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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Genügt nicht ein Bruchteil davon?

 45 Antwort(en).

mart begann die Diskussion am 04.07.04 (21:21) :

Papst-Ferien in den Alpen: Umbauten um zehn Mio. Euro

für die 14 tägigen Ferien des Papstes in den Alpen wurden Umbauten um 10 Mill. Euro vorgenommen.

Ich gönne dem Papst die Alpenluft, die Erholung und wünsche ihm in jeder Hinsicht das Beste.


Aber ich finde, Ausgaben in dieser Höhe empörend - wo sind da die Relationen?

Internet-Tipp: https://www.orf.at/


Renate2 antwortete am 04.07.04 (21:55):

was soll ich
dazu noch sagen? angesichts der Krisengebiete, die noch nicht mal über Wasser verfügen??

Was soll ich tun, um diese Ungerechtigkeiten zu ändern?
Seit mindestens 40 Jahren frage ich mich das. Sag Du mir die Antwort.

Renate.


Karl antwortete am 05.07.04 (00:20):

Ich vermute mal, würde er das mitkriegen, wäre er dagegen. Aber er ist doch nur noch eine Marionette.


greisi antwortete am 05.07.04 (01:06):

Der Papst als Marionette? Von wem? Dem hohen Herrn im Wolkenschloss? Der Banco Vaticano? Ratzinger? Jenem Gaunerpärchen genannt Urbi & Orbi?


wanda antwortete am 05.07.04 (07:01):

ich glaube auch nicht, dass der Papst das mitkriegt, aber die Fädenzieher müßten mehr Verantwortung haben.
Diese Ausgaben stehen in gar keinem Verhältnis - es ist einfach ein Skandal.


Medea. antwortete am 05.07.04 (08:41):

Ganz gleich, ob er es mitkriegt oder nicht:

warum machen sich bloß all diese hohen Herren in den Augen der Normalbürger so unglaubwürdig?

Was für schlechte, unfähige 'Berater' haben sie nur?
Kein Gefühl dafür, wie es beim 'Publikum' ankommt?

für fast nix mehr ist Geld da, hier aber wird es nullkommanix mal eben ausgestreut..... :-((


dirgni antwortete am 05.07.04 (08:44):

Daß der Papst wahrscheinlich heute nicht mehr mitkriegt, welch aufwendiger Kult um seine Person betrieben wird, mag durchaus sein. Aber seine Reisen kosteten schon Unsummen, als er seine Aktivitäten noch selbst bestimmt hat und zweifellos den Aufwand abschätzen konnte.


ricardo antwortete am 05.07.04 (09:21):

Den Aufwand haben die Schweizer bestimmt, nicht der Papst.
Wenn man einen Gast empfängt, dann wird er auch gefeiert,

Und wenn man sich so wie viele Katholiken in der Schweiz über den Besuch freut, dann zählt man nicht die Kröten.
N.b.:Die Schweizer sind mit die fleißigsten Spender für Notleidende in der dritten Welt.

Was wird es kosten, wenn heute Abend die Griechen ihre Mannschaft in Athen begrüßen?
Is da schon wieder jemand am Zählen?
Also bitte nich pingelich sein!

Und andersdenkenden ihre Freude gönnen!


Mulde antwortete am 05.07.04 (12:23):

Ricardo
Es irt der Mensch so lang er lebt!
Auch du unterliegst dem Irrtum!
Die aussenstehenden oder nicht Katholiken gönnen durchaus
dem Papst seinen Urlaub.
Nur eben der Aufwand ist der gerechtfertigt?
Danach hat der römische Klerus ja noch nie gefragt!
für Ihm und seinen Klüngel nur das beste- für seine
Untertanen den kärglichen Rest.
Das ist doch historisch gut zurück zu verfolgen.
Der Klerus stellt in allem seine Forderungen, nur bezahlen
das fällt ihm schwer.
Ja sogar Teile des Gehaltes eines Kirchenoberen bezahlt der
Staat (Bundesland)
Wozu wurden denn die staatlichen Verträge gemacht!
Warum wurden sie nach 1945 erneuert siehe Adenauer- Strauss
und -- und!
für den Klerus ist nie etwas zu teuer- so lange es ihm zu nutzen ist!


hugo1 antwortete am 05.07.04 (12:24):

ok ricardo ,,in manchen Fällen sollte man tatsächlich nicht "päpstlicher oder pingeliger als der Papst sein" oder so ähnlich gibts wohl ein Sprichwort,.
Ich hab zwar von Religon und Klerus weniger Ahnung als vom Tuten und Blasen, aber schon mal irgendwo gelesen, das der Papst der Vertreter des "obersten, allmächtigen, unser aller Chef" oder so ähnlich ist.
Der hat doch Geld in unserem Sinne wie Sand am Meer, falls er nur wollte. Damit könnte er uns zuschütten. Die Sicherheit, Bequemlichkeit, die Rundumluxusversorgung seines Stellvertreters könnte Er doch auch mit Links und einem Fingerschnippsen organisieren. Dafür sollte er doch nicht eine müde Steuermark von uns armseligen Erdenwürmern bzw verirrten Schafen in Anspruch nehmen müssen, es sei denn, wir empfinden dies als hohe Ehre auf und von, so hoher Warte aus, sehr gekonnt geschröpft zu werden.
ja da kommts auf Bruchteile wirklich nicht mehr an,
denn angeben mit losem Vermögen protzen und prahlen mit überflüssigen Moneten, danach steht doch bestimmt nicht der Sinn des aus Polen und damit einem relativ genügsamen Umfeld stammendem Papst*g*,,
Was also könnten die Beweggründe sein, Ihm so einen kostenintensiven Empfang und Aufenthalt anzudrohen ? *g*


hugo1 antwortete am 05.07.04 (12:28):

hallo Mulde,,tut mir leid, das ich Deinen Beitrag hier fast sinngemäss, jedoch nicht wörtlich nachgeplappert habe. Aber das hat wohl Jemand "von ganz Oben" so gefügt das ich ca 31 Sekunden nach Dir geklickt habe *gg*


ricardo antwortete am 05.07.04 (13:06):

Ich nehme fast an, die allgemein etwas knauserigen Protestanten mit ihrem Einfachheits und Armutsrappel haben hier Pate gestanden.
Man feiert Feste wie sie fallen, mich hat noch nie jemand von meinen Gästen gefragt, was es denn gekostet hat, das Fest!
Wer macht das schon?

Vor vielen Jahren war ich zu Besuch in Polen und sehr erstaunt, mit welcher Begeisterung im - damals noch kommunistischen Polen- von Johammes Paul II gesprochen wurde, dem ersten polnischen Papst! Auf einer heimlichen Oppositionsfestlichkeit wurden polnische Lieder gesungen und man hat ihn hochleben lassen.
Niemand in Europa bestreitet das Verdienst des Papstes an der Befreiung seines Heimatlandes und den der katholischen Gewerkschaften.


Er hat weißgott anderes verdient als nur Häme!


Mulde antwortete am 05.07.04 (13:39):

Ricardo!
Es geht um den Klerus und seiner Verschwendungssucht!
Nicht um den Papst im Detail!
Der soll seine Urlaub machen wo und wie er möchte oder
doch wie seine Paladine es wollen?
Darüber zu sprechen ist das Thema!
Nicht wieder alles in Deinem Sinne (ver)drehen!


ricardo antwortete am 05.07.04 (14:06):

Zum Klerus
Auch da gibt es Widerspruch.
Als junger Assistent hatte ich es noch mit Ordensschwestern zu tun, die auf den Stationen ihren Dienst taten.Ohne jede Bezahlung.
Inzwischen sind sie fast überall verschwunden. Meine Mutter wurde von einer dieser Schwestern aufopfernd gepflegt und sie war Tag und Nacht im Dienst. Das gibt es nicht mehr.
Die Pfarrer, die ich persönlich kenne, leben denkbar bescheiden, hier in Freiburg auch der Bischof

Auch da ist Häme nicht angebracht.
Sicher gibt es überall schwarze Schafe.
Aber man sollte doch die Kirche im Dorf lassen
Nix für ungut. :-)))))))


mart antwortete am 05.07.04 (15:39):

Ich glaube, daß du dich hier verrennst, ricardo!

Es geht hier nicht um einen eingeladenen Gast und die Kosten der Bewirtung - obwohl ich hier auch der Meinung bin, daß der, der einlädt, und das sind wohl die Ortskirchen, zu bezahlen hätten oder wenigstens den allergrößten Teil bezahlen sollen.

Es geht nicht um die Anerkennung der Leistungen dieses Papst.

Es geht nicht darum, daß der Papst einen entsprechenden Urlaub in entsprechender geeigneter Umgebung genießen dürfte.

Es geht auch nicht um die Leistungen von Ordensleuten in sozialer Hinsicht. Hier wurde und wird Unschätzbares geleistet, wovon der einzelne Ordensangehöriger materiell gesehen nur eine gesicherte Unterkunft, Verpflegung und Altersbetreuung hat.
Über das Gelübde der Armut kann ich nur aus dem Gedächtnis Pater Kripp zitieren (in Innsbruck ein sehr bekannter ehemaliger Jesuit, der in den 6o er Jahren mit seinem Familienvermögen das Kripphaus für die Jugendbetreuung aufgebaut hat. - Nach Differenzen mit der Ordensleitung trat er aus und versuchte sich in einem nicht der Armut verpflichteten Leben. Erst zu diesem Zeitpunkt fühlte er, was Armut wirklich bedeutete.)

Es geht auch nicht um die Pfarrer, die keineswegs übermäßig fürstlich entlohnt werden und ihr Geld oft noch mit Ärmeren teilen.

Es geht mir darum, daß für den behindertengerechten Umbau des Sommeraufenthalt des Papstes pro Tag über 700.000 ä ausgegeben wird. Selbst wenn der Papst in den folgenden Jahren ebenfalls dort seinen Urlaub verbringen kann, ergibt sich dennoch eine sehr stolze Summe.
Da auch ich mit meinem Geld daran beteiligt bin, darf ich natürlich fragen, ob es nicht ein bißchen billiger ginge - und der Rest vielleicht für andere Menschen verwendet werden könnte.

Eine Antwort wird wohl sein, daß der Papst selbst das wirklich nicht mehr überschauen kann, daß aber diejenigen im Umfeld, die das anschaffen und billigen, den Bezug zur Realität u n d zum Christentum verloren haben.

Hätte Christus so gehandelt?


ricardo antwortete am 05.07.04 (18:41):

Mart, es war ein Irrtum meinerseits, ich hatte gedacht es handelte sich um den Papstbesuch in der Schweiz.
Unter dem von dir angegebenen Link habe ich keine diesbezügliche Nachricht gefunden, im kath Nachrichtendienst hieß es lediglich, daß er einen Urlaub im italienischen Aostatal plant.
Kannste da nochhmal nachsehen und den Link angeben?
Danke


mart antwortete am 05.07.04 (19:34):

Tut mir leid für diese angerichtete Verwirrung - offensichtlich werden jeden Tag die Meldungen geändert - Mit einiger Mühe habe ich jetzt die ursprüngliche Meldung gefunden:

Ich kopiere sie hier herein:

"Papst-Ferien in den Alpen: Umbauten um zehn Mio. Euro



Nach zweijähriger Pause macht der schwer kranke Papst Johannes Paul II. wieder in den Alpen Ferien. Der 84-Jährige fliegt mogen für zwei Wochen in das Bergdorf Les Combes di Introd im Aostatal.

Wie italienische Zeitungen heute berichteten, musste das Urlaubsdomizil für fast zehn Millionen Euro auf die Bedürfnisse des Rollstuhlfahrers angepasst werden. Die komfortable Berghütte des Salesianer-Ordens besitze unter anderem einen Spezialfahrstuhl.

500 Sicherheitskräfte

Die Wege im Garten auf 1 400 Metern Höhe seien so angelegt, dass der Kirchenführer im Rollstuhl ein kleines Tannenwäldchen erreichen kann. 500 Sicherheitskräfte seien für den Papst abgestellt.

Außerdem seien sein Privatsekretär Stanislaw Dziwisz, sein Kammerdiener Angelo Guggel und fünf polnische Nonnen ständig um ihn. In den vergangenen Jahren hatte der nach offizieller Zählung 264. Papst der Kirchengeschichte auf Rat der Ärzte auf den Aufenthalt in der Höhenluft verzichtet."

Internet-Tipp: https://www.orf.at/index.html?url=http%3A//www.orf.at/ticker/151169.html


ricardo antwortete am 05.07.04 (21:18):

Mart
Danke :-))
Ich habe alles gelesen,möchte das aber weder negativ noch positiv bewerten.
Ich habe vergeblich versucht, die Quelle über Google zu finden, demnach wird sie in D. nicht kolportiert.


Tessy antwortete am 05.07.04 (22:10):

@ricardo
"...die allgemein etwas knauserigen Protestanten mit ihrem Einfachheits und Armutsrappel ...."

Kannst du bitte deine Aussage irgendwie belegen oder eine Erklärung liefern? Vielleicht den entsprechenden Link?
Oder eine Entschuldigung?


ricardo antwortete am 05.07.04 (22:19):

Tessy
Leider sind das nur eigene Erlebnisse, wenn du meinst , ich wollte sie nicht verallgemeinern :-)))))
Aber kuck dir nur ihre Kirchen an dann weißte was ich meine!

Schon als Kind habe ich die Katholischen beneidet, weil sie so prächtige und farbige Kirchen hatten mit Gold und Weihrauch und so. einfach geheimnisvoll.
Und mein Pfarrer, ein strammer und zeitgemässer Mann in seinem schwatten Röckchen eröffnete den "Kindergottesdienst" mit Heil Hitler!


dirgni antwortete am 05.07.04 (22:44):

@ ricardo,

die von mart zitierte Meldung stammt vom ORF (Österreich ist ein überwiegend katholisches Land); angesprochen werden Meldungen aus italienischen Zeitungen; Italien ist bekanntlich auch überwiegend katholisch ausgerichtet. Daß Du hier auf die "knauserigen" Protestanten anspielst, entbehrt wohl jeglichen Zusammenhangs.

Über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten: schon als Kind habe ich die überladenen, barocken Kirchen mit ihren pausbäckigen Engelchen und ihrer Verschwendungssucht verabscheut. Aber ich würde niemals meine eigenen Empfindungen derart verallgemeinern, wie Du es zwar nicht wolltest, aber getan hast.


Miriam antwortete am 05.07.04 (23:20):

dirgni,

die überladenen, barocken Kirchen kannst Du doch nicht stellvertretend für katholische Kirchen nennen? Wo bleiben dann die wunderschönen romanischen Kirchen? Obwohl natürlich auch das Barocke seine Esthetik hat - nicht mein Geschmack, zugegeben.


dirgni antwortete am 05.07.04 (23:36):

Miriam,

in welcher Kirche Gott und die Menschen einander am ehesten begegnen können, ist ein völlig anderes Thema. Hier ging es um den absurden Zusammenhang, den ricardo zwischen "knauserigen" Protestanten und den Verschwendungen für den Papsturlaub zu sehen glaubte.


maggy antwortete am 05.07.04 (23:37):

Zu viel Prunk in Kirchen finde ich unnötig.

Der Papst könnte z.B. auch Urlaub dort machen, wo keine kostspieligen Umbauten notwendig wären. Ich denke schon, dass er genau Bescheid weiß, er liest doch bestimmt Zeitung :-)

Solange es auf dieser Welt Armut gibt, müßten gerade die Kirchen [alle Konfessionen] vorbildlich mit ihren Geldern umgehen.

Internet-Tipp: https://www.heiliggeist-seminar.de/Papst6.htm


Felix antwortete am 06.07.04 (02:21):

@ ricardo

der Protestantismus war wie der Name sagt eine Protestbewegung gegen die entartete Selbstgefälligkeit des Katholizismus und seines Klerus.
Eine zentrale Forderung der Reformatoren war die Rückbesinnung auf die Grundlagen des Christentums, auf die Schrift. Deshalb wurde die Bibel übersetzt, damit die Aussagen der Schrift nicht willkürlich von Pfaffen ausgelegt werden konnten.
Die Ablehnung der prunkvollen Gotteshäuser, die den Gläubigen klein machen sollten, ging so weit, dass man durch Bilderstürme alles was vom Wort ablenkt ausgemistet hat. Dabei gingen leider viele wertvolle Kunstwerke für immer verloren.
Ein Kernpunkt der reformierten Kirche ist. Jeder kann als Einzelperson an Gott und Christus gelangen. Er braucht keine Vermittlung durch die Kirche und ihre Priester, die behaupten den Gnadenschatz zu verwalten und dadurch mit dem Ablasshandel sich bereichern zu können. Die Begegnung mit Gott oder Christus braucht kein besonderes Gebäude, sondern ist überall auf Erden möglich.
Maria und das ganze Heer von Heiligen ist eine zweckdienliche Erfindung des Klerus und dient der Befriedigung typisch menschlicher Vorstellungen und Bedürfnisse.
Dass die reformierten Kirchenräume schlicht sind, hat wirklich rein garnichts mit Knausrigkeit zu tun. Dies ist eine böswillige Unterstellung!


mart antwortete am 06.07.04 (07:43):

Ich habe mich zwar nie mit diesen Fragen beschäftigt, aber ich könnte mir vorstellen, daß eine dissidente Gruppe und Protestbewegung um erfolgreich zu sein, einfach gezwungen ist:

- die Mißstände, die wirklich vorhanden sind, anprangern und besser machen.
Und zur damaligen Zeit wurde das kathol. Fußvolk mit Hilfe der Schwarzen Pädagogik ausgeblutet, - der Petersdom wurde nicht nur mit freiwilligen Spenden errichtet.:-)

- wenn diese Gruppe keine gr.Einnahmequellen besitzt, kann wohl keine Prachtentfaltung stattfinden

- Und das muß natürlich als besondere Tugend hervorgestellt werden.

Vielleicht könnte man das Wort Knausrigkeit im Gegensatz zur päpstlichen Verschwendungssucht, und zur damaligen Renaissance mit der baulichen Verherrlichung der Macht der Besitzhabenden und der späteren übervollen güldenen Pracht von Barock und Rokoko verstehen?

Moderne katholische Kirchen sind sehr einfach.


ricardo antwortete am 06.07.04 (08:37):

Ich muß doch noch mal auf meine subjektiven Eindrücke zurückkommen.
Es gibt bekanntlich den Karneval in den katholischen Hochburgen Meenz uns Kölle. In Köln war ich einmal dabei und begeistert.
Das hat mit meiner Bemerkung etwas zu tun, feiern im traditionellen Sinne können hierzulande die Katholiken einfach besser.
Reminiszenz:
Am Weihnachtsabend in der evangelischen Kirche , der Pfarrer predigte über das Elend und den Hunger in der Welt, die Stimmung war echt bedröppelt. und das jeeeedesmal an Weihnachten.
Bei der Messe im Münster, prächtige Ausstattung und der Münsterchor sang aus dem Messias opulente Musike.
Hinterher frohe Erwartung und nix wie heim an den Gabentisch.

Heute bleiben wir zu Hause und feiern still.

Immerhin waren alle Kindstaufen erfreulich bei den Enkeln, evangelische wie auch eine katholische.
Das versöhnt vielleicht die Gemüter hier!
Bitte um Vergebung :-))))))))))


Medea. antwortete am 06.07.04 (09:51):

Hallo Felix:

Du hast mit Deinem Beitrag genau das gesagt, was ich jetzt auch geschrieben hätte ....

die schlichten protestantischen Kirchen sind Ausdruck der Geisteshaltung des Protestantismus - nichts, kein Prunk, keine Heiligendarstellungen sollten den Gläubigen in seiner Zwiesprache mit Gott ablenken oder stören; genaudas widerspiegelt sich auch in der schwarzen schmucklosen Kleidung mit dem weißen Bäffchen oder der weißen Rundkrause der Pastoren.

Aber ich gestehe, in den katholischen Kirchen geht es 'lebhafter' zu mit dem Glöckchenläuten, dem Weihrauchgefäßschwenken, den aufwendigen und farbenfrohen Gewändern der Priester -
als Kind bin ich immer sehr gerne mit meinen katholischen Freundinnen zum Gottesdienst mitgegangen, es wurde so geheimnisvoll Latein gesprochen und es gab so vieles zu bestaunen .... ;-))


marie2 antwortete am 06.07.04 (11:01):

Hallo Medea,
in der katholischen Kirche geht es einfach sinnenhafter zu: Weihrauch, Gewänder usw. Während ich früher dieses "katholische Brimborium" ablehnte, schätze ich heute so manches daran wieder. Ich habe evangelische Freunde, die sagen, dass ihre Kirche zu verkopft ist. Da ist die Ökumene schon ein guter Weg.
Marie2


Medea. antwortete am 06.07.04 (12:12):

Marie2

ich stimme Dir zu - der beste Weg zum Verstehen der jeweiligen Geisteshaltung ist die Ökumene.
Vielleicht ergibt sich tatsächlich einmal auch eine Annäherung in der Frage zur Abendmahlfeier.


drw antwortete am 06.07.04 (14:16):

"Was wuerde Christus tun, wenn ER dies sehen koennte? Was wuerde
ER, der auf einem alten Esel ritt, von dem Luxusauto mit dem
reichgeschmueckten Thron als Sitz halten? Was wuerde ER sagen,
wenn ER das Wertpapierportefeuille des Vatikans zu sehen bekaeme?
Was wurde ER tun, wenn ER all die Schaetze des Vatikans erblickte,
Schaetze, die zur Verringerung der Unwissenheit durch Verbesserung
der Bildung verwendet werden koennten? Wie wuerde ER auf das
bequeme Leben der Mitglieder der Kurie reagieren? Wenn Christus
ploetzlich mitten auf dem Petersplatz erschiene und sagte: 'Lasst
Euren Reichtum und folget mir', dann frage ich mich, was viele
wohl taeten. Ich moechte wissen, was mit IHM geschaehe, wenn ER
an die Pforten des Vatikans klopfte und sagte: 'Ihr sprecht in
meinem Namen. Ihr ruft mich an. Ich bin gekommen, um Euch zu sagen,
dass Ihr meine Lehren falsch deutet.' Doch weiss ich genau, was
geschehen wuerde. Die Traeger der Amtsgewalt wuerden sogleich und
im Einklang mit dem Lateranabkommen des Jahres 1929 die roemische
Polizei rufen, und sie wuerden IHN bezichtigen, ein Revolutuionaer
und Friedensstoerer zu sein. Indessen wuerde man IHN nicht richten,
wie schon einmal, sondern IHN in eine Anstalt fuer Geisteskranke
stecken und als einen Verrueckten bezeichnen, der sich fuer Jesus
Christus ausgibt."

(Monisignore Semprione)


ricardo antwortete am 06.07.04 (18:18):

Medea
Die Oekumene ist sicher einen Versuch wert, aber ich bin da skeptisch und meine, warum soll es nicht zwei Wege geben!
Dann entsteht auch einen Wettstreit, welche von beiden Kirchen erfolgreicher ist, und das ist doch nicht schlecht!

drw
Was den Reichtum anbetrifft so ist der an sich nicht verwerflich, so wie viele meinen, die Jesus nicht verstanden haben.
Der hat gesagt ein Reicher kommt nur so wie ein Kamel durch das berühmte Nadelöhr ins Himelreich.
Das Nadelöhr ist ein schmales und niederes Tor, in der Stadtmauer das auch nach Sonnenuntergang noch offen blieb.
Da kommt ein Kamel nur durch wenn es sich kleinmacht und den Kopf senkt.
Die Armen sind doch nicht die besseren Menschen, sowat hat Jesus nie ernsthaft behauptet, das wäre auch töricht.

Die Calvinisten sind gar der Meinung, dass ein Reicher den speziellen Segen Gottes habe, und dass Reichtum also meistens ein Zeichen von Erwähltheit sei.
So denke ich auch :-)))))

Als Armer neidisch sein ist eine schlimme Sünde!


Felix antwortete am 07.07.04 (00:20):

Zur Problematik der Oekumene die kürzliche klare Stellungsnahme von Bischof Koch im Bistum Basel:

Er droht den Priestern, die das Abendmahl ökumensch durchführen mit der Entlassung aus ihrem Amt und spricht in diesem Zusammenhang von Missbrauch.
Christus würde sich sehr wundern, was aus seiner menschenfreundlichen Ethik von den Pfaffen gemacht wurde. für mich stellt diese Haltung der katholischen Kirche eine Pervertierung des christlichen Gedankens dar.
Koch geht in seiner grenzenlosen Unverschämtheit sogar noch weiter. Er fordert die kirchentreuen Katholiken auf, solche abtrünnigen Priester zu melden!
Das ist ein Aufruf zur Denunziation! Die heilige katholische Inquisition lässt grüssen.

Bis jetzt habe ich nur bei ricardo gelesen, dass er der Oekumene keine Chance gibt ... typisch!

"Die Oekumene ist sicher einen Versuch wert, aber ich bin da skeptisch und meine, warum soll es nicht zwei
Wege geben!
Dann entsteht auch einen Wettstreit, welche von beiden Kirchen erfolgreicher ist, und das ist doch nicht
schlecht!"

Die Geschichtsbücher sind voll von diesem "Wettstreit" zwischen den christlichen Konfessionen ... voll Blut und Leiden über Jahrhunderte. Ich kann kaum glauben, dass ein Zeitgenosse das propagieren kann!

Siehe auch untenstehenden Link:

Internet-Tipp: https://www.winti-guide.ch/News/Aktuelle_Nachrichten/?Ressort=67&Artikel=441936


ricardo antwortete am 07.07.04 (08:50):

Also Felix
Ich meinte den friedlichen Wettstreit, das ist doch selbstverständlich!
Und ein friedlicher Wettstreit ist m.E. besser als eine Vermengung verschiedener Traditionen, die nun mal Fakt sind.
Ich bin auch gegen einen Zusammenschluß von CDU und CSU, das sind ebenso zwei paar Stiefel, wobei ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist:
Die CDU mit Akzent im Protestantismus und die CSU
na ja das brauch ich nicht zu sagen!


Medea. antwortete am 07.07.04 (10:57):

Bei der Abendmahlfeier anläßlich der Eisernen Hochzeit meiner Eltern war es für meinen katholischen Schwiegersohn
ganz selbstverständlich, ebenso wie alle anderen Gäste daran teilzunehmen.

Ob ihm nun ein Raußschmiß aus seiner Kirche droht?


drw antwortete am 07.07.04 (13:14):

ricardo

Von Neid kann ich in den Zeilen von Semprione nichts erkennen
und auch Reichtum sehe ich dort nicht negativ bestetzt.
Ich sehe seinen Text als Kritik an einer gestoerten "unchristlichen"
Balance zwischen Geben und Nehmen, zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Und als solche Kritik habe ich diesen Text zu diesem Thema eingebracht.

Denn wieviel Leid haette man verhindern koennen, wenn man diese
10 Mill. Euro - statt in Luxus-Umbauten zu investieren - zusaetzlich
an die dritte Welt weitergegeben haette.


ricardo antwortete am 07.07.04 (16:24):

drw
mein Eindruck war da ein anderer, und das kann ich nicht ändern.

Aber ich nehme an, du wolltest den Reichtum nicht verteufeln..

Im übrigen ist die Quelle der Nachricht insofern zweifelhaft, als sie in den deutschen Medien nirgends auftaucht.
Da ist nur die Rede davon, daß der erschöpfte und kranke Papst im Aostatal Urlaub macht. von dem Umbau bekommt man auch bei Google nix zu sehen.


dutchweepee antwortete am 08.07.04 (14:35):

UM HIMMELSWILLEN!

wenn hier schon die "protestanten" als nicht diskussionswürdig beschimpft werden, wie mag es dann erst mir als atheisten ergehen.

Trotzdem!

beim betreten des petersdoms in rom fiel mir gleich der grösste widerspruch der alleinseeligmachenden kirche auf:

inmitten all des goldes, elfenbeins und der prunkvollen, barocken verzierungen zu ehren gottes, stand einsam und verlassen ein opferstock für die armen dieser welt mit ein paar münzen drin.


mart antwortete am 08.07.04 (21:42):

Praktisch wortidente Meldungen über die Umbauten gibt es auf:

https://www.news.ch/detail.asp?ID=183193

https://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=89B6C1BA-60CF-2065-3D53C6D62FFEE948


ebenfalls auf der Religionsseite vom ORF (Österreichischer Rundfunk)

https://religion.orf.at/projekt02/news/0407/ne040705_papst_ferien.htm

Ich glaube, man kann davon ausgehen, daß die Meldung stimmt.


ricardo antwortete am 08.07.04 (22:26):

Mart
Ich zweifle das nach wie vor an, weil es zwar einige Quellen gibt, die den Besuch im Aostatal melden, aber nichts weiter.
Ohne Andeutungen.

Und wenn solche Summen genannt werden, dann müßte zumindest der Informant genannt werden,das bleibt aber im Dunkeln. Woher weiß man?
Also in dubio pro reo.
Aber selbst wenns so wäre, Verschwendung aus Liebe ist keine Sünde, hat Christus selbst gesagt, und da kannst du sicher sein, der Papst wird von den seinen geliebt!
nix gegen dich, du siehst es anders, aber ich darf bei meinem Zweifel bleiben
ok?


Miriam antwortete am 08.07.04 (23:09):

A propos Kirchenreichtum : ein katholischer Pfarrer, ein evangelischer Pastor und ein Rabbi unterhalten sich über die Handhabung der Spenden.
Der Pastor : für meine eigene Kirche behalte ich 20 Prozent der Einnahmen, der Rest geht an Gott.
Der Pfarrer : für meine eigene Kirche behalte ich 40 Prozent, der Rest geht an Gott.
Der Rabbi : ich mach das ganz anders. Ich schmeisse den ganzen Geldbetrag gegen Himmel und rufe : Gott, behalte Dir was Du brauchst, den Rest schmeiss zurück!


dutchweepee antwortete am 09.07.04 (10:30):

ALBERT EINSTEIN sagte:

"Respekt vor dem lieben Gott muss man haben, auch wenn es keinen gibt."


ricardo antwortete am 11.07.04 (22:14):

Stimmt
Der hatte Respekt!


Karl antwortete am 11.07.04 (23:30):

Einstein hatte eher Respekt vor niemandem. Er war ein Infant terrible.

Internet-Tipp: https://www.einsteingalerie.de


dutchweepee antwortete am 12.07.04 (13:14):

was ich mit diesem zitat ausdrücken wollte ist:

auch wenn ich nicht an übernatürliche wesen glaube, so ist doch ein nicht unerheblicher prozentsatz der menschheit einem glauben verfallen. das respektiere ich und billige diesen menschen zu, ihre glaubens-representanten zu schützen, solange sie das von IHREM EIGENEN GELD tun.


ricardo antwortete am 12.07.04 (14:56):

Einstein war ein Verehrer von Baruch de Spinoza:
“Ich glaube an Spinozas Gott, der sich in der Harmonie des Seienden offenbart”hat er gegenüber einem Rabbiner bekannt.( Karl Seelig, Biografie S.187)
Spinoza glaubte an einen Gott der Vernunft, immanent aller Materie und nicht jenseits von ihr.
Also ein Monist im besten Sinne.

Gott würfelt nicht, soll Einstein gesagt haben und meinte wohl damit, daß die kosmische Ordnung nicht durch Zufall allein entstanden sein kann.