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THEMA:   Gute Nachrichten

 73 Antwort(en).

ricardo begann die Diskussion am 13.06.04 (09:09) :

Wohlstand wie nie zuvor
Auf dieser Welt haben wir phantastische Fortschritte erlebt.
Die Lebenserwartung stieg in den letzten hundert Jahren auf das Doppelte an Jahren, und dieser Fortscheitt kam in den Entwicklungsländern noch stärker zum Tragen.
Die Kindersterblichkeit ist drastisch gesunken. Noch 1950 starb in den Entwicklungsländern noch jedes fünfte Kind. Jetzt nur noch jedes achtzehnte, das ist etwa der Anteil in den Industrieländern vor 50 Jahren. Wir sind größer und gesünder sowie weniger anfällig für Infektionen.

Gleichzeitig haben wir mehr zu essen. der Anteil von Menschen, die weltweit hungern, ging von 35% im Jahre 1970 auf heute 18% zurück und soll bis 2010 weiter auf 12% sinken.

Die Kalorienaufnahme hat in den Entwicklungsländern um durchschnittlich 38% zugenommen.
Die Einkommen haben sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern in den letzten 50 Jahren bis zum dreifachen zugenommen. Die Armut wurde zurückgedrängt. Das Gefälle zwischen reichen und armen Nationen ist etwas geringer geworden und dürfte sich im Laufe dieses Jahrhunderts weiter reduzieren.

Das soll nicht heißen, daß es keine Probleme gibt.
Besonders Afrika hat noch schwer zu kämpfen. durch die Aidsepidemie und durch Bürgerkriege ist dieser Kontinent noch nicht in der Lage, Schritt zu halten. Hier muss von den reichen Nationen Hilfe zum Aufbau geleistet werden.
Quelle: Bjørn Lomborg “ Apokalypse No!” 2002

Noch ein Beispiel dazu:
Die Niederlande sind mit 400 Bewohnern auf dem qkm eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt und exportieren Lebensmittel in die ganze Welt.

Hunger herrscht bis heute in Ländern mit falscher Wirtschaftspolitik wie etwa Nordkorea oder auf grund von Chaos durch Kriege.


schorsch antwortete am 13.06.04 (09:56):

Leider geht die verminderte Kindersterblichkeit in den "Entwicklungsländern" nicht einher mit dem Wissen und der Praxis der Geburtenverhütung....


hermann antwortete am 13.06.04 (21:25):

Wie steht es mit der Kindersterblichkeit, wenn man die abgetriebenen Kinder mitrechnet?
MfG Hermann


pilli antwortete am 13.06.04 (22:51):

und was ist mit "Kinderarbeit", die für den von ricardo geschilderten wohlstand doch mitverantwortlich ist ???

hat ricardo da andere vielleicht bessere news?


ricardo antwortete am 13.06.04 (23:03):

Gute Nachrichten sind wie man sieht hier unerwünscht. Werde es aber trotzdem wieder versuchen.

No news are good news..
heißt es
Aber hier könnte man sagen Good news are no news!:-)))))))


pilli antwortete am 13.06.04 (23:21):

"wenn du geschwiegen hättest, wärest du Philosoph geblieben"

ricardo :-)))

.......

wenn du nur ein bissi gewartet hättest, dann wäre die erinnerung an den gestrigen "Tag gegen Kinderarbeit" vielleicht verblichen und du hättest bessere chancen gehabt...

:-)

Internet-Tipp: https://www.bundesregierung.de/-,413.666348/pressemitteilung/Claudia-Roth-zum-International.htm


schorsch antwortete am 14.06.04 (14:32):

@ "...Wie steht es mit der Kindersterblichkeit, wenn man die abgetriebenen Kinder mitrechnet?
MfG Hermann..."

Bravo! Und dann müsste man konsequenterweise noch fragen: Und wie steht es mit der Kindersterblichkeit, wenn man all die verhinderten, in Kondomen gefangenen Kinder auch miteinbezöge?


iustitia antwortete am 14.06.04 (19:10):

In Kondomen kann "man" (selbst ein poetisierender Schorsch nicht) K i n d e r einfangen..!
Noch nicht abgespritzt wie Onan? Das war angeblich dem Gott sehr unpasslich. Und er machte da jemanden nieder.
Wer aber war dieser tötende Gott - den es nie gab? Er war eine Männerphantasie! Mit Kenntnissen über Verhütung bei der Schwägerin, die der noch ledige Mannesbruder heiraten und befruchten sollte; für Männerheere unerlässliche FAMILIEN-Politik. (Und jede Frau und Mutter musste ihr schmerzlich geborenes und geliebtes Kind für die Kämpferei hergeben. Das, Schrosch, verstieß nicht gegen Göttlichkeits-Vorstellungen... Wird ja heute noch Christlich-Parteilich angeordnet.)


hermann antwortete am 14.06.04 (20:55):

@Schorsch, in den Kondomen verfangen sich keine Kinder, jeder Unterstufenschüler weiß das schon. Ich nehme an, dass Du auch ausreichend informiert bist und nur witzig sein wolltest.
MfG Hermann


Wolfgang antwortete am 14.06.04 (20:58):

"Gute Nachrichten" titelt Ricardo... Er gibt auch seine einzige Quelle fuer diese angeblich gesicherte und fuer ihn offensichtlich sichere Meldung an: 'Apocalypse No!' von Bjørn Lomborg.

Ich kenne das Buch nicht gut genug, um selbst darueber zu urteilen. Ich habe vor einiger Zeit einige Auszuege daraus und mehrere Rezensionen darueber gelesen und ein TV-Interview mit dem Autor gesehen. Eine Rezension habe ich mir aufbewahrt. Ich moechte auf das Fazit dieses Rezensenten hinweisen. Der schreibt:

"Das Ganze erinnert ein wenig an die Debatte um Political Correctness in den neunziger Jahren: Mit dem Label 'PC' wurde nach dem Wegfall des Ost-West-Gegensatzes der Rigorismus bloss einer Hand voll Pazifisten und Feministinnen zur angeblichen Religion des gesamten linken Spektrums stilisiert, um die eigene 'entideologisierte' neoliberale Ideologie zur einzig vernuenftigen Weltsicht zu kueren. Jetzt uebertraegt Bjørn Lomborg die Hysterie einzelner "Oekos" ebenso unzulaessig auf die gesamte Umweltpolitik und -forschung. Doch unter dem Glanz seiner scheinbaren Sachlichkeit schimmert unuebersehbar ein platter, vollkommen unpolitischer Fortschrittsglauben durch. Lange ist es nicht mehr so deutlich geworden: Statistiker [Lomborg gehoert zu dieser Zunft, W. M.] sind eben nicht die Regisseure der Wahrheitsfindung, sondern deren Statisten."

Quelle meines Zitates... Wenn alles immer besser wird. Bjørn Lomborg widerspricht den Umweltschuetzern (von CHRISTIANE GREFE), ZEIT 32/2002


julchen antwortete am 15.06.04 (08:08):

Gewoehn Dich dran, Ricardo..

...good news ist nur good news wenn's in's Schema
passt..ansonsten wird es laecherlich gemacht


mart antwortete am 15.06.04 (08:40):

Selbst die zitierte Journalistin CHRISTIANE GREFE (und Attac-Protagonistin) gibt in der ZEIT zu:


>In Einzelfällen hat er Recht. Der stets gleich hohe Ton, mit dem manche Umweltschützer permanent den Untergang beschwören, zehrt an Nerven und Glaubwürdigkeit.<<


Dürfte man vielleicht über diese Einzelfälle reden? oder bedeutet das schon eine Kleinrednerei und Negierung von anderen zweifellos vorhandenen Problemen?

Ist die gebesserte Welt-Nahrungsmittelversorung ein unbedeutender Einzelfall oder bedeutet diese Feststellung schon Abstreiten an der unzweifelhaften Tatsache, daß immer noch viel zu viel Menschen verhungern (wie es im Augenblick im Tschad/Sudan geschieht).

Zitat GREFE:

"So stimmt ohne Zweifel der kleinste gemeinsame Nenner, dass sich die "gesundheitliche Lage der Menschheit in den letzten Jahrhunderten dramatisch verbessert hat".

Nun, ich meine, auch das ist schon eine GUTE NACHRICHT.


ricardo antwortete am 15.06.04 (14:10):

Stimmt Mart
Es gibt Leute die sich in allen Schlechtwettermeldungen richtig aalen und das zehrt wirklich an den Nerven.
Hier hat es einige davon.
Man sucht und sucht, bis man fündig wird und wie hier etwa die Kinderarbeit anprangert.
Aber die hat mit meinem Statement nicht direkt zu tun.
Übel wird es in der Welt immer geben , schließlich hat jeder in seinem persönlichen Leben etwas davon erfahren.
Aber auch Gutes, und ich stelle die Frage:
Ist es hier denn verboten, einen guten Faden aufzufinden?


hugo1 antwortete am 15.06.04 (17:10):

oh ,, ricardo schön Deine Frage:"Ist es hier denn verboten, einen guten Faden aufzufinden?"
Darauf muss man erst mal kommen (auf so,ne Frage)
Da hat doch der Eingangsschreiber zu o.g Thema schon einiges - bis auf die Nordkorea und Aidsproblematik- richtigerweise beigetragen.
Oft sind sogar die Guten Nachrichten für mich gerade die, die für Andere das Gegenteil bewirken.
Beispiel. Die Krankenkassen (die ärmsten tun mir sowas von Leid) sollen für mich die Beiträge senken.
für gute Nachrichten bin ich immer empfänglich, obwohl der Presse ja nachgesagt wird, Nur eine Schlimme, schlechte Nachricht sei bezogen auf die Auflage der Zeitschrift eine Gute Nachricht.
Aber auf den roten Faden Quatsch,,,guten Faden bin ich schon ein wenig gespannt. Sogar schwarze Fäden können hilfreich sein.( bei Ariadnes Bindfaden der aus dem Labyrinth half spielte die Farbe keine Rolle),,oh nu hab ich den Faden verloren, da kannste mal sehen Ricardo wie schnell man vom rechten Wege (Thema)abkommen kann und so wie ich die letzten ca 250 Beiträge von uns hier so einschätze, sind wir beide Meister im Faden verlieren. *g*
Ps die Gute Nachricht für Dich: Ich kann mich auch getäuscht haben,,,,


pilli antwortete am 15.06.04 (17:16):

"sucht und sucht..." ricardo :-)

einen tag nach dem "Tag gegen Kinderarbeit" wohl eher nicht, das bietet sich doch zu deinem beitrag:

"Gleichzeitig haben wir mehr zu essen. der Anteil von Menschen, die weltweit hungern, ging von 35% im Jahre 1970 auf heute 18% zurück und soll bis 2010 weiter auf 12% sinken."

m.e. bestens an :-)

wenn ich nur ein bissi logisch denke, dann ist doch klar, daß unter der mitarbeit von kindern das familien-einkommen wächst und daher mehr "volle kochtöpfe" auf dem herd stehen.

in vielen familien sind die kinder diejenigen, die alleine für das lebensnotwendige sorgen, denn die mütter können aufgrund von oft mehr als fünf kindern, die sie ohne den als wanderarbeiter beschäftigten vater betreuen und ernähren müssen, nicht oder nur selten arbeiten.

es sind u.a. auch kinder, die schwere körbe, beladen mit der getrockneten rinde des Seidelbastes, der zur papier-herstellung für handgeschöpfte papiere dient, in stundenlangen märschen...mit zum teil 1700 meter höhenunterschied...aus dem hochland Nepals bis in die täler schleppen; die schmalen wege nutzend...

tja ricardo...that`s life...

und verzeih mir bitte, daß ich es gewagt habe, dir ein dich nicht so zufriedenstellendes beispiel genannt zu haben.

ich tat es nicht, um mich zu "aalen" und ich nenne es auch nicht, weil du nun deine enkel anschaust und dir vorstellen sollst, daß andere kinder eben arbeiten "müssen" damit die familie satt wird...

aber es hat sie eben noch, die kinder ...

p.s.
ist Seidelbast nicht sogar giftig?


ricardo antwortete am 15.06.04 (17:30):

Hach Hugo
Du und pilli ihr seid eben besonders gute Menschen, die immer an die Armen denken, wenn sich wer freut und wenn die Kasse stimmt.
Ihr seid eben Ausnahmen und eure Güte ist kaum zu toppen :-)))))


hl antwortete am 15.06.04 (17:46):

1.Eine gute Nachricht: mir geht es gut, ich habe Arbeit, eine Wohnung, genügend zu essen und kann mir sogar meine kleine Freizeitbeschäftigung leisten.

2.Eine schlechte Nachricht: Dieses Glück haben nicht alle in Deutschland lebenden (von der Welt will ich gar nicht sprechen). Es gibt Menschen, die für einen Hungerlohn arbeiten müssen, Arbeitslose, Obdachlose und Hungernde.

3.Eine noch schlechtere Nachricht: Es gibt Menschen in Deutschland, die haben mehr als sie brauchen, sie leben im Überfluss und arbeiten, um immer noch mehr Überfluss anzusammeln.

Die schlechteste Nachricht:

Die Überfluss-Menschen sammeln ihren Überfluss auf Kosten aller anderen Menschen und auf Kosten der Umwelt.

Die Menschen der ersten Kategorie werden immer weniger,
Die Menschen der zweiten Kategorie werden immer mehr.
Die Menschen der dritten Kategorie bleiben konstant,
werden aber immer reicher und mächtiger.

Irgendetwas läuft da verkehrt, wenn gegen eine gute Nachricht drei schlechte Nachrichten stehen.. und das in unserem "Wohlstandsdeutschland".

Wie sieht es da erst weltweit aus?


chatti antwortete am 15.06.04 (19:08):

Recht hat ja ein jeder hier auf seine Weise, ich kann´s so sehn oder so oder anders und überall steckt Wahrheit drin.

Da frage ich mich aber mal ganz einfach, ob ich wohl vor, 70, 80, 90, 100 u.s.w. Jahren besser gelebt hätte als heute.
Vielleicht überlegenswert?
Natürlich habe auch ich die Augen nicht verschlossen, vor dem vielen Elend ,das es weltweit noch gibt und
finde es empörend, wenn ich dann an so manchen unermesslichen Reichtum denke, den viele genießen.
Ich glaube, es ist nicht gut, ständig nur alles negativ zu sehen. Auch für den Fortschritt und das Gute müssen die Augen geöffnet sein. Auf die Mischung kommt es an und auf den Glauben und die Hoffnung, daß es vielleicht noch besser wird, auch für die jetzt noch Benachteiligten.


hl antwortete am 15.06.04 (19:25):

Naja, dank des Fortschritts können sich die Obdachlosen auf den Lüftungsgittern der grossen Kaufhäuser aufwärmen. Hat was.. Gutes?

Glaube und Hoffnung hat allerdings noch niemanden satt gemacht es sei denn, jemand lässt wieder Manna vom Himmel regnen.

Aber wetten, dass dann die Überflussmenschen das Manna zuerst auffangen um es dann an die "Armen" verkaufen, sofern diese das nötige Kleingeld dafür haben.


seewolf antwortete am 15.06.04 (19:46):

...na - dann lest man mal diese gute Nachricht:

Zitat-
REICHTUM

Millionäre werden 40,7 Billionen Dollar anhäufen

Jeder 125. Amerikaner ist Millionär. Damit ist die Dichte der Reichen in den USA so hoch wie in keinem anderen Land der Welt, so das Ergebnis des World Wealth Report. Großereignisse wie der Google-Börsengang werden das Vermögen der Oberschicht weiter mehren.
Zitat Ende-

Bitte den ganzen Artikel lesen...
Quelle: Spiegel-online, Link unten

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,304247,00.html


hugo1 antwortete am 15.06.04 (20:22):

danke seewolf für den Link,,,nicht für die Gute Nachricht, die hilft mir nicht weiter,ist jedoch interessant. Aber ich habe dort weitergeklickt auf den rechts daneben unter "aktuell" stehenden Artikel: Verschwendung im Irak:
"Laufen Sie herum, tun Sie beschäftigt!"
Also eine Gute Nachricht
nun erfahre ich hier auch, wie man ziemlich zügig zu "angemessenem" Lohn kommen kann *gg*


seewolf antwortete am 16.06.04 (01:45):

na siehste - hugo1:

geht doch :-)

Vielleicht noch mal nachrechnen, wieviele von den neuen Millionären wievielen anderen auf Kreuzfahrten oder ähnlich sinnlosen Verschwendungs-Events einen gutbezahlten Job finanzieren - zur See oder auch an Land !!!


Wolfgang antwortete am 16.06.04 (16:23):

Jobs auf Kosten der Natur ist sicher keine gute Nachricht... Aber es gibt tatsaechlich eine gute Nachricht zu vermelden: Das deutsche 'Bundesamt fuer Naturschutz' sagt, dass heuer fast 48.000 Tierarten in Deutschland gezaehlt wurden; das sind fast 4.000 Tierarten mehr als bei der letzten Zaehlung vor 20 Jahren.

Verglichen mit den 'hot spots' der biologischen Vielfalt in den tropischen Regionen der Erde zaehlt Deutschland aber eher zu den Gebieten mit einer duerftigen Artenvielfalt.

Immerhin: Die so oft gescholtene 'gruene' Bewegung hat massgeblich dazu beigetragen, dass es bei uns mittlerweile mehr oekologische Nischen fuer bedrohte Tierarten gibt.

Dass wir eine fuer uns Menschen immer noch guenstige Natur zerstoeren koennen, wissen viele. Dass wir etwas gegen den kollektiven Wirtschafts-Wachstums-Wahn tun muessen, ist einer wachsenden Zahl von Menschen bekannt. Dass die ziemlich flachwurzelnden Fortschrittler und wachstumswuetigen Wirtschaftsfundamentalisten immer noch so viel Unterstuetzung finden, truebt das durchaus Hoffnung gebende Bild.


mart antwortete am 16.06.04 (16:43):



Diese gewaltige Zunahme an Tierarten schreit nach einer Erklärung:

Wie wärs damit, daß man heute oder vor 20 Jahren die Zahl der Tierarten nicht ganz richtig erfaßt hat.

:-)

(Hast du schon einmal Collembolen oder Bryozoen bestimmt?)

Ach hoppla, du hast ja deinen Link für deine Information vergessen:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,304402,00.htm

Und da finde ich auch Erklärungen, die du vergessen hast zu erwähnen:

"Die Gründe dafür liegen laut BfN vor allem in der inzwischen größeren Genauigkeit bei der Erhebung. Allerdings wurden seit 1984 auch zahlreiche Arten neu entdeckt und beschrieben. Hinzu kamen eingewanderte Tierarten."

:-)))


Wolfgang antwortete am 16.06.04 (17:04):

Seit wann ist es Pflicht, einen SPIEGEL-Artikel zu lesen... Das also war meine Quelle (ich weiss zufaellig ganz genau, dass es dieselbe ist, die auch der fuers Fach verantwortliche SPIEGEL-Redakteur verwendet, denn der kriegt auch die Pressemitteilungen des BfN frei Haus geliefert und schreibt sie ab bzw. um *fg*):

Bundesamt fuer Naturschutz (BfN)
https://www.bfn.de/07/index.htm

Es bleibt bei der Tatsache, dass in Deutschland mehr Tierarten gezaehlt wurden.

Es bleibt auch bei der Tatsache, dass bedrohte Tierarten oekologische Nischen brauchen, und dass diese massgeblich dank der Bemuehungen 'gruener' Bewegter - und nicht etwa dank wachstuemswuetiger Wirtschaftsfundamentalisten - in grosser Zahl geschaffen wurden.

Hoffen wir, dass die Entwicklung nicht wieder dahingeht, dass diese Erfolge denunziert und kaputtgeredet werden als 'gruene Traeumereien' oder als 'gruene Spinnereien', die schlecht seien fuer 'die' Wirtschaft.

Internet-Tipp: https://www.bfn.de/07/index.htm


mart antwortete am 16.06.04 (17:22):

Nochmals:

Da du offensichtlich noch nie Avertebraten bestimmt hast, weißt du auch offensichtlich nicht um die Schwierigkeiten der Bestimmung.

Das Bundesamt fuer Naturschutz gab jedenfalls folgende Erklärung:

"Die Gründe dafür liegen laut BfN vor allem in der inzwischen größeren Genauigkeit bei der Erhebung. Allerdings wurden seit 1984 auch zahlreiche Arten neu entdeckt und beschrieben. Hinzu kamen eingewanderte Tierarten."


Aber du darfst natürlich weiterhin daran glauben, daß die Zahl an 4000 neuen Tierarten innerhalb von 20 Jahren der Erfolg der grünen Bewegung seien.


*grins*


Wolfgang antwortete am 16.06.04 (17:29):

Vergiss es, Mart, einem etwas unterzuschieben, was derjenige, dem Du das unterschieben willst, nie behauptet hat. Ich denke, die LeserInnen werden Deine verleumderische Taktik bemerken.

Eine Frage: Geht es Dir eigentlich in diesem Forum noch um die Themen, die hier diskutiert werden sollen ? Oder sind da andere Maechte in Dir am Werk, die Dich die Themen ganz und gar vergessen lassen ?


mart antwortete am 16.06.04 (18:17):

Falls dich meine Antwort wirklich interessiert, ja es geht mir gerade hier um das Thema Ökologie und vor allem um die wissenschaftl. Redlichkeit.


ricardo antwortete am 16.06.04 (18:30):

Hallo Mart
ich kenne die Grünen hier zur Genüge, ihr Beitrag zur realen Natur ist gering , umso mehr ihr Beitrag zur Bürokratie.
Wir wollten einen Nußbaum, der vergangenes Jahr abgestorben war im Garten fällen.
Das ist ohne Erlaubnis des Gartenamtes nicht mehr möglich. Sie wollten eine Kommission schicken, um den Zustand des Baumes zu begutachten, Kosten 60 Euro,
Ich habe abgelehnt, kann aber nun den Baum auch ohne Besichtigung erst im Herbst fällen.
Grund: der tote Baum könnte von Spechten im Frühjahr genutzt werden.
Das eisenharte Nußbaumholz ist absolut ungeeignet für Spechte.

Im übrigen, man glaubt es kaum, ist die Stadt Berlin berühmt für die meisten Vogelarten in der BRD.
Die Tiere haben längst die Stadt als Wohngebiet entdeckt.
Die Landwirtschaft läßt ihnen heute weniger angenehme Lebensbedingungen :-)))))


Wolfgang antwortete am 16.06.04 (22:06):

Redlichkeit ? Gar, wissenschaftliche Redlichkeit ? - Fangen wir beim letzen Beitrag Ricardo's an... Eine kleine Geschichte wird zur Unfaehigkeit "der" Gruenen schlechthin stilisiert. Buerokratie wird per se schlechtgemacht. Eine Nachricht (dass Tiere die neue oekologische Nische 'Stadt' fuer sich entdecken) wird als Beweis fuer eine 'gute' Nachricht gewertet, weil, was leider richtig ist, sich auf dem Land vielerorts die Bedingungen fuer manche Tierarten verschlechtert haben.

So werden einzelne (durchaus positive) Dinge aus dem Zusammenhang gerissen, mit nicht nachpruefbaren privaten Schwaenken verruehrt und fertig ist die Botschaft:

Der Natur gehe es gut bis hervorragend... Es ginge ihr noch viel besser, wenn 'Gruene' sich nicht staendig einmischen wuerden... Und ueberhaupt laufe alles bestens, wenn man nur 'die' Wirtschaft schalten und walten liesse, wie sie es fuer richtig haelt.

Tatsache ist aber: Wenn in manchen Bereichen und mancherorts eine Verbesserung der von Menschen arg beanspruchten 'Umwelt' eingetreten ist, dann doch nur, weil - vor 30, 40 Jahren beginnend - viele Menschen sich dem Wachstumswahn und den Verschwendungsorgien und der Zerstoerungslust entgegengestellt haben und mittlerweile Denkweisen etablieren und (unter anderem auch buerokratische) Strukturen schaffen konnten, die dem Treiben Wachchstumswahnsinniger und Verschwender und Zerstoerer mehr oder weniger Einhalt gebieten.

Tatsache ist aber auch: Es muss noch viel mehr getan werden, um zu einer nachhaltigen Produktion und Konsumtion zu kommen.


mart antwortete am 16.06.04 (22:30):

I c h sprach von wissenschaftlicher R e d l i c h k e i t, die bei deinem Posting vom 16.06.04 (16:23 und 17:04)fehlt, indem du den Arten"zuwachs" um 4000 Arten innerhalb von 20 Jahren in Zusammenhang mit der Schaffung von ökologischen Nischen und mit bedrohten Tierarten bringst.

:-)


ricardo antwortete am 16.06.04 (23:13):

Private Schwänke?Wenn es denn nur ein Schwank wäre
es ist die Realität grüner Politik.

Habe ich gesagt, ohne die Grünen ginge alles besser?
Ebensogut wäre schon ein Kompliment!

Ist die Technik der Feind der Natur?

Nach neuesten Untersuchungen ist das Bodenseewasser wieder von sehr guter Qualität. Die technisch hervorragenden Kläreinrichtungen rings um den See tun ihr Werk.

Ohne eine leistungsfähige Industrie kein Umweltschutz.
In Bodensee und Rhein nimmt die Anzahl der Tier und Pflanzenarten wieder zu.

Die Zahlen über ausgestorbene Tier und Pflanzenarten gehen bei verschiedenen Autoren weit auseinander und beruhen lediglich auf Schätzungen.
Wirklich gezählt wurden nur ganz wenige.
Die Anzahl der bekannten Arten beträgt etwa 1,5 Mio.
Man schätzt aber dass etwa 100 Mio Arten, vor allem Insekten, Kleinlebewesen und Microorganismen noch garnicht spezifiziert sind.
Wichtig wären für die Zukunft Naturschutzparks in Privatbesitz, für deren Wirtschaftlichkeit Sorge getragen werden muß.


hl antwortete am 16.06.04 (23:46):

>>Nach neuesten Untersuchungen ist das Bodenseewasser wieder von sehr guter Qualität. Die technisch hervorragenden Kläreinrichtungen rings um den See tun ihr Werk.

Ohne eine leistungsfähige Industrie kein Umweltschutz.
In Bodensee und Rhein nimmt die Anzahl der Tier und Pflanzenarten wieder zu.<<

Das bringt mich jetzt wirklich zum Lachen.

Wenn die leistungsfähige Industrie unsere Gewässer nicht verseucht hätte, brauchte es keine leistungsfähige Industrie, um sie wieder zu reinigen.


mart antwortete am 17.06.04 (06:41):

hl,

Bitte sehr, unterscheide ob die menschlichen Fäkalien die Gewässer verunreinigen oder industrielle Abwässer.


Unterscheide zwischen organischer Belastung - diese wird durch die Gewässergütekarte ausgedrückt und sonst nichts anderes wird dadurch dargestellt und den industriellen Belastungen insbesondere durch Schwermetalle.

Daß vor 20 Jahren der Bodensee in Teilen umkippte(aus physikalischen Gründen besonders im Frühsommer) und die Fische mit dem Bauch nach oben von der Bregenzer Seepromenade aus zu besichtigen waren, hat einzig und allein mit der Sch.....e zu tun - es leben einfach zu viele Menschen mit entsprechend vielen Abwässern rund um den See.

Durch die ausgezeichneten heute dreistufigen Kläranlagen können Haushaltsabwässer und Fäkalien eben sehr gut von ihren organischen Stoffen (und den Nitraten) gereinigt werden.

Nur wegen der Redlichkeit - die leistungsfähige Industrie hat keineswegs die Sauerstoffzehrung im Bodensee verursacht.


:-)


hl antwortete am 17.06.04 (07:05):

Redliche Mart, weisst du was ein Korinthenkacker ist?

Und.. denk' einmal redlich darüber nach, warum so viele Menschen rund um den See wohnen die - selbstverständlich - ebenfalls ihr Scherflein zur Umweltverschmutzung beitragen.

Ebenfalls der Redlichkeit halber weise ich darauf hin, dass ich nicht die Absicht habe, hier fundierte wissenschaftliche Abhandlungen zu schreiben. Vielleicht regen ja auch kurze Hinweise zum Denken an. ;-)


Wolfgang antwortete am 17.06.04 (08:17):

'Wissenschaft' sagt Mart und will ungeheuer beeindrucken und laesst den 'Wissenschaftler' raushaengen. Das Ergebnis des ueberheblichen Versuchs ist zwangslaeufig eher mager. Selbstverstaendlich sind es menschliche Aktivitaeten (auch, vielleicht vor allem, aber nicht nur industrielle Aktivitaeten), die uns in eine missliche Lage gebracht haben.

Die fuer Menschen immer noch guenstige Umwelt wird durch ein ausser Rand und Band geratenes modernen Wirtschaftssytem zunehmend belastet. Quellen werden gepluendert und Senken werden zugemuellt. Produktion und Konsumtion, die gesamte Art und Weise unseres Wirtschaftens, sind nicht nachhaltig.

Wie gesagt: Nicht die Natur ist gefaehrdet (die kommt auch ohne den Menschen gut aus), sondern die immer noch fuer den Menschen guenstige Umwelt.

Es wird nicht moeglich sein, dass die Loesung des von Menschen gemachten Problems mit eben jenen Denkweisen und Mitteln gefunden wird, die das Problem erst verursacht haben.

Eine Erkenntnis, nicht 'wissenschaftlich', aber dafuer eine wahre Erkenntnis.


schorsch antwortete am 17.06.04 (08:43):

Keine Statistik kann es wegschlecken: Einmal ausgestorbene Tiere und Pflanzen können nicht mehr "Artenzunahme" machen. Genau so gut könnte man versuchen, einen toten Menschen zu veranlassen, einen Nachkommen zu zeugen......


ricardo antwortete am 17.06.04 (08:50):

Ach wie war sie doch so schön!
Die Welt ohne Menschen... Zu viele sind es!

Und wohlgemerkt: Wolfgang läßt keinerlei Wissenschaft raushängen, läßt aber seine Sch.... sowie auch hl und wir alle ungeklärt ins Abwasser und hofft, daß es irgendwo und irgenswie geklärt wird.
Es ist ein Irrtum zu glauben:
Früher im vorindustriellen Zeitalter war das besser.

Das kann man auch heute sehen, wie es in den Ländern aussieht, die noch keine oder wenige Kläranlagen besitzen, wie in Europa beispielsweise Griechenland und die Türkei.
Ganz gewiß wollen wir nicht wieder zurück ins "Paradies"

Ich muß immer wieder staunen, wenn von zuviel Menschen die Rede ist.
Aber die Frage ist doch berechtigt:
Wer um Himmels willen ist denn da überflüssig?
Ich selber bin das aber nicht oder?

gerade die dünn besiedelten Regionen der Erde sind btr. Verschmutzung besonders schlimm dran, ihnen fehlt das Geld für den Umweltschutz besonders bei der Wasserversorgung.


mart antwortete am 17.06.04 (08:54):

hl, Wolfgang,

Es ist kontraproduktiv seine Argumentation an falschen Beispielen aufzuhängen,

auch und besonders dann, wenn die Ziele ehrenwert und richtig sind.

Wie sagt schon die Attacaktivistin Grefe:

"Der stets gleich hohe Ton, mit dem manche Umweltschützer permanent den Untergang beschwören, zehrt an Nerven und Glaubwürdigkeit."


Wolfgang antwortete am 17.06.04 (09:49):

Ich moechte in diesem Zusammenhang auf den sogenannten 'Living Plant Index' hinweisen... Ein Konzept erdacht von den Leuten vom World Wide Fund For Nature (WWF).

Im periodisch erscheinenden 'Living Planet Report' - aktuell ist der von 2002 - wird ein Ueberblick gegeben ueber den Zustand der weltweiten Oekosysteme. Mit dem so genannten 'Oekologischen Fussabdruck' wird der Druck gemessen, dem die Systeme durch die Menschheit ausgesetzt sind.

Wie schaut's nach Ueberzeugung der Autoren (die auch meine Ueberzeugung ist) derzeit aus ? - Unsere Art des Produzierens und des Konsumierens ist unhaltbar. Die einzige Loesung des Problems ist eine nachhaltige Art des Produzierens und Konsumierens. D. h.: Wir muessten bei all unseren Aktivitaeten innerhalb der biologisch produktiven Kapazitaet der Erde bleiben.

Die aktuellen Trends zeigten aber, so die Leute vom WWF, dass sich die Menschheit eher von dieser Mindestanforderung für Nachhaltigkeit entferne, als sie zu erreichen.


Wolfgang antwortete am 17.06.04 (09:51):

Webtipp (s. Link)...

World Wide Fund For Nature (WWF) Oesterreich
Der Living Planet-Report
Wuerde jeder Mensch dieser Erde gleichviel Ressourcen verbrauchen, wie ein durchschnittlicher Amerikaner, Deutscher oder Franzose, braeuchten wir zumindest zwei weitere Planeten Erde um uns alle versorgen zu koennen.
https://www.wwf.at/Channels/klima/wissenswertes/footprint/article835/

Internet-Tipp: https://www.wwf.at/Channels/klima/wissenswertes/footprint/article835/


Karl antwortete am 17.06.04 (10:46):

Danke für den Link.


ricardo antwortete am 17.06.04 (11:35):

Es gilt heute als völlig normal, die Menschheit als eine Art Seuche zu bezeichnen. die den armen Planeten Erde plagt.
Der Verhaltensforscher und bräunlich getönte Umweltaktivist Konrad Lorenz bekannte in einem seiner letzten Interviews:
“gegen Überbevölkerung hat die Menschheit nichts Vernünftiges unternommen. Man könnte daher eine gewisse Sympathie für Aids bekommen.”
“Es zeigt sich”, so Lorenz, “daß die ethischen Menschen nicht so viele Kinder haben und die Gangster sich unbegrenzt und sorglos vermehren.”
Also leben in Tansania und Falco viel mehr “Gangster” als in der Heimat von Lorenz, in Österreich.
Diese Ansichten sind absurd, ebenso der Vorschlag der amerikanischen Ökologen Bill Deval und George Sessions, die Zahl der Menschen der Natur zuliebe auf hundert Mio zu reduzieren.

Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass es keinen einzigen Menschen gibt der überflüssig ist* und daß die Erde auch in Zukunft für alle genügend Lebensraum zur Verfügung stellt. Die Prophezeiungen über das Schwinden der Resourcen haben sich sämtlich nicht bewahrheitet.

Quelle:
für die Zitate Lexikon der Ökoirrtümer von Maxeiner und Miersch TB Piper 2002
*) auch die Alten nicht!!!!!


hugo1 antwortete am 17.06.04 (12:05):

hallo ricardo,,,,,,na das find aber optimistisch von Dir. wenn Du behauptest: "Die Prophezeiungen über das Schwinden der Resourcen haben sich sämtlich nicht bewahrheitet".
Wer hat dir denn diesen -aus meiner Sicht- Quatsch eingeredet, doch nicht etwa diese Maxeiner und Miersch zum Piepen ? *g*
Klar wird im Eifer des Gefechtes, im Überschwank der Begeisterung für Ökothemen hin und wieder mal über die Stränge gehauen und das Weltbild düsterer gemalt als es vielleicht real ist, aber der generelle Trend wenn wir so weiter die Ressourcen dieser Erde beanspruchen wie bisher, kann nur auf Minderung derselben hinauslaufen.
Da halte ich es doch zur Abwechselung mal mit Greenpeace-Pressesprecher Norbert Schnorbach
Was ist wahr, wenn ein Lügner sagt: "Alles Lüge"? *gg*

Wenn Du in besagtem Satz oben geschrieben hättest:"Die Prophezeiungen über das Schwinden der Resourcen haben sich fast sämtlich bewahrheitet, bzw werden es demnächst,,,,
dann kämen wir uns bestimmt schon viel näher bei der Betrachtung dieses Themas, obwohl ich mich nicht als permanenten aufopferungsvollen Ökofreak bezeichnen möchte *g*


Wolfgang antwortete am 17.06.04 (12:11):

Webtipp (zum Problem des Schwindens des preiswerten Oels)...

ecotrip.de
https://www.ecotrip.de/inhalt.html

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html


ricardo antwortete am 17.06.04 (14:33):

Dennis Meadows prophezeite schon 1972 in einem Bericht des Club of Rome das Ende unserer Energievorräte.
Schon zur Jahrtausendwende sollten Erdöl, Kohle und Uran erschöpft sein!!!
Nichts ist wohl weiter von der Realität entfernt als diese Voraussage.
Wenn es jetzt ein Problem gibt, ist dies nicht die Verteuerung sondern im Gegenteil die reichliche und preiswerte Verfügbarkeit von Energie. Preisschwankungen kommen zur Zeit durch kriminelle Zerstörung von Pipelines im Irak vorübergehend vor.

Wer einmal lügt dem glaubt man nicht....

Diese Schwarzmalerei ist immer wieder neu in Mode.
Natürlich wird irgendwann der Vorrat an Erdöl zurückgehen, es werden aber bis dahin mit Sicherheit andere Energiequellen vorhanden sein. So wie nach dem Holz die Kohle und danach das Öl gekommen ist.

Hugo
Nun sage mir mal wo eine Resource dir persönlich bis jetzt mangelt?
Vom Kupfer wurde etwa gesagt, die Vorräte gingen zu Ende. Auch hier das Gegenteil, mit dem Zusammenbruch des Kupferpreises auf dem Weltmarkt. Das Angebot ist zu groß.

Der spezifische Energieverbrauch in den großen Industrienationen ist seit 1970 kontinuierlich gefallen.
Die freie Merktwirtschaft hat natürlich viel erfolgreicher Energie gespart als die Planwirtschaft.

Die Bemerkungen von Konrad Lorenz als "Überschwang" zu bezeichnen ist geradezu köstlich :-)))))


mart antwortete am 17.06.04 (16:06):

Also in einer endlichen Welt sind Ressourcen nicht unendlich vorhanden, Ricardo -

Und die vom Club of Rome aufgestöberte Welt hat auch seit dieser Zeit entsprechende Substituierungen, Effizienzsteigerungen und Recyclinganstrengungen unternommen. - unterstützt natürlich von steigenden Preisen für die Primärstoffe - Meiner Meinung nach hätte sich ohne freien Markt, etwas gebändigt von regulierenden Gesetzen aber wenig an der damaligen Verschwendung geändert.

Und diese regulierenden Gesetze sind vor allem auf Druck der Grünbewegungen auch von konservativen Regierungen gefaßt worden.

(für Quecksilber wurden damals etwa 20 Jahren vorhergesagt, -zu einer Zeit, wo man eben keine geschlossenen Kreisläufe verwendete usw.)

Grundsätzlich sind natürlich Prognosen nicht falsch, wenn sie nicht im prognostizierten Zeitraum eintreten.

So wie die prognostizierte Nochlebensdauer eines Kranken, die um einiges überschritten wird, nicht bedeutet, daß die Diagnose (z.b. Krebs) falsch war und der Patient letztendlich daran sterben könnte.


ricardo antwortete am 17.06.04 (16:42):

Mart
Die falschen Prognosen beruhen nicht allein auf dem besseren Recycling.
Man hat auch bei Cu neue Vorkommen entdeckt, ebenso wie übrigens auch bei Öl und Kohle.
Aber Wirtschaftswachstum und Resourcenverbrauch haben sich längst entkoppelt.
Während 1960 noch auf 1000 DM Brutto-Inlandsprodukt 833kg Rohstoffe und Energieträger verbraucht wurden, waren dafür 1995 nur noch die Hälfte der Materialien erforderlich.
1960 füllte ein einziger Rechner mit seinen riesigen Maschinen noch mehrere Räume. Die gleiche Leistung erfordert heute ein einziges Schreibtischgerät von mehr und mehr schrumpfendem Umfang und Materialverbrauch. Denke auch an die Leistungen der Medizin, die riesigen "eisernen Lungen" im Vergleich zu den immer kleiner werdenden Notfallgeräten.

Materielle Rohstoffe werden immer mehr durch den Rohstoff Wissen ersetzt.
Ich setze eben auf diesen Rohstoff, mein Sohn, Physiker beim Fraunhofer-Institut für Materialforschung, bestätigt meine Überzeugung.

Warum nicht ausnahmsweise mal optimistisch sein?
Unsere Kinder freuen sich garnicht an alten Griesgrämern.


mart antwortete am 17.06.04 (18:10):

Ja, ich habe bei meiner Aufzählung neben Effizienzsteigerung, Substitution und Recycling die Entdeckung neuer Vorkommen vergessen.

Beziehungsweise das Rentabelwerden von noch nicht aufgebeuteten Vorkommen und Lagerstätten bei höheren Weltmarkt-Preisen.

Deine Beispiele des Computers und der Eisernen Lunge würde ich zur Effizienzsteigerung zählen. - Wie hole ich mit weniger mehr heraus.
Aber auch die Materialforschung bei Metallen und Kunststoffen sind noch unerhörte Möglichkeiten drinnen. -
Das geht natürlich nur mit "Wissen" (wobei ich hier im Augenblick die traurige Tendenz erkenne, daß Naturwissenschaften bei uns immer mehr als "unnötiger" Ballast etc. betrachtet werden.



Trotzdem mußt du zugeben, daß auch damit der Rohstoffverbrauch zwar weiter minimiert, aber nie gegen Null gehen kann.

Deshalb ist es schon berechtigt zu fragen, was ist wenn jeder Mensch auf der Erde soviel verbraucht wie ein Mitteleuropäer ...., Das heißt, die Berechnung des ökologischen Rucksacks ergibt schon Sinn.

Voraussagen aufgrund des Istzustands haben natürlich eine Menge Variabler (so wie oben aufgezählt: neue Vorkommen, Substitutionen etc.), sodaß die Frage, wann geht ein best. Rohstoff aus, einfach nicht seriös beantwortet werden kann.
Trotzdem sind solche Überlegungen meiner Meinung nach sehr sinnvoll und haben nichts mit Pessimismus oder Optimismus zu tun.

Die grundlegende Frage ist doch: Wohinein sollen die ebenfalls begrenzten Geldmittel gesteckt werden?

Und das dem freien Markt zu überlassen, ist in meinen Augen ein Laizes faire Stil, der zuwenig in die Zukunft blickt.



Z.B. Ein einfacher 486er-PC verbraucht zwischen 16 und 19 Tonnen Rohstoffe - fast zwei Drittel so viel wie ein normaler PKW ohne Elektronik. Zu dieser Minimalschätzung gelangte eine Untersuchung der Arbeitsgruppe "Nachhaltigkeit in der Informationsgesellschaft" des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie. (Projektleiter Jürgen Malley)

Siehe auch die jährlichen Berichte des World Watch Institute.


ricardo antwortete am 17.06.04 (23:21):

Hallo Mart
Du hast den wichtigsten Rohstoff nicht genannt:
Die menschliche Intelligenz.
Ich beneide meine Kinder, die wesentlich mehr Wissen über die heutige Welt vermittelt bekommen wie zu unserer Zeit.
Sie stehen quasi auf unseren Schultern und können neue Entwicklungen schaffen, für die uns nur theoretische Kenntnisse vorlagen.
Wenn ich nur an die Medizin denke mit dem gewaltigen Fortschritt in den letzten 50 Jahren.

Ich habe mir den Jürgen Malley mal im Internet angeschaut. er hat keine naturwissenschaftliche Qualifikation und seine Behauptungen in dem Interview klingen reichlich übertrieben und stehen auf wackeligen Füssen, das Interview ist sechs Jahre alt.


Ich werde aber meinen Sohn diesbezüglich konsultieren.


Wolfgang antwortete am 18.06.04 (08:35):

Eine Zahl aus dem Wahnsinnsland: Die (Welt-)Weltwirtschaft waechst durchschnittlich um rund 2 Prozent pro Jahr. Das hoert sich im ersten Moment nach nicht sehr viel an. Wer aber etwas vom exponentiellen Wachstum versteht, der weiss: Wird diese Wachstumsrate durchgehalten, dann wuerden in gut drei Jahrzehnten doppelt so viel Waren produziert werden als heute. Trotz aller und gesteigerter Energie- und Materialeffizienzen wuerden die Ressourcen zusaetzlich gepluendert und weiter abnehmen. Pro ausgebrachter Output-Einheit - also relativ - wuerde zwar der Energie- und Materialinput abgenommen haben, aber absolut wuerde der Energie- und Materialinput weiter gestiegen sein (Rebound-Effekt nennen das die Oekonomen). Ein Laerm wird veranstaltet und das Ereignis wird gefeiert: Wieder 2 Prozent Wachstum !

Ich vergleiche die Situation gerne mit der Geschichte der Titanic, die ihren Wahnsinnskurs durchs Eismeer fuhr... Die Offiziere auf der Bruecke sehen die Eisberge und sind sich ihrer Gefahren bewusst; trotzdem treiben sie die Leute im Maschinenraum an, einen Zahn zuzulegen, um das Tempo zu erhoehen. Die Passagiere, egal in welcher Klasse, interessieren sich weder für die Bruecke noch fuer den Maschinenraum... Sie feiern ihre Party und vertrauen auf Mannschaft und Schiff. Abtanzen ist angesagt... Kaum einer von ihnen geht an Deck und schaut sich um und spuert den Wind und die Wellen und sieht die Eisberge.

Das Schicksal der Titanic ist bekannt.


ricardo antwortete am 18.06.04 (09:07):

Also mein Geschmack sind Katastrophenfilme nicht und so habe ich auch Titanic nicht gesehen .-)))))))

"Eine gute Story ist normalerweise eine schlechte Nachricht" heißt es in einer Journalistenfibel (Meilby 1996 S.58)
Wir alle scheinen nach schlechten Nachrichten zu gieren und damit verkaufen sich Zeitungen.
Propheten, die optimistische Voraussagen machten, galten von jeher als falsche Propheten...

Auffällig ist, daß weltweit fast alle Menschen ihre unmittelbare Umgebung als weniger gefährdet ansehen, ihr Land schon deutlich mehr und die gesamte Erde am meisten, was den Gesundheitszustand betrifft.

Die eigene Anschauung ist vielleicht ebenso wichtig wie die Sensations Berichterstattung der Medien.

Mißtrauen ist jedenfalls dann berechtigt, wenn Organisationen wie etwa Greenpeace oder World Watch Institute von schlechten Nachrichten ihr Geld verdienen.


Wolfgang antwortete am 18.06.04 (09:37):

Es ist eine Deiner leider ueblichen Diffamierungen, Ricardo, dass Greenpeace et al. ihr Geld mit 'schlechten Nachrichten' verdienen wuerden.

Solche Organisationen leisten mittlerweile seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag dafuer, dass Probleme erkannt werden und ueber Loesungen nachgedacht wird.

Im uebrigen: Es gibt - wissenschaftlich gesprochen - keine 'schlechten' oder 'guten' Beobachtungen... Es gibt nur Beobachtungen, aus denen freilich die richtigen Schluesse gezogen werden muessen (was nicht zum naturwissenschaftlichen Wissenschaftsprogramm gehoert, sondern in den Bereich der Politiken).


Wolfgang antwortete am 18.06.04 (09:39):

Noch etwas zum Wahnsinnskurs der Titanic: Der wurde vor langer Zeit gefahren und das Schiff sank wirklich und viele Menschen sind tatsaechlich umgekommen. Das war kein Film.


mart antwortete am 18.06.04 (11:32):

Ricardo,

Gerade du hast die "Rohstoffe Wissen und Intelligenz", also die Bedeutung von Know how hervorgehoben.

In unserer vernetzten Welt kann ein einzelner Fachmann niemals die ganze Bandbreite der vernetzten System überschauen - warum deshalb nicht zusammenarbeitende Fachleute, die versuchen, Analysen zu bewerten und zu verknüpfen. Selbstverständlich ist hier die Möglichkeit der nicht ganz richtigen oder falschen Bewertung und Zusammenschau größer als wenn es um einzelne konkrete Forschungsvorhaben geht.

Das ist einfach so bei komplexen Systemen, wo versch. Wissenschaftszweige das ihrige beitragen.

Wenn ich zum Beispiel lese, wie die Erträge in Nordwestafrika durch die Bewässerung gesteigert werden konnten, ist vielleicht doch auch interessant, woher diese Wassermengen kommen, wie lange sie reichen werden und was die Bodenchemie dazu sagt.
Und das was dazu gesagt werden muß, ist keinesfalls sehr positiv für die dortige künftige Landwirtschaft.

In der Art, wie Ergebnisse rezipiert, wiedergeben und hinterfragt oder nicht hinterfragt werden, überwiegt leider oft Hysterie -- das ändert aber nichts an der Notwendigkeit auch komplexe Systeme zu durchleuchten und zu untersuchen.

Z.B. las ich auf der WWF-Seite, die von Wolfgang angegeben wurde, daß Österreich in der Kategorie „Waldverbrauch für Holz und Papier“ gar am sehr schlechten Platz 8! von über 150 untersuchten Staaten liegt, wenn der ökologische Rucksack pro Einwohner berechnet wird.
Ein Paradebeispiel für unsinnigste Berechnung und nicht gerade ein Zeichen für Seriosität dieses "Living Planet-Reports 2002", der offensichtlich von WWF erstellt wurde.

Da ist mir also das World Watch Institute oder der Club of Rome schon um einiges lieber, da es auf qualifizierten Leuten aufbaut.


Wolfgang antwortete am 18.06.04 (12:21):

Es steht sehr schlimm um unsere Umwelt. Schon sehr frueh, Ender 60er, Anfang der 70er Jahre, haben die Leute um DENNIS L. MEADOWS und JAY W. FORRESTER herum - alles Naturwissenscgaftler und Computer-Freaks - am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, Ma. (USA) damit begonnen, was-wird-sein-wenn-Szenarien zu entwicklen.

Ihre Arbeit wurde auch im nicht-universitaeren Raum und weltweit bekannt durch die Publikation des Club of Rome mit dem Titel 'Limits to Growth' (deutsch: 'Die Grenzen des Wachstums').

Diese Szenarien erschreckten zu Recht die Menschen. Zeigten sie ihnen doch, dass es schnell mit der derzeitigen Art und Weise des Produzierens und Konsumierens zu Ende gehen wird, wenn sich nichts Grundlegendes aendert.

Weil viel Unwahres ueber diese Szenarien erzaehlt wird, moechte ich die Essentials hier kurz vorstellen (zitiert nach dem Artikel... Der Kaiser ist laengst nackt (von DENNIS L. MEADOWS), SZ, 13.11.1999):

1. Falls die gegenwaerigen Trends in Bezug auf die Weltbevoelkerung, die Industrialisierung, die Umweltverschmutzung und die Auspluenderung der natuerlichedn Rohstoffe unveraendert weiterlaufen wie bisher, werden waehrend der naechsten 100 Jahre die Grenzen des Wachstums auf diesem Planeten erreicht sein. Die hoechstwahrscheinliche Folge ist ein ziemlich abruptes und unkontrolliertes Absinken sowohl der Bevoelkerung als auch der industriellen Kapazitaet.

2. Es ist moeglich, diese Wachstumstrends zu aendern und einen Zustand oekologischer und oekonomischer Stabilitaet zu erreichen, der sich bis weit in die Zukunft hinein aufrechterhalten laesst.

3. Falls die Menschheit sich entschliesst, dieses zweite Ziel anzustreben, sind die Erfolgschancen um so groesser, je frueher mit den Bemuehungen in diese Richtung begonnen wird.

(wird fortgesetzt)


Wolfgang antwortete am 18.06.04 (12:42):

(Fortsetzung)

Weiter im Text... Die Menschheit haengt - nicht nur nach der Uebrzeugung DENNIS L. MEADOWS - am langsam aber sicher reissenden Faden.

" Waehrend des gesamten 20. Jahrhunderts konnte sich unseren World-3-Szenarien zufolge der Verbrauch von nicht-erneuerbaren Rohstoffen frei entfalten. Fuer den Zeitraum von 1900 bis 2030 zeigt unser Modell bei den relativen Kosten natuerlicher Rohstoffe ueberhaupt keine Steigerung. Nach einem ganzen Jahrhundert des Wachstums hat die simulierte Weltwirtschaft des World-3-Modells von den im Jahr 1900 vorhandenen Gesamtvorräten lediglich 14 Prozent verbraucht. Falls die Konsumraten des Jahres 2000 unveraendert anhalten sollten, wuerde der Vorrat an Rohstoffen weitere 150 Jahre reichen. Doch der Verbrauch steigt, die Rohstoffe sind nicht erneuerbar, und bei 20 Jahren zusätzlichen Wachstums zeigt World-3 fuer das Jahr 2020 eine drastisch veraenderte Situation. In den ersten zwei Dezennien des 21. Jahrhunderts werden mehr Rohstoffe aufgebraucht als waehrend des gesamten 20. Jahrhunderts. Das heisst, der Vorrat von im Jahr 2020 noch verbleibenden Rohstoffen wuerde nur mehr fuer 72 Jahre reichen. Von 2020 bis 2040 steigen aber die relativen Kosten fuer natuerliche Rohstoffe in unserem Modell um mehr als das Doppelte - und das hat gravierende Konsequenzen, was die Faehigkeit der globalen Wirtschaft betrifft, das industrielle Wachstum zu halten. Die gesamte industrielle Produktion erreicht 2035 einen Hoehepunkt, der das gegenwaertige Niveau beinahe zweimal uebertrifft. "

Quelle... Der Kaiser ist laengst nackt (von DENNIS L. MEADOWS), SZ, 13.11.1999

(wird fortgesetzt)


ricardo antwortete am 18.06.04 (12:47):

Mart
Was das Holz anbetrifft, so weise ich auf die Situation unserem Stadtwald hin, den ich täglich aufsuche.
Überall liegen seit langem Baumstämme am Weg, die offenbar nicht verkäuflich sind und vor sich hin modern. Die Preise für Holz sind des hohen Angebotes wegen im Keller.
Kürzlich war so ein riesiger Häcksler am Werke, der ganze Stämme zerkleinerte und wie mir gesagt wurde Heizmaterial für ein Fernheizwerk der Stadt sammelte. Im Schwarzwald müssen inzwischen Flächen künstlich freigehalten werden, weil sonst die Verwaldung beängstigend zunimmt.

Du hast recht, ich wollte ja auch Greenpeace nicht ganz in Frage stellen nur:
Auch diese Verbände müssen von Geld leben und ihre Existenzberechtigung unter Beweis stellen, dabei wird dann die Situation oft aufgebauscht beschrieben, aber das ist verständlich.

Wegen der PCs und deren Materialverbrauch melde ich mich nochmal, und befrage meinen Physiker-Sohn.
Grüße
Ric


ricardo antwortete am 19.06.04 (22:59):

Mart
Was den Materialverbrauch von PCs anbetrifft habe ich mich bei meinem Sohn erkundigt. Genaueres hatte er nicht parat, schätzt aber den Materialverbrauch beim modernen Flachbildschirm auf ca 7 Kg und für den Rechner etwa 10kg, es könnten neuerdings auch noch weniger sein.
Ich möchte also annehmen, daß es hier wie auf anderen Gebieten deutliche Materialeinsparungen gibt, also wiederum eine gute Nachricht.

Mit den Rechtsextremen warst du nicht angesprochen (Apfghanistan thread)
Ich weiß schon eher wer damit gemeint ist ;-)
Obwohl ich doch Israel und die USA stets verteidige und das bei diesen Brüdern überhaupt nie vorkommt
Schönes Wochenende
Ric


mart antwortete am 20.06.04 (18:39):

Danke für die Wünsche, Ric - es war sehr schön, Hauseinweihung mit einer tollen Gruppe, die Oldies spielte.


Bei dieser Frage geht es um die Idee des ökologischen Rucksacks, der dann als MIPS definiert wird -Materialintensität pro Serviceeinheit. Der für das ganze Leben des Produktes - bis hin zur Entsorgung - zu leistende Material- und Energieaufwand pro Einheit Nutzen (MIPS) sollte so gering wie nur möglich sein - bei hoher Leistungsqualität.
Das gilt auch für Transport, Verpackung und Recyklierung. Dies bedeutet eine Optimierung der Ressourcenproduktivität. Der Begriff wurde von Friedrich Schmidt-Bleek, Vizepräsident am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, Anfang der 90er Jahre geprägt und als Konzept umgesetzt.
Das naturwissenschaftliche Maß MIPS mißt die Menge Natur, in Kilogramm oder Tonnen, die zur Bereitstellung eines bestimmten Nutzens, einer bestimmten Dienstleistung gebraucht wird.





https://www.vms.at/3/3_2_4_2.htm


Der ökologische Rucksack wir im Rahmen des MIPS-Konzeptes verwendet.

Internet-Tipp: https://www.vms.at/3/3_2_4_3.htm


BarbaraH antwortete am 20.06.04 (22:14):

Zu einem Schiffsunglück, das sich wirklich ereignet hat und 1495 Menschenleben forderte, schreibt ricardo:

>>Also mein Geschmack sind Katastrophenfilme nicht und so habe ich auch Titanic nicht gesehen .-)))))))<<

Fällt einem dazu noch etwas ein?

Hättest Du keine Kinder und Enkelkinder, ricardo, könnte ich Deine Einstellung evtl. ja noch verstehen:
Nach mir die Sintflut! Und schön das Lachen bis zum letzten Atemzug nicht vergessen! Wir saugen auch noch den letzten Tropfen Öl aus der Tiefe und scheren uns nicht um die, die nach uns kommen....

Kennen Deine Kinder und Enkelkinder eigentlich die Verantwortungslosigkeit Deines Denkens?
Interessieren auch sie sich nur für die kurze Spanne ihres eigenen Daseins auf Erden oder denken sie schon weiter?

Internet-Tipp: https://www.weltdeswissens.com/titanic.htm


ricardo antwortete am 20.06.04 (23:37):

Barbara
Es ist so leicht alles zu verdrehen und bewußt mißzuverstehen, diese Kunst beherrschst du in Vollkommenheit.
Allerdings finde ich es geschmackllos, wie W. diese unsere jetzige Situation gleichsetzt mit dem Untergang der Titanic.
Ich habe lediglich meine Abneigung gegen die KatastrophenFILME geäussert. Wie kannst du das nur in einen Zusammenhang bringen mit meiner Einstellung zu der Katastrophe selbst.?
Meine Kinder stehen alle sehr positiv im Leben und sind gottlob optimistisch was die Zukunft anbetrifft,
Sie lieben keine Griesgrämer.
Einer ist übriges im Stadtrat bei den Grünen und befaßt sich mit Kraft-Wärme- Kopplung, wenn dir das überhaupt was sagt!

Ist es hier sogar verboten, gegen Katastrophenfilme zu sein?
sowas aber auch!


BarbaraH antwortete am 21.06.04 (00:05):

>>Auffällig ist, daß weltweit fast alle Menschen ihre unmittelbare Umgebung als weniger gefährdet ansehen, ihr Land schon deutlich mehr und die gesamte Erde am meisten, was den Gesundheitszustand betrifft.<< (ricardo)

Das wiederum leuchtet mir ein, da die meisten Menschen weiter denken (können) als ihre unmittelbare Umgebung sie lehrt. Ihre Verantwortung fassen sie weiter, nutzen die vielfältigen Möglichkeiten zur Information und erkennen, dass die Ressourcen unseres Planeten in den nächsten Jahrzehnten zur Neige gehen. Sie fragen sich, ob es zukünftigen Generationen gegenüber gerecht ist, die noch vorhandenen Ressourcen bedenkenlos zu verbrauchen und den Nachgeborenen nichts als jahrtausende lang strahlenden Müll zu hinterlassen.


ricardo antwortete am 21.06.04 (08:37):

Hallo Mart
Die Berechnungen des "ökologischen Rucksacks" werfen schon Probleme auf.
Es handelt sich um fiktive Zahlen, die den Faktor Zeit einfach ausklammern und daher ungeheuere Belastungen vorgaukeln.

Danach wäre der Mensch selbst mit einem sehr schweren ökologischen Rucksack belastet und für die Erde kaum tragbar, so daß man tatsächlich auf die Idee kommen könnte, ihn drastisch zu reduzieren, um die "Natur" zu retten.
Er verbraucht in seinem Leben allein ca 100 to Trinkwasser.
Der Denkfehler besteht darin, daß Wasser garnicht verbraucht werden kann, da es immer wieder in den allgemeinen Kreislauf einfließt und nicht verschwindet.

Die Erde ist niemals statisch, sondern sie "produziert" laufend und kann somit auch nicht "verbraucht" werden.
Diese Art von Milchmädchenrechnungen extremer Ökologen sollen dem Menschen jede Freude am Konsum und damit am Leben nehmen
und auch die Vorstellung, die Zukunft sei eine Gute.
Das ist sie aber, auch bei meinen Kindern, obschon sie die Probleme sehr wohl kennen. .

Der Faktor Wissen hat heute den höchsten ökologischen Wert, und Wissen gibt es nur über eine Vielzahl von fleißigen Menschen :-)))))


ricardo antwortete am 22.06.04 (08:37):

Barbara
Ich habe mir das nochmal überlegt, du meinst:
<Das wiederum leuchtet mir ein, da die meisten Menschen weiter denken (können) als ihre unmittelbare Umgebung sie lehrt.>

Das glaube ich weniger, die meisten Menschen erleben die Umwelt überhaupt nur in ihrer unmittelbaren Umgebung.
Ich auch!
Und sie richten sich nach dem was sie sehen und was sie erleben.
Keinen Mangel, keine größeren Schäden, und daß es keine Teuerung gibt in den Läden.
Ich habe noch die Zeit des Mangels erlebt und die Zeit der Kohleheizungen, die Zeit, in der in London jeden Winter Smog
herrschte und viele Leute in der Stadt an Atemwegserkrankungen
gestorben sind.
Der Smog ist verschwunden und die Menschen sind auch in London heute gesünder.

Was die Welt und ihre Probleme anbetrifft so haben wir die Informationen, so wie ich und du auch, lediglich aus den Medien, und da gehen die Meinungen immer noch weit auseinander.
Gottseidank....


BarbaraH antwortete am 22.06.04 (09:22):

Wenn ich keine Not habe, mein Auto an der Tankstelle voll zu tanken, jedoch das Wissen, dass dafür Tausende Iraker ihr Leben lassen mussten, wirkt sich das auf mein Lebensgefühl belastend aus.

Wenn jemand natürlich sagen kann, "Ich war ja nicht dabei. Wer weiß, ob dieser Krieg im Irak überhaupt Tote gefordert hat", hält sein Gewissen frei. Ich halte das für Selbstbetrug.

Ebenso verhält es sich mit der "umweltfreundlichen" Heizung aus dem nahen AKW. Wer sich sagen kann, "Tschernobyl geht mich nichts an. Soetwas könnte bei uns nie passieren", genießt die wohlige Wärme ohne belastende Gedanken. Ich sehe dabei die Toten, Kranken, Missgeburten, die auf -zig Jahre strahlenbelasteten Pilze in den Wäldern Europas.... und unsere Kinder und Enkelkinder, die uns mit großen Augen fragen: "Wie konntet ihr nur einen derartig gefährlichen Müll produzieren, der unsere Umwelt über Jahrtausende gefährdet?"

Internet-Tipp: https://www.tschernobyl-folgen.de/standard.php?i=Standard&TNr=41


ricardo antwortete am 23.06.04 (10:10):

Barbara
Wenn ich bei allem und jedem immer gleich das Schlimmste mitdenken müßte...,
Wie könnte ich da mein Enklelkind über die Straße laufen lassen,
oder selbst in ein Auto steigen?
Ich denke allerdings jedesmal bevor ich losfahre dass auch immer Glück dazugehört, unbeschadet anzukommen.
Kaum ein Mensch betet noch oder läßt sich vor einer längeren Reise den Segen geben.
Wir sind eine Gesellschaft fast ohne Bezug auf ein höheres Walten, man schämt sich fast so etwas zu glauben.

Ich wünsche dir Glück auf deinen Wegen und vielleicht etwas mehr Zuversicht.
Das mit den guten Nachrichten hat jedenfalls auch Nachdenken erzeugt so hoffe ich.


BarbaraH antwortete am 23.06.04 (10:39):

Tschernobyl und der Irak-Krieg sind für mich nicht "alles und jedes".

Verantwortungsgefühl scheinst Du nicht zu kennen, ricardo.

Zuversicht habe ich aufgrund der Millionen von Menschen auf unserem Globus, die ihre Augen nicht verschließen und als Weltöffentlichkeit auf die Straßen gehen und gegen Krieg und Ungerechtigkeit protestieren.

Webtipp:
https://www.zmag.de/autor.php?id=52

Internet-Tipp: https://www.zmag.de/autor.php?id=52


ricardo antwortete am 23.06.04 (17:52):

Ich bedauere deine erneute Verdrehung meiner Worte.
Alles und jedes bezieht sich nicht auf deine traurigen Beispiele, sondern auf unseren ALLTAG, wie ichihn geschildert habe.

Du denkst wohl nur derjenige zeigt Verantwortungsgefühl der ständig Anklagen vor sich her trägt?
Bitte laß auch anderen Menschen die Möglichkeit , moralisch integer zu sein und nicht nur dir selbst!


seewolf antwortete am 24.06.04 (01:23):

Ricardo -

"nebenan" - zum Thema EU - hat BarbaraH heute was gutes gesagt. Die Jungen sind nicht so vergrätzt durch ihre eigenen "Erfahrungen" (nicht wörtlich wiedergegeben, sondern meine Interpretation jenes Beitrages!)

Ich habe ihr dort Recht gegeben - hier habe ich keinen Anlaß dazu....


ricardo antwortete am 24.06.04 (23:58):

Hallo seewolf
zuerst hab ich gedacht, so schnell bring ich keine gute Nachricht mehr, aber nach dem Achtungserfolg wäre es zu überlegen, ob sich ein da capo lohnen würde
Einen Gruß an die Ostsee
Ric


mart antwortete am 25.06.04 (22:13):

Ein da capo lohnt sich allemal und auf jeden Fall -

Sowohl für die einen, die die Maden in den guten Nachrichten suchen, als auch für andere, die nicht nur die Wurmlöcher sehen.

:-)


mart antwortete am 26.06.04 (09:39):

Korrektur für die ganz exakten - ich meinte natürlich Räupchen und Räupchenlöcher; aber das wäre doch nicht so ganz verständlich gewesen.

:-)


ricardo antwortete am 27.06.04 (08:43):

Hallo Mart
Wenn ich wieder Zeit habe ( Nach der Europameisterschaft) werde ich Futter für die Räupchen bringen! :-))))))))