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THEMA: Schuldenzunahme in der BRD: EURO 2.186.--pro Sekunde.
13 Antwort(en).
heinzdieter
begann die Diskussion am 16.06.04 (13:08) :
Eben ist in den 13 Uhr Nachrichen mitgeteilt worden, dass die Schulden sich um EURO 2186.--pro Sekunde erhöhen. Im November 2004 ist die Grenze von EURO 1.4 Billionen überschritten.Wie will diese oder auch die Nachfolgeregierung jemals die Schulden abbauen??
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Wolfgang
antwortete am 16.06.04 (13:40):
In der Tat: Ein wahnsinniger, letztlich sich selbst zerstoerender Prozess. Dahinter steckt ein wahnsinniges, letztlich sich selbst zerstoerendes System.
Denn: Zum Schuldenmachen gehoeren immer zwei... Derjenige, der das Geld nicht hat, es aber fuer seine Zwecke braucht, und es sich leiht und derjenige, der das Geld hat, es aber fuer seine Zwecke nicht braucht, und es deshalb verleiht.
Dieser riesige wachsende Schuldenberg der einen (staatlichen) Seite korrespondiert also mit dem riesigen wachsenden Vermoegensberg der anderen (privaten) Seite. Auf dieser hat sich so viel Vermoegen angesammelt, was jener deswegen fehlt. ;-)
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Tobias
antwortete am 16.06.04 (15:27):
heinzdieter das ist doch kein Geheimnis. Sie jammern wieder von der Erblast und bauen noch fleißig Schulden drauf.
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schorsch
antwortete am 16.06.04 (15:38):
Politikern in den Mund gelegt: "Sparen, sparen - aber nicht dort wo es mir und meinen Parteifreunden weht tut!"
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mart
antwortete am 16.06.04 (17:25):
Ich schlage deshalb vor, wiederum ein Zinsverbot einzuführen.
:-)
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Karl
antwortete am 16.06.04 (17:25):
Ich erinnere mich an einen New York Besuch in den 80er Jahren. An einem Hochhaus lief ein riesiger 14 stelliger Zähler. Die Einer, Zehner, Hunderter und Tausender waren nicht lesbar, da die Zahlen so schnell wechselten. Auf meine Frage, was das sei, antwortete man mir "Das ist das Staatsdefizit der USA". In den 90er Jahren kam Clinton und drehte das Zählwerk um. Zur Zeit jedoch ist die Zunahme des Defizit in der USA so hoch wie nie. Aber immerhin, Clinton hat gezeigt, der Zähler kann auch rückwärtslaufen - vielleicht - irgendwann auch wieder bei uns.
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Wolfgang
antwortete am 16.06.04 (17:43):
Die politische Problematik, Karl, ist Dir aber schon gelaeufig: Staatsschulden einzufrieren oder gar Staatsschulden in nennenswertem Umfang zu senken, fuehrt unweigerlich zu sozialen und - als Folge - zu politischen Verwerfungen.
Dazu kommt, dass wegen geringer Steuerbelastungen bei uns Reiche nach ihrem Verhaeltnis relativ wenig, nicht so Reiche und Arme - die meisten Menschen also - nach ihrem Verhaeltnis relativ viel fuers Staatseinkommen bezahlen.
Ich glaube nicht, dass sich in naechster Zeit am Schuldenmachen etwas aendern wird (trotz gegenteiligem Wortgetoese)... Zu gross scheint den Maechtigen (uebrigens aller Parteien) die Gefahr, dass ihnen ihr Wahlvolk gaenzlich weglaeuft. ;-)
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juergen1
antwortete am 16.06.04 (18:35):
Und wenn's so weitergeht, werden wir einfach ( wie von selbst ) ein Entwicklungsland. Da könnte dann schonmal von "Schuldenerlass" geredet werden ;-(
Es sieht doch garnichtmal sooo schlecht aus :-))
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hugo1
antwortete am 16.06.04 (23:49):
ich geb mich da keinen Illusionen hin, der Schuldenberg kann solange nicht schmelzen, solange diejenigen die ihn aus gewinnträchtigen, selbstsüchtigen Gründe vom Staat unterstützt, anhäufen, hochhalten dürfen. ,ist doch eindeutig wenn auf der einen Seite Schulden bestehen, muss es auf der Gegenseite ein mindestens gleichgrosses (in der Realität weitaus größeres)Geldvermögen geben. Da der sogenannte Sozialstaat diesen ,,sie nennen sich Geldgeber,,(in Wahrheit sind das jedoch die eigentlichen Schuldenverursacher) mit großzügigen Geschenken entgegenkommt, wird sich nix ändern. Durch Absenkung der Spitzensteuersätze, Wegfall der Erbschaftssteuer, der Vermögenssteuer, Nachsichtigkeit bei -dem Fiskus entzogene Einkünfte mittels Auslandstransaktionen, staatlich garantierte feste Zinsen für Staatsschulden und Weiteres. Der Kapitalzinsentgegennehmer braucht natürlich unbedingt den Schuldner und welcher Schuldner ist sicherer als ein Staat ? Die wachsenden Schulden insgesamt sind also der Beweis für die immer schnellere Anhäufung von Geldvermögen auf der Privatseite der Superreichen. Fast 45 Milliarden ä Zinsen zahlt Eichel jährlich auf diese Konten. Da ists doch klar, das eine echte Tilgung kaum zustandekommen kann, sondern höchstens mittels Kreditneuaufnahme,,,,,*g* und von wem kommt dieser neue Kredit ?,,na klar Ihr habts erfasst ,,,siehe oben,, Der nach oben offene Kreislauf bleibt im Gange.*g*
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mart
antwortete am 17.06.04 (07:00):
hugo,
<<ist doch eindeutig wenn auf der einen Seite Schulden bestehen, muss es auf der Gegenseite ein mindestens gleichgrosses (in der Realität weitaus größeres)Geldvermögen geben)<<
Handelt es sich größtenteils nicht um fiktives Buchgeld, frage ich einmal simpel?
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schorsch
antwortete am 17.06.04 (08:36):
Dass "der Zähler rückwärts läuft" ist nicht im Sinne der Hochfinanz. Denn diese hat das allergrösste Interesse an so sicheren Schuldnern, wie ein Staat. Also wird man immer wieder Politiker zu finden versuchen, die Schulden machen zu ihrem Nebenerwerb erküren......
Begriffen?
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Wolfgang
antwortete am 17.06.04 (08:38):
Es ist genauso, wie Du es sagst, Hugo... Oeffentliche Schulden und privates (Geld-)Vermoegen bedingen einander. Eine hohe Verschuldung einer Seite ist immer ein Indikator fuer die diesem Verschuldungsgrad zugrundeliegende 'schiefe' Verteilung.
Der erwirtschaftete gewaltige Mehrwert wurde von Wenigen privatisiert. In einem Land mit einer kapitalistisch verfassten Volkswirtschaft ist das so. Dieser Prozess wurde politisch so gestaltet, dass den wenigen Reichen immer mehr gegeben wurde und die vielen Nicht-so-Reichen und Armen immer weniger bekamen. Auch der Staat bekam immer weniger.
Das Resultat: Vielen, dem Staat, fehlt dieses Geld. Will von den Habenichtsen jemand das Geld haben, muessen sie es sich leihen und selbstverstaendlich noch mehr Geld dafuer bezahlen, was wiederum die 'schiefe' Verteilung noch 'schiefer' werden laesst.
Das ist ein System, das nicht nachhaltig ist und - geht es in diesem Tempo weiter - sich schnell selbst zerstoeren wird. Zum Schaden aller Beteiligten. Am meisten Schaden nehmen werden aber, wen wundert's, die 'kleinen' Leute, die bisher immer den allergroessten Teil des Schadens buckeln mussten.
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hugo1
antwortete am 17.06.04 (10:19):
,,wenn dem so ist, wie wir hier feststellen, dann erhebt sich doch die Frage, wodurch diese Situation bereinigt werden könnte, wodurch eine Umkehrung dieser Schuldenspirale erreicht werden kann, welche Faktoren Einfluss darauf haben und für den Kleinen Mann am Wichtigsten, wie kann er seine kleinen Ersparnisse vor zu erwartenden finanzpolitischen Ereignissen sichern.
Gegenwärtig hoffen natürlich Viele, das die Europäische Zentralbank dafür sorgt, das die Währungsstabilität erhalten bleibt. Sie steuert mehr oder weniger mittels Zinsstrategie gegen zu starke Abweichungen. Ganz sicher können wir uns jedoch nicht sein. Ein gutes Beispiel für miserable Ereignisse dieser Art zeigt Polen. Viele von Euch werden das vielleicht gar nicht bemerkt haben. Die letzten 20 Jahre vor der Wendezeit konnte ich sehr gut bei meinen Bekannten dort beobachten, wie sich die Inflation (teilweise über 600% im Jahr)auswirkte. Einige hatten sich nach dem Kriege etwas Geld zurückgelegt, für das Alter gespart (in Polen gabs damals schon keine echte hilfreiche Altersabsicherung, weder für die Rente noch für Krankheiten noch gab es -wie in der DDR- Altersheime usw.) Diese Bekannten büsten in kurzer Zeit Ihre gesamten Ersparnisse ein. Zwei andere Familien hatten die Gelegenheit sich Wohnungen zu kaufen. Sie mussten zwar ca 25 % Zinsen Pro Jahr für aufgenommene Kredite bezahlen, konnten dies jedoch durch die hohe Inflationsrate recht leicht realisieren. In Kürzester Zeit konnten damals Schulden (Hauptsache von Privat an Privat)abgetragen werden, man verdiente ja schnell mal 100000 Sloty. Daraus folgt, wer sein Erspartes in solcher Situation sichern will, darf es nicht (zumindest nicht alles) als Bargeldreserve, oder Sparkassenbuch oder auf normalem Konto verfügbar halten. Die Superreichen tun dies schliesslich ja auch nicht, sie legen in sicheren Werten an. Das können Erdölfelder sein, gutlaufende Industrieen, ganze Stadtteile in Hauptstädten, Superhotelanlagen an den schönsten Stränden dieser Welt, Gold ud Schmuck und werthaltige Kunst, eine riesen Ranch in Argentinien, sie sind beteiligt bei Banken und Versicherungen und :: vor Allem werden sie ihr Vermögen so splitten, das eine latente Geldeinnahme jederzeit gesichert ist.
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Ziesemann
antwortete am 27.06.04 (16:10):
Das eigentliche Problem der Staatsschuld ist nicht mal ihre absolute Höhe. Zudem muss die Staatsschuld immer in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (Volkswirtschaftliche Gesamtleistung) gesehen werden. Entscheidend ist der Zinsendienst. Die Schuld gegenüber dem einzelnen Gläubiger kann leicht getilgt werden, indem einfach bei einem anderen Gläubiger Geld aufgenommen wird. Solange die Nettoverschuldung nicht erhöht wird, ist das relativ problemlos. Die Gesamtschuld selbst kann und wird "nie" amortisiert werden; aber längst stecken wir in der Schuldenfalle, d.h. die öffentliche Hand nimmt neue Schulden auf, um auch nur die Zinsen(!) auf die Altschulden zu bezahlen. Unschwer ist es, sich die Folgen auszumalen, die Zinslast - heute bereits der drittgrößte Ausgabeposten -mindert die Mittel für Investitionen, z.B. im Bildungsbereich. Übrigens Karl: Die Schuldenuhr rückwärts laufen zu lassen, gelang tatsächlich einmal, in einem einzigen Jahr, nämlich 1967. Der Name des damaligen Bundesfinanzministers: Franz Josef Strauß.
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