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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Nationalismus in USA?

 26 Antwort(en).

juergenschmidb begann die Diskussion am 30.05.04 (14:27) :

Bei einem kurzen Gespräch mit einem Bruder einer guten Freundin, der seit über 50 Jahren in USA lebt, in Californien, erklärte dieser mir zu meiner Überraschung, dass er erwägt, seinen Lebensabend nicht in USA zu verbringen, da ihm das System inzwischen zu nationalistisch, ja USA-religionsfanatisch geworden sei. Deutschstämmige werden seit der Weigerung Deutschlands, akiv am Irakkrieg teilzunehmen, angefeindet, er sprach sogar von Faschismus seitens der Nation.
Es ist ein sehr besonnen wirkender Mensch, der noch zwei Geschwister in USA hat, also Bande.
Da ich einen Onkel hatte in USA, der uns seinerzeit erzählte, dass während der Hitlerzeit Deutsche ebenfalls angefeindet wurden, nehme ich die Äusserungen des Herrn ernst.
Ja genügt es denn nicht, wenn ein grosses Volk wie die Deutschen mal mit übertriebenem Nationalbewusstsein die Welt ins Unglück gestürzt hat und dass der Kommunismus 60 Jahre lang tobte, und der Welt einen noch grösseren Schaden als die Nazis zugefügt hat?
Spinnen die jetzt komplett, die Amis?

Es lebe die UNO und die EU, die Hoffnungsträger dieser Welt, denn die USA wollen die Mohammmedaner vom Koran befreien und ihnen mit bekanntem Erfolg "Demokratie" bringen.



jo antwortete am 30.05.04 (16:04):

Das liest sich ja zum Teil so, als sei nicht von US Nationalismus, sondern von Antideutschtum dortzulande die Rede. Oder hört man Ähnliches und aus gleichem Anlass von Frankreich, Russland und späterhin Spanien (eine Koalition zu verlassen ist doch eigentlich viel gravierender als ihr gar nicht erst beizutreten)?


ricardo antwortete am 30.05.04 (16:20):

Daß die Amerikaner inzwischen die Deutschen nicht gerade freundlich betrachten, ist doch sehr gut zu verstehen.

Und so wie die Amerikaner hierzulande sich in acht nehmen müssen, sie werden gebeten, keine auffällige Kleidung zu tragen und Cola nicht mit Eis zu bestellen,
so geht es den Deutschen in den USA.

Aber al Quaida scheint Deutschland nicht entschädigen zu wollen:
In einem Qaida-nahen Online-Magazin wird der Anschlag auf einen Deutschen in Riad am vergangenen Samstag militanten Islamisten zugeschrieben. In dem Text heißt es außerdem, Deutschland gehöre zur "internationalen Allianz gegen den Islam". Bisher wurde die Bundesrepublik nicht explizit zu den Hauptfeinden gezählt. (Spiegel-online)


Tobias antwortete am 30.05.04 (19:53):

Da möcht ich mir die Haare raufen wenn man so einen total verbrannten Schmarrn liest.

" Und so wie die Amerikaner hierzulande sich in acht nehmen müssen, sie werden gebeten , keine auffälige Kleidung zu tragen und Cola nicht mit Eis zu bestellen."

Mein Gott wo lebt der Mann. Hat dieser Mann noch Bezug zur Aussenwelt oder sitzt er nur noch im stillen Kämmerlein und grübelt über neue Grausamkeiten wie wir Deutsche angeblich die Amerikaner behandeln.

Bei uns leben US Bürger mit und unter uns --( und nicht wenige )-- wie eh und je. Sie kaufen ein sie sitzen in den Cafes sind in Uniform unterwegs wohnen nebenan sind am Plärrer anzutreffen und da kommen solche dummen Sprüche die hier in Bamberg niemand verstehen würde. Es sind deutsche Ehepaare die amerikanische Frauen und Kinder trösten deren Männer zum Krieg nach dem Irak abberufen wurden. Dieser Mann liebt angeblich Deutschland aber versucht es überall madig zu machen, wo es nur geht. In meinen Augen ist dies eine bösartige Unterstellung die hier ricardo auftischt.


bernhard antwortete am 30.05.04 (20:54):

einfach nicht ernst nehmen


Gudrun_D antwortete am 30.05.04 (22:36):

...einfach nicht ernst nehmen...

leichter gesagt,denn getan!

Wer so einen horrenden Unsinn verzapft,wohlmöglich noch selber glaubt,sollte besser schweigen!

"Die Amerikaner" müsen sich in Deutschland gar nicht "in acht nehmen"-ebenso wenig "die Deutschen in Amerika"!

Aber mancher Dummschwätzer sollte lieber - achtsamer mit seinen Worten umgehen!


werner antwortete am 30.05.04 (22:50):

Da Julchen in diesem Thread sich noch nicht gemeldet hat, vermute ich, dass man sie bereits nach Mexiko ausgewiesen hat.


Gudrun_D antwortete am 30.05.04 (23:09):

..noch so'n Dummschwätzer...

als es vor wenigen Tagen darum ging,ein Medikament aus USA zu besorgen,war Julchen sofort bereit,zu helfen.

aber,einmal Scheiterhaufen,immer Scheiterhaufen........


werner antwortete am 30.05.04 (23:32):

Na Gudrun_D falls Du mich damit meinst, dann hast Du mich aber total missverstanden. Musst Du ja wohl, kennst mich ja nicht. Der obige Beitrag war sarkastisch weil so viel Quatsch schon schwer zu vertragen ist. Also nochmal für die ganz Ernsthaften. Richtigstellung: Ich bin fest davon überzeugt, dass Julchen noch nicht nach Mexiko abgeschoben wurde. Auch halte ich Benachteiligung von Staatsbürgern deutscher Abstammung in USA ebenso wie die von US-Bürgern in Deutschland für nicht gegeben. Natürlich finden in beiden Ländern Diskussionen über die Entwicklung im Irak statt aber sonst nichts.
Gudrun_D bei manchen Dingen, die ich hier lese, kann ich einfach nicht mehr ernst bleiben. Es wäre zu traurig.


ricardo antwortete am 31.05.04 (08:36):

Tobias
All zu sicher wäre ich mir da nicht mit dem Schmarren.
Eine Zeitung berichtete darüber, weiß nicht mehr welche.
Und wenn du denkst bei der Anti-Stimmung hier im Lande wäre das so gemütlich für die Amerikaner, also ich weiß nicht.

Neulich bei einer Party kam die Rede auf die USA, ohne das den Anwesenden bekannt war dass auch ein US Bürger mit am Tisch saß, wurde munter drauf los schwadroniert über die Bushkrieger a la W..
Der Amerikaner blieb ganz still, was blieb ihm auch anderes übrig.

Das war schon peinlich.
Über den Völkermord im Sudan kein Sterbenswörtchen.
Da sind ja auch keine Amis dabei.


Gudrun_D antwortete am 31.05.04 (08:59):

Hallo,Werner

tut mir sehr leid,dass ich dich missverstanden habe!
Bin halt manchmal-aber bestimmt nur manchmal !-ziemlich dumm........


juergenschmidb antwortete am 31.05.04 (09:08):

Das mit der Verunglimpfung von US-Bürgern in Deutschland hatte ich noch nicht mitbekommen. Jede pauschale Mithaftung von Bürgern für die Taten ihrer Regierungen ist nonsens. Trotzdem irritiert mich mehr, ob jemand haftbar gemacht wird, einen Krieg nicht mitgemacht zu haben gegenüber der Mithaftung, weil man in einem Land lebt, dass einen Krieg als ultima ratio betrachtet.
Krieg ist nicht das letzte Mittel, sondern das verwerflichste.
Ich bin jedenfalls froh, in einem Land leben zu dürfen, das es sich extrem schwierig macht, an militärischen Interventionen teilzunehmen, sollte auch die Maxime für die EU werden.


Gudrun_D antwortete am 31.05.04 (09:09):

Ach,ricardo
auf welchen partys unterhältst du dich denn mit wem?????????

Also,die US-Bürger,mit denen ich in Kontakt komme,teilweise durch Studienfreunde meiner Enkel,die in USA studierten,
haben keinerlei Veranlassung,"ganz ruhig" zu bleiben!

Ich denke,"man" sollte nicht stets verallgemeinern-und wenn der anwesende US-Bürger schweigend an euern von dir erwähnten Schwadroniereien "teilnahm"
sollte die "Gesprächsrunde " sich eigentlich schämen!


ricardo antwortete am 31.05.04 (15:01):

Ach Gudrun
die Gesprächsrunde hat sich nicht geschämt, ich aber wohl, nur:
dann das Wort ergreifen ist nicht meine Sache, man läuft wie hier auch, in die offenen Messer!
Sicher ist das kein Beispiel gewesen was man beliebig verallgemeinern kann
Deines aber auch nicht.


Gudrun_D antwortete am 31.05.04 (15:26):

ach,ja,
ricardo.........

mach ich dir auch deine Sandburg kaputt;-))
so empfinde ich deinen letzten Satz!
Du hast den Sinn meiner Worte nicht verstanden,scheinbar.

Ich bin der Meinung,dass ich wissen sollte,wer anwesend ist,wenn Gespräche geführt werden.
Auch,so kann ich mich erinnern,werden Partygäste vorgestellt-denn,es wird doch eingeladen.
Es war doch nicht ein zufälliges Zusammentreffen,von dem du berichtet hast!


jo antwortete am 31.05.04 (15:45):

Konsequenz wäre bei einer Vorstellung doch:

Der Herr X ist Jude, die Frau Y Kommunistin, Herr Z Jesuit - also bitte, nur Bla Bla, sonst könnte jemand beleidigt werden.

Einem US Amerikaner hört man im übrigen an, wo er herkommt, sobald er einmal den Mund aufmacht - wie einem Sachsen!


ricardo antwortete am 31.05.04 (17:52):

Jo, das war in dem Falle anders, es war eine Deutsch-Amerikanerin, verheiratet mit einem Deutschen und an der Sprache kaum erkenntlich.
Ich halte es für einen faux pas bei einer jeden Gesellschaft, wenn eine Mehrheit nur sich selbst hört.
Dann nämlich muß die Minderheit schweigen.So ist das zur Zeit sehr häufig, auch hier im ST.

Man spricht zu oft von der schweigenden Mehrheit,
es gibt da noch wat anderes.


julchen antwortete am 01.06.04 (04:11):

@Tobias
...Bei uns leben US Bürger mit und unter uns --( und nicht wenige )-- wie eh und je. Sie kaufen ein sie sitzen in den Cafes sind in Uniform unterwegs wohnen nebenan sind am Plärrer anzutreffen....

.....hier auch, Tobias (ich meine die Deutschen :))

Sicher wird es gelegentlich passieren dass ein paar ganz
"politisch" engagierte mal Stuss reden, aber das gilt wohl
auch hier wie da.
Merkwuerdig finde ich, dass dies ausgerechnet in CA der
Fall war (Juergenschmiedb).
Schliesslich ist Kalifornien doch die Wiege der ultra-liberalen..hierzulande auch LaLa-Land genannt :)))

Werner!!!! dabei dachte ich wir verstehen uns ganz gut, bis
auf kleine technicalities..und schon willste mich nach
Mexico abschieben???? :))))

Ricardo, bis jetzt sind Amerikaner immer noch wesentlich
mehr fasziniert vom deutschen Akzent und die Deutschen
auszufragen nach allem moeglichen (trinkt man wirklich warmes Bier? Gibt es wirklich keine Eiswuerfel in Getraenken? Stimmt es dass man Pizza mit Messer und Gabel essen muss? Es gibt KEINE Kuehlanlagen in den haeusern? (welches fuer uns hier unten wirklich absonderlich ist) ....und derlei mehr)

...es wird noch eine Weile
dauern bis KZs fuer deutsche hier gebaut werden :)))


juergenschmidb antwortete am 01.06.04 (10:17):

"Merkwuerdig finde ich, dass dies ausgerechnet in CA der
Fall war (Juergenschmiedb).", so Julchen.
Ja da war auch ich überrascht, ich will ja nicht wortklauben, aber ein bisschen klingt das, als wäre es sonstwo in USA eher denkbar?

KZ's, also Konzentrationen Missliebiger, sind doch in der Menschengeschichte gar nicht so selten, was die deutschen mit deren erschlagender Masse von Grausamkeiten keineswegs entschuldigen soll.
Man sollte mit sowas nicht spassen.


julchen antwortete am 02.06.04 (07:41):

Juergenschmidb..

Nein, das klingt kein bisschen wie: es koennte anderswo in US mehr moeglich sein.

Aber ich vergebe Dir das :)

Vielleicht vergibst Du mir auch meine hart erkaempfte
Paranoia gegen die ewigen spitzen Unterstellungen
in diesem Forum - so wie Deine Obige?
Natuerlich spasst man mit KZ's nicht!


juergenschmidb antwortete am 02.06.04 (09:02):

Hallo Julchen,
ich denke, es ist nötig, dir zu antworten.
Das Thema hab ich reingestellt, weil ich wirklich Sorge habe, dass USA ähnliche Fehler ausprobieren werden, die D. unter den Nazis hinter sich hat. Deine realistischen Antworten mildern meine Befürchtungen.
Ich glaube wirklich, dass UN und EU momentan die massvolleren, wenn auch nicht machtvolleren Kräfte sind, die eine solide Weltordung schaffen könnten, selbsverständlich unter enger Einbindung der USA. Das ist ja auch der Weg, den Bush nun eher wieder akzeptiert.

Ich blicke zu 95 meiner Zeit, Wachzeit ;-), nach vorne, =Gegenwart und Zukunft, über Vergangenes weiss ich genug, vielleicht zu viel, sodass mir das andere wichtiger ist.
Ich freu mich ja, dass du so engagiert, nicht verbissen, deine Sicht der Dinge hier auch vertrittst, wie ich auch, das adelt ja die Liberalität dieses Forums.

Jürgen


ricardo antwortete am 02.06.04 (09:46):

Jürgen
<Das Thema hab ich reingestellt, weil ich wirklich Sorge habe, dass USA ähnliche Fehler ausprobieren werden, die D. unter den Nazis hinter sich hat.>

Da sollte man als Deutscher eher darauf achten, daß wir selbtst nicht noch einmal solche Fehler machen!
Beliebter sind wir in letzter Zeit mit unserer besserwisserischen Arroganz nicht gerade geworden!


juergenschmidb antwortete am 02.06.04 (12:29):

"Da sollte man als Deutscher eher darauf achten, daß wir selbtst nicht noch einmal solche Fehler machen!
Beliebter sind wir in letzter Zeit mit unserer besserwisserischen Arroganz nicht gerade geworden!"

Ich bin voll deiner Meinung, ricardo, dass wir aufpassen müssen, ich bin aber auch der Meinung, dass wir das tun, erfolgreich, das muss so bleiben.
Im übrigen sind wir in Europa eingebunden, ebenfalls erfolgreich, sodass Alleingänge nicht zu erwarten sind.
Ich habe aber nicht das Gefühl, allgemein gesprochen, dass wir uns in der Arroganz besonders hervortun im Vergleich der Völker, sondern oft gesunde, aber von Deutschland nicht erwartete Meinungen vertreten.

Wenn du das anders empfindest, würde mich interessieren, worauf du dich beziehst.


ricardo antwortete am 02.06.04 (18:18):

Das ist nicht schwierig zu beantworten.
Wir haben uns aus dem Nahostkonflikt herausgehalten, geben aber den beteiligten Staaten laufend gute Ratschläge, was sie hätten tun sollen oder was sie unterlassen sollten.
Die ehemaligen Ostblockländer werden auch zur Raison gerufen, wenn sie in der EU aus der Reihe tanzen.
Während aber Schröder mit Putin kungelt, sehen das die Polen und die Rumänen mit Mißtrauen und halten sich an einen verlässlicheren Partner.
Es gäbe noch unzählige andere Beispiele, die an unserer Akzeptanz nagen, Schröder hat mit seiner Politik eine fatale Ähnlichkeit mit Wilhelm II.


juergenschmidb antwortete am 02.06.04 (19:45):

deine unzähligen Beispiele sind doch sicher doch endlich, warum kannst du nur solche bringen, die von Deutschland ausgehen.
Ich nenne nur ein Beispiel, das Polen betrifft, auf mich auch arrogant wirkt, nämlich die Blokadehaltung gegenüber der neuen EU-Verfassung, schon als Nichtmitglied, ohne dass ich nun Polen etwa besonders herausstellen will.
Bist du deutschen Überheblichkeiten gegenüber besonders kritisch?
Wenn ja, solltest du das gegenüber allen anderen auch sein, denke ich.
Mich überzeugt deine Einstellung in Sachen nur deutscher Arroganz nicht.


ricardo antwortete am 02.06.04 (22:04):

Aber Jürgen
ich habe nichts davon gesagt, dass nur die Deutschen arrogant sind.
Nur:
man darf das eigene Land nicht ganz vergessen, wenn man Fehler aufzählt.
Auf die Dauer ist das bei unserer Vergangenheit ( Diktatur noch bis vor 15 Jahren) nicht gut, den demokratischen Musterknaben zu spielen!
Wir sind noch im Grundschul-Stadium.


juergenschmidb antwortete am 03.06.04 (09:05):

o.k. ricardo, aber in der Grundschule sind wir bei den besseren, nachdem das nur eine Metapher ist, sind wir hier sicher einig.