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THEMA:   Pflegeversicherung: Rentner zahlen 100 %

 17 Antwort(en).

heinzdieter begann die Diskussion am 11.05.04 (12:00) :

Aus der Presse hatte ich gestern erfahren, dass nur 700 000 Rentner von ca 19.500 000 Einspruch bei der BfA bzw LfA eingelegt hatten.
H. Hirrlinger hatte im März 2004 hierzu aufgerufen und sogar ein Anschreiben ins Internet gestellt.
Es ist doch traurig (oder beschämend), dass nur ca 3,5 % sich gegen diese zusätzliche Belastung der Renten zur Wehr gesetzt haben, denn es ist erst der Anfang; 2005 geht es dann weiter u. U. auch noch mit der sog. Bürgerversicherung.


juergenschmidb antwortete am 11.05.04 (13:21):

dazu ist meine Meinung, wie folgt.
Zunächst ist es natürlich richtig, mangelnde Zivilcourage anzuprangern, entsprechend der Denkweise, was nützt das schon, wenn wir uns beschweren. Oder, nur nicht auffallen.
In diesem Falle kann man, denke ich, aber nicht pauschal herangehen, weil jeder dem demografischen Damoklesschwert, das wir Älteren ja auch mit darstellen, seinen Obolus schuldet, auch wenn er wie ich, keine Enkelkinder hat, bekommen wird.
Dass sich Rentner mit einem kleinen Einkommen nicht beschweren, ist unfassbar.
ich gebe aber unumwunden zu, dass ich mich nicht beschweren kann, da ich eine solide Rente mit Firmenrente beziehe. Wenn daher solche wie ich sich auch pauschal beschweren würden, wäre das höchstens ein Akt der Solidarität mit Kleinrentnern, so aber habe auch ich meinen Beitrag zu leisten, dass die Staatsfinanzen im allegemeinen, und die Pflegeversicherung im besonderen tragfähig bleibt.
Erinnere dich doch mal 50 Jahre zurück, mit wie wenig wir damals nicht unglücklicher waren als heute.


pilli antwortete am 11.05.04 (14:45):

heinzdieter

ich hatte das formular und die hinweise aus dem ST ausgedruckt und meiner mutter nicht nur zur ansicht vorgelegt sondern auch...heftig wie meist...:-) die wichtigkeit diskutiert...sie bedankte sich für die informierenden hinweise und und nannte mir ihre gründe, den bescheid nicht abzusenden...

pflegegeld der stufe 1 hat sie erst vor kurzer zeit nach langem zögern beantragt und nachdem nun erleichternde hilfe gesichert wird und sie an den rechnungen für diese geräte erkennen kann, wieviel ihr da gewährt wird, ist es für sie nicht einsichtig, dazu ihren beitrag nicht zu leisten.

aufgrund ihrer langjähriger berufstätigkeit erhält sie neben der witwen-pension rentenzahlungen der BfA und ich meine sogar noch eine betriebsrente...ist also eine sogenannte "mehrfachbezieherin".

es ist wie es ist...auch mein hinweis, dass ihr einspruch helfen könnte fruchtete nicht...

:-)


heinzdieter antwortete am 11.05.04 (15:28):

Wie sagt man so schön im Volksmund:
Wehret den Anfängen oder zuerst den kleinen Finger und dann die ganze Hand.
Wenn Bundesinstutitionen nicht wirtschaftlich arbeiten können, dann können 19 500 000 Rentner nichts dafür; schließlich hatten die meisten Rentner in meiner Altersstufe 40 - 45 Jahre gearbeitet und ihre Beiträge eingezahlt.
Warum also Skrupel haben.
Imgrunde geht es doch darum, durch seinen Einspruch hinzuweisen, dass man nicht alles mit den Rentner machen kann und dass die weiteren Belastungen in Grenzen bleiben. Die Wahrscheinlichkeit, dass den Einspruch etwas erreicht wird, ist gering lt VdK.


eko antwortete am 11.05.04 (16:41):

"wenn Bundesinstitutionen nicht wirtschaftlich arbeiten können".....

möchtest Du es Ihnen vielleicht zeigen, wie man das macht ? ;-))


eko antwortete am 11.05.04 (16:44):

...ach ja, die Mehrbelastung für den einzelnen Rentner soll grade mal 0,85% betragen.
Soll man deshalb auf die Barrikaden gehen und später dann aber volle Leistung für sich einfordern ?


Gudrun_D antwortete am 11.05.04 (16:57):

juergenschmidb

Du bringst es auf den Punkt!

Natürlich sind und kommen noch viele Belastungen auf uns zu.
Wer aber zurückdenkt-wie du anregst- der kann sich deinen Argumenten nicht verschliessen.
Wer eine Rente bezieht,die alles Lebensnotwendige erlaubt,sollte doch zufrieden leben können.Meine ich.
Als chronisch Kranke bringe ich ein erkleckliches Sümmchen
in die Apotheke und zahle auch nicht unerheblich zu den erforderlichen physikalischen Behandlungen zu.
Ich würde auch gerne verreisen-geht nicht-weil nicht gesund genug.Ich wohne sehr schön,ringsum ist alles grün-ich sehe keine Mauern und wohne doch am Stadtrand.alle Geschäfte,Arzt usw. sind leicht erreichbar. für mich ein besonderer Grund zur Freude ist der grosse Garten direkt am Haus.Natürlich brauch ich manchmal Hilfe,schade,dass ich es nicht mehr alleine schaffe.Aber ich bin absolut nicht unzufrieden! Habe in letzter Zeit wichtige und nicht billige Hilfsmittel von der KK bewilligt bekommen.Ich finde,da ist es doch gerecht,wenn ich einen kleinen Obulus entrichte.
Ich denke,pauschal zu jammern ist nicht richtig!


@Heinzdieter

es ist müssig,Schuldige zu suchen für das Desaster in unserem Renten-und Gesundheitswesen!
Es ist da-und muss geregelt werden!
Natürlich haben wir im guten Glauben unsere Rentenbeiträge eingezahlt,dass unser Alter finanziell abgesichert ist.
Das geschah unter ganz anderen Voraussetzungen.
Natürlich sind wir an dem Desaster nicht schuld,dass inzwischen die Gelder -irgendwie- verbraucht sind.
Und,wo nichts ist.........
Das einzige,wo ich gaaaaaaanz laut protestieren würde,wäre,wenn die Politiker sich weiterhin so masslos bedienen würden!
Und einen Vorschlag hätte ich auch:
alle,die gute oder horrend dotierte Positionen innehatten und sich nicht scheuten,Gelder auf dubiose Art an sich zu bringen,sollten ihre Pensionsbezüge auf Sozialrentenniveau
gekürzt bekommen!


eko antwortete am 11.05.04 (18:38):

Immer mal wieder lese ich, dass "die Gelder verbraucht" seien. Gemeint ist damit die Rentenkasse.

Es ist aber ein falsches Denken, zu glauben, dass die Gelder, die wir einmal als unseren Beitrag zur Rentenversicherung unser ganzes Berufsleben eingezahlt haben, dass diese Gelder vielleicht irgendwo auf "der hohen Kante" liegen müssten, um dann an uns ausbezahlt zu werden.

Weit gefehlt !

Das Geld, das wir einmal einzahlten ist längst verbraucht und zwar haben es die Rentner bekommen, die zu unserer Berufszeit auszuzahlen waren.

Nun müsste die junge Generation unsere Renten finanzieren, so will es der Generationenvertrag, wie ihn einst Bismarck eingeführt hatte.

Weil aber die Bevölkerungspyramide nicht mehr stimmt, sie nicht mehr so gesund aussieht wie zu Beginn der Rentenversicherung und auch noch einige Generationen lang, weil jetzt mehr Rentner von weniger Berufstätigen zu unterhalten sind, klappt das mit dem Generationenvertrag nicht mehr.

Da hilft alles Beschimpfen von angeblich unfähigen Politikern und angeblich nicht wirtschaftlich arbeitenden Bundesinstitutionen gar nichts.

Wenn weniger Geld durch Beiträge herein kommt als Renten zu bezahlen sind, dann ist halt irgendwo das Hemd zu kurz - und alles Lamentieren hilft nichts.

Ich möchte nicht in der Haut derjenigen stecken, die dieses Problem lösen sollen.


hugo1 antwortete am 11.05.04 (19:11):

hallo eko,,ich bin nicht ganz Deiner Meinung in Sachen -angeblich unfähige Politiker-
,,denn, was unsere deutsche Alterspyramide betrifft, gibt`s
hier absolut keine neuen Erkenntnisse. Den Politikern war schon vor 40 Jahren klar, wie sich die Bevölkerungszusammensetzung entwickeln wird und hätten schon damals entsprechend wirksam werden und Gegensteuern müssen. Diese Versäumnisse müssen wir nun und später besonders unsere Kinder und Enklel eines Tages ausbaden.
Schau Dir bitte mal unsere Alterspyramide an. Sie sollte bei einem gesunden Staat wie eine dicke fette Tanne aussehen. Bis 1960 sieht sie noch sehr gut aus ( obwohl die damalige Pyramide stark geprägt war durch die Einschnitte der beiden Weltkriege. Die Einschnürung durch den verlustreichen Jahrgang 1920 hat sich altersbedingt fast ausgewachsen)
Besonders die letzten zehn Jahre zeigen eine -fast auf dem Kopf stehende Tendenz und logischerweise wird jeder geburtenschwache Jahrgang nach ca 20 Jahren wiederum eine negative Kerbe in der Wachszumstanne zur Folge haben.


hugo1 antwortete am 11.05.04 (19:14):

hier noch der Link zum Statistischen Bundesamt.

Internet-Tipp: https://www.destatis.de/basis/d/bevoe/bevoegra2.htm


radefeld antwortete am 12.05.04 (06:41):

M.E. hat eco völlig Recht. Die Alterspyramiede stimmt nicht mehr. WIR hatten es leichter, unsere Rentner zu unterhalten. Heute reichen die Beiträge zur Rentenversicherung nur noch etwa für 60-79 Prozent, wie man leicht nachrechnen kann. D.h., bei einer Durchschnittsrente von 1000.-Euto/Monat fehlen allein dafür monatlich 5-6 Mrd Euro, im Jahr also 60-70 Mrd.
Da ist der persönliche Beitrag der Rentner, der hier verlangt wird, doch eher gering und tragbar. Weil es ein Prozentsatz ist, trifft es den Kleinrentner ja auch entsprechend weniger.
Übrigens: In Sachsen müssen die ARBEITENDEN schon seit Einführung der Pflegeversichgerung den VOLLEN Beitrag zahlen. Dafür dürfen sie dann auch am Bußtag ausgiebig beten und Buse tun. ;-)


Gudrun_D antwortete am 12.05.04 (09:44):

O,radefeld
da hats einen zu belächelnden Schreibfehler-*beten und buse*
etwas umgestellt vielleicht so:

...ausgiebig beten am Busen tun:-))


hugo1 antwortete am 12.05.04 (11:35):

hallo radefeld,,Deine Meinung :"Weil es ein Prozentsatz ist, trifft es den Kleinrentner ja auch entsprechend weniger" zweifele ich doch ein wenig an.
Da es ein Prozentsatz ist, verkäuft die Kurve linear
Dadurch werden alle Rentner mit geringem Einkommen, bezogen auf den Prozentsatz gleichbehandelt, bezogen auf die abzuführenden Euros natürlich nicht.
Da jedoch eine Beitragsbemessungsgrenze im Spiel ist, brauchen die "Bessergestellten" natürlich einen viel geringeren Prozentsatz zahlen als der Niedrigstrentenbezieher.
,,wobei ich mal annehme das unter uns ne ganze Menge Rentner ist, die nicht darunter fallen, spielt es auch keine so bedeutende Rolle, ansonnsten wär eine progressive bzw dynamische Abführung auf die Gesamteinkommen der Rentner die gerechtere Lösung.
,,aber da kann ich mir das Aufstöhnen, das Betroffensein, das Jammern und Wehklagen gerade dieses Personenkreises sehr gut vorstellen ( demnächst auch bei den neuen Besteuerungsvorstellungen und Ideen der Regierung zu erwarten)
meine Erfahrung: Jemand der sein gesamtes monatliches Einkommen wieder ausgeben muss, um das Nötigste und Wichtigste zum Lebensunterhalt zu bekommen, wird immer weitaus mieserabler gestellt sein, als derjenige der mit- na sagen wir mal- 80 bis 90ig Prozent auskommt und noch etwas Spielraum hat.
Von den "Großen Jammerern" ganz zu schweigen, die schon gar nicht mehr wissen wie und wo und wofür sie Ihr Geld alles anlegen, ausgeben, und vor dem Fiskus sichern können,,,


rolf antwortete am 12.05.04 (12:45):

Als Einzelposten sind die 8,70 in meinem Fall ja nur ein geringer Betrag, es kommen aber hinzu:
Praxisgebühr, höhere Zuzahlung bei den Medikamenten, Wegfall des Zuschusses bei Brillen, Aussetzung der Rentenanpassung usw.


hugo1 antwortete am 12.05.04 (18:29):

na rolf,,,da biste ja auch nicht zu beneiden mit Deinem monatlichem Salär von ca 1220 ä
Damit kann zwar ein Rentnerehepaar -falls jeder von beiden soviel bekommt- bei uns recht gut leben.
Noch besser wenn man eine Wohnung (Haus) sein Eigen nennt.

Wenn jedoch z.B eine Rentnerin alleine lebt und davon vielleicht noch Stadtwarmmiete von 650 ä, Versicherung, Zeitung /Rundfunkgebühren/ Medikamente usw von ca 150 ä abgehen, dann bleiben gerade nochmal ca 14 ä pro Tag für Lebensmittel, Bekleidung, Kultur, Kosmetik, >die Katze<,
,,und ich möchte wetten das dann für kleine Geschenke für die Enkel und etwas Rücklage für eine kleine Reise oder einen Notgroschen nix mehr übrig ist.
,,und nun kommts--fast alle Rentnerinen in meinem Umfeld die ich hier so kenne bekommen meist weniger als 1000 ä/Monat , ja oft sogar deutlich weniger.(ein höherer Betrag wird meist nur mittels Wittwenrente erreicht),,und da fallen die 2% Eigenanteil zur Entlastung der Krankenkassen, die 5 ä für die Pflegeversicherung, die Erhöhung der Ortstarife, die gestiegenen Benzin-,Frisör-,Kino-, Gaststättenpreise und und und doch eine erhebliche ins Gewicht...aber, wem sag ich das,,*gg*


heinzdieter antwortete am 12.05.04 (19:46):

Das Aussehen der Alterpyramide von heute war schon anfang 1970 vorsehbar- Pillenknick-
Gegenmaßnahmen wurden nicht getroffen weder von den SPD- noch der darauffolgenden CDU/CSU - Regierungen.
Jetzt wird versucht, alles wieder auszubügeln mal erfolgreich mal dellitantisch.
Meine Meinung:Wenn wir -19.500.000 Rentner- uns nicht wehren und Einspruch erheben, dann kommt es faustdick auf uns zu,denn wir haben keine Interessengruppe,die unsere Interessen wahrnimmt. Z.Z. übernimmt dies der VdK.
Eure Ansichten sind für mich sehr interessant und decken sich teilweise mit denen aus meinen Bekanntenkreis:"
Wir haben es ja noch, wir können uns doch alles leisten, uns ging es noch nie so gut etc".


radefeld antwortete am 13.05.04 (05:47):

Deiner Mathematik, hugo 1, kann ich kaum folgen. 0,85% sind eben für mich etwa 11.-EURO, für jemand mit den 650.-EURO Rente nur 5,52 EURO. Dass dem die 5,52 EURO schwerer fallen ist mir, ist schon verständlich. Die Beitagsbemessungsgrenze (gibt es die in dem Falle auch?) wird wohl nur éinem äußerst geringem Teil der Rentner etwas nützen.
Ähnlich verhält es sich bei den geforderten Zuzahlungen und der Praxisgebühr: Auch hier werden die Grenzen von 2% bzw 1% von Kleinrentnern wesentlich eher erreicht als etwa von mir. GOTTSEIDANK! Will lieber gesund sein, als von der Kasse von Zahlungen befreit zu werden.


hugo1 antwortete am 13.05.04 (22:36):

ok radefeld.,,,dann beziehste Dich auf knappe 13hundert
Euro und musst dafür neuerdings 22 ä berappen.
Ja das stimmt, da müssteste schon ne ziemlich dicke Pension bekommen (natürlich aus unserer beider und nicht aus Sicht der Betroffenen *g*) um davon noch unverschämt viel -nach deren Empfinden- für den Fiskus abzudrücken.
,,übrigens kam heute mit der Post die Eingangsbestätigung über den o.g. Widerspruch ins Haus geflattert mit der Bitte um warten auf die (wahrscheinlich nichts ändernden)Musterprozesse.

,,und noch eine "eigennützige,unsoziale",Meinung zu der Zuzahlungsbefreiung über 1 bzw 2% der Ausgaben für Arztbesuche , Medizien usw. ist: Wer es im laufe eines Jahres nicht schafft, eindeutig darunterzubleiben, sollte so früh wie möglich im Jahr diese Ausgabengrenze erreichen, um noch viele Monate im Jahr jede Menge unbezahlte Leistungen zu erhalten und womöglich Depotīs aufzufüllen.*g*