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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Der ganz normale Wahnsinn in Nahost. Panzer gegen Demonstranten

 8 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 19.05.04 (20:39) :

Es ist das zu erwartende Verbrechen einer verbrecherischen Politik.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,300684,00.html


Felix antwortete am 20.05.04 (01:52):

Ich habe die Bilder und Berichte gesehen .... Ich bin über diese rücksichtlose menschenverachtende Vorgehensweise dieses arroganten Herrenvolkes entsetzt. Konsequent sind sie, dass muss man ihnen lassen ... sogar die dritte Macht im Lande, die Justiz, gibt ihnen für diese schändlichen Taten einen Freipass.
Der "Augapfel Gottes" ist zu einem hässlichen Geschwür verkommen!
Ich habe kürzlich persönlich erfahren können, wie schwierig die Situation für in Basel lebende Juden geworden ist, die die heutige Politik der Israeli nicht nur kritisieren, sondern mit Vehemenz ablehnen.


ricardo antwortete am 20.05.04 (08:00):

Hier die Stellungnahme der israelischen Armee:

"Die israelische Armee bedauert zutiefst den schweren Zwischenfall, bei dem heute Nachmittag in Rafah unschuldige Menschen getötet worden sind.

Erste Untersuchungen zeigen, dass die Rakete, die von einem Kampfhubschrauber aus abgeschossen wurde, ein Warnschuss auf offenes Feld war, bei dem niemand getroffen wurde. Als man sah, dass dies die Tausende Demonstranten, unter denen auch bewaffnete Palästinenser waren, nicht davon abhielt, sich weiter in Richtung der Kampfzone zu bewegen, wurde der Befehl gegeben, vier Panzergeschosse in Richtung eines verlassenen Gebäudes zu schießen. Man vermutet, dass diese Geschosse eine von den Palästinensern verminte Straße getroffen hat, und dass auf diese Weise so viele Menschen getötet wurden. "

Et audiatur altera pars...


Karl antwortete am 20.05.04 (08:25):

Diese Art der zynischen Berichterstattung hatten wir doch schon öfters. Ich erinnere mich, Ricardo, dass Du hier bereits einmal sinngemäß geschrieben hast, die toten Zivilisten bei einem Angriff der Israelis wären das Opfer der Palästinenser selbst. Was muss eigentlich noch passieren, damit diese furchtbare Solidarität mit einem mörderischen Regime einmal hinterfragt wird? Musst du dich zum Sprachrohr dieser Mörder machen?


werner antwortete am 20.05.04 (08:43):

Felix - Deine Kritik wäre für mich nachvollziehbar wenn Du das 'arrogante Herrenvolk' weggelassen hättest. Eine Diskussion in die gleiche Richtung konnte man gestern im israelischen Fernsehen beobachten mit Teilnehmern wie den Vorsitzenden von Amnesty International Israel, sowie Beilin welche vehement gegen die Vorgehensweise des israelischen Militärs sowie gegen den Beschluss des Obersten Gerichts Stellung nahmen sowie auf der anderen Seite Sympathisanten des rechten Regierungsblocks. Siehe auch die Diskussion in der Knesset: Auf der einen Seite die Linksparteien sowie die arabischen Parlamentarier sowie auf der anderen Seite der Likud und die kleinen Rechtsparteien. Interessant war die These welche besagt, dass Israel im Moment zweigeteilt ist. Einesteils eine offene, liberale Demokratie zum Teil mit grösseren Freiheiten als in europäischen Demokratien. Auf der anderen Seite die Sicherheitsmassnahmen welche in Israel bei Teilen der eigenen Bevölkerung sowie natürlich im Ausland nicht akzeptiert werden.
Interessant ist die Haltung Ägyptens welches zwar bei der Entwicklung der Road Map eng mit Israel zusammenarbeitet, z.B. Transfer der Macht im Gaza Streifen an die PA von Arafat. Man spricht sogar von geplantem Einsatz ägyptischer Polizei in Gaza. Sehr aktiv ist hier der Leiter des ägyptischen Geheimdienstes Suleiman. Auf der anderen Seite wird auf ägyptischer Seite nichts getan um den Waffenschmuggel über die Grenze nach Rafa zu verhindern. So spricht man von der Ankunft einer weiteren Waffenlieferung aus dem Iran von Raketen mit Reichweiten über 1000 Metern welche von Gaza aus israelische Städte bedrohen können. Ankunft der Sendung war in El Arish. Die Wege von dort an die Grenze zu Gaza sind bekannt.
Sehr kritisch wird die Verwendung des Begriffs 'Krieg gegen den Terror' diskutiert. Dieser Begriff legalisiert die Regierung zu Kriegsmassnahmen obwohl andererseits kein Krieg im konservativen Sinne stattfindet. Dies schafft dann den rechtsfreien Raum welcher kontrollierende demokratische Institutionen schwächt und so zur Radikalisierung führt. Genau die Entwicklung welche die Terroristen beabsichtigen.


ricardo antwortete am 20.05.04 (08:45):

Ich habe lediglich die Stellungnahme der israelischen Armee zitiert.
mehr nicht.
Also wozu der Lärm?


bernhard antwortete am 20.05.04 (10:10):

wozu der lärm? es sind nur tote palästinenser. der uno-sicherheitsrat hat allerdings einstimmig israel verurteilt.
"Doch die Regierung in Jerusalem zeigt sich unbeeindruckt: Bei einem Raketenangriff wurden heute fünf Palästinenser getötet."

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,300714,00.html


ricardo antwortete am 20.05.04 (11:03):

Warten wir doch ab was die Untersuchung bringt.
Das war alles was ich zu bedenken gab.


Felix antwortete am 21.05.04 (01:09):

@ Werner

Mit absolutem Verständnis auch meinerseits kritisierst du die Anwendung des stark belasteten Ausdrucks "Herrenvolk".
Ich wollte damit etwas pointiert zum Ausdruck bringen, dass ich zwischen dem arroganten Überheblichkeitswahn der reinrassigen Arier während der Nazi-Zeit und der Denkungsart der radikalen Israelis den Arabern und Palästinensern gegenüber durchaus Parallelen sehe.
Gegen Menschen, die man als gleichwertig einschätzt, kann man einfach unmöglich so vorgehen! Sogar bei Tieren hätte man ein schlechtes Gewissen, wenn man einer Population die Lebensräume und Lebensgrundlagen samt Brut so zerstören würde.
Ich weiss, mein Urteil ist hart .... aber nicht aus der Luft gegriffen.