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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Amnesty International - Jahresbericht 2004

 12 Antwort(en).

jo begann die Diskussion am 26.05.04 (21:16) :

Dieser Bericht wurde heute - 26.5.2004 - vorgestellt. Ein kleiner Auszug:

"Bewaffnete oppositionelle Gruppen haben 2003 in insgesamt 35 Ländern schwere Menschenrechtsverletzungen wie Tötungen von Zivilisten, Folter, Geiselnahmen und Entführungen begangen. Besonders betroffen davon sind Frauen. Sie werden u. a. Opfer massenhafter Vergewaltigungen. Bei bewaffneten Konflikten wie in der Demokratischen Republik Kongo oder in der sudanesischen Region Darfur werden hunderttausendfach schwerste Menschenrechtsverletzungen begangen, von denen die Weltöffentlichkeit kaum Notiz nimmt. Im Kosovo werden nach Ende des Konflikts Frauen und Mädchen in die Prostitution gezwungen...."

Zur Beruhigung: Die Anti-Bush-Krieger des ST können für ihre Kampagne dem Bericht genügend Material für ihre Zwecke entnehmen, ein Zitieren hier erübrigt sich.

Der Jahresbericht ist zum Preis von ä 12,90 online bestellbar.

URL für Bericht und Bestellung folgt hier, es muß dort noch einmal weitergeklickt werden.

Internet-Tipp: https://www.amnesty.de/


Wolfgang antwortete am 26.05.04 (21:34):

Webtipp zum Thema...

SPIEGEL ONLINE - 26.05.2004
AMNESTY-INTERVIEW
"Foltern ohne Unrechtsbewusstsein"
Heute stellt Amnesty International den neuen Jahresbericht zur Lage der Menschenrechte vor. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE beklagt die Generalsekretaerin der deutschen Sektion, BARBARA LOCHBIHLER, die schleichende Abkehr von westlichen Grundwerten im Kampf gegen den Terrorismus.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,301511,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,301511,00.html


Karl antwortete am 26.05.04 (21:36):

Der Hinweis auf den Bericht ist sinnvoll Jo, der Seitenhieb auf die "Anti-Bush-Krieger" im ST ist der Sache jedoch nicht dienlich und hinterfragt deine Motivation für das Zitat.


BarbaraH antwortete am 26.05.04 (21:44):

Ein Zitieren erübrigt sich m.M.n. nicht:

>>Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat den Vereinigten Staaten vorgeworfen, bei ihrem Einsatz in Irak sowie im Kampf gegen den Terrorismus die Menschenrechte geopfert zu haben. Im Jahresbericht 2004 heißt es, es zeuge von doppelter Moral, wenn die USA eine Kampagne gegen den Terrorismus und für die Menschenrechte führten und zugleich die Menschenrechte im eigenen Land und in anderen Staaten mit Füßen träten.
(...)
Auch nach Ende der Kampfhandlungen seien im Irak zahlreiche Menschen wegen exzessiver Gewaltanwendung durch die US-Truppen gestorben oder wurden unter ungeklärten Umständen erschossen. Die Menschenrechtsorganisation kritisierte, wiederholt Folterungen und andere Misshandlungen durch Koalitionsstreitkräfte angeprangert zu haben. Es sei aber praktisch keiner der Vorwürfe hinreichend untersucht worden.
(...)
In dem Jahresbericht zeigt sich ai ebenfalls "ernsthaft besorgt" über die Menschenrechtslage in US-geführten Gefängnissen in Afghanistan. Die US-Armee sei verantwortlich für zahlreiche willkürliche Festnahmen. Vor allem die Haftbedingungen auf dem US-Stützpunkt Bagram nördlich von Kabul gäben Anlass zur Sorge. Dort seien etwa einhundert Menschen "außerhalb jeglichen rechtlichen Rahmens" inhaftiert. Auch seien durch US-Bombardements unschuldige Zivilisten getötet worden, allein 15 Kinder bei zwei Luftangriffen im Dezember.<<

Quelle:
Amnesty: USA opfern Menschenrechte
https://tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3307146_REF3,00.html

Internet-Tipp: https://tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3307146_REF3,00.html


radefeld antwortete am 27.05.04 (06:52):

Interessant und aufschlussreich ist der Bericht allemal- und erschreckend. Trotzdem finde ich es schon interessant, wie unterschiedlich darauf reagiert wird. So ein Bericht verleitet natürlich dazu, immer die EIGENE Einstellung und Position entsprechend zu untermauern. Und das geht so wunderbar, da braucht man nichts zu verfälschen, da lässt man eben einfach etwas weg. Je nachdem, ob man die USA, andere westliche Länder, die der dritten Welt oder gar die in der Welt herummarodierenden Banden treffen will.
Fest steht doch auch, dass nur in FUNKTIONIERENDEN Demokratien über diese Dinge öffentlich gesprochen, ja sie sogar angeprangert werden dürfen- und müssen. Das ist gut so und muss auch so bleiben.


Karl antwortete am 27.05.04 (07:25):

Amnesty International gewinnt Glaubwürdigkeit eben dadurch, dass sie kein Land aussparen.

Wenn Interpreten Schandtaten von Staaten gegeneinander aufrechnen wollen, so ist das schändlich. Wenn der Vorwurf "Ihr kümmert Euch nur um die Menschenrechtsverletzungen von Staat A, vernachlässigt aber Staat B" die Intention hat, Staat A in Schutz zu nehmen, dann ist das eine erbärmliche Strategie. Wir sollten über jeden Menschen froh sein, der Menschenrechtsverletzungen anprangert.

Auch die Bundesrepublik Deutschland wurde übrigens in dem AI-Bericht erwähnt. Ein Auszug:

"Das Landgericht Köln befand am 25. Juli sechs Polizeibeamte der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig und verhängte gegen sie Bewährungsstrafen von zwölf bis 16 Monaten. Die Anklage hatte ihnen zur Last gelegt, am 11. Mai 2002 auf der Wache der Kölner Polizeiinspektion I den 31-jährigen Stephan Neisius wiederholt mit Schlägen und Fußtritten traktiert zu haben. Der junge Mann war noch am selben Abend in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Dort hatte er 13 Tage an ein Beatmungsgerät angeschlossen verbracht, bevor er schließlich verstarb. Die Strafen gegen die Polizisten wurden weithin als milde kommentiert."

Der vollständige Bericht zu Deutschland kann hier nachgelesen werden.

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?U6FE15868


Felix antwortete am 28.05.04 (01:20):

Auch die Schweiz muss sich von A.i. mit Recht kritisieren lassen. Es geht vorallem um unkorrekte Übergriffe von Polizeibeamten Ausländern und Drogenverdächtigen gegenüber.
Allerdings darf man dabei die gewaltigen Dimensionsunterschiede zu andern Nationen nicht ausser Acht lassen!

@ Jo

was bezweckst du mit diesem Seitenhieb auf Bush-Kritiker?


jo antwortete am 28.05.04 (09:35):

Lieber Felix, ich bezwecke damit gar nichts, sondern mache nur meinem Herzen Luft über dieses ständige Agitieren als Diskussionsersatz hier. Es wäre doch eher zu fragen, was auf der Seite der Anti-Bush-Krieger mit ihren emotionalen und bis zum Erbrechen wiederholten Plattitüden und Sprechblasen bezweckt wird. Ich habe es hier schon anderer Stelle gesagt: Auf einmal sieht man sich so in einem Boot mit denjenigen, denen gegenüber man dieselbe Distanz wahren möchte wie alle anderen auch.


Felix antwortete am 28.05.04 (11:07):

Lieber Jo,

deine Formulierung " ...Anti-Bush-Krieger mit ihren emotionalen und bis zum Erbrechen wiederholten Plattitüden und Sprechblasen ..." finde ich herablassend.
Wer ein Anliegen vertritt und den Eindruck bekommt man wolle ihn aus Sturheit nicht verstehen ... muss sich wiederholen!
Beide Seiten haben das Recht sich hier mit Anstand zu artikulieren ...!


jo antwortete am 28.05.04 (13:29):

1. Ich denke, daß zumindestens eine Seite sich dieses Recht so ausgiebig nimmt, daß man manchmal den Eindruck hat, sich hier in einem Palästinenserforum zu bewegen.

2. Willst Du damit sagen, daß ich mich nicht mit Anstand artikuliere? Ironie und Sarkasmus sind doch nicht unanständig, oder?

Mit Deiner Formulierung "Beide Seiten" suggerierst Du eine Frontstellung. Ich glaube aber, daß über die Grundtatbestände kein Dissens besteht.

Was hier aber manchmal läuft, kann schon Aggressionen gegen bestimmte Diskutanten wecken. Der letzte Exzess ist die Tatsache, daß die - durchaus erbärmliche - Aktion gegen den "Kalifen von Köln" als Hetze bezeichnet wird. Was müssen wir uns hier alles noch gefallen lassen?

"Ich moechte daran erinnern, dass es keinen Grund mehr fuer die spezielle Hetzjagd gibt..." und weitere mit Anstand artikulierte (?) Nettigkeiten.

Nicht nur die Sicherheitsorgane versagen in diesem Lande, auch eine Moderation des Forums hier findet nicht statt.


werner antwortete am 28.05.04 (13:42):

jo - ich kann Deine Verbissenheit nicht verstehen. Was hast Du gegen einen sozialistischen Kalifatstaat wo wir alle beim Radfahren ein Kopftuch tragen müssen? Wie kannst Du nur so negativ sein..ts ts ts


jo antwortete am 28.05.04 (16:22):

Lieber Werner,

da habe ich ein Problem: ich fahre gar nicht Rad - zu alt, wir sind hier doch in einem Seniorentreff!


Karl antwortete am 28.05.04 (19:47):

@ Jo,

viele würden hier gern dieses Forum moderieren und dann erst einmal damit anfangen alle diejenigen rauszuschmeißen, deren Meinungen sie nicht tolerieren wollen.
Die Meinungen im Seniorentreff sind vielfältig. Deshalb geht es oft ja auch so heftig zu. Es ist im übrigen unzulässig, wenn eine Person im ST "X" sagt, zu behaupten der Seniorentreff sage "X". Ich zitiere aus der "Info für Leser":

"Die im Forum geäußerten Meinungen sind die der Diskutanten und nicht die des Seniorentreffs."

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/cgi/leser.html