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THEMA: Frage: Ist das Rassismus pur?
45 Antwort(en).
mart
begann die Diskussion am 26.04.04 (20:18) mit folgendem Beitrag:
Kleiner Ausschnitt aus der Rede Prof. Dr. Eduard Stäuble , die er ausdrücklich als «politisch»verstanden wissen wollte.
Prof. Dr. Eduard Stäuble, promovierter Germanist, erfahrener Publizist und langjähriger Abteilungsleiter beim Schweizer Fernsehen, beleuchtet in dieser Schrift die Methode des Missbrauchs von gängigen Begriffsetiketten und von damit verbundenen Gefühlen und Stimmungen für einseitige politische Zwecke. Aus dem «Wörterbuch der Sprachverdreher» wählt er beispielhaft einige gängige Vokabeln aus, die in der öffentlichen Diskussion immer wieder auftauchen und deren Umdeutung geeignet ist, diese Diskussion grundlegend zu verfälschen.
"....Hinter dem Begriff «Multikulturalität» verbirgt sich ein fragwürdiger Kulturrelativismus, der uns weismachen will, alle Kulturen seien gleichwertig. Keine Kultur habe Normen und Werte hervorgebracht, die gegenüber anderen Kulturen höher eingeschätzt werden dürften. Die Menschen seien von Natur aus alle gleich, und daraus resultiere eine Gleichheit der Kulturen. Daher könnten sich Kulturen mühelos miteinander vermischen, alle Kulturen könnten problemlos nebeneinander bestehen. Im «Multikulturalismus» heben sich alle kulturellen Unterschiede auf.
Es gibt eine Vielheit von Kulturen, und diese verschiedenen Kulturen bringen unterschiedliche Normen und Werte hervor, die mit denen anderer Kulturen nicht übereinstimmen. Innerhalb ihrer eigenen Kultur haben diese Normen und Werte zwar eine allgemeine und verbindliche Gültigkeit, aber sie gelten keineswegs auch für alle anderen Kulturen. Und daher ist eine Vermischung und Einebnung aller kulturellen Unterschiede, wie der «Multikulturalismus» sie propagiert, abzulehnen...."
Eine solche Gleichstellung aller Kulturen ist falsch.
Internet-Tipp: https://www.mediawatch.ch/v1.x/23/ebooks/ebook-stauble.pdf
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Karl
antwortete am 26.04.04 (20:24):
Also mein Verständnis von "Multikulti" ist das nicht. Ich verstehe unter "Multikulti" gerade die Vielfalt und nicht die Gleichmacherei. Gleichmacherei betreiben doch die Missionare, die ihre Kultur den anderen überstülpen wollen. Insofern ist m. E. der Prof. Dr. Eduard Stäuble zwar promovierter Germanist, aber trotzdem ein Wortverdreher.
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Wolfgang
antwortete am 26.04.04 (21:24):
es gibt so viele rassisten (auch studierte rassisten). auch sprachverdreher gibt es eine menge (s. der genannte mr. staeuble). niemand, der bei trost ist, verbindet mit multikulti eine "Vermischung und Einebnung aller kulturellen Unterschiede".
jede(r) weiss, dass mulitkulti genau das gegenteil ist: das programm multikulti will dazu beitragen, dass jede(r) in seinem staat nach seiner facon selig werden kann... menschen verschiedener kulturen sollen gleichberechtigt nebeneinander leben duerfen, in der kulturellen umgebung ihrer wahl... paralellgesellschaften sollen moeglich sein... keine kultur soll eine andere kulturen dominierende "leitkultur" sein... kurz: gerade multikulti ist das programm, das verschiedene kulturen erhalten und foerdern will und in unserem land gegen deutschtuemelei und deutschtuemler (die immer auch rassisten sind) zu felde zieht... gegen deutschtuemler, die bekanntlich gegen multikulti eingestellt sind, und die das, was sie als fuer die alleinseligmachende kultur halten, fuer alle verpflichtend machen wollen.
der mr. staeuble (wer immer das ist) will andere denunzieren... dabei ist er selbst der sprachverdreher.
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ricardo
antwortete am 26.04.04 (22:17):
Mart Wenn ich das könnte würde ich das genau so formulieren. Natürlich ist dies nur ein Beispiel von vielen. Der Begriff Rassismus ist heute ebenso inflationär gebraucht und geht meist an der ursprünglichen Bedeutung vorbei. Es fehlt hier an der nötigen politischer Bildung, um diese höchst gefährlichen Schlagworte in der rechten Weise einzusetzen. Danke für den Hinweis.
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werner
antwortete am 26.04.04 (22:29):
es ist schon seltsam wie unsere Radikalinskis gleich zuschlagen. Wenn man es etwas differenzierter betrachtet, sieht es wohl anders aus. Nehmen wir als Beispiel Deutschland, so bestand zu jedem beliebigen Zeitpunkt eine kulturelle Situation welche zwar vielfältig aber doch, auch in ihrer Vielfalt, spezifisch deutsch war. Je nach Einwanderungssituation oder auch durch militärische Besatzung wurde diese Situation kulturell beeinflusst. Das heisst, meiner Ansicht nach verschob sich die kulturelle Situation in Deutschland indem sie Aspekte der amerikanischen, italienischen Kultur ja selbst der Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten in sich aufnahm. Ich kann dies nur aus bayerischer Sicht beurteilen. Der kulturelle Einfluss durch Briten, Franzosen oder Russen in den jeweiligen Zonen ist mir nicht bekannt. In den letzten Jahren erlebt Deutschland einen drastischen Einfluss durch türkische Einwanderer welcher sich auf allen Gebieten bemerkbar macht. In der Anpassung an die in Deutschland üblichen Lebensgewohnheiten geben diese Einwanderer ursprünglich gepflegte Aspekte ihrer Kultur auf während die bereits hier wohnenden Deutschen Aspekte der türkischen Lebensweise kennenlernen und absorbieren. Dieser Prozess wurde mir verdeutlicht als ich vor einigen Wochen den Kabarettabend eines tcherkessischen Künstlers aus der Türkei besuchte. Die Absorbierung türkischer Lebensformen erzeugt ja gerade die Diskussionen der letzten Jahre. Dies gab es auch als italienische Einwanderer in grosser Zahl zu uns kamen. Das heisst, dass muslimische Einwanderer zwar den muslimischen Glauben weiterhin ausüben. Sie werden aber kaum darauf bestehen können z.B. die üblichen Gebetstunden je nach Arbeitsplatz einzuhalten was vermutlich in ihrer Heimat auch nicht überall möglich war. Ich kann das nicht beurteilen, da ich die Türkei nicht kenne. Trotzdem erlebe ich schon jetzt gerade im Arbeitsbereich einen positiven Aspekt. So erfahre ich jedes Jahr, dass türkische Kollegen an Weihnachten Überstunden machen während ihre christlichen Kollegen in der Zeit des Ramadan einspringen. Die Schwierigkeiten dieses Prozesses sieht man auch an den hier geborenen Türken welche hier nicht deutsch und in der Türkei nicht türkisch sind. Nach einigen Jahren wird man deutsche Kultur auch mit dem Anteil türkischer Elemente als etwas Selbstverständliches betrachten.
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seewolf
antwortete am 27.04.04 (01:29):
... also - ich habe als Kind in Hamburg schon plattdeutsch sprechende Neger ( jaja - ich weìß doch : Nicht-Weiße, Nicht-Gelbe, Nicht-Grüne, Nicht-Rote, Farbige usw... ) US-amerikanischer Staatsangehörigkeit aus Bayern getroffen und erlebt...
Es war im besten Sinne des Wortes drollig und hat weder meine Seele noch mein Gemüt belastet oder mir Identitätskrisen eingebracht.
Multikulti???
Ist wirklich nix neues und schon gar nicht aufregend :-)
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julchen
antwortete am 27.04.04 (05:30):
Multi-Kulti wird dann verzwickt, wenn Politiker ihre Nase reinhaengen und jedem vorschreiben wen er zu moegen hat und wie dieser zu behandeln sei.
Fairness wird da oft am Empfangsende anders gesehen als am Sende-Ende.
Haette George Washington damals ein Gesetz erlassen, dass den Englaendern vorschrieb die Iren zu lieben..wuerden wir uns heute noch darum pruegeln. ... und Die Italiener mit den Spaniern, die Spanier mit den Franzosen, die Franzosen mit den Englaendern, die Deutschen mit den Bayern...etc etc...:)))
Mit Rassismus, und schon gar nicht pur, hat das nichts zu tun, sehr wohl aber mit menschlichen Reaktionen.
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Irina
antwortete am 27.04.04 (06:53):
"Und daher ist eine Vermischung und Einebnung aller kulturellen Unterschiede, wie der «Multikulturalismus» sie propagiert, abzulehnen....""
Bis auf den Satzteil " ... wie der «Multikulturalismus» sie propagiert ..." würde ich das unterschreiben. Aber von Propaganda für eine Einheits-Kultur durch Vermischung habe ich noch nichts gehört.
Irina
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Karl
antwortete am 27.04.04 (07:58):
An der politischen Bildung fehlt es hier manchen, sagt Ricardo?
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ricardo
antwortete am 27.04.04 (08:33):
mir auch Karl, mir auch :-)))))
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schorsch
antwortete am 27.04.04 (09:03):
Dass man miteinander, nebeneinander leben kann, wusste man schon vor hunderten von Jahren in Israel. Dort lebten Christen, Juden, Armenier, Palästinenser, Weisse, schwarze undundund friedlich untereinander/miteinander, ohne dass der eine den anderen diskriminiert hätte. Aber auch ohne sich zu vermischen. Den Nationalitätenhass haben erst die eingewanderten Juden gesäht, die das aus ihren Heimaten mit hinüber genommen hatten.
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werner
antwortete am 27.04.04 (09:30):
@schorsch - Dein Beitrag verklärt die Geschichte. Da hast Du aber viele historische Fakten ausgelassen.
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ricardo
antwortete am 27.04.04 (12:37):
Den Hass haben mitnichten die eingewanderten Juden gesäht. Es gab sehr starke Einflüsse aus Europa in den dreissiger Jahren, vor allem Nazideutschland hat einen verheerenden Einfluß auf die Palästinenser gehabt, und die Schriften der Nazis werden bis heute dort angepriesen. Überhaupt stammt der Antizionismus und der Antsisemitismus in der Hauptsche aus den christlichen Ländern Europas, vorwiegend natürlich aus Deutschland.Der Aufschwung dieser Bewegungen kam aus dieser Zeit.
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werner
antwortete am 27.04.04 (18:23):
@schorsch - es ist schon ein grosses wenn auch zweifelhaftes 'Glück' ca 50 Jahre nach Ende der Nazi-Diktatur wieder lesen zu dürfen, dass 'die Juden' Hass sähen während alle anderen: "Christen, Juden, Armenier, Palästinenser, Weisse, schwarze undundund friedlich untereinander/miteinander (lebten), ohne dass der eine den anderen diskriminiert hätte." So lange scheint die Nazi-Diktatur noch nicht herzusein. Wird eigentlich niemandem schlecht beim Lesen? Du hast übrigens noch die friedliebenden Türken und die Muslime im allgemeinen, vergessen - nur so als kleine Randbemerkung. Ach ja, da waren doch auch noch die friedlichen Franzosen. Wer noch? Nur ein kleines Beispiel für Dich zum lernen und, ganz ein wenig vielleicht, zu spüren wie solche Kommentare von anderen empfunden werden: Waren die christlichen Kreuzritter im Heiligen Land um den dortigen Jungfrauen im Bett dass geschwisterliche Christentum beizubringen und die Männer haben sie aus Nächstenliebe massakriert? Wie lange soll mein Beitrag werden um möglichst detailliert die verschiedensten Massaker aufzuzählen welche in dieser Region verübt wurden? Und da machst Du Dich als Judenkenner auf und willst erzählen, dass nur die Juden Hass in dieses friedliche Idyll brachten? Verzeiht meine harte Sprache aber dieser Beitrag hat mich doch entsetzt.
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hugo1
antwortete am 27.04.04 (22:16):
,,ich denke, das der Gedankengang von schorsch,,nicht ganz abwegig ist. Die von den Naziexzessen in Deutschland betroffenen und mit viel Glück, aber persönlich großen Verlusten ( Ermordung von Angehörigen und Verlust sämtlicher Besitztümer und der angestammten Heimat) in die Region Palästina geflüchteten Juden, allen Grund hatten , zumindest einer Nationalität gegenüber reichlich Hass mitzubringen. Das dieser Hass nicht von allen in Palästina lebenden Völkergruppe mitgetragen wurde und wird ist vermutlich auch begründbar. Das es eine übliche Praxis war (besonders einiger früherer Kolonialmächte )die Völker, Stämme, Völkergruppen usw gezielt aufeinanderzuhetzen um leichter herrschen zu kennen, dürfte nicht unbekannt sein. So sind meiner Meinung nach an der damals beginnenden Situation des Auseinanderlebens und der bis heute immer dramatischer werdenden Haßsituation, wichtige Staaten der Vereinten Nationen nicht ganz unschuldig.
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werner
antwortete am 27.04.04 (22:40):
hugo1 - so würde ich auch denken. Aber ich bin Aussenstehender und nicht Betroffener. Das will heissen, meine Familie gehört nicht zu den Verfolgten des Nazi-Regimes. Heute würde man sie zu den passiven Mitläufern zählen. Und ich lebte auch immer im Glauben, die überlebenden jüdischen Opfer wären alle voller Hass. Seit den 80er Jahren reise ich nun ziemlich oft nach Israel (meist mehrmals im Jahr) und musste meine Ansicht revidieren. Schon bei meiner ersten Reise begegnete ich auf der Dizengoff Strasse im Cafe Menschen, aus Deutschland vertrieben, geflüchtet oder den KZs entkommen, die sich mit mir unterhielten und wissen wollten wie es in der Stadt aussieht aus der sie kamen. Ohne Hass. Während der vielen Reisen hatte ich noch nie und ohne Ausnahme eine Diskussion mit Israelis welche diese Hasstheorie bestätigen würde. Es ist eigentlich so leicht die Grundsätze zu verstehen welche man beachten sollte um die Gefühle der Menschen zu achten, die dem Nazi-Terror entkommen sind. Der erste Grundsatz ist die Bewusstwerdung der Einzigartigkeit des durch die Deutschen begangenen Verbrechens. Also auf Vergleiche des Völkermords mit anderen politischen Ereignissen zu verzichten. Der zweite Grundsatz sollte meines Erachtens sein, zu respektieren wenn eines der Opfer sagt: "Deutschland, nein danke. Will ich nichts mehr mit zu tun haben." Das ist mir zwar noch nicht begegnet, ich kenne allerdings Menschen welche nicht mehr nach Deutschland reisen wollen. Und der dritte Grundsatz: sich mit Israel und den Israelis wie mit jedem anderen Volk auch auseinanderzusetzen. Kritik ist willkommen aber bitte mit Verstand und nicht mit Hasstiraden.
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julchen
antwortete am 28.04.04 (06:18):
@ Irina ...Aber von Propaganda für eine Einheits-Kultur durch Vermischung habe ich noch nichts gehört.....
Stimmt, der passiert wenn man Menschen in Ruhe laesst und nicht versucht ihnen vorschreiben wer wen zu moegen hat. Die Menschliche Strecke ist vielleicht ein bisschen laenger als die politische, aber sie ist wesentlich wirkungsvoller! Oder ist das etwas nicht der Grundgedanke warum in Europaeischen Koenigshaeusern staendig untereinander geheiratet wurde? Verwandschaft kann man schlecht mit dem Knueppel attackieren!
Es gibt hier lange, beeindruckende Beitraege darueber dass in Deutschland geborenen Tuerken "weder hier noch da" richtig hingehoeren. Ich verstehe genau was das bedeutet, schliesslich ist mein eigener Sohn ein Product von 2 Rassen und 3 sehr unterschiedlichen Laendern.
Niemand schreibt ihm vor wen er "am liebsten" zu haben hat, oder auf welcher Seiter er sich am meisten zu Hause fuehlen muss.
Sobald die Politiker sich reinhaengen und meinen sie muessen Entscheidungen treffen, sobald geht das Menschliche zum Bach runter!
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Tobias
antwortete am 28.04.04 (09:58):
Werner ich kann deine anmerkungen voll bestätigen. Meine ( unsere )begegnungen, nicht nur in tel aviv, sind genau so abgelaufen. Die freundlichkeit in den cafehäusern, in den hotels lässt nicht zu wünschen übrig. Nächtelang haben wir mit jungen israelis in eilat diskutiert und waren von ihrer offenheit und realistischen aussagen tief beeindruckt.
Einheimische israelische juden klagen jedoch über jüdische touristen die in der regel einige wochen dort bleiben und dann ihre heilig-land-gefühle an den tag legen. Diese touristen verlangen von den einheimischen eine religöse dauerbesinnung die sie selbst in ihrer heimat total ignorieren. Wir haben einige solcher unschönen auftritte erlebt und waren geschockt wie gerade jüdische touristen mit den jüdischen israelis umgehen.
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ricardo
antwortete am 28.04.04 (10:17):
Hugo < Die von den Naziexzessen in Deutschland betroffenen und mit viel Glück, aber persönlich großen Verlusten ( Ermordung von Angehörigen und Verlust sämtlicher Besitztümer und der angestammten Heimat) in die Region Palästina geflüchteten Juden, allen Grund hatten , zumindest einer Nationalität gegenüber reichlich Hass mitzubringen.>
Das ist an den Haaren herbeigezogen. Nicht die Palästinenser, sondern die Deutschen waren die Verursacher ihres Leidens.
Man möchte eben gerne auf diesem Wege wiederum den Juden die Schuld an den Spannungen geben, genau so war es bei Adolf auch! Die mir bekannten Personen, die den Holocaust überlebten, zeigen erstaunlich wenig Hass gegenüber anderen Nationalitäten, auch nicht gegen die Deutschen. Deine Gedanken sind rein spekulativ!
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mart
antwortete am 28.04.04 (16:59):
Eine sehr alte Überlebende erzählte mir kürzlich wie sie und Freundinnen, darunter eine Jüdin, immer so schöne Ausflüge gemacht haben.
"Aber niemanden sagen"
"Da brauchst du heute keine Angst mehr haben."
"Nein, nein, wer weiß, man kann es nie wissen. Bitte erzähl nichts weiter."
Ich denke, es herrscht eher die Angst vor einer Wiederholung vor.
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juergen1
antwortete am 28.04.04 (19:30):
Letztens erst in Holland hier gehört. In einigen Ortsteilen verschiedener Städte geht der Bevölkerungsanteil von NICHTholländern gegen 80%.
Na, ich finde das etwas sehr multi :-(
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Karl
antwortete am 29.04.04 (08:10):
@ jürgen,
es ist ein berechenbarer Fakt, dass die eingeborene europäische Bevölkerung sich langfristig ersetzen lassen wird, wenn sie großflächig Geburtenverweigerung betreibt. 1 Kind pro Frau reicht statistisch einfach nicht aus, um den Bevölkerungsschwund aufzuhalten. Da sind wir selbst die Ursache für, die "Schuld" (die letztlich sowieso nicht individuell zuweisbar ist) können wir nicht den Zuwanderern zuschieben, die wir zudem dringend brauchen, um unseren Lebenstandard zu halten. Europa wird sich durch die Zuwanderer natürlich verändern. Es wird bunter werden und hoffentlich eine offene Gesellschaftsform behalten.
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werner
antwortete am 29.04.04 (16:03):
@schorsch - ich dachte viel über Deinen Beitrag nach, über diese haarsträubende Hasstheorie und über die vielen Begegnungen in Israel welche so gar nicht zu Deinem Märchen passen. Ich dachte nach, wie ein Mensch so etwas behaupten kann. Dabei fiel mir ein, und ich möchte es nicht unerwähnt lassen: Als ich das erste Mal nach Israel flog wurde ich von einem Israeli am Flughafen Ben Gurion abgeholt. Er brachte mich in seinem Auto nach Tel Aviv ins Hotel. Wir hatten uns in Deutschland kennengelernt. Nicht übermässig befreundet aber doch gute Bekannte. Er hat in Deutschland eine Zeit lang gearbeitet. Er hat mir einmal seine Nummer am Arm gezeigt. Er war Überlebender von Buchenwald. Ich kann Dir nur immer und immer wieder raten nachzudenken: Was entspringt Tatsachen und was entspringt Judenhass?
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mart
antwortete am 29.04.04 (17:55):
In der regierungsnahen ägyptischen Zeitung Al-Gumhouriyya schrieb deren stellvertretender Herausgeber, Abd Al-Wahhab ’Adas, einen Artikel mit dem Titel ‚Die israelische Geheimwaffe’.
Darin beschuldigt er die Zionisten für den Terrorismus auf der ganzen Welt, wie etwa auch die Attentate in Madrid, verantwortlich zu sein.
Aus dem Artikel, der am 18. März 2004 erschienen ist:
"Wenn Sie wissen wollen, wer in Wirklichkeit für alle möglichen Katastrophen verantwortlich ist und jeden einzelnen Terroranschlag verübt, dann halten Sie Ausschau nach den zionistischen Juden. Sie stecken hinter der ganzen Gewalt und den Terroranschlägen, die überall auf der Welt verübt wurden. Sie tun dies in erster Linie, um es den Arabern und Muslimen in die Schuhe schieben zu können. Sie wollen sowohl den Arabern und Muslimen selbst als auch ihrem Image schaden und sie in der ganzen Welt als Terroristen hinstellen, die Unschuldige bedrohen. Viel gefährlicher noch ist aber, dass sie nach jedem von ihnen durchgeführten Terroranschlag einen Hinweis oder Spuren hinterlassen, die beweisen sollen, dass arabische Muslime die Täter sind.".....
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?C59121A28
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schorsch
antwortete am 29.04.04 (22:35):
Werner, ich habe nie behauptet, dass der Jude, der dich am ben Gurion Flughafen abgeholt hat, einer jener ist, die verantwortlich sind für das Elend der Palästinenser. Aber du wirst auch nicht behaupten können, dass nur jene Juden mit eingraphierten Nummern die Palästinenser auszurotten versuchen......
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ricardo
antwortete am 29.04.04 (23:16):
Schorsch Du hast aber behauptet, daß die Juden aus Rachsucht durch den Holocaust den Hass in der Region verbreiten. Hast du denn die Protokolle der Weisen von Zion gelesen? Oder woher stammt dein Wissen?
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werner
antwortete am 30.04.04 (06:28):
@schorsch - darf ich Dein Gedächtnis auffrischen: Den Nationalitätenhass haben erst die eingewanderten Juden gesäht, die das aus ihren Heimaten mit hinüber genommen hatten. Zitat Ende. Da sehe ich keine Differenzierung. Da sehe ich 'die eingewanderten Juden'. Ein anderes diesbezüglich angehauchtes Mitglied hugo1 hat dann schnell noch eins draugesetzt. Ihm muss mein letzter Beitrag ebenso betreffen. Wenn ich aus dem Sumpf bekannter Farbschattierung zitieren darf: Die von den Naziexzessen in Deutschland betroffenen und mit viel Glück, aber persönlich großen Verlusten (Ermordung von Angehörigen und Verlust sämtlicher Besitztümer und der angestammten Heimat) in die Region Palästina geflüchteten Juden, allen Grund hatten , zumindest einer Nationalität gegenüber reichlich Hass mitzubringen. Zitat Ende. Meine Frage: Wo habt Ihr nur diese profunden Kenntnisse her?
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Medea.
antwortete am 30.04.04 (08:24):
Erklärung gegen Rassismus (ap vom heutigen Tage)
Die Teilnehmer der OSZE-Antisemitismus-Konferenz haben sich zum Abschluß zu einem entschiedenen Kampf gegen Rassismus und Judenhaß´verpflichtet. Eine Erklärung verpflichtet die Teilnehmer, jede Form von Intoleranz, Hetze und Gewalt gegen Personen aufgrund von ethnischer Herkunft oder religiöser Überzeugung zu bekämpfen. In der Erklärung riefen die rund 600 Delegierten auch dazu auf, jede Art von Antisemitismus uneingeschränkt zu ächten. Bundeskanzler Gerhard Schröder erklärte, "allein mit Polizei und Strafrecht" sei der Kampf gegen Antisemitismus nicht zu gewinnen. Die gesamte Gesellschaft müsse sich gegen Rassenwahn einsetzen.
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mart
antwortete am 30.04.04 (10:45):
Der Antisemitismus beginnt dort, wo das von Juden begangene Unrecht stärker gewichtet, gefürchtet und bekämpft wird als das Unrecht anderer.
Wenn innerhalb der UNO andere Menschenrechtsverletzungen mit der gleichen Energie und Vehemenz verurteilt würden, müßte man den Vorwurf der Einseitigkeit gar nicht erheben.
Wenn innerhalb der Medienöffentlichkeit Folterungen und andere gravierendste Menschenrechtsverletzungen (inkl. vergangener und heute ! geschehende Genozids), brutale Besetzungen in so vielen versch. Ländern, politische Gefangene usw. den gleichen Aufschrei bewirken würden wie die menschrechts- und völkerrechtswidrigen Taten Israels würde die Kritik an Israel ehrlicher klingen.
Wenn die Hetzreden und Hetzschriften, die Rassismus in Reinstkultur von Politikern und Journalisten aus verschiedensten Ländern von Malaysia bis Marokko darstellen, ebenfalls eine scharfe Verurteilung und denselben Grad an Aufmerksamkeit erhielten, wäre der Kampf gegen Rassismus glaubwürdiger und hätte m.E. mehr Erfolg.
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ricardo
antwortete am 30.04.04 (11:15):
Mich wundert schon, daß die Einlassungen von Hugo und von schorsch über den Hass der eingewanderten Juden in Israel so stehen bleiben durften. Ist das nicht krasser Antisemitismus?
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Ruth
antwortete am 30.04.04 (12:05):
Nachstehend Zitat aus "Nachrichten aus Israel:
» "Gelber Stern" an Joschka Fischer Israel konnte auf der OSCE-Antisemitismus-Konferenz in Berlin die Mehrheit der aus 55 Ländern vertretenen Delegierten zu der Erklärung bewegen, dass die globale Entwicklung und die politischen Entscheidungen in Israel in keiner Weise den Antisemitismus rechtfertigen. Am Ende der Tagung wurde dem deutschen Außenminister Joschka Fischer der "Gelbe Stern" überreicht, den Fischers Großvater als Jude in Bulgarien tragen musste, was Fischer zu Tränen rührte.>>
Obwohl ich politisch mit der gegenwärtigen Regierung keineswegs übereinstimme, freue ich mich sehr über die Haltung Joschka Fischers. Ob allerdings die an der Antisemiten-Konferenz gemachten Feststellungen nachhaltig wirken - sei es im ST oder bei der Haltung des hier nahezu als Evangelium geltenden, antisemitisch agierenden "Spiegel" - bleibt abzuwarten. Einige der gemachten Feststellungen (die keine sind) erinnern an den Blinden, der von der Farbe spricht. Was allerdings kaum verschleiert werden kann, ist der Judenhass, der z.B. von schorsch und hugo1 abstrahlt. Wenn schon keine Einsicht oder Objektivität bei der Beurteilung der israelisch/palästinensischen Situation erwartet werden kann - vielleicht sollte man aber doch etwas vorsichtiger werden.
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werner
antwortete am 30.04.04 (17:25):
@ricardo - natürlich stufe ich das als Antisemitismus ein. Aber ich habe eine Abneigung im Zusammenhang mit den obigen Beiträgen nach Löschung oder ähnlichem zu rufen. Im Gegenteil, ich finde es besser diese Beiträge zu lesen. Es hilft der Bewusstwertung zumal sich doch einige Teilnehmer dazu geäussert haben. Warum kann man nicht bei der Kritik an der israelischen Regierung bleiben ohne auf diffuse Theorien aus dem braunen Dunst zurückzugreifen? Durchaus diskussionswürdig scheint mir der Gesamtplan des Rückzugs aus Gaza. Hat Sharon nicht über ein Hintertürchen die zukünftigen israelischen Gebiete auf der Westbank erweitert? Zwar wird in jedem Statement, von der Bush-Regierung sowohl von der Sharon-Regierung betont, dass die gegenwärtige Grenzführung, festgelegt durch den Zaun sowie durch die Zusage etliche Siedlungen auf der Westbank bestehen zu lassen, für einen eventuellen Friedensschluss nicht endgültig sei. Doch ist natürlich die Verhanglungssituation für die Palästinenserbehörde wesentlich schwerer geworden. Man kann sagen, dass sie sich dies selbst durch ihre Verweigerungspolitik zuzuschreiben haben, ändert aber nichts an der Tatsache selbst. Auch könnte die israelische Regierung in Versuchung gelangen zu sagen: Was wollt Ihr, Arafat sitzt in Gaza -sollte er auf eine Übersiedlung nach Gaza eingehen. Also macht Euren Regierungssitz in Gaza und nicht in Jerusalem. Dies kann dann zu weiteren Verhandlungsgeplänkeln führen. Man wird die Lage selbstverständlich weiter beobachten müssen.
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ricardo
antwortete am 30.04.04 (18:26):
Mich wundert es aber immer noch! Solche Sätze dürften in keiner Zeitung stehen!
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Karl
antwortete am 30.04.04 (19:45):
Liebe Ruth,
ich habe auch mit Freuden die klaren Statements von Joschka Fischer zum Antisemitismus und zum Rassismus im allgemeinen gelesen. Dieser Mann weiß wenigstens, was er sagt.
Antisemitismus ist eine Unterform des Rassismus, die von uns in Deutschland und Österreich zu Recht besondere Aufmerksamkeit verlangt, denn niemals wurde das Verhängnis und die Grausamkeit rassisitischer Einstellungen bisher so deutlich wie im Holocaust. Dieser sollte, er muss uns eine Mahnung sein. Es dürfen niemals wieder Synagogen und - wie Joschka Fischer explizit ergänzte - es dürfen auch niemals Moscheen brennen. Der Rassismus darf sich auch keine neuen Opfer suchen.
Sensibilität ist gefordert gegen jede Form von Rassismus.
Bei der Antisemitismus-Konferenz in Berlin wurde klar erkannt, dass die Politik an Israels von Antisemiten als Vehikel für ihren Antisemitismus benutzt werden kann, aber auch wiederholt erklärt, dass die Kritik an Israel nicht mit Antisemitismus geich gesetzt werden kann. Besonders perfide finde ich es, wenn Menschen, die die Einhaltung der Menschenrechte auch gegenüber den Palästinensern verlangen, als Antisemiten diffamiert werden. Hierdurch wird das Gedenken an die Opfer des Rassismus in den Schmutz gezogen.
Mich erfüllt es mit großer Sorge, wenn heute wieder Propaganda gegen alles Fremde gemacht wird und z. B. ein Beitritt der Türkei zur EU pauschal mit der Angst vor dem Islamismus abgewehrt wird und unzulässige Gleichsetzungen von Islam mit Terror vorgenommen werden. Dabei wäre die Integration der Türkei als laizistischer Staat mit moslemischer Bevölkerung nach Europa eine Chance für den Frieden. Diesen sehe ich jedoch schwinden, wenn sich alte Ressentiments neue Opfer suchen.
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mart
antwortete am 30.04.04 (21:16):
Die rund 600 Delegierten aus über 50 Ländern riefen dazu auf, jede Form von „Intoleranz, Hetze, Übergriffen oder Gewalt“ gegen Personen aufgrund von ethnischer Herkunft oder religiöser Überzeugung zu bekämpfen.
Mein Problem ist dabei, daß es gerade im islamischen Raum eine beträchtliche Hetze gegen Juden im Allgemeinen gibt - Ich möchte wirklich nicht aus dem untenstehenden Link zitieren zitieren, aber vielleicht schaut doch jemand hinein.
Das ist meiner Meinung nach doch nicht oder doch nicht ausschließlich auf den Konflikt in Palästina zurückzuführen. Ich muß gestehen, daß mich diese Berichte zutiefst erschüttern, auch wenn sie nur eine einseitige Auslese darstellen dürften - es gibt zu viele davon.
Wie kann es nur bei dieser antijüdischen Hetze zu einem Minimum an gegenseitigem Vertrauen kommen?
Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2004/04/30/a0223.nf/text.ges,1
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ricardo
antwortete am 30.04.04 (22:11):
Mart so sehe ich das auch und ich bin entsetzt über die Meinung, die hier geäussert wird, daß die Juden selbst schuld seien durch ihren Hass, den sie angeblich nach Israel mitgebracht haben.
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werner
antwortete am 30.04.04 (22:12):
@mart - ich teile Deine Meinung. Doch in Anbetracht der Wankelmüdigkeit orientalischer Politik gibt es auch keinen Grund zu allzugrosser Besorgnis. Wer hätte gedacht, dass unser arabischer Paradiesvogel Muammar Al-Gadafi einmal die jüdischen Bürger Lybiens auffordern wird zurückzukehren? Auf diesem politischen Parkett ist alles möglich.
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mart
antwortete am 30.04.04 (23:18):
Ja, Libyens Politik ist mir schon ein Rätsel, Enttäuschung über den Untergang der panarabischen Träume?
Und Gadhafis Sohn stellt sogar Entschädigungszahlungen für die verjagten Juden in Aussicht!
In Libyen wohnten seit phönizischen Zeiten Juden. Die große Mehrheit der 40.000 Juden Libyens verließ das Land zwischen 1948 und 1951 aufgrund der Pogrome von 1945 und 1948. 1951 wurde Libyen unabhängig. Trotz der Verfassungsgarantien wurden den Juden, die im Land verblieben, das Wahlrecht, öffentliche Ämter, der libysche Pass, die Selbstverwaltung ihrer Gemeinden und der Erwerb von Grundstücken verwehrt. 1971, nach einem dritten Pogrom, flohen auch die letzten der 4.000 verbliebenen Juden aus Libyen; sie durften einen Koffer und Bargeld im Wert von 50 Dollar mitnehmen.
Vielleicht erhofft man sich durch die Juden einen wirtschaftlichen Aufschwung?
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Titus
antwortete am 01.05.04 (00:01):
Also, viel Neues hat die Konferenz in Berlin nicht gebracht. Es war doch allgemein bekannt, daß hinter der Hetze gegen Israel ein verkappter Antisemitismus steckt, vielleicht ganz unbewußt oder auch ungewollt, weiß ich nicht.
Diese Hetze gegen den Staat Israel und seine Führung verschweigt vehement die Lage im Nahen Osten. Ist doch auch bekannt. Hetze hat auch nichts mit zulässiger Kritik zu tun, dann aber unter Beachtung eben der gesamten Lage im Nahen Osten.
Und dann wird auch wiederholt mit stoischer Unlogik behauptet, daß Israel die Palästinenser vernichten will. Wenn Israel das wollte, hätte man das längst getan. Die militärische Macht hat man.
Nach meiner Meinung wird es für die Palästinenser schwer sein zu überleben. Ein Volk, daß seine Menschen und besonders seine Jugend zu Haß und Gewalt erzieht, verurteilt sich selbst zum Untergang. Mit Haß und Gewalt kann man nichts aufbauen.
Rassismus im Nahen Osten? Ja, wird Tag für Tag gegen Israel praktiziert - muß das noch besonders mit irgendeinem Link nachgewiesen werden?
Und Rassismus gegen den gesamten Westen? Leider auch eine Tatsache - und nicht nur mit Attentaten bewiesen.
Wollen wir alle im Frieden auch mit unseren moslemischen Mitbürgern leben, überall? Ich meine absolut und ohne Einschränkung - JA!
Aber, wollen die auch - ich denke ja, wenn wir ihnen die Möglichkeit geben und sie nicht den Radikalen überlassen!
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mart
antwortete am 01.05.04 (00:22):
Rassismus - Ja, ich glaube schon, daß es gut ist, die antijüdische Propaganda mit Links nachzuweisen.
Einfach weil es zu unglaublich ist. Und weil es die Probleme, die man in Europa eventuell sieht, ungeheuer relativiert, aber auch Gefahren erkennbar macht, die kommen werden, wenn diese Strömungen sich in Europa ausbreiten.
Laut Scholl-Latour liegen in Saudiarabischen Hotels "die Weisen von Zion" auf den Nachttischchen, sozusagen zur Guten Nachtlektüre - auch das ist purer Rassismus und Verhetzung der übelsten Sorte.
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Karl
antwortete am 01.05.04 (08:28):
@ Titus,
ich greife zustimmend deine letzten Sätze auf.
"Wollen wir alle im Frieden auch mit unseren moslemischen Mitbürgern leben, überall? Ich meine absolut und ohne Einschränkung - JA!
Aber, wollen die auch - ich denke ja, wenn wir ihnen die Möglichkeit geben und sie nicht den Radikalen überlassen!"
In der Tat, wir dürfen sie nicht allein lassen und in die Fänge der Radikalen treiben. Das heißt wir müssen integrationsbereit seid, auch z. B. gegenüber der Türkei. Ich weiß, dass dies nicht deine Meinung ist, aber darf ich Deine letzten Sätze doch so verstehen, dass wir wenigstens die gleichen Ziele haben, nämlich das friedliche Miteinander der Kulturen?
Dann wäre es möglich die Diskussion zu entschärfen und über die besten Methoden zu sprechen, die dieses friedliche Miteinander ermöglichen. Ich persönlich glaube, dass wir den Türken helfen können, nicht in den Armen der Islamisten zu landen, wenn wir ihnen die versprochene europäische Perspektive bieten. Schlagen wir die bereits halboffene Tür zu, werden wir genau das erreichen, was wir beide nicht wollen, nämlich eine Radikalisierung, die langfristig böse Blüten treiben könnte.
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werner
antwortete am 01.05.04 (10:33):
@Karl - ist Dein Beitrag nicht auch etwas arrogant? Wir geben ihnen die Möglichkeit. Wir überlassen sie nicht den Radikalen? Wir dürfen sie nicht allein lassen. Wir dürfen sie nicht in die Fänge der Radikalen treiben. Wir müssen integrationsbereit sein. Wir können den Türken helfen nicht in den Armen der Islamisten zu landen. Wir bieten die versprochene europäische Perspektive. Wir sprechen hier über erwachsene Menschen und eine unabhängige Nation und nicht über Kleinkinder denen die Windeln gewechselt werden müssen.
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Karl
antwortete am 01.05.04 (11:04):
@ werner,
ich finde deine Unterstellung einfach nur unverschämt und wieder einmal vom Thema ablenkend. Wo hast du diese Methoden gelernt?
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ricardo
antwortete am 01.05.04 (13:26):
Auch ich bin der Meinung, daß eine Beteiligung der Türkei an der EU verfrüht ist. Kein Mensch weiß wohin der Hase läuft in der Türkei. Es entspricht der kurzsichtigen Politik von Schröder, vorzupreschen, ohne die anderen Mitglieder zu fragen. Deutschland sollte zurückhaltender handeln, so wie es Frau Merkel tut. Sie ist gegen leere Versprechungen.
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ricardo
antwortete am 01.05.04 (22:47):
Dazu eine Meldung aus "die Welt"
Der französische Präsident Jacques Chirac hält eine Mitgliedschaft der Türkei in der EU erst langfristig, in etwa zehn bis 15 Jahren, für möglich. Der Beitritt der Türkei sei zwar wünschenswert, dafür seien aber noch viele Reformen notwendig.
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seewolf
antwortete am 02.05.04 (01:34):
werner -
am deutschen Wesen soll die Welt genesen, nicht wahr...
Nur diesmal sind es nicht "Herrenmenschen", die die Regeln vorgeben wollen, sondern "Gutmenschen". Dabei ist die Selbstüberschätzung in beiden Fällen dieselbe.
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