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THEMA: US-Geheimdienst soll Folterungen angeordnet haben
33 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 02.05.04 (22:12) :
Sueddeutsche Zeitung: Ein internes Dossier der US-Armee belegt, dass Soldaten im Irak wiederholt und systematisch irakische Gefangene misshandelt haben. Ein US-Magazin berichtet sogar, dass der Militärgeheimdienst der USA die Demütigungen und Foltermethoden im Irak befohlen haben soll. ---- Die Tränen der Wut ...
Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/112/31081/
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abdu
antwortete am 02.05.04 (22:50):
the NEW YORKER und SZ duerften eben nicht erzaehlen,welche geheimdienste noch mit der CIA im irak koaliert und cooperiert haben..gleich bei der pluenderung der irakischen museen,stadtbuechereien und universitaeten in der woche vom 9/4/2003 bis 15/4/03 waren DREI bestimmte geheimdienste beteiligt(eines davon ist das gd eines arabischen zwergstaates)..bald erfaehrt man einzelheiten.
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Wolfgang
antwortete am 02.05.04 (23:00):
es ist, wie immer im krieg: je laenger er dauert, desto mehr kriegsverbrechen werden begangen. jetzt sind die bush-krieger dabei, diesen krieg zu verlieren. ihre rachsucht steigert sich von tag zu tag... ihre grausamkeiten sind legion...
ich bin sicher: in den naechsten wochen werden die irakischen widerstaendler bush's barbaren die ihnen passende antwort geben.
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werner
antwortete am 02.05.04 (23:48):
Noch unter dem Eindruck der Verbrechen welche begangen wurden will ich doch bereits jetzt einen Beitrag schreiben obwohl verständlicher Weise die Emotionen hohe Wellen schlagen. @Karl - wie ich bereits vorher schrieb wird man beobachten müssen inwieweit Ebenen des Militärs in die Verbrechen verstrickt sind. Man wird die Aufarbeitung sprich Strafverfolgung der Täter beobachten müssen. @abdu - es ist schon interessant zu beobachten wie Du diese Straftaten dazu benützt um Deine nebelhaften Verschwörungstheorien weiterhin an den Mann zu bringen. In diesen Gefängnissen hat Folter leider eine lange Tradition und ich wäre sehr erfreut gewesen wenn Deine lybische Zeitung bereits vor der amerikanischen Invasion über Folterer die gleichen Emotionen entwickelt hätte. Oder habe ich da etwas verpasst? @Wolfgang - diese Ankündigungen kenne ich nun seit ich die Diskussionen im ST verfolge. Trotz der Verbrechen welche mich ebenso wie alle anderen mit Abscheu erfüllten, werde ich nicht in die Hasstiraden einstimmen, da ich neben den 'irakischen Widerständlern' auch die Irakis sehe welche ihre Hoffnung in die politische Veränderung setzen, die der Irak ohne Zweifel erlebt hat. Diese Menschen welche auf friedliche Weise versuchen zusammenzuleben sind mir auf jeden Fall sympatischer als die Anhänger Sadrs.
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abdu
antwortete am 03.05.04 (00:21):
@MART :was nebelhaft ist sehr bald sonnen klar..ich bin nicht alleine auf dieser welt..meine mitmenschen sind miliarden..zwei drittel von denen suchen die wahrheit.ueber folterung in israel meintest du ?ja..da hat meine zeitung vor der amerikanischen invasion20032003 schon geschrieben.uebrigens:ich rede hier nicht von immutionen..ich rede von fakten..fakten..fakten.ob du etwas verpasst?ja ,du verpasst vieles ..sehr viel!magst du wirklich FRIEDEN? auf friedliche weise zusammenleben?so etwa wie sharon? ich erwarte keine antwort!
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werner
antwortete am 03.05.04 (00:42):
@abdu - Korrektur: ich bin der werner - mart ist die andere Böse. Ich mag einfach bei solchen Diskussionen keine verschleierten Andeutungen. Damit kann ich auch andeuten, dass ich sichere Quellen haben welche besagen, dass am 30. Mai die Welt untergeht. Folterung gibt es leider in jedem Land der Welt - ohne Ausnahme. Nur in manchen Ländern wird es strafrechtlich verfolgt selbst wenn die Folterung von Behördenvertretern durchgeführt wurde. Natürlich nur wenn sie bekannt wird. Oder glaubst Du in Deutschland oder in Deinem Land gibt es so etwas nicht?
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bernhard
antwortete am 03.05.04 (05:35):
neue geheime anordnung: in zukunft dürfen folterungen nicht mehr gefilmt werden.
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Karl
antwortete am 03.05.04 (06:47):
@ Werner,
gib doch auf. Der Propagandaauftrag ist gescheitert. Wer schon wieder mit dem Relativieren beginnt, sollte schweigen. Wer diese Machenschaften aufgedeckt hat, das wäre noch zu diskutieren. Immerhin hat sich Bush erst nach Presseberichten, also unter dem Druck der Öffentlichkeit entschuldigt. Was hättest Du erwartet? Selbst die amerikanische Öffentlichkeit ist nicht so verroht, dass sie ein Grinsen hierüber ertragen hätte.
Glaubst Du wirklich, bei allen Folterszenen würde gefilmt?
Was sind die Effekte dieser "Enthüllungen"? Außer bei einigen Menschen mit progressivem Realitätsverlust ist jeder Versuch einer nachträglichen moralischen Legitimation des völkerrechtswidrigen Überfalls auf den Irak dahin. Entweder müssen die US-Militärs noch einen drauflegen und den Irak von Irakern befreien oder sie müssen nach Hause gehen.
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Karl
antwortete am 03.05.04 (06:53):
@ werner,
beim nochmaligen Lesen von "Noch unter dem Eindruck der Verbrechen welche begangen wurden will ich doch bereits jetzt einen Beitrag schreiben obwohl verständlicher Weise die Emotionen hohe Wellen schlagen. "
Das sagt doch alles! Wer lesen kann, der vesteht. Bereits jetzt abwiegeln. Alles halb so schlimm. Wird doch anderswo auch gemacht. Wir wissen wo.
Schäm dich. In welcher Propagande Abteilung sitzest Du?
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Karl
antwortete am 03.05.04 (07:11):
Zitat aus Spiegel online:
... die jetzt verbreitete Wut dürfte erst der Anfang sein. Denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Texte ins arabische übersetzt sind, die jetzt "The New Yorker" auf seiner Webseite veröffentlicht hat. Das US-Magazin zitiert Passagen aus einen 53 Seiten umfassenden Untersuchungsbericht der Armee, die bereits im Februar Ermittlungen eingeleitet hatte, um Gerüchte über sadistische Misshandlungen von gefangenen Irakern durch ihre Soldaten zu überprüfen.
Was sie herausfanden, übertraf selbst die schlimmsten Befürchtungen und liest sich selbst im seriösen "New Yorker" wie ein Hardcore-Porno. Häftlinge seien mit einem Leuchtstab und wahrscheinlich einem Besenstiel sexuell missbraucht worden. Andere seien vor den Augen ihrer Mitgefangenen gezwungen worden, sich selbst zu befriedigen. Im Hintergrund knurrten Kampfhunde, um jeden Widerstand gleich im Keim zu ersticken.
--- no comment.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,298060,00.html
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Medea.
antwortete am 03.05.04 (07:23):
Jede/r ist von Abscheu und Trauer erfüllt, der diese Greueltaten liest - nichts, aber auch gar nichts deutet darauf hin, daß dieses nicht auch bei Werner der Fall ist .... Das einzig Positive ist, daß diese Schandtaten aufgedeckt und der Öffentlichkeit bekanntgemacht werden als - hoffentlich - künftige Abschreckung hier und in allen Staaten der Welt. Der Verrohung muß durch internationale Ächtung Einhalt geboten werden.
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Karl
antwortete am 03.05.04 (08:09):
Hier der Link zu den im NewYorker publizierten Bildern (oben rechts "Additional images of the torture of Iraqi prisoners "). Die meisten amerikanischen Medien haben diese Bilder nicht veröffentlicht. Es ist wichtig, dass solche Bilder nicht der Zensur anheimfallen.
Internet-Tipp: https://www.newyorker.com/fact/content/?040510fa_fact
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schorsch
antwortete am 03.05.04 (10:52):
Es gibt Soldaten, die flogen in den Irak aus ideellen Gründen - sie glaubten Bush & Co, dass den Irakis die Freiheit erkämpft werden müsse. Es gibt aber auch solche, die flogen hin, um ihre abartigen Triebe abreagieren zu können. Ich denke, auch diese finden in Amerika genügend Wohlwollende, die zwar vordergründig solche Taten verurteilen, hintergründig aber in die Hände klatschen und sich selber aufgeilen, wenn sie solche Misshandlungen sehen.....
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BarbaraH
antwortete am 03.05.04 (19:27):
Apropos: Es gibt Länder, in denen Folterer bestraft werden, und Länder, in denen sie streiffrei ausgehen....
Spiegel-online meldet: >>US-Armee lässt Folterer mit Rüge davonkommen
Die US-Armee hat sechs ihrer Soldaten die schärfste mögliche Rüge erteilt, weil sie irakische Gefangene misshandelt haben sollen. Dadurch können sie aus dem Militärdienst ausgeschlossen werden. Weitere Konsequenzen seitens der Armee drohen ihnen aber vermutlich nicht.<<
Die Folterer bekommen eine ganz scharfe Rüge... oh je, das ist aber eine wirklich schlimme Strafe... :-((((
https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,298142,00.html
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,298142,00.html
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Karl
antwortete am 03.05.04 (20:23):
Die amerikanische Politik ist in sich auch konsequent. Ich verstehe jetzt sehr gut, warum der internationale Gerichtshof nicht für amerikanische Staatsbürger gelten soll.
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werner
antwortete am 03.05.04 (21:47):
wie ich in einem neueren Thread schrieb, gibt es Menschen, die sich emotional engagieren und solche, welche versuchen die politischen Ereignisse zu analysieren. Ich versuche letzteres. Und natürlich erfülle ich auch keinen Propagandaauftrag. Karl, ich will es wieder einmal so formulieren, mit meinem kleinen Beispiel. Ich könnte auch ein anderes nehmen aber so ist es mir bequemer. Du schreibst, man muss Bush zum Teufel jagen und ich frage mich wohin und was kommt nach. So sind anscheinend die Unterschiede unserer Betrachtungsweisen. Dabei kommen wir uns öfters in die Quere. Aber ich finde das ok so. Doch Du kannst doch nicht aus dem Kommentierten schliessen, dass ich Verbrechen gut heisse. Du schreibst Krieg ist schlecht. Natürlich ist er das aber er ist da. Hast Du schon einmal gelesen, dass ich Krieg für gut finde? Und ich meine, dass es auch im Irak viele Menschen gibt deren Situation sich verbessert hat und verbessern wird wenn die politischen Vorgaben nicht von radikalen Kräften deformiert werden. Das ist zumindest eine bessere Einstellung als die mancher Teilnehmer welche nur den Untergang des Abendlandes voraussagen. Noch ein Wort zu den Beispielen von Soldaten welche den Dienst quittierten, solche welche ihren Sadismus ausleben und solche welche einfach ihren Dienst tun. Das hatten wir doch alles auch im Zweiten Weltkrieg. War Schmidt Schnauze ein Verbrecher weil er als Offizier mitgemacht hat und nicht ins Ausland gegangen ist wie unser Willy? Als persönliche Anmerkung: Mir war Brandts Verhalten lieber.
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Karl
antwortete am 03.05.04 (23:00):
Die Systematik der Folterungen wird in einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen deutlich:
----Zitatanfang -------
Gefangene „aufweichen“
Auch im Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba gehören zwei Drittel der Wachmannschaften Einheiten der Reserve an. Deshalb hat nun auch der Kommandeur der amerikanischen Heeres-Reserve, Generalleutnant James Helmey, eine eigene Untersuchung der Vorfälle eingeleitet. Die für die Bewachung der Gefangenen verantwortlichen Militärpolizisten der Heeres-Reserve sollen nach Darstellung von Karpinski und anderen Offizieren der Reserve von Mitarbeitern des militärischen Geheimdienstes und auch des zivilen Auslandsgeheimdienstes CIA aufgefordert worden sein, die Gefangenen für die Verhöre durch die Geheimdienstmitarbeiter „aufzuweichen“.
So sollen die Fotografien von den Folterungen und sexuellen Demütigungen von Gefangenen, die Ende 2003 entstanden, neu eingewiesenen Häftlingen gezeigt worden sein, um ihnen zu zeigen, was ihnen im Falle ungenügender Kooperationsbereitschaft bei den Verhören blühe."
----Zitat Ende -----
Damit verstehe ich jetzt auch, warum gefilmt wurde. Die Bilder sollten neuen Gefangenen zur Abschreckung gezeigt werden. Die Folterer hatten von oben "grünes Licht" bekommen und fühlten sich absolut sicher, denn das war die offizielle - von "oben" befohlene Art, wie mit den Gefangenen umgegangen werden sollte.
Quelle FAZ:
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?W2B556338
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BarbaraH
antwortete am 04.05.04 (00:49):
Lt. einem Bericht in der Frankfurter Rundschau vom 04.05.04 fand nach dem 11. Sept. in den USA eine breite öffentliche Diskussion über die Anwendung von Folter gegen Terrorverdächtige statt. Einer Umfrage zufolge sprachen sich im Okt. 2001 45 Prozent der US-Bürger für Folter aus.
Insofern ist das momentane Entsetzen über die bekannt gewordenen Fälle von Folter im Irak in der amerikanischen Öffentlichkeit ziemlich heuchlerisch.
Frankfurter Rundschau vom 04.05.04 "Die Handschuhe ausgezogen" Seit dem 11. September 2001 werben US-Ermittler für den Einsatz von Foltermethoden im "Anti-Terror-Kampf" VON D. OSTERMANN (WASHINGTON) https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/ thema_des_tages/?cnt=431075&cnt_page=1
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?H1CB25338
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abdu
antwortete am 04.05.04 (01:04):
fuer mich gibt es keinen unterschied,wenn zwei drei leute die selbe erziehung,idiologie,standpuenkte,reaktionen,IMPULSGEBER,ziele,redewendungen,ausweichungen..da sind die drei aehnlicher als drillinge und da gibt es keine namens verwechselung..das hat mit verallgemeinerung nicht zu tun..es ist eben das ein und das selbe sprachrohr.was ich von co-operation dreier GD sagte, ist richtig ..ist wahr[es geht nicht um sichere(weniger sichere) quellen/es geht um fakten/es geht um alltaegliche pure bittere psyschpathische realitaet/es geht um sonnen klaren sadismus der politik/es geht um politische prostistution..nun..es folgt eine lawine von enthuellungen und entlarwung die nicht nur usa und (ISRAEL!),sondern:tuerkei/iran/mehr als ein arabisches land..man soll nur richtig suchen..ich meine richtig:und das bedeutet gerecht und objektiv.UEBRIGENS:es wurden irakische frauen im besetzten irak,die von amerikanischen soldaten vergewaltigt wurden..die bilder von der vergewaltigung sind echt..zig milionen von arabern haben sie gesehen,und sie werden vom link zu link,vom site zum anderen in sekunden schnelle weiter geleitet..ich bekam die bilder,die ich bereits habe,gestern aus tunisien und heute aus dubai zugesandt..die welt wird allmaehlich von den massen beherrcht..geheimdienste sind menschen und da gibt es klugere und aktivere aber sicher ehrlichere und sauberere menschen als MOSSAD CIA &CO.
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BarbaraH
antwortete am 04.05.04 (01:13):
Ein weiterer lesenswerter Artikel in der Frankfurter Rundschau analysiert den Weg zur Tolerierung von Folter:
>>(...)Wenn sich jetzt bestätigt, dass US-Soldaten in Irak Gefangene mit Wissen von Vorgesetzten gequält haben, ist das Phänomen also nicht neu. Jedoch birgt das ideologische Fundament dafür, weil als "Kampf gegen den Terror" global entgrenzt, heute wesentlich mehr Sprengstoff für das internationale Rechtssystem und den Frieden.
Im Januar 2002 markierte US-Präsident George W. Bush die politische "Achse des Bösen" mit Irak, Iran und Nordkorea. Er sprach vor dem US-Kongress von "tausenden gefährlicher Killer, die wie tickende Zeitbomben über die ganze Welt zerstreut" seien, und von "terroristischen Parasiten", die "vernichtet" werden müssten. Eine ideologische "Achse" zieht sich von damals bis in die Zellen von Abu Ghraib bei Bagdad. Sie hat bereits Abzweige nach Guantánamo, Afghanistan, Marokko, Pakistan - und auch nach Deutschland.
Wer im Feind den "Parasiten" sieht, verbannt ihn aus der "menschlichen Familie" und spricht ihm die "allen ihren Mitgliedern innewohnenden Würde" ab, die die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 1948 über alles stellte. Der sperrt hunderte Menschen auf Guantánamo ein und erfindet für sie die Rechtsfigur des "illegalen Kämpfers", die totale Rechtlosigkeit bedeutet. Weitere Kriegswaffe: Die USA lassen Terrorverdächtige laut Menschenrechtlern in der Obhut von Staaten wie Syrien, Pakistan oder Ägypten, weil dort "effektiver" verhört (sprich: gefoltert) wird.
Folter delegieren: Bedenklich, dass diese Strategie international weit weniger Empörung ausgelöst hat als jetzt die Bilder folternder US-Soldaten. Dabei legitimiert sie Gewalt ganz direkt, und zwar genau in den Staaten, in denen Washington angeblich demokratische Reformen initiieren will.<<
Weiter wird in dem Bericht die Frage aufgeworfen, inwieweit sich Deutschland bereits dieser Denkweise angeschlossen hat. Es wird auf einen Artikel in der WELT vom März 2003 aufmerksam gemacht, in dem behauptet wurde, das Völkerrecht zum Gewaltverbot der UN-Charta befände sich angeblich in einer Sackgasse.
Frankfurter Rundschau vom 04.05.04 ANALYSE Menschenrechte und "terroristische Parasiten" Guantánamo und Abu Ghraib, beide Namen stehen für den Umgang der Vereinigten Staaten mit ihren Gefangenen: Sie verweigern ihnen alle Rechte, sie missachten ihre Würde. VON URSULA RÜSSMANN https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/thema_des_tages/?cnt=431073
Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/thema_des_tages/?cnt=431073
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Karl
antwortete am 04.05.04 (07:34):
Liebe Barbara,
danke für den Link zu dieser Analyse. Leider muss ich der Autorin Recht geben. Die Bezeichnung von Menschen als Parasiten hat übrigens schon einmal fürchterliche Folgen gehabt.
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Wolfgang
antwortete am 04.05.04 (10:35):
ich moechte auf die website der organisation "Occupation Watch" aufmerksam machen (s. link)... "Occupation Watch" hat seinen standort in Bagdad und ist eine internationale Organisation, die zusammen mit irakischen widerstaendlern rechtsverstoesse der besatzer dokumentiert.
viele menschen werden derzeit von den besatzern im irak ohne anklage und ohne rechtsbeistand und ohne rechtlichen status als vogelfreie gefangene gehalten... selbst den status von kriegsgefangenen verweigern die besatzer diesen menschen.
us-statthalter paul bremer sprach vor einigen wochen von 13 000 im irak inhaftierten. amerikanische und britische militaersprecher nannten schon wesentlich hoehere Zahlen. vertreterinnen unabhaengiger internationaler Organisationen sprechen von 20 000, die leute von "Occupation Watch" gar von 80 000 gefangenen.
Internet-Tipp: https://www.occupationwatch.org/
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Karl
antwortete am 04.05.04 (22:22):
Auch in der Tagesschau wird die Folterung eindeutig als systembedingt (gewollt) kommentiert. Es war kein Betriebsunfall:
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?U13062638
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BarbaraH
antwortete am 05.05.04 (23:59):
Rolf Paasch weist in der Frankfurter Rundschau auf die Signalwirkung hin, die die Wahl des Nachfolgers von US-Chefverwalter Paul Bremer hat:
>>....Und statt die rechtliche Grauzone zwischen Anti-Terror-Krieg und Widerstandsbekämpfung durch unabhängige Rechtsexperten ausleuchten zu lassen, versetzt Washington jetzt ausgerechnet den Generalmajor von Guantánamo nach Irak, mit dessen Ratschlägen zur Häftlingsbefragung dort im November die Folterpraxis begann. Welch ein Signal!<<
Frankfurter Rundschau vom 06.05.04 KOMMENTAR Systematik des Versagens VON ROLF PAASCH https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/die_seite_3/?cnt=432373
Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/die_seite_3/?cnt=432373
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Wolfgang
antwortete am 06.05.04 (08:20):
die bush-krieger versuchen zu retten, was m. e. nach nicht mehr zu retten ist (von anfang an nicht zu retten war)... von thomas l. friedman - kolumnist der new york times (nyt) und anhaenger mr. bush's - ist in der heutigen kolumne zu lesen:
"Wir sind gerade dabei, viel mehr zu verlieren als nur den Krieg im Irak. Wir sind in der Gefahr, Amerika als ein Instrument der weltweiten moralischen Autoritaet und Inspiration zu verlieren."
weiter ist dort zu lesen:
"Ich habe noch nie eine Zeit in meinem Leben erlebt, in der Amerika und sein Praesident mehr gehasst wurde ueberall auf der Welt als heutzutage."
"Diese Administration muss eine vollstaendige Ueberholung seiner Irak-Politik vornehmen, sonst ist mit einem totalen Desaster fuer uns alle zu rechnen."
"Diese Ueberholung muss beginnen mit der Entlassung des Verteidigungsministers Donald Rumsfeld durch Praesident Bush - heute, nicht morgen oder naechsten Monat, heute."
quelle der zitate... Restoring Our Honor (by THOMAS L. FRIEDMAN), NYT, May 6, 2004, s. link)
Internet-Tipp: https://www.nytimes.com/2004/05/06/opinion/06FRIE.html
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Tobias
antwortete am 06.05.04 (11:29):
Werner du schreibst, es geht einigen leuten jetzt besser im Irak. Du muss aber zugeben, dass es einigen auch schlechter geht, unter der jetzigen besatzungsmacht. Dies war aber auch unter saddam so, ist also im moment gehüpft wie gesprungen und eine besserung ist nicht in sicht.
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BarbaraH
antwortete am 06.05.04 (15:17):
In der ZEIT zu lesen
„Bush als Saddam Hussein“ Von Stephanie Dornschneider:
>>... Die Washington Post veröffentlichte am Montag einen Kommentar mit dem Titel „Bush als Saddam Hussein“, und im konservativen National Review schrieb ein Redakteur über die „Verbrechen in Abu Ghraib nach Saddam.“
Diese Berichterstattung verweist auf die Grausamkeit der Misshandlungen. Sie hat ein solches Ausmaß, dass kein Medium sie ignorieren kann. Dabei ist bereits die bloße Erwähnung für die USA unangenehm. Erstens erzeugt sie ein negatives Bild der Soldaten im Irak und stellt damit auch den umstrittenen Feldzug erneut in Frage. Zweitens wirft sie die Frage nach den Reaktionen der Gequälten auf und erhöht die Angst vor Terrorismus. Die tendenziell eher konservative Wochenzeitung The New Republic zitierte einen Iraker mit den Worten: „Dieses sind Dinge, die einen Iraker dazu bringen, eine Waffe zu nehmen und amerikanische Soldaten zu töten.“ Die New York Times bezeichnete die Misshandlungen als einen “Sieg“ für die Terroristen.<<
https://www.zeit.de/2004/19/usmedien
Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2004/19/usmedien
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Wolfgang
antwortete am 06.05.04 (18:46):
donald rumsfeld ist verantwortlich... das meinen die kommentatoren der serioesesten amerikanischen zeitungen, z. b. die der new york times (nyt) und der washington post (wp). sie verlangen heute alle die entlassung des kriegsministers (vgl. z. B. Mr. Rumsfeld's Responsibility, WP, Editorial, May 6, 2004; Page A34, s. link).
wer sich vor nichts mehr graust, dem empfehle ich die lektuere folgender bebilderter wp-artikel:
WP, May 6, 2004; Page A01 New Prison Images Emerge Graphic Photos May Be More Evidence of Abuse By CHRISTIAN DAVENPORT https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A5623-2004May5.html
WP, May 6, 2004; Page A18 Ex-Detainee Tells of Anguishing Treatment at Iraq Prison By SCOTT WILSON https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A5673-2004May5.html
Internet-Tipp: https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A5840-2004May5.html
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schorsch
antwortete am 06.05.04 (19:20):
Es ist verräterisch ruhig geworden um Ronald Dummsfeld.......
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Wolfgang
antwortete am 06.05.04 (19:30):
ziemlich ruhig geworden sind auch die st-krieger... sie wollten den krieg. sie feierten ihn. und jetzt, wo der krieg einerseits voll im saft steht und andererseits fuer sie eine unangenehme wendung genommen hat, da hat es ihnen die sprache verschlagen.
zu hoeren ist derzeit hoechstens nur noch kleinlautes abwiegeln. es ist wie immer: wenn der krieg verloren geht, will keine(r) jemals dafuer gewesen sein.
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werner
antwortete am 07.05.04 (08:56):
für alle die es vielleicht nicht mitbekommen haben. Rumsfeld muss heute aussagen. Um 17.45 auf CNN.
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ricardo
antwortete am 07.05.04 (08:59):
Und wann muß Saddam aussagen?
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werner
antwortete am 07.05.04 (09:03):
auch das wird noch zu sehen und zu kommentieren sein.
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schorsch
antwortete am 07.05.04 (11:52):
ricardo antwortete am 07.05.04 (08:59):
Und wann muß Saddam aussagen?
Das musst du Mr. Bush fragen......
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