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THEMA:   Frauen leben länger.

 16 Antwort(en).

Kurt G. begann die Diskussion am 30.12.01 (21:54) mit folgendem Beitrag:

Ob in Senioren-Computerclubs oder Reisegesellschaften: Frauen sind in der Überzahl. Meist sind es alleinstehende ältere Frauen. Frauen, deren Männer verstorben sind. Sie stehen zwar mit beiden Beinen auf der Erde, stehen ihren "Mann", wie man sagt, doch fehlt ihnen so sehr der Partner, der ihnen innere Stabilität gab, mit dem sie einmal Ziele anstrebten, mit dem sie glücklich waren. Früher gab es noch die Großfamilie, doch heute leben sie allein in ihren Wohnungen, in ihren Häusern mit Grundstück, leben nach dem Motto: "Doch wie´s da drinn´ aussieht, geht niemand was an". Geht es uns, der Gesellschaft, den Medien, der Politik, wirklich nichts an?
Nur eine Frage, liebe Senioren/innen, zum Jahreswechsel.
Kurt


Kurt G. antwortete am 30.12.01 (23:21):

Pardon! Der vorletzte Satz muß natürlich im Akkusativ stehen.
Geht es uns, die Gesellschaft, die Medien, die Politik, wirklich nichts an?
Kurt


AnitaG antwortete am 31.12.01 (13:27):

es geht uns natürlich etwas an wie es unseren Mitmenschen, in diesem Falle den Seniorinnen geht.
Die Frage ist jedenfalls gut und man sollte bei Gelegenheit mal beim Bundesministerium (für Familie.....und Senioren) anfragen, was die Politik dazu zu sagen hat.
Was die Gesellschaft und die Medien betrifft, so sprechen sie immer wieder von "Überalterung". "Über..." bedeutet meist nichts Gutes. Welche Schlußfolgerung läßt das zu?


KlausD antwortete am 31.12.01 (14:12):

Überalterung ist ja nur in Bezug auf die Anzahl der Neugeburten zu sehen!
Wir haben keinen Nachwuchs-leider.


Nach meiner Meinung wird sich das Blatt mal drehen.
Die heutige Generation der "Alten" hat eine andere "Vergangenheit".

Es stellt sich jetzt schon heraus,daß die Frauen bis ca. 50 erheblich mehr Krankheiten haben als die "Älteren".


Guten Rutsch und Gesundheit für 2002!



Jutta M. antwortete am 01.01.02 (07:59):

Ob es jemanden "wirklich" nichts angeht, das sollte doch
wohl jeder (aelteren, alleinstehen oder was immer) Frau
selber ueberlassen bleiben, oder?

Wie es mit den deutschen statistiken aussieht weiss ich nicht, aber die Statistiken der US sagen dass Frauen im durchschnitt 7 - 10 Jahre laenger leben als Ihre Maenner.

Ergo gibt es auch hier wesentlich mehr aeltere, alleinstehende Frauen als Maenner.

Aerzte und Psychologen fuehren dies darauf zurueck, dass
Maenner, alleine schon von der Erziehung her, wesentlich
grosserem Gesellschaftlichem, Finanziellen, und Menschlichem
Stress ausgesetzt sind als Frauen.

Z.B.
Maenner sollen "stark", "Einkommensfaehig", und "verantwortungsbewusst" sein, waehrend es Frauen erlaub ist
"schwach", "unfaehig" und "unselbstaendig" zu sein.
(Dazu hat man schliesslich einen Mann, der sich um alles kuemmert, :))

Dass Maenner da der Schlag schon 10 Jahre frueher trifft
ist doch wohl kein Wunder!

Maenner unterliegen wohl dem 10-fachen Stress den die Durchschnitts-Ehefrau, in ein er "halbwegs funtionalen" Ehe, mit 1.5 Kindern unterliegt!

Nicht nur geht es bei Maennern darum, das taegliche Brot
nach Hause zu bringen, aber es geht auch darum im
Buero Exitenzkampf einigermassen auf der Oberseite zu schwimmen um sich noch als "Mann" zu fuehlen, waehrend
uns Frauen erlaubt ist eine Arbeit aufzugeben, weil wir
uns mit einer Kollegin "nicht verstehen".

Es wird uns zugestanden Schwaeche zu zeigen - Maennern Nicht!

Soviel dazu!

Es ist unwahrscheinlich (aber wahr) wieviele Frauen,
nach dem Tod des Mannes, ploetzlich ihre eigene Staerke
finden.

Ich finde es fast beleidigend zu bezweifeln dass ploetzlich
alleinstehende Frauen, nach dem Tod des langjaehrigen Ehepartners z.B., an "Innerer Stabilitaet" leiden und
auf die Hilfe anderer angewiesen sind.
Hilfe der Familie, der Kinder, der Freunde - fuer eine
Zeit - ja! na klar.

Aber ich finde es ueberaus "Intrusiv" (aufdringlich) auch nur zu suggerieren, dass es die Gesellschaft, die Medien
und die Politik etwas angeht wie Witwen mit ihrem
fortgesetzten leben umgehen!

Es sei denn, diese faenden sich mittellos und selber krank
und nicht faehig einen lebensunterhalt zu verdienen.

Alles Gute im Neuen jahr an Alle

Jutta


KlausD antwortete am 01.01.02 (13:41):

Die Statistiken in Deutschland sind ähnlich wie in USA.

Nur:Das ist die Vergangenheit!

Das Bild in der Gesellschaft hat sich sehr verändert.
Dem Mann ist diese Führungsrolle "entzogen" worden.
Frauen in Deutschland sind Power-Frauen geworden und bestimmen ihr Leben selbst.
Unabhängig vom Mann wird die eigene Zukunft geplant und gelebt.
Die Frauen meinen das bewältigen zu können(Kind und Beruf) und begeben sich in arge Bedrängnis.

Ich habe das seit 20 Jahren verfolgen können,die Frauen sind dann heute ca. 50.Diese Belastungen(Heirat,Kind,Scheidung,Schuldenberg) bleibt oft an der Frau hängen.
Diese Frauen versorgen morgens ihre Kinder,gehen ins Büro,kaufen ein,holen die Kinder ab,machen Abendbrot -gehen zur Putzstelle!!!
Diese Frauen werden die Statistiken der nächsten Jahre verändern!


Karl antwortete am 01.01.02 (14:54):

Es ist eine Illusion zu glauben, der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen sei allein durch die Unterschiede in der Lebensweise bedingt. Die biologische Lebenserwartung der Männer ist z.B. schon deshalb kürzer, weil sie im Gegensatz zu den Frauen nur ein X-Chromosom besitzen und deshalb jede schädliche Mutation dort auch Auswirkungen hat. Frauen kompensieren das, weil sie noch ein zweites Exemplar X-Chromosom unterschiedlicher Herkunft haben und deshalb meistens mischerbig für X-chromosomal vererbte Merkmale sind. Das muss für Männer nicht immer gleich so drastische Probleme mit sich bringen wie bei der Bluterkrankheit oder bei Varianten der Muskeldystrophie, sondern es sind die kumulierenden Effekte von Mutationen in sehr vielen Genen, die ihre gesundheitsbeeinträchtigenden Wirkungen im Laufe des Lebens entwickeln. Frauen sind genetisch robuster konstruiert. Wir Männer müssen diese Benachteiligung ertragen, da führt kein Weg dran vorbei.


Barbara antwortete am 01.01.02 (15:37):

Wie Karl oben ausführt, habe ich ebenfalls gelesen, dass die höhere Lebenserwartung der Frauen genetisch bedingt sein soll. Jeder weiß, dass kleine Jungen zarter und anfälliger als Mädchen sind. Außerdem vermute ich, dass das "buntere" Leben der Frauen eine positive Auswirkung auf die Lebensdauer hat.

Einem Mann bleibt in der Regel gar nichts anderes übrig, als nach dem Schul- bzw. Studienabschluss sein Leben lang als Arbeitnehmer tätig zu sein.(Siehe auch Juttas Beitrag) Viele arbeiten in Großraumbüros, sehen kaum Tageslicht, ernähren sich ungesund, etc. Das kann nicht gesund sein!

Die Lebensläufe der Frauen sehen meist anders aus: nach der Ausbildung kommt eine Phase des Berufslebens, dann (heute immer seltener) die Kinder-Phase mit Spielplatzbesuchen, täglichen Spaziergängen, Sportveranstaltungen, etc., dann evtl. Halbtags-Job, der später mitunter zum Volltags-Job wird. Ich vermute, dass diese Abwechslung unserem Körper besser bekommt.

Leider verstehe ich überhaupt nicht, warum sich Männer ihr Leben lang dagegen sträuben, ihren Part an der Kinderaufzucht und Hausarbeit zu übernehmen. Auch ihr Leben würde dadurch abwechslungsreicher, bunter und gesünder.

Warum sieht das keiner?

Gruß Barbara


Doris Routliffe antwortete am 02.01.02 (02:30):

Ein Grund für das längere Leben der Frauen ist wohl, dass sie sich aussprechen können (egal ob mit anderen Frauen oder evtl. männlichen Freunden/Psychologen usw.), wenn sie Probleme haben. Männern bietet sich diese Erleichterung nicht, weil sie das "macho image" bewahren müssen. Demzufolge gehen Männer entweder garnicht oder oft zu spät zu einem Arzt. Frauen brauchen in der Beziehung kein "image" zu bewahren und verhüten dadurch Komplikationen, die zu einem früheren Tod führen könnten. Es stimmt, daß Männer genetisch schwächer - und daher anfälliger - sind, deshalb werden sie auch im Verhältnis 105:100 geboren, und dann überleben weniger von ihnen die ersten Lebensjahre. Ferner, weniger Frauen begehen Selbstmord, weil sie meistens für Kinder oder ansonsten Abhängige verantwortlich sind. Wenn sie Selbstmord begehen, dann nehmen sie sehr oft ihre abhängigen Kinder mit in den Tod.


Kurt G. antwortete am 02.01.02 (15:52):

Am Anfang steht das Wort. Das Thema verdient m.E. die Aufmerksamkeit der Gesellschaft. Biologisch messbare Ursachen für kürzere Lebenserwartungen der Männer gegenüber Frauen zu finden, ist eine Seite der Medaille, zu prüfen, ob vielleicht unterschiedliche Lebensweisen verantwortlich sind, die andere Seite. Das Problem der jetzt alleinstehenden, älteren Frauen wäre gelöst, wenn es gelänge, die Lebenserwartungen der Männer an die der Frauen anzupassen. Zu sagen: "Geht aus biologischen Gründen nicht", kann wohl nicht das letzte Wort der Wissenschaft sein.

Mir sind keine Untersuchungen bekannt, wie ältere alleinstehende Frauen, deren Männer gestorben sind, in der heutigen Gesellschaft leben. Zumindest besteht für sie ein Isolationsrisiko, ganz vorsichtig ausgedrückt. Sicher gibt es im weiten Feld der Gesellschaft Möglichkeiten zum Gegensteuern. Ich denke an die Vermittlung von Medienkompetenz (Hochschule Holzen), um im Internet Dialoge führen zu können oder an alternative Wohnformen (www.forum-fuer-senioren.de).
Im Geschäftsleben gilt der Slogan: "Wer nicht wirbt, der stirbt". Soll hier im übertragenen Sinn heißen: Durchaus ein Thema für die Medien und die Familienpolitik.

Ich wünsche allen ein glückliches Neues Jahr 2002 und ein gutes Miteinander auf der Plattform der Nächstenliebe.
Kurt


schorsch antwortete am 03.01.02 (14:43):

Liebe Seniorinnen und Senioren, wir Männer leben zwar weniger lang, dafür aber umso schneller!

Schorsch


Barbara antwortete am 03.01.02 (17:54):

Hallo Kurt,

ich muss ehrlich eingestehen, dass ich Dein Thema von Anfang an nicht begriffen habe. Interessant finde ich die Frage, warum (außer der genetischen Erklärung) die Lebenserwartung von Männern kürzer ist. Dieser Frage möchtest Du jedoch nicht nachgehen. Stattdessen wiederholst Du Deine These:

"Das Problem der jetzt alleinstehenden, älteren Frauen wäre gelöst, wenn es gelänge, die Lebenserwartungen der Männer an die der Frauen anzupassen."

Allderdings gibst Du wenigstens zu:

"Mir sind keine Untersuchungen bekannt, wie ältere alleinstehende Frauen, deren Männer gestorben sind, in der heutigen Gesellschaft leben. Zumindest besteht für sie ein Isolationsrisiko, ganz vorsichtig ausgedrückt"

Wieso besteht für die Frauen ein "Isolationsrisiko", dazu noch "ganz vorsichtig ausgedrückt"? Sind Witwen allein auf gleichaltrige Männer angewiesen? Vielleicht haben sie Kinder, Schwiegerkinder, Enkelkinder, Freunde (männlich wie weiblich), NachbarInnen, etc. Vielleicht sind sie ganz einfach auch allein lebensfähig und glücklich?

Sicher gibt es innige, herzliche, wundervolle Beziehungen, die über Jahrzehnte glücklich sind. Es gibt allerdings auch andere. Ob dann wirklich alle verwitweten Frauen in die Isolation gehen, wage ich sehr zu bezweifeln. Ich kenne Frauen, die regelrecht aufgeblüht sind, nachdem ihr Ehemann sie allein ließ.

Sehr makaber empfinde ich auch, dass Du am 31.12. schreibst, dass die höhere Lebenserwartung nur für ältere Frauen gilt, dass sich das Blatt allmählich wendet. Du schreibst, dass Frauen bis ca. 50 J. häufiger krank sind als ältere. Wird evtl. durch Hormongaben daran gearbeitet, die Lebenserwartung von Frauen denen der Männer anzugleichen?

Vielleicht klärst Du mich einmal auf.

Gruß Barbara


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usella antwortete am 03.01.02 (20:23):

Wie Karl schon ausgeführt hat, ist die (statistisch) geringere Lebenserwartung der Männer (nach europäischen Erhebungen sind es etwa 6 Jahre) vor allem auf eine genetisch bedingte - allgemein - erhöhte Krankheitsanfälligkeit zurückzuführen. Laut Statistik ist die Gefahr, vor dem 65. Lebensjahr zu sterben, für Männer etwa doppelt so groß wie für Frauen. Das hat die Natur so eingerichtet - leider.

Es wird angenommen, dass es speziell immunbiologische und hormonelle Faktoren sind, die die Langlebigkeit der Frau bedingen bzw. vor bestimmten Krankheiten schützen.

Beispielsweise die koronare Herzkrankheit mit der möglichen Folge eines Herzinfarktes befällt bis zum 69. Lebensjahr weit überwiegend Männer, erst dann zunehmend auch Frauen.

Im Einzelfall (!) kann natürlich eine ungesunde Lebensweise (z.B. das Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht) die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten zusätzlich erhöhen - das gilt aber für Männer und Frauen gleichermaßen. Alkohol z.B. ist sogar für Frauen gesundheitsschädlicher als für Männer. Auch psychische Streßfaktoren können sich im Einzelfall krankheitsbegünstigend auswirken - für Männer wie für Frauen.

usella


Kurt G. antwortete am 03.01.02 (21:28):

Hallo Barbara,

also am 31.12. habe ich nun wirklich nicht geschrieben. Somit auch nichts von 50 jährigen Frauen, nichts von Hormonen und dergl.

Durch Beobachtungen und Gespräche bin ich auf meine Eingangsfrage gekommen.
Frauen leben länger, scheint unbestritten.
Ich glaube, dass ein Teil älterer Witwen nach langer Ehe leicht in die gesellschaftliche Isolation geraten, zumindest ein Risiko dafür besteht.
Das ist doch ein guter Grund zu versuchen, die Lebenserwartungen der Männer höher zu schrauben und zu versuchen, den genannten Kreis der Frauen nicht ins Abseits geraten zu lassen.
Dazu bedarf es schon der Unterstützung der Medien, der Forschung mit Untersuchungen. Ich habe gelesen, dass es in Deutschland z.B. keine Untersuchungen über den Gesundheitszustand älterer Menschen geben soll. Eine amerikanische Universität, zum Vergleich, sammelt seit 1982 entsprechende Daten.
Das Thema "Frauen leben länger" habe ich nun mal am Beispiel älterer Frauen, die nach langer Ehe verwitwet wurden, angerissen, und wollte dazu gerne andere Meinungen hören. Schade wäre es meiner Meinung nach, wenn das Thema in der Meinungsvielfalt wieder untergeht.
Kurt


Barbara antwortete am 04.01.02 (00:38):

Tut mir leid, Kurt G., ich habe Dich mit Klaus D. (beide ohne e-mail-Angabe) verwechselt. Somit schrieb am 31.12. Klaus D.:

"Nach meiner Meinung wird sich das Blatt mal drehen.
Die heutige Generation der "Alten" hat eine andere "Vergangenheit".
Es stellt sich jetzt schon heraus,daß die Frauen bis ca. 50 erheblich mehr Krankheiten haben als die "Älteren".

Der Beitrag war also nicht von Dir. Trotzdem meine ich, dass Frauen von heute nicht in Gefahr sind, in die Isolation zu geraten, wenn der Ehepartner stirbt. Dass ein derartiges Ereignis eine große Umstellung für den Hinterbliebenen bedeutet, ist selbstverständlich. Die drohende Vereinsamung sehe ich dadurch allerdings nicht.

Man sollte unbedingt daran arbeiten, die Lebenserwartung von Menschen (Männern wie Frauen) zu verlängern. Dass man das jedoch versuchen sollte, um die armen Frauen vor der Isolation zu schützen, sehe ich nicht. Ich hatte ja bereits oben Vorschläge gemacht und angeregt, den Lebenslauf der Männer bunter und gesünder zu gestalten.

Wenn es Dir bei der längeren Lebenserwartung für Männer nur darum geht, den Frauen den Lebensgefährten zu erhalten, könntest Du doch auch vorschlagen, dass Frauen lieber gleich einen um ca. sechs Jahre jüngeren Mann heiraten sollten, da sie dann beide lt. Statistik gleichzeitig von dannen scheiden würden.

Barbara


Jutta M. antwortete am 04.01.02 (06:43):

Hallo Barbara,
klasse Sache: wir suchen uns gleich einen 6-10 jahre
juengeren.hihihihiiih

....nein, mal im ernst.
Egal was die genetischen oder sozialen Hintergruende
sein moegen, dass Frauen laenger leben als Maenner.
Fact ist doch dass viele von uns alleine sind bevor wir
das eigentlich wollten/erwarteten/planten/oder sonst was!

Fakt ist auch dass die ganz grosse Mehrzahl von uns mit diesem Fakt sehr wohl umzugehen lernt. Mit der Zeit sogar
das Alleine Leben lieben lernt.
Isolation ist, zumindest in Deutschland, doch wohl
ein selbst-auferlegter Zustand.
Die Moeglichkeiten zur Kontakt-Suche fuer aeltere Menschen
sind gerade mal endlos.

Ich vergleiche da mal mit DE und Texas (wenn ich darf)!
In Deutschland kann man zum einkaufen laufen. Es gibt ein
fast perfektes System Oeffentlicher Transportation.
Es gibt ein Riesenangebot an Kulturellen Ereignissen,
Restaurants etc - alle leicht erreichtbar mit dem naechsten
Bus!
Auch leben Kinder und Enkel - wenn nicht im gleichen Haus -
so doch meist nur wenige km entfernt!

In Texas kann man zum einkaufen nicht laufen! Nicht nur
weil es 99% zu weit ist, aber auch weil die Hitze
gesundheitschaedigent ist.
In laendlichen gegenden GIBT ES KEINEN BUS ODER ZUG-
mit welchem man zu dem (ebenfalls) Riesenangebot an Kurturellen Ereignissen gelangen koennte.
Und die Kinder leben oft in anderen Staaten - oder Staedten,
und eine Fahrt zu "Mom's Haus" koennte Stunden dauern.

Isolation von Aelteren (Menschen), ist daher hier ein
wesentlich groesseres Problem als in Deutschland.

Scheint es aber trotzdem nicht zu sein, denn alles liegt doch im endeffekt daran, ob jemand Kontakt will, oder sich lieber verkriecht.

Oder liege ich damit so verkehrt?

Und Kurt, liege ich damit ebenso verkehrt wenn ich denke
dass Du vielleicht denkst dass man es Frauen leichter
machen muesse - ganz vorsichtig ausgedrueckt - Kontakte
mit Maenner aufzunehmen, welche ebenfalls alleine stehend
sind, und sich zuruecksehnen zu den Zeiten, da sie Gekochtes
vorfanden, ein sauberes Bad, und gewaschene Socken?

Nix fuer Ungut, Kurt, bloss ne bloede Idee von mir und
vielleicht total vom Kompass - aber ich konnte mir da nicht
helfen.

Bin gespannt auf eine Antwort dazu.

Jutta


Barbara antwortete am 04.01.02 (09:26):

Hallo Jutta,

genau das ist auch meine Wahrnehmung.

Ich könnte mir denken, dass dieses Problem evtl. in Australien existiert - aber in Deutschland? Hier gibt es in der Tat tausende von Möglichkeiten, Kontakt zu knüpfen, wenn man es denn will! Dass das vielen, Männern wie Frauen, nicht leicht fällt, ist eine andere Sache.

Gruß Barbara