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THEMA: Kehrt jetzt Ruhe ein ... ?
113 Antwort(en).
Medea.
begann die Diskussion am 25.06.04 (08:16) :
Nach jahrelangem Rechtsstreit hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gestern Abend die Klage der muslimischen Lehrerin Fereshta Ludin auf Einstellung in den Schuldienst des Landes Baden-Württemberg abgewiesen. Frau Ludin hatte darauf bestanden, aus Glaubensgründen mit islamischem Kopftuch unterrichten zu wollen. Der Streit hatte im Jahr 2003 bis zum Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe und letztlich zu dem geänderten Schulgesetz in Baden-Württemberg geführt. Die Stuttgarter Landesregierung hatte Anfang April als erste in Deutschland ein Kopftuchverbot im Schulgesetz verankert. Das Gesetz entspricht nach Aufassung der Leipziger Richter den Vorgaben aus Karlsruhe vom September 2003. Es biete eine ausreichende Grundlage, um das Tragen eines Kopftuches in der Schule zu untersagen, sagte Senatsvorsitzender Hartmut Albers.
Auch das Landesgesetz von Niedersachsen stand gestern auf dem Prüfstand. Doch noch während der Verhandlung erledigte sich der Fall von selbst. Die Lehrerin aus Hannover will künftig auf ihr Kopftuch verzichten und soll in den Schuldienst eingestellt werden.
(nach einr dpa-Meldung)
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wanda
antwortete am 25.06.04 (08:41):
dieser Fall ist erledigt - aber es wird immer wieder ein Thema sein.
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mart
antwortete am 25.06.04 (10:41):
sicherlich nicht -
auf Islam-Seiten wird folgendes vorausgesagt:
"Nun erwarte ich, daß Schüler oder Erziehungsberechtigte in Baden-Würtemberg und Niedersachsen gegen äußerlich sichtbare Zeichen chr. Religionszugehörigkeit der Lehrkörper vor Gericht ziehen. Sie werden sich mit ihrer Klage auf die neuen Schulgesetze berufen."
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Medea.
antwortete am 25.06.04 (11:10):
Dazu noch einmal die Richter:
Auch die Erwähnung "christlicher und abendländischer Bildungs- und Kulturwerte" stellt nach Auffassung der Bundesrichter keine Bevorzugung christlicher Religionen dar. Als Begründung nannten sie die allgemeine Regelung des Gesetzes, wonach es unzulässig ist, in der Schule politische, religiöse oder weltanschauliche Bekundungen abzugeben. Dies treffe letztlich alle Konfessionen. Da die Klägerin nicht bereit sei, diesem Verbot nachzukommen, fehle ihr die für die Einstellung als Beamtin erforderliche Eignung, erklärte das Gericht.
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ricardo
antwortete am 25.06.04 (11:13):
Auch ich glaube, daß Ruhe nicht einkehren wird. Allerdings nicht, daß Eltern gegen christliche Symbole zu Felde ziehen, die sind ja auch kaum noch sichtbar. Vielmehr werden die islamistischen Gruppen in Deutschland mit Hilfe von Personen wie Frau Ludin weiter Unruhe stiften unter diesem Thema. Der Islam soll überall sichtbar sein, eben auch in der Schule.
Wenn es sich dabei um eine moderne und tolerante Religion handeln würde, die Menschenrechte und andere Religionen respektiert, dann könnte niemand etwas gegen ein Kopftuch einwenden. So aber hat Frau Schawan völlig recht, daß ein derart politisch genutztes Symbol nicht gerade für Freiheit und Unabhängigkeit steht und daher abzulehnen sei.
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mart
antwortete am 25.06.04 (11:37):
Daß christliche Eltern oder Schüler klagen werden, glaube ich auch eher nicht.
:-)))
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BarbaraH
antwortete am 25.06.04 (12:08):
>>Wenn es sich dabei (gemeint ist der Islam) um eine moderne und tolerante Religion handeln würde, die Menschenrechte und andere Religionen respektiert, dann könnte niemand etwas gegen ein Kopftuch einwenden. << (ricardo)
Die Sendung "panorama" hast Du gestern wohl nicht gesehen, ricardo? Dort wurde nämlich über die Missionsaktivitäten des in Deinen Augen sicher toleranten Christentums berichtet.
>>Einen "Kreuzzug“ kündigte US-Präsident Bush kurz nach dem 11. September an. Damit kam er gut an bei seinen streng christlichen Wählern. So begannen auch sie eine Art "Kreuzzug“: Evangelikale Kirchenvereinigungen wie die 'Southern Baptist Convention’ überfluteten Afghanistan und den Irak nicht nur mit Bibeln, Spenden und Hilfsgütern. Sie schickten auch Missionare, um neue Kirchen aufzubauen. In denen soll seitdem der christliche Glauben verbreitet werden und vor allem: der Kampf gegen Satan, also gegen die muslimischen Feinde.
Allah – so ihre Überzeugung – ist ein falscher Gott, Bush hingegen von Gott auserwählt. George W. Bush selbst beruft sich immer wieder auf seinen göttlichen Auftrag, lädt fundamentalistische Prediger zum Gottesdienst ins Pentagon ein. Solange US-Truppen im Irak sind, werden Missionare ihre Chance nutzen - zum Religionskrieg, wie sie selbst sagen.<<
Quelle:https://www.ndrtv.de/panorama/archiv/2004/0624/missionare.html
Über diese Seite kannst Du u.a. Äußerungen des hochdekorierten US-Generals Boykin lesen: >>1. Journalists Rebuke Army General’s Christian Views as “Divisive” Stop the presses! A Christian man has expressed Christian views while speaking inside some Christian churches. A night after Tom Brokaw labeled the comments as “divisive” as he trumpeted how “NBC News has learned that a highly-decorated General has a history of outspoken and divisive views on religion, Islam in particular,” the other networks piled on Thursday night, treating a few remarks made months ago by Lt. General Jerry Boykin as suddenly scandalous. ABC and CBS put up a “Holy Warrior” graphic as each teased their respective evening newscasts. Peter Jennings touted: “The holy warrior in the American Army. God, he says, has revealed the enemy.” Over on the CBS Evening News, Dan Rather teased: “God and the U.S. military: One of the country's top Generals embroiled in controversy for saying we are at war with Satan.”
Quelle: https://www2.mediaresearch.org/cyberalerts/2003/cyb20031017.asp#1
Internet-Tipp: https://www.ndrtv.de/panorama/archiv/2004/0624/missionare.html
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mart
antwortete am 25.06.04 (13:58):
Welch treffende und überlegenswerte Argumente :-)
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Mechtild
antwortete am 25.06.04 (14:13):
Ich finde es richtig, dass das Kopftuchverbot an öffentlichen Schulen für Lehrerinnen gilt, auch wenn ich damit häufig in eine konservative Ecke gerückt werde. Ich möchte meine Gründe noch einmal darlegen. - Religiöse und politische Symbole haben in öffentlichen Schulen nichts zu suchen. Das gilt auch für Kreuze und andere Symbole. - - Kleine Kinder werden sehr durch das Vorbildverhalten des Lehrers geprägt, dazu gehört auch seine Kleidung. Wenn Lehrerinnen Kopftücher tragen, ist es für Schülerinnen noch schwerer sich dem Druck der Eltern ein Kopftuch zu tragen zu entziehen. - Kleidung ist auch Schmuck. Ich möchte nicht, dass Kopftücher wieder schick werden. Nach kurzer Zeit würden sich viele Frauen ohne Kopfbedeckung nackt fühlen. Das fände ich keine positive Entwicklung. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass es sich für meine Mutter nicht gehörte, wenn ich als Mädchen in der langen Hose ohne einen Rock darüber auf die Straße ging. Ein Ergebnis war sicher der Minirock und andere von Kleidern nicht bedeckte Körperteile. Jugend setzt sich meist recht massiv zur Wehr. für mich der einzige Grund doch für das Kopftuch zu sein, die Hoffnung, dass die Mädchen sich wehren und es gerade deshalb ablehnen. Zur Zeit ist es ehr umgekehrt. Viele moderne junge Frauen tragen ein Kopftuch aus Trotz, weil es verboten ist.
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mart
antwortete am 25.06.04 (14:44):
<<Viele moderne junge Frauen tragen ein Kopftuch aus Trotz, weil es verboten ist<<
Ja so wird es wohl sein.
:-)
Und fürcht dich nicht, Mechthild, in eine konservative Ecke gerückt zu werden - die muß nicht immer des Teufels sein
grins
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seewolf
antwortete am 25.06.04 (14:59):
... lieber in einer konservativen Ecke als auf einem von Nebel umwaberten neo-sozialisten Hochseil !!!
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Miriam
antwortete am 25.06.04 (15:22):
Die Sendung "PANORAMA" vom 24.6. wurde, wegen eines kurzfristig im Programm aufgenommenen "Brennpunkt" (über den deutschen Fussball) - auf nur 30' gekürzt. Ursprünglich war , als Pendant zum Thema "Christliche Missionare im Irak", ein Beitrag vorgesehen mit dem Titel :"Islamismus im Schulunterricht - Deutsche Behörden machtlos"
Aus dem Inhalt des Beitrags, indem im Mittelpunkt die Bonner "König-Fahd-Akademie" stand zitiere ich: "Der Hass auf Ungläubige ist in den Schulbüchern der Bonner König-Fahd-Akademie selbstverständliches Ziel der Erziehung. Und sogar das Töten wird für notwendig gehalten, wenn es um den islamischen Glauben geht."......... Weiter aus dem Text von "PANORAMA" :"Doch trotz dieser alarmierenden Ergebnisse hat die zuständige nordrhein-westfälische Ministerin Ute Schäfer keine Konsequenzen gezogen"..... Und noch weiter: "Zwar stufte die Behörde die Schulbücher als "verfassungsfern" ein - verboten hat sie sie aber nicht." Persönlich finde ich, dass beide Berichte, der über die "Christlichen Missionare..." und letzterer, zusammen gesendet gehörten. Und an BARBARA : wenn DU hier den einen Bericht zitierst, ausführlich, hättest Du die ursprüngliche Absicht von PANORAMA auch wenigstens erwähnen sollen.
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mart
antwortete am 25.06.04 (15:55):
Fundamendalistische Handelsreisende, z.B. aus Saudi-Arabien, missionieren in Sachen Kopftuch:
Aus Report Mainz vom 17.5.2004
"O-Ton, Mohammed Herzog, Imam Berlin:
»Ja sicher, es wird ganz offen gesagt: Wenn ihr dafür Sorge tragt, dass die Frauen Kopftücher tragen in eurer Gemeinde, geben wir euch auch Zuschüsse. Und das sind keine kleinen Summen, sondern ganz schön große Summen.«
Frage: Um was handelt es sich da?
O-Ton, Mohammed Herzog, Imam Berlin:
»Es geht manchmal über Tausende, Zigtausende von Euros.«
Frage: Was verfolgt man damit für Ziele?
O-Ton, Mohammed Herzog, Imam Berlin:
»Die Ziele – dass etwas strenger, härter wird in der Gemeinde. Also das man langsam Leute ausbildet, sei es auch bei jungen Frauen oder älteren Frauen, aber auch bei den Männern - das man kleine Fundamentalisten aufbaut.«
Frage: Auch Abgrenzung gegen westeuropäische Kultur?
O-Ton, Mohammed Herzog, Imam Berlin:
»Vor allen Dingen dieses.«
"Das Kopftuch einer Lehrerin im Klassenzimmer ist also nicht ein kleines harmloses Stück Stoff, wie man bislang glaubte, sondern mittlerweile zu einem Kampfinstrument der Islamisten avanciert."
Internet-Tipp: https://www.swr.de/report/archiv/sendungen/030630/03/frames.html
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Karl
antwortete am 25.06.04 (15:59):
Wenn ich lese "Wenn es sich dabei (beim Islam) um eine moderne und tolerante Religion handeln würde, die Menschenrechte und andere Religionen respektiert, dann könnte niemand etwas gegen ein Kopftuch einwenden." muss ich feststellen, dass das Grundgesetz im Denken vieler eben nicht verankert ist.
Das Kopftuchverbot wäre eindeutig verfassungswidrig, wenn die Begründung wäre, dass es sich beim Islam nicht um eine moderne und tolerante Religion handeln würde. Solch ein diskriminierendes Werturteil über eine Religion steht dem Staat nämlich nicht zu. Die Begründung für das Kopftuchverbot ist deshalb auch allgemeiner: Weltanschauliche Bekenntnisse dürfen nicht demonstrativ durch Lehrer in den Schulbereich getragen werden. Aus diesem Grund wurde auch das Kreuz im Klassenzimmer in Bayern verbannt.
Meines Erachtens sind alle existenten Religionen renovierungsbedürftig. Im Klassenzimmer sollte keine Indoktrination stattfinden, sondern Aufklärung. Fundamentalismus jeglicher Coleur ist das Gegenteil hiervon.
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juergen1
antwortete am 25.06.04 (17:14):
Und wenn alles so schön weitergeht, wird eines Tages ein islamischer Richter das Nicht-tragen von Kopftüchern schwer bestrafen.
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Tobias
antwortete am 25.06.04 (17:52):
Kleiner Widerspruch Karl, das Kreuz darf im Klassenzimmer hängen solange sich niemand darüber beschwert. In Bayern natürlich in andern Ländern mag es anders sein.
Wenn dann immer der Vergleich kommt Nonnen und Patres kommen auch im Gewand des jeweiligen Ordens so ist dies eine andere Sache. Sie werden nie im Staatsdienst als Beamte übernommen. Der Kopftuchstreit wurde aber von einer angehenden Beamtin ins rollen gebracht. Oder ist sie schon Beamtin gewesen, da bin ich nicht so richtig informiert.
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mart
antwortete am 25.06.04 (18:56):
Eine Frage zu:
<<..das Kreuz darf im Klassenzimmer hängen solange sich niemand darüber beschwert<<
Es gibt doch in Deutschland, zumindest in Bayern, katholische Privatschulen.
Müssen diese moslemische Schüler aufnehmen?
Wenn ja, was ist, wenn einer sich über das Kreuz beschwert?
Muß es dann abgehängt werden?
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Tobias
antwortete am 25.06.04 (19:31):
hallo mart. Ich werde mich am Montag darüber erkundigen wie es bei den privaten - kirchlichen Schulen diesbezüglich aussieht.
Soweit mir bekannt gibt es in NRW weitaus mehr private und auch kirchliche Schulen. Wäre auch mal wichtig wie es dort gehandhabt wird.
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Medea.
antwortete am 25.06.04 (20:04):
Bei moslemischen Eltern, die erwägen, ihre Kinder in eine katholische Privatschule zum Unterricht zu schicken, würde ich eine totale Integration in unser Land annehmen.
Aber: gibt es diese Eltern ? und wo sind sie ?
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mart
antwortete am 25.06.04 (20:25):
Nun ja, nachdem die Franziskaner in Hall i.Tirol gezwungen wurden, moslemische Schüler aufzunehmen (Die moslemischen Eltern einer Schülerin inzenierten einen unerhörten Spektakel um das zu erreichen: Begründung: Das Mädchen kann nicht wie so viele andere Schüler aus Hall mit dem Autobus nach Innsbruck fahren), beabsichtigen die Pater jetzt die (kleine, aber renommierte) Schule nicht mehr weiterzuführen.
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ricardo
antwortete am 25.06.04 (23:33):
Um einiges klarzustellen: Sicher ist das Kopftuch auch ein Zeichen des Glaubens und könnte als solches anerkannt werden. Da aber in allen islamischen Ländern keine Trennung von Religion und weltlicher Macht existiert und religiöse Gesetze den Staat sehr stark prägen, ist dieses Symbol auch ein politisches und steht u.a. für die minderen Rechte der Frau. Bei uns gehört es eben zum Grundsatz, daß die Kirche keinen unmittelbaren Einfluß auf die Institution des Staates haben darf, weswegen eine Nonne ohne weiteres in Tracht zum Unterricht erscheinen kann. Ihre Kleidung kann niemals der Ausdruck eines politischen Willens sein.
Es darf heutzutage auch nicht mehr erlaubt sein, in einer Partei-Uniform vor den Katheder zu treten. Dass wäre allerdings das andere Extrem und dient hier nur zur Verdeutlichung der Sachlage.
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Renate2
antwortete am 26.06.04 (00:38):
Hallo,
ich sehe das Kopftuch ausschließlich als politisches Instrument. Und die bisher dargestellte gerichtliche Hartnäckigkeit (von wem eigentlich finanziert???) gibt mir recht. Die Erfahrungen, die Berlin sich durch sein Urteil des Oberverwaltungsgerichts pro Islamunterricht an öffentichen Schulen eingeheimst hat, ebenfalls: In den betroffenen Bezirken ist Sportunterricht/ Feiern / Klassenreisen/ gemeinsames Arbeiten mit Mädchen so gut wie unmöglich geworden. Und Zusammenarbeit mit den islamischen Religionslehrern scheitern schon an Sprachschwierigkeiten, oder auch gewollt so. Schaut Euch die Brennpunkte in den Städten an, es geht nicht um eine tolerant zu akzeptierende "andere Religion" -es geht um eine Übernahme, wie ich meine. Und ich bin zutiefst davon überzeugt, daß die hierzulande historisch schwer erkämpfte liberale Gesetzgebung als offenes Tor für fremde Dominierungesansprüche dient.
Man kann nun diesen Liberalismus weiter walten lassen, weil es so Tradition ist, weil es "aufgeklärt" ist, oder weil man die Gefahr nicht sieht: Was soll sich schon ändern, wenn wir anstatt Gott - Allah anbeten (- und darum geht es -) ?
Nun, darüber mag sich jeder einzelne Leser und vor allem jede Leserin Rechnung ablegen.
Ich persönlich bin für eine strikte Trennung von Ausbildung und Religion. Und in der Konsequenz auch für die Trennung von Staat und Kirche.
Und zwar möglichst bald durch eine neue Gesetzgebung. Renate.
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Karl
antwortete am 26.06.04 (01:01):
Sätze wie "Da aber in allen islamischen Ländern keine Trennung von Religion und weltlicher Macht existiert..." zeugen von großer Ignoranz. In der Türkei ist seit Atatürk die weltliche Macht von der religiösen Macht getrennt. Ignoranz und dumme Verallgemeinerungen sind es, die uns daran hindern sollen, die Chancen zu ergreifen, die sich z. B. durch eine Integration der Türkei nach Europa ergeben würden. Wir untergraben und schaden dem türkischen System der Trennung von Kirche und Staat, wenn wir es negieren, und treiben die Türken in die Arme der Fundamentalisten. Wollen wir das wirklich? Ich fände das Gegenteil erstrebenswert, die Übernahme des türkischen Systems in anderen mehrheitlich moslemischen Staaten.
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Medea.
antwortete am 26.06.04 (06:38):
Danke Renate 2
Was Du siehst und feststellst, sehe und stelle ich ebenfalls seit Jahren fest - was jetzt in Berlin passiert, war jedem, der keine Vogel-Strauß-Politik betreibt, klar.
Wenn die Grenzen von Toleranz, von Liberalität, die ein Land auszeichnen, so vehement, so schamlos, so hinterlistig überschritten werden, dann ist es höchste Zeit, daß hier der Gesetzgeber tätig wird.
Muß unser Grundgesetz nach ca. 55 Jahren auf den Prüfstand? stelle ich mal etwas provokativ in den Raum.....
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Medea.
antwortete am 26.06.04 (06:44):
Lieber Karl - keiner will die Türkei in die Arme von Fundamentalisten treiben und viel Anerkennung für die Bemühungen seitens der Regierung zu Reformen ist ihr gewiß - aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten, die Türkei an Europa zu binden als eine Vollmitgliedschaft in der EU.....
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mart
antwortete am 26.06.04 (06:59):
Karl,
Was hat die Diskussion über einen EU-Beitritt der Türkei mit Gesetzen und deren Auslegung in einem EU-Land zu tun?
Türkei kann bei dieser Frage doch nur insoweit als Denkanstoß dienen, als sie(- noch -) nicht nur ein Verbot des Kopftuchs bei Lehrerinnen und Universitätsprofessoren kennt, sondern auch bei den Schülerinnen.
Soll ich argumentieren, daß die Türkei schon weiß, warum sie diese Regelung haben?
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mart
antwortete am 26.06.04 (07:02):
In einem offenen Brief vom Feb.2004 kritisieren Migrantinnen den von der Ausländerbeauftragten Marieluise Beck initiierten Aufruf "Religiöse Vielfalt statt Zwangsemanzipation" vom Dezember vergangenen Jahres
Darin heißt es:
Durch ein Kopftuchverbot an Schulen fühlten sich nur diejenigen Frauen ausgegrenzt, "die unter dem Einfluss der Islamisten stehen“.
Die Mehrheit der Musliminnen befürworte einen privat gelebten Islam und habe keine Probleme damit, das Tuch in der Schule abzunehmen.
"Wir wenden uns gegen das Bild der schwachen, hilfsbedürftigen Kopftuchträgerin", begründet Sanem Kleff (Vorsitzenden des Bundesausschusses für multikulturelle Angelegenheiten, Pädagogin, aus Ankara stammend) ihre Unterschrift.
Sie sei erschrocken darüber, wie viel Empathie den auf Verhüllung bestehenden Lehrerinnen gerade von Frauen entgegengebracht werde.
Die Streiterinnen für das Tuch in der Schule seien aber keine schwachen Frauen, sondern knallharte Politikerinnen. Die Mehrheitsgesellschaft tappe in die Falle ihrer eigenen Vorurteile."
Folgendes ist direkt aus dem offenen Brief zitiert:
"Unsere Frage lautet deshalb:
Wer würde sich innerhalb der muslimischen Bevölkerung durch die Untersagung des Kopftuchs in den Schulen ausgegrenzt fühlen?
Es wären nur diejenigen, die unter dem Einfluss der Islamisten stehen und für die das Kopftuchtragen nicht nur im Privatleben, sondern auch im öffentlichen Dienst als unverzichtbar gilt. Alle, für die die Religion eine private Angelegenheit ist, und alle, die gegenüber religiösen Vorschriften indifferent sind, kennen und akzeptieren problemlos das Verfassungsprinzip von der Neutralität der Schule.
Ist es verkehrt, dass den islamistischen Kräften eine Grenze gezeigt wird, deren Übertreten ein wichtiges Prinzip unserer Verfassung verletzt?
Nach unserer Auffassung ist eine solche Deutlichkeit in einer demokratisch verfassten Gesellschaft erforderlich, um den islamistischen Kräften zu signalisieren, dass diese Gesellschaft nicht vor ihnen zurückweicht und ihnen nicht Schritt für Schritt immer mehr Raum im öffentlichen Leben überlässt. Die Erfahrung zeigt, dass diese Kräfte jede Erweiterung ihres Spielraums nutzen, um ihre "antidemokratischen, antisemitischen und frauenfeindlichen" Positionen durchzusetzen.
Die Erfahrung aus zahlreichen Ländern mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung und Ländern mit signifikanten muslimischen Minderheiten in Europa zeigt hinreichend, dass das Tragen des Kopftuchs in staatlichen Institutionen längst zum Kampfprogramm von islamistischen Kräften geworden ist.
Dies übersehen Sie (erg. Ausländerbeauftragten Marieluise Beck initiierten Aufruf "Religiöse Vielfalt statt Zwangsemanzipation" vom Dezember vergangenen Jahres) in Ihrer Argumentation.
Sie stellen die Realität auf den Kopf, wenn Sie die Untersagung des Kopftuchs für Lehrerinnen im Staatsdienst mit dem "Kopftuchzwang" in fundamentalistischen und antidemokratischen Ländern vergleichen.
Möglicherweise tun Sie dies, um den schwächsten Punkt Ihrer Argumentation zu verschleiern.
Das Tragen des Kopftuchs in staatlichen Schulen würde nämlich in massiver Weise die "negative Religionsfreiheit" der Schülerinnen einschränken. Sie würden sich dem Einfluss eines weltanschaulichen, religiösen oder politischen Symbols ausgesetzt sehen. Die islamistischen Kräfte würden allein durch die Präsenz von kopftuchtragenden Lehrerinnen im Staatsdienst eine unvergleichlich größere Möglichkeit bekommen, die Mädchen und ihre Eltern unter Druck zu setzen.
Diese Möglichkeit des Machtzuwachses darf ihnen nicht zugesprochen werden“
Unterschrieben von ca. 40 renommierten Frauen, großteils mit Migrantenhintergrund.
Vollständige Argumentation ist einsehbar auf:
Internet-Tipp: https://www.social-times.de/nachricht.php?nachricht_id=1027&newsrubrik_id=6
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julchen
antwortete am 26.06.04 (07:53):
Barbara .....Einen "Kreuzzug“ kündigte US-Präsident Bush kurz nach dem 11. September an..........
Du musst einen Beitrag von mir vollkommen ueberlesen haben. Dieser bestimmt 2 Jahre alt, aber es macht mir nichts aus es nochmal zu erklaeren: eine "Crusade" ( ein Kreuzzug) ist NICHTS weiter, als ein sehr allgemeiner amerikanischer volksausdruck fuer: ich habe was was ich tun moechte!
Beispiel: in Millionen von bueros treffen sich Angestellte auf dem Flur. Einer war im Klo der andere (I'm on a crusade) sucht nach Kaffee....
....die Kinder benehmen sich nicht....Mutter (is on a crusade) sucht die Kinder zu bestrafen.
Jemand moechte wirklich gerne eine bestimmte Handtasche finden (she's on a crucade...) in 100 Laedern in der Stadt.....
Weiterhin, liebe Barbara, was Du und auch Panorama verstehen sollten, ist dass die "Southern Baptist Convention" ein Laden ist, der in fundamentalismus den Moslems in wenig nachsteht (ausser den Selbstmordbombern).
Es bedarf da keinerlei Presidenten oder 9/11, oder sonstwas, um dies Leute davon zu ueberzeugen, dass es eine wahnsinnig gute Idee ist ihre Glauben anderen aufzuwingen! NIEMAND wird gezwungen sich in Laender zu begeben und die Bibel zu schwingen!
Und die Tatsache, dass man mitunter MILLIONEN an Steuergeldern ausgegeben hat fuer Rettungs aktionen fuer gerade solche Religioese Fanatiker, die mit einer Bible TOTAL NICHTS in Taliban Land oder anderen streng moslemischen Laendern, zu suchen hatten, ist schon beschaemend genug das zugeben zu muessen ohne den wirklich idiotischen Trend, dass Bush da auch wieder dran schuld ist!!!
Die Southern Baptists haben seit vielen Jahren bereits einen Tag, an welchem sie Gott anflehn, den Juden die Irrung ihrer (religioesen) Wege aufzuzeigen....
How absolutely arrogant is THAT????
Wer sich ueber die Irren der amerikanischen "Missionare" aufregen moechte, der/die tue das bitte, aber lasse den Staat aus dabei!
NIEMAND kann Ausreise nach gottweisswo verhindern mit 15 tonnen Bibeln im gepaeck und der bloeden Idee, dass andre darauf warten bekehrt zu werden.
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Karl
antwortete am 26.06.04 (08:23):
@ mart,
wenn in der Diskussion so offensichtliche Falschmeldungen verbreitet werden wie "Da
aber in allen islamischen Ländern keine Trennung von Religion und weltlicher Macht existiert...", dann stellst ja nicht du das richtig, das muss ich dann eben machen.
@ alle,
ich hoffe nun, dass das Kopftuchverbot in letzter Konsequenz dahingehend durchgefochten wird, dass deutlich wird, dass keine Religion benachteiligt werden darf. Es ist ja nicht so, dass Schavan nur gewonnen hat. Sie hat mit ihrer Interpretation auch verloren, dass prinzipiell christliche Symbole von Lehrern getragen werden dürfen. Es wird sich noch zeigen, dass sie einen Pyrrhussieg errungen hat. Bedauerlich ist es, dass das Kopftuch durch diesen Rechtsstreit in den Augen der Fundamentalisten aufgewertet worden ist. Bedauerlich ist es auch, dass inzwischen das Kopftuch, ein Kleidungsstück, ein Hindernis bei Einstellungen in jeglichen Beruf geworden ist, selbst bei Reinigungsfirmen. Wie schreibt Stefan Hupka in seinem Kommentar (BZ v. 26. Juni, Seite 4): "Es ist ein Irrtum zu glauben, die Integration von Einwanderern und Andersgläubigen sei erst dann erreicht, wenn sich alle so kleiden wie Mitteleuropäer. Und die Integration der Muslime wird nicht dadurch gefördert, dass man ihnen Anlässe gibt, Ungleichbehandlung zu beklagen. Der Fall Ludin ist solch ein Anlass."
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schorsch
antwortete am 26.06.04 (08:39):
Da hatte doch kürzlich in der Schweiz ein bekannter Politiker die Idee, dass Kopftuch in den Schulen zu verbieten. Eine Umfrage unter Lehrern und Schülern ergab aber, dass sich eigentlich niemand am Kopftuch stosse. Diskreter Rückzug.......
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ricardo
antwortete am 26.06.04 (08:44):
Die BZ übertreibt aber auch, wenn quasi der Eindruck entsteht als sei das Kopftuchverbot ein Allgemeines. Es handelt sich aber lediglich um ein Verbot für Lehrerinnen in der SCHULE, im übrigen dürfen sie das Kopftuch tragen wo immer sie wollen. Es ist richtig, ich habe die Türkei vergessen, dort ist die Trennung von Staat und Religion noch gewährleistet. Noch! Aber: Gerade in der Türkei besteht ein Kopftuchverbot an Schulen und Universitäten aus gutem Grund. Es wird dort zur Zeit von den Fundamentalisten erbittert bekämpft, die in der Türkei wieder für eine Verbindung von Religion und Staat demonstrieren. Wollen wir also die liberalen Kräfte in der Türkei unterlaufen, indem wir hier zulassen was dort verboten ist?
Ich finde, Frau Schavan hat die Angelegenheit richtig eingeschätzt.
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Tobias
antwortete am 26.06.04 (08:46):
@ Julchen, bei welcher christlichen Gemeinschaft oder Sekte betet Herr Bush ? Ich dachte er wäre auch Baptist. Würdest du mich bitte aufklären. Danke
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mart
antwortete am 26.06.04 (08:55):
Hallo Schorsch,
Auch du scheinst nicht mitbekommen zu haben, daß es hier NICHT um ein Kopftuchverbot für SCHÜLERINNEN geht.
Als Regel gilt in der Schweiz:
Lehrerinnen an öffentlichen Schulen dürfen keine Kopftücher tragen – Schülerinnen hingegen schon.
(1997 stützte das Bundesgericht einen Genfer Entscheid, der einer muslimischen Primarlehrerin das Tragen des Kopftuchs untersagt.)
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rolf
antwortete am 26.06.04 (10:17):
Ruhe kehrt mit Sicherheit nicht ein. Es geht weiter, nicht nur vor deutschen Gerichten sondern auch vor dem EU-Gerichtshof. Die EU-Verwaltung hat schon die genuaen deutschen Kopftuchverbote angefordert, wurde in Nachrichtensendungen bekannt.
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BarbaraH
antwortete am 26.06.04 (10:25):
Genau, rolf,
in der heutige Ausgabe der Süddeutschen Zeitung ist darüber zu lesen:
>>Als desintegrierend bewertete Ex-Bundesverfassungsrichter Ernst-Gottfried Mahrenholz die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts. (.....) Durch ein generelles Verbot für Lehrerinnen, im Unterricht ein Kopftuch zu tragen, während eine Nonnentracht erlaubt sei, werde der Islam gegenüber dem Christentum diskriminiert, sagte Mahrenholz im Deutschlandfunk. Ein generelles Kopftuchverbot sei mit der Religionsfreiheit nicht zu vereinbaren. Das Tragen des Kopftuchs sei auch nach Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts Ausdruck und Bestandteil der Religionsfreiheit. Generell zu sagen, eine Frau, die ein Kopftuch trage, habe keine religiösen, sondern politische Gründe dafür, sei diskriminierend.
Auch die EU-Kommission hat sich in den deutschen Kopftuch-Streit eingeschaltet, wie das Kultusministerium in Stuttgart bestätigte. Die Badische Zeitung meldete, Brüssel sei in Sorge, dass die Anti-Kopftuch-Gesetze verschiedener Bundesländer mit dem Diskriminierungsverbot des europäischen Rechts unvereinbar sein könnten.<<
Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr.145, Samstag, den 26. Juni 2004 , Seite 5
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mart
antwortete am 26.06.04 (10:45):
Die Instrumentalisierung des Kopftuchs durch islamistische Kräfte funktioniert also hervorragend.
Was kommt als nächste Forderung?
Offizielle Einführung des Shariaprivatrechts? Warum eigentlich nicht? Wird übrigens schon gefordert- vorerst aber noch sehr leise und verborgen.
Was kommt als nächste Forderung?
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mart
antwortete am 26.06.04 (11:02):
Was hat Frau Ludin mit den Islamisten zu tun?
Nach ihrer persönlichen Aussage natürlich überhaupt nichts.
Sie saß aber von 1997 bis 1999 im Vorstand der Muslimischen Jugend, einer islamisch-fundamentalistischen Jugendorganisation.
Laut Berliner Verfassungsschutz gibt es "organisatorische und personelle Berührungspunkte" zwischen diesem Vorfeldverein und den fundamentalistischen Muslimbrüdern, dem verbotenen Al-Aksa-Verein und auch zu Organisationen, die der vom Verfassungsschutz beobachteten islamistischen Milli Görüs nahe stehen.
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Medea.
antwortete am 26.06.04 (11:05):
Fange erst einmal vorsichtig mit dem Kopftuch an ..... dann käme der modische Shador, zuletzt die Burka mit dem Gitterchen vor dem Gesicht Hand in Hand mit der Scharia .....:-((
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BarbaraH
antwortete am 26.06.04 (11:39):
Was ihr hier verbreitet, mart und Medea., ist billige Polemik.
Mich würde interessieren, was ihr der Aussage des Ex-Bundesverfassungsrichters Ernst-Gottfried Mahrenholz entgegen zu setzen habt, die da lautet:
"Durch ein generelles Verbot für Lehrerinnen, im Unterricht ein Kopftuch zu tragen, während eine Nonnentracht erlaubt ist, wird der Islam gegenüber dem Christentum diskriminiert."
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ricardo
antwortete am 26.06.04 (11:50):
Also was der Herr Mahrenholz äußert ist seine private Meinung und es ist außerdem einfach falsch. Auch Bundesrichter können irren.
Die Nonnentracht ist niemals politisch zu verstehen und daher erlaubt, unserer Tradition gemäß auch jedem verständlich in der Aussage. Das Kopftuch aber wird von al Quaida gefordert, und das sicherlich nicht als religiöses Zeichen. Ich habe bereits darauf hingewiesen, daß in der Türkei dieses Kleidungsstück wohlweislich in Schulen und Hochschulen als Zeichen der Fundis verboten ist. Die Türkische Regierung fürchtet, daß die Koranschulen bereits den Fuß in der Tür der staatlichen Schulen haben, daher würden sie eine Erlaubnis in Deutschland sicher als einen unfreundlichen Akt der Türkei gegenüber ansehen!
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mart
antwortete am 26.06.04 (12:40):
Liebe Barbara,
Was ist an einer Polemik schlecht, haben polemische Streitgespräche nicht eine lange Tradition?
Ob meine Wortmeldungen aber polemisch sind und insbesondere ob sie billige Polemik sind, sei dahingestellt.
1. Frau Ludin trat aus dem Vorstand einer islamistischen Jugendvereinigung zu dem Zeitpunkt aus, als sie ihre Klage einbrachte.
2.Vielleicht beurteilst du meine Frage "Was kommt als nächstes?" als billige Polemik:
Dazu Eine 15-jährige Muslima darf nach der Entscheidung eines britischen Gerichts in der Schule keinen Ganzkörper-Schleier tragen. Die Schülerin hatte auf ihr Recht auf Bildung und Religionsfreiheit geklagt.
(Martin Peter/London 26. Juni 2004)
Der Verband britischer Muslime reagierte am Mittwoch empört auf ein Urteil des Londoner High Courts,welches das «islamische Gewand» an englischen Schulen verbietet. Anders als in Deutschland und Frankreich ging es allerdings nicht nur um ein Kopftuch .......
3. Aussage eines Ex-Bundesverfassungsrichters: Auch wenn diese Aussage mehr Gewicht hat, als wenn diese Meinung von XY geäußert wird, ist sie dennoch keine Expertise oder Urteilsbegründung sondern eine persönliche Meinung.
4. Ich bin sicher, Fr. Ludin und die hinter ihr stehenden islamistischen Kreise werden weiterprozessieren und man muß eben die Geduld haben auf das EU-Gerichtshof-urteil zu warten. In dem Fall einer Schweizer Lehrerin bestätigte jedenfalls der EU-Gerichtshof das Verbot, was aber natürlich nicht direkt übertragbar ist.
5. Zumindest in Österreich gibt es keine beamtete Klosterschwestern und -brüder im öffentlichen Dienst.
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mart
antwortete am 26.06.04 (12:51):
Ich habe den Link zu dem englischen Gerichtsurteil über die geforderte Ganzkörperverschleierung vergessen anzuführen:
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?B3CC527A8
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Medea.
antwortete am 26.06.04 (13:21):
Daß Verfassungsrechtler in dieser Frage absolut nicht einer Meinung sein müssen, zeigt das damalige Urteil, das mit drei zu fünf Stimmen zustandekam. Professor Ferdinand Kirchhof als Mitglied des Staatsgerichtshofes für das Land Baden-Württemberg vertritt die andere Seite. für mich haben christliche Symbole, z.B. das Kreuz oder die Ordenstracht, nicht die geringste Spur einer politischen Propaganda - nach allem, was über das muslimische Kopftuch bei Lehrerinnen zwischenzeitlich (auch aus anderen europäischen Ländern) bekannt ist, sehr wohl.
Ein bißchen Polemik aber hat noch keiner Diskussion geschadet, in der Überspitzung zeigt sich oft ein wahrer Kern ... :-))
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ricardo
antwortete am 26.06.04 (13:55):
Medea da stimme ich dir zu, auch was die Polemik betrifft. Wir sollten uns in der Bereitschaft, der Anerkennung anderer Traditionen als der eigenen nicht übernehmen . Das Christentum ist zur Zeit in Europa auf dem Rückzug begriffen und daher auch in einer Phase der Schwäche.Den Islam wird man bei seiner Tendenz zur Expansion wohl kaum als schwach bezeichnen können. Also beschützet die Schwachen!
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BarbaraH
antwortete am 26.06.04 (15:01):
These: "Durch ein generelles Verbot für Lehrerinnen, im Unterricht ein Kopftuch zu tragen, während eine Nonnentracht erlaubt ist, wird der Islam gegenüber dem Christentum diskriminiert."
Dachte ich es mir doch: ihr habt dem nichts entgegen zu setzen. In dieser Aussage ist doch gar keine Rede von politischem und unpolitischem Symbol.
Und zu Deiner Information, ricardo: die Türkei ist ein laizistischer Staat genau wie Frankreich. Insofern gilt für die Schulen dieser Länder ein Verbot SÄMTLICHER religiöser Symbole. Das ist eine klar nachzuvollziehende Bestimmung.
Bei uns findet jedoch ein Eiertanz statt, weil es eben keine klare Trennung zwischen Staat und Kirche gibt. Wer nicht bereit ist, christliche Symbole aus den Schulen zu verbannen, hat auch nicht das Recht, anderen Gläubigen ihre Symbole zu verbieten.
Mir persönlich wäre ein laizistischer Staat lieber. Dann jedoch mit aller Konsequenz.
Zur Erinnerung ein Blick in unser Grundgesetz:
Artikel 3 (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
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Medea.
antwortete am 26.06.04 (15:20):
Da scheiden sich eben die Geister .... :-))
Auch in der Frage von Symbolen - ein Kopftuch unter dem Mäntelchen vorgegebener Religiösität zu tragen (der Koran verlangt es nicht, wie von Korankennern, auch aus dem Islam selbst, immer wieder verkündet wird) - in Wirklichkeit aber damit eine politische Richtung zum Ausdruck bringen zu wollen, kann ja wohl kaum als unabdingbares religiöses Symbol gelten.... Das sind doch Haarspaltereien, die auch ein Herr Mahrenholz betreibt...
Ein amüsiertes Lächeln gilt den ständigen Erinnerungen an das Grundgesetz ......
sollte vielleicht zum Artikel 3 mal eine kleine Änderung von Gesetzgeberseite angedacht werden, weil inzwischen die Voraussetzungen, unter denen er verfaßt wurde, nicht mehr stimmig sind ? ... ;-))
(kleine Polemik am Rande)
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ricardo
antwortete am 26.06.04 (15:41):
Barbara Nur zu deiner Orientierung ein Bericht eines Pfarrers aus Istambul über die Lage der Christen in der Türkei. Von wegen laizistischer Staat Übrigens waren große Teile der heutigen Türkei zuvor christliches Gebiet und wurde von den Muslimen erobert und zum Islam bekehrt. Ein Grund, die christliche Religion zu respektieren, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Christen in der Türkei - wie Fische auf dem Trockenen "Wie wichtig das Wasser für den Fisch ist, merkt er erst, wenn er keines mehr hat, wie wichtig unsere Kirche für uns ist, merken wir erst, wenn wir sie nicht mehr haben"
Voller Resignation ist dieser Satz eines jungen syrisch-orthodoxen Christen in Midyat, im Südosten der Türkei. Die meisten der ehemals 200 000 Angehörigen dieser Minderheit haben ihr angestammtes Siedlungsgebiet, den Tur Abdin, verlassen, sind nach Deutschland oder in die skandinavischen Länder ausgewandert; etwa 12.000 von ihnen wohnen heute in Istanbul, knapp 2.000 sind noch in der alten Heimat geblieben. Die Kirche ist die Klammer, die sie zusammenhält, ihnen sprachliche und religiöse Identität verleiht. Aber die Zeit der Christenheit in der Osttürkei scheint zu Ende zu gehen, trotz eines Apells von Ministerpräsident Ecevit an die Christen im Ausland, sie sollten zurückkommen.
So wie den syrisch-orthodoxen Christen ergeht es im Prinzip allen christlichen Minderheiten in der Türkei. Von einst 250.000 Griechisch-Orthodocen in Istanbul sind knapp 2.000 übriggeblieben, von mehr als zwei Millionen Armeniern (in osmanischer Zeit) leben noch 80.000 im Land. Alle Christen zusammen, einschließlich der Ausländer, stellen heute einen Bevölkerungsanteil von weniger als einem Prozent, Tendenz sinkend, fühlen sich doch die Christen oft als Bürger zweiter Klasse. Zu sehr greift der Staat, dessen Verfassung eine strenge Trennung von Politik und Religion vorsieht, immer wieder in das Leben der Christen und ihrer Kirchen ein. ..... Gerhard Duncker Der Autor ist evangelischer Pfarrer in Istanbul. FAZ 14.12.2001
Internet-Tipp: https://www.moschee-schluechtern.de/christen/tuerkei_faz011214.htm
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seewolf
antwortete am 26.06.04 (15:52):
Nun - die Unterbindung der Propagierung der religiösen Anschauung im Zusammenhang mit der Ausübung einer Beamtentätigkeit in einer staatlichen Schule ist eben keine Benachteiligung "wegen der religiösen Anschauung", sondern allenfalls eine - zulässige - wegen der Propagierung derselben.
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Miriam
antwortete am 26.06.04 (15:59):
Es ist mir tatsächlich "schleierhaft" wieso ein Kopftuchverbot eine religiöse Diskriminierung bedeuten soll, wieso das Tragen des Kopftuchs in einem Topf geschmissen wird mit anderen religiösen Symbolen? Das Kopftuch ist kein zwingender Bestandteil des Glaubens für eine Muslimin. Alice Schwarzer weist darauf hin, dass das Kopftuchgebot erst seit1979, seit der Gründung des ersten Gottesstaates im Iran, eingeführt wurde. Auch in der innerislamischen Diskussion wird das Kopftuch als eine POLITISCHE ABGRENZUNG betrachtet - so Alice Schwarzer weiter. Erwehnenswertes auch zu Ludin : sie ist zur Zeit Lehrerin am Islam Kolleg in Berlin. Laut richterlicher Entscheidung darf das Islam Kolleg als Tarnorganisation von Milli Görüs bezeichnet werden.
Zum Thema empfehle ich Alice Schwarzer (Editorial)
https://www.emma.de/632064887935625.html
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Medea.
antwortete am 26.06.04 (16:13):
Ich möchte hier noch einmal das neue Buch von Prof. Ursula Spuler-Stegemann, Islamwissenschaftlerin an der Uni Marburg, vorstellen:
"Feindbild Christentum im Islam" - Eine Bestandsaufnahme.
Es ist für einen Preis von ä 9,90 in den Buchhandlungen zu bekommen.
Aus dem Inhalt: Ist der islamisch-christliche Dialog eine Farce? Wollen fromme Muslime nicht in erster den Islam über die ganze Welt ausbreiten? Wie stehen Muslime zum Christentum und zu Grundrechten und Freiheiten in demokratischen Gesellschaften?
Ausklärung zu einem wichtigen Zukunftsthema aus der Perspektive von Autoren aus Religion und Wissenschaft.
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mart
antwortete am 26.06.04 (16:21):
Ich kann nur Medas Worte "Da scheiden sich eben die Geister .... :-))" wiederholen. Die Kleidung einer Klosterschwester als politische Willensbeurkundung zu interpretieren, kommt mir jedenfalls auch sehr weit geholt her.
Aber vielleicht wartet man doch klüger die schriftl. Urteilsausfertigung ab. (Selbst Fr. Ludin und ihr Rechtsanwalt tun das, bevor sie weitere Kommentare abgeben – und das ist eigentlich eine der ersten Regeln, die ein Jurist lernt:-)
Aber zurück zur billigen Polemik, dabei sind für mich zwei Punkte bedenkenswert:
1. Ist es erlaubt, von Entwicklungen in England auf zukünftige Entwicklungen hierzulanden zu schließen?
Lehrplan dem Islam anpassen? " Das englische Urteil zugunsten der Schulleitung wird Folgen haben. Muslimische Erziehungsexperten fordern darüber hinaus eine Anpassung der britischen Lehrpläne an die islamischen Interessen. Damit ist vor allem Unterricht in Arabisch, der Sprache des Korans, und der «Schutz der Privatsphäre islamischer Schüler, inklusive deren Kleiderordnung gemeint."
Und wohlgemerkt es geht hier um die Ganzkörperverschleierung Jilbab für Schülerinnen.
2. Frau Ludin unterrichtet nun an einer Islamischen Grundschule, von der jedenfalls gerichtlich festgestellt wurde, daß man den Trägerverein der Schule als Tarnorganisation von Milli Görüs bezeichnen kann.
Da sie auch bis zu ihrer ersten Klage im Vorstand einer islamistischen Jugendorganisation war, stellt sich zumindest für mich die Frage, wie sie es mit dem Grundgesetz hält?
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?B3CC527A8
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mart
antwortete am 26.06.04 (16:51):
Ozan Ceyhun, Europaabgeordneter, schreibt im Vorwort einer Studie (abgeschlossen Juli 2000) über “Der Islam – eine Herausforderung für Europa“ und "Die verschiedenen Gruppierungen und mit Organisationen des politischen Islam, ihrer Geschichte, ihrer Struktur und ihren Absichten" folgendes:
„Als deutscher Europaabgeordneter türkischer Herkunft setze ich mich seit langem für einen Dialog zwischen der deutschen Gesellschaft und einflussreichen Gruppierungen des politischen Islam ein. ..... Allerdings muss ich inzwischen meine Forderung nach einem bedingungslosen Dialog mit Gruppierungen des politischen Islam relativieren, denn es zeichnet sich eine gefährliche Entwicklung ab. Unter dem Vorwand des Dialogs wird die Unwissenheit mancher deutscher Politiker, Verbände oder Kirchen über den politischen Islam ausgenutzt...“
Nun diese Studie ist wirklich sehr empfehlenswert, online abrufbar, allerdings 107 Seiten lang.
(Die Autoren Claudia Dantschke, Eberhard Seidel und Ali Yildirim sind ausgewiesene Kenner der Materie.) .
Internet-Tipp: https://home.t-online.de/home/Biologische.Pilze/Politik-im-Namen-Allahs.pdf
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Miriam
antwortete am 26.06.04 (17:17):
Auch bei Alice Schwarzer gelesen - und für diejenigen , die vielleicht sich doch nicht ihren Artikel durchlesen werden, möchte ich doch noch einiges ergänzen :
Alice Schwarzer bemängelt, dass nicht auf zahlreiche deutsche und internationale Fakten und Erfahrungen zurückgegriffen wird. Sie nennt dabei die Betreuerinnen der geflüchteten und ZWANGSVERSCHLEIERTEN Musliminnen in Deutschland, dann auch Irene Khan, Generalsekretärin von AMNESTY INTERNATIONAL - eine unverschleierte Muslimin; Wassila Tamzali wird erwähnt - Unesco-Vorsitzende für Frauen - Muslimin und unverschleiert. Sehr wichtig auch die Tatsache, dass die algerische Ministerin Khalida Messaoudi-Toumi jahrelang von einer Fatwa bedroht war und doch weiter gegen der islamistischen Zwangsverschleierung kämpft.
Was mich dann beeindruckt hat : die Unesco-Anwältin appelliert öffentlich an die französische Justiz und Politik : Haben Sie den Mut NEIN zu sagen (zum Schleier). Meine persönliche Bemerkung dazu : in Frankreich geht es um ein Schleierverbot sowohl für Lehrerinen als auch für Schülerinen. Da ich die vehemente Debatte diesbezüglich verfolge, bin ich mir nicht sicher ob das Verbot für Schülerinen richtig ist.
Schwarzer nennt in ihren Artikel die Position derer, die sich gegen das Verbot des Schleiers in Deutschland artikulieren, (sie meint natürlich die nicht- Muslime) eine "gönnerhafte Pseudo-Toleranz" - und ruft zum Respekt auf "für die Millionen Musliminnen und Muslime, die von dem Terror aus dem eigenen Lager noch bedrohter sind als wir".
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mart
antwortete am 26.06.04 (17:19):
BarbaraH, die Juristerei scheint doch nicht so sonnenklar zu sein, wie du es dargestellt hast:
Einen „europäischen“ Fall gab es in der Schweiz, wie die taz berichtete (taz 25.9.2003):
„Eine zum Islam konvertierte Lehrerin trug drei Jahre lang unbehelligt ein Kopftuch in der Schule, bis die Behörde dies 1996 untersagte.
Im anschließenden Rechtsstreit unterlag die Lehrerin 2001 vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Das Gericht entschied, das Verbot verstoße weder gegen die Religionsfreiheit noch gegen das Diskriminierungsverbot."
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Medea.
antwortete am 26.06.04 (17:22):
Titus, nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten ... ;-)) Von den fast 4 Millionen Türken in unserem Lande hat inzwischen - ich kenne die genaue Zahl nicht - eine erkleckliche Zahl einen deutschen Paß und sind somit zu deutschen Staatsbürgern geworden. Ich denke schon, daß sie mit unserem Staatswesen konform gehen, warum hätten sie sonst wohl Deutsche werden wollen.
Allerdings bleiben sie auch Türken, soweit ich weiß, entläßt der türkische Staat seine Bürger nicht aus der Staatsbürgerschaft. Aber da lasse ich mich gerne korrigieren???
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Miriam
antwortete am 26.06.04 (17:38):
MEDEA, gut dass ich doch noch Deinen Beitrag las, bevor mein Einwand gegen manches was TITUS schreibt, "publiziert" wird. Also meine erste Bemerkung bezieht sich tatsächlich auf die Ausländer, die wohl Einwände erheben können - fragt sich in welchem Bereich (z.B. nicht im Kopftuchbereich).
Meine zweite kleine Bemerkung an TITUS : Du sagst "...gegen uns Deutsche und Christen.." . Es sind nicht alle Deutsche Christen - meiner Meinung nach, eine positive Entwicklung.
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BarbaraH
antwortete am 26.06.04 (19:42):
@ Miriam,
Frankreich ist ein laizistischer Staat, insofern steht ein Kopftuchverbot dort auf einer ganz anderen Gesetzesgrundlage als bei uns.
@ Medea.,
Mach doch einmal einen Vorschlag, wie Deiner Meinung nach der Artikel 3(3) Grundgesetz lauten sollte.
Bisher gilt: Artikel 3 (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
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Miriam
antwortete am 26.06.04 (20:15):
BARBARAH - darum geht es eben : das Kopftuchgebot an sich ist ein Zwang, wie schon erwähnt, wurde dies erst 1979, bei der Gründung des "Gottesstaates" im Iran, den Frauen aufgezwungen. Ich habe eben bewusst den Artikel (heute erschienen) von Alice Schwarzer zitiert -weil ich doch davon ausgehen muss, dass sie bei ihrer dezidierten Haltung gegen Kopftuchgebot, sicherlich die Frauen nicht benachteiligt wissen will, nicht wegen ihrer Herkunft und nicht wegen ihres Glaubens.
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Tobias
antwortete am 26.06.04 (20:42):
Bei allem hin und her sollte man die Kirche im Dorf lassen und das Miteinander leben und nicht über Paragraphen und Gerichtsurteile in Deutschland Unruhe stiften. Das sollten sich die Herren, die solch übertrieben Religionseifer an den Tag legen einmal vor Augen halten. Es kamen Einwanderer mit einer uns bis dahin fremden Religion und wurden ohne Diskriminierung aufgenommen. Sie leben mit und unter uns, nur einige rechte Schläger haben da ihr Süppchen kochen wollen. Die Grosse breite Mehrheit hat gegen die Integration dieser Leute nichts. Dieser dumme aufgeputschter Kopftuchstreit einer Beamtin, wird von einigen ihrer Glaubensbrüder als Eingriff in ihre Religion hochgespielt. Diese Herren die dieses finanzieren und hoch schaukeln verhalten sich in meinen Augen nicht anders als die Schläger auf der anderen Seite. Gerade radikale Moslems erreichen mit solchen Manöver das Gegenteil von Miteinander und hetzen zum Gegeneinader. Wie lange so etwas gut geht, weiß man nicht.
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mart
antwortete am 26.06.04 (21:55):
Tobias.
Hier bin ich mit Dir vollkommen einer Meinung:
<<Diese Herren die dieses finanzieren und hoch schaukeln verhalten sich in meinen Augen nicht anders als die Schläger auf der anderen Seite. Gerade radikale Moslems erreichen mit solchen Manöver das Gegenteil von Miteinander und hetzen zum Gegeneinader. Wie lange so etwas gut geht, weiß man nicht.<<
" Bis vor zehn Jahren hätten islamistische Gruppen den alten Kontinent nicht als Gebiet des Islam (Dar al-islam) betrachtet. “Europa gehörte, im Gesamtbereich der Gottlosen (Dar al-kufr), zu einem Gebiet vertraglichen Friedens (Dar al-ahd), wo die Muslime es nicht zu einem offenen Konflikt mit der gottlosen Umgebung kommen ließen; im Gegensatz zu den Gebieten des Kriegs (Dar al-harb), wo Dschihad erlaubt ist. Konkret bedeutete dies, dass Europa heiliges Gebiet war, ein Zufluchtsort für alle in ihren Ursprungsländern verfolgten Bewegungen. Diese Gruppen vermieden daher jeden Konflikt, der sie den europäischen Behörden gegenüber in Schwierigkeiten gebracht hätte.“
Genau hier fand der Wechsel statt. Europa, so Kepel, wird nun als Dar al-islam betrachtet. Das heißt, die Muslime sind nun hier zu Hause und müssen nach den Regeln der Scharia leben können.
Ziel ist jetzt islamisierte Räume zu schaffen, in denen eine vom Islam bestimmte moralische Ordnung gilt. “Nur so, verkünden die Promotoren, könne der soziale Frieden gewahrt und könnten Drogensucht und Kriminalität bekämpft werden. Mit dieser Logik wird ein Prozess kultureller Abspaltung zu Ende geführt und eine soziale Organisation begünstigt, in der sich geschlossene Gemeinschaften gegenüberstehen“, meint Kepel.
Zitiert aus der Veröffentlichung des türkischstämmigen deutschen Europaabgeordneten Ozan Ceyhun, (Gilles Kepel: “Rechte der Gläubigen im gottlosen Europa“)
Internet-Tipp: https://home.t-online.de/home/Biologische.Pilze/Politik-im-Namen-Allahs.pdf
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BarbaraH
antwortete am 26.06.04 (23:51):
In der heutigen taz zu lesen:
>>Die Möglichkeit, Lehrerinnen pauschal die Bekundung ihrer Religion zu verbieten, hatte das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil vom September 2003 allerdings vorgesehen. Deshalb hat das Bundesverwaltungsgericht das Stuttgarter Kopftuch-Gesetz für rechtmäßig erklärt und damit die Klage Ludins abgewiesen.
Die Richter werteten in ihrer Urteilsbegründung das baden-württembergische Gesetz als ein "allgemeines ausnahmsloses Verbot, durch religiöse Bekleidung Bekundungen abzugeben, die den Schulfrieden gefährden oder stören könnten". (...) Den umstrittenen Satz im Gesetz, dass die "Darstellung christlicher und abendländischer Kulturwerte" erlaubt sei, wertete das Gericht als überflüssig. Denn diese "Darstellung" sei ohnehin von der Landesverfassung gedeckt.
Das bedeutet aber auch, dass eine Nonne, die das Christentum nicht nur "darstellt", sondern ihren Glauben "bekundet", unter Umständen ebenfalls nicht eingestellt werden dürfte, denn "Bekundungen" sind laut Gesetz kritisch zu betrachten. Allerdings muss das Schulamt bei dieser kritischen Betrachtung befinden, ihre Tracht könne den Schulfrieden gefährden. Wenn es das nicht feststelle, könnte eine Nonne unterrichten, bis jemand dagegen protestiert.<<
taz vom 26.06.04 Kopfzerbrechen über Kopftuch-Urteil VON HEIDE OESTREICH https://www.taz.de/pt/2004/06/26/a0106.nf/text.ges,1
Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2004/06/26/a0106.nf/text.ges,1
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ricardo
antwortete am 27.06.04 (00:02):
Barbara Ich vermute fast du hast schon mal eine Nonne kritisch betrachtet!. Und Frau Ludin bissel unkritisch, wenn ich das richtig sehe.
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seewolf
antwortete am 27.06.04 (01:12):
laaaaach - mal ne Frage an BarbaraH:
was muß ich geltend machen, wenn ich eine nordische Schipper-Mütze in einer deutschen Moschee NICHT abnehmen will?
Das deutsche Grundgesetz oder die Menschenrechte oder Torfrock?
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julchen
antwortete am 27.06.04 (06:58):
Tobias .....bei welcher christlichen Gemeinschaft oder Sekte betet Herr Bush ? Ich dachte er wäre auch Baptist. Würdest du mich bitte aufklären. Danke..
Aber gerne, normale Baptisten sind wie normale "evangelische", normale "katholische", normale "moslems", normale "Hindus", normale "Juden"..... eben normal. Sie glauben an Ihren gott und gehen in die Kirche - fertig! George Bush ist ein normaler Baptist.
- und dann gibt's die kleineren Abzweigungen von Baptisten, Evangelischen, Katholischen, Moslems und Hindus..die die Sache eben "tiefer erleben" und damit meinen es sei eine gute Sache ihrer Umwelt ihren persoenlichen glauben zum Hals runterzuwuergen!
Die Rede war von Irren, die, Bibel im Gepaeck, meinen ALLE anderen ueberzeugen zu muessen.
Die einen haben Bibeln im Gepaeck, die andern Bomben - wo ist da der Unterschied? Die Idee ist doch die Gleiche!
@ Juergen1 ...Und wenn alles so schön weitergeht, wird eines Tages ein islamischer Richter das Nicht-tragen von Kopftüchern schwer bestrafen......
So seh ich das auch, gegeben die Tatsache dass Weihnachten in US Schulen praktisch abgeschafft wurde, weil man Andersglaeugige ja nicht damit beleidigen darf. Wie das aber nun zusammenpasst damit, dass in manchen amerikanischen schulen nun moslemische Gebete gelernt und zitiert werden - weil DAS ja "Sozial/Geschichtlich" wertvoll ist......ist mir persoenlich ein Raetsel!
Ich dachte Religion sollte nichts mit nichts zu tun haben - oder galt das mal wieder nur fuer eine Seite?
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juergen1
antwortete am 27.06.04 (07:44):
Seit der "Erfindung" der Religionen geht es abwärts mit dieser Welt !
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wanda
antwortete am 27.06.04 (08:11):
durch alle diese Prozesse ist das "Kopftuch" so richtig hochgespielt und wichtig genommen worden. So ein Aufstand puscht etwas ziemlich unwichtiges enorm in die Höhe. Hätte man das Kopftuch Kopftuch sein lassen, wäre es vielleicht nach und nach von selbst verschwunden.
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schorsch
antwortete am 27.06.04 (08:12):
Religionen haben sich aus der Angst vor Unfassbaren schon bei den Urvölkern gebildet. Wenn nachts ein Raubtier kam, das ein Baby mitnahm, glaubten die Urvölker, ein unsichtbares Wesen habe das getan. Um dieses zu versöhnen oder zu beschwichtigen, wurden nachts Fleischreste ausgelegt. Einerseits wirkte das kurzfristig, weil es dem Raubtier ja nur darum ging, seinen Magen zu füllen. Gleichzeitig aber lockte es andere Räuber an. So wurden vermutlich auch die Wölfe zu Hunden. Aus den Abwehrmechanismen gegen das Unfassbare aber wurden Religionen - ohne dass die Menschen dies überhaupt merkten.
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Miriam
antwortete am 27.06.04 (08:23):
Hallo und guten Morgen JULCHEN,
eine kleine Richtigstellung : Du zählst in Deinen Beitrag einige Religionen auf, darunter auch die Juden. So ausgedrückt stimmt das nicht, "Jude" weist nicht umbedingt auf eine religiöse Zugehörigkeit, sondern ist auch ethnischer Begriff. Im Ursprung wies der Begriff eigentlich nur auf die Angehörigkeit zum Volke Israel, erst später (Diaspora) wurde es AUCH ein religiöser Begriff.
Dafür hätte ich mich nicht umbedingt zu Worte gemeldet. Ich wollte aber ein spezifisches Merkmal hier aufzeigen, welches beim Thema das hier debattiert wird, interesant erscheint : die jüdische Religion verbietet das Missionieren. In diesem Kontext erklärt sich auch warum das Annehmen der jüdischen Religion so schwierig ist - und eigentlich fast nur von den liberalen Gemeinden begleitet wird.
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ricardo
antwortete am 27.06.04 (08:27):
In dieser Zeit haben die christlichen Kirchen unbestritten eine Krise zu bewältigen. Ich glaube nicht , daß dies das Ende für sie bedeutet, aber es ist nicht fair, sie jetzt auch noch anzugreifen. Wir in Europa leben alle in Ländern mit christlichen Traditionen
Wir sollten es hinnehmen, daß die Kirchen wie alle anderen Einrichtungen des Menschen ihre Mängel haben.
Ich selbst habe von den Kirchen kein Leid erfahren, wohl aber von den Institutionen des dritten Reiches. Da gab es einen spürbaren Gegensatz.
Wenn heute über die Bibel als einem überholten Werk gespottet wird, so klingt das für mich reichlich überheblich, Der Islam in seiner heutigen expansiven Haltung ist eine STARKE Religion, wir sollten aber den Schwachen helfen, nicht den Starken!
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ricardo
antwortete am 27.06.04 (08:35):
Miriam Das stimmt so nicht, Jude ist gerade KEIN ethnischer Begriff sondern in der Hauptsache ein Religiöser. Du willst doch nicht den Rassismus der Nazis wieder beleben, die an eine jüdische Rasse glaubten! Schau dir mal an wie unterschiedlich Menschen in Israel sind, es gibt afrikanische schwarze Juden, chinesische und russische Juden usw die ethnisch nicht das geringste miteinander zu tun haben. Israelis können auch nichtjüdisch sein! Also bitte!
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Medea.
antwortete am 27.06.04 (09:12):
"Also bitte!"
Ricardo, was soll denn das? Dein "Also bitte!"?
Miriam zu unterstellen, sie wolle den Rassismus der Nazis wiederbeleben, weil sie den Begriff 'ethnisch' verwendet?, da lachen ja selbst die Hühner :-))
Glaubst Du wirklich, daß so eine intelligente Frau wie Miriam nicht weiß, daß es Juden jeglicher Hautfarbe gibt?
Was mir wichtiger ist und was auch leider immer wieder untergeht ist: Im Judentum wird nicht missioniert, wie im Christentum und Islam praktiziert, zu wessen vorgeblichem Nutzen und Frommen auch immer. Das ist schon deutlich hervorzuheben.
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Miriam
antwortete am 27.06.04 (09:22):
RICARDO, wären wir nicht in einem so wichtigen Themenbereich, wie Kopftuchgebot und Kopftuchverbot, würde ich mich freuen über diese Debatte über Ethnien, ethnisch, etc... So aber habe ich auch die Befürchtung, dass wir vom Hauptthema abweichen könnten. Ich werde Dir auch vorläufig nur zum Kern des Nebenthemas antworten, nehme es aber als willkommene Gelegenheit wahr, weiter mich zu dokumentieren (ist ja das schöne bei den Debatten im ST).
Ethnische Zugehörigkeit hat nichts mit Rasse zu tun. Ethnische Zugehörigkeit bedeutet "zum VOLK gehörend" - und weist auf eine Volksgruppe, ihre Kultur- und Lebensgemeinschaft. Letzteres bedeutet natürlich nicht, dass sich diese Lebensgemeischaft auf eine Gruppe bezieht, die auf einen (mehr oder weniger) begrenzten Raum lebt. Du hast recht, es ist sehr verwirrend, (nota bene: nur betreffend Definitionen), dass in Israel so viele unterschiedliche Absammungen sich als Einheit verstehen. Also afrikanische, chinesische, europäische etc..
Ich als nichtreligiöse Jüdin, finde es aber wichtig, dass Du so behutsam mit Begriffe umgehst, und dass da allerhand Lämpchen aufleuchten, wenn eventuell Worte und deren Inhalte fehl eingesetzt oder interpretiert werden könnten. Gerne setzte ich diese Diskussion fort.
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Miriam
antwortete am 27.06.04 (09:31):
Hallo, liebe MEDEA,
wie so oft kreuzen sich unsere Wege im ST Heute wiedermal. Ich verstehe Deine Stellungnahme gut, aber finde das Thema, das von RICARDO nun angesprochen wurde wichtig, dienten doch in der Vegangenheit allerhand Begriffe als Basis zu manch grossen Katastrophen. Was ich des öfteren bemerkt habe, und hauptsächlich mit den Begriff "Ethnie", ist, dass dieser mit Rasse zusammengeworfen wird. Ist aber eine Fehlinterpretation.
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ricardo
antwortete am 27.06.04 (10:29):
Das habe ich bei Definitionen gefunden. Der Begriff Ethnie kann vom Begriff der Rasse, also der biologischen Herkunft, nicht sicher getrennt werden.
Aber ich wollte Miriam nix unterstellen und bitte um Nachsicht!
"Die Begriffe Ethnie, Volk und Ethnos sind weitgehend gleichbedeutend. Manchmal wird die Ethnie eher kulturell definiert, manchmal eher biologisch, wo sie dann in die Nähe der „Rasse“ rückt. In Lexika findet man sich ähnelnde Definitionen für diese Begriffe. Beispielsweise in Meyers Enzyklopädisches Lexikon: „....durch gemeinsames historisches Erbe und historisches Schicksal gekennzeichnete Lebensgemeinschaft von Menschen. Der Begriff wird oft im Sinne von Nation oder Staats-Volk verwendet, ist aber nicht notwendig damit identisch"
Internet-Tipp: https://www.manifest.de/main-14451.html
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Miriam
antwortete am 27.06.04 (10:42):
RICARDO, ich finde es einfach gut, dass wir ein wenig recherchieren in einer so wichtigen Domaine. Muss jetzt aber natürlich der Jury der "Tage der deutschsprachigen Literatur" bei der Vergabe der fünf Preise beistehen. Ich denke, SOFIA204 ist da auch schon anwesend. Also bis später!
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mart
antwortete am 27.06.04 (11:00):
Im Glossar "Recht und Geschlecht" der Humbold-Universität wird folgende Erklärung gegeben:
Ethnie (aus dem Griech. Volk, Volksstamm)
"bedeutet i.e.S. Volk als Abstammungsgemeinschaft,
"i.w.S. eine Gruppe von Menschen, die durch verschiedene gemeinsame Eigenschaften wie Sprache, Tradition, Religion, verbunden ist bzw. sich verbunden fühlt, die ein bestimmtes Gemeinschaftsbewusstsein besitzt und die sowohl in ihrer Selbst- als auch in der Fremdwahrnehmung durch andere als kulturell unterscheidbar gilt.
Bei ethnischen Gruppen handelt es sich i.d.R. um Teilbevölkerungen innerhalb eines Staates, die sich in einer zahlenmäßigen Minderheitenposition befinden.
Der Begriff wird heute häufig anstelle des Begriffs "Rasse" gebraucht, er ist jedoch nicht minder problematisch, um die Zugehörigkeit zu einer historisch und brauchtümlich abgrenzbaren und sich als eigenständig definierenden Bevölkerungsgruppe zu erklären."
......
Internet-Tipp: https://lms.hu-berlin.de/cgi-bin/glossar_recht.pl?Ethnie
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Miriam
antwortete am 27.06.04 (18:52):
Mich beschäftigt der Begriff "Ethnie" oder "ethnisch" weiterhin. Habe nun bei Theodor Much in seinem Buch "Judentum" vesucht den Begriff zu finden, es scheint, dass er ihn meidet.Also ich habe den Begriff nicht gefunden. Er versucht aber zu definieren, was eigentlich Judentum ist, und sagt : "...dass eine zutreffende und allgemeingültige Definition des Judentums nicht möglich ist. Judentum ist "von allem etwas": Es ist sowohl eine Religions- und Normengemeinschaft als auch (mit Einschränkungen) eine Kultur- und Schicksalsgemeinschaft; vorwiegend aber ist es eine Gemeinschaft von Menschen, die sich zu "ihrem Judentum" bekennen und sich durch ein Zusammengehörigkeitsgefühl verbunden wissen." Zitat Ende.
Eine andere Quelle, diesmals über die Bezeichnung "Ethnie" -bezogen auf Juden. Gefunden im Google - eine SteinbergRecherche. "Ethnie ist die konstruierte Antwort darauf, dass es Bevölkerungsteile gibt, die weder physisch, noch sprachlich, noch religiös durchgängige Gemeinsamkeiten aufweisen und trotzdem als zusammengehörig gesehen werden und sich selbst auch als zusammengehörig verstehen. Genau das ist bei Juden der Fall. "Ethnie" ist also ein ganz guter Oberbegriff für das, was Juden sind." .. Und weiter :"Judentum ist also ganz gut als ein Bekenntnis zu bezeichnen"..Zitat Ende.
Sind wir nun etwas weiter ? In jeden Fall bezüglich der Unsichercheit in der Anwendung des Begriffes Ethnie.
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ricardo
antwortete am 27.06.04 (23:17):
Ich finde es gut, daß es offen gelassen wurde, was mit der Bezeihnung Jude gemeint ist. Jedenfalls war die jüdische Religion das Band, das Menschen dieses Volkes zusammenführte.Ohne die Religion gäbe es den Begriff Jude nicht mehr. Da die Juden keine Heimat in unserem Sinn hatten, war ihr Glaube die Heimat , und so ist auch im Alltag aller Israelis, ob gläubig oder nicht, die überkommene Tradition etwa der Sabbatruhe verbindlich, so wie für uns der Sonntag als Tag des Herrn.. Da der Begriff der Ethnie den biologischen Ursprung streift, sollten wir ihn diesbezüglich mit äusserster Vorsicht gebrauchen.
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julchen
antwortete am 28.06.04 (03:46):
Hallo Miriam sicher weiss ich das "Jude" sein auch ein ethnischer Begriff ist. Das Gleiche gilt fuer viele Andere Religionen. Man kann Christ sein, aber auch gleichzeitig Chinese, z.B. Ich habe dies, der Einfachheit halber aus meinem Kommentar ausgelassen, aber ich denke, Du weisst schon was ich urspruenglich gemeint habe mit der Aussage dass es ueberall ganz normale "Kirchgaenger" gibt und auch solche, die sich ihrer Religion bedienen Andere zu unterdruecken.
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Wolfgang
antwortete am 28.06.04 (09:22):
Zum Thema zurueck... Selbstverstaendlich wird keine Ruhe einkehren. Zu juristisch angreifbar ist das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts und das Baden-Wuerttembergische Kopftuch-Ab-Gesetz. Damit wird sich das Bundesverfassungsgericht befassen.
Es ist wohl auch so, dass europaeisches Recht gegen dieses nationale Recht spricht. Auch das wird geprueft werden.
Neben der juristischen Welt gibt es aber noch die politische Welt. Dort werden Urteil und Gesetz die groessten Unruhen bringen. Ist die Aktion der deutschen 'christlichen' FundamentalistInnen rund um die Kultusministerinnen Frau SCHAVAN (CDU) und Frau HOHLMEIER (CSU) doch Wasser auf die Muehlen der 'islamischen' FundamentalistInnen. Die koennen sich freuen ob dieser Steilvorlage. Nicht freuen koennen sich die dialogbereiten Muslime. Sie werden noch staerker unter islamistischen Druck geraten.
Keine Frage: Es wird eine neue Runde im 'Krieg der Kulturen' (SAMUEL P. HUNTINGTON) geben. Die FundamentalistInnen aller Seiten wollen das so und ruesten weiter auf und bringen ihre Geschuetze (die ideologischen und die fuers Schiessen) in fuer sie guenstigere Stellungen.
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mart
antwortete am 28.06.04 (09:53):
<<durch alle diese Prozesse ist das "Kopftuch" so richtig hochgespielt und wichtig genommen worden. So ein Aufstand puscht etwas ziemlich unwichtiges enorm in die Höhe. Hätte man das Kopftuch Kopftuch sein lassen, wäre es vielleicht nach und nach von selbst verschwunden.<< (Wanda)
Es geht doch letztendlich nicht um das Kopftuch, sondern um die finanziell von trüben Quellen gespeiste Salamitaktik der Islamisten.
Und deren nächste Forderungen kann man an den gegenwärtigen Entwicklungen in England schon erkennen.
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Tobias
antwortete am 28.06.04 (11:29):
Wolfgang deine Einstellung ist hier bekannt. Warum versuchst du es nicht mal mit dem Miteinander statt dem Gegeneinander. Fundamentalismus wie du es im negativen Sinn hier vorträgst, sehe ich eher positiv. Wenn ich durch meine Stadt spaziere und diese auf alten heute noch tragbaren Fundamenten, die christlichen Hinterlassenschaft meine Vorfahren betrachte bewundere ich diese jedes mal wieder. Es sind die Fundamente eines Glaubens in den ich hineingeboren und erzogen wurde und heute noch bete.
Ist es den anders in den moslemischen Ländern ? Beten dort nicht seit Jahrhunderten Moslems in ihren Moscheen, wie auch Juden, auf uralten Fundamenten getragenen Synagogen beten ?
Dieses Miteinander wurde immer wieder von Fanatikern und Eiferern mit Krieg durchbrochen aber letztendlich hat sich danach immer die Vernunft der Menschen durchgesetzt, die ein festes Fundament im eigenen Glauben hatten.
An Kleinigkeiten haben sich solche unbelehrbaren Fanatiker schon immer hochgezogen und soetwas soll immer schnell unterbunden werden.
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Miriam
antwortete am 28.06.04 (11:38):
WOLFGANG, bist Du für das Kopftuchtragen sogar in Anbetracht der Tatsache, dass dies ein Anfang ist und dadurch "schleichend, die Scharia in Deutschland eingefürt (wird) im Namen der Toleranz" ? (Alice Schwarzer)
Bist Du für das Tragen des Kopftuches, auch wenn das Kopftuchgebot im Iran, im Rahmen der Gründung des Gottesstaates eigeführt wurde als Teil einer repressiven, strengen Islamisierung, die durch Saudi Arabien finanziert wurde ? (nachzulesen ebenfalls bei Alice Schwarzer)
Bist Du gegen das Urteil welches dieses Symbol des Fundamentalismus von den Schulen fern halten will - nur weil Frau Schavan (CDU) federführend für das Urteil steht ?
Es ist sehr fragwürdig, dass Du für diese Pseudoliberalisierung bist - dabei Dich hinreissen lässt zu Ausdrücken wie " deutsche christliche FundamentalistInnen".
Als Abschluss nocheinmal Alice Schwarzer : "Der liberale Imam der Grossen Pariser Moschee ...warnt vor den von Saudi-Arabien bezahlten Islamisten und dem Schleier in der Schule, weil der das Anderssein betont und die Integration behindert. Und junge Musliminnen in den Vorstädten protestieren erstmals öffentlich gegen den religiös verbrämten Terror der eigenen Väter, Brüder und Männer.."
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ricardo
antwortete am 28.06.04 (12:54):
Miriam Es gibt eben die armen alten Männer, die weltweit immer noch den fundamentalen Sozialismus predigen und sich da von gar niemandem an Dogmatik übertreffen lassen. :-)))))))
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Wolfgang
antwortete am 29.06.04 (12:04):
Die Hatz gegen Muslime, die neuen 'Juden', speziell die Hatz gegen islamische kopftuchtragende Lehrerinnen, wird weitergehen. Die deutschen 'christlichen' FundamentalistInnen wollen das so in ihrem 'Krieg der Kulturen' (SAMUEL P. HUNTINGTON), dem ideologischen Krieg passend zu dem dahintersteckenden Krieg ums Oel. Selbstredend geht es nur gegen Muslime... Christen und Juden und ihre religioes begruendeten Bekleidungen werden nicht beanstandet.
IYMAN ALZAYED, eine der klagenden Lehrerinnen, hat entnervt und wohl auch aus Geldmangel aufgegeben und will ihr Recht auf freie Ausuebung ihrer Religion nicht weiter einklagen. FERESHTA LUDIN, die andere klagende Lehrerin, will weitermachen und den Weg durch die Instanzen gehen.
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ricardo
antwortete am 29.06.04 (12:58):
Na gottseidank machst du auch weiter :-)))))
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Miriam
antwortete am 29.06.04 (14:43):
WOLFGANG, in Deinem Beitrag klingt es fast, als wäre Ludin eine Freiheitskämpferin, eine wahre Revoluzzerin. Ich möchte Dich wirklich nicht provozieren mit meiner Frage - streite auch gerne mit Dir. Und nun kommt meine ganz konkrete Frage : wie stehst Du zur Tatsache, dass Ludin am Islam Kolleg unterrichtet? Das Islam Kolleg darf laut richterlicher Entscheidung als Tarnorganisation von Miili Görüs bezeichnet werden. Kannst Du Dir vorstellen, dass Ludin da arbeitet ohne dass ihre Überzeugungen übereinstimmten mit der Ideologie dieses Kollegs?
Ich fände es sinnvoll, wenn wir uns erstmals nur diesen Aspekt anschauen würden. Das Thema ist so komplex, wir sollten erst bei solchen Teilaspekten, m.E. keine Nebensächligkeiten, bleiben.
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seewolf
antwortete am 29.06.04 (16:23):
Zitat Anfang:
URTEIL ZUM KOPFTUCHVERBOT
Türkei darf sich gegen Fundamentalisten wehren
In Deutschland dürfen nur Lehrerinnen kein Kopftuch tragen, die Türkei geht viel weiter - auch Studentinnen müssen barhäuptig bleiben. In einem bemerkenswerten Urteil erklärte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte diese Kleiderordnung an Unis für zulässig, um Vorstöße religiöser Fundamentalisten abzuwehren.
Zitat Ende - aus spiegel-online, Link unten
Der ganze Artikel ist lesenswert; immerhin hat hier der Europäische Gerichtshof einstimmig eine Entscheidung zum Thema Religiosität und Öffentlichkeit getroffen, die nicht nur für den Einzelfall Bedeutung haben dürfte.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,306346,00.html
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Miriam
antwortete am 29.06.04 (16:53):
Auch in Frankreich betrifft das Kopftuchverbot sowohl Lehrererinen als auch Schülerinen . Das Gesetzt der Laizität ist in Frankreich eine sehr wichtige Errungenschaft, die man nicht auf's Spiel setzten will. Die Debatte geht aber weiter, betrifft eher das Verbot bei Schülerinen . Bemerkenswert ist, dass die Fronten für oder gegen Verbot, nichts mit Links oder Rechts zu tun haben, nein man ist sich innerhalb einer Partei garnicht einig. Da ich diese Debatten so gut wie möglich verfolge, muss ich sagen, dass das Kopftuchverbot bei Schülerinen auch für mich ein Problem ist- auch angesichts der Tatsache, dass eine Radikalisierung in Frankreich durch das Verbot stattfindet - mit anderen Worten : eine steigende Tendenz zum Islamismus.
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hugo1
antwortete am 29.06.04 (17:35):
,,,da möcht ich doch zu gerne wissen, was passiert, wenn ich mir ein Kopftuch umbinde und vor eine gemischte Klasse trete zum--na sagen wir mal ,,zum Ethik,- oder Sport,- oder "nur" Matheunterricht.. -ob sich die Kids kaputtlachen -oder das Lehrerkolegium kräftig den Kopf schüttelt -der Schuldirektor eine sofortige Verfügung erlässt und mich abmahnt -,ein Anschwärzer schnellstens einen Bericht ans Kultusministerium schickt ,die Presse neueste Schlagzeilen erfindet, -einige Fundamentalisten mich zum Drei-Gängemenue oder zum Steinigen einladen -oder ob sich da kein Lüftchen regt und sich nach 3 Wochen Alle in meinem Umfeld abgefunden haben und erst wieder interressiert gucken wenn ich das erstemal ohne Kopftuch erscheine ? Leider kann ich das z.Z nicht überprüfen, aber interessieren tät mich,s schon Ps. ob ich den Knoten im Genick oder auf der Stirn tragen sollte (z.B wie Witwe Bolte oder Pavel Sporcl bei den Salzburger Festspielen )müßte ich noch herausfinden. *g*
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mart
antwortete am 29.06.04 (17:57):
Ich nehme an, daß du zum Psychiater geschickt wirst und einstweilen dienstfrei gestellt wirst.
Du wirst eine Verfügung bekommen dich entsprechend den Dienstvorschriften zu kleiden, dann noch eine Mahnung - und nun nimmst du das Kopftuch, gleich wie es gebunden ist ab oder du kommst in die Klapsmühle.
Falls du noch Vertragsbediensteter bist, wirst du aber sicherlich im nächsten Jahr keine Anstellung mehr bekommen.
So einfach ist das
:-)
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ricardo
antwortete am 29.06.04 (18:04):
Seewolf Diese Nachricht habe ich auch mit Genugtuung vernommen.Offenbar weiß man beim europäischen Gerichtshof, wie sehr dieses Thema zum Sturmbock der Fundamentalisten gemacht wurde. Frankreich wurde ja ganz offen von den Terroristen gewarnt, das Verbot aufzuheben. Ist das etwa keine Erpressung? Soll damit ein Teil der Scharia in Europa salonfähig werden?
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hugo1
antwortete am 29.06.04 (18:13):
,,,oh schade mart,,,,Du bist aber hart, das läßt mich schier verzweifeln. ,,und,,,oh ich habs,, wenn ich nun ein gänzlich aus durchsichtiger Spitze oder farbloses, oder fischernetzartiges, oder aus transparent-Plastic gefertigtes Kopftuch ??? nee das verbirgt ja dann nix, da sieht ja jeder was ich auf,m Kopp drunter habe, da müsst ich ja doch zum Friseur, den ich mir durchs Kopftuchtragen ersparen wollte. ,,muß ich mich eben zufrieden geben mit: ",,und wie,s Drinnen aussieht, geht Keinen was an,," *g* ,, leider kann ich daraufhin noch nicht erklären: Über allen Wipfeln ist Ruh bzw.in allen Köpfen kehrt Ruhe ein..
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Medea.
antwortete am 29.06.04 (18:27):
Ich gebe zu, daß dieses Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte mich erfreut. Da sehen die sieben Straßburger Richter über den Tellerrand hinaus, der ja bei einigen Mitdiskutantinnen und -diskutanten hier die Grenze ist.... ;-)). Das Kopftuchverbot in der Türkei verstoße nicht gegen das Grundrecht auf Religionsfreiheit. "An Universitäten lassen sich Maßnahmen rechtfertigen, die bestimmte fundamentalistische religiöse Bewegungen davon abhalten, Druck auf Studenten auszuüben, die diese Religion nicht praktizieren oder einer anderen Religion angehören" so die sieben Straßburger Richter. Der Gerichtshof räumte zwar ein, daß die muslimische Studentin daran gehindert werde, ihre Religiösität zu zeigen. Das Recht der öffentlichen Ordnung und der Freiheit Dritter müsse aber höher bewertet werden.
Zudem ist das Kopftuchverbot nach Aufassung der Richter verfassungskonform und dient dem Schutz des demokratisch-westlichen Systems sowie der Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Türkei. Sie berücksichtigen, daß es dort extreme politische Strömungen gebe, die "der gesamten Gesellschaft ihre religiösen Sysmbole und Ihr Ideal einer auf Religionsregeln basierenden Gesellschaft aufzudrängen versuchen". (Spiegel online vom 29.6.2004)
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Medea.
antwortete am 29.06.04 (18:37):
Lach Hugo -
in der Psychiatrie scheint mir jede Kopfbedeckung erlaubt, wenn es denn dem Frieden Deiner Seele dient .... :-)),
Ob Zweispitz, Dreispitz, Cowboyhut oder islamisches Kopftuch, trage einfach das, was Deine Gemütslage Dir jeweils vorgibt - und dann die Variationsmöglichkeiten ... ;-)) ich seh Dich schon fantasievoll verkleidet - und keiner redet Dir hinein .... ;-))
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mart
antwortete am 29.06.04 (20:33):
Hugo,
ich hätte noch eine Lösungsmöglichkeit für deinen unbändigen Wunsch nach fischernetzartige, golddurchwirkte, plastikerne Kopfbedeckungen.
Start a new fashion, my boy - Lagerfeld ist vielleicht von deiner Idee begeistert.
:-)
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Miriam
antwortete am 29.06.04 (20:38):
HUGO, vergiss aber nicht Dir auch einen Fecher zuzulegen!
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Miriam
antwortete am 30.06.04 (20:32):
Es gilt nun über einen andern Aspekt nachzudenken : die König-Fahd-Akademie in Bonn.
Die Übersetzungen der Schulbücher, die im Auftrag des Landes Nordrhein - Westfalen angefertigt wurden, erlauben einen erschreckenden Einblick in die Inhalte, die in der Akademie vermittelt werden. Es wird darin eine antiwestliche und antijüdische Geschichtssicht verbreitet. Der "Hass auf Ungläubige" ist selbstverständliches Ziel der Erziehung. Der Kampf gegen Andersgläubige wird verherrlicht, den Anhängern wird die Belohnung im Paradies in Aussicht gestellt, falls sie auf dem "Weg Gottes" sterben. Die Schüler werden auf den "Heiligen Krieg" eingeschworen.
Es wurden 40 Schulbücher wissenschaftlich ausgewertet - dabei ist der Befund alarmierend. Töten - dies wird sogar in der sechsten Klasse (Grundschule) gelehrt, ist kein Tabu, nein, es sei eine Notwendigkeit wenn es um den Glauben ginge. Dschihad und Märtyrertum werden gepriesen, als Bestandteil der Geschichte des Islam.
Das Schul-Ministerium in Düsseldorf scheut jetzt die notwendigen Konsequenzen. Die Akademie wird nicht geschlossen, die Schulbücher bleiben im Unterricht. Begründung : der Dschihad sei traditioneller Bestandteil des Islam.
Der Bund Deutscher Kriminalbeamten kritisiert das Verhalten der Behörden : einerseits versucht Deutschland "Musterschüler" zu sein in der Bekämpfung des Terrorismus, - aber die Grundlagen des Terrorismus im eigenen Lande, die werden nicht berührt.
(Text verfasst in Anlehnung an den Bericht von "Kulturzeit"- 3SAT vom 30.6.)
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hugo1
antwortete am 30.06.04 (20:54):
hallo Miriam , danke für den Fächertip-den werd ich brauchen, falls ich mich Pommadieren, Cremen oder Parfümieren müsste *g* Zu Deinem Artikel über diese Inhalte Schulbücher der König-Fahd-Akademie in Bonn. Ich stell mir mal vor, wie es wäre wenn wir grundsätzlich alles verbieten, was einen undeutschen (blödes Wort), undemokratischen, andersartige Anschein hat. Das wär zwar ein überschaubares Konzept, vielleicht sogar zeitweise erfolgversprechend,aber ich geb zu bedenken das wir dann in Vielerlei Hinsicht noch mehr im Dunklen tappen würden (ich meine natürlich nicht uns beide sondern die dafür zuständigen Leute vom BKA, dem BGS, den Verantwortlichen für Innere und äussere Sicherheit und wie diese Leute und Gremien alle heissen mögen) So gesehen ists wohl von Vorteil einige Fundamentalisten in der Nähe zu haben um den Umgang mit Ihnen zu üben, deren Ansichten, Orientierungen, Ziele und Vorhaben besser in Erfahrung bringen und sich dagegen vorbeugend schützend zu können. Vielleich ist diese meine Meinung auch absolut falsch, aber ich bin kein Abwehrexperte, denke jedoch das es schwieriger ist z.B in einem arabisch sprechendem Lande mit fundamentlistischer Einstellungin erfolgreich hinter die "Kulissen" zu gucken. ,,wenn diese Leute erst mal in der Versenkung (sprich Annonymität wegen absolutem Auftrittsverbot o.ä.)verschwunden sind, wirds bestimmt nicht einfacher an brauchbare Informationen heranzukommen.
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mart
antwortete am 30.06.04 (21:18):
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. Juni 2004
„Das ist deine islamische Gemeinschaft (...), die eine glorreiche Geschichte hat, angefüllt mit Dschihad, wohlriechend von Opfern, voll von Triumph über einen Zeitraum von mehr als 1400 Jahren. Einstmals versuchten die Kreuzfahrer, die islamische Gemeinschaft von ihrer Religion loszureißen. Aber sie waren nicht erfolgreich. Neuerdings versucht der Westen, einige ihrer Söhne mit allen Mitteln loszureißen. Die Welt hat von der Zivilisation und Kultur der islamischen Gemeinschaft viel empfangen, aber die haßerfüllten Kreuzzüge, die sich auf die Hinterhältigkeit der Juden und auf deren Verrat gestützt haben, haben auf die Zerreißung der islamischen Gemeinschaft hingearbeitet."
"Neben dem unbedingten Gehorsam gegenüber Allah, gegenüber religiösen Lehrern und den Eltern wird dem Schüler in den Religionsbüchern das Einhalten der Gebote nahegelegt - andernfalls drohten „quälende Strafen im Diesseits“.
In einem Memorier-Text für die erste Klasse heißt es: „Entweder wird er getötet oder körperlich gezüchtigt oder ins Gefängnis geworfen“
"Im Jenseits erwarte ihn „Vernichtung“. Ein Schüler der siebten Klasse lernt aus dem Lesebuch, daß Allah denen, „denen es vergönnt ist, auf dem Weg Gottes zu sterben, (...) ein Leben im Paradies schenken (wird). (...) Und sie (die Kämpfer) werden auch glücklich sein, dort zu erfahren, was Allah für die noch lebenden Mudschaheddin an Belohnungen und Verzeihungen bereithält."
..........
Sind das wirklich so neue Töne, daß man hier abwarten sollte, um einfacher an brauchbare Informationen zu kommen, welche Informationen bitte?
Sind ähnliche Texte aus arabischen Schulbüchern nicht schon lange bekannt?
Geht es hier nicht um Kinder und Jugendliche, um das Weltbild, das ihnen in dieser von den Saudis geführten Schule vermittelt wird?
Von Toleranz gegenüber Andersgläubigen als Erziehungsziel kann in diesem wie in anderen Texten keine Rede sein.
Weitere Informationen auf:
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?N14C230B8
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Miriam
antwortete am 30.06.04 (21:36):
Hallo hugo1, zuvor hatte ich Dir gerade auf den anderen "Sender" geantwortet. Jetzt zu diesem Thema : hier hatte ich eigentlich nur den sehr guten Bericht aus "Kulturzeit" wiedergegeben. Nun wie ich das sehe: ich finde es einfach moralisch nicht vertretbar, dass man die Anfänge der Ausbildung zum Terrorismus hier einfach hinnimmt, in der Hoffnung, die Bombe geht anderswo hoch - und nicht bei uns. Denn dass ist meiner Meinung nach der Anfang solche Kampfmethoden zu dulden. Ich finde auch, dass man nicht einfach zusehen darf, wie junge ,sehr junge Leute fehlgeleitet werden. Dulden in so einen Fall, ist doch ein Anfang von Bagatelisieren ?
Mich lässt auch der Verdacht nicht los, dass da irgendwelche Interessen mitschwingen; man will die Saudis einfach nicht vergraulen. Kann das sein?
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BarbaraH
antwortete am 30.06.04 (21:41):
Aus dem von mart genannten Artikel der FAZ:
>>Bisher waren die deutschen Behörden der Ansicht, daß die Schließung der Schule rechtlich nicht möglich sei. Mit der Kenntnis der Schulbuchtexte könnte sich das ändern. Nach dem nordrhein-westfälischen Schulordnungsgesetz, Paragraph 45, kann eine ausländischen Schule geschlossen werden, wenn „Träger, Leiter oder Lehrer den Anforderungen nicht entsprechen, die aufgrund von Gesetzen vorgeschrieben oder zum Schutz der Schüler oder der Allgemeinheit an sie zu stellen sind“.<<
Da muss man sich doch fragen, warum die Schulaufsicht es bisher nicht für nötig hielt, sich die Schulbücher genauer anzuschauen. Wenn eine Schule gegen ein Schulgesetz verstößt, besteht Handlungsbedarf. für mich ist das keine Frage.
Auf keinen Fall dürfen sämtliche in Deutschland lebenden Muslime damit zu Unterstützern dieser König Fahd-Akademie und ihrer Lehrinhalte gemacht werden.
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mart
antwortete am 30.06.04 (22:07):
Barbara,
Ich glaube wirklich nicht, daß es viele Menschen gibt, die hier nicht unterscheiden können. Die allermeisten Muslimen in Deutschland und auf der ganzen Welt vertreten keineswegs diese Auslegung ihres Glaubens.
Nur leider gibt es viele derartige Texte, - ich habe ja früher daraus genügend zitiert - , und so stellt sich eben für mich die Frage, wo und wie ist die Grenze zwischen Toleranz und Meinungsfreiheit einerseits und Verhetzung andererseits zu ziehen.
für mich wird es aber dann schwierig, wenn überhaupt abgelehnt wird, darüber zu diskutieren, weil es eben unwahr und verhetzerisch ist, so etwas überhaupt anzusprechen.
Damit wird es den Vertretern dieser verhetzerischen Richtung aber natürlich erleichert, gerade bei den jungen Menschen zu fischen, die sich bei uns unsicher, ausgegrenzt und benachteiligt (mit Recht oder auch zu Unrecht) fühlen, diejenigen, die eine schwierige Identitätsfindung zwischen zwei Welten haben.
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Miriam
antwortete am 30.06.04 (22:13):
Doch nocheinmal zurück zum Thema - und wieder zur Sendung "Kulturzeit". Was mich sehr beunruhigt hat - es gilt aber, es zur Kenntnis zu nehmen : Es wird nun versucht, seitens der deutschen Behörden, die Kinder mit deutscher Staatsbürgerschaft mit Rechtsmitteln von der Saudi-Schule zu holen Die Sondergenehmigungen zum Besuch werden von der Stadt Bonn überprüft und aufgehoben. Allerdings klagen fast alle Eltern gegen den Bescheid. Die Behörden rechnen mit Rechtsmittelverfahren vor den Verwaltungsgerichten bis zum Oberverwaltungsgericht in den nächsten Monaten und Jahren. Von 445 Schülern konnten lediglich zwölf von der Akademie geholt werden.
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mart
antwortete am 30.06.04 (23:45):
Nähere Informationen zu den vergangenen Ereignissen in dieser Schule unter:
https://www.webarchiv-server.de/pin/archiv03/4703ob03.htm
Ich möchte auch darauf hinweisen, daß Muhammad Aman (Herbert) Hobohm diese Schule 7 Jahre lang führte und nun stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland ist. Nadeem Elyas, der immer gerne als Diskussionspartner auftritt ist der Vorsitzender des ZMD.
Auch diese Tatsache würde ich gerne zur Diskussion stellen.
Internet-Tipp: https://www.webarchiv-server.de/pin/archiv03/4703ob03.htm
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Medea.
antwortete am 30.06.04 (23:48):
Dann wird ja wohl eine endlich aufgewachte Schulaufsicht in weiteren muslimischen Privatschulen vorstellig werden, um die Lehrpläne und Lernmaterialien ein wenig unter die Lupe zu nehmen. (Nur als Prophylaxe, versteht sich)
Dieses Thema ist ja nicht neu, bereits vor einigen Monaten ging durch die Medien, daß die König-Fahd-Akademie unter den Verdacht der Schüler-Verhetzung geraten ist. Der wurde jetzt bestätigt - also ist auch Handeln angesagt.
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BarbaraH
antwortete am 01.07.04 (00:03):
>>und so stellt sich eben für mich die Frage, wo und wie ist die Grenze zwischen Toleranz und Meinungsfreiheit einerseits und Verhetzung andererseits zu ziehen.<< (mart)
Ich denke, in diesem Fall muss gar nicht diskutiert werden. Es gibt ein Schulgesetz. Wird dagegen verstoßen, muss die Schulaufsicht ihrer Pflicht nachkommen und dafür sorgen, dass derartiges unterbleibt. Punkt.
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mart
antwortete am 01.07.04 (00:34):
Barbara, diese Schule wird mit Lehrplänen nach den Richtlinien des saudischen Bildungsministeriums geführt.
.........für Schüler der elften Klasse stehen sogar bis zu zwölf Wochenstunden Religion, neuen Stunden Arabisch, aber nur eine Stunde Deutsch auf dem Stundenplan.
Das deutsche Schulgesetz gilt hier nicht - auch nicht die deutsche Schulaufsicht.
Die König-Fahd-Akademie - sollte Kindern, deren "ständiger Lebensmittelpunkt nicht in Deutschland liegt" das saudische Abitur in arabischer Sprache ermöglichen. Deshalb konnte bisher nur Sondergenehmigung für die Aufnahme von Schülern, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben, strenger gehandhabt werden.
Der Maßnahmenkatalog, der zwischen Bezirksregierung und saudischer Botschaft vereinbart wurde, umfaßte eine Überprüfung aller Sondergenehmigungen zum Besuch der Schule, das Zusammentreten eines arabisch-deutschen Komitees, in dem Informationen ausgetauscht werden sollen, und einer gemeinsamen pädagogischen Konferenz sowie die Verhinderung extremistischer Aktivitäten durch die Schulleitung. Allerdings kann das Komitee auch weiterhin den Unterricht innerhalb der Akademie nicht unangemeldet überprüfen.
Und deshalb glaube ich, daß es wirklich schwierig ist, hier prüfend und kontrollierend einzugreifen, wie es an Schulen, die dem deutschen Schulrecht unterliegen üblich ist, ohne in den Vorwurf einer Vorverurteilung oder Hetzekampagne zu geraten.
Internet-Tipp: https://www.webarchiv-server.de/pin/archiv03/4703ob03.htm
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Medea.
antwortete am 01.07.04 (09:56):
.... und nun? Wie ist diese unglaubliche Sache hier von deutscher Seite aus in den Griff zu kriegen?
Auf deutschem Territorium werden "Schulen" gebilligt, die unter Umständen die Saat für späteren Terrorismus der dort eingeschriebenen Schülerinnen und Schüler legen?
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Wolfgang
antwortete am 01.07.04 (10:58):
Aus gegebenem Anlass und auch wegen des Verlaufs dieses Diskussion moechte ich einige Webseiten empfehlen:
ZEIT Nr. 51 - 11.12.2003 STUDIE: Feindselige Normalitaet In Deutschland breitet sich die Bereitschaft aus, Mitmenschen zu verachten – wenn sie anders sind Von WILHELM HEITMEYER https://www.zeit.de/2003/51/Heitmeyer-Studie
Institut fuer Friedenspaedagogik Tuebingen e. V. Friedenspädagogische Vorurteilsforschungsrezeption Der Zusammenhang zwischen Vorurteil und Feindbild Von SUSANNE LIN https://www.friedenspaedagogik.de/themen/vorurt/vor_22.htm
Der Aufsatz von Frau LIN ist Teil einer ganzen Website mit der Ueberschrift 'Stereotypen, Vorurteile, Feindbilder':
https://www.friedenspaedagogik.de/themen/vorurt/in_vor.htm
Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2003/51/Heitmeyer-Studie
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mart
antwortete am 01.07.04 (12:42):
Aus gegebenen Anlaß und um die Symmetrie zu wahren möchte ich nochmals (ich tat es hier bereit Anfang April) auf den von Wolfgang erwähnten Soziologen Heitmeyer zurückkommen und seine Arbeit "Verlockender Fundamentalismus", Frankfurt 1997 in Erinnerung rufen. ACHTUNG: MAXIMALE TEXTLAENGE VON ETWA 500 WOERTERN UEBERSCHRITTEN! GEHEN SIE ZUM KUERZEN ZURUECK
Internet-Tipp: https://www.nahost-politik.de/fundamentalismus/jugend.htm
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mart
antwortete am 01.07.04 (12:50):
Heitmeyer u.a.: Verlockender Fundamentalismus, Frankfurt 1997, S. 123
In dieser 1995 durchgeführten groß angelegten Befragung haben Heitmeyer und seine Mitarbeiter den Grad der Integration türkischer Jugendlicher - als der größten Gruppe inländischer Jugendlicher mit ausländischem Paß - untersucht. Befragt wurden 1221 Jugendliche aus 63 Schulklassen allgemein- und berufsbildender Schulen Nordrhein-Westfalens. Aufgrund der Verteilung von Alter, Geschlecht, Schulform und Erhebungsregion gehen die Bielefelder Wissenschaftler davon aus, daß die Ergebnisse ein hohes Maß an Verallgemeinerbarkeit aufweisen.
"Zwei von drei befragten Jugendlichen sind der Meinung, daß der Islam die einzig rechtsgläubige Religion ist. Alle anderen hier auf der Erde Lebenden sind danach Ungläubige.
"Nach dem Ende des Kommunismus gehe es nun mit dem Kapitalismus bergab; die Zukunft gehöre allein dem Islam. Davon ist bereits die Hälfte der türkischen Jugendlichen bei uns überzeugt."
"Besonders die Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen Islam und Gewaltbereitschaft und Nation und Gewaltbereitschaft haben bei ihrer Veröffentlichung zu heftigen Reaktionen geführt.
"Wenn es der islamischen Gemeinschaft dient, bin ich bereit, mich mit körperlicher Gewalt gegen Ungläubige durchzusetzen." Dieser Aussage stimmen 8,3 Prozent der Befragten voll zu, und weitere 17,4 Prozent stimmen zu.
Etwa ebenso viele sagen: "Wenn es der islamischen Gemeinschaft dient, bin ich bereit, andere zu erniedrigen." 10,9 Prozent oder 17,6 Prozent stimmen zu, wenn nach der Rechtfertigung von Gewalt bei der Durchsetzung des islamischen Glaubens gefragt wird.
Und fast jeder vierte Befragte ist der Auffassung "Wenn jemand gegen den Islam kämpft, muß man ihn töten."
Ein Drittel der Jugendlichen meint, wenn es um die nationalen Interessen der Türkei gehe, müsse man zur Gewalt greifen; und mehr als 40 Prozent sind bereit, zur Gewalt zu greifen, wenn es um die nationale Ehre geht, oder würden sogar ihr Leben opfern, um den Einfluß der Türkei zu stärken.
"Gerade diese letzten Aussagen dürften nicht überbewertet werden, warnten inzwischen einige; dies sei nur vor dem Hintergrund des Bosnienkrieges zu verstehen und keinesfalls auf innerdeutsche Auseinandersetzungen zu übertragen.(Siehe etwa Birgit Rommelspacher: Bild der Radikalisierung. In: taz, 29.4.97)
Wie dem auch sei, unbestritten gibt es unter türkischen Jugendlichen in Deutschland ein erhebliches Gewaltpotential, das in engem Zusammenhang mit dem Glauben und dem nationalen Ehrgefühl steht."
Internet-Tipp: https://www.nahost-politik.de/fundamentalismus/jugend.htm
Da nun der verhetzerische und den gesellschaftliche Frieden störende Unterricht an dieser Schule wohl ausreichend dokumentiert ist, ist die Frage berechtigt, wo diese Richtung noch überall ihre Finger drinnen hat, wie einflußreich sie ist und welche Strategien angewandt werden.
Diese Frage würde ich bei jeder demokratiefeindlichen Vereinigung stellen.
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BarbaraH
antwortete am 01.07.04 (14:14):
Nun, tatsächlich untersteht diese Schule nicht der deutschen Schulaufsicht. Das war mir nicht bekannt. Sie ist für ausländische Kinder gedacht, die sich aufgrund der Situation ihrer Eltern nur über einen kurzen Zeitraum in Deutschland aufhalten.
Lt. einer Elterninitiative gehe es den Eltern dieser Schüler
>>"gar nicht um Politik, geschweige denn um eine Ausbildung der Kinder zu Radikalen oder Kämpfern". Vielmehr gehe es "allein darum, den Kindern eine Ausbildung in einem Rahmen zu geben, welche auch zu Hause ohne Probleme ergänzt werden könnte und dabei die arabische Sprache zu erlernen".<<
für mich ist das nachvollziehbar....
Die betroffenen Kinder brauchen zum Besuch der Schule eine Ausnahmegenehmigung. Seit Oktober 2003 ist so gut wie keine dieser Genehmigungen mehr erteilt worden, sodass man ab dem Jahr 2005 von max. 15 Schülern ausgeht, die dann die Klassen 1-3 besuchen werden.
Offenbar wurden diese Ausnahmegenehmigungen früher mitunter an den falschen Personenkreis vergeben. Dass man hier inzwischen gründlicher prüft, finde ich in Ordnung. Panikmache halte ich für unangebracht, da man sonst folglich bei jedem Menschen, der in unser Land einreisen möchte, die Kompatibilität seiner Schulbildung mit unseren Werten überprüfen müsste. für mich ist allein maßgebend, ob sich Menschen an die hier geltenden Gesetze halten oder nicht.
Internet-Tipp: taz-Artikel vom 12.06.04 König-Fahd-Akademie wird per Gericht geschrumpft https://www.taz.de/pt/2004/06/12/a0058.nf/text
Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2004/06/12/a0058.nf/text
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julchen
antwortete am 04.07.04 (06:44):
Kehrt jetzt Ruhe ein?
wir haben den Anfang noch nicht gesehen.
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