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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   2.Bericht eines Exilirakers über Bagdad

 14 Antwort(en).

mart begann die Diskussion am 08.05.04 (20:32) :


In Bagdad werden nicht nur Bomben gelegt: neue Vielfalt in der aktuellen Kulturszene Iraks

von Khalid Al-Maaly

"Zum zweiten Mal nach dem Sturz des Saddam-Regimes hatte ich im März und April Gelegenheit meine Heimat zu besuchen. Obwohl ich wusste, dass das Bild, das man vom Irak in den arabischen und westlichen Nachrichtensendern hat, wenig mit dem tatsächlichen Leben dort zu tun hat, konnte ich mich von dem Einfluss der vielen Attentatsbilder nicht frei machen.

"Ich hatte bei meiner Landung in Umm Qasr wieder wie beim ersten Mal ein mulmiges Gefühl. Bei der Ankunft in as-Samawa liefen gerade die Nachrichten von Al Jazeera. Sie meldeten die Explosion eines Lastwagens auf der Straße zwischen as-Samawa und dem Quartier der japanischen Armee. Da meine Familie nur wenige Kilometer entfernt wohnt, konnten wir uns schnell ein Bild von der Lage machen. Die Nachricht war einfach falsch.

"Das Problem des Irak-Bildes im Ausland besteht darin, dass sich die Aufmerksamkeit auf die militärischen Aktionen konzentriert. Die Normalisierung des Lebens bleibt außer Betracht. Ein Beispiel ist die Strom- und Wasserversorgung. Vor einigen Monaten war das Thema ein Dauerbrenner in den Medien. Nun ist es verschwunden, weil sich die Versorgung normalisiert hat. Was funktioniert, findet keine Beachtung..."

Internet-Tipp: https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/feuilleton/339209-1.html


rut antwortete am 08.05.04 (23:28):

Mart
Das ist endlich mal etwas Positives über den Irak. Hier sind immer nur Schreckensmeldungen zu lesen.
Vielleicht ein kleiner Lichtblick
Das war ein guter Hinweis!


schorsch antwortete am 09.05.04 (09:21):

Würden die Medien dazu verdonnert, nur noch das Positive zu bringen, würde das Negative vielleicht eines Tages aussterben.


ricardo antwortete am 09.05.04 (10:15):

Zur Zeit sind sie dazu verdonnert, nur das sensationell Schlimme zu berichten.
Das erhöht die Auflage!
Und hier die Aufmerksamkeit...


juergen1 antwortete am 09.05.04 (22:02):

Dort werden Menschen gequält und ermordet.
Aber solange der Wasserhan tropft ist ja alles in Ordnung.

Tolle Ansichten


abdu antwortete am 10.05.04 (21:14):

danke JURGEN1...zu MART:diser pseudo-exil iraki ist ein verdammter luegner,der von seinen israelischen und us herrn,wie ein hund an der seile gehalten wird..kein araber wird ein exil-iraki respektieren,denn diese sind ignorante,versoffene agenten des amerikanischen kolonialismus.die regierung im heutigen irak ist machtlos und ohne arabische anerkennung,denn die arabische nation hat die ehre,die internationale ablehnung amerikas zu fuehren und dafuer opfer in kauf zu nehmen..aljazeera luegt nicht..zionisten luegen dauernd und immer.


mart antwortete am 10.05.04 (22:23):

Khalid al-Maaly,

Lyriker, Übersetzer und Autor mehrerer Anthologien über arabische Autoren auf deutsch und deutscher Autoren auf arabisch; Leiter des Al-Kamel Verlags für arabische Publikationen; 1956 im Irak geboren, seit 1979 im Exil, seit 1980 in Köln; bereiste im letzten Jahr mehrfach den Irak.

Natürlich kann er trotzdem ein Pseudo-exil Iraki sein.
Natürlich kann er trotzdem ein verdammter Lügner sein,
Natürlich kann er trotzdem ignorant und versoffen sein,
Trotzdem kann er ein Agent des amerikanischen Kolonialismus sein,

aber dennoch hat er junge palästinensische Dichter ins Deutsche übersetzt,
und deutsche Dichter z.B. Gottfried Benn ins Arabische.

Allein das ist ja auch schon lobenswert, oder nicht?


ricardo antwortete am 10.05.04 (22:28):

Hallo Mart
An anderer Stelle hatte ich dich gebeten um ein Urteil über das Buch von Hofbauer und meine Adresse eingegeben.
Hier ist sie :
dammann-freiburg@t-online.de


Titus antwortete am 10.05.04 (22:28):

abdu,

mir wird langsam Deine Haltung zu allen positiven Ansätzen klar - das alles darf nicht sein, sofern der Westen beteiligt ist.

Ich meine, wenn Deine Denkweise und Dein schon pathalogischer Haß auf alles Nichtislamische Schule macht und keine Bereitschaft besteht sich mit Andersdenkenden, Andersglaubenden zu arrangieren und in Frieden zu leben - ja dann halte ich Deine Meinung für nicht überlebensfähig.

Der Kampf des Islam gegen den Westen, vom Islam begonnen, nicht vom Westen, kann der Islam nicht gewinnen. Noch regiert das Öl alle Handlungen - und wenn es zu Ende geht mit dem Öl, was dann?

Ich habe das mal so "hölzern" dargestellt, für Details fehlt der Platz, also kann man zu dieser Meinung auch viel einwänden - aber im Kern habe ich recht, denke ich.


schorsch antwortete am 11.05.04 (09:33):

@ Titus: "...Noch regiert das Öl alle Handlungen - und wenn es zu Ende geht mit dem Öl, was dann?..."

Bis dann werden sie aus den Einnahmen aus dem Öl so viele Waffen gekauft haben (von uns!), dass sie uns zu ihren Sklaven machen können. Weil wir dann nämlich kein Benzin mehr haben werden, unsere Waffen zu bewegen, sie aber wohl.....


Titus antwortete am 11.05.04 (10:53):

Schorsch,

ich denke, wir machen einen Fehler, wenn wir versuchen diese Leute mit unserer Denkweise zu beurteilen.

Ich meine vielmehr, daß wir uns wehren können, vielleicht sogar ohne Waffen - wir können und dürfen frei diskutieren und dürfen uns eine eigene Meinung bilden, ohne die Strafe irgendeines Gottes befürchten zu müssen.

Wir sind frei im wahrsten Sinn des Wortes.

Wir werden unfrei, wenn wir uns nicht wehren, weil wir Angst haben, daß unsere Autos nicht mehr fahren können.
Das wäre in der Tat unter Umständen tödlich. Handelten wir so, hätten wir auch keine Freiheit verdient.

Ich bin optimistisch - wir im Westen sind viel, viel stärker, als wir vielleicht selber wissen.


abdu antwortete am 14.05.04 (22:26):

nein MART:ich muss deinen satz verbessern.. du sagtest[trotzdem kann er ein agent...etc.]richtig ist [und DESWEGEN kann er ein agent...etc.]...in der arabischen gesellschaft gibt es nichts lobenswertes bei landesverrat..jeder iraker oder auch araber,der die merikanisch agressionen gegen das irakische oder palaestinensiche volk bejaht ist ein verrater der arabischen nation.sozial sind solche personen entehrt..die haben keine wuerde mehr ein mann der als polizist fuer die amerikaner im irak arbeitet wird (dhail/schwanz)genannt,keiner bezeichnt ihn mehr als :mann! apropo alaestinenser[ diese sollen erst um das blosse leben kaempfen dann kann man von musik reden]die panzer von sharon machen genug musik.hat er die gedichte von mahmud darwisch uebersetzt,der zionisten als menschenfresser ,barbaren und kriminelle bezeichnt? jetzt geniessen wir die kulturellen errungenschaften israels :jeden tag;tod/zerstoerung von haeusern/vergewaltigung von frauen/entwurzelung von baumen/schul verbot/arbeitsverbot/mauer/annektion...und mehr.


Titus antwortete am 14.05.04 (23:23):

Schorsch,

man kann Benzin aus Steinkohle gewinnen, Steinkohle haben wir genug. China kauft weltweit auch Steinkohle zu Höchstpreisen - und wir schliessen unsere Gruben.

Man stelle sich vor, daß man von den Erpressungen der Araber bezüglich der Erölpreise und Lieferungen unabhängig werden könnte - keine Erpressungen unserer Politiker mehr, keine Hofierung arabischer Potentaten mehr.

Eine Vorstellung, die mich begeistert - wird aber nicht gehen, soweit ich weiß (zu wissen glaube) soll das Verfahren Benzin aus Steinkohle zu gewinnen nach dem Krieg verloren gegangen sein.

Natürlich wäre Benzin aus Steinkohle teuer - das sollte uns unsere Freiheit und Unabhängigkeit wert sein.


Medea. antwortete am 15.05.04 (08:02):

Abdu:
Gibt es Berichte von Vergewaltigungen palästinensischer
Frauen durch Israelis im schwelenden Konflikt? Oder umgekehrt?
Ich habe bisher solches noch nicht gehört....


mart antwortete am 15.05.04 (09:01):

ABDU, er hat, er hat diesen palästinensischen Dichter übersetzt


"Ich sage: Ich werde diesen langen Weg zurücklegen, bis ans Endeöbis ans Ende meiner selbst."



Mahmud Darwisch
Weniger Rosen

"Ich sage: Ich werde diesen langen Weg zurücklegen, bis ans
Endeöbis ans Ende meiner selbst."