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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Gedanken zu den Wahlresultaten

 38 Antwort(en).

Felix begann die Diskussion am 14.06.04 (01:26) :

- Wofür interessiert sich die Mehrheit der Wahlberechtigten in Europa? Mehr für den Fussball ... oder für eine zukunftsorientierte Politik?
- Warum haben die Parteien, die zur Zeit regieren, so wenig Rückhalt bei den Wählern?
- Weshalb ist die Wählerschaft über 60 ihrer Partei am treusten?
- Trifft es zu, dass die Partei, die zur Zeit die Rolle der Opposition spielt, von vornherein die besseren Lösungen hat, anstehende Probleme zu lösen? Oder ist das eine Illusion, die mit Wunschdenken zu tun hat.
- Ist es förderlich, dass die Einstellung zur US-Politik das Wahlverhalten in Europa beeinflusst. Könnten nicht vorallem europäische Problemlösungen ausschlaggebend werden?


julchen antwortete am 14.06.04 (04:53):

Hallo Felix

... Trifft es zu, dass die Partei, die zur Zeit die Rolle der Opposition spielt, von vornherein die besseren Lösungen hat, anstehende Probleme zu lösen? Oder ist das eine Illusion, die mit Wunschdenken zu tun hat....

Das ist eine Illusion, aber eine Notwendige, um den
Demokratischen Prozess ueber Jahrezehnte oder sogar Jahrhunderte in der Waage zu halten.

Jede "Opposition" mit ganz andren Ideen muss
notwendigerweise irgendwann gewaehlt werden.
Das macht demokratische Wahlen ja so powerful!
NIEMAND bekommt lange genug Zeit die Karre TOTAL
in den Dreck zu fahren.

Auch wenn die Wahlbeteiligung vergleichsweise niedrig ist, zaehlt doch die Mehrheit, und die Mehrheit
hat gelegentlich auch mal von ihrer "Partei" und deren
Representanten die Nase voll.


radefeld antwortete am 14.06.04 (06:18):

....und außerdem ist KRITISIEREN allemal leichter als selber BESSER zu machen. Mit was für Zielen waren die Sozialdemokraten in Deutschland angetreten ("...werde mich an der Zahl der Arbeitslosen messen lassen"...), LÖSBAR waren die von denen nicht- und werden es auch, zumindest mit ANGENEHMEN Methoden, auch für die Opposition NICHT sein. Die Entzauberung allzu Opositioneller geschieht meist schneller als von denen selbst befürchtet. Siehe die Entzauberung der PDS in Mecklenburg-Vorpommern oder Berlin. Sind dort die Arbeitslosenzahlen etwa NIEDRIGER als annderswo, werden da KEINE Schulen geschlossen, werden KEINE Tarife im Nahverkehr erhöht?
Aber Du hast schon Recht, Julchen, es ist ein Wesenszug funktionierender Demokratie, dass so etwas OHNE Bürgerkrieg mit fairen Methoden möglich ist, dass der Verlierer dem Gewinner gratuliert.


Karl antwortete am 14.06.04 (06:52):

Freiburg im Breisgau ist die etwas andere Stadt (200000 Einwohner). Hier ist die Wahlbeteiligung gestiegen, die CDU hat 7%, die SPD 6% verloren, die Grünen haben 11% gewonnen und sind stärkste Partei geworden. Freiburg hat seit 2 Jahren einen grünen Bürgermeister und scheint sehr zufrieden zu sein damit.

Internet-Tipp: https://www.freiburg.de/


mart antwortete am 14.06.04 (08:17):

In Innsbruck Stadt haben die Grünen mit über 28% die Spitzenstellung erreicht (Martin: 16%).


Karl antwortete am 14.06.04 (08:32):

Ich sehe gerade, dass mein Text missverständlich ist. So sollte es klarer sein: In Freiburg haben die Grünen 11% hinzugewonnen und werden mit 36.8% stärkste Partei!


ricardo antwortete am 14.06.04 (08:44):

Freiburg, das Wolkenkuckucksheim.
Aber europaweit haben vernünftigerweise die Konservativen gewonnen und das hat mich natürlich gefreut. Sie sind stärkste Fraktion im Parlament.
Jedem Tierchen sein Plaisirchen


rolf antwortete am 14.06.04 (09:29):

Gewonnen schon, aber nicht hinzugewonnen. Die großen Hinzugewinnner waren die kleinen Parteien.
Seltsamerweise haben in fast allen Ländern die Regierenden stärker verloren als die Oppositionen, unabhängig von der Richtung, der sie zugeordnet werden.


ricardo antwortete am 14.06.04 (09:40):

Auch die FDP hat es geschafft, der neue Regierungspartner für die CDU meldet sich!


Beardy antwortete am 14.06.04 (09:58):

ricardo,

"... haben vernünftigerweise die Konservativen gewonnen und ..."
_ _ _

Ich bin nun bei Gott kein "Linker" und habe jahrzehntelang "konservativ" gewählt, aber es würde mich schon interessieren, was Dich bewegt, zu sagen: "vernünftigerweise konservativ".
Ist "konservativ" IMMER vernünftig und "sozialdemokratisch" oder "grün" IMMER unvernünftig?
Mich würden Deine Argumente interessieren. Mir selbst ist nahezu alles "Linke" oft nicht ganz geheuer, jedoch habe ich - Gott sei Dank! - nach und nach begriffen, das alle Parteien und politischen Bewegungen sowohl ihre Vor- wie ihre Nachteile haben. Aus welchem Blickwinkel man immer es betrachtet.

Liebe Grüße


Felix antwortete am 14.06.04 (10:02):

@ Ricardo

Was ist ein "Wolkenkuckucksheim"?
Ob eine konservative Einstellung vernünftiger ist als eine zukunftsorientierte ... sei einmal dahin gestellt?


eko antwortete am 14.06.04 (11:14):

ricardo hat provoziert....und siehe da, die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten.

Ich bin der Meinung, dass konservativ und "zukunftsorientiert" ( was immer man sich darunter vorstellen mag) sich nicht gegenseitig ausschließen.

Ob es die "Konservativen", in diesem Fall die CDU, besser können als die ach so hochgelobte SPD, sei einmal dahin gestellt. Noch schlechter können sie es wohl kaum machen. Auch all die anderen Parteien, die jetzt dazugewonnen haben, kochen letztlich nur mit Wasser und das werden sie, die Parteien, und auch wir, schon noch erleben.

Im Übrigen lässt die hundsschlechte Wahlbeteiligung sowieso keine echten Rückschlüsse zu, weil hauptsächlich Wähler der Verliererparteien nicht zur Urne gingen.

Es ist ja hier im ST sogar damit geprahlt worden, dass man nicht zur Wahl ginge. Ich finde eine solche Einstellung verantwortungslos, man tut der Demokratie damit keinen Dienst.

Oder gibt es eine akzeptable Alternative zu Demokratie ?


guenterpaul antwortete am 14.06.04 (11:17):

Meine Meinung:
Über 50% der bundesdeutschen Bevölkerung lehnen das gegenwärtige oligarche Parteiensystem überhaupt ab. Das wird noch dadurch bekräftigt, daß solche Parteien und Wählervereinigungen Stimmenzuwächse verzeichnen, von denen eine Stärkung der Volkssouveränität und der sozialen Verantwortung der Regierenden erwartet wird.

Gute Voraussetzung für den weiteren Aufschwung der Bewegung gegen Sozialabbau, für Ausweitung der demokratischen Rechte und gegen weltweite militärische Intervention.

Orientieren wir uns an Bertold Brecht:
"Ihr aber lernt, wie man sieht statt stiert,
und handelt, statt zu reden noch und noch."

Grüße von Günter Paul


ricardo antwortete am 14.06.04 (11:24):

Also jeder darf nach seiner Façon selig werden.
ich merke schon, wie wenig euch das Wahlergebnis schmeckt!
Nun laßt mir mal meine Freude daran! :-))))
Is doch nicht verboten oder?

Das Interesse, bei dem Debakel der SPD, konzentriert sich auf das kleine Freiburg, schon erstaunlich!

Felix
Komm und sieh!
Das ist schwer zu definieren, man muß es erlebt haben!


Mechtild antwortete am 14.06.04 (12:20):

Gestern im Pressespiegel wurde gesagt, „wir haben bisher ein Europa der Bosse und müssen jetzt ein Europa der Bürger schaffen.“ Es stellt sich nur die Frage wie es gelingt, mehr Bürgerrechte, bessere Arbeitsbedingungen usw. in Europa zu etablieren.


Beardy antwortete am 14.06.04 (12:31):

ricardo,

mir schmeckt das Resultat durchaus. Wie erwähnt, bin ich ja selbst ein eher "Konservativer", wenn auch ein kritischer.
Mich würde nur dieses "vernünftigerweise konservativ" in Deinem Statement interessieren.


ricardo antwortete am 14.06.04 (13:13):

Beardy
Vernünftig heißt realistisch, die Roten und die Grünen sind wie Hans guck in die Luft immer eher zu idealistisch, das heißt eben den Blick auf nicht realisierbare Ideale gerichtet. Beides eher Parteien für die Jugend.

Das scheint mir zur Zeit eher gefährlich und daher unvernünftig.
Das muß es aber nicht immer sein :-))))))


Beardy antwortete am 14.06.04 (13:45):

Besten Dank für Deine Begründung, ricardo! - Damit kann ich recht gut leben!


Mechtild antwortete am 14.06.04 (13:49):

@ricardo
Du hast aber ein komisches Weltbild, wenn idealistische Ideale für Dich nicht realisierbare Ideale sind und Idealismus etwas für die Jugend ist. Konservativ kann sehr wohl idealistisch sein und Jugendliche haben oft sehr realisierbare Ideale und realisieren sie auch. Über vernünftig und realistisch liesse sich mit Dir sicher gut streiten
Was ist gut für Dich an dem Wahlergebnis? Wie schätzt Du die geringe Wahlbeteiligung ein? Wie beurteilst Du, dass der WählerInn sich fast nur von innenpolitische Argumenten für seine Wahlentscheidung hat leiten lassen?


ricardo antwortete am 14.06.04 (14:13):

Ach Mechthild
Laß mir meine Ansichten
sie sind sicher anders als deine.
Natürlich kann man das nicht sooooo vereinfachen, aber nur so wird es klar.
Der Sozialismus ist keine Wissenschaft sondern ein Glaube, ebenso die "Grüne Bewegung".
Beide haben nur eine sehr wackelige Beziehung zu irgendwelchen Traditionen.
Daher auch die Verherrlichung von "Toleranz" = Beliebigkeit.
Die Konservativen versuchen wenigstens, noch eine Bindung an die Tradition zu behalten.
So sieht man etwa in den USA noch oft die Symbole der Geschichte wie etwa die Fahne, bei uns vorwiegend nur noch beim Fußball.

Die christliche Tradition gilt nicht mehr viel und das bedeutet ein Vakuum, denn es ist rein garnix an die Stelle getreten.
Also laß mir meine Marotten, die hier nichts gelten.


schorsch antwortete am 14.06.04 (14:26):

@ ricardo: "....Der Sozialismus ist keine Wissenschaft sondern ein Glaube, ebenso die "Grüne Bewegung"...."

Ob nun Links oder rechts: Glauben muss man immer daran.

Jeder Wahlsieg ist die Vorstufe zur späteren Wahlschlappe.

2 - 3 Jahre gibt man normalerweise einer siegenden Partei Zeit, mit "Wir müssen mal erst das Chaos, das die Vorregierung uns hinterlassen hat, ausmisten!", ihr Nicht-bessermachen zu verzeihen. Nach diesen 2 - 3 Jahren beginnen die Anhänger zu murren. Und nach 4 Jahren gehen ihnen die Augen auf. Nämlich, dass keine Partei je ihre Wahlversprechen einhält.


Wolfgang antwortete am 14.06.04 (15:13):

Nach meinem Verstaendnis sind Sozialismus bzw. Kapitalismus menschliche Konstrukte, ausgedacht aufgrund bestimmter Ideen von Wohlstand, Wohlfahrt, Gerechtigkeit, wirtschaftlicher Effizienz usw.. In Reinform kommen diese Konstrukte in der Wirklichkeit sowieso nicht vor.

Alles was Menschen schaffen, so meine ich, entspringt ihren Vorstellungen von der Wirklichkeit, kurz, entspringt ihren Ideen.

Es ist also Ricardo'scher Unsinn, von 'idealistischen' Ideen zu sprechen. Ausserdem ist es anmassend, der eigenen, 'konservativ' genannten Seite (was immer das sein soll) eine 'hoehere' Vernunft zuzusprechen.

Ich gehe davon aus, dass sich in realiter bisher keine der juengsten von Menschen gemachten Wirtschaftskonstrukte besondere Lorbeeren verdient hat, und keiner der Akteure sich das Papperle 'vernuenftig' an die Brust heften kann, will er nicht luegen.


ricardo antwortete am 14.06.04 (16:40):

Wolfgang
Haste wieder mal nur die Hälfte überflogen, um dann loszuposaunen.
Wo habe ich von idealistischen Idealen gesprochen?
herzeigen!
Habe ich von höherer Vernunft gesprochen`?
Ich weiß doch schon lange, diese steht nur dir allein zu!
Was hast du mit deinem Portemonnaie für ein "Wirtschaftskonstrukt"?
Du kannst dir das Papperle:
"Ex cathedra" anheften das nur den Dogmatikern der höheren Vernunft ( Ratio wolfgangensis) vorbehalten ist :-)))))))


Wolfgang antwortete am 14.06.04 (17:32):

Unsinn wird ja nicht sinniger, Ricardo, wenn man noch mehr Unsinniges drauflegt... Ideen, z. B. von Menschen gemachte wirtschaftliche Konstrukte, sagen wir, der Kapitalismus oder der Sozialismus (die es in Reinform in der Wirklichkeit sowieso nicht gibt), hat niemand 'mit einem Portemonnaie'. Wirtschaftliche Strukturen gibt es, unabhaengig davon, ob jemand viel oder wenig Geld hat und alle - Arme, wie Reiche - bewegen sich darin zu einer gegebenen Zeit (wenn auch mit unterschiedlichen Chancen und Risiken).

Deine Unterscheidung nach Idealisten und nach Realisten ist ein Bloedsinn... Denn praktisch alle Menschen streben danach, dass ihre Ideen von der Wirklichkeit eben Wirklichkeit werden - also real werden.

Dass es keinem Menschen und auch keiner Menschengruppe gegoennt ist, auf nennenswerte Dauer die alleinige Macht ueber die Ideen und ihre Realisierung zu bekommen und es einen dauernden Wettstreit der Ideen gibt, beruhigt mich.

Aber genau das geht ja in Deinen alten Kopf nicht mehr rein: Dass sich die Zeiten aendern und damit die Vorstellungen, welchen Ideen der Vorzug zu geben ist. Die Alten, das gebe ich fairerweise zu, haben gegenueber den Jungen weniger Chancen, dass sie ihre Vorstellungen noch durchkriegen. Fuer jede(n) und jedes laeuft die Zeit ab. Damit wirst Du Dich abfinden muessen. Es ist gar nicht so schwer. Versuch' es halt. ;-)


ricardo antwortete am 14.06.04 (17:55):

Das habe ich dich nicht gefragt
Du hast wieder einmal einfach Behauptungen aufgestellt, ein Dementi schenkst du dir und posaunst einfach drauflos.
Das ist dein schlechter Stil!


Felix antwortete am 14.06.04 (17:57):

@ Ricardo

Hast du irgend etwas gegen Freiburg i.Br. ? Die Stadt gefällt mir. Sie gehört wie Basel zum Dreiländereck. Ich weiss immer noch nicht, was du mit <Wolkenkuckucksheim> meinst ... Aber irgend wie habe ich das Gefühl, es sei eine herablassende Verspottung dahinter!
Du hast dein wahres Gesicht gezeigt ... konservativ, innovativem Denken abhold ... vermutlich schon etwas verknöchert am Alten festklebend ... aber sofort bissig, wenn man dich wie z.B. Wolfgang in Frage stellt ...
Begreiflich, dass du mit sozialistischem oder gar grünem Denken Mühe hast ... und als Ideologie abtun willst. Sind deine althergebrachten Fixierungen denn keine Ideologie? Nichts Neues ... am alten Bewährten festhalten ... schon ja keine Umschichtung der ungerechten Gesellschaftsordnung ... Gott bewahre!
Meinen Vater selig Jahrgang 1906 empfand ich auch als konservativ. Verglichen mit dir aber hatte er geradezu revolutionäre Ideen. Er kämpfte zeitlebens für eine gerechtere, sozialere Welt, trat als überzeugter Pazifist in die Zivildienstorganisation ein, die weltweit bei Katastrophen zum Einsatz kam. Er war auch überzeugter Blaukreuzler und Nichtraucher. Wenn der damalige Kommunismus nicht so atheistisch in Erscheinung getreten wäre ... hätte er mit seiner urchristlichen Einstellung bestimmt in dieses Lager gehört. Er verurteilte die Macht des Geldes, das dogmatische Diktat der Kirche und alle absolutischten Machtstrukturen. Er kämpfte leidenschaftlich gegen alle rassistischen Ideen und litt besonders stark unter dem Nationalsozialismus und dem Faschismus, den braunen Seuchen, die rund um die Schweiz ihr Unwesen trieben.

Rückblickend muss ich zugeben, dass mein damaliges Urteil zu hart war. Meine Gesellschaftsmodelle waren noch radikaler und utopischer. z.B. war ich für die vollständige Trennung von Kirche und Staat oder für die Legalisierung gewisser Drogen und die Einführung von gleichgeschlechtlichen Ehen etc.
Ricardo ... verglichen mit dir war er geradezu ein aufgeschlosser Linker mit einer sozialen Grundhaltung!


bernhard antwortete am 14.06.04 (18:14):

@ ricardo,

dein oberlehrerhaftes, arrogantes geschwätz, deine permanten belehrungsversuche anderer sind unerträglich.


eko antwortete am 14.06.04 (20:27):

Typisch!!

Wenn man nicht mehr weiter weiß, ist alles "oberlehrerhaft" und "arrogant".

Schlechter Stil!!

Ob sich diejenigen, die Ricardo wegen seines Alters angreifen, eigentlich darüber im Klaren sind, dass auch sie eines "A L T " sein werden ????

Und was dann ??


Wolfgang antwortete am 14.06.04 (21:08):

Wenn Du genau lesen wuerdest, eko, dann habe ich nicht Ricardo wegen seines Alters angegriffen, sondern wegen seines - wie ich es nannte - alten Kopfes.

Das heisst mit anderen Worten: Es gibt auch alte Menschen, die sich geistige Frische bewahren konnten und immer noch dazulernen, und die nie den Eindruck vermitteln, dass alles, was zu ihren Zeiten noch nicht gedacht wurde, schlecht sei.

Auf den Unterschied zwischen Alter und Senilitaet lege ich also grossen Wert. Ich bitte darum, die beiden Prozesse nicht in einen Topf zu werfen.


ricardo antwortete am 14.06.04 (22:13):

Hallo eko
Laß sie reden
Wolfgang läuft mit seinen eher exotischen Ansichten sowieso außer Konkurrenz, der kann nicht anders und hat sich sicher über das gute Wahlergebnis für die Konservativen nicht gefreut!
Und seine Mitläufer kann man nur bemitleiden

Übrigens:
die Ehre von Freiburg ist nochmal gerettet.
Die Grünen haben nur 10 Sitze im Gemeinderat und die CDU 16.
Die arme SPD ist abgesackt und freie Wähler und die kleineren haben sich behauptet.
Ich kann in Ruhe hier weiter leben :-)))))
Und freue mich auf den bald fälligen Regierungswechsel
Du auch?


jo antwortete am 14.06.04 (23:41):

@eco

"Es ist ja hier im ST sogar damit geprahlt worden, dass man nicht zur Wahl ginge"

Wo und von wem bitte genau?


ricardo antwortete am 14.06.04 (23:44):

Jo
ist das alles was du dazu sagst?


Karl antwortete am 15.06.04 (07:06):

Zur Ehre von Freiburg sei nachgetragen, dass Ricardos Zahlen den alten Gemeinderat von Freiburg beschreiben (war wohl eine alte Zeitung).

Die neuen Zahlen von Sonntag sind:

CDU 13 Sitze (-3)
Grüne 13 Sitze (+3)
SPD 8 Sitze (-3)
Freie Wähler 4 Sitze (+4)
Linke Liste 3 Sitze (+1)
FDP 2 Sitze (+-0)
Junges Freiburg 2 Sitze (+-0)

Insgesamt sind die Kommunalwahlen in Baden-Württemberg moderater ausgefallen als die Europawahlen. Alle großen Parteien (außer den Grünen) haben verloren, die SPD ist aber nicht so weit in den Keller gerutscht wie bei den Europawahlen. Die Wähler haben also differenziert.


ricardo antwortete am 15.06.04 (08:26):

Freiburg, das Trostpflästerchen für die Linke!
Aber gar so arg ist es nicht gekommen, die CDU bleibt doch knapp anne Spitze!
Ich habe das Ergebnis von Badische Zeitung online von gestern genommen, also gibts noch ein Zusatz-Trostpflästerchen...
sie hatten sich geirrt.


schorsch antwortete am 15.06.04 (08:47):

Aschenputtels Tauben: "Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins kröpfchen".

Schorschs Verdacht: "Die Guten bleiben hier - die Dummen schicken wir nach Europa - dort schaden sie weniger!"


ricardo antwortete am 15.06.04 (09:22):

Gefreut habe ich mich über einen jungen Gemeinderat, Sebastian Müller, der über die Liste junges Freiburg auf Anhieb in den Gemeinderat kam und den ich aus meiner Gemeinde-Bücherei kannte als er, eifriger Leser, mit sechs Jahren Stammkunde war.Die kleinen Freuden sind es die einem beschert werden und Hoffnung geben
Ich habe ihn gewählt :-)))))


York65 antwortete am 15.06.04 (11:37):

Ich bin einer von der 60% Prozent Partei,die doch die meisten Stimmen eingefahren hat.
Ein Armutszeugnis für alle anderen Parteien,es zeigt doch,dass sie den Bürger einfach nicht erreichen können.
Müssen viel mehr tun,sonst sackt die wahlbeteiligung noch weiter ab.
Gruss York


heinzdieter antwortete am 15.06.04 (13:59):

In jeden Fall sollten bekannte Kanditaten aufgestellt werden,wie es z.B. die Grünen getan hatten.Sind wir doch mal ehrlich,wer kannte vor einem Jahr seine EU-Kanditaten??
Diese Damen und Herrn arbeiten im Dunkeln.Mehr Öffenlichtarbeit ist in jedem Fall angebracht, dann wird auch automarisch die Wahlbeteiligung höher.
Ein weiter Punkt ist die Einbindung der Bevölkerung in die EU-Politik z.B.durch eine Volksabstimmung zur EU-Verfassung;dadurch wird Interesse geweckt unf Aufmerksamkeit erregt.


eko antwortete am 15.06.04 (14:36):

In vielen Kommentaren zum Wahlausgang ( EUROPA - Wahl )ist von verschiedenen Kandidaten sehr wohl zum Ausdruck gekommen, dass in punkto Öffentlichkeitsarbeit noch viel zu tun ist.

Ich denke, dass die Wähler ganz allgemein in Europa noch ziemlich stark dem Nationaldenken verhaftet sind und deshalb der Auffassung sind, dass etwa in Deutschland eine Bundestagswahl wesentlich wichtiger wäre.

Der Kritik, wonach die Kandidaten zu unbekannt gewesen seien, kann ich nicht folgen.

Man kann doch nicht etwa im Ernst erwarten, dass etwa Regierungsmitglieder des Deutschen Bundestages oder auch Mitglieder der Opposition sich zur Wahl stellen. Die haben ja ihre Aufgaben.

Also müssen andere Gesichter sich stellen - und die sind eben (noch) nicht so bekannt.

Was mich persönlich mopst, ist die Tatsache, dass dieser Herr Schulz von der CDU, der neben anderen auch zu jenen zählt, die sich über Tagegelder den Beutel gefüllt haben, wieder nach Brüssel geht.

Ansonsten denke ich, müssen wir uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass die Brüsseler Regierung zunehmend mehr Einfluss auf unser Leben nehmen wird. Jahrelang hat man ja über den zahnlosen Papiertiger Brüssel gespottet und hielt diese Herrschaften für überflüssig.