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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   D-Day

 6 Antwort(en).

ecelle begann die Diskussion am 07.06.04 (07:08) :

Phoenix übertrug gestern die gesamte Veranstaltung.
Der Sprecher sagte etwas von "Show", womit er keineswegs Darbietungen amerikanischer Art meinen konnte.

Mich berührten nicht nur die Tränen der Veteranen, sondern besonders die Anwesenheit eines Deutschen. Denn der D-Day wird ja eigentlich gefeiert zur Erinnerung an die Befreiung Frankreichs von den Deutschen.

Die Feier zeigte sich für mich als Beweis für die historischen Erfolge der Gespräche zwischen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle.


ecelle@gmx.net


ecelle antwortete am 07.06.04 (08:30):

Ich bitte um Entschuldigung, daß ich hier in Thema neu eröffnet habe, das es bereits gibt.
Vielleicht kann der Webmaster es löschen.

Aber wer gestern die Übertragung gesehen hat, weiß, daß es nicht um eine Befreiung Deutschlands (juergenschmidb) ging, wie es im anderen Thread ja auch schon jo betont hat.

Und nach meiner Meinung wurde alles, was andere als "Show" bezeichnen, 'europäisch dezent' gebracht.


juergenschmidb antwortete am 07.06.04 (09:41):

es ging möglicherweise nur auch um Europas Befreiung, aber die erfolgte, wenngleich der Osten leider nicht einbezogen wurde.
Aber jetzt müssen wir nicht alle zehn Jahre feiern, es reicht, gibt wichtigeres, das nämlich was vor uns liegt.


ecelle antwortete am 07.06.04 (10:10):

Lieber Jürgen S.,
Du bist doch kein Franzose?
Was heißt "wir"?
Laß "sie" doch feiern, wenn sie es bei ihrem Staatshaushalt verantworten können.

Übrigens: wer hat denn die Reise des Bundeskanzlers bezahlt? Er hat doch bestimmt kein kostenfreies Hotelzimmer bekommen.

Und sollte es - wie der Sprecher sagte - tatsächlich seine "Bescheidenheit" gewesen sein, die ihn in der zweiten Reihe sitzen ließ? Oder war es eher das Protokoll?

Bescheidenheit wäre m.E. gewesen, sich hinter die Veteranen zu setzen.
Insofern - das gebe ich zu - war es doch eine "Show".


jo antwortete am 07.06.04 (10:42):

General Eisenhower schrieb in seinem Aufruf bei der Besetzung deutscher Gebiete: „Wir kommen als ein siegreiches Herr, aber nicht als Unterdrücker“. Von Befreiung eines Volkes, das im anglo-amerikanischen Sprachgebrauch „The Huns“ – Die Hunnen – hieß, war da nicht die Rede. Themen waren vielmehr der Morgenthauplan, pauschale Spruchkammerverfahren, Kollektivschuldthese, Demontage.

So hat der unverdächtige Theodor Heuß von „Erlösung und Vernichtung zugleich“ gesprochen – ein Ausspruch, der mir gerade jetzt erst begegnete und wohl für die damalige Stimmung zutreffend war.

Es dauerte eine Zeit, bis man die Deutschen wieder brauchen konnte und man jenseits des Atlantik merkte, dass der sowjetische Alliierte nicht der Intimfreund war, als den man ihn den eigenen Leuten verkauft hatte – ich erinnere mich noch an eine Broschüre „Our Red Army Ally“, mit der man die US Truppen ausgestattet hatte, damit sie ihre roten Kameraden an der Mulde tüchtig an die Brust drücken konnten. Weltpolitische Weitsicht hat die US Politik wohl oft genug nicht gerade ausgezeichnet.

In 10 Jahren wird es für eine weitere Feier in der Normandie voraussichtlich nicht mehr genügend Veteranen geben – und einige von uns auch nicht mehr. So wird sich das Anliegen von Jürgen erledigen!


julchen antwortete am 13.06.04 (08:10):

es dauerte 0 minuten um jenseits des Atlantk zu wissen
dass die Sowjetischen Allierten keine Art von Busenfreund waren.
Fakt ist, man wusste das vorher!
was man nicht wusste, ist dass die Russen ihren
Stiefel Absatz derart in den Sand graben wuerden!

Und wer haette sich denn totgefreut, haetten die
Russen und die Amis nun militaerisch gestritten
ueber die "Zone"?
Wie prima waer das angelaufen beim Volk, wenn
man endlich mal ne Wohnung mit 4 kompletten Waenden hatte?

Ost oder West Zone.....man wollte bloss Ruhe und
Frieden haben - und man dachte doch auch den kriegt man!!!

Hinterher kommen und meinen, die westliche Alliierten
haetten wissen muessen, dass ein Land 50 jahre lange
in 2 geteilt werden wuerde, das gilt nicht!

Das konnte keiner vorher wissen und wer haette
nach 6 Jahren Krieg schon gesagt: ok, denn, macht mal weiter.....und wir halten dann halt nochmal schoen still fuer die Bomben und die Panzer......

Das leidige: Ihr seid befreit worden und uns hat man den Russen vorgeschmissen ist kein Argument!


ricardo antwortete am 13.06.04 (09:21):

Es wird noch lange dauern bis aller Hass des Krieges und die alten Wunden verheilt sind.
Es gibt eine neue Mode in Deutschland:
Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach hat ergeben, daß 90% der Deutschen sich als Opfer des 2. Weltkrieges bezeichnen.
Das ist gelinde gesagt extrem und befremdend.
Aber es entspricht der Gewohnheit jedes Menschen, sich im Nachhinein nicht mehr an die eigenen Sünden zu erinnern sondern nur noch an die der anderen.

Das gipfelte in der fantastischen Aussage von Hans Eberhard Richter, wir wären auch alleine mit dem Hitlerregime fertig geworden.
Der redet nun wirklich wie der Blinde vonne Farbe!