichmacherei hat das nix zum tun :-)))))))


Miriam antwortete am 21.07.04 (09:04):

Es ist mir unbegreiflich wieso hier so getan wird, als würde man "von oben" Massnahmen gegen Ernährungsweisen ergreifen, die Freiheit sich bei Mc.Donads voll zu fressen verbieten würde, je nach Gewicht manche Bevölkerungsgruppen "aussortiert" (siehe oben!) werden sollten, Frau Künast völlig unsachlich attakiert wird, etc...etc..

Hier ging es lediglich um gesundheitliche Aufklärung - und es ist höchste Zeit, dass im Bereich Ernährung doch manche Erkenntnisse der Bevölkerung mitgeteilt werden.
Hier wird ständig so geschrieben, als würde man autoritär und diktatorisch, Verbote in Bereich Ernährung durchsetzen. Den Eierproduzenten z.B. wird nur eines aufgelegt : die Kennzeichnung mit 0, 1, 2 oder 3 also der Art der Hühnerhaltung. Persönlich bin ich sehr dankbar dafür.

Leider kennt man diese polemische Art der Argumentation aus der Zeit, in der die Diskussion über Zucker (hauptsächlich raffinierten oder sogar doppelt raf.) und dessen übermässigen Verbrauch hochkam. Es gab da einige Ernährungswissenschaftler, die sogar Morddrohungen zugeschickt bekamen - ich muss doch nicht sagen, dass diese Drohungen nicht aus den Reihen der Konsumenten kamen?


schorsch antwortete am 21.07.04 (09:58):

Es ist einfacher, aus 1 Dünnen 1 Dicken zu machen, als aus 1 Dicken 1 Dünnen.....


Medea. antwortete am 21.07.04 (10:25):

Wieso ist es so schwierig, sich einigen Leuten verständlich zu machen? Es geht doch nicht darum, "Dicke" zu ächten oder sie in die Ecke zu drängen - wieso kommt überhaupt dieser Gedanke auf? - , sondern klar darauf hinzuweisen, w o h i n verkehrte Ernährung führen kann und auch führt .....

Ich gehöre auch nicht zu den Dünnen mit meinen 68 kg, da könnten gut und gerne noch 4 bis 5 kg runter - aber ich weiß, daß ich selbst für die kleinen Pölsterchen verantwortlich bin und nicht irgendwelche "Drüsen", die angeblich nicht funktionieren .... (Eine beliebte Ausrede der Wohlbeleibten :-)) )


ricardo antwortete am 21.07.04 (11:20):

Hallo Miriam
Ganz so ohne ist das mit der Gängelung nun wieder nicht!

Aus dem Artikel von Herzinger (Link siehe Einleitung)

"Verbraucherministerin Renate Künast entdeckte jüngst, dass deutsche Kinder zu dick seien. Bei den unvermeidlichen Aufklärungskampagnen darüber, was nach dem Ratschluss der Regierung eine richtige Ernährung sei, wollte sie es aber nicht belassen. Die Fachleute in ihrem Ministerium heckten gleich noch einen Plan aus, wie man diese Anmaßung zu Geld machen könnte. So genanntes Fast Food, das nach dem willkürlichen Ratschluss der grünen Ernährungsideologen für die von jüngsten Statistiken angeblich unzweifelhaft bewiesene infantile Überleibigkeit verantwortlich sei, solle höher besteuert werden. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Man bestraft Leute, denen unerhörterweise etwas anderes schmeckt als es die gesundheitspolitische Sittenpolizei erlaubt und tut dabei noch eine zusätzliche Einkommensquelle für die maroden Staatsfinanzen auf - unter dem moralischen Deckmantel  uneigennütziger fürsorge im Dienste der Volksgesundheit."

Natürlich habe ich mal wieder auf die Pauke gehauen, aber das mit der Diskriminierung der Dicken ist so falsch nicht.
Viele Modegeschäfte führen keine Übergrößen oder haben darin eine geringe Auswahl!
Wenn es wirklich soviel Überernährte gäbe wie eine Statistik nachweisen will, so wäre die Auswahl inzwischen gestiegen.
Auch wenn ick mir ne Hose kaufe, so mache ich ähnliche Erfahrungen;
"Tja, in Ihrer Größe haben wir leider nur diese eine!"
Dabei bin ich vollschlank!:-)))))))

Sommerloch-Thema!


mart antwortete am 21.07.04 (11:35):

Miriam,

Ich dachte es geht darum,

<<"Verbraucherministerin Renate Künast entdeckte jüngst, dass deutsche Kinder zu dick seien. Bei den unvermeidlichen Aufklärungskampagnen darüber, was nach dem Ratschluss der Regierung eine richtige Ernährung sei, wollte sie es aber nicht belassen.
Die Fachleute in ihrem Ministerium heckten gleich noch einen Plan aus, wie man diese Anmaßung zu Geld machen könnte. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Man bestraft Leute, denen unerhörterweise etwas anderes schmeckt als es die gesundheitspolitische Sittenpolizei erlaubt und tut dabei noch eine zusätzliche Einkommensquelle für die maroden Staatsfinanzen auf - unter dem moralischen Deckmantel uneigennütziger fürsorge im Dienste der Volksgesundheit."

Es geht meines Erachtens darum, ob eine Besteuerung von Fast Food das Ziel eine gesündere Ernährung akzeptabel zu machen erreicht oder nicht.


Meines Erachtens werden diese Ziele nicht erreicht, weil:

- Die meisten Menschen wissen, was auf Dauer bekömmlicher und gesünder ist, sie tun es eben nicht oder nicht konsequent genug. Ebenso wie eigentlich bekannt sein dürfte, daß der beste Weg, die Blutfettwerte zu normalisieren der Ausdauersport ist. Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach. Werden höhere Preise für Fast Food tatsächlich Fast Food Ernährung zurückdrängen?

- Sind die zusätzlichen Steuereinnahmen zweckgebunden für Aktionen in Richtung gesündere Lebensweise?

- Wie grenzt man Fast Food ab?
Gehören die Würstel dazu (Fettgehalt bezogen auf den Energiegehalt größer als bei Hamburger)? Was ist mit dem Kartoffelpüree aus dem Sackel? Was ist mit der Tiefkühlpizza, den Tiefkühl-pommes, etc.?


Die Vorschläge Fast Food zusätzlich zu besteuern, ist einfach ein unausgegorener, sinnloser Aktionismus. Ablenkung von anderen Problemen?

Ich bin natürlich dafür, gesündere Ernährung stärker zu propagieren. Dazu gehört aber der wichtige Grundsatz "Essen darf auch Spaß machen und gut schmecken".

Zum Beispiel befürworte ich eine zwingende Kennzeichnung des Fettgehalts eines Lebensmittel bezogen auf den Energiegehalt - denn nur der ist letztendlich entscheidend.

Dafür hat man in einigen Kantinen in Österreich Gerichte mit einer bestimmten Anzahl von "Fettaugen" gekennzeichnet - das Ergebnis: Eine erstaunliche Wendung der Menschen zu "gesünderem" Essen - So einfach kann das gehen:-)


Medea:
Man weiß inzwischen ganz genau, daß "Drohungen" mit dem wozu verschiedene Verhaltensweisen führen können - in der (entfernt liegenden) Zukunft, zu kaum einer Verhaltensänderung der Noch-Gesunden führen.:-)


ricardo antwortete am 21.07.04 (11:40):

Hallo Medea
Da haben sich mein und dein Beitrag gekreuzt und du hast in vielem ähnliches gesagt.
Nur viiiiiel moderater!!
Ich wünsche allen hier Anwesenden für heute Mittag einen gesegneten Appetit!


Miriam antwortete am 21.07.04 (13:57):

Bevor ich mich auf's Rad schwinge für das heutige Einzelfahren Richtung L'Alpe d'Huez, doch noch einige Worte zu diesem (m.E.) spannendem Thema. Ich antworte sowohl Dir, mart, als auch Dir, Ricardo.

Der Text der uns vorliegt, ist, soweit ich ihn richtig eischätzen kann, ziemlich polemisch. Wenn Ausdrücke wie "gesundheitspolitische Sittenpolizei" verwendet werden, bin ich erstmals hellhörig. Mir persönlich gefällt auch nicht "moralischer Deckmantel uneigennütziger fürsorge im Dienste des Volkes" - dies gehört in die selbe Kathegorie.

Mein persönlicher Fehler ist, dass ich mich bis jetzt nicht, aus erster Quelle, um die Aussagen der Ministerin oder des Ministeriums und deren Intentionen gekümmert habe. Werde ich aber sicherlich tun.

Ob eine Besteuerung von Fast Food das Ziel einer gesünderen Ernährung akzeptabel macht? - d'accord, daran zweifle ich auch.

für mich bleibt eine der Hauptfragen, das von Dir mart erwähnte zweckgebundene Einsetzen der zusätzlichen Steuereinnahmen.

Persönlich kam ich mit der ganzen Problematik der Ernährung, ihrer Tücken, die Möglichkeiten diese lustvoll umzustellen, etc.. vor ca. 20 Jahren in Berührung. Nach meiner Krebserkrankung hatte ich das Glück (nein, es war die Intelligenz meiner Ärztin - nicht das Glück) in eine ganz tolle Krebsnachsorge Klinik zu kommen. Ich blieb, für einige Jahre, deren Patientin.

Man konnte da unterschiedliche Formen der Ernährung wählen - ich entschloss mich (für einige Jahre) für eine vegetarische Ernährung. Natürlich unter professioneller Anleitung. Es wurden mehrere Vorträge in der Woche angeboten mit dem Thema Ernährung - dabei wurden hervoragende Ernährungswissenschaftler eingeladen, wie z.B. Prof. Leitzmann
Es ist hier nicht der Platz Euch einen (kurz)Vortrag zu halten über Zucker und Krebs. Bitte versteht das nicht falsch : es geht dabei um die Möglichkeit Zucker zu ersetzen, aber auch den Zuckerverbrauch wenigstens einzuschränken. Was bei Krebspatienten dringend zu empfehlen ist. Es gibt viel Literatur darüber.

Ricardo, dies ist meiner Meinung nach kein Sommerlochthema. Darüber mehr, wenn ich wieder von L'Alpe d'Huez zurück bin!


ricardo antwortete am 21.07.04 (17:06):

Hallo Miriam
Trägst du denn jetzt immer ein maillot jaune?
Ich drück dir die Daumen!


Miriam antwortete am 21.07.04 (18:45):

Ricardo,

in Gedanken schlafe ich sogar in einen gelben Nachthemd! Aber die Etappe war, was die Radprofis betrifft, unsagbar schön und zeigte, wie keine Etappe zuvor, was für Künstler das sind.

Nur: es blieb nicht aus, sich Gedanken zu machen über die Spezies Mensch! Habe einige Male versucht, mich gedanklich hineinzuversetzen in so einen Affen, der die Dreistigkeit hat den hoch konzentrierten Fahrern so nah zu kommen, ihnen vor's Rad zu hüpfen, sie sogar zu betätscheln, sie "abzukühlen" mit einen Guss Wasser.
Ich entschuldige mich bei allen Affen der Welt, sie verdienen es sichr nicht als Vergleich herzuhalten!


ricardo antwortete am 22.07.04 (12:01):

Miriam
Du bist schon ein Glückspilz, in jeder Hinsicht trägst du hier das gelbe Trikot ohne Angst es noch zu verlieren.
Aber um nochmal auf meine einleitenden Worte zu kommen:

"Wenn sich die Regierung vor dem Volk fürchtet, herrscht Freiheit, wenn sich das Volk vor der Regierung fürchtet, Unfreiheit, hat Thomas Jefferson einmal gesagt. Nun, unsere politische Klasse tut gegenwärtig alles, um das Volk das fürchten zu lehren."

Ich denke, zur Zeit fehlt dem Volk jeglicher Mut!


Medea. antwortete am 22.07.04 (22:35):

Hallo Ricardo -

erlaube mir, da etwas anderer Ansicht zu sein .... ;-))

Ich denke: "Wir sind das Volk" .....

..... und so ganz mutlos sind wenigstens die hier Schreibenden doch wohl nicht ?? :-))

Denn ansonsten gehörten sie doch zur schweigenden Mehrheit.


ricardo antwortete am 22.07.04 (23:10):

Medea
Dich rechne ich ja auch nicht dazu
Aber beim Abschweifen in die Gefilde der Ernährung kommt mir schon der Gedanke, fehlt es an Mut?

Es gibt ein deutsches Wort, das haben die Engländer in ihren Sprachschatz aufgenommen, so wie den "Kindergarten":
Das Wort "Angst" [ängst]
Ist das etwa typisch für uns?¿