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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Walser, wacker in der WELT

 9 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 26.06.04 (06:46) :


Die Trübsinnsorgie
Könnte die deutsche Krise eine Krise der Wahrnehmung sein?
von Martin Walser

Wie beurteilt die deutsche Elite die politische Leistung Gerhard Schröders? Die WELT stellt diese Frage an Künstler, Schriftsteller, Wissenschaftler und Unternehmer. Von Martin Walser erhielt sie folgende Antwort: Könnte es sein, dass die in den Medien nachgemachte Wirklichkeit zur Überflüssigkeit der wirklichen Vorgänge beiträgt? Wen würden Sie am nächsten Sonntag wählen? Könnte es sein, dass diese Wahlsimulationen mehr manipulieren als informieren? Könnte es sein, dass die von lauter fleißigen Gutwilligen betriebene Informationsmaschine uns eher mundtot als mündig macht? Können wir noch überprüfen, ob wir uns als politische Menschen mehr nach unseren eigenen Erfahrungen richten oder mehr nach den uns verabreichten Informationen? Könnte es sein, dass wir einfach zuviel mitkriegen?
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(Fast) zum Schluss fragt Walser:

Fällt es den Damen und Herren des Nachrichten- und Urteilsgewerbes nicht auf, dass sie dabei sind, die Schröder-Passion zum Dauerbrenner zu machen? Und Müntefering und Eichel zu stets herbei zu zoomenden Begleitschächern? Könnte es sein, dass die fortgesetzte Trübsinnsorgie zu einer Art medialer Selbstbefriedigung geraten ist?
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Er hätte nicht nur die rhetorische Frage stellen - sondern sie als Fakt formulieren können.
Aber Walser will den kreativ arbeitenden, mindestens: denkend-schenkenden Leser...! Auch für STler

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2004/06/26/296572.html


Medea. antwortete am 26.06.04 (06:49):

Oh justitia -

was hast Du bloß immer mit diesem Martin Walser?? ;-))


iustitia antwortete am 26.06.04 (06:57):

An-Ohungen - oh: Oh - Gnädige (M)edea - die Götter sind Dir schon nach einer Leseminute hold...:

Ich l i e b e ihn - wenn er seine kritische Psychologie aktiviert, wenn er Essay schreibt; ja, sogar der neue Roman - sein erstes Kapital in "literaturen" abgedruckt - ist flott und intelligent.
Du solltest W a l s e r lesen, nicht "iustitia" (unter irgendeinem Wiederholungsgefimmel) - dann kannst Du Dich bilden - in Kritik, in politischem Bewußtsein - in Stilkunde.
Und dass Du Deine Vorurteile erschüttern lassen willst, das willst Du Dir nicht nachsagen lassen..? (Morgens, um 6:49)


Medea. antwortete am 26.06.04 (07:11):

Oh liebe justitia,

Vorurteile gegen Dich? Gegen Walser?
I c h habe keine .... ;-))

Mit meiner derzeitigen Bildung bin ich auch nicht unzufrieden und Deine amüsanten Beitrage vervollständigen sie ständig. :-))
Dafür gebührt Dir mein aussprechlicher Dank.

(morgens um 7.11)


iustitia antwortete am 26.06.04 (07:19):

medea -
Du hast natürlich völlig Recht: ich liebe Walser nur, wenn er meine Meinung trifft...
(Seit 1965 z.B., seit "Mahlzeit", äh, "Dalbzeit", äh, "Halbzeit", dann las ich seine Kafka-Dissertation, dann; äh, ah, ja... Anselm Christleins Existenz war die große Trilogie-Figur über eine Angestellten-Existenz in der BRD.
Zweimal habe ich Texte von ihn im Abitur bearbeiten lassen...(die von der Bezirksregierung natierlich-pläsierlich) genehmigt worden waren.
Okay: Nur e i n s tu ich nicht mehr: Ich kauf keinen Roman von M.W.; da les ich nur noch die Rezensionen, die mir genehmen.. - damit ich hier im ST mehr Zeit habe, für oder gegen ihn zu wettern, mal im grellen Lichte des Blitzes, mal als Sch(l)auer(er), der den Roman gerne selber geschrieben hätte.
Warum Walser so unterschiedlich schreibt...? Es muss an mir, seinem Leser liegen; dem er es nicht Recht machen kann.
Aber, leider, jetzt muss ich lesen: "Der Fall Hohmann. Die Dokumentation", von Fritz Schenk, einem Denk der Rechten; für 14,90 ä im Universitas-Verlag.
Ach, ich warte lieber, bis Walser ihn rezensiert hat, den Real-Schund!
Habe ihn gerade angerufen, den Frühstücks-Walser natürlich. Nein, er verzichtet auf solchen Mist...! Die Rechten schicken ihm keine Pakete mehr, seit er letzthin die Annahme von solcher Post verweigerte.
Glücklicher Walser!


iustitia antwortete am 26.06.04 (07:22):

Okay, letzte Walser-Post! Schönes, sonniges, sonnenverhaftetes, sonneschenkendes, Sonnengedichte legitimierendes, sun-begehrliches, meine Sunnies (Blümchen) beleuchtendes Wochenende.

Gruß und Sonnenkuss:

Antonius!


schorsch antwortete am 26.06.04 (08:35):

Eigentlich - dünkt mich wenigstens - wäre das Thema besser unter "Literatur" aufgehoben gewesen.....


juergenschmidb antwortete am 26.06.04 (16:15):

Mein milder Senf:
Beneiden tu ich euch schon ein wenig, dass ihr so intensiv und mich zwar beeindruckend, aber auch neugierig machend, über einen Schriftsteller wie Walser diskutieren könnt.
Es ist offennsichtlich Selbstzweck und kaum zu erwarten, dass jemand wie ich da mitkommen kann.
Ist aber nicht nötig, aber a bissal Neid bleibt scho ;-)


Miriam antwortete am 26.06.04 (17:50):

Aber, aber, JUERGENSCHMIDB, wer wird da gleich neidisch sein? Nicht die Postings zählen, sondern die Diskutanten - schon alleine um nicht zu viel vom feinen, milden Senft zu verschwenden!


mart antwortete am 27.06.04 (11:37):

Danke iustitia für diesen Hinweis

"Die Trübsinnsorgie
Könnte die deutsche Krise eine Krise der Wahrnehmung sein?
von Martin Walser"

Das beste eines politischen und medienkritischen Kommentars seit langem!

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2004/06/26/296572.html?s=1