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THEMA: Der neue Berliner Senat
8 Antwort(en).
Baerliner
begann die Diskussion am 19.01.02 (17:45) mit folgendem Beitrag:
Wie, noch keine Wortmeldungen?!?
Schaut keiner mehr darauf, was in dieser Stadt passiert? Jedenfalls nicht in Deutschland, denn das Ausland macht sich mit Sicherheit so seine Gedanken über Berlin als Hauptstadt der "Berliner Republik".
Oder ist schon alles hier in den vergangenen Themen gesagt worden?
Was ist von ihrem Gewissen verplichteten "U-Booten" zu halten, die im 2. Wahlgang einen Herrn Strieder mit großer Mehrheit zum Senator wählen?
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Fred Reinhardt
antwortete am 19.01.02 (22:41):
" Schaut auf diese Stadt ihr Völker dieser Welt " hat ein Mann in Berlin gerufen, gehör gefunden und es wurde geholfen. Dieser Mann, Herr Reuter, den ich sehr verehrte, war Sozialdemokrat aber vorher Kommunist wie Wehner und Brandt auch. Sie haben genau wie Adenauer, Schmidt, Kohl und viele mehr, unseren Staat gut gelenkt. Ich hoffe für Berlin und für uns, dass die Herren in ROT dies so weiter machen.
(Internet-Tipp: https://www.baimpex.com)
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Heinzdieter
antwortete am 20.01.02 (12:57):
Das, was viele befürchtet haben, ist eingetreten: die Kommunisten regieren nach 13 Jahren wieder mit. Da haben persönlicher Ergeiz und bundespolitische Erwägungen mitgespielt ( Bundesrat). Ich finde es nicht gut, daß von einer demokratischen Partei so gehandelt und reagiert wird. Die beiden Parteien SPD und CDU haben unter Führung der CDU den ganzen Schlamassel herbeigeführt, so sollen sie es auch diese Mal wenn möglich unter Führung der SPD in Ordnung bringen. Persönliche Vorbehalte wie von der SPD aufgeführt haben da zurück zustehen.Aber nein, was macht die SPD: sie deutet mit den Zeigefinger auf die CDU und beteuert dabei ihre Unschuld.
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Heidi
antwortete am 20.01.02 (13:15):
Kommunisten?? ;-)))
https://www.freitag.de/2002/04/02040101.php
(Internet-Tipp: https://www.freitag.de/2002/04/02040101.php)
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Baerliner
antwortete am 21.01.02 (19:15):
Wowereit in einer Reihe mit Ernst Reuter? Oder war Gysi geméint, der noch nicht Berlins Regierender ist?
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Wolfgang Mücke
antwortete am 21.01.02 (20:08):
Unsere gegenwärtigen Politiker mit den politischen Sschwergewichten von einst, wie Ernst Reuter, Dr. Adenauer, Willy Brandt, Herbert Wehner, Jakob Kaiser etc. auf eine Ebene erhöhen zu wollen, das geht nach meiner Meinung nicht.
Wieviele Schröders, Kohls, Stoibers, Merkel etc. wollte man gleichzeitig auf eine Waagschale legen und auf der anderen Seite einen (!) der erwähnten politischen Schwergewichte?
Es ist heute eine an dere Zeit, Politik und Wirtschaft werden in den Großunternehmen gemacht. Würde man Regierungen abschaffen - unsere Volkswirtschaften würden blühen und gedeihen, allen würde es viel oder wenigstens etwas besser gehen.
So, aber, wird die gesamte Wirtschaft durch Kämpfe der einzelnen politischen Gruppen (Parteien) und einzelnen, besonders gierigen Politikern um die besten Fleischtöpfe, die lukrativsten Privilegien geprägt.
Wären die FDP und die Grünen in Berlin nicht so erpicht darauf gewesen nur für sich selbst das Beste heraus zu holen - was ja als "demokratisch" und damit legitim anzusehen ist, hätten wir keinen rot-roten Senat in Berlin. Gut, zugegeben, Herrn Rexrodt in Berlin als Senator für Wirtschaft und Finanzen zu erleben, nach dem er jahrelang in der Bundesrepublik mit dazu beigetragen hatte die Karre tief in den Dreck zu fahren, wäre wohl auch recht abenteuerlich gewesen - nach meiner Meinung.
Nun, laßt die īmal in Berlin arbeiten. Entweder es funktioniert - wovor FDP und Grüne mit Recht Angst haben, oder es funktioniert nicht. Na und? Die Firmen, die sich in Berlin (wieder) ansiedeln sollen, interessiert übrigens das Parteibuch einen Dreck, die Rahmenbedingungen müssen, stimmen, keine Behinderungen der Wirtschaftspolitik, der Arbeitsmarktpolitik (Rister in die Produktion ...(!!) )etc.
Alle meine Freunde in Berlin frühstücken jetzt morgens wutentbrannt mindestens einen Kommunisten (oder das, was sie dafür halten) - und? Wir streiten uns darüber friedlich, jeder hat seine Meinung!
Ich sage mal ganz vorsichtig - mit Gysi gibt es in Berlin jetzt einen Menschen als Politiker im Senat, den ich für ehrlich und anständig halte. Fähig? Weiß ich nicht, muß sich heraus stellen.
Auweia, da ziehe ich mir bestimmt wieder den Zorn der vereinigten Retter der Demokratie zu...
Es wird mit absoluter Sicherheit noch andere Politiker geben, die anständig und korrekt sind - nur sollten die langsam anfangen ihre Sprechblasen abzuschalten und "tacheless" reden. Meine ich.
Wolfgang Mücke, Berliner in der Diaspora.
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Baerliner
antwortete am 23.01.02 (09:41):
Mücke,
mit Rexrodt muß ich Dir leider rechtgeben, aber offenbar haben die Berliner Parteien derzeit keine "Schwergewichte" und können auch keine von auswärts anlocken. Kein Wunder bei einem Regierenden, der mit dem Kopf durch die Wand will, wie seine offenbar unumstößliche Entscheidung zum FU-Klinikum beweist. Oder seine fehlende Unterstützung der Übergangs-Finanzsenatorin.
Ich halte Gysi für fähig; für ehrlich - nein. Aber das ist ein Eindruck aus dem Bauch.
Er hat sich jedenfalls mit vielversprechenden Staatssekretären/innen umgeben, was ja auch für seine Fähigkeit spricht, Probleme im Team lösen zu wollen.
Übrigens haben die Grünen in Berlin eine kluge Wahl bei der Aufstellung ihrer Landesliste für die kommende Bundestagswahl getroffen, denn wer hätte gedacht, daß Schulz Ströbele im doch sehr linken Landesverband ausstechen könnte.
Vielleicht macht die PDS ja in 20 Jahren eine ähnliche Entwicklung durch?
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e k o
antwortete am 23.01.02 (12:11):
Also, da bin ich mir nicht sicher, ob man die gegenwärtige Generation von Politikern gegen die frühere Generation ausspielen darf.
Würde man Reuter, Brandt & Co heute an die Schaltstellen der Macht setzen, hätten die bestimmt die gleichen Probleme wie ihre "Enkel".
Jede Zeit hat ihre Plage ! Das Berlin von heute ist nicht zu vergleichen mit dem Berlin der damaligen Zeit. Damals war Berlin eine Insel, heute ist Berlin auf dem besten Weg zur Weltstadt. Die Probleme, die das Insel-Berlin hatte, sind klein im Verhältnis zu dem, was sich heute dort abspielt.
Alteingesessene Berliner mögen eine andere Sichtweise haben, die noch geprägt ist vom alten Frontstadtdenken.
Als Süddeutscher, der jedes Jahr vier Wochen in Berlin verbringt, sehe ich das naturgemäß etwas anders. Ich meine, dass man eine Partei wie die PDS nicht dauerhaft von den Fleischtöpfen der Macht fernhalten sollte.
Jetzt können die Gysis und "Genossen" ja mal zeigen, was sie drauf haben. Machen sie es besser, na also....!! Kriegen sie es auch nicht auf die Reihe, dann erledigt sich das Thema von selbst.
Warten wirs ab, in einem Jahr wissen wir mehr.
Gruß von e k o
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Fred Reinhardt
antwortete am 23.01.02 (12:48):
Danke e k o für deine Stellungnahme. Ich für meinen Teil sehe dies genau so. Gruss Fred Reinhardt ( Tobias1)
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