Zur Seniorentreff Homepage Die Foren 

Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe


Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Intellektuelle..., hier: Martin Walser

 8 Antwort(en).

iustitia begann die Diskussion am 16.05.04 (11:27) :

Was Neues von Martin Walser, Essayistisches, ohne Kriegsbezug...:
Die menschliche Wärmelehre
von Martin Walser (in: "Cicero"; die Zeitschrift sollte man sich mal ankucken, im Netz)

Walser: "Auch die farblosesten Politikerstatements werden, wenn man in ihnen das Verschwiegene entdeckt, abgründig attraktiv".
Martin Walser schreibt über das Verschweigen und die Verschweiger. Und darüber, warum das Verschwiegene uns alle verbindet. Ein Text gegen alles Festgelegte, ein Text über die Macht des Tabus.

"Man kann Menschen besser beurteilen nach dem, was sie verschweigen, als nach dem, was sie sagen.
Das ist der 1. Hauptsatz der menschlichen Wärmelehre. Dieser Satz macht es nötig zu behaupten, es sei leicht, in dem, was ein Mensch sagt, das festzustellen, was er verschweigt. Und wenn man sich angewöhnt hat, den Text eines Menschen Wort für Wort als die Mitteilung eines verschwiegenen Textes zu verstehen, dann werden auch die fadesten oder banalsten Sätze dramatisch interessant. Auch die farblosesten Politikerstatements werden, wenn man in ihnen das Verschwiegene entdeckt, abgründig attraktiv. Und es sind gerade die farblosesten Routinephrasen, die dann die spannendsten Kehrseiten offenbaren."
**
Die spannendsten "verschwiegenen" Fragen, die realitischen und psychologischen, nach Geld und Frauen in diesem Milieu, stellt sich Walser aber nicht:
Das System K o h l - und das System M ö l l e m a n n:
Kohl verschob Milliarden; Möllemann nur Millionen.
Einmal suchte eine F r a u im Suizid Vergessen und Schuldlosigkeit; im anderen, kleineren Fall - der M a n n selber (dessen Frau stärker und ehrlicher war).
Soviel zum "Ver-Schweigen" - unter Politikern, die Geld und Frauen missbrauchen.
(Und man "darf" öffentlich nicht drüber reden und bilanzieren, weil die eigenen Interessen der mächtig sein wollenden Männer betroffen sind. Auch bei Meinungsschreibern.)

Internet-Tipp: https://www.cicero.de/php/page_print.php?ress_id=4&item=73


ricardo antwortete am 16.05.04 (11:41):

Dazu:
Schuster bleib bei deinen Leisten.

Der Martin Walser hat sich politisch nicht gerade mit Ruhm bekleckert und ist jetzt so ein alter Nökergreis.


Gudrun_D antwortete am 16.05.04 (12:12):

Widerspruch:

Hannelore Kohl
hat nicht im Suizid Vergessen gesucht!

Sie konnte eine schwere Erkrankung nicht mehr ertragen!

Man muss sich nur mal vorstellen,nur noch bei geringster Lichteinwirkung fast im Dunkel leben zu müssen!
Ohne Ausssicht auf Besserung oder gar Heilung-alle Behandlungen-auch im Ausland waren erfolg-und hoffnungslos!


Medea. antwortete am 16.05.04 (14:23):

Hinter dem Geschriebenen das Verschwiegene suchen und auch finden hat mich immer gereizt .... ;-))
Aber auch das Schweigen auf Geschriebenes sagt sehr viel
über den Schreiber aus, erhofft er doch Zustimmung oder nötigenfalls auch Ablehnung auf seinen Beitrag - und nun kommt und kommt so gar keine Resonnanz ... :-))
Nichts da, wo eingehakt werden könnte - was für eine Perfidie - wie kann der Angesprochene nur so gemein sein und nicht antworten, keine Breitseite zum Angriff bieten, einfach in's Leere laufen lassen .....

Martin Walser hat Höhen und Tiefen erlebt, mal hochgelobt, mal verdammt.....
Mir hat er imponiert - er ist kein Mitdemstromschwimmer....


iustitia antwortete am 16.05.04 (20:59):

Ach, Gudrun, schreibste schon seit fast zwei Jahren:
Wer angeborene, phobische Lichtallergien hat, hat es nie und nicht überlebt - erst heute gibt es Versuche, dieser letalen Krankheit zu begegnen. Menschlein stirbt daran - nicht erst nach Ehe, Karriere - und Aufdeckung von Schwindel und Lebenslüge.
Insbesondere braucht man/frau nicht dazu suizidale Opiate - in Massen. Nicht einfache Schlafmittel. Keine Tranquilizer!
Komisch - hat die BILD nie darüber geschrieben - dass da ärztliche Hilfe zum Suizid vorlag...? Strafbar!
Und dass die Frau, die sich arm und ohne weibliche Hilfe - mit ihren Männern gestraft - in die Erde einbuddeln wollte... Dass sie absolut rational und organisiert alles vorbereiten konnte? Weil sie "krank" war? Weil das bekannt war? Und von den Ärzten untersucht - klinisch - jeder Arzt hätte damit den nächsten Nobelpreis bekommen. (Nur nicht wg. Neurose.)
Und dass die Nachkommen - BILD und eigene Männer - ihr eine Legende strickten? St. Hannelörchen..
Ohne Bedenken?
Und dass die parlamentarisch-kritische, fast von der CDU ausgetrickste Opposition gegen die Millionenschiebungen KOHLscher Intrigen (samt Heilig Schäuble) an diesem Selbstmord schuld (oder beteiligt) war? Also - k e i n e Krankheit vorlag??
Hilfe nötig?? Wer so schräg/nahe an der Wahrheit vorbeikommen will - braucht Hilfe..?


iustitia antwortete am 16.05.04 (21:10):

Sankt Martinus - Walser ist ein prima Stilist!

Hat alles erfolgreich geschrieben - Mit und wie Kafka! Gegen Adenauer! für Abtreibung! Pro DKP! Politische Satire! Gegen Strauß! Auch für die Alternative - mit Brandt! (Will ich nicht vergessen; da war er auf der Höeh.) Dann für Wiedervereinigung als Kapitalanlage. für CDU und Philologenverband. für Kohlchen. - Alles stilistisch perfekt. Dann für Krieg. - Amen.
- Aber, zugegeben, nicht gegen ULLA, die Berke- Schauspielerin, die herzige Unseld-Witwe; kein Wort! Ist aber abgehauen aus i h r e m Verlag!
Und er hatte immer ein gutes, empfindsames Urteil über historische Poeten und Literaten - von Hölderlin bis Wagner, den Lyriker, nicht den Richard, den Judenhasser.
Er hat seine Lebensalter voll mitgetrieben - vom Studenten bis zum Knacker. Und schwadroniert goethe-m/säßig wie Gerhart Hauptmann - wehend und vollmantelig. Was der alles verstecken kann.
Dass R.-Ranicki ihn als Säufer verunglimpfte - ist ein Glück für Walser: Da weiß man, wer Säufer ist und intolerant und andere zu Antisemiten stempeln will.


ricardo antwortete am 16.05.04 (22:23):

Da gehen die Meinungen sicher auseinander
Ein Hauch von Antisemitismus umgibt ihn fast ständig.Das Buch "Tod eines Kritikers" der Rachefeldzug einer gekränkten Leberwurst.
Die Rede in der Paulskirche war eine kleine Katastrophe.
Nur hat es kaum jemand bemerkt.


iustitia antwortete am 19.05.04 (08:09):

Doch - ricardo -

Walsers Dummheits-Darstellung ("ich will meine Ruhe haben! Die Holocaust-Bilder stören mich in meiner Sensibilität") in seiner Rede in der Frankfurter Paulskirche ist verstanden worden - besonders von allen CDU-CSU-Fritzen, die damals in der ersten Reihe saßen und hochsprangen zum Klatschen.
Und der Bubis hat sich Mühe gegeben, ihm die Widerrede zu halten. Dabei geholfen hat ihm, geb ich zu, kaum ein deutscher Intellektueller, Grass natürlich in seit 1945, nach dem Kriegserleben, verantwortlicher Rede und Gestaltung und seiner Verpflichtung für "andere" in Not oder im Schatten.
Fast alle anderen Hoch-Zeit-Intellektis sind abgehauen - und erschrei(b)en sich Honorare von rechts-liberal oder gar dumm-rechts.


Joerg antwortete am 19.05.04 (10:55):

Oben hat jemand geschrieben:
"hat nicht im Suizid Vergessen gesucht!"

Ich glaube, daß j e d e r , der einen Suizid begeht, "Vergessen sucht".


Guten Tag,
das war der Jörg am Mittwoch