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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Überraschung im Süden des Irak

 19 Antwort(en).

ricardo begann die Diskussion am 23.04.04 (22:21) mit folgendem Beitrag:

“In Deutschland betrachteten die Medien den Aufstand des khomenistischen Predigers Muktada Al Sadr, der zum Angriff gegen die Besatzer und das "Weltjudentum" trommelte, als genuinen Ausdruck der schiitischen Volksseele, während die Wahlergebnisse aus Nasirija unerwähnt blieben. In den meisten Städten des Südirak brach sein vornehmlich vom Iran finanzierter und inszenierter Aufstand mangels Unterstützung entweder kläglich in sich zusammen oder stieß sogar auf offenen Widerstand.

Es ist einem amerikanischem Berater der Koalitionsverwaltung, Tobin Bradley, zu verdanken, den allseits gehegten Glauben, die Schiiten sehnten nichts sehnlicher herbei als einen Gottesstaat, nachhaltig erschüttert zu haben. Gemeinsam mit der lokalen Verwaltung und weit gehend ohne andere Unterstützung organisierte Bradley in der Provinz Nasirija eine Reihe von Kommunalwahlen. Und wo der Urnengang stattfand, verloren die Islamisten haushoch. In der Stadt Shatra etwa wurden sieben unabhängige Kandidaten, darunter zwei Frauen, vier Kommunisten, und lediglich vier Islamisten in den neuen Stadtrat gewählt."
Thomas von der Osten-Sacken”
https://www.welt.de/data/2004/04/24/268867.html

Wir sollten nicht so angestrengt pessimistisch sein und auch mal gute Nachrichten hören.
Der Taxifahrer aus Bagdad hätte sich gewiß gefreut!


Titus antwortete am 23.04.04 (23:42):

ricardo,

endlich einmal eine positive Nachricht - vielen Dank, daß Du diese gefunden hast. Es gibt also nich Hoffnung!


Titus antwortete am 23.04.04 (23:43):

... es muß natürlich " n o c h " heißen...


julchen antwortete am 24.04.04 (06:57):

Gute Nachricht, in der Tat, Ricardo! :))

Es gibt noch mehr positive Nachrichten, die von der Presse vorzugsweise nicht publik gemacht werden.
Warum wohl?

Ach ja, Richtig, man braucht den Platz fuer's Negative.


ricardo antwortete am 24.04.04 (08:25):

Hallo Julchen
Ob man sich hier über diese Meldung freuen kann?

Ich wette mal, Wolfgang nicht so sehr, er hält es ja immer mit den Revoluzzern und hat andere Ambitionen.
Bei denen geht alles schneller ( den Bach runter)


Karl antwortete am 24.04.04 (08:56):

Wenn deine Meldung die Realität widerspiegelt, könnte man sich freuen. Ich bin nur skeptisch, was diese "Privatinitiative" bedeutet:

"Es ist einem amerikanischem Berater der Koalitionsverwaltung, Tobin Bradley, zu verdanken, den allseits gehegten Glauben, die Schiiten sehnten nichts sehnlicher herbei als einen Gottesstaat, nachhaltig erschüttert zu haben. Gemeinsam mit der lokalen Verwaltung und weit gehend ohne andere Unterstützung organisierte Bradley in der Provinz Nasirija eine Reihe von Kommunalwahlen. Und wo der Urnengang stattfand, verloren die Islamisten haushoch. In der Stadt Shatra etwa wurden sieben unabhängige Kandidaten, darunter zwei Frauen, vier Kommunisten, und lediglich vier Islamisten in den neuen Stadtrat gewählt. Zuvor bestand der 15-köpfige Rat ausschließlich aus islamischen Parteivertretern."

Wie hoch war die Wahlbeteiligung unter diesen Bedingungen, d. h. wie repräsentativ sind die Zahlen? In wievielen Orten fanden solche Wahlen statt?Entschuldige meine Skepsis.

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2004/04/24/268867.html


Karl antwortete am 24.04.04 (09:02):

Einiges ist mir noch nicht so verständlich. Im gewählten 15 köpfigen Stadtrat sitzen 4 Islamisten, vier Kommunisten, 7 unabhängige Kandidaten. Was vertreten diese? Wofür stehen die?
Welche Politik dieser Stadtrat macht, kann ich aus diesen Zahlen noch nicht ersehen.


ricardo antwortete am 24.04.04 (09:57):

Privat-Initiativen können, wie man sieht auch gut sein!
Es lohnt sich, den ganzen Artikel zu lesen!
Skepsis wäre dann aber auch angebracht bei dem Propagandasender al Dshasira und nicht nur bei dessen Kontrahenten.
Die bringen diese Meldung garantiert nicht.
So wie auch kürzlich die Ermordung es Spaniers in Bagdad kaum Aufsehen machte, es passte nicht ins Konzept:
Schonung für die Braven!

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2004/04/24/268867.html


rut antwortete am 25.04.04 (08:27):

Unter allen traurigen Nachrichten mal ein Hoffnungsschimmer.
Vielleicht unterschätzen wir doch die Menschen im Irak?


Karl antwortete am 25.04.04 (09:10):

Diese Missachtung und Unterschätzung der Menschen im Irak ist leider ein Hauptproblem der Besatzungsmächte.


ricardo antwortete am 25.04.04 (09:44):

Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie.......
Johannes-Evangelium 8,1


Karl antwortete am 25.04.04 (10:50):

Warum immer nur die Nachsicht mit der einen Seite, für die andere aber die Todesurteile befürworten?


ricardo antwortete am 25.04.04 (11:08):

Wo sind hier Todesurteile befürwortet worden?
Das wäre das Neueste!
Bitte um genaue Angaben.


Karl antwortete am 25.04.04 (12:03):

Wer befürwortet denn Raketenangriffe auf vollbesetzte Autos in belebten Strassen? Wer verteidigt denn Raketen auf Rollstuhlfahrer? Wer relativierte denn die Morddrohungen gegen Arafat? Wer bezeichnete denn die Einwohner von Falludscha größtenteils als Schwerkriminelle? Wer findet es denn gut, wenn die Menschenrechte in Guantanamo nicht beachtet werden? Wer hat denn geschrieben, dass der Irakkrieg so wenige Opfer gebracht habe wie kein Krieg zuvor?


ricardo antwortete am 25.04.04 (12:19):

Von Befürworten im wörtlichen Sinn kann keine Rede sein, wenn man grundsätzlich den Krieg für gerechtfertigt hält.
Niemand hat hier die Einwohner von Faludsha generell für kriminell gehalten, allerdings gibt es unter den Terroristen durchaus auch Kriminelle.
Durch unnötige Übertreibungen klingt das alles so wie du das jetzt darstellst.
Ich habe nie gut gefunden, daß Menschenrechte nicht beachtet werden.
Nur die Frage gestellt, wie man sich zur Wehr setzen kann gegenüber einem Gegner, dem die Menschenrechte völlig gleichgültig sind.
Siehe 11. September und Madrid.
Und wie soll man sich wehren gegen Yassin, der nachgewiesenermaßen Urheber zahlreicher Mordanschläge war.
Ein Gerichtsverfahren ist nur dann möglich, wenn der Angeklagte sich darein ergibt.
Dazu gehört seine Einwilligung in einen Prozeß.
Und nur die Neunmalklugen wissen wie man da vorgehen könnte, das bleibt aber ihr Geheimnis!


hl antwortete am 25.04.04 (12:43):

"..wenn man grundsätzlich den Krieg für gerechtfertigt hält..."

Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Zu viele Menschen halten aus zu vielen Gründen einen Krieg für gerechtfertigt.



.. Es könnte morgen Frieden sein, wenn es alle Menschen auf der ganzen Erde wirklich wollten!

Aber es gibt immer zu viele 'Menschen' deren Interesse im Krieg liegt, nicht im Frieden und meistens sind diese Interessen wirtschaftlicher Art oder richtiger, am Profitdenken und an der Machtgier orientiert. /hl https://www.hl-extra.de/zorn2.html

Internet-Tipp: https://www.hl-extra.de/frieden.html


Karl antwortete am 25.04.04 (12:48):

Auch die doppelte Verneinung ist Bejahung. Wenn du gegen die Anprangerung von Menschenrechtsverletzungen anschreibst, bejahst du diese. Es ist ja nicht die Unsicherheit und das Abwägen in deinem Urteil, sondern die Sicherheit und Pauschalität mit der du jede Kritik an den Kriegsbefürwortern und Präventiv-Mördern abwehrst, die erkennen lässt, dass du eindeutig Partei bist und deine bibelfeste Nachsicht nur der eigenen Seite gilt.


ricardo antwortete am 25.04.04 (13:12):

Das ist deine Version der Dinge,
Ich habe eine andere.
Wollen wir es am besten dabei belassen.
Überzeugungen sind gottseidank nicht zu verbieten.


hugo1 antwortete am 25.04.04 (18:19):

,,,hallo ricardo ,,nun wollte ich Dich gerade zu oben Geschriebenem fragen..
Vielleicht gibste mir doch noch eine Chance,,Du schreibst:
"Von Befürworten im wörtlichen Sinn kann keine Rede sein, wenn man grundsätzlich den Krieg für gerechtfertigt hält".
hier begreif ich Deine Denkrichtung nicht, denn für mich bedeutet dies: Wenn man grundsätzlich den Krieg für gerechtfertigt hält, ist man eigentlich gegen den Krieg.
,,siehste,,und das ist für mich etwas verwirrend, besonders dadurch, das Du 2 Sätze später schreibst:"Ich habe nie gut gefunden, daß Menschenrechte nicht beachtet werden."
,,da sind wir wohl verschiedener Ansicht inwieweit Krieg, sowie Menschenrecht auf ein Leben ohne Krieg, vereinbar ist,,,
und dann bleibt mir noch die Frage offen, wie das "Dazu gehört seine Einwilligung in einen Prozeß." gemeint ist.
Ich denke das Israel sich von Menschen (derer es habhaft geworden ist) die es vor ein Gericht stellen möchte, wohl kaum eine Zustimmung erbitten wird.
Es sei denn Du meinst damit das sich derjenige der gerichtlich belangt werden soll, freiwillig in israelische Gerichtsbarkeit begeben soll/möchte/will usw.


ricardo antwortete am 25.04.04 (18:29):

Hugo
Hätte Israel den Yassin erst fangen sollen?
Ja wie denn?
Ohne hohe eigene Verluste wäre ein derartiges Unterfangen von vornherein zum Scheitern verurteilt!
Wenn du hier Vorschläge machst dann bitte Praktische!
Im übrigen behalte du deine Ansicht ich werde sie doch nicht teilen.