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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Grenzenlose Brutalität.

 29 Antwort(en).

Tobias begann die Diskussion am 12.05.04 (10:44) :

Wie ein Krieg ausartet, ist mit der Hinrichtung eines US Bürgers, jetzt geschehen. Die Brutalität kennt auf beiden Seiten keine Grenzen mehr.
Wie kann man diesen Hinschlachten im Irak Einhalt gebieten. Ich glaube das dieser Kreuzzug mittlerweile eine Spaltung zwischen den Völkern aufgetan hat, die ein friedliches Miteinander für die nächste Zukunft ausschließt.


Wolfgang antwortete am 12.05.04 (10:51):

dem amerikaner nick berg wurde von seinen moerdern, irakischen widerstaendlern, bei lebendigem leib der kopf abgeschnitten. der mord wurde gefilmt, seit gestern kann das grausige geschehen im internet angeschaut werden.

die saat der gewalt ist aufgegangen. der arabische hass auf alles amerikanische leben hat eine nie gekannte dimension erreicht.

dies wird nicht der letzte abgeschnittene kopf gewesen sein.


juergen1 antwortete am 12.05.04 (11:39):

Der 11. 9. war nur das Vorspiel :-(


Irina antwortete am 12.05.04 (12:02):

Aber viele reden gern - oder schreiben - über "grenzenlose Brutalität", sonst würden diese Themen nicht immer wieder in den Foren auftauchen.

Sich in der Stille entsetzen ..., geht das nicht?

Irina


BarbaraH antwortete am 12.05.04 (12:41):

>>Sich in der Stille entsetzen ..., geht das nicht?<<

Würde sich dadurch im Bewusstsein der Menschen etwas ändern.... wohl kaum!

Ich wünschte mir über JEDES Opfer dieses völkerrechtswidrigen Krieges einen ähnlichen Artikel wie den folgenden, in der Hoffnung, dass dadurch endlich allen der mit jedem Krieg verbundene Wahnsinn bewusst wird:

SPIEGEL-Online vom 12.05.04
Das Leben und Sterben des Nick Berg
Aus West Chester berichtet Marc Pitzke
https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,299443,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,299443,00.html


Irina antwortete am 12.05.04 (12:45):

" ... Ich wünschte mir über JEDES Opfer dieses völkerrechtswidrigen Krieges einen ähnlichen Artikel wie den folgenden ... " (BarbaraH)

" ... Würde sich dadurch im Bewusstsein der Menschen etwas ändern.... wohl kaum! ..." (BarbaraH)


Irina


BarbaraH antwortete am 12.05.04 (12:52):

Irina,

es ist nicht in Ordnung, wenn Du aus meinen Beiträgen Ausschnitte kopierst und sie unter Nennung meines Namens derart zusammensetzt, dass sie einen anderen Sinn ergeben.

Schreibe Du, was Du verantworten kannst und lass mich schreiben, was ich für richtig halte.


webmaster antwortete am 12.05.04 (13:14):

Es hat inzwischen Methode, dass hier in entstellender Weise versucht wird, Leute mundtot zu machen, die die Kriegsgräuel beim Namen nennen. Ich stehe jedoch dafür, dass der Seniorentreff nicht zu einem Wellness-Verein denaturiert. Es darf auch Bereiche geben, in denen dem Wohlfühlsein gefrönt wird, das gehört zum Leben dazu und wird benötigt, aber hier in den politischen Diskussionsforen werden die Dinge beim Namen genannt werden dürfen. Sie müssen es!


schorsch antwortete am 12.05.04 (13:26):

@ "...Sich in der Stille entsetzen ..., geht das nicht?..."

Mit anderen Worten: schweigen?


Wolfgang antwortete am 12.05.04 (13:46):

das ist ein unwort, "sich in aller stille entsetzen".... dass hier ein mensch auf bestialische art und weise ermordet wurde, moechten manche nicht nur kleinreden, sondern sogar voellig verschweigen.

es wurde aber ein mensch ermordet, nick berg heisst er (einer der wenigen vielen ermordeten im krieg ums oel, der ueberhaupt einen namen und ein gesicht hat).

hier ist ein foto von nick berg aus besagtem video, kurz bevor man ihm den kopf abschnitt:

Internet-Tipp: " target="_new">


Medea. antwortete am 12.05.04 (13:53):

Schweigen ist nie angebracht, wenn diese furchtbaren Dinge geschehen - laut Aufschreien - und das immer und immer wieder - kann die Mächtigen dieser Erde vielleicht zum Hinhören bringen.

"Die anderen müssen wissen, daß es Dich gibt" war eine ständige Ermunterung meines Deutschlehrers ...


Irina antwortete am 12.05.04 (14:10):

Webmaster,
das hatten wir schon einmal: wenn nichts in die Öffentlichkeit gebracht wird, kann sich nie etwas ändern.
Ich vertrete mit dem, was ich hier gesagt habe, meine Meinung und mache sie weder zur Norm noch versuche ich, jemanden "in entstellender Weise mundtot" zu machen.

Schorsch,
nicht "schweigen" meine ich damit, sondern die Dinge nicht sensationsgewollt immer wieder aus den Medien übertragen. Jede Stunde neu -, wenn sich z.B. im Spiegel-online auch wieder etwas Neues zeigt.


Wolfgang,
w e n n Du schon (Un-)Wörter zitierst, dann bitte korrekt. "In aller Stille" ist etwas anderes als "in der Stille".

BarbaraH,
es tut mir leid -, aber Dein erster Satz paßte mir so gut als meine Antwort auf Deinen zweiten Satz :-).

***********
Ich werde weiterhin sagen, was ich meine!
Tut Ihr etwas anderes?


Irina


Irina antwortete am 12.05.04 (14:14):

Wolfgang,
ich sehe gerade, daß Du auf das Bild gar kein copyright hast.

Soll ich den Kopf weg-retouchieren? Dann wird's noch sensationeller.

Irina


Irina antwortete am 12.05.04 (15:30):

" ... "Die anderen müssen wissen, daß es Dich gibt" war eine ständige Ermunterung meines Deutschlehrers ..."

Liebe Medea,
hat Dein Deutschlehrer das nicht vielleicht in einem anderen Zusammenhang gemeint?
Wenn wir gegen die Brutalitäten unserer Zeit anschreien, bedeutet das doch nicht, daß irgend jemand wissen soll, daß es "uns gibt".
???

Irina


Medea. antwortete am 12.05.04 (19:36):

Ja, Irina,

andererseits
wenn ich zu allem still bin, wie die sogenannte "schweigende Mehrheit" , könnte ich vor mir nicht mehr bestehen .....

Schon in meinen Schülerinnentagen galt ich, wie mir gerade wieder anläßlich unseres 50jährigen Klassentreffens mehrfach gesagt wurde, als "aufmüpfig, die immer gegenan ging" ...
offenbar nicht gerade konform mit der allgemeinen Klassenmeinung.
Das kommt dann wohl auch in meinen späten Jahren immer noch durch ... :-))


Miriam antwortete am 12.05.04 (22:25):

Dieser grausame Mord erinnert ganz und gar an die Hinrichtung des Journalisten DANIEL PEARL - auch vor laufender Kamera (in Pakistan). Es ist zu befürchten, dass dies nun ein Ritual werden könnte. Sehr gut und sehr mutig recherchiert das Buch von Bernard-Henry Levy : Qui a tue Daniel Pearl ? in englischer Übersetzung : Who killed Daniel Pearl ? (ich weiss nicht ob es eine deutsche Übersetzung gibt)


Irina antwortete am 13.05.04 (07:14):

Liebe Medea,
es geht mir nicht um den "Aufschrei", sondern um "erweiterte Sensationsmache".


Irina


Medea. antwortete am 13.05.04 (08:04):

Guten morgen, Irina -

ich habe verstanden.....


ricardo antwortete am 13.05.04 (08:20):

Irina

Die sich in der Stille entsetzen,
Vielleicht die ehrlicheren?
Jedenfalls sicher nicht die schlechteren.
Gruß
Ric


Irina antwortete am 13.05.04 (09:38):

Danke, Ihr beiden,
aber Ihr braucht mir nicht zu schmeicheln.
Ich bin mir meines Rufes im ST sehr wohl bewußt.

Und dennoch habe ich aufgehört, darüber nachzudenken, ob Abhauen das Bessere wäre.

Irina


elsa2 antwortete am 13.05.04 (11:20):

Menschen, die sich schlimmstenfals in der Stille entsetzen und nichts nach außen tragen, waren schon immer die Wunschuntertanen der Mächtigen.


Tobias antwortete am 13.05.04 (11:36):

So ist es. Wenn die eigene Meinung Lügen gestraft wird, werden Floskeln wie Niveaulosigkeit, Beleidigungen, Zeit zu schade, Unbarmherzigkeit gegen ausländischen MitschreibernInnen vorgebracht und den NichtverharlosernInnen angedroht, aus dem Forum auszusteigen.

Warum eigentlich, es war ihre Meinung, ihre Meinung hat sich als Irrtum heraus gestellt, weshalb denn dann mit so an den Haaren herbeigezogenen Ausreden aus dem Forum verschwinden. für so kluge und gelehrte Leute die geschliffene Artikel hier eingesetzt haben, ist dies, meiner Ansicht nach, nicht die richtige Vorgehensweise.

Mit vielen war ich nicht einverstanden , was hier stilistisch einwandfrei geschrieben wurde,habe diese Art aber bewundert. Soetwas habe ich nie gelernt die einfache Art, meine Art ist übrig geblieben. Also, lasst uns weiter streiten und Meinungen austauschen ich lesen und mache weiter mit und soviel Zeit mim ich mir immer.


abdu antwortete am 13.05.04 (21:30):

was ELSA2 um 11:20 sagte,ist richtig und wichtig.die ermordung des amerikaners nick berg ist eine kriminelle inhumane apolitische tat.so ein verbrechen kann man nicht begruenden oder verzeihen.die taeter sind terroristen und jeder weiss dass sie nicht zu der irakischen widerstandesbewegung gehoeren.die arabische oeffentlichkeit hat diesen verbrechen mit abscheu kritisiert.nick berg ist ein opfer von personen,denen menschenleben wertlos ist.in der tat ist sowas eine gewissenlose brutalitaet.


Wolfgang antwortete am 14.05.04 (09:36):

die folter ist essentieller teil im amerikanischen industriell-militaerischen komplex. die folter wird sogar gelehrt bzw. gelernt. das us-folter-institut (auf wissenschaftlichem niveau) in fort benning heisst 'Western Hemisphere Institute for Security Cooperation' (frueher, bis 2001, hiess das institut 'The School of the Americas'). hier wird das foltern in theorie und praxis trainiert. jedes jahr absolvieren bis zu 1.000 'studenten' (also folterer in spe) aus der ganzen welt das 'studium'.

ich habe ein paar links zusammengestellt... es gibt eine offizielle homepage des folter-instituts (wo zwecks tarnung die worte 'human rights' und 'peace' viel verwendet werden):

Western Hemisphere Institute for Security Cooperation (Offizielle Homepage)
https://www.benning.army.mil/whinsec/

einem ersten ueberblick verschafft die (unkritische, aber doch informative) seite von GlobalSecurity.org:

Western Hemisphere Institute for Security Cooperation
School of the Americas
https://www.globalsecurity.org/military/agency/army/soa.htm

de folgenden seiten werden von kritikerinnen des folter-instituts gemacht:

Virtual Truth Commission
U. S. Army Torture Manuals
https://www.geocities.com/~virtualtruth/manuals.htm

School of the Americas Watcch
https://www.soaw.org/

einen in deutsch geschriebenen artikel von hendrik voss - mitarbeiter des eirene-friedensdienstes im soaw-buero in washington dc - moechte ich besonders empfehlen (s. link):

Lernen gegen das Leben
Die ABC-Schuetzen der School of the Americas
Von HENDRIK VOSS
aus: illoyal - Journal für Antimilitarismus Nr. 12, november 2000
https://www.alhambra.de/zeitung/novem2000/Lernen.htm

Internet-Tipp: https://www.alhambra.de/zeitung/novem2000/Lernen.htm


BarbaraH antwortete am 18.05.04 (00:25):

Die Gefreite Lynndie England hat nach eigenen Angaben "nichts Schlimmes getan":

>>Auf die Frage, ob sie selbst Gefangene misshandelt habe, sagte die 21-Jährige: ¸¸Ja, ich bin auf einigen von ihnen herumgetreten, habe einige gestoßen und gezogen, aber nichts Schlimmes getan." England beschrieb der Zeitung, wie sie einem Häftling eine Leine um den Hals legte und ihn und andere Insassen zwang, ¸¸fast vier bis sechs Stunden" lang über den Gang zu kriechen. Ferner erzählte sie, ein Soldat habe Häftlinge mit Säcken über dem Kopf regelmäßig mit einem Fußball beworfen, ¸¸um sie zu erschrecken". Ein weiterer Soldat habe Gefangene getreten und ihnen offene Wunden zugefügt, berichtete England weiter. Er habe manche Wunden dann ¸¸persönlich genäht".<<

¸¸Es sah so lustig aus"
Gefreite Lynndie England bezeichnet Misshandlungen gefangener Iraker als amüsant

Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.113, Montag, den 17. Mai 2004 , Seite 8


seewolf antwortete am 18.05.04 (02:44):

Und nun?

Was sollen wir daraus entnehmen? Eine dusselige Landpomeranze kam zum Militär...

Schlimm genug, daß sowas immer wieder passiert. Aber noch schlimmer, wenn wir deswegen einem ganzen Volk in die Eier treten !!!

Solche Landpomeranzen haben wir bei uns weiß Gott auch genug in Diensten, die mehr Substanz gut gebrauchen könnten...


BarbaraH antwortete am 18.05.04 (09:56):

Könnte es sein, seewolf, dass Du dem Beispiel Rumsfelds gefolgt bist und keine Zeitungen mehr liest? Zum Glück sorgen amerikanische Medien dafür, dass Rumsfeld und andere Verantwortliche sich nicht hinter einer "dusseligen Landpomeranze" verstecken können:

"Die Wurzeln des Gefängnisskandals liegen nicht in den kriminellen Neigungen von ein paar Reservisten, sondern in einer von Rumsfeld genehmigten Entscheidung, eine hoch geheime Operation, die sich auf die Jagd gegen El Kaida konzentrierte, auch bei Verhören von Gefangenen im Irak anzuwenden", berichtete Autor Seymour Hersh in der Ausgabe der Zeitung vom 24. Mai, die an diesem Montag erscheint. Als Quelle für seinen Bericht nannte das Magazin "mehrere ehemalige und aktive amerikanische Geheimdienstmitarbeiter".<<

Frankfurter Rundschau
Neue schwere Folter-Vorwürfe gegen Rumsfeld
https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/dpa_thema_des_tages/sonntag/?cnt=438833&
Quelle: dpa vom 17.05.2004

Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/dpa_thema_des_tages/sonntag/?cnt=438833&


Joerg antwortete am 19.05.04 (17:44):

Oben schrieb jemand: Es hat inzwischen Methode, dass hier in entstellender Weise versucht wird, Leute mundtot zu machen, die die Kriegsgräuel beim Namen nennen.

Weshalb aber ist heute der Fotograf von Greuelbildern im Irak verurteilt worden? Kriegsgräuel beim Namen zu nennen (oder eben zu fotografieren), wird doch offensichtlich woanders auch nicht als notwendig angesehen.

Guten Tag,
das war der Jörg am Mittwoch


BarbaraH antwortete am 19.05.04 (18:51):

Joerg,

dieser US-Soldat ist nicht wegen des Fotografierens verurteilt worden. Er hat zugegeben, Gefangene misshandelt zu haben:

>>Der amerikanische Rekrut Jeremy Sivits wurde heute von einem amerikanischen Militärgericht in Bagdad schuldig gesprochen. Sivits war voll geständig und ist wegen Pflichtverletzung, Misshandlung von Gefangenen, Verabredung zur Misshandlung und Pflichtversäumnis zu zwölf Monaten Haft verurteilt und außerdem degradiert worden. Er hatte einige der Folterfotos im Bagdader Gefängnis Abu Ghureib geschossen.....<<

Außerdem wurden diese Fotos nicht von Soldaten zur Erinnerung an ihren Dienst aufgenommen. Sie waren vielmehr Teil der Persönlichkeitszerstörung Gefangener; sie wurden inszeniert und gegen andere Gefangene als Drohung eingesetzt.

SPIEGEL-Online vom 19.05.04
Verurteilter Sivits wird Kronzeuge der Anklage
Von Julia Albrecht
https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,300607,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,300607,00.html


BarbaraH antwortete am 19.05.04 (20:58):

Joerg,

lt. Tagesschau soll Jeremy Sivits tatsächlich das Foltern "lediglich" fotografiert haben...

Wie auch immer. Im Moment findet m.M.n. ein verzweifeltes Bemühen statt, die oberste Führung der US-Army reinzuwaschen. Da wird das Augenmerk auf die Quäler am unteren Ende gelenkt. Die Offiziere übernehmen edelmütig und vollmundig die Verantwortung... ohne jede Konsequenz.

Ein Militärgericht ist m.M.n. auch nicht die richtige Instanz, um Folterer ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Kriegsverbrecher gehören vor den Internationalen Strafgerichtshof.