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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Seifenblasen

 10 Antwort(en).

hl begann die Diskussion am 03.05.04 (05:18) :

"[..] Darum lebt jedes der beiden Völker wie in einer abgeschlossenen Seifenblase, abgekapselt vom anderen und tatsächlich auch von der ganzen übrigen Welt. Innerhalb seiner Seifenblase kultiviert jedes Volk seine Schmerzen, die Überzeugung, das größte Opfer zu sein, die Erinnerung an die ihnen zugefügten Ungerechtigkeiten, den Zorn über das andere grausame, mörderische und abscheuliche Volk. Jedes Volk glaubt, dass absolute Gerechtigkeit auf seiner Seite sei - und darum auch an die absolute Ungerechtigkeit der anderen Seite.

Diese Seifenblase ist ein Gefängnis, abgeschlossen und abgesichert, mehr als durch Mauern und Stacheldraht - Israelis und Palästinenser sind Geiseln ihrer eigenen geistigen Welt. Sie sind nicht in der Lage, einander wahrzunehmen und die Welt so zu sehen, wie sie ist. Sie sehen nur das Spiegelbild im magischen Spiegel, der nur das zeigt, was sie sehen wollen.

[..]

Noch eine persönliche Bemerkung: Ich bin vor vielen Jahren zu der Überzeugung gekommen, dass dieser Teufelskreis nicht nur durchbrochen werden muss – sondern auch durchbrochen werden kann. Seitdem versuche ich, ein gemeinsames israelisch-palästinensisches Narrativ aufzubauen, das das Narrativ beider Völker in sich birgt, nicht, indem ein künstlicher Kompromiss geschaffen wird, sondern in dem ich nach der Wahrheit suche. Ich habe darüber schon Bücher und Aufsätze geschrieben. In dieser Woche hat Gush Shalom eine Broschüre herausgegeben mit dem Titel „Wahrheit gegen Wahrheit“. Wir versuchen darin, ein gemeinsames Narrativ des Konfliktes zu skizzieren und berücksichtigten die Standpunkte beider Seiten.

Mir ist klar geworden, dass ohne ernsthafte Anstrengung von beiden Seiten, sich auch des Standpunktes der anderen Seite voll bewusst zu werden und ihn zu verstehen, jede Bemühung, einen wirklichen Frieden zwischen beiden Völkern zu erreichen, fehlschlagen wird. [..]


Leben ( wie ) in einer Seifenblase
Uri Avnery

https://www.uri-avnery.de/magazin/artikel.php?artikel=166&type=2&menuid=4&topmenu=4

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?F2B352138


elsa2 antwortete am 03.05.04 (10:37):

Ich habe darüber nachgedacht, was Uri Avnery mit 'ein gemeinsames israelisch-palästinensisches Narrativ' meinen könnte. Verstehe ich das richtig? Er möchte eine objektive Geschichtsschreibung, in der die "Wahrheiten" beider Parteien zu Wort kommen?

Das wäre ein guter Ansatz. Vielleicht würde jede Seite verstehen, warum die andere so voller Hass ist.


werner antwortete am 03.05.04 (21:23):

Obwohl ich Uri Avnery sehr kritisch gegenüberstehe, muss ich ihm im Hinblick auf die isolierten Seifenblasen Recht geben. Allerdings auch wieder mit der Einschränkung, dass diese Einschätzung nur auf einen Teil der Bevölkerung beider Seiten zutrifft und es ist schlecht abzuschätzen wie hier wohl die Prozentzahlen liegen würden. Es ist aber doch frappant zu sehen wie viele Israelis noch nie in der Jerusalemer Altstadt waren obwohl Juden in der Altstadt wohnen und wie wenig Araber Tel Aviv kennen obwohl viele Araber dort arbeiten.
Auch hatte ich schon früher geschrieben, dass ein Ende des sogenannten Teufelskreises für die Bevölkerung beider Seiten kein Problem darstellen würde. Es ist der Teufelskreis des Terrors, der zum Beispiel bei dem Anschlag auf die Siedlerin wieder zugeschlagen hat, in der Hoffnung die Beendigung der Besetzung des Gaza-Streifens zu beenden. Die Terroristen wissen doch ganz genau, dass das israelische Militär herausfinden wird, wer hinter dem Anschlag steckt -falls es nicht bereits bekannt ist- und dann das Haus des Attentäters sprengen wird. Die Verwandten der Attentäter werden von den Sponsoren des Terrors Gelder erhalten für das Opfer welches sie für die Befreiung Palästinas gebracht haben. Der oder die Attentäter werden Helden für die Blutopfer des nächsten Anschlags. Und nicht wird sich ändern.


abdu antwortete am 04.05.04 (00:07):

@HL;die nachkommen jakobs(israel)folgten moses laut bible.ein exodus aus aegypten.ein zweiter exodus gab es,als juden in europa durch rassisten verfolgt wurden.ein dritter exodus sollen die juden durchmachen um aus dem zionistischen getto(hier :seifenblase gennant)zu entkommen.ich schrieb in den letzten monaten in meiner zeitung oft darueber,dass eine nuechterne bewusste co-existence in diesem gelobten land moeglich sei.in meinen schriften stellte ich mir vor ein politisches gebilde ,wo menschen juedischer,islamischer und christlischer relegion zusammenleben..zwei sprachen(arabisch und hebraeisch)im amtlichen gebrauch und schulpflichtig.ein saekulaeres system..progressiv und aufgeschlossen..zeitungen und tv duerfen beide oder einer der beiden sprachen gebrauchen..eine verfassung/wahlen/pressefreiheit..es gibt andere einzelheiten,denn ich habe jahrelang darueber nachgedacht..als ich hier(in nord afrika)diese noch unvollkommene vorstellung veroeffentlichte,blieb dies ohne ablehnung bei den leseren ja sogar ohne kommentar..vor zwei monaten habe ich hier (im ST.de)ein paar zeilen darueber geschrieben.jemand fand die idee nett aber romantisch.dann sprang einer(wie du oben siehst)und wollte unbedingt den versuch sowas zu bereden sabotieren..ich denke immernoch darueber und nehme an dass ich fast alles durchdacht habe (hairaten/kunstleben/gerichte/kinder erziehung/handel/feiertage/moscheen/kirchen/synagogen/wahlen/demographie etc.etc. ich bin aber sicher dass mein konzept sehr viel ergaenzungen und verbesserungen braucht um halbwegs serioes diskutable zu werden..hier im ST kenne ich im voraus welche namen ,die so was abzutreiben(aportion)versuchen wuerden.ich kann nicht verschweigen ,dass ich viel juristische und wissenschaftspolitische hilfe brauche um etwas lesbares darueber zu erstellen..was ich will ist dass spannung/psyschische barieren/hass/blutvergiesen unter fuer beiden seiten gerechten voraussetzungen ein ende finden..so..das ist fuer jetzt..ich bitte um bereicherung dieser idee..ich bleib dran.


werner antwortete am 04.05.04 (07:04):

@abdu - nur kurz, denn ich muss gleich arbeiten gehen. Ich kenne in Israel als arabische Zeitungen 'Al Quds', 'Panorama' und noch eine Zeitung deren Name mir jetzt nicht einfällt. Auf deutsch hiesse sie 'Angelhaken' oder so ähnlich. Schulpflicht gibt es. Den israelischen TV Kanal in arabischer Sprache kann man über Satellit sogar in Deutschland ohne Probleme empfangen. Er sendet überwiegend auf arabisch mit hebräischen Untertiteln. Politische Diskussionen werden entweder auf arabisch oder zweisprachig geführt. und so weiter. Du siehst, Deine Idee wird in Israel bereits praktiziert. Darüberhinaus kannst Du in jedem einigermassen guten Hotel -und natürlich auch zu Hause- die arabischen Fernsehstationen der umliegenden Länder empfangen. Wenn ich will, kann ich in Tel Aviv im Hotel nicht nur den israelischen TV Kanal 3 auf arabisch sondern auch die Nachrichten des syrischen oder jordanischen Fernsehens auf hebräisch verfolgen. Verkehrs- und Hinweisschilder sind meist zweisprachig. etc. Natürlich wird diese Vielfalt ständig weiterentwickelt.


abdu antwortete am 04.05.04 (16:37):

dieser herr WERNER tut als ob er mich nicht versteht.HL sagte beide seiten glauben sie haetten recht und daher der nahost konflikt.obwohl ich weiss,dass nur die pal. recht haben und die israelis nur agressive expansionistische eindringlinge sind,die das arabische gebiet erst 1947 und dann 1967 mit gewalt und mit hilfe imperialistische kraefte erobert haben(kurz:"israel" ist eine besatzungsmacht),freute ich mich auf den vorschlag von HL,nach einer friedlischen loesung zu suchen.aber WERNER muesse in mir bekannten ueberheblichkeit arbeiten gehen,so als ob ich psyschologisch nicht weiss woher sowas kommt.so versucht er zum zweiten mal(sicher werden,wie ich diese idiologien kenne,50 versuche fehlschlagen)so zu tun als ob die rede nur davon ist,wie die unterworfonenen gedemutigten sklaven von ihren aarischen zionistischen folterer behandelt werden.zb. quatscht jeder gefaengniss chef auf dieser welt davon ,dass er den gefangenen 2.5 stunden tv schauen anbietet.dieser herr WERNER betreibt eine hermeneutik der sklavenhaendler,benutzt die logik der weissen herren im ehemaligen suedafrika..leute wie werner/mart/ricardo und aehnliche werden auf dieser welt immer weniger,denn sie haben ein denken und handeln,was zum gestern gehoert,zu den zeiten der briten in indien,und der franzoesen in algerien..und obwohl diese bewegung,die unterdrueckung,diskrimenierung,ausbeutung,verleumdung,demutigung,vergewaltigung,pluenderung und tyrannei bejaht und bejubelt,in den letzten 60 jahren(seit dem niedergang und zusammenbruch des hitler faschismus)immer schwaecher und argumentationsaermer wird trifft man immer ueberbleibsel von verschlossenheit,grundloser arrogance(beispiel/der kranke us-verteidigungsminister ramsch feld/ein nazi ersten grades/eine antiquitaet).bald befindt sich hier die vierer gruppe,die fuer ABORTION vehement zu sorgen versucht..zu spaet:1/weil ich die woerte von HL ins arabische uebersetzt habe und schon an anderen foren auf der welt weitergeleitet 2/in der tuerkei uebernimmt ein tuerke die verbreitung auf tuerkisch..etc(usw:damit man diese hilflosen illusionisten noch ueberrascht).KURZ:die rede ist NICHT vom zusammen leben zwischen sadisten und masochisten,zwischen sklaven und folterer,zwischen ueber und untermenschen sondern es geht um das zusammenleben von gleichberechtigten unter einer anderen fahne,nicht der fahne der PLO und nicht der fahne israels..es geht um eine politische,relegioese,wirtschaftliche,soziale,kultureller gleichberechtigung ..also nicht in einem land wo die mutter des buergers unbedingt moslemin oder juedin ist..also wo das gelobte land,das land fuer alle sein kann und nicht nur fuer buhdisten oder NUR fuer juden..ein demokratisches saekulaeres gebilde,wo das auserwaehlte volk eben und LOGISCH ALLER und zwar ALLER menschen dieser erde umfasst.denn alle menschen und jeder mensch auf erden ist von gott geliebt und auserwaehlt ..eine gruppe,die behauptet gott monoploiert zu haben,ist von menschlichkeit und gootesherrlichkeit weit weit entfernt.


hl antwortete am 04.05.04 (17:13):

Hinweis an abdu:

Wenn Texte in ".." gesetzt sind, sind es Zitate. In diesem Fall habe ich aus einem Artikel von Uri Avnery (Gush Shalom) zitiert.

Also nicht "HL sagt" sondern "Uri Avnery sagt".

Allerdings drückt Avnery weitestgehend meine Meinung aus, ich kann es nur nicht so gut formulieren wie er. :-)


werner antwortete am 04.05.04 (19:08):

@abdu - wenn Du Israel als zionistisches Gebilde betrachtest welches zu vernichten ist, so werden wir nie politisch näher kommen. Ich habe im Laufe der letzten Wochen auch sehr verschiedene Kommentare von Dir gelesen welche einesteils von Annäherung sprechen und dann wieder der Vernichtung Israels das Wort reden, je nach politischen Tagesereignissen.
Die arabische Bevölkerung in Israel besitzt einen israelischen Pass, geniesst die israelischen Gesetze wie jeder israelische Bürger, fühlt sich in der Knesset manchmal gut, manchmal schlecht vertreten. Es gibt rein muslimische Dörfer auf dem Land aber auch gemischte Dörfer und Städte. Gerade war ich in Akko und ich bin oft in Jaffa. Ein Araber aus Akko kann wie jeder andere Bürger frei im Land umherfahren, in seinem Auto oder im Bus oder im Zug. Keine Kontrollen im ganzen Land. Meine letzte Fahrt führte mich von Tel Aviv nach Akko zum See Genezareth und zurück nach Tel Aviv. Ich machte noch eine Fahrt Tel Aviv - Jerusalem und zurück am nächsten Tag. Da ich mich an die Verkehrsregeln hielt wurde ich nie angehalten und begegnete keiner Polizei geschweige Militär. Genauso gut hätte an meiner Stelle ein arabischer Israeli am Steuer sitzen können.
Die Probleme ergeben sich erst bei Sicherheitsfragen. Bei Anschlägen auf der Westbank oder im Gaza Streifen.
Auch ist das Beispiel Südafrika ein zweischneidiges Schwert. Es gab die Apartheid, die es in Israel nicht gibt und trotzdem hat der ANC nach dem Ende der Apartheid Südafrika in eine positive Zukunft geführt ohne die Weissen oder Inder zu verjagen. Vielleicht dachte auch Uri Avnery an eine Art Wahrheitskommission. Oder ist Dir die Entwicklung in Simbabwe lieber?


hl antwortete am 05.05.04 (12:10):

"Der Golem wendet sich gegen seinen Schöpfer
Gedanken zum Referendum

Von Uri Avnery

[..]
Nur ein positives Ergebnis hatte dieses Referendum: plötzlich wacht die Öffentlichkeit auf und begreift, dass der Golem in ihrer Mitte lebendig ist. Schon vom ersten Augenblick an gab es die warnende Schrift an der Wand: die Siedlerbewegung saugt das Mark aus dem Staat, sie ist ein Hindernis für den Frieden, sie ist eine Gefahr für die israelische Demokratie und selbst für die Zukunft des Staates. [..]"

Hier bitte den ganzen Artikel lesen:

Quelle: https://www.uri-avnery.de/magazin/artikel.php?artikel=167&type=2&menuid=4&topmenu=4

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?R28355738


werner antwortete am 06.05.04 (12:54):

@Karl - hier sind wir nun im richtigen Thread und jetzt erzähle mir mal wo ich in meinem Beitrag von 19.08 Uhr etwas falsch berichtet habe. Du behauptest doch Wissenschaftler zu sein. Dann lese den Text genau, schaue welches Thema ich anspreche und wovon ich berichte und schweife nicht ab auf Dinge, die in diesem Beitrag nicht erwähnt werden.
Spreche ich vom Problem der Rücksiedlung geflüchteter Araber? Nein.
Spreche ich von Arabern welche in Israel wohnen? Ja.
Was soll also der Quatsch, scheinheilig zu fragen was ich erlebt habe und dann einen politischen Prozess anzuführen wovon Du nicht einmal meine persönliche Einstellung kennst?


abdu antwortete am 11.05.04 (21:38):

nein WERNER..wir beide werden uns politisch nie einigen.ich suche nach dieser einigung nicht.ich bin nicht einer von den verraetern,die mit euch in oslo1993 sassen.ich einige mich nur mit leuten,die okkopation ablehnen und volkerrecht bejahen.ich einige mich mit leuten,die mich(araber/moslem)als mensch anerkennen.ich bin ein hochgebildeter aufgeschlossene stolzer araber,wer behauptet er waere ein bessere mensch als ich wird von mir nur verachtet.wenn du meine beitraege kommentierst vergisst du etwas ,was gleichberechtigung heisst.das gerede vom auserwaehltem volk ist eine ketzerei und ist zum kotzen.zur diskussion muss man demokratisch veranlagt und erzogen sein.zwischen uebermensch und untermensch gibt es keine diskussion.die behauptung ich rede mal so und mal so ist eine verleumdung von dir,und entspricht nicht der wahrheit,denn sowas wuerden es eher leute tun,die von gleichheit,freiheit und bruederlichkeit quatschen..aber bei der leichten provokation sich als rassisten, antisemiten und antidemokraten entlarven.[ein fluestern:jede rote blutzelle bei mir hasst goeppels/jeden tag lernen meine kinder von mir gestapo zu hassen und zu verdammen.du verstehst mich ganz genau].am ende..liegt noch weit..werden meine meinungen und gedanken jede inhumane ideologie besiegen.die welt wacht auf und ich bin zuversichtlich und SEHR optimistisch.