Irina
begann die Diskussion am 29.04.04 (14:41) mit folgendem Beitrag:
"Die US-Zeitungen sind voll mit Geschichten von Studenten, die teilweise selbst von kurzen Heimatreisen in den Uni-Ferien nicht mehr rechtzeitig zum neuen Semester zurückkehren konnten - oder denen sogar wegen Behördenfehlern Gefängnis und Abschiebung drohen. Das neue Überwachungsprogramm SEVIS, mit dem die amerikanische Regierung beständig Nachforschungen zum Aufenthaltsort des Visumsinhabers betreiben kann, sorgt zudem ebenso für Unbehagen bei ausländischen Studenten und Forschern wie die Erfassung elektronischer Fingerabdrücke und Fotos bei jeder Einreise." (Quelle s. Link)
Wenn man "spiegel-online" durchforstet, ist Amerika an Skandalen nicht zu überbieten.
Irina
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,297498,00.html
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mart
antwortete am 29.04.04 (14:47):
Die USA ist ein Land ohne Meldepflicht, bisher noch.
Ich finde es nicht schlecht, daß ein Staat wissen möchte, wo jemand lebt.
Jedenfalls war das in Österreich auch bisher so und bis jetzt hat sich niemand darüber aufgeregt.
Es hat einfach gewisse Vorteile, jemanden schnell finden zu können, selbst wenn es nur darum geht einen flüchtigen Autounfallverursacher aufzuspüren.
Warum sollten nicht Fingerabdrücke zur leichteren Identifizierung aufgenommen werden - ich könnte mir vorstellen, daß dadurch ein bestimmter Anteil an Verbrechen sich rascher aufklären läßt.
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Irina
antwortete am 29.04.04 (15:08):
Nichts gegen Kontrolle, Überwachung u.dergl. an sich.
Doch in dem Artikel steht auch viel über die Auswirkungen. Um d i e ging es mir eigentlich bei meiner obigen Kritik.
Irina
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werner
antwortete am 29.04.04 (15:47):
Laut diesem Bericht sanken die Zahlen bei Studenten aus China, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Will sagen, hier gibt es Zahlen. Dann gibt es noch einen Hinweis -ohne Zahlen- auf Südostasien. Mehr sehe ich da nicht. Nun, davon wird das wissenschaftliche Ausbildungssystem nicht zusammenbrechen. Es ist halt immer schade zu sehen wie durch einige Banditen verursacht, die Freiheiten eines Staates den Bach runtergehen. Sollen sich die USA nicht schützen?
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ricardo
antwortete am 29.04.04 (17:26):
Irina
Ich möchte nicht wissen, wie hier in Deutschland die Reaktionen bei einem noch so geringfügigen Zwischenfall an dn Unis aussehen würde. Wir sollten uns weniger über andere aufregen und vor der eigenen Tür kehren. Aber es ist eben so aufregend, das US bashing!
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heinzdieter
antwortete am 29.04.04 (19:40):
Wir sollten vor unserer eigenen Türe kehren
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julchen
antwortete am 30.04.04 (05:47):
Natuerlich sollten wir uns schuetzen duerfen, Werner.
Bisher wird das sehr ,sehr schwer gemacht, GERADE WEIL, wir eine so freie Gesellschaft sind (und hoffentlich bleiben werden koennen).
In 1980, als ich hierher kam, legte man Einwanderern ans Herz, einmal pro jahr ein Kaertchen zu schreiben an die Einwanderungsbehoerde mit information wo man sei........wo man arbeite....ob man geheiratet habe...etwaige Kinder....etc....
NIEMAND....tat das!
Auch ich nicht!
3 Jahre spaeter, oder so, hat die Einwanderungsbehoerde auch DAS aufgegeben.
Leider, in der Welt, in der wir heute leben, ist es nicht mehr so eine wurschtige Sache NICHT zu wissen wo sich Millionen von Einwanderern aufhalten.... ..und was sie eventuell tun!
Wer DAS nicht verstehen kann, der sucht doch bloss nach Ecken, in welchen Dreck zu finden waere.
Damit meine ich nicht Irina, sondern jene, die derlei Nachrichten auf grosser Skala - und als "Menschenrechts Verletzungen" zu verkaufen suchen.
Ich finde das pathetic!!
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Irina
antwortete am 30.04.04 (06:23):
" ... Aber es ist eben so aufregend, das US bashing! " (ricardo)
Zum einen hinkt dieser Vergleich: s.dort
--> " ... ... und dem englischen Wort "bash" besteht, was soviel heißt wie "hauen, auf jemanden einschlagen". Manchen Kritikern von Präsident Bush wird vorgeworfen, dass sie "Bush-Bashing" betreiben. Ihnen gehe es nicht um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Politik von Bush, sondern darum, auf den Präsidenten "einzuhauen". ... " (Quelle: https://www.hanisauland.de/lexikon/b/bush-bashing.html),
zum anderen möchte ich bezweifeln, daß Ihr - ricardo und heinzdieter - mit a l l e m Amerikanischen so grundsätzlich einverstanden seid. Was heißt auch, "vor der eigenen Tür kehren"? Werden bei uns etwa den ausländischen Studenten Zeit und Geld entzogen durch langwierige Einreise-Prozesse?
Noch etwas: kann mir bitte einmal jemand erklären, wieso Studenten, die bei uns zeitbefristet einen Beruf erlernen wollen, zu den "Einwanderern" zu rechnen seien?
Irina
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ricardo
antwortete am 30.04.04 (06:45):
Irina Ich würde gerne einen Preis stiften für jemand, der einen guten Faden findet an den USA. Du bist schon arm dran wenn du das bashing so gerne mitmachst!
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Karl
antwortete am 30.04.04 (07:33):
@ ricardo,
über die "USA" läßt sich doch sehr viel Gutes sagen, z. B. die wunderbare Landschaft, viele wunderbare Menschen. Du verwechselst die Kritik an der Regierung mit der an einem Land. Bush wäre im lokalen Fussballverein vermutlich ein wunderbarer Kumpel, als Regierungschef ist er eine gefährliche Fehlbesetzung.
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Irina
antwortete am 30.04.04 (07:48):
"ricardo antwortete am 30.04.04 (06:45): Irina Ich würde gerne einen Preis stiften für jemand, der einen guten Faden findet an den USA. Du bist schon arm dran wenn du das bashing so gerne mitmachst!"
Über den Begriff "bashing" solltest Du Dich doch unbedingt gründlich informieren. Ich schrieb oben schon einmal, daß Du pauschalierst und somit mit Deiner Anschuldigung gegen mich daneben liegst.
Ich habe 16 USA-Staaten besucht und hätte maximal mehr Gutes über Amerika zu berichten als die kleine, umschriebene Meckerei an der Situtation von Studenten, die in USA studieren möchten.
Irina
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ricardo
antwortete am 30.04.04 (08:19):
Dann fang mal damit an!
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Irina
antwortete am 30.04.04 (08:45):
Das würde nicht zum Thema gehören!!
Irina
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ricardo
antwortete am 30.04.04 (08:47):
Dann wäre es ein Neues Thema!
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Irina
antwortete am 30.04.04 (09:17):
...
Internet-Tipp: https://www.irina.privatissime.de.vu
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Wolfgang
antwortete am 30.04.04 (10:16):
in den usa wird derzeit ausgiebig ueber die selbst erzeugte terrorismus-hybris berichtet und heftig ueber deren fatalen folgen diskutiert.
ich erinnere in diesem zusammenhang an einen artikel des new york times-kolumnisten thomas l. friedman, in dem u. a. zu lesen war:
"[...] wir sind dabei, eine ganze Generation von AuslaenderInnen zu verlieren, die normalerweise in die USA zum Studium gekommen waeren und amerikanische Ideen und amerikanische Verbindungen mit nach Hause genommen haetten. In einem Jahrzehnt werden wir diesen Verlust an Amerikas Ansehen in der ganzen Welt zu spueren bekommen."
quelle des zitats... Losing Our Edge? (by THOMAS L. FRIEDMAN), NYT, April 22, 2004
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lielo
antwortete am 30.04.04 (10:44):
mein Sohn, Post-Doc in Harvard/Boston musste letzten April wegen einem Meeting der Biologen nach Heidelberg,danach hat man ihm die Einreise in USA verweigert, keine Behörde fühlte sich zuständig. Die Heimatbehörde wurde gerade aufgebaut, alle waren unsicher, er sollte in Frankfurt einen Stempel abholen, das ganze dauerte 4 Wochen, obwohl er einen längeren Vertrag mit Harvard hatte.
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mart
antwortete am 30.04.04 (11:03):
Eine positive Folge könnte das doch für Europas Hochschulen haben - nachdem seit 1945 gerade die besten Hochschulabsoluten von den USA abgeworben wurden.
"Natürlich haben die USA nicht als einziges Land die Anforderungen für Studentenvisa verschärft. Neuseeland etwa führte ähnliche Vorkehrungen ein, Großbritannien ebenfalls.
Doch zumindest die europäischen Bildungseinrichtungen könnten von der Entwicklung eher profitieren:
So hoffen Wirtschaftshochschulen wie die London Business School oder INSEAD bereits auf hochkarätige Bewerber, die plötzlich nicht mehr nur vom MBA in Harvard träumen
(die Zahl internationaler Bewerber an der Harvard Business School sank im vorigen Jahr von 10.379 auf 8526)."
Ob diese Zahlen wirklich für die Annahme sprechen, daß eine "ganze Generation von AusländerInnen verloren "gehen würden?
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Irina
antwortete am 30.04.04 (12:02):
... und nun soll mir noch einmal jemand "bashing" unterstellen!
Irina
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werner
antwortete am 30.04.04 (16:25):
als erstes würde ich in aller Bescheidenheit bitten, doch zur deutschen Sprache zurückzukehren. Mein Englisch ist zwar genauso gut oder schlecht wie mein Deutsch aber jedes Mal wenn ich das Wort bäsching in einem deutschen Beitrag lese, bekomme ich ein bisschen Gänsehaut. Geht es anderen Teilnehmern auch so oder bin ich alleine und vielleicht etwas sensibel in meinem Sprachgefühl? Wenn die USA die Einreiseformalitäten verschärfen, so ist das die alleinige Entscheidung der USA. Ich habe bei meinen vielen Einreisen in die USA die Erfahrung gemacht, dass nur an der Grenzkontrolle die USA dem Einreisenden wissen lassen wer Herr im Haus ist. Und das ist nicht negativ wenn man bedenkt welch grenzenlose Freiheit einem danach erwartet. Ich hatte auch noch nie irgendwelche Probleme. Was wollt Ihr eigentlich? Eine Anzahl von Terroristen des World Trade Center sind aus Deutschland eingereist und die Deutschen benötigen immer noch kein Visum um in die USA zu kommen. Als wir noch ein Visum in USA brauchten war ich an der US Botschaft, damals in Bonn. Wartezeit 20 Minuten, Bearbeitungszeit 10 Minuten und ich hatte Multiple Entry Indefinite. Versucht das mal an einer deutschen Botschaft andersherum.
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ricardo
antwortete am 30.04.04 (18:21):
Ach Werner Bashing klingt wirklich auch vom lautmalerischen ganz excellent. Bist du ein Purist für das gute deutsch?¿?¿ Müssen wir jetzt "Busch" scheiben wenn wir den Bush meinen? Der Wilhelm würde sich gar geehrt fühlen :-))))
Mit dem übrigen einverstanden.
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werner
antwortete am 30.04.04 (18:33):
@ricardo - ich bin kein Puritaner der deutschen Sprache. Ich begegne und benütze ja auch viele fremdsprachliche Begriffe im deutschen Text aber ich stelle mir so vor, es sagt ein Oberbayer zum andern Oberbayern: Jo mei, woas machst denn Du? Nojo, i ganget a bisserl bäsching. Oder schwäbisch: Hanoi, hascht heit schö ebberts emats bäscht? Man verzeihe die unreine Wiedergabe.
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BarbaraH
antwortete am 30.04.04 (20:24):
Hier kannst Du Dein Schwäbisch auffrischen, werner... ;-)
https://unimut.fsk.uni-heidelberg.de/unimut/schwob?schwob_url=https://www.ecofreak.de/inhalt.html
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?E1C321D28
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Irina
antwortete am 01.05.04 (07:29):
Es ist mir nicht gelungen, das Wort "bash" in einem meiner Lexika zu finden. Die Bedeutung habe ich aus dem Internet.
Irina
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werner
antwortete am 01.05.04 (08:52):
Langenscheidt's Grosses Schulwörterbuch bash - heftig schlagen, heftiger Schlag bashing - 'Senge' Prügel to get a bash Prügel beziehen (auch im übertragenem Sinn) nicht zu verwechseln mit bashful - schüchtern, verschämt, scheu, zurückhaltend
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ricardo
antwortete am 01.05.04 (10:26):
For anybody here it would be better to be more bashful :-))))))) Ruhige und besonnene Feiertage wünscht Ric
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Gudrun_D
antwortete am 01.05.04 (13:04):
Fragende Wortspielerei:
liegt nicht im :*to get a bash* und : *bashful* Verwandtes? Indem ich(;-))Prügel beziehe,schäme ich mich und möchte mich gerne zurückziehen.....
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ricardo
antwortete am 01.05.04 (13:18):
Gudrun eigentlich sollte sich aber der Prügelnde schämen und der war auch mit meine Zeilen gemeint.
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julchen
antwortete am 02.05.04 (06:55):
@ Irina ....kann mir bitte einmal jemand erklären, wieso Studenten, die bei uns zeitbefristet einen Beruf erlernen wollen, zu den "Einwanderern" zu rechnen seien....
Ganz einfach, sie sind Anwesende Auslaender! Es ist das Leichteste der Welt sich Papiere als "Student" zu verschaffen in den US.
Das Kartenspiel muss sich fuer USA (zumindestens) ein bisschen aendern, im Namen des Selbstschutzes, der uns wohl zusteht, oder?
Ja sicher, vielleicht bleiben da Unschuldige gelegentlich auf der buerokratischen Strecke.
Aber fuer jeden Ungluecklichen, wie Lielo's Sohn, latschen Tausende naechtlich ueber vorneweg mal 8,000 Meilen offene Grenze im Sueden und im Norden der US, die eventuell nicht im Sinn haben zu studieren, oder einfach bloss besser zu leben als daheim.
Niemand hat jemals behaupted dass Stempel-Buerokraten vom intellektuellen Feinsten sind.......
But, please, folks, give us a break!
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BarbaraH
antwortete am 04.05.04 (00:34):
Passt sicher auch zum Thema:
Einer amerikanischen Studie zufolge haben sich die anti-islamisch motivierten Straftaten in den USA im letzten Jahr mehr als verdoppelt.
>>Muslime in den USA leiden dem Bericht zufolge unter Belästigungen, rassistischen Äußerungen, Benachteiligungen und gewalttätigen Übergriffen. Zudem gebe es Vandalismus gegen Einrichtungen und Besitz von islamischen Gemeinden und Organisationen. Hintergrund sei zweifellos die allgemeine Furcht in den USA vor Terroranschlägen seit dem 11. September 2001. Auch habe der Irak-Krieg rassistisch motivierte Diskriminierungen wieder verstärkt.<<
Frankfurter Rundschau vom 04.05.04 USA - Muslime registrieren stärkere Diskriminierung
https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/international/?cnt=431060
Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/international/?cnt=431060
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julchen
antwortete am 04.05.04 (06:31):
Barbara,
wenn Du damit meinst dass etliche Teppich Geschaefte wegen mangelnder Kundschaft dicht gemacht haben...ja...
Aber wo - und von wem - die Frankfurter Rundschau mal wieder ihre Nachrichten gekriegt hat, ist mir schleierhaft.
JEDER leidet hier unter "Belaestigungen", die einen werden Pinky Toes, Crackers und Honkeys genannt (Die Weissen), die andern werden Taco's, Greasers und Wet backs genannt (Die Mexikaner), die andern werden Spades und Niggers genannt (Die Schwarzen). Moslems werden als Towel Heads und Sand Neger betitelt...und ja, ich habe die Juden vergessen. Die nennt man einfach nur Juden - denn das ist schon schlimm genug, anscheinend!
Vandalismus gegen Organisationen oder Gruppen gibt es wesentlich haeufiger gegen juedische Synagogen. von Vandalismus gegen eine Moschee gab es nach dem 11.9. gerade mal eine in Texas. Gegenteilig, man bog sich krumm - und tut es noch - moslemischen Mitbuergern zu versichern dass man ihnen keine Schuld am 9.11. zugesteht.
Wenn Moslems "staerkere Diskriminierung" registrieren, dann ist das alleinig daher dass sich Moslems zunehmend staeker selber diskrimieren von der amerikanischen Gesellschaft.
Und, Barbara, erzaehle mir nicht dass das Quatsch sei. Kuck dich mal um in deiner eigenen Gesellschaft!
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julchen
antwortete am 04.05.04 (06:31):
PS
Gleicher Rat an die Frankfurter Rundschau :))
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Wolfgang
antwortete am 04.05.04 (09:20):
"Aber wo - und von wem - die Frankfurter Rundschau mal wieder ihre Nachrichten gekriegt hat, ist mir schleierhaft." (julchen)
die frankfurter rundschau bezieht sich in ihrem artikel auf eine studie, die der 'Council on American-Islamic Relations' (CAIR) unlaengst veroeffentlichte. ueber diese studie wird aktuell auch in den usa berichtet und diskutiert (vgl. z. b. den artikel 'Bias Against Muslims Up 70%' (by MARY BETH SHERIDAN), Washington Post, May 3, 2004, Page A12).
als quelle interessant ist auch MOHAMED NIMER, direktor des CAIR und autor der der studie. er beantwortete fragen von lesern der washington post (Transcript: Muslim Discrimination, Washington Post, May 3, 2004, s. link).
Internet-Tipp: https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A57281-2004Apr30.html
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