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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Pressefreiheit auf iranisch:-((

 35 Antwort(en).

mart begann die Diskussion am 24.06.04 (11:36) :

Die iranische Zeitung Sharq, die reformislamistischen Positionen nahe steht, berichtet über eine neue Gruppierung im Iran, die freiwillige Selbstmordattentäter für den Einsatz im Irak, gegen israelische Kräfte und zur Ermordung von Salman Rushdie mobilisiert.




Titel des Artikels

„Zur Entsendung in den Irak: 2000 Unterschriften von freiwilligen Märtyrern in Teheran“



„Die Eintragungsliste für Märtyreraktionen hat drei Spalten, in die sich die Freiwilligen für Märtyreraktionen eintragen können: die Ermordung von Salman Rushdi, Aktionen gegen die Amerikaner in den Heiligen Städten und Angriffe auf israelische Kräfte. In eine weitere Spalte kann sich eintragen, wer mit dem Stab der ‚Wächter der Märtyrer der islamischen Weltbewegung’ zusammenarbeiten will“

„Bei der Unterzeichnung müssen keine ausführlichen persönlichen Angaben gemacht werden. Die Bewerber müssen lediglich ihren Namen, den Namen des Vaters, Alter, Geburtsjahr, ihre Ausweisnummer sowie eine Kontaktadresse angeben, unter der sie zu erreichen sind, wenn sie gebraucht werden. [ö] [Ein Sprecher der Organisation, die vor sechs Monaten gegründet worden sei] sagte, dass 25 Prozent der 2000 Freiwilligen unter 18 Jahre, 55 Prozent zwischen 18 und 40 und 20 Prozent zwischen 40 und 80 Jahre alt sind. In den Formularen gibt es keine Alterseinschränkung und auch ein siebenjähriges Kind gehört zu den Unterzeichnern."

Kann man den im Augenblick durch Kreide gemilderten offiziellen Stimmen im Iran glauben?

Kriegshetze auf islamisch!





Medea. antwortete am 24.06.04 (12:20):

Das sogenannte Märtyrertum breitet sich aus wie im Mittelalter die Pest......,

selbst Salman Rushdie rückt wieder in einen Mittelpunkt
und muß erneut um sein Leben bangen.

Einmal Wolf - immer Wolf -

da täuscht auch keine weiße Pfote oder verschluckte Kreide hinweg.


juergenschmidb antwortete am 24.06.04 (12:29):

und der Westen, Tiele davon, geben solchen Verbrechen noch Vorwände, indem sie sich zu sehr einmischen, Kriege beginnen, den Islam gar nicht verstehen lernen wollen.
Wurzeln sind vielfältig und wendbar.


BarbaraH antwortete am 24.06.04 (12:59):

Dazu möchte ich meinen gerade geposteten Beitrag unter dem Thema "Vergleich nicht erlaubt?" kopieren:

Ich finde es durchaus richtig, dass sich arabische Gesprächspartner nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Wer auf andere zeigt sollte bedenken, dass dabei drei Finger auf ihn selbst zeigen.

Dazu zwei Informationen:

Eine Radiosendung berichtete von den Schicksalen der "Verdingkinder" in der Schweiz. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts wurden armen und/oder ledigen Mütter ihre Kinder weggenommen und als "Verdingkinder", ein anderes Wort für Sklaven, an Landwirte gegeben. Diese Kinder hatten keinerlei Rechte, keine Ansprechpartner für ihre Nöte... sie wurden geschlagen, gedemütigt, misshandelt... Grüne Politiker der Schweiz forderten nun eine Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels und eine Entschädigung für noch lebende Betroffene. Der Bundesrat lehnte das ab....

Internet-Tipp:
Ungeliebte Niemande
https://www.kath.ch/aktuell_detail.php?meid=17858
TURI – EIN FILM DER EMOTIONEN
https://www.infowilplus.ch/artikel/content.asp?aid=3497

Zweite Information:

In der neuesten Ausgabe der EMMA wird von einer bekannten TV-Moderatorin in Riad berichtet, die von ihrem Ehemann zusammengeschlagen wurde. Rania al-Baz versteckte sich nicht unter einem Schleier sondern hielt ihr völlig verschwollenes Gesicht in die Kameras der Fotografen. Ein Aufschrei ging durch die arabische Presse. Noch vor Beginn des Prozesses reichte Rania die Scheidung ein. Jetzt kann sie nach dem in Saudi-Arabien gelten islamischen Recht entscheiden, ob ihr Ehemann Schmerzensgeld zahlen muss oder mit derselben Härte verprügelt wird, mit der er sie misshandelt hat. Immerhin erlitt sie 13 Knochenbrüche im Gesicht und musste sich 12 Operationen unterziehen.

Vergleich nicht erlaubt?

Internet-Tipp: https://www.kath.ch/aktuell_detail.php?meid=17858


Karl antwortete am 24.06.04 (13:40):

Mart,

deine Beiträge könnten direkt aus den zur Zeit zirkulierenden rechtsextremen SPAM-Mails kopiert sein. Negativbeispiele werden herausgepickt, um Stimmung zu machen gegen alles, was nach Islam aussieht. Dabei sollten wir durchaus differenzieren können und auch nicht alles in einen Topf werfen.
Der Islamismus, der die Trennung von Kirche und Staat aufheben will, muss bekämpft werden, aber d. h., dass andere Strömungen inenrhalb des Islams gestützt werden müssen. Anstatt immer nur islamistische Gräuel zu kommentieren, sollten wir auch die andere Seite sehen. ich werde hierzu später ein eigenes Thema eröffnen.


mart antwortete am 24.06.04 (13:45):

Willst du wirklich ernsthaft diese Kinder mit der Werbung für Selbstmordattentäter vergleichen?

Bei uns in Tirol hießen sie Schwabenkinder, weil sie im Sommer von den armen westlichen Tirolgebieten nach Deutschland zum Arbeiten geschickt wurden.

Meine Schwiegermutter gehörte dazu und manche trafen es besser bis gut, manche sehr schlecht.

Bezüglich der Scheidung der mißhandelten Frau, die sich jetzt scheiden läßt, frage ich ganz vorsichtig, ob du weißt, ob sie nun ausreichend Unterhalt von ihrem Mann bekommt und wem die (vielleicht vorhandenen) Kinder zugesprochen werden? Das ist Sharia Zivilrecht und nicht Sharia Strafrecht!

Aber schön, wenn die Frau nun nach dem Sharia - Strafrecht entscheiden darf, ob ihr Mann ebenfalls verprügelt wird (ich hoffe, sie haben gute Verprügler, die feststellen können, ob die 13 Knochenbrüche bereits eingetreten sind oder nicht)oder vielleicht nur hart verprügeln ohne Knochenbrüche ?

oder ob sie Schmerzensgeld bekommt (wieviel?).


mart antwortete am 24.06.04 (13:47):

Karl,

Dieser Artikel ist aus einer reformislamistischen Zeitung.


Aber es ist natürlich erlaubt obwohl nicht sehr klug, die Augen zu verschließen und das, was nicht ins Weltbild paßt, auszublenden.


dirgni antwortete am 24.06.04 (14:38):

Karl schreibt: "Der Islamismus, der die Trennung von Kirche und Staat aufheben will, muss bekämpft werden"

Natürlich sind wir überzeugt, daß die westliche Demokratie die allein selig machende Staatsform ist, aber wer gibt uns das Recht, alle anderen Völker missionieren zu dürfen, die andere Gesellschaftsformen haben.

Dies soll keine Provokation sein, sondern ist eine Frage, die ich mir immer wieder stelle, wenn es um die Toleranz anderen Völkern gegenüber geht.

Auch ich bin überzeugt, daß die Menschenrechte echte Werte sind, die ein Missionieren rechtfertigen. Aber auch die Demokratie ist eine Gewähr für die Durchsetzung der Menschenrechte; ebenso gut könnten die Menschenrechte auch in anderen Staatsformen beachtet werden.


BarbaraH antwortete am 24.06.04 (15:50):

dirgni,

muss es nicht heißen:
.... Aber auch die Demokratie ist KEINE Gewähr für die Durchsetzung der Menschenrechte.....?

Und zu mart:
>>Bezüglich der Scheidung der mißhandelten Frau, die sich jetzt scheiden läßt, frage ich ganz vorsichtig, ob du weißt, ob sie nun ausreichend Unterhalt von ihrem Mann bekommt...<<

Da es sich bei dem Opfer um eine in Saudi-Arabien sehr bekannte Fernsehmoderatorin handelt, wird sie evtl. nicht einmal auf Unterhalt angewiesen sein.

Übrigens stand auch mir in Deutschland nach 20jähriger Ehe kein Unterhalt zu, da ich eine Berufsausbildung hatte. Dass ich seit 17 Jahren nicht mehr berufstätig war, spielte dabei keine Rolle. Auch drei Kinder galten nicht als Hindernis, für den eigenen Unterhalt sorgen zu können....


mart antwortete am 24.06.04 (16:18):

Was soll dieses seltsame Herumreiten auf Scheidungen unter diesem Thema, wo es um die Anwerbung von Attentätern geht


Folgende Seiten:

https://www.zentralrat.de/?site=forum/referate&di=docs/ref_momen

https://fesportal.fes.de/pls/portal30/docs/FOLDER/WORLDWIDE/NAHOST/Cedaw.htm

könnten deine Illusionen über das islamische Scheidungsrecht zerstören.

(Vielleicht warst du mit dem deutschen Scheidungsrecht doch besser gestellt? - Haben deine Kinder keine Leistungen des Vaters bezogen? Hast nicht du die Kinder zugesprochen bekommen? Waren deine Kinder wirklich so klein, als du nach 17 Jahren zuhause wieder arbeiten mußtest?):-)


dirgni antwortete am 24.06.04 (16:52):

ja, BarbaraH,

KEINE Gewähr sollte es heißen - so ein dummer Fehler auch, ein fehlender Buchstabe verstümmelt komplett den Sinn. Danke


BarbaraH antwortete am 24.06.04 (17:40):

mart,

nicht ich reite auf Scheidungen herum sondern Du. Auch habe ich nirgendwo behauptet, dass meine Kinder "wirklich so klein" waren...

Meine Hauptaussage lautet:
Ich finde es durchaus richtig, dass sich arabische Gesprächspartner nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Wer auf andere zeigt sollte bedenken, dass dabei drei Finger auf ihn selbst zeigen.

Wenn Du als Rechtfertigung für das in der Schweiz gegen Verdingkinder verübte Unrecht einen ähnlich sträflichen Umgang mit Kindern in Österreich aufführst, wundert mich das doch sehr.

Meiner Meinung nach muss jedem Land seine eigene Entwicklung zugestanden werden. Mein Beispiel aus Saudi-Arabien zeigt, dass Frauen auch dort nicht vollkommen rechtlos sind, wie Du und Medea. es so gern darstellen möchten.

Wie dirgni bin auch ich der Meinung, dass Menschenrechte auf der ganzen Welt eingefordert werden müssen und dass es dazu nicht der Regierungsform einer Demokratie bedarf. Wer lauthals gegen Menschenrechtsverletzungen im Iran wettert, sollte sich mindestens genauso stark für die Beachtung von Menschenrechten im eigenen Land sowie in Nachbarländern einsetzen.


schorsch antwortete am 24.06.04 (17:51):

BarbaraH, irgendwie verständlich, die Reaktion des Bundesrates. Zu schwer liegt ihm noch das Problem "Kinder der Landstrasse" auf dem Magen. für die inzwischen erwachsen gewordenen "Kinder" wurden Millionen zur Verfügung gestellt. Leider gingen sie für administrativen Krimskrams der Fahrenden drauf, statt dass sie an die Bezugsberechtigten verteilt wurden.


Medea. antwortete am 24.06.04 (17:53):

Im Eingangsposting wird von einer "Werbeaktion" einer iranischen Zeitung für den Märtyrertod gesprochen - im Klartext heißt das Terroranschläge im Irak mit dem Wissen, das eigene Leben dafür hinzugeben.

Es ist ein Aufruf zum Töten anderer Menschen im Nachbarstaat Irak - das kann weder beschönigt, noch als fremdenfeindliche Äußerung interpretiert werden.

Barbaras Beispiele sind daher unverständlich - jedenfalls für mich -
was hat das mit "Verdingekindern" bzw. Ehefrau durchprügeln und dabei deren Knochen zu brechen zu tun?

Auch das sind unhaltbare Zustände, aber ist wohl doch nicht mit einem öffentlichen Aufruf zum Märtyrertod vergleichbar.


mart antwortete am 24.06.04 (18:01):

Also ich kann mich nicht erinnern, daß ich über Scheidungen im Vergleich mit Terroristenanwerbung geschrieben habe - aber interessant ist deine Gedankenverbindung auf jeden Fall- Natürlich gab es in der sharia immer schon Scheidungsmöglichkeiten für Frauen, habe ich nie bezweifelt
:-)


Die Schwabenkinder sind keine Rechtfertigung für Verdungkinder aus der Schweiz, von denen ich aber nichts näheres weiß.

Verübtes Unrecht? - glaub mir, arbeiten mußten Kinder dort wie da, dort gab es aber (meist) ausreichend zum Essen und etwas zum Anziehen - das war der Unterschied. Meine Schwiegermutter sprach jedenfalls nie auch sinngemäß nicht von "an ihr verübtem Unrecht" - die Zeiten waren wirklich hart und sie war fähig die damaligen Notzeiten von den heutigen zu unterscheiden.

(Aber: welche Verbindung haben diese Kinder mit der Anwerbung von Terroristen? - aber über etliche Bocksprünge könnte ich mir vorstellen, daß du Mißbrauch von Kindern dort und da ansprechen willst?)

sonst fällt dir nichts zu diesem Artikel in einer renommierten iranischen Zeitung ein - seltsam?

:-)


ricardo antwortete am 24.06.04 (18:09):

Nicht die Einträge von Mart
sondern die Aktivitäten islamistischer Terroristen sind rechtsextrem und sollten auch so genannt werden dürfen.
Es fehlt im Iran und anderen Muslimischen Ländern die offene Distanzierung von den eigenen Terroristen.

Wer sich orientieren möchte, was rechtsextreme Zeitungen in Deutschland zur Zeit schreiben, kann dies ohne weiteres tun.
Dort liest man Dinge, die hier zum Nachdenken anregen könnten!
könnten....


julchen antwortete am 25.06.04 (06:42):

Koennten, Ricardo, werden grossteilig aber nicht...verlass Dich drauf!

Da werden nun zukuenftige Terroristen im Alter
von 7 bis 80 Jahren per Zeitung angeworben....
und man vergleicht das ............nein man vergleicht
nicht wirklich......man vertuscht das vor sich selber.....
mit Auesserungen die NICHTS mit den Fakten
zu tun haben:

Diese reichen von dem "der Westen ist schuld daran",
ueber ein barbarisches Gesetz, welches aus Kindern
lediger/armer Muetter "Verdingkinder"-Sklaven machte,
bis hin zu Scheidungsurteilen, die einer Frau erlauben
entweder auf Geld zu warten (welches vielleicht nie gezahlt wird) oder lieber den Ex verpruegeln zu lassen...und letztendlich zur ueblichen "Islam-Hasser" Theorie!!!

Und was, bitte, hat dies alles mit den Fakten zu tun,
dass zukuenftige Moerder angeworben werden, und
man zu DEM Fakt wenig zu sagen hat?

Wie tief in den Sand geht der Kopp denn eigentlich noch? Offensichtlich noch viel tiefer als sogar ich
angenommen hatte!

Dazu will ich nur sagen: dass die Koepfungen von
2 Amerikanern in diesem Forum ohne jegliche Notiz vorbeiging, ist mir voellig klar!

Aber ich haette schwoeren moegen, dass man so
etwas wie Ekel empfinden wuerde, mit der
Koepfung eines Suedkoeraners.
Eine ganz blatante Erpressung Sued Koreas ging der
Koepfung voraus!
Na gut, ok! Sued Korea ist wohl auch selber dran schuld, haetten halt nicht mitmachen sollen, oder ihre
Truppen abziehen.........

Das haette den armen Mann wohl gerettet, aber
was haette ein Nachgeben fuer die Zunkunft geheissen?
Dass nicht nur gelegentlich jemand gekoepft wird,
sondern staendig als Erpressungsmittel?

Und wo hoert sowas dann auf? Vor den deutschen Toren????? - Das passiert dann nur den Anderen...?


lielo antwortete am 25.06.04 (07:38):

ich empfind wirklich grossen Ekel, dass Zigtausend Tonnen Bomben auf ein wehrloses unbewaffnetes ausgehungertes Volk ausgeschüttet wurde, 50% der Menschen sind unter 18 Jahren , weil man früh sterben musste wegen einem 12 Jahre dauernden Embargo. Der Gipfel ist, dass jetzt sich empört wird, dass diese Menschen denkende Wesen sind.


mart antwortete am 25.06.04 (16:12):

Wahrlich, diese Menschen sind denkende, mitfühlende Wesen und ein Vorbild für uns.

Daher schlage ich vor auch bei uns offen für den Beruf des Selbstmordattentäters zu werben.

Zielobjekte gäbe es doch genug, oder nicht?


Tobias antwortete am 25.06.04 (18:00):

mart auch du musst zugeben , dass der Terrorismus seit dem Angriffskrieg enorm gestiegen ist. Wie es aussieht ist es nicht absehbar wann diese Morden einmal aufhört. Rache folgt auf Rache und dann wieder Rache oder Vergeltung wie es auch heisst. Wohin soll dies noch führen ?


mart antwortete am 25.06.04 (21:14):

Angenommen, schwer vorstellbar aber angenommen, die USA und alle westlichen Staaten ziehen sich auch wirtschaftlich aus den moslemischen Krisenregionen der Welt zurück, würde das ein Ende des Terrors bedeuten?

In diesen Regionen bzw. im Westen?


seewolf antwortete am 25.06.04 (22:15):

nee - mart ...

dann würden sie als Räuber auftreten :-)


julchen antwortete am 26.06.04 (06:52):

lielo
was Du sagts......... Der Gipfel ist, dass jetzt sich empört wird, dass diese Menschen denkende Wesen sind........

ist vollkommener .........BS

Aber gut, lassen wir deine Theorie mal stehen:
Du meinst also, als denkender Mensch ist es voellig
ok Selbstmordattentante zu begehen?

Auch gegen Glaubensbrueder - gegen Iraker,
die sich freiwillig gemeldet haben einen sovereignen Staat mit demokratischen Unterlagen aufbauen zu helfen?

Da Selbstmord-Attentaeter ja nicht zweimal benutzt werden koennen, findest Du es ok dass Kinder sich
fuer diesen dubiosen Job melden duerfen.

Diese muessen wohl auch klar denken, dementsprechend!

Du findest es denkend, dass gerade Moslems auf der
Abschussliste stehen, die sich gemeldet haben um
ihrem neuen Land/Buergern Polizei-Schutz zu gewaehren. -
Diese, lielo, dachten naemlich auch!

Diese dachten dazu beizutragen die 30
Jahre Saddam auszubuegeln und Teil eines neuen
Anfangs zu sein!

Das Wort "denken" erhebt sich da in ganz neue Dimensionen........

Mart:
...Daher schlage ich vor auch bei uns offen für den Beruf des Selbstmordattentäters zu werben....

Wird doch bereits getan!
In einigen Laendern (so ekelhafte, verlogene Geruechte),
sind sie bereits staatlich finanziert - und nicht erst
seit gestern!


Medea. antwortete am 26.06.04 (07:04):

Eine gute Frage -

so auf sich allein gestellt, mit dem vielen Öl im Hintergrund, das wiederum nur in einigen Ländern der islamischen Welt sprudelt ....
mit dem Aufgeben von feudalem Herrschaftsgehabe, Demokratisierung der Staaten, der Gerichtsbarkeit, der Frauen- und Kinderrechte ....

vielleicht könnte dem Terror tatsächlich der Boden entzogen werden?

Und die westlichen Länder wären gezwungen, der Alternativ-Energie endlich den nötigen Stellenwert zu geben und sich vom Öl unabhängig zu machen.
Vorstellbar wäre das schon.


julchen antwortete am 26.06.04 (07:06):

@Mart..
...Angenommen, schwer vorstellbar aber angenommen, die USA und alle westlichen Staaten ziehen sich auch wirtschaftlich aus den moslemischen Krisenregionen der Welt zurück, würde das ein Ende des Terrors bedeuten? ....

Natuerlich nicht!
Dazu ist die Welt bereits zu klein geworden.
Geschaeftlich/wirtschtlich//finanziell/menschlich
und auch geographisch ist keiner von uns mehr eine "Insel".

Gerade Europa bezieht prozentual, wesentlich mehr Oel aus dem Nahen Osten, als US.
Europa ist wesentlich mehr "'verwandt und veschwaegert" mit dem Nahen Osten.

Der Rest der Welt steht nicht viel weiter dahinter.

Es ist UNMOEGLICH heute noch die Welt in Stuecke
zu zerglaupen und Teile es eines vormaligen Ganzen
in die Laender der Vorvaeter abzuschieben...
alle wirtschaftlichen und menschlichen Verbindungen
zu brechen....
ein anderer Weg muss gefunden werden.

Aber sich erpressen zu lassen, ist nicht der Weg!


schorsch antwortete am 26.06.04 (08:42):

Falls du mit "Gerade Europa bezieht prozentual, wesentlich mehr Oel aus dem Nahen Osten, als US." den Verbrauch pro Kopf meinst, liegst du absolut falsch. Denn 1. gibts in den USA pro Kopf mehr Autos und 2. verbrauchen sie viel mehr Sprit als die in Europa fahrenden. Analog dazu auch der Verbrauch von Heizöl.


ricardo antwortete am 26.06.04 (09:04):

Ich möchte darauf hinweisen, daß der Verbrauch an Erdöl drastisch zurückgehen wird, sobald brauchbare Alternativen existieren.
Wir befinden uns nicht etwa in einer statischen Welt sondern in einer äußerst Dynamischen.
Die Bedeutung des Nahen Ostens als Brennpunk der Politik ist mit dem Öl verbunden und wird daher in Zukunft mit dem Nachlassen des Verbrauchs sinken.
Man sollte sich in dieser Region daher jetzt schon auf die wichtigste Resource weltweit einstellen:
Auf das WISSEN.

Israel mit seiner hohen Zahl von Hochschulabsolventen ist ein Beispiel dafür.


mart antwortete am 26.06.04 (09:33):

Diese Alternativen werden aber nur dann ernsthaft forciert werden, wenn der Rohölpreis eine bestimmte Schmerzgrenze überschreitet.

In der Vergangenheit wurde etwa 32 Dollar/barrel als diese Grenze angesehen.

Deshalb lag und liegt es im fundamentalen Interesse der Erdölexportierenden Länder durch entsprechende Förderquoten unterhalb dieses Preislevels zu bleiben.


Brauchbare Alternativen werden anfangs auf jeden Fall teurer sein als fossile Energieträger.

Deshalb brauchen Alternative auch eine "Geburtshilfe" und "Frühförderung", wobei meiner Meinung nach im Augenblick zu undifferenziert gefördert wird.

Gegen die Ergebnisse einer 100 jährige Entwicklungsarbeit am Otto- und Dieselmotor, der einen Wirkungsgrad um 10% ! hat, ist eben schwer unter rein wirtschaftlichen Prämissen anzukommen.


Deshalb meine Meinung, es ist klüger vorausschauend die Substitution von Erdöl/Erdgas mit Wissen und Intelligenz rasch voranzubringen, als erst dann, wenn durch Mehrverbrauch (bes. in China) und begrenzte Förderkapazitäten zu annehmbaren Preisen dieser Wechsel zwangsweise und rasch eintreten müßte.

Gegen die dann damit verbundenen und zwangsweise auftretenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krisen sind die gegenwärtigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten nur kleinste Vorspiele.


BarbaraH antwortete am 26.06.04 (11:42):

Eine Internetseite zum Schlaumachen:

https://www.ecotrip.de/inhalt.html

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html


julchen antwortete am 27.06.04 (06:23):

Schorsch..

dazu habe ich (direkt mal) stundenlang im i-net
geforscht letztes Jahr und mir sehr genau
angesehen, was Opec, z.B., so veroeffentlicht an Oel Verteilung/Kauf, und dabei war ich sehr, sehr ueberrascht.
Es wurde naemlich, mal wieder, behaupted, dass die
US grossteilig auf Nah-Ost-Oel angewiesen ist....

Nun gut, vielleicht habe ich es oben nicht richtig
ausgedrueckt: hier also nochmal.......=
30% des Euro Oels kommt aus dem Nahen Osten
15% des US Oels kommt aus dem Nahen Osten
Der Grossteil des US Oel Verbrauches kommt von
Venezuela, Kanada und Mexico!

Dementsprechend ist Europa DOPPELT so angewiesen auf Nah-Ost Oel als wir das sind!

Mart gebe ich vollkommen recht mit ihrem gesamten
Beitrag.
Und freue mich ueber den DenkAnstoss.

Natuerlich werden auch Oel-Laender ein interesse daran haben
den preis auf "einigermassen" zu halten. Denn
Alternativen gibt es bereits, nur ist man recht lasch
damit, diese zu perfektieren. Auch gibt es wenig
kaeufer fuer diese im Moment.
Ich bin sicher Mercedes, Audi, BMW, Ford, Chevrolet,
Honda....etc etc....werden warten bis es nicht mehr
anders geht, bevor sie Milliarden investieren um
Alternativ-Fahrzeuge fuer Konsumer erschwaenglich
zu machen.

Es ist leichter fuer alle Beteiligten, momentan, beim
Oel zu bleiben - leider wird sich das in der nahen
Zukunft nicht aendern.

Du hast recht, Ricardo, der erdoel verbrauch wird drastisch zurueckgehen mit alternativen - nur bemueht sich momentan keiner ernsthaft um diese Alternativen.


julchen antwortete am 27.06.04 (06:26):

ooops

erschwinglich natuerlich....:)))


schorsch antwortete am 27.06.04 (08:19):

julchen, du verkennst, dass Amerika einen grossen Teil des Öls, das in Europa eingekauft wird, aufkauft und nach den USA schifft (und damit den Ölpreis in Europa in die Höhe treibt!). Ich nehme an, dass du automatisch annimmst, dass alles Öl, das z.B. in Rotterdam eingeführt wird, für Europa sei. Immer mehr kommt es aber zu Aufkäufen, die so ablaufen: Ein Tanker mit Bestimmungsort Rotterdam, wird per Funk angewiesen, seinen Kurs zu ändern und einen Hafen in Übersee anzulaufen. Dies passiert übrigens auch mit anderen Gütern. Den Händlern bzw Brokern geht es dabei nur um den kurzfristig zu erreichenden Mehrgewinn.


ricardo antwortete am 27.06.04 (08:41):

Es ist hier wie ein neuer Kult
die Amis sind an allem schuld!

Also das war mir neu,
auch am Ölpreis?
fabelhaft!


mart antwortete am 27.06.04 (10:29):

Der Ölhandel ist in der Tat verwirrend - da sehr viele Faktoren dabei eine Rolle spielen, auch ist es wichtig ob über Raffinerieprodukte gesprochen wird, bzw. um welche Sorte Rohöl (die bei uns genannten Rohölbarrelpreise beziehen sich auf die norwegische Sorte Brent) und nicht zuletzt auch die Tatsache, daß man glaubt, daß andere glauben, daß diese glauben.

Das Beispiel von Schorsch könnte man noch weiterführen:

Es ist durchaus denkbar, dass mit Benzin vollbeladene Schiffe auf halbem Weg wieder umdrehen, weil die europäischen Preise in der Zwischenzeit gestiegen sind und mehr Profit abwerfen.



75 Millionen Barrel Öl werden täglich produziert. Auf dem Papier gehandelt werden nach Schätzungen von Rohölhändlern derzeit Kontrakte über 300 Millionen Barrel. Grund für diese Entwicklung ist das Erwachen der Investmentbanker - Dadurch kommt es zu virtuellen Preistreibereien, die mit den realen Angebots- und Nachfragestrukturen vielfach nur am Rande zu tun haben.

Hier die Schuld monokausal jemanden zuzuschieben ist wirklich zu simpel und ich glaube auch nicht, daß Schorsch das so gemeint hat.

Einen Einblick gibt folgender Link:

Internet-Tipp: https://www.nzz.ch/2004/05/09/al/page-article9L0I2.html


julchen antwortete am 28.06.04 (04:01):

Schorsch,
mit Verlaub,
ich habe mir etliche Opec charts angekuckt.
Alle sprachen von endgueltigem Verbrauch und
nicht "erstem Bestimmungsort"

Geh und kucke selber, ich lasse mich gerne
belehren.

Aber klar sind die amis schuld an den horrenden Europaeischen Oelpreisen.

Kann ja sooooo nicht sein, dass das eigene
Haushaltsbuch mit Schroepfung der Buerger
eine paar (sehr gebrauchte) Nullen anhaengen koennte, oder?
Naehhhh...was red ich da! natuerlich nicht!

Wenn man den Deckel des Europaeischen Haushaltsbuches aufschlaegt kann man nur sagen:
nope, nix verkehrt hier!!!!!!
.....Also ist dementsprechend die Jemand Andres dran Schuld!

@ Mart...
.....Es ist durchaus denkbar, dass mit Benzin vollbeladene Schiffe auf halbem Weg wieder umdrehen, weil die europäischen Preise in der Zwischenzeit gestiegen sind und mehr Profit abwerfen.
....

Ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen, aber ja!
Warum nicht?.........
Und selbst WENN das amerikanische Tanker sind,
die haben dann trotzdem mit dem gestiegenen Oelpreis 2000 km hinter ihnen wenig zu tun, oder?


mart antwortete am 28.06.04 (08:19):

@Julchen,

Der Rohölpreis hängt von sehr vielen Faktoren ab, nicht nur grundlegend von Angebot und Nachfrage, sondern ist inzwischen von "Insidergeschäften" enorm beeinflußt. Dasselbe gilt selbstverständlich für Raffinerieprodukte.

In diesem Netzwerk von gegenseitiger Beeinflussung und Rückkoppelungen, wozu noch die gewaltig gestiegenen Spekulationsgeschäfte kommen, die entscheidend den Rohölpreis beeinflussen, sind Schuldzuweisungen einigermaßen schwierig.

- bis auf die Tatsache, daß der Verbraucher letztendlich "Schuld" hat.

Über einen größeren Zeitraum hinweg sind natürlich die Daten, welche Menge an Rohöl und Raffinerieprodukten woher kommen, entscheidend für den Abhängigkeitsgrad eines Landes.

Internet-Tipp: https://www.nzz.ch/2004/05/09/al/page-article9L0I2.html