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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Eine Stimme aus Bagdad

 49 Antwort(en).

ricardo begann die Diskussion am 19.05.04 (22:51) :

Überrascht hat mich ein Artikel aus der TAZ und ich möchte den Inhalt hier zur Diskussion stellen.

"Die arabischen Publizisten sind Heuchler"
Iraks Minister für Menschenrechte kritisiert, dass mehr über die Vergehen der US-Soldaten als über die Verbrechen Husseins berichtet wird

BAGDAD taz Mit Entsetzen hat man in Bagdad auf den Versuch der Mörder des US-Amerikaners Nicholas Berg reagiert, die Tat als Racheakt für die Missstände im Gefängnis Abu Ghraib hinzustellen. "Bestien sind das", sagt der Menschenrechtler Ahmed al-Bayati. Nichts als Abscheu empfinde er bei den Bildern von der Enthauptung des Amerikaners.

Der Minister für Menschenrechte, Bakhtyar Amin meint:
"So schlimm die Rechtsverstöße der Amerikaner sind, wir dürfen nicht vergessen, dass unser Land auf einem Gräberfeld gebaut ist." Mindestens 300.000 Menschen wurden in Massengräbern verscharrt. Dass darüber bis heute viel zu wenig gesprochen werde, sei die eigentliche Tragödie des Zweistromlands: "Aber die Opfer haben ein langes Gedächtnis."

Es ist diese Erinnerung, die viele Opfer der Despotie davon abhält, in den Chor der Kritiker Amerikas einzustimmen. Auch von den Verbrechen der Diktatur gibt es Bilder, aber diese sind im Westen kaum bekannt. Eines davon hängt am Eingang des Vereins der ehemaligen politischen Gefangenen. Es zeigt einen Häftling, der gehenkt wird. Im Hintergrund steht ein Aufpasser, einen Arm in die Hüfte gestemmt, im Gesicht ein Ausdruck von Zufriedenheit.

An die arabischen Herrscher hat Amin dann noch einen besonderen Rat parat. Sie sollten sich ein Beispiel an George W. Bush nehmen und sich für die von ihnen begangenen Verbrechen entschuldigen. "Washington führt uns gerade vor, wie eine Demokratie gegen Rechtsverstöße vorgeht", sagt Amin. "Davon können wir, aber auch die arabischen Herrscher einiges lernen."

https://www.taz.de/pt/2004/05/17/a0165.nf/text


BarbaraH antwortete am 19.05.04 (23:34):

Na ja, ricardo, wenn der Herr Amin eine Entschuldigung für Verbrechen als vorbildlich empfindet, ist das in meinen Augen auch heuchlerisch.

Zitat aus dem von Dir genannten Artikel:

>>An die arabischen Herrscher hat Amin dann noch einen besonderen Rat parat. Sie sollten sich ein Beispiel an George W. Bush nehmen und sich für die von ihnen begangenen Verbrechen entschuldigen. "Washington führt uns gerade vor, wie eine Demokratie gegen Rechtsverstöße vorgeht", sagt Amin. "Davon können wir, aber auch die arabischen Herrscher einiges lernen."<<

Würde Saddam sich für seine Verbrechen entschuldigen, hielte der Herr Amin das für beispielhaft?

Verbrecher gehören vor ein Gericht und nicht vor eine Pressekonferenz....


BarbaraH antwortete am 20.05.04 (00:07):

Noch eine Stimme, die auf Heuchelei von arabischen Herrschern hinweist, gleichzeitig von Bush mehr als Entschuldigungen verlangt:

>>Er (der arabisch-amerikanische Politologe Fouad Ajami) weist auf die Heuchelei der arabischen Herrscher hin, die sich vor Empörung über die amerikanischen Untaten in irakischen Gefängnissen kaum fassen können, während des jahrzehntelangen Terrors unter Saddam Hussein aber stets weg gesehen haben. Man könnte hinzufügen: von ihren eigenen Untaten sprechen sie am wenigsten gern.

Bushs Entschuldigungen, kritisiert Ajami, zielten verständnis- und hilfeheischend auf die Ohren der arabischen Diktaturen und Halb-Diktaturen – notwendig aber wäre gewesen, sich, statt an einen jordanischen Fernsehsender, direkt an die irakische Bevölkerung zu wenden – denn ihr schuldet Bush mehr als einstudierte Zerknirschung. Er schuldet ihr rest- und schonungslose Aufklärung und handfeste, kontrollierbare Garantien, dass ähnliche Zustände wie in Abu Ghraib in Zukunft ausgeschlossen sind.<<

ZEIT.de
Nach dem Entsetzen
Von Richard Herzinger
https://www.zeit.de/2004/21/herzinger_irak

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2004/21/herzinger_irak


Felix antwortete am 20.05.04 (01:36):

Auch Ricardo findet nach intensiver Suche ... ein Süppchen nach seinem Geschmack .... Wohl bekomm's ihm!


ricardo antwortete am 20.05.04 (06:13):

Na Felix
Dir schmeckt dieses Süppchen wohl garnicht?
Der Koch ist nicht suspekt genug und so kann man garnix gegen sagen.
Nicht auszudenken, ich selber hätte sowas geschrieben!
Barbara
Dankefür den Hinweis auf Herzinger, er versucht bei aller Empörung über die Vorfälle in den Gefämgnissen Contenance zu bewahren..


Karl antwortete am 20.05.04 (06:39):

"Iraks Minister für Menschenrechte"?? Wir sollten nicht vergessen, dass der bei Bekanntwerden der Greuel im Amt befindliche zurückgetreten ist. Jetzt ist es den Amis offenbar gelungen, eine loyale neue Stimme zu kaufen.


mart antwortete am 20.05.04 (06:51):

Also so suchen muß man nicht.


Letzten Sonntag war im ORF 2 in der Diskussionssendung "Offen gesagt" unter der Leitung von Barazon ein Iraker, dessen Vater und Familienmitglieder unter Saddam gefoltert wurden und der die erschreckenden Zahlen der unter Saddam umgekommenen Menschen wiederholte.

Er meinte, ihm sei vollkommen wurscht unter welchen (angeblichen oder wirklichen) Gründen die Amerikaner im Irak einmaschiert sind; die jetzigen Opfer in Irak seien ein Kleks gegenüber denjenigen Zahlen, die in dieser Zeit unter Saddam umgekommen wären.

Aber man darf Opfer ja nicht aufrechnen und den Belzebub nicht mit dem Teufel austreiben, ich weiß es ja;
nur dieser Iraker vertritt eine andere Meinung und ich denke, sie hat auch eine gewisse Berechtigung.
Aber vielleicht ist er auch ein "Säufer" und von den Amis bezahlt:-(

Übrigens erwarte ich auch einen Aufschrei über die Folteropfer und Todesurteile in anderen Länder, eine weltweite öffentliche Empörung über diese Praktiken (soweit sie überhaupt in die Medien kommen)und die Forderungen an die betreffenden Regierungen daraus die Konsequenzen zu ziehen.

Ich würde auch erwarten, daß die vielen vergessenen Kriege und die Genozids, die im Augenblick! vor der Weltöffentlichkeit ablaufen, die Folterungen, die in so vielen Gefängnissen ablaufen, wenigstens mehr als nur kleine Notizen wert sind und genauso einen sehr! mutigen Journalismus erfordern würden.

Übrigens gibt es mehr Stimmen, die sich ähnlich äußern wie im Anfangsstatement- aber es ist richtig, eine Berechtigung für die US Folterungen sind sie nicht, aber doch ein Aspekt, der nicht ganz übersehen werden sollte.

Außerdem würde ich mir in denjenigen Ländern, wo ähnliches und ärgeres geschieht, ebenso eine öffentliche Diskussion und ähnliche Selbstreinigungskräfte wie in den USA wünschen.


mart antwortete am 20.05.04 (06:56):

Karl,

Wie schnell wird jemand ein bezahlter "Mitläufer", wenn er eine differenzierter Meinung vertritt als die, die er nach Ansicht anderer vertreten sollte.

"Der Minister für Menschenrechte, Bakhtyar Amin, ist keiner, der schnell aus der Haut fährt. Mehr als 20 Jahre hat er sich für die Verwirklichung von Menschenrechten in seinem Land stark gemacht. Dass er aber erst aus den Medien über das Ausmaß der Missstände in Abu Ghraib erfuhr, hat ihn empört. "Die Amerikaner müssen uns endlich an der Kontrolle des Sicherheitsressorts beteiligen", sagt Amin. Seit Anfang Mai ist der 45-Jährige Minister für Menschenrechte. Aus Frust über die Informationspolitik der Amerikaner und wegen der Belagerung von Falludscha ist sein Vorgänger im April zurückgetreten.

"Wie viele Iraker fordert Amin eine unabhängige Untersuchung der Vorgänge in Abu Ghraib und eine schnelle Bestrafung der Täter.

"Mindestens so sehr treibt Amin indes der Ärger über die Haltung der arabischen Politiker und Publizisten um, die heute lautstark die Amerikaner kritisieren.

"HEUCHLEREI wirft er ihnen vor. "Alle haben sie geschwiegen, als das Saddam-Regime tausende von Häftlingen hinrichtete", sagt er und ist wieder ganz Stimme der Opfer der Diktatur.

"Kein einziger arabischer Sender sei damals bereit gewesen, ein Interview mit ihm auszustrahlen."


Karl antwortete am 20.05.04 (07:56):

Danke Mart für die informative Antwort zu Bakhtyar Amin. Er wird daran gemessen werden, was er jetzt tut, um die noch immer mit Füßen getretenen Menschenrechte im Irak durchzusetzen.
Dass die Absetzung von Saddam nicht das eigentliche Ziel der Invasion der USA war, bestenfalls ein aus kosmetischen Gründen willkommenes Nebenprodukt, dürfte auch Dir klar sein. Es gibt jedenfalls immer weniger Erwachsene, die an solche Märchen glauben.
Das Einfordern der Menschenrechte überall ist notwendig, auch in den arabischen Staaten. Ich habe hier aber bereits mehrfach geschrieben, warum dieses Argument untauglich ist, Kritik an den USA abzuwürgen. Der moralische Anspruch der USA war ein anderer. In realiter jetzt mit den arabischen Diktaturen verglichen zu werden, was das Niveau der Menschenrechte angeht, ist eine katastrophale Niederlage. Die USA haben durch die Cowboy-Politik ihres dümmlich-kriegerischen Feldherrn-Präsidenten jedes Ansehen in der Welt verspielt und dem Westen insgesamt enorm geschadet. Seien wir dankbar, dass wir nicht von einer Frau Merkel mit in diesen Schlamassel hineingeführt worden sind.


Tobias antwortete am 20.05.04 (10:06):

Unseren Mitschreiber ricardo hat noch nie geschrieben er wäre für den Krieg im Irak, sucht aber überall Strohhalme um diesen Krieg zu rechtfertigen. Er ist auch immer noch der Meinung, wir die Deutschen, müssten schon aus Dankbarkeit die Politik des Herrn Bush unterstützen, denkt aber nicht daran, dass es auch eine andere Hälfte in den USA gibt die nicht die Politik ihres Präsidenten unterstützt. Dieser andern Hälfte erweist die Mehrheit der Deutschen ihre Dankbarkeit, auch wenn dies hier im Forum von mehreren als undankbar und antiamerikanisch hingestellt wird.


BarbaraH antwortete am 20.05.04 (10:21):

>>Barbara
Dankefür den Hinweis auf Herzinger, er versucht bei aller Empörung über die Vorfälle in den Gefämgnissen Contenance zu bewahren..<< (ricardo)

Nein, ricardo, Herzinger versucht nicht, Contenance zu bewahren sondern fordert von Bush "rest- und schonungslose Aufklärung und handfeste, kontrollierbare Garantien, dass ähnliche Zustände wie in Abu Ghraib in Zukunft ausgeschlossen sind."

Ich sehe da einen erheblichen Unterschied.
Du etwa nicht?


ricardo antwortete am 20.05.04 (10:59):

Tobias
Ich hin allerdings der Meinung, daß man Sympathie und Antipathie nicht in der Weise teilen kann wie du das meinst. (Die guten Amis sind die Bush-Gegner und die schlechten seine Anhänger).
Ich will hier niemenden überzeugen von meiner Auffassung, aber es ist doch nicht verboten, eine andere Meinung zu vertreten als Deine.
Das wäre Meinungsdiktatur und das wollen wir doch beide nicht.

Daß ich die falsche habe, wurde hier xmal gesagt.
Aber auch die ist erlaubt!


HariS antwortete am 20.05.04 (12:14):

Wer am letzten Sonntag das Interview von Condoleeza Rice mit Sabine Christiansen (eine Life-Beteiligung war wohl offensichtlich nicht erwünscht) gesehen hat, der muss sich tief enttäuscht fühlen. "Condi" (ihr Spitzname in Washington) hat in allen Punkten nur die bekannten Standpunkte gebetsmühlenhaft wiederholt, wie sie schon vorher durch Bush, Rumsfeld, Wolfowitz und sie selbst vor dem Senatsausschuss geäußert wurden.

Ganz schlimm war der Umstand, dass Mrs. Rice die "demokratische Aufklärung" der Vorgänge (ein Grossteil läuft intern durch das Verteidigungsministerium und die US-Army) für viel wichtiger als die Vorkommnisse in den Gefängnissen und Lagern hielt.

Keine Rede von der Einsetzung eines unabhängigen Untersuchungsausschusses (im Fall Bill Clinton in einem weniger wichtigen Fall mit Mr. Starr sofort und intensiv realisiert) und Durchleuchtung der Befehlskette bis zum Pentagon,

keine Rede auch von vielen weiteren solcher Lager (in Bagdad auf dem Flughafen, in der Basis Diego Garcia im Inischen Ozean etc.), die weltweit existieren und wo im komplett rechtsfreien Raum Terrorismusverdächtigte mit legalen und illegalen Mitteln durch Armeeangehörige und private Ermittler von Sicherheitsdiensten (Ableger der Ölindustrie) verhört werden.

Aus US-Veröffentlichungen geht dabei u.a. eindeutig hervor, dass aufgrund der islamischen Einstellung zur Sexualität dieser Punkt am empfindlichen Nerv der arabischen Gefangenen rührt und daher besonders geeignet ist, deren Zunge zu lockern. Dies war der CIA und auch Rumsfeld durch entsprechende Analysen bekannt geworden.

Rumsfeld hat im Vorfeld persönlich dafür gesorgt, dass der CIA die Verantwortung für solche Verhöre entzogen wird und diese auf ein spezielles Untersuchungskomittee delegiert werden, weil er sich von der CIA behindert fühlte, weil diese in zwei Fällen zur standrechtlichen Exekution (via remote gesteuerter bewaffneter Predator-Drohne) von Verdächtigten nein gesagt hatte.

Unter diesen Umständen fällt es nur sehr schwer Rumsfeld und Rice zu glauben, sie hätten von alledem nichts gewusst und das seien auch nur ganz wenige Ausnahmen (7 Armeeangehörige) gewesen.


ricardo antwortete am 20.05.04 (13:57):

Frau Rice wurde von Frau Christiansen heftig angegriffen, obwohl sie als Moderatorin den Auftrag hat, nicht Partei zu ergreifen.
Die Amerikanerin hat ruhig und sachlich geantwortet.Sie erhielt auch Beifall vom Publikum.
Welche Art von Verfahren es geben wird ist allein Sache der amerikanischen Regierung.
Ihre Anwesenheit wäre nicht möglich gewesen,
Frau Rice hätte bei der zur Zeit herrschenden Stimmung im Lande keine Aussicht auf Fairness gehabt.


Cohn Bendit in seiner Art, stets darauf bedacht andere zu unterbrechen und sich selbst reden zu hören.In dieser Hinsicht wird er nur von seiner Kollegin Claudia Roth übertroffen.


Tessy antwortete am 20.05.04 (14:26):

Von S.Christiansen kamen keine Angriffe!
Sie hat lediglich Fragen gestellt und das ist ihre Aufgabe.

Oder hätte sie die Platte die Rice ablaufen ließ nicht unterbrechen dürfen?


Karl antwortete am 20.05.04 (14:29):

"Welche Art von Verfahren es geben wird ist allein Sache der amerikanischen Regierung."

Das ist nicht richtig. Wenn der internationale Gerichtshof zu der Auffassung gelangt, dass Kriegsverbrechen in einem Staat nicht richtig verfolgt werden, dann kann er das Verfahren an sich ziehen. In diesem Fall drohen die USA allerdings mit dem Überfall auf die Niederlande.


Tobias antwortete am 20.05.04 (15:15):

Nein ricardo ich hoffe es werden immer weniger die in den USA die Bushlinie vertreten und dann passt die Allianz USA -Deutschland wieder auch wenn es dir nicht gefallen sollte.

@ Tessy, ist Frau Rice überhaupt auf eine Frage von Frau Christiansen eingegangen ? Leider kam da nichts.

@ Karl, bei dem Sturm auf die Niederlande könnte bestimmt, aus reiner Nibelungentreue, auch ein Deutscher dabei sein.

Ab morgen einige Tage ins Gebirge um eine Schlacht zu schlagen ( Schneeballschlacht mit Bekannten )


Titus antwortete am 20.05.04 (18:25):

ricardo,

Deine Meinung bezüglich Bush teile ich nicht, aber Du hast das Recht diese Meinung zu vertreten. Wirst Du deswegen beschimpft - das mußt Du ertragen.

Aber, ein ganz anderer Gedanke:
Mir fällt auf, daß Bush offensichtlich noch immer einen großen Teil der Bevölkerung auf seiner Seite hat. Der Druck und die teilweise unqualifizierte Hetze der Weltöffenlichkeit gegen die USA (nicht hier im ST, da wird schon differenziert, meine ich) könnte doch auch bewirken, daß sich die Amerikaner nun mit Bush solidarisieren, aus Trotz frei nach dem Motto "wenn schon alle gegen uns sind - nun erst recht für Bush stimmen".

Merkwürdig ist doch, daß man aus dem Lager der Demokraten, besonders von Kerry, praktisch nichts hört.

Irre ich mich da mit meinem Gedanken völlig?


Karl antwortete am 20.05.04 (19:04):

@ Titus,


wer hat hier Ricardo beschimpft? Ich habe ihm widersprochen. Das ist nicht dasselbe - oder irre ich mich?


BarbaraH antwortete am 20.05.04 (19:31):

Von einer unqualifizierten Hetze der Weltöffentlichkeit gegen die USA habe ich bisher nichts bemerkt.

Die Weltöffentlichkeit hat ihre Stimme lautstark gegen den Beginn des Irak-Krieges erhoben. Zu Millionen wurde weltweit gegen den Krieg, nicht gegen die USA, demonstriert. Peace oder Pace war das Schlagwort. Hätten die Bush-Krieger nur auf die Weltöffentlichkeit gehört....

Nun werden die Verantwortlichen für Folter und Mord an den Pranger gestellt. Die von Amerikanern (!) gemachten Fotos gehen um die Welt. Auch dabei findet keine Hetze gegen DIE Amerikaner statt. Es wird die Bestrafung der Täter, die Nennung sämtlicher Verantwortlicher und Konsequenzen zur Vermeidung weiterer Greueltaten gefordert. Die stärksten Forderungen kommen aus den USA.

Wo also siehst Du eine unqualifizierte Hetze der Weltöffentlichkeit gegen die USA, Titus?


Tobias antwortete am 20.05.04 (20:33):

Eine Frage an ricardo.
Was hast du davon diesen Artikel wortgleich in mehreren Foren zu setzen.
Bist du an einer Institution beteiligt oder angestellt die Propaganda für eine gewisse Seite betreibt oder schreibst du gar im Auftrag?
Dies fällt SchreibernInnen in anderen Foren auf und darauf beziehe ich mich.


Titus antwortete am 20.05.04 (20:37):

Karl,

ich habe Dich nicht gemeint, ich hätte schreiben sollen "für den Fall, daß Du...". Also habe ich etwas unverständlich gekürzt.


BarbaraH,

Du hast das Wort "teilweise" übersehen. Immerhin schreibt "teilweise" die arabische Presse bezw. werden Stimmen laut aus dem Irak, daß die "US einen Krieg gegen den Islam führen" - und es wird eben nicht differenziert zwischen Bush und der Mehrheit der Amerikaner. (Nun frage aber bitte nicht welche arabischen Zeitungen oder welche westlichen Zeitungen und wer von den Irakis das sagte..........)

Auf meine Frage - darauf zielte meine Vorrede ab - bist Du nicht eingegangen - könnte die Gefahr der Solidarisierung mit Bush bestehen? Wo bleibt Kerry mit Stellungnahmen?


BarbaraH antwortete am 20.05.04 (22:06):

>>Nun frage aber bitte nicht welche arabischen Zeitungen oder welche westlichen Zeitungen und wer von den Irakis das sagte.........<< (Titus)

Danach möchte ich Dich schon fragen.

Die Gefahr einer neuen Solidarisierung der amerikanischen Bevölkerung mit Bush aufgrund einer bisher von mir nicht wahrgenommenen Hetze der Weltbevölkerung sehe ich nicht. Nach dem 11.09. standen die Amerikaner unter Schock. Sie ließen sich von Bush und seiner Clique überrumpeln. Allmählich wachen sie auf und nehmen den Schlamassel wahr, in den diese Verbrecherbande sie gestürzt hat. Ein zweites Mal werden sie diese Öl- und Rüstungslobbyisten nicht unterstützen.


Titus antwortete am 20.05.04 (23:02):

BarbaraH,

ich sprach von der Weltöffenlichkeit und nicht von der Weltbevölkerung. Die Bevölkerung hat keine Stimme, die gibt sie bekanntlich bei Wahlen ab. (ich nicht mehr...)

Und welches Land ist nicht von arabischen Öllieferungen abhängig? Also stimmt man in den Chor mit ein. Ich kann doch nicht alle Zeitungen lesen oder mir dauernd Notizen am Fernseher machen über entsprechende Berichte......

Es bleibt Dir doch unbenommen anders über meinen geäußerten Gedanken zu urteilen, aber ist nicht Bush immer noch angesehener, als es aufgrund gerade der letzten Ereignisse zu erwaten war?


ricardo antwortete am 20.05.04 (23:07):

Tobias;
Ich nehme insgesamt an zwei Foren teil, in beiden habe ich den Auszug aus der TAZ in einem Abschnitt eingesetzt.Ist das verboten?
Darf man nur an einem Forum teilnehmen?
Hari hat das verbreitet und stark übertrieben..
ok?


BarbaraH antwortete am 20.05.04 (23:29):

Ich weiß nicht, Titus, wo Bush noch Ansehen entgegengebracht wird. Meine Wahrnehmung ist eine andere.

Bei unseren Nachbarn in Frankreich vollzieht sich gerade eine Wende der Intellektuellen um 180°. Warf man Chirac noch vor einem Jahr vor, sein Land in den moralischen und politischen Ruin zu führen, hört man heute ganz andere Töne:

>>In seiner (Pascal Bruckner, Philosoph) Polemik Irak, l’effroyable gâchis (Irak, der grauenhafte Schlamassel), vergangene Woche im konservativen Figaro erschienen, sieht er nicht mehr die moralische Glaubwürdigkeit Frankreichs, sondern die der USA ruiniert. Alle, die die militärische Intervention unterstützt hätten, müssten erkennen, dass die proklamierten Ziele verfehlt seien. „Mit den Folterbildern ist eine historisch einzigartige Chance für diese Region vergeudet worden. Die Niederlage übersteigt selbst die kühnste Schadenfreude unter Amerikas Gegnern.“
(...)
Glucksmann (Philosoph) und die anderen Bellizisten hüllen sich bislang in Schweigen. Dafür kündigte am Wochenende der zweifelsfrei proamerikanische Le Monde-Herausgeber Jean-Marie Colombani krachend jene Solidarität auf, die er seit dem 12. September 2001 mit der berühmten Schlagzeile Nous sommes tous Américains („Wir sind alle Amerikaner“) verkündet hatte. Nicht nur wegen der Folterbilder, sondern wegen der weltweiten Terror-Spirale und der Unbelehrbarkeit der Amerikaner werde er bis zur Abwahl der gegenwärtigen US-Regierung seinen Wahlspruch revidieren: Nous sommes tous non-Américains.<<

Nach Ansehen gegenüber Bush klingt das nicht....

DIE ZEIT 22/2004
„Irak – der grauenhafte Schlamassel“

Widerstand und Folterbilder lassen die amerikafreundlichen unter Frankreichs Intellektuellen ihre Haltung zum Krieg überdenken
Von Michael Mönninger
https://www.zeit.de/2004/22/Irak_Frankreich

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2004/22/Irak_Frankreich


Titus antwortete am 20.05.04 (23:52):

BarbaraH

unsere Meinungen oder die anderer Menschen außerhalb der USA sind nicht relevant, denn wir/sie sind keine Wähler.

Wie denken aber die Amerikaner? Und wenn da Bush angeblich immernoch rund 44% Zustimmung findet (ich sage angeblich, laut Nachrichten in den ca.letzten 8 Tagen), dann meine ich, ist das doch irgendwie nicht logisch, denke ich.

Ich würde mich hier furchtbar gerne irren...


BarbaraH antwortete am 21.05.04 (00:21):

Die Amerikaner haben bis November Zeit. Wie ich bereits sagte, standen sie nach dem 11.09. unter Schock, hörten von der Achse des Bösen, von den Irakern, die sie mit Massenvernichtungswaffen bedrohten. Lt. damaligen Umfragen befand sich ein Großteil der Bevölkerung in dem Glauben, der Irak grenze an die USA....

Inzwischen lässt die Schockwirkung nach. Journalisten stellen Fragen, haken nach, klären über Hintergründe auf.

Ich bin zuversichtlich, dass diese Bande, die ihre eigenen Gesetze und das Völkerrecht mit Füßen getreten hat, die die UNO ignoriert hat und die ganze Welt gegen sich aufgebracht hat, im November die Quittung von den Wählern bekommen wird.


ricardo antwortete am 21.05.04 (14:32):

Zum Thema
Zehn Iraker, denen unter der Saddam-Ära die rechte Hand abgeschnitten wurde, bekommen in den USA Behandlung samt Anpassung von Spezial-Prothesen.
Dies wird hier nicht vermerkt, im Irak offenbar aber doch, und die Betroffenen selbst wissen besser zu unterscheiden.


schorsch antwortete am 21.05.04 (18:14):

....und die, denen wegen Amerikas Bombardierungen eine Hand und ein Bein abgetrennt wurde, bekommen die gleiche Behandlung? Oder behandelt man nur jene, mit denen es sich Propoganda auf die eigenen Mühlen leiten lässt?


ricardo antwortete am 21.05.04 (18:26):

Soviel mir bekannt, funktionieren die Krankenhäuser im Irak wieder und wenn nicht durch die Mordtaten der Terroristen überlastet, tun sie ihre Arbeit.
in zahlreichen Fällen haben die Saddamisten die Frauen und Kinder als Schutzschilde verwendet.

Schorsch, die Iraker selbst sind nicht so hasserfüllt und erbarmungslos gegen die USA eingestellt, wie das hier die Regel ist.Daher dieser Thread.
ich habe mich darüber gefreut, und das ist ja nicht verboten
oder etwa doch?


Karl antwortete am 21.05.04 (20:03):

Ich fürchte, dass die Amerikaner mehr für die Überlastung der Krankenhäuser tun als die sogenannten "Saddamisten". Gibt es die überhaupt noch? Oder diffamierst Du damit nur den irakischen Widerstand? Würdest Du Dich nicht wehren, wenn deine Verwandtschaft von den Amerikaner gequält und gedemütigt worden wäre? Würdest Du ihre Füße küssen?


pilli antwortete am 21.05.04 (21:03):

nach mitteilungen der ARD/Tagesschau wurden die krankenhäuser sicherlich auch für diese menschen zur rettung:

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"US-Soldaten misshandeln Journalisten im Irak

Die Hände gefesselt, nackt, eine Tüte über dem Kopf - die dokumentierten und erst jüngst bekannt gewordenen Misshandlungen irakischer Häftlinge durch US-Soldaten riefen internationales Entsetzen hervor. Nun mehren sich Berichte, dass nicht nur die Abu-Ghraib-Häftlinge in Bagdad Demütigungen ertragen mussten. Auch Journalisten seien davon betroffen.

Von Karin Leukefeld

Zwei Monate hat der irakische Al-Dschasira-Kameramann Suhaib Badreddin Baz in US-Haft im Irak verbracht. Nächte lang wurde er verhört und gedemütigt. Der US-Verhörspezialist, der den 24-Jährigen am Abend der Festnahme in seiner Zelle aufsuchte, war eindeutig: „Vielleicht gibt es Leute, die die Medien respektieren", sagte er zu Baz. „Ich respektiere niemanden."

Baz ist kein Einzelfall. Nach Angaben des internationalen Komitees zum Schutz von Journalisten (CDJ) erhob bereits im November 2003 der Al-Dschasira-Kameramann Hassan Saleh Foltervorwürfe gegen das US-Militär. Er sei im Abu-Ghraib-Gefängnis in Bagdad zu einem Elf-Stunden-Verhör gezwungen worden, stehend, das Gesicht verhüllt, die Hände gebunden und nackt. Der Organisation "Reporter ohne Grenzen" (RoG) zufolge wurden im Januar dieses Jahres drei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters verhaftet, als sie den Absturz eines US-Helikopters nahe Falludscha filmten. Später wurden sie laut RoG von US-Soldaten geschlagen und sexuell erniedrigt.

Obwohl Reuters das US-Verteidigungsministerium wiederholt aufgefordert hat, die Vorfälle aufzuklären, liegen bis heute keine seriösen Untersuchungen dazu vor. In einem Brief an Pentagon-Chef Donald Rumsfeld fordert die Journalisten-Organisation vom US-Verteidigungsminister, "die schwerwiegenden Vorwürfe nun ernsthaft und gründlich untersuchen zu lassen sowie die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen“.

Baz ist kein Einzelfall. Nach Angaben des internationalen Komitees zum Schutz von Journalisten (CDJ) erhob bereits im November 2003 der Al-Dschasira-Kameramann Hassan Saleh Foltervorwürfe gegen das US-Militär. Er sei im Abu-Ghraib-Gefängnis in Bagdad zu einem Elf-Stunden-Verhör gezwungen worden, stehend, das Gesicht verhüllt, die Hände gebunden und nackt. Der Organisation "Reporter ohne Grenzen" (RoG) zufolge wurden im Januar dieses Jahres drei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters verhaftet, als sie den Absturz eines US-Helikopters nahe Falludscha filmten. Später wurden sie laut RoG von US-Soldaten geschlagen und sexuell erniedrigt."

auszugsweise zitiert aus u.a. link

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Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?J26352D58


ricardo antwortete am 21.05.04 (22:07):

Ich hatte nicht die Absicht, mit meinem ober eingefügten Artikel zu immer mehr Gegenerklärungen anzustacheln.
Laßt uns abwarten und hoffen, daß die Stimme von Bagdad recht behält.
Oder was hofft Ihr?


Wolfgang antwortete am 22.05.04 (01:38):

Ich hoffe, Ricardo, dass, was das Thema Morden und Totschlagen und Foltern und das Reinwaschen dieser schrecklichen von amerikanischen und britischen SoeldnerInnen begangenen Taten betrifft, Du endlich den Mund haelst.


ricardo antwortete am 22.05.04 (06:27):

"hältst" bitte, das hat nichts mit dem Hals zu tun!

Geh mal nach Bagdad und informiere dich,
statt immer nur in die Zeitung zu schauen!


Gudrun_D antwortete am 22.05.04 (08:47):

ricardo

wer wie du und auch ich selber Tippfehler macht,sollte nicht schulmeisterlich unterwegs sein!

Vor Tippfehlern ist niemand gefeit-
seine Gedanken allerdings sollte man gründlich überdenken,bevor sie getippt werden


Wolfgang antwortete am 22.05.04 (09:00):

Was Du schreibst, Ricardo, ist ziemlich peinlich... In Bagdad, wie im ganzen Irak, wird gekaempft. Um mitzukriegen, was dort passiert, sind wir auf die Berichte JournalistInnen serioeser Medien angewiesen (z. B. auf die von Aljazeera, s. Link). Ohne sie haetten wir nur die Luegen der BUSH-Krieger. Genau die aber versuchst Du uns unterzujubeln. Du verschaffst Dir die natuerlich auch aus diversen Zeitungen (vgl. den taz-Artikel Deines Eroeffnungsbeitrags).

Uebrigens: Der irakische 'Minister fuer Menschenrechte' ist ein Statthalter der BUSH-Krieger und wurde von denen eingesetzt. Dass der das Morden und Totschlagen und Foltern und Rauben der amerikanischen SoeldnerInnen kleinreden will, ist klar. Das ist sein Job. Trickreich versucht er, genau so, wie Du es auch tust, SADDAM's Verbrechen zu instrumentalisieren. Mit diesem Trick werden die eigenen Verbrechen als notwendig hingestellt und sollen so gerechtfertigt werden.

Internet-Tipp: https://english.aljazeera.net/


ricardo antwortete am 22.05.04 (11:14):

Tja Wolfgang, ich habe eben meine Vorlieben und du die Deinigen.Das sind gelinde gesagt zwei paar Stiefel :-)))))


BarbaraH antwortete am 22.05.04 (12:11):

>>Trickreich versucht er, genau so, wie Du es auch tust, SADDAM's Verbrechen zu instrumentalisieren. Mit diesem Trick werden die eigenen Verbrechen als notwendig hingestellt und sollen so gerechtfertigt werden.<< (Wolfgang)

Antwort von ricardo:
>>Tja Wolfgang, ich habe eben meine Vorlieben und du die Deinigen.<<

Da dreht sich mir doch glatt der Magen um....
Weißt Du überhaupt, was Du da schreibst, ricardo?


ricardo antwortete am 22.05.04 (13:37):

Meine Antwort, und das ist logisch bezog sich auf die Quellen von W., nicht auf einen Satz von ihm, da werde ich mich hüten.

Meine Informationsquellen, da gehe ich jede Wette ein, sind andere als die von Wolfgang.
Gottlob gibts eine freie Presse, inzwischen auch im Irak.

Es ist immer eine Sache der Fairness, nicht gleich die eigene Voreingenommenheit urteilen zu lassen.
Dann bleibt auch der Magen gelassener.....


Tessy antwortete am 22.05.04 (14:13):

Es geht um die Quellen?
Und ich dachte es geht um Menschlichkeit, Menschenwürde, Menschenrechte.

Die abgestumpften, satten Beiträge eines ricardo werde ich nicht mehr lesen!


schorsch antwortete am 22.05.04 (14:59):

@ BarbaraH: "...Weißt Du überhaupt, was Du da schreibst, ricardo?..."

Natürlich Barbara: er redet von seinen Vorlieben.....


ricardo antwortete am 22.05.04 (16:40):

tessy
allerdings geht es auch um die Herkunft der Meldungen. Wir alle sind auf die Verlässlichkeit von Medien angewiesen.Du auch.
Daß es unter den Medien verschiedne Meinungen gibt finde ich gut und ich wähle die meinigen aus.
Du nicht?

Bashing is in!


Wolfgang antwortete am 22.05.04 (18:10):

Hast Du diese Berichte auch gelesen, Ricardo ? - Aus der aktuellen taz sind die (s. Link), also aus der Zeitung, aus der Du selbst in diesem Thema zu Deinem Interesse zitiert hast:

taz - 22.05.2004
USA vertrauen Folterstaaten
Im Krieg gegen den Terror transportiert US-Geheimdienst Verdaechtige heimlich in Nahostlaender. Dort laesst er sie foltern. CIA nutzt dazu angemietete Flugzeuge und geheime Gefaengnisse
Von BERND PICKERT
https://www.taz.de/pt/2004/05/22/a0147.nf/text

taz - 22.05.2004
Charterflug zum Foltercenter
Zwei Asylsuchende werden in Schweden gekidnappt und ins Gefaengnis nach Kairo gebracht. "Eine missglueckte Aktion" - bedauert die Regierung
Von REINHARD WOLFF
https://www.taz.de/pt/2004/05/22/a0220.nf/text

taz - 22.05.2004
"ö schick ihn nach Aegypten"
Die CIA betreibt Folter mit System - im Ausland. Ein globales Netzwerk von Gefaengnissen und die Zusammenarbeit mit andern Geheimdiensten helfen dabei
Von BERND PICKERT
https://www.taz.de/pt/2004/05/22/a0222.nf/text

Internet-Tipp: https://www.taz.de/


ricardo antwortete am 22.05.04 (18:51):

Auch in der TAZ gibt es
gottlob verschiedene Ansichten
Und, Wolfgang
Man kann nicht alles lesen.
Du liest das was dir gefällt und ich wat anderes!


Wolfgang antwortete am 22.05.04 (19:49):

"Du liest, was dir gefaellt..." Mit diesem kleinen Satz, Ricardo, hast Du Deine ganze verquere 'Logik', Deine Unvernunft und Deine Flucht vor der Wirklichkeit exakt ausgedrueckt.

Wer ernsthaft politisch argumentieren und ernst genommen werden will, darf eben nicht nur das lesen, was ihm gefaellt, sondern muss vor allem das lesen, was ihm nicht gefaellt.

Kein Wunder also, dass Du mit der Wahrheit auf Kriegsfuss stehst.


Titus antwortete am 22.05.04 (20:32):

ricardo,

angenommen, Du würdest mal zur Abwechslung über etws ganz Harmloses schreiben, z.B über Kinderlieder. Was würde passieren? Ich versuche es mal:
"Hänschen klein etc."

Kommentar unseres Supermannes:
"Du bist gegen kleine Menschen, daß ist Rassismus, kleine-Leute-Bashing"

Noch eines gefällig?:
"Fuchs Du hast die Gans gestohlen etc."

Kommentar von s.oben:
"Du beschuldigst ein unschuldiges Tier, das ist Füchse-Bashing, wo ist Dein Nachweis, wo hast Du Deine Meinung abgeschrieben?"

Demnach kannst Du schreiben, was Du willst. Du hast für eine faire und sachliche Beachtung durch Supermann keine Chance! Tröste Dich, geht mir auch so........

Ach, ja, noch etwas:
Tucholsky hat einmal geschrieben, wenn man einen Menschen an einer bestimmten Stelle piekt, dann sondert er Lyrisches ab. Nun frage ich mich, wer hat unseren Supermann wohin gepiekst....?


bernhard antwortete am 22.05.04 (20:42):

so ein schwachsinn


ricardo antwortete am 22.05.04 (21:58):

Das stimmt bernhard.
Wolfgang
Wenn ich in deine Bibliothek gehe, dann stehen da andere Bücher als in der meinigen.
Jeder kauft Bücher und Zeitschriften nach seiner Art, das ist üblich
Du selbst beweist das durch deine Quellenangaben genau so wie ich oder werner.
Nobody is perfect, du aber auch nicht!
Laß mir also meine Vorlieben so wie ich dir deine lasse.
Die "Wahrheit" ist relativ und gottseidank nicht absolut.
Es wäre das Ende jeder Diskussion!